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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 7 of 24
Date: 07.07.1911
Physical description: 24
hin und her. Endlich ging er in die Herberge, die sie sich gemietet hatten. Sich niederlegen, schlafen konnte er nicht. Zu dumpfem, ruhelosem Briiten setzte er sich aufs Bett. Die ernste Priestergestalt wich nicht mehr aus seiner Seele. Wer war das? War er vom Himmel, war es ein Mensch hier auf Erden? Ganz unbekannt war er dem Bavert und doch schien es ihm, als kannte er diese Augen schon, als wäre ihm auch diese Stirn, dieses Kinn einmal vor Augen gewesen. Und wie es ihn trieb? — Ein furchtbares Heimweh

befunden auf dem Arm des Bäckerjungen, der ihn von Haus zu Haus trug, wie er.noch ein ganz kleines Büblein war. Nun wirklich mit Gewalt trug es ihn fort. — Etwa um 2 Uhr nachts kamen die Kameraden. Schon von ferne, hörte er sie in erregtester Rede. Sie sprachen von ihm. Der „pane Kapellmeister" war wütend. Nicht einmal gehorcht hatte er ihm auf die strengsten Befehle. Und so mußten sie nun die ganze Mißstimmung der Gesellschaft ertragen. Das Fest war gestört. Die Dame war wie verriickt, daß ihr Plan

er unter, weil man einen „Strolch" nicht nehmen wollte. Heim zur Mutter getraute er sich schon gar nicht. Vor jedem Polizeimann hatte er Angst. In allen Winkeln driickte er sich herum. — Was sollte noch werden aus ihm? — Eben am meisten guälte es ihn, daß er nichts war, daß er ein ganz verbummelter, unnützer, aus eigener Schuld verkommener Mensch war. Jetzt sah er's ein. Und wie Verzweiflung faßte es ihn, da er sich sagte: „Siehst du, das ist der Fluch des vierten Gebotes. Dei ner Mutter Fluch lastet auf dir. Des Vaters Segen

von 51er- zen brannten auf dem Altäre. Das Presbyterium schien ein Blu mengarten. lieber dem Tabernakel stand das Allerheiligste aus gesetzt. Eine eigene weihevolle Ruhe kam iiber den armen Taverl. Wie zarte Engelsmusik tönte es von Ferne her. Die Kloster frauen waren es, die an den Gittern verdeckt vorne sangen im Oratorium. Nun erklang die Sakristeiglocke. Chorknaben traten heraus. Und wer folgte ihnen? Laverl stand starr vor Schreck und Er staunen. Ganz der Priester war's, der in Hamburg

hinter dem Weibe erschien. Ja, das war derselbe imponierende, ernste Kopf. Ja, dasselbe Chorhemd war's und der ganz gleiche Vespermantel. Wie abwesend, wie in sich versenkt, erschien das ganze Gesicht des Mannes. Der Priester kniete hin und begann mit starker, eigentiimlich majestätischer Stimme den Rosenkranz. Lange, lange konnte Taverl gar nicht mitbeten. Er konnte nur stehen, horchen und staunen, ob der Erscheinung in Hamburg und dem Priester dort am Altäre. Mit der Zeit aber faßte ihn eine starke Rührung

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 16
Date: 13.03.1910
Physical description: 16
seines Charakters. Sein unbezwingbarer Wille zu herrschen ist somit eigentlich der einzige böse Aus wuchs an sein Wesen gewesen und das Grundübel zu all dem geworden, was an ihm auszusetzen ist, aber weil er zu dem ihm «angeborenen Willen zu herr schien auch in jeder Beziehung das Zeug ghabt hat wie nur ganz wenige, und dazu auch die beste Absicht, der Urbevölkerung seiner heißgeliebten Vaterstadt nach bester Kraft und Möglichkeit zu nützen, kann man ihm jetzt, am Ende seines von unermüdlicher

, daß mir der Preisaufschlag auf Bier und Wein so warst ist wie nur was. T,as hat aber für die Sache sauber gar nix zu bedeuten, werden da so manche sagen, und auch ganz mit Recht, denn meine persönliche Ansicht über den besagten Preis aufschlag ist fast noch! wurfterer als Wurst, aber dö Wurstigkeit verliert, wie mir scheint, dadurch ihren ganz und gar unbedeutenden Charakter, daß auch, viele andere über die Sache grad so denken wie i. Damit gewinnt dö Anschauung im gleichen Maß an Bedeutung wie eine Schafherde

, von dem die Welt besser nix wissen sollt, ist gewiß, denn was kann es für einen kultivierten Menschen wieder- licheres geben als an Bsoffenen, der seiner fünf Sinne nimmer mächtig ist Und vor dun man koan Augenblick seiner Ruhe oder auch wohl seines Lebens sicher ist. Wem dear Gedankengang zwar sympathisch, aber net ganz klar ist, der braucht sich nur vorzustellen, was gschehet, wenn der Champagner voll heut auf morgen so billig hergstellt und verkauft werden könnt, daß er unter den sonst gleichbleibenden

Erwerbs- und Teuerungsverhältnissen net mehr kosten tät als a ganz gewöhnliches Viertele Wein. Ta war mit ganz weni gen Ausnahmen die ganze Bevölkerung stockbsoffen, und das wird wohl koa Mensch, der den Namen nur halbwegs verdienen will, wünschen können. Wer so denkt, der wird gegen den Wein- und Bieraufschlag net nur nix haben, sondern sich vielleicht sogar darüber freuen und nur das eine bedauern, daß net auch der Schnapspreis gleichzeitig bis zu den höchsten, von min derbemittelten und ärmeren

damit a bißl wehren können, daß er die Speisen kloanweis verteuert hat. Dagegen ist aber das Pu blikum sehr empfindlich, zumal das ganz und gar aufs Wirtshaus angewiesene, das heut no zu den gleichen Preisen Mittagessen will wie vor zwanzig und mehr Jahren. Wer dö Klippe net auf kniffige Weise zu umschiffen versteht, der geht unfehlbar drauf, wie das Verkrachen vieler Gastwirte beweist. Daß in allen Wirtshäusern, in den das aus allen Ständen gemischte Volk verkehrt, an den Eßwaren so gut wie nix ver dient

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Alpenländer-Bote
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Page 12 of 16
Date: 03.01.1915
Physical description: 16
keinen Treffer. Die Russen hätten es ganz gut gemeint mit uns, zu einer schnellen Himmelfahrt, aber es ist ihnen nicht gelungen. Es kam dann unsere Artil lerie (Kanonen), die hat die Russen gleich zum Schweigen gebracht. Sonst geht es hier ganz gut, bloß kein Bier bekommt man, was doch für einen Bayer die Hauptsache wäre. Aber da kann man nichts machen, wir bekommen schon wieder eines, wenn es Gottes Wille ist. Auch mit dem Rauchtabak ist es schlecht gestellt. Gestern hat man nicht gar so weit weg 65.000

. Als wir das jenseitige Ufer er reichten, waren viele tot. Vor mir wurde einer ver wundet und fiel auf mich zurück, hinter mir fiel einer tot in den Kahn. Ich ging mit dem Verwun deten weiter und verband ihn, da kam plötzlich Ar tilleriefeuer, daß der Schmutz über uns hinaufflog. Liebste Eltern und Geschwister! Was ich bei den Rückzügen ausgehalten habe, ist unbeschreiblich, oft habe ich geweint vor lauter Schwäche und Mattig keit, ich habe Blattern an den Füßen gehabt, die Sohlen waren ganz geschwollen und die Flar

n ebenso; die Schultern waren ganz rot vym Torni ster tragen. Es war am 16. November, als wir bei Krakau wieder vorrückten. Wir kamen an die Grenze, da ging das Krachen wieder los, aber wir marschierten immer vorwärts, bis wir nahe am Gegner waren. Da mußten wir Sturm machen. Kaum 15 Schritte war ich gestürnst, da traf mich eine Kugel durch die Lunge. Ich sank zu Boden und habe alles werggeworfen; doch schnell sprang ich wieder auf und ging weiter, dann sank ich ohnmäch tig nieder

. Als ich wieder zu Sinnen kam, sah ich ein Haus, das ich mit harter Mühe erreichen konnte; es waren noch mehrere Verwundete darinnen. Ich legte mich zu diesen in das Stroh. Ta habe ich gro ßen Blutverlust erlitten: das Blut rann mir in die Schuhe hinunter, daß ich ganz naß war. Ich würde mit dem Schreiben nicht fertig, ich tu's Euch lieber erzählen, wenn ich nach Hause komme. Wenn Ihr zu Hause nicht so viel gebetet hättet, dann wäre es nicht möglich, daß ich mit dem Leben davon gekommen wäre. Ich stand zivanzigmal

mit den hl. Sakramenten. Jetzt muß ich schließen, weil ich zu schwach bin, noch mehr zu schreiben. Noch den letzten Gruß von Dei nem Bräutigam. I. C. Das, Andenken sollst Du im mer bei Dir tragen als teures Pfand der Liebe. Noch einen Gruß von mir Unbekannten. Wenn ich einmal ins Vinschgau komme, werde ich Dich nach Deiner Adresse aufsuchen, um mit Dir mehreres über Deinen verstorbenen Bräutigam zu sprechen. Achtungsvoll N. Wien, am 6. Dezember. Liebe Mutter! Mir geht es jetzt wieder ganz gut: ich kann schon

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 16
Date: 10.04.1910
Physical description: 16
nehmen sollten, daß konnte und wollte er nicht recht glauben. Er sollte aber bald eines Besseren belehrt werden. Ter,Geklagte bestreitet Mar, daß er es sei, der dieses Gerücht ausgesprengt hat. „Aber", meint er ganz ernsthast und naiv, „daß die Schmied-Liesl ein Gschrattelmensch ist, ist bekannt. Mir könnt's nicht einsallen, sie in den Dienst zu nehmen!" Und der Zeuge Pelzbauer weiß auch«, daß die Liesl ecu Gschrat- telmensch und vom Teufel besessen ist. Er hat beim Fenster

, denn wenn wir an menschlichen Geschöpfen christka tholischer Verblödung auch wahrlich köan Mangel haben, gibts in ganz Tirol ganz gewiß koan Hof und noch viel weniger an geschlossenen Ort, wo so was wär, und darum werden die immergrünen Steiermärker schon erlauben müssen, daß wir ihnen den gewissen Revolver, mit dem dessen rechtmäßiger Inhaber jeden dümmeren ungestraft niederschießen darf, hiemit feierlich abtreten, mit der ausdrücklichen Bemerkung, daß wir vor dem wirklich gerechten Richter, der das freisprechende Urteil

gefällt und damit die Pfaffen verurteilt hat, alle .Hochachtung haben. Der letzte „UlaTtl“ bat den lefuwütericben ro gründlich die Rede verschlagen. daß sie sich dagegen mit köan Wörtl zur Wehr zu setzen getraut haben, und zwar weder in den „Stim men" noch im „Anzeiger". Das kann in Anbetracht dessen, daß ihnen unter Anführung ganz bestimmter Tatsachen kein geringeres Verbrechen als das eines qua lifizierten Menschenraubes vorgeworfen worden ist, kaum anders als ein stummes Geständnis ausgelegt

, und so viel Gulden sind notwendig, um den Buben 8 Jahre Gymnasium und nachher 4 Jahre die Universität besuchen zu lassen, damit er dann, ganz wie er will, entweder an ordentlicher Geist licher oder sonst was werden kann. Die Forderung ist bei der Armut der Eltern und der Bresthaftigkeit der Schwester des geraubten Buben ebenso billig als gerecht, und drum wird voll ihr net lugg glassen wer den, bis sie bei Heller und Pfennig erfüllt ist, und gsagt ist bei mir so viel wie gschworen. Die Schweizer

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 16
Date: 20.02.1910
Physical description: 16
was Eßbares versteht, ganz allein aufgeladen und sich dabei auch noch den Spaß gemacht haben, dem albernen Menschen Lügen ins Maul zu legen, von denen er gar nix gemerkt hat. Der gesperrt gedruckte Satz der ordinären Denunzia tion hat die Sache in höchst kniffiger Weise so dar stellen sollen, als ob der faule Zahndoktor net vom besagten Jesuiten zu den Buchhändlern gschickt, son dern durch fackische Bilder und saftige Büchertitel von der Gasse aus verführt morden wirr, solche Micher zu kaufen

und daß ihm dann drin gsagt worden wär, er könn das alles jederzeit haben. Jtl Wahrheit ist die Gschicht aber so, daß er vom Jesuitenpater den Austrag kriegt, in jeder der verhaßten Buchhandlungen nur eines von den drei ihm ans an Zettel ausgeschrie benen Bücher zu verlangen und bezüglich der beiden anderen nur zu fragen, ob er auch die allenfalls krie gen könnt. Das ist etwas ganz anderes, als das, was der schöne Maxl, schnixl-schnaxl, im Namen des faulen Zahndoktors der Staatsanwaltschaft als wahr hin- gftellt

hat. Ter ebenso schöne als fromme Maxl, schnixl-schnaxl, hat demnach auf Kosten der Ehre eines willenlosen Werkzeuges der Jesuiten schlankweg gelo gen, und es bleibt jetzt ganz dem Urteil des Publikums überlassen, zu entscheiden, wer da unmoralischer ghan- delt hat: Ter Jesuitendiener Dr. Max Kapferer ochr die besagten Buchhändler, wenn die letzteren das wirk liche getan hätten, was der schöne Maxl, schnixl-schnaxl, ihnen aufgelogen hat. Tie Austern, deren „alter Herr" der schöne Maxl, schnixl-schnaxl

". r 0 Barry Götzl was für ein unergötzliches Spiel treibst Tu in totaler Verkehrtheit zum Sinn Deines Namens mit den fünf Kilo Kasfeepackeln, die Tu von Triest aus an alle möglichen Adressen aus guat Glück verschickst? Dir wird der Handel, nach dem Dir die Katz im Sack ab gekauft wird, freilich Spaß machen, aber v!on den Dir auf den Leim gegangenen Kunden wider Wissen und Willen laßt sich das net behaupten, denn um dös Geld können sie sich da ganz leicht was Besseres kaufen, und zwar in allen beliebigen

Qualitäten und ganz und gar nach Maßgabe der vorhandenen Mittel, während Tu ihnen zweifellos das Messer an die Gurgel setzst, wenn sie die dem Packl nachhinkende Rechnung net pünktlich zahlen. Tiumm ist die Gschicht v!on Dir net, das muaß man Dir lassen, denn von zehn Haus frauen, dö durch die Post aso a Packl ohne Nachnahme zuagschickt kriegen, nehmen es gewiß ihrer neune im guaten Glauben an, daß ihuen ihre Männer an ange nehme Überraschung haben bereiten wollen. Ist das Packl amal angenommen, ist's

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Alpenrosen
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Page 2 of 4
Date: 01.04.1916
Physical description: 4
, es ist jetzt hier sehr knapp. Iß es mit guter Laune und denke an mich. Die Großmutter ist auch nicht mehr so barsch auf Dich wie früher. Sie wird alt und liest viel die Zeitung. Sie sagt, Du wärst Wohl doch ein braver Kerl. Sie hat Dir auch gleich was zuliebe getan, daß ich ganz baff war. Nun freue ich mich sehr. In dem Schmalz stecken gute Wünsche, Jochen. Und der Frühling läßt grüßen. Es küßt Dich Deine Marie." Jochen Pätz in seinem Russenquartier fuhr sich mit der Hand über die Augen. Er legte den Brief weg und sann

den starken Duft ein. Und war glücklich. Das Messer zückte Jochen Pätz, kostete eine Messerspitze, schnalzte mit der Zunge und schnitt sich NUN mit behaglichein Schmunzeln eine derbe Schnitte Kommißbrot herunter. Tief fuhr er mit seinem Taschenmesser in das Schmalz, wie er es daheim zu tun pflegte, wo der wohlgefüllte Schmalztopf immer im Schranke stand. Einst... jetzt hatten sie wohl auch alle knapp. — Und wie er so mit dem Messer in das Schmalz stach, gab es einen Widerstand, ganz hart, und knirschte

es noch einmal. Ganz eigen. Nun hängte Jochen Pätz die Lampe an die Wand, zog sich einen Stuhl heran und untersuchte die Sache. Warte, du Mädel daheim! Er wußte nicht recht, ob er sich ein bißchen ärgern oder freuen sollte über die mutwillige Marie. Leibhaftig stand sie vor seinem nun ganz wach gewordenen Geiste. Einen daumendicken Klumpen hob er aus der Büchse, noch einen und noch einen. Der letzte schimmerte, leuchtete durchscheinend wie herbstrotes Laub an den Bäumen. Ihn schabte er zuerst achtsam

mit dem Messer ab, ganz vorsichtig, und enthüllte aus der weißen Schmalzschicht — eilt Goldstück, ein funkelnagelneues Zwanzigmarkstück. Wie das aufleuchtete int Scheine der kleinen Taschen lampe. Ordentlich einen strahlenden Glanz kriegte Jochen Pätz in seine Augen, als er es mit spitzen Fingern aufhob. Gold! Welch seltener Anblick! Wie lange war es wohl her, daß er das letzte Goldstück gesehen, ja von einem Goldstück gehört hatte! Und auch die andern beiden Schmalzklum pen gaben noch leuchtende, orangene

Gold stücke von sich. Jochen Pätz legte sie alle drei vor sich auf den Tisch und schaute sie nochmals au. Auf dem ersten war der Kaiser, auf dem andern der König von Württemberg im Bilde und aus dem dritten das Wappen der Freien Reichs- und Hansastadt Hamburg. Das letzte besah er sich ganz genau, weil er es noch nicht kannte. Und dann bestrich er sein Kommißbrot mit dem Schmalze, das er von den Gold stücken abgeschabt und wieder auf den Büch senrand gedrückt hatte. Fing nachdenklich an zu essen

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 8
Date: 01.09.1917
Physical description: 8
, seinen Regie- kuocheuverkauf ganz an^den Nagel zu hängen. Und dann schlief er eilt. Herrgott! War das ein Traum! Prrr! Gruselig! In die Hölle wurde er geleitet. Mit Halli und Hallo schwänzelten die Herrn Luzifere und Gangerleu nebst ihren altschwiegermütterlichen Anhängseln um ihn her, jauchzten und johlten und suchten ihln, um ihn — natürlich auf ihre Weise zu ehren, den größten aller gerade freistehen den Sudkesseln aus. Der ward unterheizt bis barin das Pech zu sieden begann und schwuppdich! machte

tete! Eine Kalbsbaren wie sie sein sollte und wie man sie droben auf Erden dank der gnädigen Fürsorge der Fleischerleute und anderer Menschengünstlinge nie zu sehen geschweige denn zu essen bekommt. „Gelt, Metzgerle," sagte Hönisch und so ganz und gar- mitleidsvoll der Herr Beelzebub, „gelt, Metzgerle, do schaugst! Schian wars schon, dös Brätele, schian. Jo freilich. Und guat erst! Woaßt dös ischt a echte Haxn, wias i sie bei oan Jnnschbrucker Metzgerle hob holn lassn. Schian schaugt sie aus! Gell

, mögst sie gern hob'n, host Hunger, Metzgerle. Freilich, Metzgerle, do yost sie." ^ Und er reicht den ganz erstaunten Regieknochenmann im Sudkessel den Braten hinein. Ter schaut die unerwar tete Herrlichkeit mit großen, entgeisterten Blicken an, zieht den saftigen, süßen Duft mit unverhohlener Freude ein und vergißt ganz auf die Qualen des heiß siedenden Peches in dem er mitten driuncy sitzt. Und dann — ja dann, langsauh langsam führen seine vor Erregung zitternden Händen den Braten zum Munde

- mann und fuchtelt freuderfüllt mit seinem Dreizack in der Luft herum. In seinem siedende Pnech aber sitzt, nach seinem furcht bareu Schrei plötzlich ganz kleinlaut und jhimnt geworden, unser lieber, guter Freund aus Pradlieu, schaut ver stohlen und verzagt hinaus auf seine frohlockenden Peiniger. .Hat er schon begriffen, um was es sich handelt? Wenn noch nicht, nun dann erklärt es ihm Beelzebub selbst: „Ja, gelt Metzgerle, liabs, bischt einigongen in die Foll'u und hoscht dir mir Haxn die Zähn'd

, führt ihn zur Tür und — .wirft ihn hinaus. Der so Mißhandelte füllt aber nicht etwa am Bürgersteig recht hart auf — nein, er erwacht ganz schweißgebadet. Es war ja nur ein Traum. Aber immerhin denkt er nach über die Lehren desselben. Bisher hat man 'vom Ergeb nisse dieses Nachdenkens noch nichts bemerkt. Tie Zu kunft aber Uvirds zeigen Quidam.

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 23.06.1917
Physical description: 4
Nr. 169 Seite 3 Milch, 2 ganz ansehnliche Stücke Gugelhupf und ein noch an sehnlicheres Stück Speck! Wenn unsere Feinde immer wieder behaupten, das; wir die Kriegsgefangenen schlecht behandeln oder verhungern lassen, dürste dies der schlagendste Gegen beweis für diese verleumderische Ausstreuung sein, zumal wir ja wissen, daß derartige Lebensmittelmengen und namentlich auch derartige Lebensmittel "die meisten vielköpfigen Familien Mserer Mitbürger schon monatelang nicht mehr gesehen

geschehen. ■' (B ran d.) In Sellrain brannte am Mittwoch mittags zwischen halb 1 Uhr und 1 Uhr ein Bauernhof ab. Ter Brand konnte'von Innsbruck aus ganz gut gesehen wer den, denn der Bauernhof liegt am Wege von Oberperfuß nach St. Quirin. Das Vieh konnte ausgebracht werden, bis auf zwei Schweine, welche mitverbrannten. ^.Tie In wohner konnten an Habseligkeiten nur dach was sie am Leibe hatten, retten.^ .Ter Besitzer wurde einigemale vom Unglück schwer betroffen, denn es wurden chm vor längerer Zeit

, unverkünsteltes ^Volkslied! Schwebt Es mir doch vor, als habe ich in meiner Heimat schon -etwas Aehnliches gehört. Dort, in der Oberpfalz, ist der Zanze Boden' eine Erzgrube, und an .Hämmern und Schmelzhütten ist kein Mangel... Ganz recht, ich ent rinne mich jetzt ganz 'genau: „Tie Fürsten rejtz vorüber Beim Schmied im grünen Wald; Ter schürt und zieht den ^Blasbalg Und Kümmert mit Gewast! O Fürstin, schöne Fürstin, Reit' immer achtlos zu, Ter das Lodern gilt und Klingen, ' ' O Fürstin

. In Anbetracht der Lage ist dieser Fall ganz unerklärlich und nur den ganz außergewöhnlichen Schneeverhältnissen des vergangenen Winters zuzuschreiben. Die .Hütte auf ihren früheren Platz zu bringen, hielt man' für unpraktische und mit zu großen Kosten verbunden, es wurde daher beschlossen, dieselbe zu untermauern. Da die Hütte im Innern und an der Einrichtung nicht viel gelitten hat, wird sie bald wieder hergestellt und in Ordnung sein. (Ueber das Erdbeben in Vora rlberg), wo rüber wir bereits

Empfindlichkeit war. Wie die Erfahrung lehrt, dürfte zwischen diesen seismischen 'Erscheinungen und der ab normalen Hitze der letzten Tage ein ursächlicher Zusam menhang bestehen. — Auch in Nordwesttirol (im Außerfern) wurde das Erdbeben deutlich wahrgenommen. Musik. Zweiter Uortrag$abend der MuMlchuIe. Auch das zweite Schülerkonzert im Musikhaussaale war eine Feierstunde. Hatte doch das erste voll und ganz die Erwartungen aller erfüllt und standen doch auf der Vortragsordnung die Namen eines unsterblichen

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Page 5 of 8
Date: 05.04.1919
Physical description: 8
Schwaz, A» die Pensionisten der Labarfabrik! Gegenwärtig bemühen sich die Sozialdemokraten joti Schwaz, den Pensionisten erstens einen ganz-nnbe- cechtigten großen Schrecken einzujagen, fürs ^zweite be- ^auptm sie dann, es kann den Pensionisten mit ge. offen werden, wenn sie sich einem fozraldemvkratstchen herein anschließen. Für einen ruhig denkenden Men,, schm ist es klar, daß sie damit in erster Linie nur Kn» Maer gewinnen wollen für die künstigen Wahlen. Weit die Pensionisten hauptsächlich

, die einzige in Deutschtirol gelegene Tabakfabrik gut zu erhalten und noch großer auszubauen, dir- mit ja alle Tabak-Sorten möglichst fein hergestellt werden könnten. Damit ist aber eine ganz zufrieden, stellende Pensionierung der Tabakarbeiter selüstver- stündlich und unbedingt verbunden, sonst würde kein Mensch diese Arbeit annehmen. Das Land müßte sorgen, .daß die einheimischen Fabriken und die aktiven und pensionierten Arbeiter möglichst Mt stehen. Es brauchk keinen allzu großen Verstand, 'um das'einzu

- sehen, daß bisher pmsionsberechtigte Staatsarbeiter von einem selbständigen Tirol einfach in ganz gleicher Pensionsbesoldung übernommen würden. 2. sagen die Sozi: „Die Christlichen kümmern »sich nicht um die noch ausständige Anschassungszulage vom Februar 1919." Ist eine faustdicke Lüge. Sobald diese Zulage beit aktiven Arbeitern zugesichert war, hat sich der christliche Tabakarbeiterverband gleich an die Ge- neraldirektion gewendet mit dem Ersuchen, aucb den Pensionisten wieder wie im Jahre 1918

bei dem Mönchen Teil der Versammlung ging die Atzung bereits ins Vertrauliche über. Wie es uuter Männern schon geht — sie können das politisieren nicht lassen. So brachte man auch « er ein politisches Thema aus das Tapet. Man harten Kriegszeit noch den Fabriksdienst versahen. Selbstverständlich ist es ein Unrecht, wenn nun die äl teren Pensionisten, die vor 28. Oktober 1918 in die Pension gingen, ganz von dieser Vergünstigung ausge schlossen blieben. Und es ist gemeinste Lüge, die ser Umstand die Christlichen

nichts kümmere. I r al lem ist cs eine Schlamperei der neuen sozialdemokrati schen Mchrheitsregierung, daß dieser Erlaß der kaiser- lichen Regierung erst jetzt bekannt gemacht wird und wir sehen schon ganz imd gar nicht ein, warum die angeblich arbeitersreundliche Regierung nicht - sofort auch den älteren Pensionisten die gleiche Vergünsti gung erteilt. Da sollte es doch nicht nötig sein, die Schwazer Frauen zu verhetzen und zu schrecken und Zu nötigen, in einen sozialdemokratischen Verein zu tre ten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 27.05.1910
Physical description: 8
Drohnen seien. Und obwohl um sie herum ein ganz anderes nach Freiheit atmendes Leben herrschte, das sie im mer mehr von der Mitwelt abschloß, sie wlollten trotz der nahenden drohenden Gefahr nicht sehen. In ihrem Sumpfe waren sie zjwjar die ersten, aber im großen weiten Gebiete, zu dem auch, die Froschlacke gehörte, waren sie nicht mehr vertreten, da waren, weil sie eben jeden Zufluß, jede Verjüngung ängst lich von sich fern hielten, andere mit der Vertretung betraut worden. Das wurmte sie ganz

Aeujgieim Alt ins Blaue stierte. Er saß auf einer kleinen erhöhten Landzunge am Rande des Ufers, von wo er die ganze Sumpfgemeinde übersehen konnte. Es war der Gemeindevorstand. Ihm zur Seite stßen noch zwei gleichfalls Wohlgenährte Kollegen. Ter eine, rechts von ihm, hatte am Kopfe eine fleischfarbene Stelle, die verflirte ähnlichkeit mit einer Nahe hatte. Und wahrhaftig!, vor den Augen saß lhm etwas auf einem karfunkelrötlichem Gesichts vorsprung, das ganz genau wie ein Zwicker aus sah

Gemütsmensch, denn als man ihn auf den armen, ganz zerschundenen Pferde wärter aufmerksam machte, erklärte er mit leichter abweisender Kändbewiegung: „Ach was, was ist's schließlich uns den Mann, aber das Pferd ist hin." Freilich; der Mann kostet dem Staat ja bloß 12 Heller täglich und das Soldatenmaterial geht vor läufig noch lange nicht aus. Aus Tirol. UnglüÄsfall. Aus Arams berichtet man uns: Am Montag den 23. ds. ereignete sich in Arams ein sehr bedauerlicher Unglücksfall. Der ledige Alt vorsteher

aber haben die Freunde des Djebantbachprojektes damit einen kleinen Nasenstüber erhalten, der vielleicht doch nicht verdient ist. Wir glauben vielmehr, daß das Werk auch an dieser Stelle, Wo es jetzt eben stehlt, bei sorgfältiger Erbauung ganz gut funktionieren müßte und Störungen, wie wir sie jetzt zu erleben das Vergnügen haben, ausgeschlossen wären. Die Schuld liegt doch ganz wo anders und wäre nach unserer! allerdings unmaßgeblichen .Meinung in dem Sy stem zu suchen, das leider bei der Erbauung ge herrscht

hat undl als eine Warnung für die Zu kunft bei Schaffung von ähnlichen Unternehmungen nicht scharf genug darauf hingewiesen werden kann. Man bedenke hoch: die Stadt übergibt den ganzen Vau der Firma Ganz. Die Firma Ganz tritt einen Teil, der nicht direkt in ihr Fach e'mschlägt und wo es hauptsächlich fehlt, der Firma Madile ab. Diese zweite Hand überläßt die übernommenen Arbeiten einem Subunternehmer, her wieder einen: Dritten, resp. Vierten alles abtritt, welcher endlich erst die Arbeiten ausführte

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 27.08.1916
Physical description: 16
. Er versuchte zu beten und brachte keinen klaren Gedanken zusammen. Endlich ging die Türe auf, und eine Krankenschwester ries den Leopold hinein. Ter Professor war ungemein freundlich und erklärte mit zuversichtlicher Miene, eine Operation sei allerdings ganz notwendig, sie biete aber nicht die mindeste Gefahr, und nachher werde sich das Hannele wieder der vollkommensten Gesundheit erfreuen. Uckrmens könne die Opera tion vor acht Tagen nicht stattfinöen, und dann müsse die junge Frau zur gänzlichen Heilung

noch fünf, sechs Wochen im Spitale bleiben. „Um Gotteswillen, solange kann i ch nicht da bleiben," rief Leopold erschrocken. „Das ist auch gar nicht notwendig, mein Lieber," sagte der Doktor mit gewinnender Herzlichkeit. „Sie können ja öfters auf Besuch kommen uno wir wer den auf das Frauchen schauen, als ob es Kind im Hause tväre; auch verspreche ich Ihnen ganz be stimmt, daß wir es seinerzeit wieder frisch und ge sund heimschicken? Jetzt griff Leopold mit beiden Händen nach des Professors Reckten

, drückte sie stürmisch, und wäh- rend ein vaar Tränen über seine Wart gen rollten, sagte er heiß: „Ich bitt' schön, Herr Doktor, ich bitt' schön, ich bitr' schön!" Nach Mittag ging Leopold auf Maria %amx wallfahrten, um Unser Frau zu danken; arn Abend kehrte er wieder in das Spital zurück.' Ta war das Hannele ganz munter und erzählte, daß die Schwe ster und der Arzt gar so freundlich mit ihm seien, und daß ihm gar nichts abgehe. Es nmhnte auch den Gatten, er möge jetzt heimfahren und ganz un besorgt

Leopold. „Das weiß ich selber nicht. Vielleicht hat ihm jemand einen Floh ins Ohr gesetzt. Ich war bei ihm und Hab' ihn herzlich gebeten, er soll doch wenigstens ein halbes Jahr warten; aber er will keine Stunde über den Termin zugeben. Das Geld könne er an derswo günstiger unterbringen, sagt er, und bei euch wäre es ihm nimmer ganz sicher." Leopold stierte eine Zeitlang düster vor sich hin, plötzlich schrie er: „Lehrer, es ist auf unfern Untergang abgeschert, man will uns zum Konkurs treiben

, der zur Nachtzeit fast ganz entkleidet in den Straßen der Stadt herumlief. In der Landes heilanstalt stellte sich jedoch bald heraus, daß der Ein gelieferte keineswegs geisteskrank, sondern ein großer Gauner und Verstellungskünstler sei. Ein Wärter bemerkt, daß ihm seine Uhr und Kette abiMden gekommen sei, welchen Diebstahl nur dieser verübt haben konnte. Als nach ihm Nach schau gehalten wurde, ersah man, daß er aus oer Anstalt verschwunden war. In Itzling führte er dasselbe Manöver wieder aus. Diesmal

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Unterinntaler Bote
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Page 20 of 22
Date: 08.10.1910
Physical description: 22
Seite Di. V Viehe F wohl Kurie den n krank Seitd liche - landw auch Arzne möger Hilfe T Insel Bilsei gegen dergl« gewer mehr Salm und \ führe Salm nur i % in % beere die e 50 <? und Bin fchlu. zu h an u zacke er ir c regel Gest« trete tung oder der hier Reisi Win des setzte trock Grä Mär welö wur) sein« Sier des fein« allm Kna^ „Aber hat er denn mit dir gezankt, Papa?" fragte Susi harmlos. Ter neugebackene Villenbesitzer fuhr zornig auf. „Ob er zankt, ist mir ganz egal." „Mir war's

, als ob du gesagt hättest..." „Liebe Susi, deine selige Mutter war ein famoses Frauenzimmer, aber Logik war ihr ganz unzugänglich. Es tut mir leid, daß ich bei dir dasselbe konstatieren muß. Ich sagte: jetzt beginnt der Krakehl mit dem Nachbar — und dabei bleibe ich." „Tu glaubst also nicht, daß er das Recht hat, sein Haus runter zureißen und einen Neubau zu errichten?" „Jedenfalls bin ich nicht nach der Villa hergezogen, um auf dem Balkon Staub zu atmen und den ganzen Tag das Hämmern vom Nachbar zu hören

." Helbing griff nach dem Kuchen. n „Ter sieht ja delikat aus. Gewiß wieder ein Werk von Ihnen, Fräulein Susi." Täbei blickte er zärtlich zu ihr hin und benützte die Gelegenheit, um ihr dankbar die Hand zu küssen. „Ja, Kuchen backen versteht sie. Aber sonst . . ." Der Professor zuckte mitleidig die Achseln mit der Nachsicht, die Gelehrte dem schwächeren Geschlecht gegenüber hin und wieder zeigen. „Papa fühlt sich heute ganz unverstanden," gab Susi zu. „Viel leicht können Sie sich besser

an die Wand geschleudert worden ist, muß mir natürlich Ersatz geleistet werden. Wann Hab' ich denn angeblich gesagt, daß sie nichts wert ist?" „Immer." „So, mein Kind? Das war die auf dem andern Brett. Tu wirst doch nie chinesisches Porzellan und schlechte Imitation unter scheiden können!" „Ach", rief Susi ganz blaß, „dann war's die falsche." „Ich wiederhole dir, die echte wars. Wo ist denn der Baumeister? Ist er noch hier oder wieder nebenan?" „Tu hast ihn ja beinahe rausgeworfen. Wenn er wieder kom men

soll, wirst du ihm schreiben müssen. Und wer weiß, ob er auch dann noch Lust hat, zu kommen." Susi begann zu weinen. „Schön. Ich werde ihn sofort holen lassen. Er ist Kenner von China-Sachen und wird die Vase taxieren, damit sie sein Bauherr ersetzt." Ter Professor schrieb ein paar Zeilen und schickte das Dienst mädchen nach dem Nachbargrundstück. Erst gegen Abend erschien der Baumeister mit einem Blumenstrauß und einem anderen Paket vor der Gartentür. „Na, Sie sehen ja ganz feierlich aus, Baumeister

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Tiroler Wastl
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Page 9 of 12
Date: 13.11.1910
Physical description: 12
, doch hätte sie da manchmal ein wenig lauter sein müssen, nur überall verständlich zu bleiben. Ter Ferdinand des Heinrich Heinz war ganz gut angelegt, ^aber stellenweise zu ungestüm, so- wohl in Wort wte -auch in Bewegung. Franzi Pichler, eine sehr schätzenswerte Schauspielerin, war als Mül lerin sehr brav, nur so auch Franz Felix als Wurm, den er ganz im Zeitgeist Schillers gab. Da aber seither der Theaterbösewicht stark in Mißkredit gekommen ist, tut dieser Rolle da und dort ein Vorschminken sehr gut

mit seiner Darstellung ganz aus dent Rahmen. Tie Zwischenakte, die sonst manchmal unleidlich läng werden, waren diesmal kurz, so daß die fünf Akten schnell aufeinander folgten. Gleichwohl dauerte die Vorstellung bis hä L2 Uhr, also länger als es die nervöse Rienschheit llnserer Tage, die nicht gern so lang still sitzt, liebt, und darum wäre es vielleicht besser gewesen, die emleiiende Leouoren Ouvertüre durch ein kürzeres Stück zll ersetzen, obivohl sie geradezu glänzend gespielt lvurde und lvie das Stück lang

an haltenden reichen und auch wohlverdienten Beifall fand. (Schiller-Abende. Ter strebsame Direktor unseres Staottheaters, Herr Leopold Thnrner, tvird nuntnehr von Zeit ztt Z>eit sogenannte „Volkskunst abende" zu ganz mäßigen Preisen veranstalten. Ter erste Abend findet bereits nächsten Sonntag, den 20. ds. unter Mitivirknttg hervorragender Kunstkräfte' des Stadttheaters als „Schillerabend" statt. Infolge des billigen Preises von 50 Heller inklusive Programm soll es Jedermann erntöglicht lverden

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 06.04.1919
Physical description: 16
. wie sie bei uns die Zuchthäusler haben. Außer dem Kapitän und Steuermann haben ich und der Wenzel die besten Kleider gehabt. Doch wenn ich sag, daß alles die gleichen Teufelskerle gewesen sind, ist das nicht ganz wahr. Einer von den Portugiesen, Luiz mit Namen, und der Russe, der Alexei hieß, waren keine Unmen schen. und wir sind später mit ihnen beinahe freunde geworden. Vor dem Kapitän Haber, sich alle gefürchtet, und wie wir bald sehen konnten, hatten sie auch Grund dazu. Er rvar ein völli ger Mütherich, besonders

ein Stündlein darf die Sach nicht dauern. Ich habe jetzt auch nreine Geige hcrbeigeholt und den Wenzel begleitet. Da wurden die Kerle nock) toller, sie waren ganz auger sich vor Lust, es ift gewesen, als ob sie noch nie eine Musik gehört hätten. Von diesem Tage an hatten die Burschen einen Respekt vor uns und haben uns nicht mehr so schlimm be handelt. Wir haben fast jeden Abend gespielt, aber die Malrosen waren nicht zufrieden und wir hätten viel öfter spielen sollen. Dkmchmal hat auch der Kapitän

und unsere Ungeduld immer l ärger geworden. Alle Nächte Hab ich vom Nan. ! nele und von den Bergen daheim geträumt, j halbe Nächte konnte ich nicht schlafen. Wir ha. ! ben die Zeit nachgerechnet, die Tage gezählt: j heute muß Triest kommen. morgen gewiß — und immer haben wir nach vorn geschaut. Endlich, endlich eines Vormittags wurde ganz in der Ferne eine schneeweiße Stadt mit Hügeln dahinter und palmartigen, hoen Baumen sicht. ! bar. Der Wenzel sagte, das wär Triest, er kennt i es ganz genau

. Doch Trieft mußte kommen, wenn nicht heute, so ganz bestimmt morgen. Aber es verging ein Tag um den an- deren, kein Triest erschien und wir sahen nichts als Wasser, immer Wasser. Jetzt sind mir allerlei Dinge ausgefallen. Wir hatten vormittags die Sonne immer im Rücken ; und.nachmittags vor uns. Also fuhren wir ge. ; gen Sonnenuntergang. — Oesterreich lag gegen ! den Aufgang der Sonne. Auch ist der Tag jetzt wieder länger geworden. In Lisiabon war es \ abends um halb 6 Uhr schon finster

gewesen und jetzt schien, wenn die Schiffsuhr auf sechs stand, immer noch die Sonne. Sobald die Sonne un tergegangen war, wurde es allerdings schnell Nacht. Tann leuchteten aber die Sterne so klar und so feurig, wie ich es gar nie gesehen hatte. Die Sterne waren auch ganz anders zusammen gehäufelt wie in unseren Gegenden; es ist mir vorgekommen, wie tvenn ganz ein anderer Him mel über uns wär. Und draußen, wo das Meer und der Himmel zusammenstießen, lag ein merk würdiger Lichtschein; es schien, als ob Tausend

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 07.02.1919
Physical description: 12
em silberhelles Lachen aus der Schar. Da tritt plötzlich ein alter Griesgram hinzu, der gar nichts Liebes und Freundliches in seinem Wesen hat, tot« doch sonst gewöhnlich alte Leute. Das war der böse Novemberwind. Der herrscht die mun- jpt Schneeflocken an: „Ihr dummes, junges Pack, wartet nur, wenn ich dann jetzt bald mit Etseskälte in euch hineinblase und ihr müßt hmuntertanzen zur Erde, da wird euch der Ueber- MR schon vergehen!" . Die Flocken sahen sich ganz bestürzt und trau- ktg

. Aber da war schon wieder der Wind, voller Zorn, wirbelte mit einem Riesenbesen in den Flocken herum mrd blies da zu. Hu, das war ein scharfer Wknd und nun kamen die Flocken ganz auseinander. Leise und sacht flogen sie auf ihren Silberflügeln nieder zur Evde, hierhin, dorthin, ganz langsam. Das war eigentlich ganz lustig. Tief unten erst erblickten sie die Erde, auf die sie fallen sollten. Endlich waren sie dort Sie hatten alles zugedeckt und warteten nun auf die Frühlingssoune, die sie wieder mitnehmen

er auch der artige Winkelzüge. Was Herr Rauth mit sei nem ungehörigen Vorgehen bezwecken will, ist folgendes: Herr Rauth weiß ganz gut. daß die Mehrzahl der Bevölkerung auf das Brot ver- zichret und die Mehlverteilung wünscht. Herr Rauth möchte nun unter Berufung aus sein Vorsteherami, das er auszuüben sich weigert, der Bäckermeisterin Andergassen das Mehl zu gewiesen wissen. Er wird schon r 'ssen, welche > sollte hinauf in den Himmel. So wollte es ja I der liebe Gott haben . I Nun waren die meisten Flocken

zu ! können und darunter würde in der Winterstille ; in süßem Frieden wieder alles zu keimen und zu sprießen beginnen und zu neuem Leben erwachen. Doch der Haß und der Neid, die Gewinn- und die Geldsucht der Menschen ließ sich nicht zu decken — " Mit tränenerstickter Stimme sagten es die Flocken — still ward es bei dem sonst so munte ren Völklein. Ta ließ sich eine ganz alte, große Flecke vernehmen: „Kinderchen, seid darob nicht so traurig. Tie Menschen sind ja selbst Schuld daran und mit den bösen müssen alle guten

lei den. Das kann di.sen der liebe Gott nicht er sparen, aber sie werden dafür einst desto herr licheren Lohn erhalten. Einmal kommt schon wieder das was den Völkern jetzt entschwunden ist: die Lick > der wahre Gottesglaube. Dann werden wir Freudiges auf unseren Reisen sehen. Und nun mache ich einen Vorschlag: Diejenigen Schwesterchen von uns, die für ein Schneeflocken- herz ganz was Besonderes gs.hen haben — nur die sollen erzählen." Damit waren alle eitU**»

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 14 of 16
Date: 19.03.1914
Physical description: 16
46 schon Gemchter aufrasste, jetzt, wo er seine ganze Tatkraft fürs Vaterland hätte einfetzen können, arbeitete er für eine verlorene Sache, für einen liederlichen gefallenen König. Heute war Jerome mit Gefolge und Sol daten in Marburg eingeritten. In heftigem Unwillen tadelte er die ganz unschuldigen Bürger und beleidigte sie. Tie mildeste Be handlung wäre besser gewesen, denn er hatte kaum die nötige Kraft, seinen Worten Nach druck zu verleihen. Kleinwert grübelte in seinen: Quartier

. Ihn ekelte das Treiben seiner ganzen Umgebung. Da drang ein silberhelles Lachen an sein Ohr, Schritte nahten sich, und ganz plötzlich wurde die Tür seines Zimmers aufgerissen. Schnell sprang er auf und schaute einer jungen Dame in die erschrockenen, aber herrlichen, blauen Augen. Aus beiden Seiten Schweigen, denn die Ueberraschung hatte die jungen Men schen für einer: Augenblick stumm gemacht. Der Kapitän machte eine tiefe Verbeugung und fragte: „Habe ich Sie, mein wertes Fräulein, erschreckt

? Sie vermuteten wohl nicht meine Anwesenheit?" Bei diesen Wor ten beruhigte sich das reizende Mädchen und sie antwortete: „Ganz recht, Herr Kapitän, ich war von Ihrer Einquartierung nicht unterrichtet. Verzeihen Sie, daß ich in Ihr Zimmer so hereinplatzte." Kleinwert lächelte, denn die einfachen Worte des Fräuleins drangen in einem treuherzig drolligen Ton zu ihm und verwischten all die unangenehmen Gedanken der letzten Mi- nuetn. Noch einen reizenden, schelmischen Blick erhielt er von seinem Störenfried

erwähnt, daß infolge der französischen Invasion seine Braut ihm un trer! geworden sei. Er konnte es ihr ohne jede Ucberwindung sagen und merkte, daß ihr Wesen ihn ganz in sich ausgenommen hatte. Eine niegekannte Freude erfüllte ihn, sobald er in ihre treuen, lieben Augen blickte. Gab es denn noch ein neues Leben für ihn? Er war doch jung, stark und tapfer, nur die französische Herrschaft, sein Wort, hielt ihn zurück, dem Vaterland zu dienen. Mit dieser neuen Liebe dünkte er sich stark

, vernach lässigten Herzens. Ein Mitleid wollte ihr große Angst und doch ließ die gewaltige Liebe hielt ihn in ihrer Achtung. „Oskar, be ruhige dich," flüsterte sie leise, „ich war dir vom ersten Augenblick unseres Kennens gut. Ich gebe mich gerne dir ganz wie ich bin. Du machst mich zur glücklichsten Braut auf Erden." Ta sanken sie sich stumm in die Arme, der selige Augenblick der ersten, süßen Erklärung, ließ ihre Herzen heiß er beben. Sie hatten sich schnell gefunden. Als gegen Ende des Abendessens

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Unterinntaler Bote
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Page 12 of 22
Date: 03.12.1910
Physical description: 22
! Ich war wieder ganz ruhig geworden und kam gern der Aufforderung nach, eine Weile bei der Fürstin zu bleiben. Es ist wunderbar, wie schnell inan einander nahe tritt in Leid und Traurigkeit. Wir sprachen von unseren Lieben; ich mußte der Fürstin von Eddy erzählen. Das Herz ging mir auf; ich klagte ihr all meine Sorgen -— sie aber tröstete mich mit mütterlicher Freundlichkeit. Von nun an ließ Prinzessin Elisabeth mich täglich und zwar mehrmals am Tage bitten zu kommen; ich ging so gern zu ihr und tat mein bestes

? Ich würde dort verlassener sein als hier. In das Kriegslager könnte ich meinem Mann nicht folgen, die einzigen, mir wirklich eng befreundeten Leute, die Ha miltons, sind auf Reisen — alle die anderen Familien kenne ich kaum. Tie erste Zeit nach meiner Verheiratung war ich in tiefer Trauer um meinen Vater — dann nach Babys Geburt war ich krank; so ist es gekommen, daß ich mich an niemand in Muttraha- bad angeschlossen habe. Wirklich, ich würde dort ganz einsam sein. ..Hier aber, Durchlaucht

— jetzt beginnt bei uns der Frühling. Sie sollen den Frühling in den Tiroler Bergen verleben! Nur einsam wird es sein; Sie sind ganz allein im Schloß. Mein Sohn ist von seiner Reite noch nicht zurückgekehrt. O, mein armer Louis, er liebt seine Schwester so zärtlich!" „Ist er benachrichtigt, Durchlaucht?" „Es ist leider unmöglich; ich weiß keine Adresse. Er ist irgendwo im Innern Afrikas auf einem Jagdzug. Bei seiner Abreise hatte er keine Ahnung, daß Elisabeths Zustand so ernst sei. Er wird unendlich

gern singen: so ging ich denn ohne viel Besinnung an den Flügel, der im Nebenzimmer stand, spielte leise ein paar Akkorde und begann ein träumerisches Liedchen — eine jener hindostanischen Weisen, welche ich so sehr liebte. Als ich geendet hatte und wieder zu der Kranken trat, streckte sie mir beide Hände entgegen. „O, wie danke ich Ihnen, Mrs. Hamlyn. O, wie Sie gut und lieb sind! Nun will ich ganz, ganz still und geduldig sein; aber nicht wahr, Sie singen noch mehr — bitte, bitte! Ach, Ma, hilf

mir bitten!" Wie gern ich ihr den kleinen Wunsch erfüllte! Ich habe ihr in kommender Zeit viel Vorsingen müssen — wieder und immer wieder wollte sie Meine anspruchslosen Lieder hören. Oft habe ich sie in Schlaf gesungen. Dann lag sie da mit einem glücklichen Lächeln um die geöffneten Lippen, als lauschte sie einer köstlichen Melodie. Einmal war sie wieder so sanft und süß eingeschlummert. Die Fürstin neigte sich über sie, unr sie zur guten Nacht zu küssen. Da flüsterte Elisabeth ganz leise: „Hörst

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 14 of 16
Date: 09.07.1910
Physical description: 16
für die gestohlenen Möbel die doppelte Summe von dem, was man hier von ihm verlangte. Tie Möbel waren fast neu, hie und da ein bißchen fleckig, aber das kommt, wie er aus Er fahrung wußte — auch bei neuen Möbeln in kurzer Zeit vor. Es wurde ihm ganz weich ums Herz, als er daran dachte, daß sein kleines Frauchen, das sich so viel grämte, binnen kürzester Zeit wieder glücklich und zufrieden sein werde. Am meisten freute es ihn, daß der jetzt gekaufte Schreibtisch dein gestohlenen äußerst ähnlich war. Ter

mit entsetztem Gesicht sich nach dem Nebenzimmer zurückzog. Plötzlich rief Hilda aus: „Heiliger Himmel, Sie find ja der Mensch, der —" In diesem Augenblicke verschwand der Möbelhänd ler ganz im Nebenzimmer. Man hörte das Öffnen eines Fensters und die zum Fenster eilende Hilda sah, wie die Inhaber der Firma Roka u. Co. in wilder Flucht über den Hof jagten. Sie beugte sich zum Fenster hinaus und rief aus Leibeskräften: „Diebe, fanget die Diebe!" Ein Heer von Kindern verfolgte schreiend und lärmend

doch kaum eine Parallele haben. Vor drei Jahren ist dort eine Art Reform des Fußballs vorgenom men worden, die ganz wesentlich dazu bestimmt war, durch Ein führung neuer Regeln die Gefahren dieses Spiels zu vermindern, aber der Erfolg scheint kein sehr erfreulicher gewesen zu sein. Das Journal der Amerikanischen Medizinischen Vereinigung, das dem Fußball jetzt wieder einmal einen Leitartikel widmet, bespricht darin die neueste Statistik, die einen großen Fußball-Enthusiasten zum Verfasser hat, der seit

Verletzungen bei den Spielenden unter halb wüchsigen Jungen vorgekommen, bei denen die Regeln nicht so sorg fältig beobachtet wurden, auch im allgemeinen keine ganz sport- mäßige Überwachung stattgefunden hat. Gerade deshalb aber stellt das Journal den Satz auf, daß das Fußball überhaupt kein Spiel für Knaben sei. Von den zehn im vorigen Jahre dabei zu Tode Gekommenen war keiner über zwanzig, und mit dieser Tatsache ist die andere zusammenzustellen, daß bei den großen Universitäts spielen seit einer Reihe

von Jahren weder ein Todesfall noch eine ernste Verletzung vorgekommen ist. Vielleicht sollte das ,Fuß ballspiel für Leute unter 18 Jahren ganz verboten oder wenigstens unter die Bedingung noch schärferer Vorsichtsmaßregeln gestellt werden. Eine sportliche Übung mag dazu da sein, die körperlich Tüchtigen ans Licht zu ziehen und in ihrer Begabung zu^ ent wickeln. Damit ist auch die weitere Folge verbunden, daß die weniger Tüchtigen nach'.einigen Versuchen ausscheiden oder wenig stens Zurückbleiben

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Tiroler Post
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Page 20 of 20
Date: 14.06.1912
Physical description: 20
. Einen großen, sä-weren Sack befördert er mit Wuckit in das Gepäcknetz über einer Dame, die bei dem Krach etwas ängstlich nach oben schielt. — „Oh, gnädige Frau!" sagt der Reisende, „ick) sehe ja, daß das Netz nicht ganz fick er zu fein scheint — aber das schadet nichts: In meinem Sack ist nichts Zerbrechliches." ^ ^^ (Nachdruck verboten.) [@r hatte sie um ihreHand gebeten), und als Antwort brach sie in lautes Weinen aus. - „Aber Liebste", fragte er bestürzt, „warttm tveinst du denn, habe ich dich beletdtgt

? „Ach,, netn, Liebster" erwiderte sie, noch immer schluchzend, „ich weme ia vor Freude! Mama sagte immer zu mir: „Grete, du btst so dumm, daß du nicht mal einen Esel zum Brauttgam krtegst — und nun habe ^ ^G a st"/:" ,/Die Portion ist aber heute sehr klein, Kellner. Sie wissen doch, daß ich als täglicher Tischgast immer zwet Scherben Fleisch bekomme!" — Kellner: „Ich bitte um Verzerhung mern Herr, Sie haben ganz recht. Die dumme Köchin hat ganz vergessen, btt Scheibe in zwei zu^zerschneiden

." * [23 et Blutvergiftung) soll es ein überraschend einfaches Mittel geben. Es ist nichts anderes, als daß man den verletzten Teil in saure Milch oder Buttermilch eintaucht, welche davon ganz warm wird und etwa dreimal erneuert werden mutz. Auch wendet man dieses Mittel mit (Erfolg bei Schlangenbiß an, und es hat sich auch bei Dhosphorvergiftungen bewährt. (Ein Gutsbesitzerssohn wurde dadurch von Blutvergiftung gerettet. Gr hatte auf dem Gute seines Vaters von einem Zund- Hölzchen abspringenden Phosphor unter den Nage

! bekommen; in kurzer Zeit war der Arm ganz angeschwollen. Da ritt er nach dem Nachbargute, wo sich die Mol- kerei befand, nahm gleich ein großes Gefäß mit saurer Milch und hielt den ganzen Arm hinein. Sogleich fühlte er Erleichterung. Er erneuerte dreimal die Milch und in der Zeit von zwei Stunden war alle Gefahr beseitigt und der Arm und die Hand wie zu vor. Es wäre nur zu wünschen, wenn durch das einfache Mittel vielen geholfen werden könnte. Selbstverständlich ist das nur Notbehelf, bis der nächste

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 20.11.1910
Physical description: 12
halb bekannte ist nämlich niemand geringerer als Jesus Christus! Gelt, da schaust, Simelc! Ten hast -Tn Dir ivohl ganz anders vorgstellt, aber Tn wirst Dich eben daran gewöhnen müssen, da heroben noch' gar manches anvers, ganz anders zn finden, als es durch die päpstlichen Brillengläser von Rom ans ansschaut. Dort kochen sie punkto Wissen auch vielfach mit Wasser und obendrein net alle Mal mit dem besten. Näch stens red mer mehr davon, jetzt muaß i amal nach- schauen, was mit dem Tolstoi geht

, den die russischen Pfaffen aus cer Gemeinschaft der dortigen Scheinhei ligen ausgestoßen haben mw jetzt wieder einfangen möchten, um mir ihm Reklam zn machen. War mir load, wenn er ihnen auf den Leim gang. Also pfiat di Gott, Simele, und guate Unterhaltung bei Deinem ersten Rundgang durch das von Dir vermeintliche Him melreich. I lvett, daß Tirs besser gsalln tvird als das, daß Tu erwartet hast. Und der Simele ist daraufhin ans die besagte Gruppe um Christus herum losgangen, und- sie haben ihm a' alle ganz

dressierte Reli gionsbeamtenschaft der päpstlichen Hierarchie übt auch dementsprechend ihr sogenanntes Seelsorgeamt ans. Tie vom Staats- anwalte konfiszierte Liguorimoral bildet also trotz alle dem das llnt und Auf der Morallehre der katholischen Kirche. Wo ist da die Logik zu suchen? — Die Moral der Pfaffen muß sonach eine ganz andere sein als dieje nige, welche man für das gemeine Volk bestimmt glaubt. Im SoMmer l. I. ist in Georg H. Wigand's Ver lag in Leipzig unter dem Titel „Hundert Stimmen aus vier

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