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Newspapers & Magazines
Tiroler Post
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Page 24 of 28
Date: 02.10.1914
Physical description: 28
sowie für die Beteiligung am Leichenbegängnisse, ganz besonders dem hochw. Herrn Pfarrer Larcher und der übrigen hochw. Geistlichkeit, der löbl. Gemeindevertretung, der löbl. Feuerwehr, dem Kirchenchor und der gesamten Bebölkerung von Galtür, die in liebreicher Weise ihre Gefühle durch die so schöne letzte Ehrung zum Ausdruck brachten dankt innigst 1593 Galtür, den 22. September 1914. Seite 12. „Nein, ich danke," sagte Stephan, „das geht nicht. Die Schmach der Woche Gefängnis

aber bei Erwähnung Stephans etwas steif, sie tauten indes bald ganz auf, als sie seine Geschichte gehört hatten. Edith wurde jedoch zornig und schalt Herrn James in überraschender Weise. Er hätte sehen müssen, daß Stephan die Wahrheit sagte; jeder könne die Wahrheit von der Lüge unterscheiden. Man sollte zweimal überlegen, ehe man einen Unschuldigen in das Gefängnis schicke. „Edith!" mahnte die Mutter. „Aber Edith ließ sich nicht halten; Tränen der Ent rüstung standen in ihren Augen, ein Sturm tobte

in ihrem Herzen. „Der arme Mann! Was muß er in diesen Tagen ge 4 Offeriere v- Waggons sr Ia.2» schöne, reife zirka 40 % Loses 2 Kemptl Schriftleiter: Leopold Bauerfeind. — Druck und Ber!ag: ,Tyrolia'« Innsbruck. Ml mit und ohn« allen Preislag „Nicht an Sie", sagte Stephan. „Ich kann keine Ent schädigung in dieser Form annehmen." James schwieg einen Augenblick. Stephan stellte seine Bilder wieder verhüllt an die Wand. Als er sich umwendete. sah er, daß James' Gesichts- ausdruck ganz niedergeschlagen

und den Sachverhalt erzählen wollten — man kann so etwas nicht selbst erzählen." James sah ganz vergnügt aus. „Gewiß, ich will sogleich hingehen. Ihre Geschichte soll durch meine Erzählung litten haben! Und niemand wird die Wahrheit erfahren! Ihn um nichts und wieder nichts in das Gefängnis zu schicken! Ach, viele Leute sahen, daß er abgeführt wurde!" „Was kann ich tun?" fragte dep arme James. „Schreiben Sie an die Times", sagte Edith. „Edith!" rief Frau Bentley wieder. „Das will ich gern tun",'sagte James

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Sterne und Blumen
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Page 4 of 8
Date: 20.09.1914
Physical description: 8
nach Cambdenstadt Mar. Frau Bentley und ihre Töchter waren sehr erstaunt über seinen Besuch, wurden aber bei Erwähnung Stephans etwas steif, sie tauten indes bald ganz auf, als sie seine Geschichte gehört hatten. Edith wurde jedoch zornig und schalt Herrn James in überraschender Weise. Er hätte sehen müssen, daß Stephan die Wahrheit sagte; jeder könne die Wahrheit von der Lüge unterscheiden. Man sollte zweimal überlegen, ehe man einen Unschuldigen in das Gefängnis schicke. „Edith!" mahnte die Mutter

. „Aber Edith ließ sich nicht halten; Tränen der Ent- rüstung standen in ihren Augen, ein Sturm tobte in ihrem -Herzen. „Der arme Mann! Was muß er in diesen Tagen ge- Geburtshaus Papft Pius’ X. in Riefe (Oberitalien). „Nicht an Sie", sagte Stephan. „Ich kann keine Ent schädigung in dieser Form annehmen." James schwieg einen Augenblick. Stephan stellte seine Bilder wieder verhüllt an die Wand. Als er sich umwendete, sah er, daß James' Gesichts ausdruck ganz niedergeschlagen war, und fühlte sogleich

wollten — man kann so etwas nicht selbst erzählen." James sah ganz vergnügt aus. „Gewiß, ich will sogleich hingehen. Ihre Geschichte soll durch meine Erzählung litten haben! Und niemand wird die Wahrheit erfahren! Ihn um nichts und wieder nichts in das Gefängnis zu schicken! Ach, viele Leute sahen, daß er abgeführt wurde!" „Was kann ich tun?" fragte der arme James. „Schreiben Sie an die Times", sagte Edith. „Edith!" rief Frau Bentley wieder. „Das will ich gern tun", sagte James. Er tat es, und Edith

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Außferner Zeitung
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Page 24 of 28
Date: 04.10.1914
Physical description: 28
Sie mir den Namen und die Wohnung." Stephan gab ihm die Adresse und hatte kaum Zeit, seinen Dank auszusprechen, bevor James schon auf dem Wege nach Cambdenstadt war. Frau Bentley'und ihre Töchter waren sehr erstaunt über seinen Besuch, wurden aber bei Erwähnung Stephans etwas steif, sie tauten indes bald ganz auf, als sie seine Geschichte gehört hatten. Edith wurde jedoch zornig und schalt Herrn James in überraschender Weise. Er hätte sehen müssen, daß Stephan die Wahrheit sagte; jeder könne die Wahrheit

Papft Pius’ X. In Riefe (Oberitalien). Nicht an Sie", sagte Stephan. „Ich kann keine Ent schädigung in dieser Form annehmen." James schwieg einen Augenblick. Stephan stellte seine Bilder wieder verhüllt an die Wand. Als er sich umwendete, sah er, daß James' Gesichts- ausdrnck ganz niedergeschlagen war. und fühlte sogleich eine freundlichere Gesinnung für ihn. „Sie müssen nicht glauben, daß ich undankbar gegen Sie und Herrn Füller bin." sagte er, „aber ich kann mir keine Belohnung geben lassen

für etwas, was jeder ehrliche Mann getan haben würde; das müssen Sie selbst einsehen." Dann fuhr er mit verändertem Tone fort: „Doch möchte ich Sie um eine Gefälligkeit bitten." „Ja", sagte James eifrig. „Ich verkehrte in einer Familie — ich möchte dort nicht falsch beurteilt werden. Bitte, wenn Sie hingehen und den Sachverhalt erzählen wollten — man kann so etwas nicht selbst erzählen." James sah ganz vergnügt ans. „Gewiß, ich will sogleich hingehen. Ihre Geschichte soll durch meine Erzählung litten haben! Und niemand

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Tiroler Post
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Page 14 of 28
Date: 02.10.1914
Physical description: 28
r. r. ^oer-Vezrrrvarzrey i. ^ sowie für die Beteiligung am Leichenbegängnisse, ganz besonders dem hochw. Herrn Pfarrer Larcher und der übrigen hochw. Geistlichkeit, der löbl. Gemeindevertretung, der löbl. Feuerwehr, dem Kirchenchor und der gesamten Bebölkerung von Galtür, die in liebreicher Weise ihre Gefühle durch die so schöne letzte Ehrung zum Ausdruck brachten dankt innigst 1593 Familie Dr. Lenz. Galtür, den 22. September 1914. Seite 12. Lao Nüster uv Paul v. Fb Offeriere vr Waggons

?" fragte er endlich. „Nein, das kann ich nicht", sagte Stephan. „Er nahm die Brieftasche, ich habe es gesehen. Mehr kann ich nicht sagen." „O, das ist Unsinn!" rief James. „Ich kann es wahrhaftig nicht", erwiderte Stephan, wenn auch sehr unangenehm berührt von diesem Ausruf. „Ich habe Ihnen einen Fingerzeig gegeben; Sie können ihn benutzen, wenn Sie wollen." James, stand auf und ging durch das Zimmer. Plötz lich sagte er stehenbleibend: „Es ist ganz widersinnig! Ein Mann in dieser Stellung! Uebrigens

. Er fuhr fort: „Selbstverständlich würden wir gern eine ansehnliche Belohnung geben, wenn —" „Ich beanspruche durchaus keine Belohnung", unter brach Stephan ihn. „Ich kann es nicht ansehen, daß ein Mann bestohlen wird, ohne es ihm zu sagen. Jedoch — ich wünsche Ihnen g^ten Morgen." „Bleiben Sie noch einen Augenblick", bat James ganz demütig. „Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie hierher kamen. Darf ich um Ihre werte Adresse bitten?" „Gewiß", sagte Stephan, setzte seinen Hut auf den Tisch und nahm

nicht, was das zu bedeuten hatte. Jedoch blieb er nicht lange in Ungewißheit. Kaum hatte er sich gesetzt, als Frau Stockes anmeldete: „Der Polizeibeamte ist wieder da, Herr Bannerman", und der Polizist trat ein. Sein Auftrag war bald erklärt. Der von Stephan be schuldigte Mann sollte am nächsten Tage wegen des Dieb stahls vernommen werden, und Stephan war als Be lastungszeuge vorgeladen. Er machte dringende Ein wendungen. „Aber es ist ganz unmöglich. Ich habe morgen vor mittag ein höchst wichtiges Geschäft zu besorgen

." Der Polizist konnte daran nichts ändern und sagte, daß Stephan ungeachtet wichtiger Geschäfte kommen müsse. „Wird es lange dauern?" fragte Stephan, ganz unbe kannt mit den Bestimmungen und Gewohnheiten auf einem Polizeiamt. Der Polizist konnte ihm das nicht sagen, aber es' wäre eine schwierige Angelegenheit. Damit mußte Stephan sich begnügen. Sogleich erklärte er der Frau Stockes, er sei nur als Zeuge vorgeladen, aber er sah, daß diese Erklärung kaum ihre Meinung erschütterte, eine Vorladung

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Außferner Zeitung
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Page 14 of 28
Date: 04.10.1914
Physical description: 28
er stehenbleibend: „Es ist ganz widersinnig! Ein Mann in dieser Stellung! Uebrigens ist es unmöglich; ich weiß, daß ich die Brieftasche hatte, als ich Buckinghams Lokal betrat, und er ging früher weg als ich." „Jawohl —" sagte Stephan und hielt inne. James blickte ihn neugierig an. Stephan fühlte, daß die Unmöglichkeit, seine Lage zu erklären, ihn fast verrückt machte. Er stand ebenfalls auf und griff nach seinem ' Hut. „Gewiß können Sie mir noch etwas mehr mitteilen", sagte James. „Nein

, gerade so, wie er gestern „hm!" gesagt, als der Automat den falschen Zug machte. Er fuhr fort: „Selbstverständlich würden wir gern eine ansehnliche Belohnung geben, wenn —" „Ich beanspruche durchaus keine Belohnung", unter brach Stephan ihn. „Ich kann es nicht ansehen, daß ein Mann bestohlen wird, ohne es ihm zu sagen. Jedoch — ich wünsche Ihnen guten Morgen." „Bleiben Sie noch einen Augenblick", bat James ganz demütig. „Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie hierher kamen. Darf ich um Ihre werte

dringende Ein wendungen. „Aber es ist ganz unmöglich. Ich habe morgen vor mittag ein höchst wichtiges Geschäft zu besorgen." Der Polizist konnte daran nichts ändern und sagte, daß Stesthan ungeachtet wichtiger Geschäfte kommen müsse.' „Wird es lange dauern?" fragte Stephan, ganz unbe kannt mit den Bestimmungen und Gewohnheiten auf einem Polizeiamt. Der Polizist konnte ihm das nicht sagen, aber es wäre eine schwierige Angelegenheit. Damit mußte Stephan sich begnügen. Sogleich erklärte er der Frau Stockes

war von einer unbekannten Hand geschrieben, und der Brief trug keinen Poststempel. Er öffnete ihn und erwartete, die Einladung zum Kauf superfeiner Bleistifte oder dergleichen zu finden: statt dessen enthielt das Kuvert zwei Zehnpfundnoten (200 Mark) in einen halben Bogen Papier eingeschlagen. Auf dem Papier standen zwei Zeilen geschrieben: sowie für die Beteiligung am Leichenbegängnisse, ganz besonders dem hochw. Herrn Pfarrer Larcher und der übrigen hochw.- Geistlichkeit, der löbl. Gemeindevertretung, der löbl

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Lienzer Nachrichten
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Page 12 of 16
Date: 06.10.1914
Physical description: 16
auf der Suffolkstraße schicken?" „Wenn sie zugelasfen werden." James besah wieder die Bilder. „Dieses ejne gefällt mir besonders; ich möchte es gern besitzen. Ist es noch ver käuflich?" nicht verlieren. Sagen Sie mir den Namen und die ^Stephan gab ihm die Adresse und hatte kaum Zeit, seinen Dank auszusprechen, bevor James schon auf dem Wege nach Cambdenstadt war. Frau Bentley und ihre Töchter waren sehr erstaunt über seinen Besuch, wurden aber bei Erwähnung Stephans etwas steif, sie tauten mdes bald ganz

. „Ich kann keine Ent schädigung in dieser Form annehmen." James schwieg einen Augenblick. Stephan stellte seine Bilder wieder verhüllt an die Wand. Als er sich nmwendete. sah er, daß James' Gesichts ausdruck ganz niedergeschlagen war, und fühlte sogleich eine freundlichere Gesinnung für ihn. „Sie müssen nicht glauben, daß ich undankbar gegen Sie- und Herrn Füller bin," sagte er, „aber ich kann mir keine Belohnung geben lassen für etwas, was jeder ehrliche Mann getan haben würde; das müssen Sie selbst einsehen

." Dann fuhr er mit verändertem Tone fort: „Doch möchte ich Sie um eine Gefälligkeit bitten." „Ja", sagte James eifrig. „Ich verkehrte in einer Familie — ich möchte dort nicht falsch beurteilt werden. Bitte, wenn Sie hingehen und den Sachverhalt erzählen wollten — man kann so etwas nicht selbst erzählen." James sah ganz vergnügt aus. „Gewiß, ich will sogleich hingehen. Ihre Geschichte soll durch meine Erzählung litten haben! Und niemand .wird die'Wahrheit erfahren

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Sterne und Blumen
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Page 2 of 8
Date: 13.09.1914
Physical description: 8
. „Er nahm die Brieftasche, ich habe es gesehen. Mehr kann ich nicht sagen." „O, das ist Unsinn!" rief James. „Ich kann es wahrhaftig nicht", erwiderte Stephan, wenn auch sehr unangenehm berührt von diesem Ausruf. „Ich habe Ihnen einen Fingerzeig gegeben; Sie können ihn benutzen, wenn Sie wollen." James stand auf und ging durch das Zimmer. Plötz lich sagte er stehenbleibend: „Es ist ganz widersinnig! Ein Mann in dieser Stellung! Uebrigen's ist es unmöglich; ich weiß, daß ich die Brieftasche

eine ansehnliche Belohnung geben, wenn —" „Ich beanspruche durchaus keine Belohnung", unter brach Stephan ihn. .„Ich kann es nicht ansehen, daß ein Mann bestohlen wird, ohne es ihm zu sagen. Jedoch — ich wünsche Ihnen guten Morgen." „Bleiben Sie noch einen Augenblick", bat James ganz demütig. „Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie hierher kamen. Darf ich um Ihre werte Adresse bitten?" „Gewiß", sagte Stephan, setzte seinen Hut auf den Tisch und nahm einen Bleistift aus der Tasche. James reichte ihm einen Bogen

er nicht lange in Ungewißheit. Kaum hatte er sich gesetzt, als Frau Stockes anmeldete: . „Der Polizeibeamte ist wieder da, Herr Bannerman", und der Polizist trat ein. Sein Auftrag war bald erklärt. Der von Stephan be schuldigte Mann sollte am nächsten Tage wegen des Dieb stahls vernommen werden, und Stephan war als Be lastungszeuge vorgeladen. Er machte dringende Ein wendungen. „Aber es ist ganz unmöglich. Ich habe morgen vor mittag ein höchst wichtiges Geschäft zu besorgen." ^ Der Polizist konnte daran

nichts ändern und sagte, daß Stephan ungeachtet wichtiger Geschäfte kommen müsse. „Wird es lange dauern?" fragte Stephan, ganz unbe kannt mit den Bestimmüngen und Gewohnheiten auf einem Polizeiamt. Der Polizist konnte ihm das nicht sagen, aber es wäre eine schwierige Angelegenheit. Damit mußte Stephan sich begnügen. Sogleich erklärte er der Frau Stockes, er sei nur als Zeuge vorgeladen, aber er sah, daß diese Erklärung kaum ihre Meinung erschütterte, eine Vorladung auf ein Magistratsamt sei überhaupt

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Sterne und Blumen
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Page 3 of 8
Date: 20.09.1914
Physical description: 8
ji Der zweite Vorfall war ein Besuch von Herrn Slade, ^ welcher ganz bleich und aufgeregt aussah. Ein Gefüngnis- | Wärter blieb anwesend, aber Slades Gefühle hätten sich durch die Anwesenheit einer Schar Gefängniswärter nicht unterdrücken.lassen. Er rief sogleich: „Wie angegriffen Sie aussehen, Stephan! Und wie mager! Lieber junger - Freund, es ist schrecklich — ganz schrecklich!" „Ach!" sagte Stephan entmutigt. „Ich hätte es nie für möglich gehalten; aber ich habe an den Beamten

, der Sie verhört hatte, geschrieben und ihn um eine Unterredung unter vier Augen gebeten, wir wollen den Erfolg abwarten. Sie müssen sich mutig aufrecht halten. Wir werden Sie bald aus Resem Loch herausbekommen." „Aber die Schande der Gefangenschaft können Sie nicht wegnehmen, Herr Slade." „Schande! Was ist das für eine Schande? Sie be nahmen sich vortrefflich, Stephan, ganz vortrefflich. Ich weiß nicht, ob ich so brav hätte handeln können. Sie brauchen wegen Ihrer Holzschnitte nichts zu befürchten; ich ging

verhaftet und die Sache dem Gericht übergeben. Bei der Verhandlung bekannte der Angeklagte sich schuldig; dadurch wurde die Wiederholung der Aussagen Stephans unnötig, und er konnte das sehr gefährdete Geheimnis des Automaten retten. ^ „Sie sind natürlich freigelassen", sagte der Magistrat zu Stephan. „Ich bedauere sehr, daß Sie eine Woche Ge fängnis erdulden mußten, besonders da Sie nach meiner Meinung sehr gut gehandelt haben, außerordentlich gut, ob gleich vielleicht nicht ganz klug

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Lienzer Nachrichten
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Page 10 of 16
Date: 02.10.1914
Physical description: 16
. „Ich habe Ihnen einen Fingerzeig gegeben; Sie können ihn benutzen, wenn Sie wollen." James stand auf und ging durch das Zimmer. Plötz lich sagte er stehenbleibend: „Es ist ganz widersinnig! Ein Mann in dieser Stellung! Uebrigens ist es unmöglich; ich weiß, daß ich die Brieftasche hatte, als ich Buckinghams Lokal betrat, und er ging früher weg als ich." „Jawohl —" sagte Stephan und hielt inne. James blickte ihn neugierig an. Stephan fühlte, daß die Unmöglichkeit, seine Lage zu erklären, ihn fast Verrückt machte. Er stand

Sie noch einen Augenblick", bat James ganz demütig. „Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie hierher kamen. Darf ich um Ihre werte Adresse bitten?" „Gewiß", sagte Stephan, setzte seinen Hut auf den Tisch und nahm einen Bleistift aus der Tasche. James reichte ihm einen Bogen Papier, und er schrieb die Adresse auf. „Danke, danke bestens", sagte James, indem er das Papier nahm. „Und wenn Sie geneigt werden sollten, mir mehr zu erzählen, so —" „Ich werde das nicht tun", antwortete Stephan be stimmt. „Nicht.die Rücksicht

werden, und Stephan war als Be lastungszeuge vorgeladen. Er machte dringende Ein wendungen. „Aber es ist ganz unmöglich. Ich habe morgen vor mittag ein höchst wichtiges Geschäft zu besorgen." ^ Der Polizist konnte daran nichts ändern und sagte, daß Stephan ungeachtet wichtiger Geschäfte kommen müsse. „Wird es lange dauern?" fragte Stephan, ganz unbe kannt mit den Bestimmungen und Gewohnheiten auf einem Polizeiamt. Der Polizist konnte ihm das nicht sagen, aber es wäre eine schwierige Angelegenheit. Damit mußte

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Lienzer Nachrichten
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Page 11 of 16
Date: 06.10.1914
Physical description: 16
tF 209 Der zweite Vorfall war ein Besuch von Herrn Slade- welcher ganz bleich und aufgeregt anssah. Ein Gefängnis wärter blieb anwesend, aber Slades Gefühle hätten sich durch die Anwesenheit einer Schar Gefängniswärter nicht unterdrücken lassen. Er ries sogleich: „Wie angegriffen Sie anssehen, Stephan! Und wie mager! Lieber junger freund, es ist schrecklich — ganz schrecklich!" „Ach!" sagte Stephan entmutigt. „Ich hätte es nie für möglich gehalten; aber ich habe an den Beamten, der Sie verhört

hatte, geschrieben und ihn um eine Unterredung unter vier Augen gebeten, wir wollen den Erfolg abwarten. Sie müssen sich mutig aufrecht halten. Wir werden ^ie bald aus diesem Loch herausbekommen." „Aber die Schande der Gefangenschaft können Sie nicht wegnehmen, Herr Slade." „Schande! Was ist das für eine Schande? Sie be nahmen sich vortrefflich, Stephan, ganz vortrefflich. Ich weiß nicht, ob ich so brav hätte handeln können. Sie brauchen wegen Ihrer Holzschnitte nichts zu befürchten; ich ging zu dem Redakteur

. Bei der Verhandlung bekannte der Angeklagte sich schuldig: dadurch wurde die Wiederholung der Aussagen Stephans unnötig, und er konnte das sehr gefährdete Geheimnis des Automaten retten. „Sie sind natürlich sreigelassen", sagte der Magistrat zu Stephan. „Ich bedauere sehr, daß Sie eine Woche Ge fängnis erdulden mußten, besonders da Sie nach meiner Meinung sehr gut gehandelt haben, außerordentlich gut, ob gleich vielleicht nicht ganz klug. Da der Tatbestand un aufgeklärt war, blieb mir in voriger Woche

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 20.05.1917
Physical description: 16
suchen sie sich vielfach in Hühnerställen zusammen, Polenta dazu wird es Wohl unten eher gellen. Klagensurt und Umgebung. Nun taucht schon das erste Gemüse aus, freilich möchte man beinah?" eine Pslanzenbestimmungstabelle an der Hand hallen, um alles kenilen zu lernen. Jedoch gegessen wird es, schadet nicht, delln es sind keine giftigen Schwämme dabei, rrnd übrigens hilft alles durchhalten. Oberkärnten. In der Umgebung von Winklern und im oberen Mölltal erzeu gen die schmelzenden Schneemassen ganz

zur Zucht selbst verwerten oder beabsich tigen, sie zu verkaufen. Endlich würde die Leiche des Herrn Peter S i l- biher,der im September des letzten Jahres in die Metnitz fiel, an einem Wasserrechen gesunden und in der Heimat begraben. In Z e l l b a ch starb ein halbjähriges Kind ganz plötzlich. Die Untersuchung ergab, daß das arme Kind von seiner unmenschlichen Ziehmut ter zu Tod geschlagen worden war. Die Leiche wies nebst blauen Flecken am Kopf nicht weniger als acht Rippenbrüche

dortselbst seine soge nannten überflüssigen Getreidevorräte, um nach Hamsterart in späterer harter Zeit noch Magen vorräte zu besitzen. Allein, obwohl der brave Mann öfters recht den Mund voll nahm, er werde jeden Getreideschelm unbarmherzig dem gestren gen Richter zur Anzeige bringen, mußte er zu sei nem großen Leidwesen die traurige Erfahrung ma chen: „Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein", und „es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch an die Sonnen!" Der Mann bandelte ganz und gar

ohne Wissen des hochw. Ortsseeffor- gers, ans eigene Faust und ganz eigenmächtig und hat zum Schaden, noch den wohlverdienten Spott! Penk, Mölltal, 24. April. (Todfall.) In der Ortschaft Teich! ist am 20. April die Frau The resia Sagerschnig, Bschälnigin in Teichl, versehen mit den hl. Sterbsakramenten, hinüber in ein • besseres Jenseits gegangen. Tie Verstorbene hin terläßt 6 Kinder, wovon das jüngste 3 Jahre alt ist, Ihr Mann ist seit Dezember 1911 in russischer Gefangenschaft. Sie war eilte tüchtige

er in einer versperrten Abortanlage die Schlögl vor.' Die diebische Elster wurde dem Landesge richte eingeliefert. Frau Susanne Zeindl, Hilssdienersgattin,, kaufte für ihren 14 Jahre altert Sohn bei dem Schnhmacherntetster Franz Jakesch ein^Paar Goi- serer Vergschnhe um den Betrag von 70 Kronen» Als der Knabe diese Schuhe das erstemal mt einem Regen trage trug, bekam er ganz naTfe Füße. Nach dem sohin die Schuhe tun obigen Preis zu teuer und Jakesch die Zeindl versicherte, daß die Schuh« von guter Qualität feien

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Außferner Zeitung
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Page 34 of 36
Date: 20.09.1914
Physical description: 36
Seite 12. jeder S Hotel- Billige Ploner Tapezierer. keit, Katarrh, V SdOO Zeugnist kältungen bist melle im Mund Achte auf die S 286 „Es ist ein Glück", sagte Slade. „Aber ich verlor dadurch meine Partie; ich weist über haupt nicht, wie ich spielte. Darauf muhte ich noch ruhig zusehen, wie der Mensch die Brieftasche einsteckte und ganz gemütlich aus dem Zimmer ging; ich konnte ihn nicht fest- halten. Es wundert mich, daß ich das ertrug." Er machte seinen Gefühlen durch ein nachdrückliches

nicht, und wenn Sie ihn wiedererkennen würden, so dürfen Sie nicht erklären, wie Sie es gesehen." Stephan schwieg einen Augenblick. Was Slade gesagt hatte, war vollkommen wahr, aber seine Rechtlichkeit wollte sich nicht damit beruhigen. „Düs ist alles ganz gut," sagte er endlich, „aber ich kann nicht' zusehen, wie eines Mannes Geld vor meinen Augen gestohlen wird, ohne ihm zür Wiedererlangung zu ver helfen." „Woher wissen Sie, daß es Geld war?" fragte Slade. Wieder schwieg Stephan. Er ging in das Hinterstübchcn und zog feine

. „Nun, das kann vielleicht geschehen; nur seien Sie vor sichtig! Bedenken Sie, daß ich ruiniert wäre, ganz ruiniert, wenn es bekannt werden sollte/ daß Sie — nicht wahr, Sie begreifen das doch?" ' „Jawohl." „Also seien Sie vorsichtig. Versprechen Sie mir, kein Wort zu sagen, welches jemand auf die Vermutung bringen könnte, wie Sie den Dieb sahen." „Natürlich werde ich das nicht sagen," antwortete Stephan, „ich kann es Ihnen gewissermaßen versprechen." . „Gut", sagte Slade, diesmal im Ton der Erleichterung und ging

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Sterne und Blumen
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Page 6 of 8
Date: 06.09.1914
Physical description: 8
286 „Es ist ein Glück", sagte Slade. „Aber ich verlor dadurch meine Partie; ich weiß über haupt nicht, wie ich spielte. Darauf mußte ich noch ruhig zusehen, wie der Mensch die Brieftasche einsteckte und ganz gemütlich aus dem Zimmer ging; ich konnte ihn nicht fest- halten. Es wundert mich, daß ich das ertrug." Er machte seinen Gefühlen durch ein nachdrückliches Auf stampfen mit feinem unbeschuhten Fuß Luft, was innerhalb der Figur nicht möglich gewesen war. Slade sah sehr ernst aus und schien

. Was Slade gesagt hatte, war vollkommen wahr, aber seine Nechtlichkeit wollte sich nicht damit beruhigen. „Das ist alles ganz gut," sagte' er endlich, „aber ich kann nicht zusehen, wie eines Mannes Geld vor meinen Augen gestohlen wird, ohne ihm zur Wiedererlangung zu ver helfen." „Woher wissen Sie, daß es Geld war?" fragte Slade. Wieder schwieg Stephan.. Er ging in das Hinterstübchen und zog seine Stiefel an. Slade setzte sich an feinen Schreib tisch, und Stephan sah, daß er anscheinend die Länge

des selben mit einem elfenbeinernen Falzbein maß. Zehn Minuten später, als Stephan das letzte der mit Fleisch belegten Butterbrote, aus welchen seine Mahlzeit be stand, aß, kam Slade zu ihm und fragte etwas hastig: „Hören Sie, Bannerman, betreffs dieses Mannes, beabsichtigen Sie etwas zu tun?" „Gewiß, ich werde ihn aufzufinden suchen und ihn seinem Begleiter als Dieb bezeichnen", antwortete Stephan. „Nun, das kann vielleicht geschehen; nur seien Sie vor sichtig! Bedenken Sie, daß ich ruiniert wäre, ganz

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Tiroler Post
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Page 23 of 28
Date: 02.10.1914
Physical description: 28
299 Der zweite Vorfall war ein Besuch von Herrn Slade, welcher ganz bleich und aufgeregt aussah. Ein Gefängnis wärter blieb anwesend, aber Slades Gefühle hätten sich durch die Anwesenheit einer Schar Gefängniswärter nicht unterdrücken lassen. Er rief sogleich: „Wie angegriffen Sie missehen, Stephan! Und wie mager! Lieber junger Freund, es ist schrecklich — ganz schrecklich!" „Ach!" sagte Stephan entmutigt. „Ich hätte es nie für möglich gehalten; aber ich habe an den Beamten, der Sie verhört

hatte, geschrieben und ihn um eine Unterredung unter vier Augen gebeten, wir wollen den Erfolg abwarten. Sie müssen sich mutig aufrecht Halten. Wir werden -Sie bald aus diesem Loch herausbekommen." „Aber die Schande der Gefangenschaft können Sie nicht wegnehmen, Herr Slade." „Schande! Was ist das für eine Schande? Sie be nahmen sich vortrefflich, Stephan, ganz vortrefflich. Ich weiß nicht, ob ich so brav hätte -handeln können. Sie brauchen wegen Ihrer Holzschnitte nichts zu befürchten; ich ging zu dem Redakteur

. Bei der Verhandlung bekannte der Angeklagte sich schuldig; dadurch wurde die Wiederholung der Aussagen Stephans unnötig, und er konnte das sehr gefährdete Geheimnis des Automaten retten. „Sie sind natürlich freigelassen", sagte der Magistrat zu Stephan. „Ich bedauere sehr, daß Sie- eine Woche Ge fängnis erdulden mußten, besonders da Sie nach meiner Meinung sehr gut gehandelt haben, außerordentlich gut, ob gleich vielleicht nicht ganz klug. Da der Tatbestand un aufgeklärt war, blieb mir in voriger Woche

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Außferner Zeitung
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Page 23 of 28
Date: 04.10.1914
Physical description: 28
299 Der zweite Vorfall war ein Besuch von Herrn Slade, welcher ganz bleich und aufgeregt aussah. Ein Gefängnis wärter blieb anwesend, aber Slades Gefühle hätten sich durch die Anwesenheit einer Schar Gefängniswärter nicht unterdrüchen lassen. Er ries sogleich: „Wie angegriffen Sie aussehen, Stephan! Und wie mager! Lieber junger freund, es ist schrecklich — ganz schrecklich!" „Ach!" sagte Stephan entmutigt. „Ich hätte es nie fiir möglich gehalten; aber ich habe an den Beamten, der Sie verhört

hatte, geschrieben und ihn um eine Unterredung unter vier Augen gebeten, wir wollen den Erfolg abwarten. Sie müssen sich mutig aufrecht halten. Wir werden Sie bald aus diesem Loch herausbekommen." „Aber die Schande der Gefangenschaft können Sie nicht wegnehmen, Herr Slade." „Schande! Was ist das fiir eine Schande? Sie be nahmen sich vortrefflich, Stephan, ganz portrefflich. Ich weiß nicht, ob ich so brav hätte handeln können. Sie brauchen wegen Ihrer Holzschnitte nichts zu befürchten; ich ging zu dem Redakteur

. Bei der Verhandlung bekannte der Angeklagte sich schuldig; dadurch wurde die Wiederholung der Aussagen Stephans unnötig, und er konnte das sehr gefährdete Geheimnis des Automaten retten. „Sie sind natürlich sreigelassen", sagte der Magistrat zu Stephan. „Ich bedauere sehr, daß Sw-eine Woche Ge fängnis erdulden mußten, besonders da Sie nach meiner Meinung sehr gut gehandelt haben, außerordentlich gut, ob gleich vielleicht nicht ganz klug. Da der Tatbestand un aufgeklärt war, blieb mir in voriger Woche

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 15.10.1911
Physical description: 16
uns nicht. Ich habe einen Plan." Ihre Wangen röteten sich vor Erregung. „Sieh einmal. Stephan, warum könntest du nicht aus dem Lande eine Stellung als herrschaftlicher Kutscher zum Beispiel annehmen? Du verstehst vorzüglich mit Pferden umzugehen, und ich habe gehört, daß in Großstädten maisch einer ans guter Familie eine ganz niedrige Stelle bekleidet. Mach kein so spöttisches Gesicht, Stephan, ich spreche im Ernst! Nach einige» Jahren, wenn ich durch meine Schriststellerei etwas Geld verdient habe, könnten wir nach Amerika

auswandern tind dort ein neues Leben beginnen. Lies einmal diese Annonce. Ich sah sie zufällig in der Zeitung. Ich bin überzeugt, Baron Rotseldern würde dir die Stellung geben, wenn ich ihn darum bitte." Sie zog bei diesen Worten einen Zettel aus ihrem Portemonnaie. „Denke dir, wenn wir ein kleines Häuschen für uns allein hätten, mit einem kleinen Garten. Ich würde die Wirtschaft ganz allein besorgen. Und die Luft — die frische, kräftige Landluft! Wie wohl die uuserm Liebling tun würde!" „Sei

sie mit vor Schmerz zitternder Stimme, „manchmal fürchte ich, daß er nicht mehr lange lebe» wird. O, Stephan, er sieht so schrecklich elend ans — so ganz wie die andern beiden —" „Unsinn! Er bekommt Zähne oder es fehlt ihm soust etwas, was allen Kii-dern fehlt. Jämmerlicher, kleiner Kerl! Immer winselt und heult er! Wenn er nicht wäre — könnten du und ich nach Amerika oder Australien auswandern," murmelte er halb für sich. Mit starre», entsetzten Augen blickte seine Frau zir ihm auf. „Was meinst du, Stephan

?" fragte sie mit bebender Stimme und seuchtschiinmernden Augen. „Ich meine, was ich sage!" gab er störrisch zurück. „Das Kind ist uns beiden nur eine Last — so ei» elendes, einig krankes Geschöpf. Aller Wahrscheinlichkeit »ach werden wir ihn nicht groß ziehen — du brauchst mich nicht so entsetzt anznstarren, Ilse, ich rede ganz vernünftig!" „Du wünschest seinen Tod? Du — dti wünschest — dein eigenes Kind tot?" stößt sie atemlos, leidenschaftlich hervor. „Und ich — ich würde mein ganzes Leben

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Tiroler Post
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Page 26 of 28
Date: 25.09.1914
Physical description: 28
Empfiehlt alle [ * Biepjlofeln b{ Flasche . Spesen gegej ; Verschreibe ßdaSgine ge| ; Pillen gegen Fp 2M Hitt-Gl ‘ Klont Blanc- Für : Frau Hittcreme, des Betrages in alle Sorten ui weiß, emaill ver*2g MW Besorgt und Vorschüsse; treibende ul Kaiffeiseafce Auswärtige! 286 „Es ist ein Glück", sagte Slade. „Aber ich verlor dadurch meine -Partie; ich weiß über haupt nicht, wie ich spielte. Darauf mußte ich noch ruhig Zusehen, wie der Mensch die Brieftasche einsteckte und ganz gemütlich

. „Nichts! Aber diese Brieftasche kann Wertpapiere ent halten." „Ja, jedoch vielleicht enthält sie keine. Uebrigens können Sie nichts tun; Sie kennen den Mann nicht, und wenn Sie ihn wiedererkennen würden, so dürfen Sie nicht erklären, wie Sie es gesehen." Stephan schwieg einen Augenblick. Was Slade gesagt hatte, war vollkommen wahr, aber seine Rechtlichkeit wollte sich nicht damit beruhigen. „Das ist alles ganz gut," sagte er endlich, „aber ich kann nicht zusehen, wie eines Mannes Geld vor meinen Augen gestohlen

, beabsichtigen ^ie etwas zu tun?" „Gewiß, ich werde ihn aufzufinden suchen und ihn seinem Begleiter als Dieb bezeichnen", antwortete Stephan. „Nun, das kann vielleicht geschehen; nur seien Sie vor sichtig! Bedenken Sie, daß ich ruiniert wäre, ganz ruiniert, wenn es bekannt werden sollte, daß Sie — nicht wahr. Sie begreifen das doch?" „Jawohl." „Also seien Sie vorsichtig. Versprechen Sie mir, kein Wort zu sagen, welches jemand auf die Vermutung bringen könnte, wie Sie den Dieb sahen." „Natürlich

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Der Arbeiter
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Page 2 of 4
Date: 15.08.1919
Physical description: 4
mokratischen Grundsätze huldigte, „politischen .Flüchtlingen" das Asylrecht zu gewähren. Mörder, Räuber und Volksbetrüger als poli tische Flüchtlinge Zu behandeln, das vermag chur eine Sozialdemokratie zustande zu brin gen. In Deutschland will es noch immer iNicht ganz zur Ruhe kommen. Immer wieder ^ersucht die Spartakistenbewegung da und idort ihr Haupt zu erheben. In Chemnitz !kam es zu schweren Ausschreitungen, die Tote lund Verwundete zur Folge hatten. Neuesten 'Nachrichten Zufolge seien

einer öffentlichen Aussprache in Leipzig 907 ganz in die Enge getrieben wurden. Haeckel raste sie aber immer wieder Lügen. In einer Zeit schrift zum Jubiläum der Jenenser Universität meint er zwar einleitend in ungewohnter Beschei denheit: „Alle Vorstellungen, welche wir uns auf Grund der sorgfältigsten kritischen Untersuchungen über die Stammesgeschichte eines jeden Organis mus bilden können, sind und bleiben Hypothesen." Ein anderes Mal erklärt er: „Ich habe nicht das mindeste Bedürfnis, irgendwelchen Kredit

. Unter den Passagieren befand sich auch der sozialdemokratische Staats sekretär Eldersch. Er n-nnte bei der Gepäcks durchsuchung Namen und Stellung. „Ist mir ganz Wurst! Glauben Sö, Sö san was besseres?" war die Antwort des Arbeiterrates, die das Gelächter der Umstehenden begleitete. Parteisekretär Schmitz in Salzburg 'f. In Salz burg ist am 8. August der Präses des dortigen katholischen Gesellenvereines, Gemeinderat und Parteisekretär Franz Schmitz, an einem Lungen leiden gestorben

vergelte ihm m^s ewigem Lohne sein unermüdliches und uneigem nütziges Arbeiten. Nicht viel anders — wie früher. Zwei Taffachen der letzten Zeit tun dar, daß sich gegenüber früher im jetzigen sozialdemokratischen Volksstaate nicht viel geändert hat. Präsident S e i tz gab letzthin gelegentlich eines Abschiedes — man höre und staune — ein offizielles Frühstück, ganz so wie man solche früher in den obersten Staats- stellen gab und wir glauben kaum, daß dieses Früh- danten von Schristgelehrten

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