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Illustriertes Sonntags-Blatt
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Page 2 of 4
Date: 27.02.1915
Physical description: 4
ein ge radezu beängstigendes Klappern und Klirren, und in unregelmäßigen Zwischenräumen vereinigten sich diese Geräusche zu einem einzigen, das ungefähr den Eindruck hervorrief, als wäre ein mit irdenem Geschirr hochbeladener Töpferwagen umgeschlagen. Das bestimmte endlich die Bäuerin, in die Küche zu gehen, um dort zu Sanftmut und Milde zu mahnen. „Na hörst, Kathl," sagte sie im Tone gemütlicher Zurechtweisung, „heut hast aber wieder dein Brandl! So ein Nmhaun und so ein Umschlag'«, das ist doch schon ganz

," die Küche wieder verließ. Denn Frau Hirm stingl kannte ihre getreue Magd und wußte, daß jeder Versuch, die offenbar in den Anfangsstadien der Tobsucht Befindliche zu geräusch loser Tätigkeit zu bekehren, ganz vergeblich sei. Dieser Rückzug der Gebieterin stimmte aber die ehr- und tugend- same Jungfer Katharina doch etwas sanfter, und sie führte nun ihre Arbeit in der auch in anderen europäischen Küchen üblichen Weise, also mit nur mäßigem Geklirr, zu Ende. Dann ging sie in ihre Kammer, band

sich die grobe Schürze aus blauem Leinen ab, nahm dafür eine aus geblümtem Kattun, band ein ähnliches Kopftuch über die dicken rotbraunen Flechten und verließ das Haus. In der Dämmerung, die mittlerweile angebrochen war, schritt sie durch den Obstgarten den Haselhecken zu, die den holprigen Fahrweg säumten. Dort harrte ihrer bereits der Auserkorene ihres Herzens, der Großknecht vom benachbarten Hofe, Franz Xaver Buxbaumer. Er war ein starker, vierschrötiger Mensch und paßte ganz vortrefflich

zu ihr, die sich auch ganz beachtenswerter Körperverhältnisse und eines tüchtigen Knochenbaues erfreute. Die beiden waren schon seit Jahren Brautleute und warteten nur auf den geeigneten Zeitpunkt, um zu heiraten. Daß er kommen mußte, davon waren sie überzeugt, aber wann, das wußte nur der! Holsen?" liebe Gott und noch einer. Franz Xaver reichte söiner langjährigen Braut die Hand und sagte: „Heut hast aber lang auf dich warten lass'n." „Was willst denn tun, wannst so ein' Haufen Geschirr zum Ab waschen hast

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Unterinntaler Bote
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Page 19 of 20
Date: 03.06.1911
Physical description: 20
ßer Tochter seines alten Waffengefährten annahm und das Mädchen wie sein eigenes Kind liebte und erziehen ließ. Sophia Petrowna hätte also durchaus keinen Grund zur Verzweiflung gehabt, wenn nicht eines Tages ein Ereignis eingetreten wäre, welches ihr Leben gänzlich umzugestalten drohte und ihr Herz in heiße Flammen setzte. Alexander Wassiljewitsch hatte es selbst veranlaßt, niemand trug die Schuld, als er ganz allein! Weshalb hatte er sie hierher gebracht, hier, eine Stunde von dem befestigten

Lager, auf das alte, langweilige Schloß, sie gezwungen, bei allen Übungen und Musterungen der Truppen an seiner Seite zu reiten, und zuletzt noch den schönen jungen Offizier, der ihr schon im Kreise seiner Kameraden ausgefallen war, in ihre Gesellschaft gebracht! Erst hatte er ihr beim Kartenspiel, wenn er gab und sie abheben mußte, mit dem kleinen Finger ganz leise die weiße Hand gestreichelt, dann dieselbe, wenn der General nicht hinsah, heimlich und leiden schaftlich gedrückt, und endlich

in einem übungslager vereinigt, um so seine Soldaten mit den Gebräuchen, Hilfsmitteln und Beschwerden des Krieges bekannter zu machen. Um aber selbst nicht ganz der Häuslichkeit zu entbehren, richtete er sich außerhalb der Lager wälle auf einem leerstehenden Schlosse ein und berief Sophia Petrowna, die er zärtlich liebte, hahin, damit sie ihm nach dem anstrengenden und aufregenden Dienst in den Stunden der Er holung Gesellschaft leiste. Mißgestimmt hatte eines Tages der General das Feldlager ver lassen

er mit niedergehaltenem Zorn den Offizier. „Urteile selbst, du weißt, daß ich bei Gott, dem Leben der Kaiserin geschworen habe, dich erschießen zu lassen, wenn du es wagen solltest, dich nochmals diesem jungen Mädchen zu nähern! Was nun?" Der junge Mann antwortete nicht, sondern sah finster zu Boden. Sophia Petrowna warf sich dem General zu Füßen. „Gnade! Väterchen!" rief sie, „habe Erbarmen. — Ich, ich trage die Schuld, ich ganz allein — —" und sie benetzte seine Hand mit heißen Tränen. Surrawow beachtete

wird Leon Nikolajewitsch standrechtlich erschossen . (Schluß folgt.) -lbjährig -0, halb- X 6-20. Lellsr. lang. hergab I) l e r anöi- ufge- >atte, \ VOX rann \efyen )nl'ör- Mch! spielt 4 zeiht, igen, oir ge- ich 1 s altung ,i B e'- hiebei ist für iniger- n und s ganz . Mayr egen- gen ist tat! ähler g, sich durch atoren. tf das kein hren . g e l n. e&ööe (6 es rnern arnen baten ?» irck. soll Urne xfex !!

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Außferner Zeitung
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Page 21 of 28
Date: 05.04.1913
Physical description: 28
zu ihrem Manne in spöttischem Tone: „Dach Mädl' wird eine rechte Putzdocke werden." — „Wird sie auch bezahlen können?" sagte der Krämer. — „Die Mutter ist, soviel ich weiß, eine brave, fromme Frau und in ihr Mädl' ganz und gar vernarrt — sie tut dem eitlen Ding alles zulieb, und wenn sie auch noch soviel darben muß, für ihr Kathrinl' quetscht sie sich das Blut unter den Nägeln hervor." Der Krämer brummte etwas von „Affenliebe". „Du kannst recht haben", stimmte sein Weib bei. „Und des Mädchens Mutter

soll doch nur eine ganz geringe Witwen pension beziehen", bemerkte der Mann. „Und doch will das dumme Ding hoch hinauf. — Na, Jugend hat eben keine Tugend; aber schön ist's von dem Jüngferchen nicht, der Mutter Geldbeutelchen so zu leeren." Der Mann zuckte die Achseln. „Jedes tut nach seinem Sinn und Willen. — Was kümmert's uns, ob die Alte betteln geht oder nicht", sagte er und zählte das Geld aus der Ladenkasse. „Und wie miihsam die Frau ist, Hab' ich erst letzten Sonntag von der Birkenbänerin gehört." Der Mann

und verhielt sich ein Weilchen ganz still, als sänne sie über etwas nach. ... Da schwirrte ein Waldvogel surrend ans Fenster — die Witwe; fuhr erschrocken auf. Sie strich mit der etwas zittrigen Hand über ihr Kopfhaar und spähte durch das ^^Wwder fuhren die Sonnenstrahlen über ihr gutes Ge sicht: sie lächelte schwach und legte jetzt die mageren weißen Hände wie zum Gebete flach aneinander. In dieser Stell- ung erhielten ihre Züge einen fast rührenden Ausdruck. In, Schimmer der Sonne war dies treue

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 29.10.1914
Physical description: 8
zu bringen, bereit, mein Geld, wenn ich sol ches habe, und mein Leben zu geben. Ganz gleich zu welcher Partei ich gehöre, ob ich Sozialist, Katholik, Liberaler oder ein Konservativer bin, sollte irgend jemand die deutsche Einheit bedrohen, so wird er es mit mir zu tun haben. So weit ist es für mich als Franzosen ganz leicht, in die Gefühle des Deutschen einzudringen, weil der Durchschnittsfranzose seinerseits genau so fühlt . . . Ich kann es auch verstehen, daß diese Art des Ge fühles beim Deutschen

gegen Deutsche hegen. Diese französische Feindschaft gegen Deutschland besteht aus Groll für die Vergangenheit und aus Besorgnis für die Zu kunft. Vor 1870 war sie ganz unbekannt. . . Das andere aber ist davon grundverschieden. Jeder Deut sche ist ausgewachsen unter der unaufhörlichen Be drohung durch eine entsetzliche Lawine, die über seinem Haupte hängt, durch eine Lawine, die jeden Augenblick sich lösen und fallen und auf ihn rollen kann, durch eine Lawine, die aus unendlicher Wild heit, aus brutalen

als einen der Hauptfaktoren einer Aera des Sozialis mus. Der Russe, an den ich denke, ist vielleicht nicht der wirkliche Russe; aber er ist mein Russe. Es ist nicht der Russe, an den der Deutsche denkt; der ist ein unversöhnlicher und grausamer Wilder, ab wechselnd knechtisch und tyrannisch, peitschend oder gepeitscht werdend, aber stets gleich unzivilisiert. Uebrigens beherbergen die Gefilde des Zaren nicht alle Barbaren des Turkestan und Zentralasien? Ganz recht, aber das sind doch unterworfene Ras sen! Glauben

durfte, die erlittenen Verluste wieder ersetzen zu können. Dolmetscher Waninger hatte überall ausgetrommelt, wie keck ich mit dem Marschall gesprochen hatte: das mochte in Wien bekannt geworden sein, und wie mich schon die Bürger mit Dank und Erkenntlichkeit überhäuften, ward mir auch diese Belohnung und Auszeichnung dafür zu Teil. Wir standen eben an den Ruinen des Hauses, wo wir gewohnt hatten, und sahen zu, wie man das Kellergewölbe öffnete und aus grub. Es war doch nicht ganz eingestürzt

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Lienzer Nachrichten
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Page 13 of 20
Date: 11.04.1913
Physical description: 20
Illustriertes Wnteilialtungsöl'atl der „Lienzer Wachrichten". Verloren und wieäergefuncien. Erzählung von Lechmann in Tharnau. (Fortictzung.) (Nachdruck oerbo:en.> ls Katharina fort war, nieinte die Krämerin zu ihrem Manne in spöttischem Tone: „Das Müdl' wird eine rechte Putzdocke werden." — „Wird sie auch bezahlen können?" sagte der Krämer. — „Die Mutter ist, soviel ich weiß, eine brave, fromme Frau und in ihr Mädl' ganz und gar vernarrt — sie tut denr eitlen Ding alles zulieb

, und wenn sie auch noch soviel darben muß, für ihr Kathrinl' quetscht sie sich das Blut unter den Nägeln hervor." Der Krämer brummte etwas von „Affenliebe". „Du kannst recht haben", stinimte sein Weib bei. „Und des Mädchens Mutter soll doch nur eine ganz geringe Witwen pension beziehen", bemerkte der Mann. „Und doch will das dumme Ding hoch hinauf. — Na, Jugend hat eben keine Tugend; aber schön ist's von dem Jnngferchen nicht, der Mutter Geldbeutelchen so zu leeren." Der Mann zuckte die Achseln. „Jedes tut nach seinem Sinn

. — Von draußen drang der Sonnen schein durch die kleinen Scheiben, huschte über das blasse, gutmütige Gesicht der Witwe und verklärte die milden Züge desselben. Die Frau hielt schützend die Hand über die matten Augen und verhielt sich ein Weilchen ganz still, als sänne sie über etwas nach. ... Da schwirrte ein Waldvogel surrend ans Fenster — die Witwe; fuhr erschrocken ans. Sie strich mit der etwas zittrigen Hand über ihr Kopfhaar und spähte durch das Fenster. Wieder fuhren die Sonnenstrahlen über ihr gutes

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 19.07.1919
Physical description: 4
können, droht ein jetzt alles überwuchern des Unkraut, die schnöde Selbstsucht, zu vernichten. Bekämpfen wir sie in jeder Form mit allen Mitteln und laßt uns auch in Not und Unglück aufrechte, pflichtbewußte Männer sein! — Nur wenn sich alle Deutschen in diesem Sinne betä- wechselte sie ihre Kleider, ging in die Küche und schickte sich an, das Mittagsmahl zu bereiten. Ahnungslos schmiedete ich an meiner Arbeit weiter, da sprang die Zimmertür auf und meine Frau flog zu meinem Schreibtisch, ganz bestürzt

und aufgeregt, und schrie: „Aber Paul, was "hast du denn heut gemacht? Dich kann man schon zu gar nichts haben, rein zu gar nichts! Wo hast du wieder deinen Kopf gehabt? Daheim bist du immer ohne Kopf! Wenn ich ihn doch einmal zwischen meine Hände bekäme, daß ich ihn dir endlich recht aufsetzen könnte? Eine solche gedankenlose Dummheit! „Ja, was habe ich denn wieder angestellt", fragte ich mich ganz ruhig, aber erstaunt über diese nach meiner Meinung ganz unverdienten Amvürfe. „Ja, so was kannst

; besonders die Fleischsiederei will ich ganz und gar aufgesteckt haben. Mit der nochmaligen Bitte, nichts weiter von seiner Kochkunst auszuplaudern, schließt der beneidenswerte Stichlpaul. Vertretung des Lehrkörpers der Knabenschule und mehrere Frauen der Stadt mit der Frau Bürger meisterin an der Spitze. Die Kunde davon drang unvermutet auch nach außen. Dies benützten ehemalige Schülerinnen der Sckw. Ambrosia, um in zarter Weise das kleine Fest zu verschönern. Sie verfaßten ein sinniges Widmungsgedicht

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Tiroler Post
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Page 13 of 20
Date: 02.05.1913
Physical description: 20
, den sie siir den besten aller Männer gehalten hatte! Und wo mochte er sich aushalten? Würde er sie sich ganz über lassen? Sie sann nach, was nun werden sollte. Wenn nur erst noch einige Wo chen vorüber wären, dann würde sich ja ihr körperliches Be finden wieder ge ändert haben und es wäre ihr vielleicht möglich, wieder in Stellung zu gehen. Das Sonderbarste bei Katharina in ihrer gegenwärtigen Ge mütsverfassung war, daß ihr sittliches Ur teilen und Empfin den, losgelöst von Glauben unb Reli- rnufeum

in Tunis. gion, geschwächt, ja fast ganz abgestumpft war; deshalb suchte sie das Verbrechen ihres Mannes wo möglich zu entschuldigen oder doch wenigstens widrigen Um ständen zur Last zu legen. Im Laufe des Tages erschienen Gerichtsbeamte, und des Verbrechers Frau wurde mehrfach einem Verhör unter zogen. Da sie aber durchaus nichts Belastendes gegen ihren Manu auszusagen wußte, so ließ man sie vorläufig in Ruhe, und cs war dies auch notwendig; denn Katharina fühlte sich mehr und mehr unwohl, und zuletzt

Anstrengungen gemacht, um zu eurem größeren wirtschaftlichen Aufschwung zu rommen. Insbesondere von Antivari aus ent- ^lckelte sich ein lebhafter Verkehr und ein Durch- Roggen gebaut. Bedeutungslos ist der Anbau Mr Gemüsepflanzen, ebenso wird der Obstbaum- zucht wenig Interesse und Verständnis entgegen gebracht. Es ist dies um so bedauerlicher, als in Montenegro Orangen, Zitronen, Birnen und Aepfel gedeihen und aus ihrer Kultur könnte man bei nur einigem Fleihe ganz namhafte Er trägnisse erzielen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 08.10.1914
Physical description: 8
noch regeres Le ben als vor einigen Tagen, es wurde noch eifriger auf den Brandstätten an der Aufräumung gearbei tet. Bei Tirlemont, das wir passierten, ist noch vor kurzem wieder gefochten worden. Jetzt machte die Gegend einen ganz friedlichen Eindruck, Zerstörun gen sind dort nicht erfolgt, da die Bevölkerung eine Beteiligung an den Kämpfen unterließ. Mit uner bittlicher Strenge aber walten die deutschen Wacht posten jetzt ihres Amtes, um die bis in die letzte Zeit hinein sehr stark betriebene Spionage

, wie an einigen Stellen durch in- tensiven Leichengeruch angezeigt wird. Ueber Lüttich ist der Krieg mit seinen verheeren- den wirtschaftlichen Folgen wie eine Sturmflut hereingebrochen. Ganz plötzlich waren die deutschen Truppen da, und mit einem Schlage stand das ganze wirtschaftliche Leben des großen Jndustriebezirkes still. Die militärischen Maßnahmen, die infolge des Straßenkampfes getroffen wurden, haben die Läh mung des Erwerbslebens noch umfangreicher ge- macht. Viele Tausende von Arbeitern

sein. Welche Rolle sie aber jetzt noch, mitten im Don ner der Schlachten, spielt, kann man schon an ihrer Unterkunft erkennen. Sie ist in wenigen Zimmern eines kleinen Hotels untergebracht, und Menschen andrang hindert sie bei ihrer Tätigkeit nicht, wäh rend die Militärverwaltung mit ihrem großen Ap parat in dem riesigen Justizpalast untergebracht ist, vor dem reges Leben herrscht. Ganz erfolglos ist die Zivilverwaltung bei ihrer erst einen bescheidenen Anfang darstellenden Tätig keit nicht gewesen. Zuerst

stellte sie die Beleuchtung der Stadt sicher. Wohl wird bei Lüttich Steinkohle gewonnen, aber sie eignet sich nicht zur Gaserzeu gung. Es ist nunmehr mit dem rheinisch-westfäli schen Kohlensyndikat ein Abkommen getroffen wor den, wonach Lüttich Gaskohlen erhält. Das Gerichtswesen ist noch ganz außer Betrieb, denn die Richter wollen nur in ihrem schönen Pa last amtieren, den der Militärgouverneur aber we gen der zentralen Lage und leichten Verteidigungs möglichkeit nicht glaubt räumen zu dürfen

, das wir erübrigt hatten, und das alle Anlagen zu gutem Wachstume verriet. Wir waren darum freudig im Gemüte und als der Katharinentag des Jahres 1808 herankam, war ich wie jedes Jahr darauf bedacht, diesen Tag als einen Ehrentag meines guten, trefflichen Weibes durch ein Fest zu begehen. Diesmal hatte ich mir etwas ganz Besonders ausgesucht. Unsere älteste Tochter Konstanze war ein Mädchen von 16 Jahren, gut, sanft, liebenswürdig, zu allem geschickt, und von so hoher Schönheit, daß ich es wohl sagen darf

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Unterinntaler Bote
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Page 16 of 18
Date: 28.01.1911
Physical description: 18
- liebte und erziehen ließ. Sophia Petrowna hätte also durchaus keinen Grund zur Verzweiflung gehabt, wenn nicht eines Tages ein Ereignis eingetreten wäre, welches ihr Leben gänzlich umzugestalten drohte und ihr Herz in heiße Flammen setzte. Alexander Wassiljewitsch hatte es selbst veranlaßt, niemand trug die Schuld, als er ganz allein! Weshalb hatte er sie hierher gebracht, hier, eine Stunde von dem befestigten Lager, auf das alte, langweilige Schloß, sie gezwungen, bei allen Übungen und Musterungen

der Truppen an seiner Seite zu reiten, und zuletzt noch den schönen jungen Offizier, der ihr schon im Kreise seiner Kameraden ausgefallen war, in ihre Gesellschaft gebracht! Erst hatte er ihr beim Kartenspiel, wenn er gab und sie abheben mußte, mit dem kleinen Finger ganz leise die weiße Hand gestreichelt, dann dieselbe, wenn der General nicht hinsah, heimlich und leiden schaftlich gedrückt, und endlich ein Briefchen zugesteckt, in welchem er ihr gestand, daß er sie glühend liebe. Sie sahen sich, schwuren

zu machen. Um aber selbst nicht ganz der Häuslichkeit zu entbehren, richtete er sich außerhalb der Lager wälle auf einem leerstehenden Schlosse ein und berief Sophia Petrowna, die er zärtlich liebte, hahin, damit sie ihm nach dem anstrengenden und aufregenden Dienst in den Stunden der Er holung Gesellschaft leiste. Mißgestimmt hatte eines Tages der General das Feldlager ver lassen, es waren ungünstige Nachrichten aus Petersburg ringetroffen. Der einzige Gedanke, der ihn erheiterte, war, sich die Freude aus zumalen, die er Sophia

.zu lassen, wenn du es wagen solltest, dich nochmals diesem jungen Mädchen zu nähern! Was nun?" Der junge Mann antwortete nicht, sondern sah finster zu Boden. Sophia Petrowna warf sich dem General zu Füßen. „Gnade! Väterchen!" rief sie, „habe Erbarmen. — Ich, ich trage die Schuld, ich ganz allein — —" und sie benetzte seine Hand mit heißen Tränen. Surrawow beachtete sie nicht. „Ich kehre ins Lager zurück, um deine Verhaftung zu befehlen! Richte dich danach!" Er wandte sich und verließ das Zimmer

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 25.01.1918
Physical description: 8
die Rede des Generals Hofsmann besprach, ganz offen zum Machtprinzip, zur Anwendung der Gewalt gegen über Andersgesinnten. Auch am folgenden Tage wurde über die Frage der Räumung und die Art der Bekundung oes Selbstbestimmungsrechtes der Völker in den besetzten Gebieten keine Einigung erzielt. Am 18. ds., an welchem Tage die Ver handlungen der Kornmisston fortgesetzt wurden, einigte man sich im Prinzip über dre Frage der Rückkehr der Flüchtlinge in die besetzten Gebiete, woraus die Verhandlungen

von 15 Kilometern, loo die großen welschen Geschütze standen, eine absolute Treffsicherheit nicht erreichbar ist. Die hohen Ho tels bieten mit ihren teilweise eingestürzten Mau ern, mit ihren verwüsteten Jnnenräumen, Slie- enbauten, mit ihren durchgeschlagenen Dächern as traurigste Kriegsbild des Pustertales. Ganz anders Alt-Toblach. Alt-Toblach erhielt fast durchswegs nur Fehlgänger. Einige male allerdings wählte der Welsche auch Toblach als Ziel seiner Barbarei. Damals, es war am 2. Juli 1916, wurde

das Gasthaus „Zum Stern" durch einen Volltreffer ganz zerstört, der Gast- hof „Zum Kreuz" schwer beschädigt, die Kirche erhielt ebenfalls zwei Treffer. Nahe gegen Wah len schoß der Feind einige Schuß, als er bfltty Militärabteilungen erspähte. Die Bewohner von Alt-Toblach richteten ihr Verhalten dementspre chend ein. Wenn die Gefahr groß wurde, verlie ßen sie auf Stunden das Dorf, kehrten aber am Abend dorthin zurück, um das Vieh zu versor gen. Zum förmlichen Auswandern ist es in Tob- lach soyin

durch Umstürzen des Fuhrwerkes eine Schädigung er litt. Das Altarbild war damals in Innsbruck. Durch beide Schüsse wurden sämtliche Fenster der Kirche mit Glasgemälde ganz zerschlagen, mit Ausnahme der zwei Fenster im Presbyterium, welche von Granatensplitterm vielfach durchlöchert sind. Auch Schädigungen an Gesimsen, an Kir chenstühlen sind zu beklagen, jedoch sind alle diese nur leichter Natur. Unverletzt sind die Decken gemälde. Herr Baumeister Gstrein vermauerte das Graniloch am Gewölbe mittels

eines hohen Gerüstes. Ganz beendet konnte die Arbeit nicht, werden. Die Fenster wurden mit Brettern ver- plankt. — Einen Volltreffer erhielt die im Friedhof stehende kapellenartig gebaute L o u r - deskapelle. Die Hälfte dieser kleinen Kirche ist webrasiert. Da von einem baulichen Wert und von richtiger Bedeutung nicht gesprochen werden kann, dürfte die Lourdesgrotte in der jetzigen offenen Grottenform ziemlich unverändert als Gedenkzeichen an das Jahr 1916 verbleiben. Der Gottesdienst in der Pfarrkirche

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 29.10.1914
Physical description: 8
gewesen, doch jetzt haben wir einige Rasttage. Wie lange, wissen wir nicht. Den Russen haben wir aus den Forts von Przemysl hinausgezündet. Viermal hintereinander stürmten sie gegen uns, sie wurden aber immer ab gewiesen. Das fünfte Mal wagten die Kerle bei Nacht zu kommen, aber da kamen sie gerade recht. 30.000 Russen lagen tot oder verwundet am Boden in der ganz kurzen Zeit von ungefähr zwei Stun den. Genau kann ich die;Zeit nicht sagen, denn wir waren ganz verwirrt vorp lauter Schießen. Das un geheure Leichenfeld bleibt mir immer

hat der Krieg schon ganz gewaltig mitgenommen; du würdest staunen, wenn ich Dir die genauen Ziffern schreiben würde. Auf Wiedersehen! Dein Bruder Kriegshunde. Nach dem Muster der Bernhardi nerhunde, die sich in den Alpen um die Auffindung Verunglückter große Verdienste erworben haben und daher eine rechtmäßige Berühmtheit genießen, sind Hunde auch auf dem Schlachtfeld verwendet worden. Der Bernhardiner hat sich jedoch für diesen Zweck als zu groß und schwerfällig erwiesen. Dasselbe gilt von dem englischen

Bluthund, der übrigens ganz im Gegensatz zu seinem fürchterlichen Namen immer mehr zu einem Luxushund entartet. Am meisten eignen sich als Kriegshunde die Schäferhunde, die auch unter den Polizeihunden den Vorrang genie ßen. Man sagt von ihnen, daß sie nicht nur wie andere Hunde mit dem Geruch, sondern auch mit dem Verstand jagen. In Deutschland sind Hunde in Kriegszeiten schon früh erprobt worden, namentlich in Afrika sind sie regelmäßige Begleiter der Trup pen. Im letzten russisch-japanischen Krieg

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 03.04.1912
Physical description: 8
in der 5. Kurie zum Reichsrat — ein doppeltes Wahlrecht! Die Wahlkreise wer den den Reichsratswahlkreisen angepaßt und be kommt in der Zensuskurie jeder Wahlkreis 1 bis 3, in der allgemeinen Wählerklasse durchwegs ein Mandat. Gewählt ist der Kandidat, der von allen die meisten Stimmen hat (einfache Mehrheit). Zu den hochtrabenden Versprechungen der Christ lichsozialen, vor allem aber des Herrn Schraffl, der noch vor ganz wenigen Monaten nur ein Wahlrecht für möglich hielt, das die Mandate der Städte uno

wie der nahen sah. „Nein, beruhige dich! Man kann hindurch, ich versichere dir!" sagte er. Um zur schiefen Ebene zu gelangen, mußten sie hintereinander abermals bis an die Schultern im Wasser waten. Und der Aufstieg begann abermals, gefährlicher als zuvor, durch dieses ganz mit Holz ausgeschlagene Loch, hundert Meter entlang. Zuerst wollten sie an dem Seile ziehen, um unten den einen der Karren zu befestigen; denn wäre der an dere, während sie hinaufstiegen, heruntergefahren, so hätte er sie zerschmettern

sen wir ihrer Kritik nur, daß der Stadt Innsbruck (die in der Zensuskurie und allgemeinen Wähler klasse 5 Mandate bekommen soll) zu wenig Man date eingereiht werden und daß bei der Wahl die einfache M e fyr h e i t, die — siehe Bayern — ganz unmögliche Situationen schafft, entscheidend sein soll. Aber diese beiden Fakten werden von der deutschsreiheitlichen Kritik nur so nebenbei er wähnt; dafür aber vertiefen sich die deutschen Hel den um so eingehender und in einer Weise in die Frage

fügen, abzwacken. Aehnlich ist es auch mit dem Geschrei über die „Schmälerung" des deutschen „Besitzstandes" in der Großgrundbesitzerkurie. Die Wähler dieser Kurie sind nämlich in ihrer Mehrheit schon heute Italiener. Wenn das Wahlrecht bleibt, wie es ist, kann es bei der nächsten Wahl ganz gut passieren, daß die Deutschen aus der Großgrundbesitzerkurie überhaupt hinausfliegeu. Das, die italienische Mehrheit in dieser Kurie ist den Nationalverbänd- lern also der deutsche Besitzstand

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Außferner Zeitung
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Page 14 of 20
Date: 26.04.1913
Physical description: 20
Seite 12* WAE» 4 $ m m m m m m m Hausnun auch nao darfsfalle arbeiten im eigen? Bl eröffnet \ 13161 öt Die Pro Themata ur Maria. . . . . ( und wert, d denn eine j und Hörer di innig an. An echt besteht keif unserer gro ganz vortret Buch! Brixe Üfl <£(%'- E'„ und H - 130 » rimöcn Tisch lugen geling noch uon voriger Woche -Da. — Gerade in der jetzigen Jahreszeit ist die Frequenz bei der Sibylle einen über den Durchschnitt hinausgehende." Als Katharina die vielen Namen von Gräfinnen und Baroninnen

sie nur selten und dann jedesmal kurz und bündig. Die Mutter sehnte sich nach ihrem einzigen Kinde und bat, Katharina solle die Großstadt doch verlassen und wieder ins Häuserl auf dem „Kreuzbergl" kommen. Die Tochter dachte nicht daran, der Mutter Wunsch zu erfüllen; und wie sollte das leichtlebige Mädchen sich auch entschließen können, nach Hause zu ziehen, war sie doch ganz in der Macht und den Händen ihres „Bräutigams", von dem sie nicht lassen mochte. An Beten dachte sie schon lange nicht mehr, beson

; und daun rief in ihrem Innern eine ganz leise, abet eindringliche Stimme mit einem Vorwurf scharf und bohrend: „Du bist selber schuld an deinem jetzigen Fahvpadhandlung in Weißendach besorgen, welche stets größeres Lager von Fahrrädern der beliebtesten Marken führen und auch von Germania-Fahrrädern und -Nähmaschinen (erstklassige Firmen) eine größere Auswahl auf Lager halten, sowie Fahrradteile und sämtliche Zubehörteile. Mlles zu den Oniginal-Fabnifospneisen. Reparatur-Werkstätte im Mause. Blitzab

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Tiroler Post
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Page 14 of 20
Date: 04.04.1913
Physical description: 20
sein, die einem viel Böses antuu kann?" sprach das Mädchen. „I woher nur! Wo denkst du hin, Kind!" wehrte die Witwe ab. „Na, eine Zigeunerin ist sie halt mit Eude doch", kam es von der Tochter Lippen. „Das will ich nicht bestreiten, denn 's Kartenlegen ver steht sie wie keine sonst", gab die Mutter zu. „Warum soll ich zu dem Weibe gehör, Mutter?" „Weißt, sie hat mich mit ihren Kräutergetränkeln, als du noch ein kleines Kind warst, vom Hilft- und Rücken- schmerz befreit", erklärte die Witwe. „Und da bist du ganz gesund

und nahni das von der Witwe mit Eiern gefüllte Körbchen an den Arm. „Red' nicht so, Müdl! Ich weiß, was ich weiß", sprach die Mutter ernst. Katharina hob schnippisch das kecke Stumpfnäschen und lachte kurz auf. Das verdroß die gute Frau, und sie meinte: „Mädl, du bist ganz wie. dein Vater selig, der red'te auch immer frei geistiges Zeug und. lachte grad' so wie du, wenn er von der Brigitte hörte —." Die Tochter kicherte belustigt in sich hinein und steckte sich das Blümchen in den Haaren zurecht. „Sag

' der Kräuterfrau, die Eier wären ganz frisch", sprach die Witwe. Die Tochter wandte sich zum Gehen. Da rief ihr die Mtttter nach: „Hörst', mach Vaters Grab recht hiibsch; nächsten Sonntag geh' ich inir's ansehen." Sie wollte ins Häuschen treten. Da rief ihr das Mädchen, sich umdrehend, zu: „Mutter, wart' einmal!" Die Witwe blieb steh'n. „Was willst' denn noch, Kind? —" Um der Tochter Lippen zückte es und sie bemerkte: „Ja, was ich dir sagen wollte —" Die Mutter horchte gespannt auf. „Weißt, der Totengräber

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 18
Date: 26.11.1910
Physical description: 18
es auf die Frage Antwort zu geben, wer denn all die Jnduftrieartikel verbrauchen und be ziehen soll, wenn Deutschland ein Industriestaat wird wie England und wenn schließlich Oesterreich, Rußland, Italien und andere den eines großen Volkes „unwürdigen" Standpunkt des Getreidebaues verlassen und ebenfalls — um den Scheckverkehr zu heben — Industrie- und Handelsstaat werden." Die Liberalen können also schon gar nicht mehr die Zeit erwarten, wo auch der letzte Bauer ver schwunden ist, wo ganz englische Zustände

und anderes. Man kann sich denken, daß die besitzende Klasse von den Zuständen gar nicht erbaut ist, und daß sie die Männer der provisorischen Regierung, die ihnen die Bescherung angerichtet, verwünscht. Es bildet sich eine dumpfe Unzufriedenheit auch unter jenen Elementen heraus, die vom Standpunkte des Antiklerikalismus aus mit den Republikanern an einem Strange zogen. Ganz schnell ist die junge portugiesische Republik dort angelangt, wo sie sich heute befindet: bei der Verteidigung der bür gerlichen Gesellschaft

und deren ganz ungenügende Ent lohnung. In heutiger Zeit, wo alle Lebensmittel sehr teuer sind, kann der Waldaufseher ganz un möglich mit seinen Bezügen auskommen, und ist genötigt, sich einen Nebenverdienst zu verschaffen. Dadurch aber wird der Dienst beeinträchtigt zum Schaden des Waldes, dessen Beaufsichtigung dem Aufseher so streng aufgetragen. Herr Fasolt forderte im Namen der Versammelten, daß diejenigen, welche den Forstkurs in Rotholz absolviert haben, in der Anstellung bevorzugt

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Unterinntaler Bote
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Page 17 of 22
Date: 08.10.1910
Physical description: 22
hatte. Ec aber stieß sie fast unsanft zurück: „Ist nit notwendig. Zum Scharmuzieren bin ich zu alt. Und du nimmst mich nit wegen mir, sondern wegen meinem Hof. Es braucht's keine Lug'." Tie Katharina merkte nun, wie sie ihn behandeln müsse. Grober Schmeichelei^ war er nicht zugänglich, — dazu war er zu gerieben und zu mißtrauisch. Ganz fein mußte sie ihn nehmen, es ihm behaglich machen, ohne daß er es merkte, und zugleich für ihn unentbehrlich werden. So bald es anging, wurde die Hochzeit gefeiert

?" fragte die Katharina ganz leise. Der Schrecken war ihr in die Glieder gefahren, so daß sie sich am Tisch halten mußte. „Mir zum Trotz setzt er sich vor meine Nas' da auf den Hof — er braucht mich nit — aber wart' — er soll auch keinen roten Heller von mir anrühren!" Ein Freudenblitz schoß durch Katharinas Augen. „Anspannen!" brüllte der Wendrich. Eine halbe Stunde später fuhr er ins Städtle zum Notar und setzte dort seine Ehefrau Katharina zur alleinigen Eribin ein. Daß seine Sohn eine Existenz

mit dem Löffel in der Tasse herum und sah ärgerlich zu seiner Tochter hin, die ihm gegenüber in einem Korbsessel lehnte. „Jetzt haben wir glücklich die Schererei mit dem Umzug hrnter uns", begann der alte Herr wieder, „wir bewohnen die Vrlla ganz allein, begegnen auf der Treppe keiner bulldoggigen Wirtin mehr und sind von den Launen des Portiers unabhängig. Dafür hat man mit dem lieben Nachbar Krakehl." übjäl 0, hl K 6- 'hell, Mg No !gew : tu Ul eben rone hc euer tmer üo: snnt 'ueri sum teuei »aus be men

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