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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 27.04.1913
Physical description: 12
abzuwürgen, und er sprach rundweg von einem Schwindel, den man da treibe nnd damit Menschen von weither anlocke, aber er denke nicht daran, sich das nur so gutwillig gefallen zu lassen, sondern er werde seine Schadenersatzansprüche geltend machen. Der Mann hatte in seinem Zorn ganz darauf verges sen, daß er sich in Oesterreich befand, wo man sich von den Behörden alles und zuweilen auch wohl noch etwas mehr gefallen lassen muß. Dem Mang war aber eben wohl deshalb, weil der Mann ein Ausländer

war imb ein Oesterreicher darum nicht wissen kann, wie weit Ausländer in der Verfolgung ihrer Rechte gehen, ganz dertattert imb murmelte die Entschuldigung in seinem graupeten Bart, daß zehn an die Echtheit der Geigen glauben und andere wie der nicht. Da herrschte ihn der Münchner an: Wer sind die Zehn, die das sagen, aber Mang wußte zunächst auch nicht einen zu nennen. In die Enge getrieben, wurde daun der Name Bode laut, aber es ist sehr zum Unglück für Mang bewiesen, daß Bode, ein Zithermächer

, die Geigen schon vor Mo naten als unecht erkannt hatte. Er 'hatte wohl zuge geben, daß an der sogenannten Stainer-Geige die Schnecke und vielleicht auch sonst noch ein Teil von einer Stainer-Geige herrühren könne, aber alles aridere war unecht, ganz besonders die angebliche Stradivari, die selbst vor: einem unmusikalischen Zim mermann oder Grobschmied sofort als eine ganz ge wöhnliche Geige zu erkeunen war. Das scheint etwas übertrieben zu fein, entspricht aber den Tatsachen, denn ein ahnungsvoller

er dachte wohl Alle guten Dinge find drei und stellte schließlich die Versteigerungsversnche mit dem Bedeuten ein, daß man vielleicht eine andere Gelegenheit, oder auf gut deutsch gesagt, trotzdem einen dummern Kerl finden werde, der in Unkennt nis dieser Vorgänge dennoch auf den Leim gehen werde. Damit hat sich Mang vor der ganzen Ver steigerungsgesellschaft seelisch splitternackt ausgezogen unb siehe da: Dies Bild Mangs paßt ganz ausgezeichnet zu jenem, das damals von ihm im „Wastl" veröffentlicht

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Der Arbeiter
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Page 10 of 14
Date: 12.01.1913
Physical description: 14
und guckte hinaus. Ein Leichen zug ! Ach richtig ! In der Nachbarschaft war eine junge Frau gestorben, eine Mutter von vier Kindern, die heute beerdigt werden sollte. Ein gar trauriger Fall. Die Leute waren erst kürzlich vom Lande hierher gezogen, und nun stand der Mann mit seinen vier kleinen Kindern ganz allein in der großen sremden Stadt. Frau Müller hatte sich bereits im stillen vorgenommen, heute oder morgen einmal hinüberzugehen und ihre Hilfe anzubieten. „Die armen Waislein." Frau Müllers Augen

wird einer begraben," schlug ihr ihres Kindes jubelnde Stimme entgegen. Frau Müller machte der Kleinen ein energisches Zeichen, sofort heraufzukommen. Eilfertig kam Käthchen die Treppe heraufgetrippelt. „O Mutter, es ist so schön," sagte sie atemlos. „Ganz viele Kränze sind da und ein Mann ist da, der hat so arg geweint." Die Mutter zog ihr Kind ans Fenster. „Ja," sagte sie leise, „der arme Mann weint, weil der liebe Gott die Mutter in den Himmel geholt hat, denn nun haben seine Kinder, die so klein

, „jetzt kommt der Herr Pfarrer mit dem Meßkreuz, um die Leiche einzusegnen Komm, wir wollen ganz andächtig ein Vaterunser für die arme Seele beten, damit der liebe Gott sie liebreich aufnimmt und ihre Sünden vergibt." „Mutter," ftagte später Käthchen, als der Leichenzug vorübergezogen war, „warum grüßen die andern Menschen dort unten die arme Seele nicht durch den lieben Gott." „Ich weiß es nicht," antwortete die Mutter, „ich glaube, sie denken nicht daran," und in Gedanken setzte sie hinzu: „Obwohl der Tod

war! — Da werde ich wieder jung. Da wird mir das Herz warm. Die Erinnerung trägt mich in den Garten der Kindheit zurück und mit weichen Schuhen durchwandere ich die lieben, wohlbekannten Wege in das sonnige Land der Jugend hinein. Ich erzähle von der alten Stadt mit ihren Römermauern und schiefwinkligen Gäßchen, die so klein war, daß mau sie in fünf Minuten durchqueren konnte und wenn man an einem Ende hineinrief ganz sicher am andern verstanden wurde. Und was gab es nicht für Herrlichkeiten in dieser kleinen Stadt

ein, „wurden denn bei euch keine Leute alt?,, „Doch Kind, aber das kam daher, weil heutzutage niemand mehr die Zauberkraft des Brünnleins an sich erproben wollte." Und es gibt eine ehrwürdige, uralte Lieb frauenkirche in dieser kleinen Stadt mit einem verwitterten Kreuzgang, dessen steinernes Gitterwerk ganz mit Efeu übersponnen ist, daß es aussieht, als spaziere man unter einem grünen Laubdache. In den roten Steinfliesen auf dem Boden und in den Nischen stehen moos' bewachsene Ritter- und Frauengestalten

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 4
Date: 06.03.1915
Physical description: 4
Ganz offen — man gewöhnt sich dran. Schließlich wird die Flöhe-, Wanzen- und Läuseplage ermähnt, die ja bekanntlich Offiziere und Mannschaften gleichsam heimsucht. Nach der Beschreibung der beiden ersteren geht es weiter: Der beiden Freunde sind die Läuse, Ein jeder sie von uns wohl kennt, Als Sammelplatz und als Gehäuse Benützen sie zumeist das Hemd. Die kleinen Tierchen sind recht drollig, Man unterscheidet klein und groß, Und weil sie fühlen sich ganz mollig Wirst du sie meistens nicht mehr los

. Wer den „lustigen Karl" kennt, kann sich ihn lebhaft vorstellen, wie er lacht, wenn ihn eine explodierende Granate mit Sand überschüttet, wie er sich freut, wenn unsere Brummer, bei denen er Deckungsdienst hat, die russischen Ko lonnen ins Wanken bringen. Tages-Ueirigketten. * Starker Rückgang der Mehleinkäufe im Detail. Die Mehlsperre hat für Wien eine be merkenswerte Konsequenz zur Folge gehabt. In ganz Wien ist im Detailverkauf der Konsum fast wie mit einem Schlage zurückgegangen. Es gab

Detailhändler, die erklärten, daß der Mehlein kauf seit gestern wie „abgeschnitten" sei. Die Ursachen dieser Erscheinung sind ganz merkwür dige. Die Vorschrift bezüglich des zulässigen Mehlquantums veranlaßt sehr viele Familien, die sich mit ganz enormen Vorräten versehen hatten, zur „Realisierung" dieser Vorräte, um dieselben durch Verbacken zu verringern und damit das einzubekennende Quantum niedriger zu gestalten. Dies geschieht in der Absicht, den verbleibenden Vorrat als tatsächlich in „abseh barer

Mehl einkauften, trotz der großen eigenen Vorräte. Hauptsächlich dadurch ist auch der Preis gesunken und die wohltätigen Folgen der Mehlsperre machen sich geltend. Die Befürchtung des „Wegnehmens" der überflüssigen Vorräte hat nunmehr in vielen Fällen den Beginn des Verbrauchens derselben herbeigeführt. Dieser neuen Sachlage wird in ganz Wien Rechnung getragen, was sich auch in drastischer Weise äußert. So erzählte eine Frau stolz, daß sie „heute so viele Teignudeln bereitet habe, wie schon lange

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 6
Date: 24.12.1914
Physical description: 6
und tüchtige Vorarbeiter; ihre Zahl hängt ganz von der zu leistenden Arbeit ab. Auf dem Oftenholzer Moor sind Gefangene jetzt schon nahezu fünf Wochen, in Cordingen drei Wochen tätig. Nach meinen Beobachtungen ist die Leistung eines Gefangenen etwa gleich Vo bis V 4 der Leistung eines freien Arbeiters. Bei einer großen Zahl von Gefangenen wird aber doch ein großes Stück Arbeit geleistet. Ich empfehle daher, hinsichtlich der Zahl der anzu fordernden Gefangenen nicht zu ängstlich

zu sein; auch bei der Verpflegung regelt sich die Kosten frage sehr viel besser bei einer großen Zahl, andererseits spielt es bei der Zubereitung des Essens in großen Kesseln keine Rolle, ob für hundert mehr oder weniger gekocht wird. Ganz besonders wertvoll ist die Gefangenen arbeit bei stark verbülteten Moorböden, beim Verfüllen von Torflöchern, beim Ausroden von Baumwurzeln, Arbeiten, die bei der Moor- und Heidekultur immer viel Geld kosten. Die mit Hacke und Spaten umgegrabenen und eingeebneten Flächen

an das Ueberlandwerk des Kreises ist im Bau, so daß die Nacharbeiten, insbesondere Walzen im näch sten Jahre, auch ohne Gefangene durch elektri sche Kraftgeräte geschehen können. Für Wasser arbeiten werden Kriegsgefangene mangels hoher, guter Stiefel nur wenig in Frage kommen; die Beschaffung von Stiefeln ist für eine größere Kolonne nicht nur sehr teuer, sondern würde auch den für unsere eigenen Soldaten sehr not wendigen Ledervorrat vermindern. Ganz Oesterreich kennt Iiigrrndorf als eine der größten Tuch

fabriksstadt der Monarchie. Der Bezug von Herrrn und Damrrrstofferr wie auch schlest- scher Krinrrrwarrn direkt vom Fabriksplatzr bedeutet daher für jeden Privaten eine ganz be deutende Ersparnis. Verlangen Sie demzufolge kostenlose Zusendung meiner reichhaltigen Mufter- KoUrktian. — Insbesondere bemustere ich Reste zu tatsächlichen Spottpreisen. Tuchversandhaus Frz. Schmidt Jägerndorf A/96, Oesterr.-Schlesien. Zum "f mit Kriegs, günstig bez wünschen, t auf unsere, würden. Er Kriegsgefan bringen müs Gegeni

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 28.08.1910
Physical description: 12
ihnen selber, noch der Witwe Zimmerling, der Erbin der verstorbenen Frau Steinlechner, auch nur ein Wort zu sagen. Sowie die Kündigung vollzogen und den beiden be freundeten Parteien bekannt worden ist, find sie natürlich gleich züsammengeläufen, um sich gegenseitig Klarheit zu verschaffen, und da hat sich eben heransgestellt, daß weder der eine noch der andere Teil von der ihnen beiden höchst unliebsamen und ganz und gar unnotwendigen Kündigung auch nur die blässeste Ahnung gehabt hat. Der fromme Dr. Mang

hat eben als Sachwalter der Witwe Zimmer ling und der verwaisten Geschwister Jud die Kündigung ganz und gar auf eigene Faust vorgenommen, um sich Sporteln zu machen, denn er hat für das gekündigte Ka pital, aus Geldern, die er verwaltet hat, ein anderes aus genommen, um sich so zwiefache Spesen herauszuschinden, denn solche Uebertragungen und Ueberschreibungen kosten be kanntlich Geld und zwar gar net wenig. Und herunter vom BürgertneiTterfluhl schreit noch ein anderer Fall, den sich unser famoser

Monate Zeit. So ungern trennt sich dieser famose Advokat und Bürgermeister von zu Unrecht eingestrichenen Witwen- und Waisengeldern. herunter vom Bürgermeirterltuhl ruft endlich auch noch die Advokatentammer von Tirol, denn während der famose kohlrabenschwarze Bürgerausschuß von Hall mit allen gegen zwei Stimmen keine Schuld an seinem würdigen Oberhaupte finden wollte, obwohl ganz Hall von der Schuld Mangs überzeugt ist, hat der Ehren- anwalt der Advokatenkammer schon auf meinen ersten Ar tikel

und Sachwalter einer ganzen Stadt bringt nämlich, wie ich mich durch einen Augenschein überzeugt habe, auf kleinen mit Blei geschriebe nen Freßzetteln Tausende von Kronen zur Abrechnung, ganz so wie der ungebildetste Flickschuster seinen Kunden Repa- rnturkosten von etlichen Hellern verrechnet, weil er es nicht besser gelernt hat. Darf so ein Mensch auch nur noch eine Stunde länger der erste Bürgermeister der Stadt Hall sein? Nein und abermals nein, und tausendmal nein, und dannn noch einmal: Berunter

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Der Arbeiter
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Page 10 of 12
Date: 01.09.1912
Physical description: 12
, an dem er vor der Türe in derSonne stand und wohlig den ganzen Körper reckte. Er kam sich so jung vor. Mochten die Herbststürme nur kommen; er stand auf seinem Posten. Haar und Bart waren jetzt ganz weiß. Doch was machte das? Er war ja gesund und durfte endlich wieder aufs Meer hinaus. Natürlich war sein erster Weg ins Lotsenhaus. Sie mußten doch wissen, daß er wieder da war, falls sie ihn nöttg hatten. Der Lotsenkommandeur ging ihm entgegen und drückte ihm sehr herzlich beide Hände. Mit bewegter Stimme sagte

auch der Lotsenkommandeur seinen Genever aus. End lich, endlich hatte er gesagt, was er zu sagen hatte. Der alte Andresen war ganz perplex und antwortete nichts. Er sah auch gar nicht, daß der Lotsenkommandeur ihm sein Glas wieder füllte; er blickte nur starr auf die große Karte der Flußmündung. Ganz leicht zitternd fuhr er sich wie hilflos mit der Hand durchs Haar. Ja, das war dünn geworden. Er war ja auch drei Monate krank gewesen. Der Lotsenkommandeur hatte wohl recht: der Beruf des Seelotsen

ist sehr verantwortungsvoll; und er war nicht mehr der Andresen von früher. Was war da zu sagen? Daß erdaran auch nochgar nicht ged acht hatte I Den alten Andresen, der krank gewesen war, konnte man unmöglich noch behalten. Der würde auch nicht mehr taugen als die Jungen. Und schließ lich, die Jungen waren eigentlich doch ganz tüchtig, wenn sie auch etwas mehr froren, wenn sie an Land kamen. Sie hatten Mut und standen ihren Mann in Gefahr. Dagegen war nichts zu sagen. Und der alte Olbrich fiel chm

vor sich auf dem Schnz tische liegen hatte. Er war ganz aus dem seelischen Gleichgewicht ge kommen. Das Schweigen und dann der kurze ruhige Dank des a'j Lotsen hatten ihm die Augen geöffnet über die feinsten SeelenemM düngen eines Menschen, der durch den beständigen Kampf mit U Elementen scheinbar hart und rauh geworden war. Sie haben ch Kinderherz, die Seebären. Als er aufsah, fiel sein Blick durchs Fenster. Er sah den alten Ackch« langsam über die mit roten Steinen gepflasterte Straße auf den Str« zugehen

Der Lotsenkommandeur trat ans Fenster und sah hinaus. $et * Andresen stand noch immer unbeweglich da; noch immer wehte der» Bart über seine Schulter. Ein junger Lotse trat auf ihn zu, und die fte« herzliche Art. seiner Begrüßung zeigte, wie sehr er sich freute, den b Andresen wieder am Hafen zu sehen. , Der alte Andresen wandte den Kopf, so daß der LotsenkomnM - sein ernstes Gesicht sehen konnte, das ganz greisenhaft aussah. Bewegung seiner Lippen erkannte er, daß er nichts weiter V, J „Sie haben mich pensioniert

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Der Arbeiter
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Page 14 of 16
Date: 19.03.1911
Physical description: 16
hol m»r mal Streichhölzer aus dem Schlafzimmer, dieser Streichholzständer t leer Trinchen rutscht ganz langsam seitwärts vom Stuhl und s h Mutter mit flehender Bitte im unschuldigen Auge an. Die versteht das nicht oder will das nicht verstehen. „Na, wird s bald l? Das Kind zittert bei jedem langsamen, zaghaften Schritt zum dunkeln Schlafzimmer hin, und an der Tür flüstert es mit bebendem Sttmmchert: „Ich bin so bange!" - Aber das läßt die einsichtslose Mutter setzt natürlich nicht gelten. „Ach

. „Komm schnell mit. Du kannst sie noch sehen. Es sitzen ganz viele auf Meiers Dach." Lächelnd ließ ich mich von den kleinen Lenzverkundern zum Fenster ziehen. „Da! dal" Zwei Fingerchen zeigten mir die Richtung, wohm ich schauen sollte. , . Wahrhaftig! Die Stare waren da. Hoch oben m den Telephon drähten wiegte sich die Gesellschaft in ihrem grauschwarzweißen Reise röckchen geschwätzig hin und her, und ganze Scharen schwärmten in der Luft. Es war ein tolles Lärmen und Schwatzen, gerade, als wollten

das Frühlinzk. unseres Kastanienbaumes." I „Ach, nein, Tante," meinte Klein Willi mit wett aufgerissenen ty „Ganz gewiß, gebt nur acht." Ich löse mit dem Messer vch die braunen Schuppen einer Knospe ab. „Nun, was ist bo8?' „O Tante, das sind ja ganz viele kleine Blättchen, ries entzückt. „Willi, sieh doch nur." „Jede Knospe hat auch ein Pelzmäntelchen, seht nur her I Del die Blättchen ein und hält sie ganz warm, damit sie nicht e' i können. - Im Herbste, wenn die Blätter abgefallen sind, be alle jungen

barchenten — Bettzeug — Ox allen anderen S durch man bei und großer Aus\ seinen Einkauf r ganz wesentliche Vorteile reichen wird. u —vwv wm v«»vcii uu| «uw sprary: „Lieo sag's gutwillig: Gott Lob, der Korb ist fertig." Die Frau aber sprach: „Und das tu ich nicht." „So sollst du's lernen," sagte der Korbmacher und hieb ihr ein paar über den Buckel; das Weib schrie Mordio; und über dem Lärmen trat der Nachbar herein und fragte, was es gebe. Der Korbmacher erzählte ihm getreulich die Geschichte

, sollte ich so oft einen Schemel nach dir gewe haben, als du zuviel vom Tuch geschnitten und beiseite gesteckt!»- ich hätte weder Stuhl noch Bank mehr im Himmel." Also ward) Schneider zum Himmel hinausgestoßen und ihm seine Fehlers Gebresten ans Licht gezogen. — Es ist auch zu besorgen, man finde derer noch viele jetzt in E Tagen, die einen, b-v mir fi-riVhfwifmÄHpf in pinpm Laster ß der nur strohhalmstief in einem Laster folgen und strafen wollen, während sie selber ganz und gar dk ersoffen

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Haller Lokalanzeiger
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Page 4 of 4
Date: 15.11.1919
Physical description: 4
nungsgenossen als Vertreter sich denken, die große Mehrzahl unserer Wähler empfindet es dagegen als grobe Taktlosigkeit, daß man gerade an die aussichtsreichsten Stellen Namen von Leuten ge setzt hat, welche in der eigenen Partei die größte Gegnerschaft finden. Wir Freiheitlichen sind denn docfi nicht eine so einseitige Gesellschaft, daß die Firma „Recheis-Zimmermann" unsere Vertretung abgeben könnte, und wir lehnen eine solche Führung durch das hiesige Großkapital ganz entschieden

ab. Auch bedauern wir tief, daß man erprobte und auch bei den Gegnern angesehene Personen, wie Bartl, Vittorelli, Seeber, Flora und andere nicht mehr aufgestellt hat. Da fragen wir uns vergebens, wie denn eine solche Liste, wie die vorgelegte, überhaupt zustande kommen konnte. Weitere Kreise der Partei sind bei der Aufstellung d-eser Liste ganz gewiß nicht gefragt worden. Aber dafür mögen sich die Herren, die das ge macht haben, es gesagt sein lassen: wenn sie schon nur eine erweiterte Tischgesellschaft

. Aber Innsbrucker Blätter haben bereits Angriffe gebracht und da konnten wir, soweit diese die hiesige freiheitliche Partei betreffen, doch nicht ganz schweigen. Einer für Viele. Bekanntmachung. Es wird aufmerksani gemacht, daß, wie in allen anderen fabriksmäßigen Betrieben, auch in der Druckerei Union Samstag nachmittags nicht gearbeitet wird. Der Betrieb ist daher ab Sams tag mittags geschloffen. Klein« Anzeigen. Anzeigen in dieser Rubrik kosten 2 Kronen bis zu 20 Wörtern. Jedes weitere Wort 10 Heller

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Der Arbeiter
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Page 12 of 12
Date: 27.10.1912
Physical description: 12
werden, nicht so recht in das Empfinden andersgearteter hineinzudenken. Daß um den Punkt der Sittlichkeitsich eigentlich die ganze Weltgeschichte dreht, lernt das Weib sehr langsam. Auf alle die Einwürfe an dieser Stelle näher einzugehen, würde zu weit führen. Statt dessen möchte ich die Leserinnen, welche meine Vorsichtsmaßregeln für Ausgeburten überängstlicher Phantasie halten, bitten, an Hand meiner Angaben ihre Kinder zu beobachten. Sie werden dann ganz sicher binnen kurzem nicht mehr sagen, mein Kind denkt

habe, lautet mal die Frage an a l l e E l t e r n. Ob wir dann erklären: Ich mußte mit meinem Manne Sonntags zusammen ausgehen? Die evge Worte Sine Kindheitserinnernng von I. v. R. Wenn mich in meiner Kindheit beim Auswendiglernen der Biblischen Geschichte etwas ganz besonders beunruhigte und mir zu denken gab, so war es zunächst das Gleichnis von dem Kamel, das eher durch ein Nadelöhr gehen kann, als daß ein Reicher in das Himmelreich kommt, und sodann die Stelle von der engen Pforte, die allein

; denn die Englein wollten doch erst sehen, wer eigentlich da draußen stand. Und dann würden sie die Tür ganz öffnen, uns bei der Hand nehmen und sagen: Komme nur herein, du liebes Kind, wir warten schon aus dich. Dann würde man stehen, andächtig und still, und die Herrlichkeit Gottes und all seine lieben Englein sehen. Das würde ja noch viel schöner sein als zu Weihnachten, wenn die Mutter die Tür zum Weihnachtssaal aufmacht, und man aus dem dunllen Zimmer, in dem man so lange warten mußte, bis die Lichter

richtiger sei, den schmalen Weg vorzuziehen, um an die kleine Pforte zu gelangen, da sie die einzige sein soll, die uns den Himmel öffnet. Und in den Himmel wollte und mußte man kommen, es hatte ja sonst alles keinen Zweck und Sinn auf Erden; von ganz klein an war man bei allem, was man tat, stets darauf hingewiesen worden, und nichts schreckte vor einer unerlaubten Tat so zum, als die Drohung, dereinst nicht in den Himmel kommen zu können. Und nun der schmale Weg ! Warum soll er denn so schm zu gehen

, auch wenn man vorsichtig geht un- ganz bequeme Schuhe trägt? Davon steht aber nichts m der Bibel, und wo soll man da die Antwort finden auf die vielen Bedenken und Fragen im eignen Keinen Herzen? Da war es gut, daß die Mutter die Tränen des Kindes w und es ihr gelang, das verschlossene Keine Herz zu öffnen, die sagte ihm, daß der Weg nicht schwer zu finden und zu gehen ff und daß sie sich freue, daß ihre Keine Tochter ihn suche; M wollten sie Zusammengehen, und wenn sie einmal müde wM, wollte die Mutter sie tragen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 12
Date: 11.01.1913
Physical description: 12
in Eger, wo die Unternehmer brüsk alle Verhandlungen zurückweisen, ersucht die Metall arbeiterorganisation, den Ankauf von Premier rädern zu vermeiden. Mentet Des WIMM! — 128 — einschlug, wandte sich immer mehr von dem ab, den der Ritter den Tag über eingeschlagen hatte; allein, da er ihm einmal ganz ver trauen wollte, störte er es auch in seinem eigenen Gange auf keine Weise. f Der Erfolg rechtfertigte dieses Vertrauen, denn der Fußpfad wurde immer weniger wild und verworren, und der Ton

. Aus demselben wieder herausfließend, rieselte sie in einem schmalen Kanäle durch die kleine Ebene hin, bis sie sich endlich in dem benachbarten Walde dem Auge verlor. An der Seite dieser Quelle befanden sich die Ruinen einer ganz kleinen Kapelle, deren Dach zum Teil eingefallen war. Das Gebäude hatte, selbst als es noch ganz war, niemals über sechzehn Fuß in der Länge und zwölf in der Breite gehabt und das im Verhältnis sehr niedrige Dach ruhte auf vier konzentrischen Bogen, welche von den vier Ecken ausgingen und deren

jeder sich aus einen kurzen, dicken Pfeiler stützte. Die Rippen von zweien dieser Bogen waren geblieben, obgleich das Dach über sie hinein gestürzt war, über den anderen sah man es noch ganz. Der Eingang dieses alten Bethauses war unter einem niedrigen runden Bogen angebracht, verziert mit mehreren Reihen jener Zickzackspitzen, welche den Haifischzähnen glichen und dergleichen man so oft in den älteren sächsischen Kirchen findet. Ein Glockenstuhl erhob sich über dem Vorhofe auf vier kleinen Pfeilern; in demselben hing

Fitzurse, „und wie mir scheint, nicht ganz von deiner Erfindung. — Sei aufrichtig, de Bracy, wer half dir bei dieser Erfindung? Und wer wird dir bei der Aus führung beistehen? Denn deine Leute sind ja in Uork, wenn ich nicht irre." „Nun, wenn du es denn notwendig wissen mußt," sagte de Bracy, „es war der Templer Brian de Bois-Guilbert, der den Plan erdachte. Er wird mir bei der Ausführung helfen und er und seine Begleitung werden die Geächteten vorstellen, von welchen mein ta pferer Arm, nachdem

ich meine Kleidung verändert habe, die Dame befreien wird." „Bei meinem Seelenheil," sagte Fitzurse, „der Plan ist eurer vereinten Weisheit würdig! Und deine Klugheit, de Bracy, zeigt sich ganz besonders in dem Vorsatze, die Dame den Händen deines wür digen Verbündeten zu überlassen. Es mag dir wohl gelingen, sie ihren sächsischen Freunden zu entführen; wie du sie aber später aus den Klauen des Bois-Guilberts befreien willst, scheint mir viel zweifel hafter. Er ist ein Falke, wohl geübt, ein Rebhuhn zu erhaschen

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Der Arbeiter
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Page 9 of 10
Date: 15.06.1913
Physical description: 10
Sette 24 T>ie mutter auch das Köpfchen wird gedreht und von der Unterlage leicht erhoben. Ebenso früh kann man auch erkennen, daß der Ge schmacksinn des Kindes in hohem Grade ausgebildet ist. Ganz genau weiß es die gewohnte Nahrung von einer neuartigen zu unterscheiden. Es ist sehr lehrreich zu beobachten, wie es oft sofort nach dem Kosten und entsprechend seinem Geschmack die Brustwarze oder den Saugstopfen losläßt und unter heftigem Geschrei das Trotzköpfchen abwendet. Im Alter von zwei

einzurichten und zu gestalten, so würde wohl ganz etwas anderes herauskommen als dieses Leben, in welches du jetzt gestellt bist. <vb es aber auch ein besseres Leben wäre? Ein Leben, das in sich wertvoller und größer und bedeutungsvoller wäre als das Leben, in welches dich jetzt Goltes Vorsehung gestellt hat? Schau nur zu: Dieses Leben stellt dir Aufgaben, fordert deine Kraft, dein wollen heraus, ist dir Gelegenheit zur Arbeit, zur Selbstverleugnung, zum Kampf. In diesem Leben kannst du groß

zum Namenstag schenken könnte. Es müßte diesmal was ganz Feines sein. Das stand bei ihr fest. Aber was? Hans und Peter hatten vorhin die Sparbüchsen gesprengt, um den eisernen Bestand ihrer Kassen zu revidieren. Nach langem Hin- und Herreden kamen sie überein, daß Peter eine feine Tasse mit bei Aufschrift „Vivat zum Namenstage" kaufen sollte, Hans eine Blumen vase mit dicken aufgelegten Rosen, die er irgendwo in einem Schaufenster hatte stehen sehen, und die ihm so gut gefallen hatte, daß er sich ordentlich

hatte sie noch ihre liebe Not. Am Abend, als Annchen ihre Strümpfe auszog und ins Bett stieg, siel ihr auf einmal etwas ganz Hübsches ein. Das war das Rechte. Ein paar Strumpfbänder wollte sie der Mutter stricken. Ein paar ganz feine, Großmama mußte ihr dabei helfen. Klein Annchen malte sich bereits die Freude aus, welche die Mutter haben würde. Das Kind war so froh über seine Idee, daß es lange dauerte, bis es endlich eingeschlafen war. Der Namenstag kam. Klein Annchen konnte ihn kaum erwarten. Die Strumpfbänder

das Papier los. Annchens Herz klopfte zum Zerspringen^ Wie froh wird die Mutter sein, dachte sie, und ihre Augen leuchteten vor Freude. „Was ist denn das?" sagte die Mutter erstaunt. „Gestrickte Strumpfbänder?" Sie mußte unwill kürlich lachen. „Aber die trägt man doch heut' nicht mehr Du hast es gut gemeint, Kind," sagte sie und küßte Annchen auf die Stirn, „und auch ganz schön hast du sie gestrickt. Aber nicht wahr, nächstens fragst du, ehe du etwas machst, was man nicht gebrauchen kann." In Annchens

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Der Arbeiter
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Page 10 of 16
Date: 19.03.1911
Physical description: 16
Zeitraumes, Messung des Gebührenäquivalentes zweifache Gebühr einzuheben. kann aber nflt Das Großhand Lechner in Graz \ hin kostenlos Kleiderstoffen — Blusenstoff barchenten — t Bettzeug — Oxf allen anderen S< durch man bei und großer Ausw seinen Einkauf n ganz wesentliche reichen wird. J.N.Tentscb Alle wo immer angeführten Bücher und Musikalien, ferner Abonne ments auf alle Zeitschriften und Mode - Zeitungen werden ohne Preisaufschlag prompt besorgt. Daselbst großes Lager von Werken aus allen Gebieten

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verteilte, waren Eis und Schnee leer ausgegangen und der Wind bekam überhaupt kein Kleid, damit niemand sehen konnte wie böse er war. Ja, wenn er im Königsschmucke niedersteigen könnte ins Tal, wie ganz anders würde man ihn empfangen. Aber so — Meister Winter ballte die Fäuste und knirschte mit den Zähnen, daß es sich anhörte, als ob Eiszapfen zersprängen. Plötzlich aber kam ihm ein Gedanke. Er sprang auf, gab dem Schnee, der ihm am nächsten lag, einen gewaltigen Fußtritt und schrie: „Packe dich fort

sich nun auf den Weg. über die be eisten Wege des Berges fuhr er nieder ins Tal. Zuerst ging er zu den Grashalmen, die sich auf der Wiese hin- und herwiegten und mit dem Frühlingswinde kosten. „Ach," bat er, „gebt mir doch ein wenig von eurer grünen Farbe. Es bleibt euch noch genug übrig. Mein Herr will, ich solle mir einen farbigen Rock anschaffen, und euer Grün gefällt mir gar so gut." Ritter Grashalm war zuerst ganz erstarrt ob solcher Zumutung. „Was," schrie er ihn an, als er sich von seinem Erstaunen erholt hatte, „du, du wagst

Blumenseele," sprach er zitternder Stimme. „Solang ich lebe, soll deine Guttat nicht belohnt bleiben. Den Namen „Schneeglöckchen" sollst du kW tragen, damit alle wissen, daß du unter meinem Schutze stehst." | Als am andern Morgen Meister Winter den Kopf aus seiner $ herausstreckte, um zu sehen, wo sein Knecht geblieben war, baie etwas so Wunderbares, daß er ganz erstaunt Mund und Augen.' sperrte. Die grünen Bergkegel drüben trugen eine weiße HM einen weißen Bart, und die Wiesen hatten sich einen dichten

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Der Arbeiter
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Page 16 of 16
Date: 18.06.1911
Physical description: 16
Nrvkjtkrfgmllik zu reichlich Blattwerk zu entwickeln. Peruguano, Chilisalpeter und Kali in jeder leichtaufnehmbaren Form sind als gute Dünge mittel neben dem Rindvieh- und Pferdedung gut am Platze. Die Jahreszeit ist nun freilich schon zu weit vorgerückt, um rationelle Kartofselzucht betreiben zu können, wenigstens ist es ganz ausgeschlossen, noch mit Frühkartoffeln seine Freunde zu übertrumpfe«, trotzdem soll kurz über Kultur und Sorten ge sprochen werden; was in diesem Jahre nicht mehr

zu machen ist, kann im nächsten gemacht werden. Also: Eine treffliche Frühsorte ist die echte „Pflückmölle auch die „lange gelbe Sechswochenkartoffel" ist ganz vorzüglich. Man legt die Kartoffeln mit 30 Zentimeter Abstand, 10 Centimeter tief, Ende März, besser Anfang April, in den Boden und deckt diesen mit langem Stallmist, um einen Schutz gegen Nachtfröste zu schaffen. Wenn es warm und sonnenklar wird, nimmt man den Dung ab, legt ihn aber, solange Fröste drohen, nachts wieder auf. Sind die Kartoffelbüschel etwa

. Der in den 70er Jahren vorigen Jahrhunderts viel besprochene Koloradokäfer, ein ganz gefährlicher, aus Amerika eingeschleppter Strolch, hat Gott Dank bei uns keine dauernde Heimstatt gefunden. Sehr zu fürchten ist die als „Naßfäule" bekannte Krankheit der Erdäpfel, die auf einen kleinen Pilz zurückzuführen ist. Sie äußert sich durch Schwarzwerden und Absterben der Blätter, dem dann ein Faulen der Stiele und Knollen folgt. Das schlimmste ist, daß diese Krankheit, wenn sie einmal auftritt, sich durch Jahre

hindurch fortpflanzt. Wo die Naßfäule auftritt, muß die Bekämpfung auf radikalste Weise geschehen. Am besten ist es zunächst, mit der Kartoffelsorte zu wechseln, die Kartoffel hat nämlich die Neigung, zu entarten, und dann für Naßfäule besonders empfänglich zu werden. Diese Entartung tut sich äußerlich durch schlechtes Blühen kund, wo das also bemerkt wird, heißt es: Lieber eine andere Sorte her! Fernerhin ist es notwendig, eigentlich auch ganz selbstverständlich, nur ganz gesunde, große, wohlgeformte

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Unterinntaler Bote
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Page 18 of 20
Date: 08.06.1912
Physical description: 20
Zentrale : wie das Rost vor dem Pflug arbeitet und die Erde dampft, — — und bei alledem seufzt es im Allerinnersten ihrer Seele — ganz leise — Sie schüttelt die schweren Sohlen und tritt ins Haus, um, den Schlüsselbund zu holen. Die Holztreppe kracht; im Flur oben hallt es von ihren Tritten. Sie will einmal wie der lüften da oben! Breit und voll strömt der Sonnenschein in die kalten Räume; feine Staubwölkchen wir beln auf, dem Licht entgegen, das die Welt draußen vergoldet. Die wohlbekannten Bil

, mit einem schwarzen Vorhang bedeckt, an der Wand geblieben — „der schwarze Fleck im Hause", so hatte es der Greis ge nannt. Martha staubt und reinigt ganz allein hier oben, gemach, es eilt ihr nicht. Schränke, Laden werden geöffnet; vergilbte Sachen glei ten durch die Hände. Die da aus den Bilder rahmen herausschauen, fangen an, sich zu regen, Zwiesprache zu halten mit ihr. In schönen Gewändern gleiten sie daher und sind jung geblieben; nur sie hat es geträumt, die darüber graues Haar bekommen und alt ge worden

, die auf dem höchsten Aste sitzt, ganz ruhig. Es ist so still, daß man talabwärts keine Stadt vermutet. Auch die Stimmen der Weiber und Kinder am Bach, welche die Palmkätzchen schnitten, sind verklungen. Ein feierlicher Abendfrieden liegt über den Fluren. Durch Marthas Gedanken zieht die Ge schichte vom verlorenen Sohn. Früher hat sie sie, wie oft! gelesen, nun schon lange nicht mehr. Sie suchte während der Arbeit den _ Wortlaut zusammen, der ihr einst ge läufig .gewesen, wie bas Vaterunser. Unten in der dämmrigen

. Keines fragt nach den Geschicken des andern; in ihren Zügen stehen sie geschrieben. „Wie du alt geworden bist, Martha — dein blondes Haar — ganz weiß!" „Es ist lange seither!" „Du hast viel gelitten, das ist es — was ich über dich gebracht habe!" „Kein Einzelner trägt Schuld. Es ist eine Kette — ein Schicksal! — Aber schau hinaus, jetzt liegt die Heimat vor dir!" „Lüg' nicht aus Mitleid! die Wahrheit tut wohl. Ich habe mich gesehnt danach! — Schwester noch sagen können, — eine Schwester

schon trugen sie den Heimgekehrten hinaus in die sprossende Früh lingserde. Ein Strauß Palmkätzchen lag auf dem Bahrtuch, weiter kein Schmuck. Martha hat dem Bruder die Augen zu gedrückt; ihre letzte Pflicht war erfüllt. Sie hauste noch lange nachher in dem öden Heimwesen, ganz eingesponnen in Stille, Alter, Vergangenheit — an dem Einen, diesem Letzten nur noch zehrend. Es war aber, als hätte das Ereignis etwas in ihr befreit, erlöst, so wie Sagen von der Erlösung ruheloser Geister erzählen

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 6
Date: 24.12.1914
Physical description: 6
und tüchtige Vorarbeiter; ihre Zahl hängt ganz von der zu leistenden Arbeit ab. Auf dem Ostenholzer Moor sind Gefangene jetzt schon nahezu fünf Wochen, in Cordingen drei Wochen tätig. Nach meinen Beobachtungen ist die Leistung eines Gefangenen etwa gleich l k bis V 4 der Leistung eines freien Arbeiters. Bei einer großen Zahl von Gefangenen wird aber doch ein großes Stück Arbeit geleistet. Ich empfehle daher, hinsichtlich der Zahl der anzu fordernden Gefangenen nicht zu ängstlich

zu sein; auch bei der Verpflegung regelt sich die Koften- frage sehr viel besser bei einer großen Zahl, andererseits spielt es bei der Zubereitung des Essens in großen Kesseln keine Rolle, ob für hundert mehr oder weniger gekocht wird. Ganz besonders wertvoll ist die Gefangenen arbeit bei stark verbülteten Moorböden, beim Verfüllen von Torflöchern, beim Ausroden von Baumwurzeln, Arbeiten, die bei der Moor- und Heidekultur immer viel Geld kosten. Die mit Hacke und Spaten umgegrabenen und eingeebneten Flächen

an das Ueberlandwerk des Kreises ist im Bau, so daß die Nacharbeiten, insbesondere Walzen im näch sten Jahre, auch ohne Gefangene durch elektri sche Kraftgeräte geschehen können. Für Wasser arbeiten werden Kriegsgefangene mangels hoher, guter Stiefel nur wenig in Frage kommen; die Beschaffung von Stiefeln ist für eine größere Kolonne nicht nur sehr teuer, sondern würde auch den für unsere eigenen Soldaten sehr not wendigen Ledervorrat vermindern. Ganz Oesterreich kennt Iiigerndorf als eine der größten Trrch

- fabriksstadt der Monarchie. Der Bezug von Herren- und Damrnstoffen wie auch schlesi scher Krinenmaren direkt vom Favriksplatze bedeutet daher für jeden Privaten eine ganz be deutende Ersparnis. Verlangen Sie demzufolge kostenlose Zusendung meiner reichhaltigen Muster kollektion. — Insbesondere beniustere ich Rest» zu tatsächlichen Spottpreisen. Tuchrrersandharrs Frz. Schmidt Jägerndorf A/96, Oesterr.-Schlesien. Zum Schluß kann ich unsere Erfahrungen mit Kriegsgefangenen bis heute nur als sehr günstig

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Der Arbeiter
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Page 10 of 12
Date: 15.12.1912
Physical description: 12
würde er doch wieder ausgenommen. Als er nach Hause kam und ins Zimmer trat, fiel ihm seine Frau lachend und weinend um den Hals. „O die Angst, die ich um dich hatte! Die Angst! Und sieh, hier ist ein Brief für dich. Ganz früh ist er schon gekommen." Peter nahm ihn und las auf dem Kuvert: „Karl Mertens Söhne.",, Seme Hände zitterten, Während er den Brief öffnete. Er las: „Herrn Peter Peusens. Diese Weihnacht wären es fünf Jahre geworden, daß Sie in unserm Hause tätig waren. Obgleich Sie 14 Tage vor Ablauf dieser Frist

, wird er ihn dir schon lassen." Da schluchzt die junge Frau auf, ihr Rücken zuckt vor ver haltenem Weinen. „Wenn er nur nicht so entsetzlich schwach wäre ... er ist mir ja der liebste von allen, um alle drei Mädchen ged' ich nicht so viel, wie um ihn allein ... ach Gott ... ach Gott!" jammerte sie. „Sei doch vernünftig, ich seh's, daß er noch gesund wird, und ich täusch' mich nicht, glaub' mir," murmelt die Alte und wird dann plötzlich ganz still. Die Hände sinken in den Schoß, der Kopf neigt sich vornüber

Flaschen, das waren wöchentlich sieben Stüber, so was merkt man schon, wenn man nur acht Gulden verdient. Aber so war er wenigstens am Leben geblieben, wenn anch nur ein schwächliches Bübchen, immer kränLich und meist auch knurrig. Doch in guten Tagen war er das liebste Kind von der Welt, so artig und zärtlich. Der Vater war auch ganz närrisch über ihn, der Kleine war sein Herzblättchen, am Munde sparte er sich's ab, um ihm manchmal eine Freude zu machen, das hätte er bei den Mädels nie getan

. Großmutter ist endlich ganz wach geworden, schiebt ihre Brille zurecht, steht mühsam auf und schlürft zu dem Kinde hin, das nun wieder im Bettchen liegt. Ihre Tochter faßt einen Ent schluß, bittet die Mutter, die den Kleinen mit ihren schläfrigen Augen betrachtet, ihn zu bewachen und ja nicht einzuschlafen, sie wolle schleunigst zum Doktor. Und sie fliegt die Treppe hinunter. Nach einer Leinen Weile beginnt das Kind im Bette zu wühlen, hustet ein paarmal wild und ringt ächzend nach Luft

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 19.12.1915
Physical description: 8
nach Deutschland. Wie .uns vom kaiserlich deutschen Kon sulat mitgeteilt wird, haben die Vorschriften für die Ausfertigung von Reisepässen und zur Erteilung des Paßvisums durch eine Verordnung vom 10. ds. eine ganz bedeutende Verschärfung erfahren, so daß Reisen nach Deutschland ohne ganz besonders drin gende Gründe unmöglich sind. Aus den Beftimmun- gen dieser Verordnung seien, hier die wichtigsten Punkte wiedergegeben: Bei Ausfertigung eines Passes hat sich der Bewerber bei der kaiserlichen Ver tretung

täglich das sonst seltsame Schauspiel, wie sich Wasser in Blut verwandelt. Zwischen der Landstraße und der rechtseitigen Häusergruppe zieht sich ein Wasser kanal durch ganz Oberau, welcher zwar in der oberen Hälfte von Oberau gedeckt, in der unteren Hälfte aber beinahe ganz offen ist. Wenn in der Fleischhalle geschlachtet wird, was fast täglich der Fall ist, so fließt das Blut durch eine Ableitung in den Wasser kanal und das ganze Wasser ist blutig gefärbt. Es sollen diesbezüglich bereits schon

, durch welche der Versuch unternommen wird, die von uns erho benen Behauptungen abzuschwächen, wenn nicht ganz als grundlos hinzustellen. Inwieweit nun dies dem genannten Herrn als Anwalt der Milch- produzenten gelungen ist, wollen wir mit tunlichster Kürze feststellen. Die Berichtigung fängt mit der Behauptung an, daß der Milchpreis nichl, wie wir schrieben, erst am 17. Oktober 1914 auf 24 Heller erhöht wurde, sondern, daß er schon vor diesem Da tum auf dieser Höhe war. Beweis: Maximal tarif vom 29. August 1914

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Der Arbeiter
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Page 9 of 10
Date: 10.08.1913
Physical description: 10
, von -der Großmutter ihrer Ziege, vom Wald, vom Vogelfang und vom frohen Spiel! Mitten in all die Freude klang leises Schluchzen. Teilnehmend wendet sich der Lehrer an einen Knaben, der bitterlich weint, und fragt: „Nun, Heinrich, warum bist du denn so traurig? Gewiß ist jemand von euch krank gewesen oder gar gestorben?" Der Kleine schüttelt den Kopf und antwortet leise: „Ich war immer nur in unserer Straße !" Daß er gar nichts erzählen konnte, das war fein Leid. Und wem die Regungen der Kindesfeele nicht ganz

nicht hin, um die Gefahr einer nicht ernsten Würdigung durch die Jugend — die Flegel- und Backfischjahre sind ohnehin eher zum Gegenteil geneigt — sicher zu überwinden. Herausgeber: Hermann Edelhausen, Hall. Für die Redaktion verantwortlich: Alexander Wanker. Truck: Berlagsanstalt Tyrolia, Ges. m. b H., Innsbruck. Nachdruck sämtlicher Artikel Vorbehalten. Monstsbrilsgr ?u,n „Arbeiter" MS Wandel vor Kost hast du, christliche Mutter, dir einmal ganz schön und lebendig klargemacht, von wem du letzten Endes deinen Beruf

in deinem Leben, das dir nicht behagen will. Ich kann dir ja nicht sagen, was es ist; beim einen Menschenkind ist's dieses, beim andern jenes. Die eine Frau hat z. B. einen Abscheu vor dem waschen, der andern ist kein lieberer Tag als der wäschetag. Die eine mag eine Nachbarin gar nicht leiden, die der andern die beste Freundin ist. Die eine mag eins ihrer Rinder nicht so ganz 1913 ciden, die andere hat es mit ihrem Mann in irgendeiner Sache, kurz und gut. etwas ist da in deinem Leben, was dir ? erdruß

ist, wenn man mit solchen Gedanken an sein Tagewerk dran geht? Daß es einem hinterher ganz anders von der Hand geht? Daß man etwas hat vom Leben, mehr als die Faulenzer und diejenigen, welche Vergeudung treiben mit Zeit und Lebens kraft? Und den Tag über: schau an die Wettrenner, ehe es losaeht, fliegt ihr Blick über den Zuschauerraum, und da sehen sie die Tausende von Augen aus sich gerichtet, und die ganze Zeit stehen sie unter dem Eindrücke des Gedankens, daß es gilt, vor diesen Tausenden zu bestehen. Du hast ganz jemand

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