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Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 09.04.1911
Physical description: 12
infame Denunziant Josef Ambach, der Senior oder Obmann des frommen Jünglingsvereins, wohl für einen faulen Grund gehabt haben konnte, gegen die Familie, von der der Verein durch viele Jahre hindurch so viele und reiche Wohltaten empfangen hat, so nie derträchtig vorzugehen, und da hätte die Staatsan waltschaft unschwer erfahren können, daß der besagte Josef Ambach sich eines ganz gemeinen Hausdiebstahls zum Schaden der Familie Röggla schuldig gemacht hat. Das Alles ist aber der famosen Bozner

Staatsanwalt schaft nicht einmal im Schlaf eingefallen, sondern "sie hat sich eben, weil der Denunziant der Obmann eines frommen, von „hochwürdigen" Priestern geleiteten Vereines gewesen ist, ganz und gar als römisch-katho lische Staatsanwaltschaft gefühlt uns die drei Bür gersöhne bei hellichtem Tag mit Stahlkerzenbeleuckp tnng arretieren und nach Bozen einführen lassen, und obwohl seither schon mehr als zwei Monate in die Lande gegangen sind und die drei auf gut Russisch ver gewaltigten Bürgersöhne

ihre Zeitschriften und sonstigen Schriftwerke entgegen den Geboten des Preß- gesetzes ganz ungeniert in den Kirchen verteilen, ganz so, als ob die Staatsgesetze, denen Ihr bienen sollt, für den römischen Religionsverein keinerlei Geltung hätten? Wißt Ihr das und verfolgt es nicht, während Ihr hinter mir her sein, als ob Ihr sonst nichts zu hm hättet, dann macht Ihr Euch nicht um einer Pflichtvergessenheit oder einer Pflichtverletzung, son dern auch einer Parteilichkeit schuldig, und das ist sehr vom Uebel

, denn so was riecht ungefähr so, wie das, was man einen feilen Richter nennt, und das stinkt ganz entsetzlich, man möchte fast sagen, pestilenzisch, denn ein feiler Richter richtet im Rechtsgefühl des Volkes ungefähr die gleichen Verheerungen an wie die ekelhafte Beulenpest, die alles zu Aas macht. Recht zu Unrecht machen und Unrecht §n Recht, ist auch ganz wirklich ein Aasmachen, und darum sagt das Volk sehr richtig, daß ein parteiischer Richter bestilenzisch zum ist eben etwas widersinniges und abstoßendes

, und darum lacht er vermutlich so freisinnig in die Welt, in der es schon zum Staatsanwalt und zu einem gol denen Kragen gebracht hat. Wenn er sich aber unbe achtet glaubt, dann ist er ganz Austrier, will sagen, ganz Rom, wie z. B. damals, als der Gerichtshof zur Schöpfung des Urteiles über den hitzigen Kapuziner pater Antonius sich in das Urteilskämmerlein zurück gezogen hatte. Ta ließ er den vergewaltigten Hand werksburschen, dem er es zu verdanken hatte, daß er den unzähligen Kapuziner zur Strecke

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 16
Date: 07.08.1910
Physical description: 16
Der fiamlter. Daß der hochkonservative B ü r g e r m erster von Hall, Dr. Aloifius Mang, bei den Rotgerbern, aber schon ganz nahe Vorbeigehen wird, habe ich mir totsicher Voraussagen können, nach all dein, was ich über diesen Gemeindehamster erfahren habe. Aber daß er in der Sonntagsversammlung des Haller „Patriotischen Vereines", die eilends aus meinen letzten Artikel über das dunkle Charakterbild des „ro- senwangigen" Bürgermeisters einberufen worden war, die ganz verständliche

und wünschenswerte A u f f o r d e r u n g [einer Freund e, mein tatsäch liches Vorbringen zu widerlegen nnb zu berichtigen und mich überdies, wie mirs gebühret, zu klagen, iit 'allzuchristlicher Nächstenliebe geantwortet hat, es sei dies nicht notwendig, das halte ich aus verschie denen mir gut bekannten Gründen für eine Frech heit, ujm derentwillen ich gerne ein paar weitere schwarze Böcklein aus dem Augiasställe des nichtmehr ganz heiligen Bürgermeisters Heraustreiben will. Da überdies die frumben

in einigem für schuldlos hält. Fällt mir da gerade ein, daß die Klerikalen auch sonst gewöhnlich nicht so gutmütig sind und fleißig berichtigen und klagen, aber allerdings nur, wenn sie können. Und gegen mein Aktenmaterial können sie eben nicht. l Dr. Maug'8 öffentliches öeftändnis Was ich von den verschwundenen 3200 Kronen für die Chronik von Hall getreulich berichtet habe, ist ganz verteufelt wahr und der unheilige Dr. Aloi- sius hat in der „patriotischen Versammlung" aus einige Anfragen das Tatsächliche

v o l l k o m m e n ein ge standen (leugnen ließ sich auch verdammt schwer), allerdings mit einer Miene, als wenn er von einer saftigen Ohrfeige geschwollen wäre oder böses Zahnweh hätte. Nur ein ganz kleiner Irrtum besteht in der Sach ausfassung zwischen uns beiden, nämlich der, daß er glaubt, es sei ein — I rr tu m gewesen. Nach diesem Bekenntnis wirkt die in der Versamm lung seiner Getreuesten hinter Schloß und Riegel von Tr. Aloifius Mang weiters produzierte Naivität: „er tön nd er e sich, daß man über seinen Irr tum soviel

mit Stolz sagen kann, Herr Bürgermeister Mang, meine Hände sind rein geblieben und ich bin für meine Ar beiten und Känrpfe nicht reich geworden, aber auch fremdes Geld ist nie in meiner Tasche geblieben. Daß ich die Spitzbuben dabei häufig in Kutte und Skapulier gesunden oder unter den frommsten Augen verdrehern und Patentchristen, ist nicht ganz meine Schuld, liebe „Tiroler Stimmen". Ich erinnere mich, daß vor ungefähr 1877 Jahren ein Größerer die Pharisäer, Betrüger und Hallunken auch im Tem

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 14
Date: 17.03.1912
Physical description: 14
wohlerzogener Kinder zum Amt eines" Bischofs sowie Priesters zugelassen werden sollen, was hier zweifellos nur so viel wie sein müssen heißen könne. Wenn man das Wort „sollen" aber schon auslegen wolle, daß darunter kein Zwang zu verstehen wäre, sondern auch wohl ein lediger Mann oder ein verheirateter, dem das Glück kein Kind schenkte, Bischof oder Priester sein könne, wenn er dazu besonders geeignet wäre, so sei die erste dies bezügliche Kirchenverordnung doch ganz zweifellos so aufzufassen

, daß es grundsätzlich so gehalten werden müsse. Wir kämpfen daher, sagte Rakus weiter, nicht nur für das Volk, sondern auch für Sie und Ihresgleichen und das jus divinum, wenn wir den Zölibat bekämpfen. Der Bekehrer wurde immer röter und verlegener und stammelte in gänzlicher Ermangelung einer sach lichen Entgegnung nur die Worte hervor, daß die Zeiten inzwischen sich eben geändert hätten. Ei, ei.! Herr Pfarrer! Haben Sie denn ganz darauf vergessen, daß Christus seine Kirche für ewige Zeiten eingesetzt

tung haben muß, und leugnen sie es, dann gehören weder Sie noch jene, die Ihre Lehrtätigkeit gut heißen, zur Kirche Christi, und damit halten wir auch unter ihrer Führung dort, wo die Ketzer stehen, die die römische Kirche nicht nur nicht für die Kirche Christi ansehen, sondern als etwas ihr ganz und gar Entgegengesetztes. Dr. Rakus hat daher sehr recht getan, als er Ihnen auf Ihren Antrag, mit weiteren Aufklärungen zu dienen, ungefähr zur Antwort gab: Ich muß auf Ihr Anbot dankend verzichten

der Gerechtigkeit, wo man keine Rache kennt, dem Dr. Rakus gerade so viel von seiner Strafzeit zu schenken, als nötig war, um der vor der Türe des Gefängnisses harrenden Men ge eine Enttäuschung zu bereiten. Der fluchwürdige, mit gar manchen Feinheiten unserer Iustizpflege wohl vertraute „Wastl" sah aber diese Möglichkeit vor aus und ließ dem Dr. Rakus entbieten, daß er unter allen Umständen Punkt halb sieben Uhr sich vor jener Tür einfinden möge, die der Zimmermann ganz eigens, aber bisher leider vergeblich

weiter nach links gehend, ganz so wie im Leben, zu den Ketzern vor der von den jesui tischen Knabenräubern noch immer nicht zum Ein gang benützten Gefängnistür, und allsobald erhob sich ein wildes Geschrei und ein wilder Gesang, und nachdem Dr. Rakus dort inmitten der Menge eine kleine Ansprache gehalten und beiläufig gesagt hatte, daß er sich durch nichts ab- schrecken lassen werde, der Wahrheit gegen Rom eine Gasse zu schlagen, ging es unter Gesang und wilden Rufen gegen die Theresienstraße

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 14
Date: 17.03.1912
Physical description: 14
Väter wohlerzogener Kinder zum Amt eines' Bischofs sowie Priesters zugelassen werden sollen, was hier zweifellos nur so viel wie sein müssen heißen könne. Wenn man das Wort „sollen" aber schon auslegen wolle, daß darunter kein Zwang zu verstehen wäre, sondern auch wohl ein lediger Mann oder ein verheirateter, dem das Glück kein Kind schenkte, Bischof oder Priester sein könne, wenn er dazu besonders geeignet wäre, so sei die erste dies bezügliche Kirchenverordnung doch ganz zweifellos so aufzufassen

, daß es grundsätzlich so gehalten werden müsse. Wir kämpfen daher, sagte Rakus weiter, nicht nur für das Volk, sondern auch für Sie und Ihresgleichen und das jus divinum, wenn wir den Zölibat bekämpfen. Der Bekehrer wurde immer röter und verlegener und stammelte in gänzlicher Ermangelung einer sach lichen Entgegnung nur die Worte hervor, daß die Zeiten inzwischen sich eben geändert hätten. Es, ei! Herr Pfarrer! Haben Sie denn ganz darauf vergessen, daß Christus seine Kirche für ewige Zeiten eingesetzt

Gel tung haben muß, und leugnen sie es, dann gehören weder Sie noch jene, die Ihre Lehrtätigkeit gut heißen, zur Kirche Christi, und damit halten wir auch unter ihrer Führung dort, wo die Ketzer stehen, die die römische Kirche nicht nur nicht für die Kirche Christi ansehen, sondern als etwas ihr ganz und gar Entgegengesetztes. Dr. Rakus hat daher sehr recht getan, als er Ihnen auf Ihren Antrag, mit weiteren Aufklärungen zu dienen, ungefähr zur Antwort gab: Ich muß auf Ihr Anbot dankend verzichten

der Gerechtigkeit, wo man keine Rache kennt, dem Dr. Rakus gerade so viel von seiner Strafzeit zu schenken, als nötig war, um der vor der Türe des Gefängnisses harrenden Men ge eine Enttäuschung zu bereiten. Der fluchwürdige, mit gar manchen Feinheiten unserer Iustizpflege wohl vertraute „Wastl" sah aber diese Möglichkeit vor aus und ließ dem Dr. Rakus entbieten, daß er unter allen Umständen Punkt halb sieben Uhr sich vor jener Tür einfinden möge, die der Zimmermann ganz eigens, aber bisher leider vergeblich

weiter nach links gehend, ganz so wie im Leben, zu den Ketzern vor der von den jesui tischen Knabenräubern noch immer nicht zum Ein gang benützten Gefängnistür, und allsobald erhob sich ein wildes Geschrei und ein wilder Gesang, und nachdem Dr. Rakus dort inmitten der Menge eine kleine Ansprache gehalten und beiläufig gesagt hatte, daß er sich durch nichts ab- schrecken lassen werde, der Wahrheit gegen Rom eine Gasse zu schlagen, ging cs unter Gesang und wilden Rufen gegen die Theresienstraße

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 25.06.1916
Physical description: 16
des „Atpenlündee Bote", Bsumlirchsn (Linterinntal). Telefon: Boumkirchrn Nr.i. Nr. 25, Brrxerr, Sorsnt^g, btn 25. Juni Jahrgang 1916 Vom Krieg. Die Missionen im Weltkriege. Es ist heute der Dreifaltigkeits-Sonntag. In dem ganz kurzen Evangelium der Fest- meffe steht der letzte Auftrag unseres Herrn an ferne Apostel zu lesen: „Gehet also hin, lehret Völker und taufet sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des hl. Geistes, und lehret sie alles halten, was ich euch befohlen habe." Unwillkürlich denkt

vordrangen und dort Hundert tausende zu Christum bekehrten. Ein weites Feld eröffnete sich der Missionstätigkeit der Kirche durch die Entdeckung Amerikas 1492 durch Kolumbus, Südafrikas und des See weges nach dem heutigen Indien. Wenn nicht der jedesmaligen ersten, so der zweiten Entdeckungsfahrt schlossen sich ganz sicher im mer ein paar seeleneifrige Priester an, um zu sehen, wo und ob in dem neuentdeckten Lande mit der Verkündigung der Lehre Christi be gonnen werden könnte. Daß die Katholiken

, dann Livland, Kurland, russische Gebiete u. dergl. Für diese Gebiete waren die Missionäre des Mittelalters nicht bloß die Glaubensbringer» sondern auch die Kulturträger, die aus ganz- und halbwilden Völkern gesittete machten, allerdings unter unsäglichen Mühen und Arbeiten und Opfern nicht bloß an Gesundheit, sondern vielfach auch des Lebens, wie überhaupt ganz Deutsch land und die angrenzenden Länder seine ge samte Kultur den christlichen Missionären ver danken, eine Tatsache, die man heutzutage

allzugerne vergißt. Das schöne deutsche Va terland wurde nun im Ausgang des Mittel alters (1519) selbst von einem schweren reli giösen Unglück betroffen, von dem es sich bis heute noch nicht ganz erholt hat, von einem Unglücke, das auch unsägliches irdisches Weh und Unglück, Kriege u. dergl., über dasselbe brachte. Es war das die sogenannte Refor mation, wohl das größte Unglück, von dem das dazumalig große deutsche Reich betroffen wurde. Damit trat Deutschland aus der Zahl der Länder

, die sich mit Missionierung der Heiden befaßte, fast gänzlich aus; begreiflich, es brauchte seine Kräfte für die innerliche Ab wehr und religiöse Erneuerung voll und ganz. So blieb es hernach bis auf unsere Tage. Einen äußerst verderblichen Einfluß aus die Missionstätigkeit in der ganzen Welt hatte das Jahrhundert der religiösen Gleichgültig« keit und der sogenannten Aufklärung mit der darausfolgenden furchtbaren französischen Re volution (1796) und den jahrelangen Kriegen» die erst mit der gänzlichen Niederlage Napo

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 12.02.1911
Physical description: 12
Gebote Christi samt mtb sonders ganz genau einhaltet. So z. B. auch den: Ihr sollt nicht Gold noch Silber noch Erz in Euren Gürteln tragen. Hat das der Papst jemals getan, und wo ist der verdammte Ketzer, der das gsehen hält und beweisen könnt? Den wird net amal die Moabiter-Polizei von Berlin ausfindig dermachen, und sell will was sagen, denn die nimmt net nur 's Maul, sondern auch die Faust voll. Oder hat vielleicht schon jemand amal daß der Papst Die dreistöckige goldene Krone iit

, und auch das haltet oer Papst, eingedenk seines Wahlspruches „omnia instaurare in Christo" getreulich ein und zwar wortwörtlich, denn er hat net nur zwei, sondern mehrere, und einen kost bareren als den anderen, und das ist doch ganz was anderes als das, was Christus gemeint hat, wie er seiner: Jüngern das obige Gebot gegeben hat. Wers net glaubt, der braucht sich bloß vorzustellen, was der heilige Liguori dazua sagen tat. Und wieder hat Christus seine:: Jüngern geboten: Auch keine Schuhe sollt Ihr an den Füßen

Pantoffel küssen, aber aus christlicher Bescheidenheit — Haptschi, helf Gott, daß es wahr ist — und nur oan, net alle zwoa. Diese bescheidentliche Einschränkung muß n:an fürs erste estimieren, und fürs zweite ist es gar net unmöglich, wenn r:et au: End ganz gewiß, daß er das Beispiel Christi befolgen tät, wenn er eine Möglichkeit dazu hätt. Tie hat er aber eben net, weil die Apostel Christi nimmer leben, und die vom Papst sind, was auch die allerärgsten Ketzer kann: bestreiten werden, doch ganz

andere Leut — haptschi, und dös ist amal ganz gewiß wahr, so wahr, daß man net amal helf Gott dazu zu sagen braucht. Bedenkt man das alles dann wird man den: Papst koan Vorwurf daraus ma chen können, daß er mit der Omnia-Jnstaurierung in Christo bei den Untergebenen anfangt und sich damit bei ihm selber Zeit läßt, bis er a bißl mehr Uebung darin hat. Tie braucht er auch, denn das vatikanische Gefängnis ist a weitläufiger Bau, in dem sich sider a tausend Jahr a großer Haufen von allerhand Sachen, um uet

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Tiroler Wastl
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Page 10 of 14
Date: 08.03.1919
Physical description: 14
Ganz und gar nicht befriedigte uns diesmal das Orche ster. Es ließ — ganz abgesehen von dem unangenehm auf fallenden Versagen des Horns in der Arie (Nr. 11), des Si mon und im Jagdchor — die bei Haydn und Mozart uner läßliche Kristallklarheit des Spieles schmerzlich vermissen; wir verkennen nicht die Schwierigkeit gerade dieser Aufgabe und erinnern uns beispielsweise, wie das Orchester des Deutschen Theaters in Prag vor Jahren bei einer Auf führung von Richard Strauß' „Salome" glänzte

wir durch Aufzählung dieser Mängel unser kriti sches Gewissen beruhigt haben, freut es uns, noch einmal das Gelingen der schwierigen Aufgabe im ganzen und gro ßen festzustellen, was auch vom Publikum durch begeistertem Beifalle anerkannt wurde. I. R. Innsbrucker Stadttheater. P e r L e b e r g, Komödie in 3 Aufzügen von Karl Stern heim (Spielleiter Eduard Köck.) — Ein ganz reizendes Stück! Eine Komödie, die dem Hörer ein lachendes und ein weinen des Auge aufzlvingt, einen sehr menschlich-natürlichen Ton

" oder dem „Bürger Schippe!" jene zart angedeuteten, nur vorüberhuschenöen duftigen dichterischen Stimmungen verspürt wie in diesem, der Wirkung tmch viel schwächeren, weniger durch geistreiche Reden verbrämten letzten Werk. Der sichere Artist, Wort- und Szenenkünstler ist hier ganz in den Hintergrund getre ten, der boshafte Verspotter kleinbürgerlicher Beschränktheit, provinzialer Großmannssucht und snobischen Größenwahns der Emporkömmlinge, der seine Figuren immer so stark un terstrich, daß sie fast

der Vortrag des ernsten leidenschaftlichen Streich quartettes c-moll op. 51, Nr. 1, ein wenig unter dem noch nicht ganz wünschenswert abgestimmten Zusammenspiel der Quartettgenossen (am schwächsten die zweite Violine), so er hoben sich die Leistungen unter Herrn Schennichs sichtlich be feuernder und pianistisch famoser Mitwirkung im Vortrage des Klavierquintettes (op. 34) zu ansehnlicher Höhe. Das Publikum war mit Recht begeistert. Herr Kappelsberger ist uns in bester Erinnerung von seinem hervorragenoen

schwierigsten Sätze) allerdings ganz hervorragende Höhe punkte. In den „Ungarischen Melodien" von Ernst und den „Moses - Variationen" von Pagamni, musikalisch nichts sagenden Bravourstücken, denen wir in einem künstlerischen Konzertprogramm lieber nicht begegnen möchten, ließ Herr Kappelsberger vollends alle Künste seiner Technik spielen. Das Menuett und den Walzer eigener Komposition halten wir nicht für konzertreif. Die Begleitung besorgte in sehr guter Weise Herr Musik professor Schwämmet

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 02.02.1919
Physical description: 16
, damit sie nicht hin find, damit sie nicht in den Tagen des Alters und der Not doch nicht ganz mit tellos dastehen. In solchen Zeiten wie jetzt gehen in der Regel die haarsträubendsten Ge rüchte und Reden herum. Man läßt sich von Leuten, „die es wissen und etwas verstehen", vormachen, daß das Geld in den Sparkassen nicht mehr sicher sei, daß die'Kriegsanleihe hin fei, nicht bloß das, es fei überhaupt alles hin und der Staat werde demnächst Bankerott machen. Und so wissen die geängstigLen Leute nicht mehr wohin

zu haben. Was ist nun von all dem Gerede zu halten? ,Wir wollen diese Frage wieder in zwei Fra gen zerlegen, nämlich e r st e n s: Haben wir einen Staatsbankerott zu fürchten? und Zweitens: ist das Geld am sichersten zu Hause? Er stens, haben wir einen Staatsbank erott zu. fürchten? Den Staatsbankerptt haben die Leute schon mit Kriegsbeginn prophezeit, und zwar auf sofort, und setzt halten sie ihn für unvermeidlich. Ich bin zwar immer der gegen teiligen Meinung gewesen und bin es auch heute noch. Um aber ganz sicher

, daß wir wieder einigermaßen tu geordnete Verhältnisse kom men. Wenn die Wahlen einigertnaßen mitiel- mäßsg ausfallen und nicht die ärgsten Um- sturzelemMtz obenauf kommen, haben wir Staatsbankerott ganz gewiß keinen zu be. ! ürchten. Daß unsere Finanzlage eine äußerst chwierige ist. soll damit durchaus nicht ge- J eugnet werden. Ja, aber das Geld wird fei- * len Wert verlieren, heißt es. Ja. mein lieber, \ ras ist wahr und nicht wahr- Das Geld wird ' einen Wert nicht verlieren, sondern h a t ihn j chon verloren

, wenn auch nicht ganz, \ ich, so doch zum Großteil, sagen wir bis zu ] teun Zehnteln. Der Grund ist bekannt. Wir oaren in der gleichen Lage wie eine belagerte 1 Stadt. Was wir hatten, reichte nicht ausH 1 ere Vorräte wurden immer kleiner und Klei- ! ner. Die Folge war. daß die Waren, die wir hatten, im Preise stiegen, ja steigen mußten. Die Not wurde immer größer. Der Staat 'achte dieser Not in doppelter Weise abzrchel- sen. Erstens einmal durch Vermehrung btt Banknoten. Wir hatten zum Schluffe des Krieges ganz

bestimmt 35 Milliarden an Banknoten. Nun ist es ganz selbstverständlich, daß damit wohl die Zahlungsmittel, nicht aber die Bedarfsartikel vermehrt wurden. Die Folge war eine immer mehr steigende Entwertung, des Geldes. Das Richtige wäre gewesen, eine Steigerung der Produktion mts allen. Gebieten. der Volkswirtschaft. Es ließ sich gewiß vieles nicht machen, es war ja Brisg und der Krieg greift unwillkürlich stö rend in die Produktion ein. Das war nicht bloß bei uns so, sondern in allen kriegführen

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 21.07.1912
Physical description: 12
„Omnia instatirare in Christo“ gern zur Wahrheit machen möchte, wenn er dazu die Kraft aufbringen könnte. Die fehlt ihm aber gerade dann immer am meisten, wenn er ihrer am dringendsten bedürfte. Er weiß ganz gut, daß die Anständigkeit der Geistlichen vom Zölibat am stärksten angefressen, untergraben und zerstört wird, und er weiß zudem nicht nur ganz genau,' daß alle Apo stel Christi verheiratet waren, sondern er weiß auch, daß der Apostel Paulus, der eigentliche Gründer der katholischen Kirche

, ganz ausdrücklich geboten hat, daß kein lediger Geistlicher zum Bischof erhoben werden darf, und doch getraut sich der Papst nicht, den Zölibat aufzuheben und den durch ihn heraufbeschworenen Sittlichkeitsskandal ein Ende zu machen, sondern er begnügt sich mit einen: lenden lahmen Erlaß gegen die Häuserinnen-Wirtschaft, den kein Mensch beachtet und noch weniger befolgt. So erhebt er sich mit jedem Motu- proprio um 1—4 Schuh vom Boden der Wirklichkeit, ohne auch nur ein einzigesmal sich bis zur Höhe

nur noch unchristlicher wird, so daß auf sie ein anderes Wort der gleichen Simpel-Nummer paßt, das da mit einer ganz kleinen Abänderung lautet: „Weil's ihr verboten, Tote zu verbrennen, Verbrennt sie was lebendig ist." natürlich nur insoweit, als es sich eben trotz Gesetz und Recht tun läßt. Aber wer gut gläubig ist, merkt nichts davon, und macht so ein anderes Wort der gleichen Simpel-Nummer wahr, das also spottet: „Das Hirn, wo eines da ist, schrumpft zusammen Wie im Alumnenseminar." * * * An die Ausgeschlossenen

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Gardasee-Post
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Page 7 of 12
Date: 05.11.1910
Physical description: 12
ist der dem Rücken aufliegende Gür telpanzer und bei einer Art das Vermögen, sich igelartig zu einer Kugel zusammenzu rollen. Gewöhnlich aber nehmen bedrängte Gürteltiere ihre Zuflucht zu Grabkünsten, auf die sie sich so meisterlich verstehen, daß sie vor unseren Augen buchstäblich im Erdboden zu versinken vermögen. Tagsüber schlafen sie ohnedies in ihren gewöhnlich am Fuße von Termitenbauten angelegten Höhlen, und eine Form lebt nach Maul wurfsart sogar ganz unterirdisch. So plump, stumpfsinnig, dumm, wehrlos

. Vor allem Nt die Verpanzerung eine ganz andere, und zwar derart angeordnet, daß das absonderliche Geschöpf verblüffende Ähnlichkeit mit einem riesigen Tannenzapfen gewinnt. Bei Gefahr rollt es sich unter schwachem Fauchen wie ein Jgei zu einer undurchdringlichen Panzerkugel zusammen, und die äußerst scharfkantigen Schuppen stehen denn derartig ab, daß man sich beim Anfassen leicht schmerzliche Verletzungen an den Händen zuzieht. Von der fabelhaften Muskelkraft des langen Schwanzes kann man sich eine ungefähre Vorstellung

machen, wenn man Bosselers schöne Beobach tungen über gefangene Schuppentiere liest. Waren diese doch, nur am äußersten Schwanz ende ganz frei aufgehängt, imstande, sich von da aus vollkommen aufzurollen, und ebenso vermochten sie sich an einer Wand senkrecht aufzurichten und dabei nur auf der äußersten Schwanzspitze zu stehen. Da kann es kaum wundernehmen, daß die Schuppentiere mit Hilfe ihres Schwanzes auch ganz vortrefflich zu klettern vermögen, wobei die starken, nach unten gebogenen Krallen der Vorderfüße mitwirken

für die Mama gekauft hatte, das Päckchen öffnete, soll er herzlich gelacht haben. Es enthielt nämlich eine Schnurr bartbürste. Ein Hotel für Neuvermählte. In New Jersey ist soeben ein Hotel ganz neuer Art eröffnet worden : ein Hotel für Neuvermählte. Alle Angestellten dieses Hotels dürfen erst kurz verheiratet sein; als Gäste werden nur solche aufgenommen, die höchstens seit vierzehn Tagen sich im Ehejoch befinden. Auf diese Weise laufen die jungen Ehepaare nicht Gefahr, den sardonischen Blicken

werden, und das war eine ganz gewaltige Arbeit. Daher ersann damals ein Praktikus unter den Urmenschen die Kern- oder Ka nonenbohrung, bei der mit einem Rohr ge bohrt wird, so daß in der Mitte der Bohrung ein Kern stehen bleibt. Hier wird also nur ein kleiner zylinderförmiger Teil zu Staub zerrieben. Man hat Teile einer solchen Kern bohrmaschine gefunden, und Forrer, der be kannte Straßburger Archäologe, hat nach ihnen eine solche Maschine rekonstruiert. Eine genaue Beschreibung findet sich in dem erwähnten Bändchen

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Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 05.02.1911
Physical description: 12
klopfen nitb sie damit, um ein Sprichwort von ihnen zu varieren, zwar nicht katholisch, dafür aber christlich zu machen suchen. Ist auch kaum zu hoffen, der toten Hand damit lebendiges Leben beizubringen, so erwarten wir doch, daß wir ihr wenigstens die Krallen stutzen und die Auf merksamkeit der Ausgeraubten wachrufen werden. ven verug des „Kirchenlichtes“ habe ich, wie mir scheint, beit Salzburgern auf ganz lustige Weise empfohlen, und darum und weil in Tirol gar mancher Salzburger ansässig

will, zu Herzen nehmen könnt', lautet also: Kirchenlicht — Mutten — Sonntagskind wie reimt sich das zusammen? Eigentlich gar net, denn fürs erste hat das „Kirchenlicht" mit den Jesw- iten nix zu tuan, als daß es sie damisch durchdrescht und fürs zweite fjiat es am Samstag mit dem Geburts datum vom Sonntag zum ersten Male das Licht der Welt erbtief eit sollen. Das Schicksal hat es aber anders beschlossen, denn die Jesuiten haben von der Geburt des Kirchenlichtes höchstwahrscheinlich, wenn net ganz gewiß

, vorzeitig au Wind kriegt und über die ihnen höchst zwidere Neuigkeit in ihrer Art so intensiv gebetet, daß sie der Setzmäschine ganz inwendig im Bauch drin an Bolzen abgfluacht haben, und so ists kemMen, daß es richtig Sonntag worden ist, bis das Kirchen licht von Salzburg aus in die Welt geäugt hat und so zu einem wirklichen Sonntagskind worden ist und Sonntagskinder sollen Glück haben, sagen die Leute. Wenn das sich bewahrheiten soll, werden sich die Be kannten und Verwandten des neuen Sonntagskindes

um den den Jesuiten zuwidern Säugling halt a bißt annehmen müssen, denn a jo a kloans Sfiitb braucht a Pfleg, wenns richtig gedeihen soll. Daß es von guaten Eltern ist, fett ist ihm hoffentlich anzusehen, und wenn man ihm a bißt genauer ins Maul schaut, wird mau finden, daß es Haar auf die Zähn hat, aus denen nämlich aus den Haaren — man a ganz a tüchtige, brauchbare Kothbürste machen kann, um die Jesuiten damit nach Verdienst bearbeiten zu können. Wer also die Jesuiten net schmecken kann, und fett

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 15.07.1913
Physical description: 8
des Todes, Leichen starre und Totenflecke, nachgewiesen werden. Hiezu ist aber nötig, daß die Leichenbesichtigung nicht zu früh nach dem eingetretenen Tod vorgenommen wird. Neueinrichtung des Rettungsdienstes bei den österreichischen Eisenbahnen. Zur Durchführung der vom Eisenbahnministerium unternommenen Neu einrichtung des Rettungsdienstes ist in erster Linie geplant, die gegenwärtig in allen Stationen zwar vorhandenen, den modernen Anforderungen aber ganz und gar nicht mehr entsprechenden Rettungs

er seine Umgebung um eine Kleinigkeißi denn man hat sorgfältig Offiziere ausgesucht, biej als klein gelten müssen und so ein „vorteilhaftes' Relief für die Figur des Monarchen" bieten. Eine andere Photographie stellte den König in einem — 46 — send Jahren. Ganz natürlich, weil ihm auch heute wieder Menschen beichten würden, Menschen wie damals. Nein,Beichte undSündeund 'Sünde und Beichte machen die Menschen nicht besser. Vor allem nicht sittlicher. Religion allein tut es nicht. Da gehört schon mehr dazu. Sünde

und Beichte retten nicht die wahre Sittlichkeit. Die Protestan ten haben keine Beichte und doch gibt es in protestantischen Gegenden nicht halb soviel uneheliche Kinder als bei uns, wo die Leute zehn- -mal im Jahre beichten gehen. Woher kommt das? Und das ausfallendste ist, daß gerade unsere klerikalsten Partei leute sich am allermeisten in der Beichte über Sünden der Unkeusch heit anzuklagen haben. Werden gerade sie vom Teufel ganz besonders versucht? Sind sie so große Sünder, weil sie klerikal

sind? Oder sind sie klerikal, weil sie soviel gegen die Keuschheit sündigen? Ja, so ist es, der Herr Pfarrer hat ganz recht. Je größer der Sünder, desto eifriger ist er für unsere Partei! Als ob unsere Kirche und Religion schon zur Parteireligion herabgesunken wäre? Ist sie es nicht schon in der Tat? Nein, tausendmal nein! Dadurch, daß wir die Menschen zu lauter armen Sündern machen, bringen wir sie nicht höher. Eine mehr als tausendjährige Erfahrung ist Beweis dafür. Erst seitdem ein Teil der Menschheit sich über Sünde

und Beichte und infolge da von auch über unsere Priesterherrschaft hinweggesetzt hat, schreiten wir vorwärts und aufwärts. Ganz natürlich, so lange die Furcht vor Sünde, Hölle und Teufel das ganze Tun und Denken des Menschen beherrschte, so lange selbst freies Forschen und Denken als Sünde empfunden wurde, so lange wir nie Welt nur als sündenvolles Jam mertal betrachten mußten, so lange konnte es keinen Fortschritt geben. So lange die Theologie als Königin der Wissenschaften verehrt wurde, die einzige

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 10.08.1918
Physical description: 8
, was die deutsche Oberste Heeresleitung beabsichtigt. Dabei halte ich es für ganz neben sächlich, ob die Deutschen in ihren jetzigen Stellungen weiter kämpfen oder an die Vesle oder noch weiter Zurückgehen. Das ist nur ein Z w i s ch e n a k t in der großen Offensive, die das deutsche Heer sicher fortsetzen wird, weil es das Vertrauen auf den Sieg nicht verloren hat. Sittliche Wiedergeburt der Menschheit durch die Sozialdemokratie. Die Wiener sozialdemokratische „Arbeiter- Zeitung" schrieb vor wenigen Tagen

zu ersetzen. Es ist aber sehr zweifelhaft, ob Trotzki das Kunststück ge lingen wird. Dir Entente scheint es sich zum Ziele gesetzt zu haben, Rußland in einen neuerlichen Krieg gegen die Mitt-lmächte zu hetzen. Das Gelingen so ganz nach Wunsch ist freilich auch zweifelhaft. Das russische Volk ist sehr kriegsmüde, sehnt sich mehr nach Ruhe, 1 Ordnung und Brot als nach blutigem Tanz j zum Ergötzen seiner Feinde. 1 Amerikas Kriegsausgaben belaufen sich jetzt auf 400 Millionen Pfund Sterling monatlich

oder über 13 Millionen Pfund im Tage. In dieser Summe sind jedoch Amerikas Anleihen an die Alliierten mit ein gerechnet. — Im Frieden machte 1 Pfund Sterling 24 Kronen aus. Gegenwärtig kommt 1 Pfund Sterling ungefähr 50 Kronen gleich. 400 Millionen Pfund monatlich würden 4,8 Milliarden Pfund im Jahre, d. i. zirka 240 Milliarden Kronen entsprechen. — Amerika nische Truppen haben ganz widerrechtlich die Städte Panama und Colon besetzt. Der Prä sident der Republik Panama hat dagegen protestiert. Wilson wird sich wenig

Traurch vorüber. Leider ist der Krieg kein Traum,? sondern schreckliche Wirklichkeit. Und rott; wissen noch gar nicht, wann und wie sie endet. Doch eine andere erfreuliche Neuigkeit Kami mitgcteilt werden. Nach einer Mitteilung des Ernährungsministers soll ab Mitte August in ganz Oesterreich wieder die volle Brotration verabfolgt wer den. In ganz Oesterreich. Tschechovien wird keine Ausnahme mehr bilden. Wie aber bei Rosen Dornen stehen, so in der Mitteilung des Ernährungsminiftrrs eine stechende

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Der Arbeiter
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Page 7 of 12
Date: 27.10.1912
Physical description: 12
dies sofort tute, da sonst die Fertigstellung de8 Berichtes verzögert wird. Die Kartelleitung. Tarifabschlust der Schuhmacher in Brixen. Die Lohnbewegung in Brixen endete nach dreitägigem -Streik mit dem Abschluß eines Stücktarises und wurde i gegen den bisherigen Tarif eine Erhöhung von 15 bis 20 Prozent und eine halbe Stunde Arbeitsverkürzung ’ljset Tag erreicht. Der Streik hätte ganz leicht ver- s mieden werden können, wenn die Arbeitgeber wahrend M Kündigungsfrist mit den Gehilfen in Unterhand

entlassen, nun sind deren nur mehr ganz wenige; bald sollen, wie man sagen hört, die Maschinen abmontiert und nach Holleschau in Böhmen geschickt werden. Viele Arbeiter haben schon Wattens verlassen, andere wer den noch folgen. — Der Großbetrieb der Glasschleiferei scheint sich dagegen wieder der besten Konjunktur zu erfreuen. Südtirol. (Lohnabzug von 3 Prozent für Kran ken- und Unfallversicherung ist ungesetzlich.) An eini gen Orten des Vinschgaues führten die Arbeiter einiger Betriebe schon seit

, nicht zu allen C h r i st e n. Uebrigens ist Christus in beiden Gestalten, der des Brotes und der des Weines, ganz zugegen, so daß, wer ihn unter einer Gestalt empfängt, ebenso ganz empfängt, als wenn er ihn unter beiden Gestalten empfinge. Wer den Heiland in der hl. Kommunion empfängt, empfängt den lebendigen Christus, er ißt das Fleisch des Herrn und trinkt das Blut des Herrn. Der Laie, der den Heiland unter der Gestalt des Brotes empfängt, empfängt den ganzen Christus mit Fleisch und Blut. Der Priester empfängt also nichts mehr

Modell etwas ganz her vorragend solides bietet und einzig in seiner Art dasteht. Hergestellt aus den besten amerikanischen Stahlen unter Leitung der ersten Schreibmaschinen techniker der Welt. Unverbindliche Probestellung durch die „ÄAL, fiHta v. LiMMrr. S. h. Iftffssbruefc, MuseumslraSS© ür. Z3 :: ügSbergass© SSr«, ZG :: Innsbruck Kiebachgasse 15 KunstsffcKerel-Mf, menten- u. Kirchenparamente, Kirchen- fahnen, Schützen- u. Vereins fahnen, Bahrtüchern. Fahnen bänder, Schärpen, Vereins zeichen usw

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 16.06.1916
Physical description: 4
hat, erzählt Noelle Roger im „Ionrnal ^^Genöve": . dem unglückseligen Ort ist auch nicht ein. Haus geblieben, Zu beiden Seiten der Landstraße Lichts als ein trostloser Ausblick auf Trümmerhaufen. M und da ein noch nicht ganz zusammengesunkenes mAmer mit kläglichen Resten von Stühlen und ^chrän- M. Durch einen Türbogen, durch den klaffenden Ritz Mauer blickte ein Eckchen Garten,^wo die Blu- unter Steingeröll einen Weg ins Freie Juchtens Cte durch ein Wunder verschont' gebliebene Flieder- o^etgc und schwache

Kirschbaumäste guckten aus Schutt ^ Balkentrümmern hervor. Wenn man an diesem Wage, bei dieser Lenzesmilde, die sich über alles Jettete, diesen Jammer betrachtete, mochte man das j die Augen erschauten, kaum glauben. Man wech alles. Man hat es in den Zeitungen gelesen. Yer- ojkose haben es uns hundertmal gesagt: „Alles tst D uns zerstört... Nicht ein Haus ist stehen ge juben ... gar nichts mehr". Und doch ist man. wenn . a in diesem vernichteten Dorfe, unter diesen Hau- steht, ganz fassungslos wie angesichts

Krieg. tlrolifcft« ans der chiegraurneliung in Wien iqis. Man schreibt uns: Ein sehr interessantes Objekt in der in Wien zur Ausstellung kommenden Kriegsausstell.ung wird die Ab- teitllng der „Tiroler Soldaten-ZeitUUg" bilden, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, den, großen Publikum nicht nur das Entstehen Und innere Getriebe einer ZA-- tulig im Felde, sondern auch die ganze Entwicklung des Kriegszeitungswesens im allgemeinen vor Augen zu führen. Posten aus; schweigend und scheinbar ganz einsam

lag es inmitten seiner grünen Wiesen lind seines jungen Blätterwerkes nicht weit von uns. And doch ist es noch, bewohnt. Aber kein Rauch stieg aus den Schur u- fleineit empor. Kein Bauer mühte sich mit Feldarbeit ab. Am das Dorf erstreckte sich die frische, sonnen beschienene, ganz menschenleere Eben 5 durchzogen von den, Gewirr der Schützengräben, die wie ein riesi ges Netz die ganze weite Fläche umfassen; französische Schützengräben, deutsche Schützengräben reihen sich an einander

wie ein nach gemeinsamem Plane erdachtes Werk und erstrecken sich so lveit das Auge nur sehen kann, bis zu den fernen Hügeln. Ruhepunkte für das Auge bilden nur die Stacheldrahthecken. Ach, diese menschenleere und todbringende Ebene, diese Ebene, die doch so bewohnt ist, bereit Bewohner aber alle un sichtbar sind! Kein menschliches Wesen kann sich hier auch nur einen Augenblick lang zeigen, iueim es nicht den Tod erleiden will. Wie soll man sich, vorstellen, daß dort, ganz in der Nähe, nur 350 Meter

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 16
Date: 08.05.1910
Physical description: 16
ist, dailn wird marl den triumphierenden Jubel, daß voriges Jahr das Saldo einen Verlust von nur 1928 Seelen ergibt, recht merkwürdig finden dürfen, ohne als ein Lästermaul gelten zu müssen, denn ein Hauch Gottes muß doch ganz genau so viel wert feilt wie der andere, und der Verlust eines jeden sonnt so unge heuer, daß dagegen die Bemühungen aller Geistlichen ihn zu retten federleicht ins Gewicht fallen müßten. Anstatt dessen aber verspotten die Pfaffen die 1928 ver lorenen Hauche Gottes

und dann wieder mehr oder weniger vergessen haben. Von dem kleinen Teil des Volkes, der von Klimt an blauen Tunst hat, weiß ein kleinerer Teil wieder, wenn auch nur ganz unbestimmt, daß er ein bedeutender Maler ist, und wieder ein kleiner Teil von diesem kleinen Teil iveiß, daß er ein viel umstrittener, bedeutender moder ner Maler ist, und die orientierteren von ihnen wissen auch noch, daß er, ähnlich wie unser Albin Egger aus Lienz, immerzu aufrecht seine ureigenen Wege geht und dabei stolz über Hindernisse

bin, wie der Adler in der Luft, der nur dem funkelnden Sonnenlicht Tank weiß, und der Erde, die ihn tränkt und nährt, gibt es gewiß auch solche, die entweder aus eitler Prahlerei oder aber aus schnö dem Eigennutz dem Katholizismus den Rücken kehren, aber die Mehrzahl wendet sich aus innerem Drang von der Romkirche ab und dem Protestantismus zu, und nachdem das in Oesterreich, wofern es eben net aus Geschäftsrücksichten geschieht, fast immer mit materiel len Nachteilen geschieht, hätt die Romkirche ganz wirklich

, denn über die Rettung eines Verlorenen herrsche im Himmel eine größere Freude als über den Besitz von tausenden, die sich nie verirrten. Wenn unsere Pfaffen daher in ihren Blättern froh locken, daß es in ganz Oesterreich nur 540.000 Prote stanten oder verlorene Hauche Gottes gibt, deren Ver lust die Kirche nicht izu beklagen brauche, dann beweisen sie, daß sie nach dem Ansspruch Christi schlechte Hirten sind, und das sollte eben mit chen von ihnen selbst gelieferten Argumenten bewiesen werden. d was die Ratfchkathl

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 20.11.1910
Physical description: 12
halb bekannte ist nämlich niemand geringerer als Jesus Christus! Gelt, da schaust, Simelc! Ten hast -Tn Dir ivohl ganz anders vorgstellt, aber Tn wirst Dich eben daran gewöhnen müssen, da heroben noch' gar manches anvers, ganz anders zn finden, als es durch die päpstlichen Brillengläser von Rom ans ansschaut. Dort kochen sie punkto Wissen auch vielfach mit Wasser und obendrein net alle Mal mit dem besten. Näch stens red mer mehr davon, jetzt muaß i amal nach- schauen, was mit dem Tolstoi geht

, den die russischen Pfaffen aus cer Gemeinschaft der dortigen Scheinhei ligen ausgestoßen haben mw jetzt wieder einfangen möchten, um mir ihm Reklam zn machen. War mir load, wenn er ihnen auf den Leim gang. Also pfiat di Gott, Simele, und guate Unterhaltung bei Deinem ersten Rundgang durch das von Dir vermeintliche Him melreich. I lvett, daß Tirs besser gsalln tvird als das, daß Tu erwartet hast. Und der Simele ist daraufhin ans die besagte Gruppe um Christus herum losgangen, und- sie haben ihm a' alle ganz

dressierte Reli gionsbeamtenschaft der päpstlichen Hierarchie übt auch dementsprechend ihr sogenanntes Seelsorgeamt ans. Tie vom Staats- anwalte konfiszierte Liguorimoral bildet also trotz alle dem das llnt und Auf der Morallehre der katholischen Kirche. Wo ist da die Logik zu suchen? — Die Moral der Pfaffen muß sonach eine ganz andere sein als dieje nige, welche man für das gemeine Volk bestimmt glaubt. Im SoMmer l. I. ist in Georg H. Wigand's Ver lag in Leipzig unter dem Titel „Hundert Stimmen aus vier

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