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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 27.01.1918
Physical description: 16
Seite 6. Nr. 4. ihres Gatten Josef Weichenberger sowie rin Paar Schuhe, ein Hemd und einen Hut um tOO Kro nen Bargeld im Gesamtbeträge von 5A» Kronen aus. Kurz nachdem sich der Soldat entfecnt hatte, erhielt die Bäuerin von ihrem Mann aus Ru mänien einen Brief, worin ihr dieser witteilte, daß er sich dort befinde und auch dort verbleiben werde. Also angeschwindelt! Der gleiche Soldat kam auch zur Müllersgattin Magdalena Falken steiner in Ziegelhaiden bei Oberndorf und lockte ihr unter ganz

, daß es bei dem tat sächlichen Futtermangel iw diesem Bezirke bei be stem Willen und Bereitwilligkeit, dem Staate die größten Opfer zu bringen, ganz unmöglich ist, die Menge der vorgeschriebenen Heuabgabe für das Jahr 1917 aufzubringen und abzuliefern. 1. Bei den jetzigen Verhältnissen muß der Bauer lediglich bei Fütterung seines Viehstandes mit seiner Ernte an Rauhfutter rechnen, da andere Futtermittel wie Maisfuttermehl, Futtergerste usw. ins Land nicht mehr wie früher eingeführt werden. 2. Das Land Salzburg

hat 150.000 Zentner Heu aufzubringen, was ganz ausge'chlossen er scheint, weil die Heuernte 1917 gegen jene des Vorjahres mindestens um 50 Prozent zurückbleibt und im Vorjahre bei weitaus besserer Ernte kaum 600 Waggon Heu, das ist 50.000 Zentner, abge liefert wurden; es folgt daraus, daß die Heuab gabe für 1917 die dreifache Menge des Vorjah res bedeutet und wenn in Betracht gezogen wird, daß im Vorjahre 800 Waggon anderer Futter mittel ins Land eingeführt wurden, wählend im Jahre 1917 beinahe

, als wenn man behaupten möchte; der Soldat im Fllde kann die Artikel ganz leicht entbehren. Es ist eine traurige Wahrnehmung, wenn der Knecht, die Magd wegen wirklichen Mangel an Bekleidung die unbedingt notwendigen Arbeiten nicht mehr ausführen kann. Es ist sehr schmerzlich, wenn der Vater oder Bauer, seinem Sohne oder Knecht, welcher wieder« holt ins Feld geht, nichts Warmes an Fußbe kleidung mehr mitzugeben hat. Dieie Abgaben und vollständige Requirierung dieser Selbsterzeu gungsprodukte müssen zur Erschlaffung

der Pro« duktion führen, was doch zum Schlüsse unverant- wörtliche Folgen bringen muß. Tie gefertigten landwirtschaftlichen Vertreter des Pinzgaues bit ten deshalb die k. k. Landesregierung diesem pro» duktiv widrigen Vorgänge Abhilfe zu schaffen, es geht sonst nicht mehr. Die Pferderäude wurde bereits durch kriegs» unbrauchbare Pferde in unser Zuchtgebiet einge- schleppt und breitet sich ganz unheimlich aus. Un serem wertvollen Stande an Zuchtpferden droht große Gefahr

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Außferner Zeitung
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Page 7 of 20
Date: 07.06.1914
Physical description: 20
— durch meiner Hände Arbeit." Sie läßt den Kopf hängen. Und doch über kommt es sie plötzlich wie ein Gefühl der Sicherheit, als sie den festen Druck seiner Hände spürt. Langsam schreiten sie weiter, in lebhaftem Ge plauder, wobei Dolores perlendes Lachen oft die kleinen Vögel aufstört, die in dichten Büschen ni sten. Sie hat ganz vergessen, daß sie die reiche Erbin ist, der die vornehmsten Kavaliere zu Füßen liegen; hat vergessen, daß sie eigentlich nur hierher gekom men, weil sie wußte, der Onkel und Miß Harrison

würden es ihr verbieten, wenn sie es wüßten, hat vergesien, daß sie sich hundertmal mehr dünkt, als der hochgewachsene frische Jüngling an ihrer Seite. Für den Augenblick ist sie ganz das liebende junge Mädchen, das sich vollkommen glücklich in der Nähe des Geliebten fühlt. In dieser momentanen Aufwallung würde sie willig jedes Opfer gebracht haben, welches Günter von ihr gefordert hätte. Günter, der von diesem Wankelmut in Dolores Charakter keine Ahnung hat, denkt gar nicht daran« ihre momentane Hingebung

auszunutzen, indem er ihr irgend ein Versprechen abnimmt. Erst, als sie nach etwa einer Stunde zur Rück kehr mahnt, fragt er, wann ihre Verlobung be kannt gemacht werden solle. Sie scheint ganz entsetzt. „Verlobung .... Bekannt gemacht? . . . . Jetzt schon? Das geht noch nicht! ... Du mußt doch erst eine Weile bei uns verkehren!" Zwar ist nicht ganz einverstanden. Doch gibt er nach, als Dolores ihm mit ihrem reizenden Lä cheln für den nächsten Abend zu einer Festlichkeit in ihr Haus einladet und beide

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Tiroler Post
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Page 7 of 20
Date: 05.06.1914
Physical description: 20
!" „Ich Hab ja so viel Geld! Wozu willst du dich gualen?" „Das verstehst du nicht, mein Lieb. Ich bin stolz, Dolores — stolz und ehrgeizig. Ich will mir mein Glück selbst erringen — durch meiner Hände Arbeit." Sie läßt den Kopf hängen. Und doch über kommt es sie plötzlich wie ein Gefühl der Sicherheit, als sie den festen Druck seiner Hände spürt. Langsam schreiten sie weiter, in lebhaftem Ge plauder, wobei Dolores perlendes Lachen oft die kleinen Vögel aufstört, die in dichten Büschen ni sten. Sie hat ganz vergessen

, daß sie die reiche Erbin lst, der die vornehmsten Kavaliere zu Füßen liegen; hat vergessen, daß sie eigentlich nur hierher gekom men, weil sie wußte, der Onkel und Miß Harrison lvürden es ihr verbieten, wenn sie es wüßten, hat vergessen, daß sie sich hundertmal mehr dünkt, als der hochgewachsene frische Jüngling an ihrer Seite. Für den Augenblick ist sie ganz das liebende Mge Mädchen, das sich vollkommen glücklich in der Nähe des Geliebten fühlt. In dieser momentanen Aufwallung würde sie willig jedes Opfer

gebracht Wen, welches Günter von ihr gefordert hätte. Günter, der von diesem Wankelmut in Dolores Charakter keine Ahnung hat, denkt gar nicht daran, ihre moinentane Hingebung auszunutzen, indern er ihr irgend ein Versprechen abnimmt. Erst, als sie nach etwa einer Stunde zur- Rück kehr. mahnt, fragt er, wann ihre Verlobung be kannt gemacht werden solle. Sie scheint ganz entsetzt. „Verlobung .... Bekannt gemacht? . . . . Jetzt schon? Das geht noch nicht! . . . Du mußt doch erst eine Weile

bei uns verkehren!" Zwar ist nicht ganz einverstanden. Doch gibt er nach, als Dolores ihm mit ihrem reizenden Lä cheln für den nächsten Abend zu einer Festlichkeit in ihr Haus einladet und beide scheiden von einan der in vollster Harmonie. — Günter Horst ist überglücklich. In-diesem überströmenden Glücksgefühl eilt er sofort zu seinem Freunde Wallhoff, dem er dies Glück verdankt. Der Professor ist in seinem Atelier. „Nun?" ruft er schon von weitem, noch bevor Günter die Tür geschlossen

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 18.04.1910
Physical description: 8
MM-.' >' ^.:.s Nr. 86 »B-»«r gM«»g' (SA«r»I« «agblatt) Montag, den 18. April 1910. Micke Jagck. .^Noma» von Alfted Wilson-Barrett. H^rist^ Uebe^etzu^ auS dem Englischen ^ »on Emil Hein. ' ^' V l«-chd»a-r—«»».» 1(6. Fortsl^ung.) Anson hingegen war im äußersten Stadium Physischer Erschöpfung. Sein Leben hing an einem Faden und der Arzt fürchtete, daß die mit einer Seereise verbundene Unruhe und Erschütterung der Nerven seine Gesundung in Frage stellen . könnten^ Es war jedoch ganz ausgeschlossen

, sondern- als ausgesprochene Verrücktheit. Als am dritten Tage der Hasen von Sidney. in Sicht kam, -artete diese geradezu in Raserei aus und drohte sich zeitweilig soweit zu steigern, daß es not- . «endig geworden: wäre, zu Zwangsmitteln Zu Jucht zu nehmen, da er gütigem Zureden ganz ein fach nicht zugänglich war. -Hn solchem Zustande wurdm die beiden Schiff- Äcüchigen, .die mit so knapper Not dem Tode ent gangen waten, der Direktion des Spitals von Sidney übergeben. Der Kapitän der „Drum- condra' ließ

nach allen Anlansplätzen der„Doric' die. Nachricht von der Errettung der beide» - ÄMen, damit die an Bord, vor allem aber die ^ Tochter dcs Mannes, dessen Geisteszustand-zu - - großen. Befürchtungen.Anlaß gab, wissen sollten, Laß. sie in Sicherheit waren. Mehr tot als lebendig wurde Anson in «inen ^abgelegenen Krankenpavillon gebracht, um dort ' durch die Kunst des Arztes und die zärtliche Sorg» ' salt der Pflegerinnen dem Leben wiedergegeben . zu werden. - - Ganz, schwach gackerte noch der letzte Rest

wollte,, und in seinen Tobsuchtsansällen äußerte er immerein« ^anze MeM jvM Wünschen, Suche nach^jeinz^ Tochty?,)die Aagd-nachOHqlen And das jemäjchxn vön.d'em Mllentod«' zu retten, Den Meizten.,pnh' HäÄep»^way..Ä^i ganz AnverstäMich^ aber' es'Aär ihne^ ,in..Wc Uraye zumindest! klar'daK'wa«'die-»MÄm«WW.'.M-. statt nach Sidney nach England gefahren, seine Heilung ^möglicherweise leichter gewesen wäre. Nun ab» - war ^ er Mon'so ^ sehr vom Wahnsinn nmnachte^ LäH^eK^nmögliA w crr, an' diese Heil wenn NU bevor ei»! ' MaH „Drumcondra

Theorien vermochte daA Rätsel zu lösen, wie die beiden Männer unter sö traurigen Um ständen in einem offenen Boote auf hoher See treiben konnten, wenn die Reise des Schisses, zu dein sie gehörten, glatt und ohne Unfall vonstatten gegangen war. . in „Ganz gewiß, es ist der merkwürdigste Fall, den wir seit langer Zeit imSpitäl gehabt haben,' bemerkte der. Overarzt des Hauses. . „Ich kann ganz gut begreifen.' erwiderte Dr. Durand, welches Kopfzerbrechen Ihnen diese Ange legenheit verursacht haben muß

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 25.04.1910
Physical description: 8
ihm ein, daß Melles Verhältnisse es erfor derten, daß er ihr ganz uneigennützig seine tat kräftigste. Hilfe angÄeihen ließ und so schlug er sich alle anderen Gedanken aus dem Kopf. Obwohl sie daraus Hinzielenden Fragen ausge wichen war, konnte er doch vermuten, daß seit , dem Verschwinden ihres Vaters keine Nährung Aber ihre Lippen gekommen war, da sie die ganze Zeit damit verbracht hatte, in den Straßen umher zuwandern und den Verlorenen zu suchen. Anson mußte sie also nächhause bringen und sie dazu überreden

, wenn ich Ihnen sage, daß Sie sich nicht so ausreiben dürfen. Gönnen Sie sich ein wenig Ruhe, während ich tätig bin. Sie machen sich sonst nur krank und ich kann alles was nötig sein sollte, ganz allein ausführen.' Estelle war, wie er sehen konnte, ganz ermattet und konnte sich nur mit Mühe weiter schleppen. Der Umstand, daß sie jetzt jemand hatte, mit dem sie sprechen konnte, und der ihr mit Rat zur Seite stand, gewährte ihr große Erleichterung, und bald war es ihm gelungen, sie zu überreden. Mit einem schwachen

und ich versichere Sie — .aber nein, Sie brauchen meinen Worten keinen Glauben schenken: ich werde Ihnen seine Adresse aeben Montag, den 25. April 191V und Sie können morgen gleichzeitig m der Frühe - hingehen, um sich mit eigene,» Augen zu über« zeugen.' „Seine Adresse?' wiederholte Anson ver wundert. „Ich weiß ja seine 'Adresse. Ich komme gerade von dort — von Bridge Street.' „'Ach ja, dort war er. Ja, ganz richtig — aber ich meinte seiue jetzige Adresse.' „Was wollen Sie damit sagen?' fragte Anson schon

erzürnt. „Charters wohnt zusammen mit seiner Tochter in Bridge Street. Vor einigen Tagen sprachen Sie dort vor, und Charters ging dauu mit Ihnen fort. Seither ist er nicht ge sehen worden nnd er hat auch keine Botschaft ge schult. Miß Charters ist in großer 'Angst um »hu. Was soll dies alles heißen?' Turaud ließ den Kopf hängen, als ob ihm gerade jetzt etwas sehr Betrübendes eingefallen wäre nnd sah ganz niedergeschlagen aus. „Ich hatte ganz vergessen, daß Sie ein intimer Freund der beiteil

vorher mit ihm nicht ganz richtig — seit jenem unglück lichen Abenteuer. An dein Morgen, als er mit mir ausging, schien er noch ganz zurechnnngs- sähig. Er. kam in meine Wohnung, und wir sprachen über Verschiedene?, miteinander. Langsam lenkte ich die Konversation auf die bewußten Opale, aber allem Anschem nach war ich nicht diplomatisch genug gewesen oder der Gegenstand war für sein zerrüttetes Denkvermögen zu viel. Wie dem auch war, er wurde schrecklich erregt und ich mußte schließlich fremde Hilfe

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Tiroler Post
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Page 4 of 20
Date: 26.09.1913
Physical description: 20
war mit ziemlich viel Vieh bei 650 Rindern und zirka 100 Stück Kleinvieh befahren. Auch waren viele Leute, aber kein fremder Händler hier und so mußte der größere Teil des ousgerriebeuen Viehes wieder mit nach Hause genommen werden, da der ganze Han del ganz flau ging. Dagegen sah man auf dem Krä mermarkt frohe Gesichter. Viehzuchtansftellungen. Am Sonntag den 29. September wird in St. V a l e n ti n auf der Heide die Zuchtviehausstellung des Verbandes der Obervinschgauer Viehzuchtgenossenschasten abgehalten

, das noch vom verstorbenen verdienstvollen Herrn Pfarrer Hu ber angeschafft wurde, nun vollendet. Das Werk stellt voll und ganz ein Musterstück gewerblichen Fleißes und verständigen Kunstsinnes dar, denn das Gitter verdient sowohl. in der kunstgerechten Anpassung an den Gesamtstil der Kirche als auch in der sorgfältigen Ausführung im einzelnen uneingeschränktes Lob und kann als Muster für andere Kirchen dienen. Die Firmen Wapper und Weißenbach in Imst, von denen erstere die Schlosserarbeitep, letztere die Fassung

, aber übermalten und schuf die vierte Statue der heiligen Katharina ganz neu, da die alte zugrunde gegangen war. Die Reparaturen sowohl wie die Neuschaffung ist gut gelungen. Die Krone hat dem Werke der Ver- golder Kerle in Weißenbach aufgesetzt. Die beiden Meister können für derartige Arbeiten bestens ernp. fohlen werden: sie arbeiten gut und nicht zu teuer. Die Tannheimer freuen sich allgemein, über das ge- lungene Werk. Die . alten Statuen fanden passende Aufstellung ln den Seitenkapellen. Verleihung

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 19.10.1919
Physical description: 12
und mir hab'n auf unserem Gütl z'arbeitet. Da hats mit meine Augen anzf-mgen. zerst wars a!s wenn i alleweil an Schleier vor die Augen hätt, dann »-b i oft fast nix mehr gsehn, und eines Tages hat «>r der Herrgott das -Lampl ganz «usglöscht. Wie i ^ auierkt Hab, bin i ins Gartk gangen, Hab mi ausj « Bankl gsetzt und Hab gwoant und den Himmelvater «ten, er soll mi axfihcln in sein Paradies. Da ist ;ie »tutter kommen, sie hats glei gwußt, bloß beim Kopf ?ats mi gnommen aber i Hab gfpürt wie sie's gschüt- telt

und mit zittriger Hand sucht!-' er die seines Gefährten in inniger Teilnahme zu drücken. Da sprach der Peter weiter: ^ > „Weißt in alles tät i mi fügen, wenn i nur wüßt, was aus meine Gschwister worden ist, daß eng Mut ter! tot ist, weiß i schon lang, der Doktor hat nnrs amcü gsagt, aber sonst weiß i nix von dahomn. Und i bin schon so lang weg, an die vierzig Jahr mags l>'.!d sein. Wenn i bloß no einmal in unsere Heimat gehen könnt, aber ganz ohne Licht ists halt doch a bißl weit. Zwar i mein i tät

, verstanden? ' „„Die kann i Ihnen glei sagen, bester Herr Dok- überlegen Sie es sich bis morgen und sagen Sie mir keiner helfen.' Das kam in einem so traurigen Ton heraus, daß es dem Arzt einen Riß gab, und er sagte zu seinem Kollegen: „Also was meinen Sie, wollen wlirs wax gen?' „Ich denke ja', gab der Ändere zurück. In dem großen Saale der Augenklinik des Pro fessors Körner lag in dem vorletzten Bette bis fast zur Unkenntlicheit verbunden der Peter aus dem Armenhause. Ganz still lag er und machte

in seinem blausamtenen Mantel und nicht zuletzt seine geliebten Berge, immer, immer wieder mußte er sie betrachten,' in den Bergen war doch auch seine Heimat/ die Heimat, die er ols Bub ver lassen, in der er so glücklich gewesen war. Und jetzt wußte er ganz genau was er tun wollte. Ganz heim lich wollte er sein jetziges Obdach verlassen und 'iich Hause gehen, Nachschau halten und dann, wenn dort alles in Ordnung war, den Jörgele mit nehmen und bei sich behalten. Ja, das war sein fester Vorsatz. Und immer

kommenden Dank. Doch wie er sich »«blickte, war Prof. Körner mit seinem Kollegen verschwunden, sie wollten ihn in der ersten Zwiesprache »it der «»»geschenkten Welt alleine lassen und so hatten sich beide loutlos ent fernt. Statt ihrer km« longsom des Weges heraufge- fchritten eine Krankenschwester, den Peterl heimju- holen, die große Lichtfüle jetzt mn Mittag kfinntq seinen kaum geheilten Augen 'wieder Schoden tun. „Aber Schwester, waF glauben's, wo i so eine große Freud gehabt Hab, das ist ja ganz

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 09.11.1919
Physical description: 12
. Alle Tage was Neues. Nee, du, kindisch freue ich mich auf diesen Besuch. Felix entwickelte in seiner lebhaften Art einen fast'ausgearbeiteten Tagesplan, so daß Hermann bei den Worten seines Freundes immer leichter zumute wurde. Nach diesem Programm konnte er sich ganz passiv verhalten. Er brauchte nur mitzu- schwimmen. Felix würde die Gesellschaft schon in Atem halten und für Ableitung von seiner Persönlichkeit sorgen. Es war doch gut. wenn man einen sol chen tatkräftigen Freund besaß. Lange hielt Felix

an Begeisterung über seinen Ausslug ins Lötschbergtal, den er mit seinem gütigen Pflegevater, dem Herrn Notar, ge macht hat. Ein Marsch auf eine richtige Alm, Ueber- nachten im Heu, Beobachten der Gemsen auf hoher Berghalde sind ihm so wunderbare Begebenheiten, daß sein Staunen kein Ende nimmt. Ganz ernsthaft meint er: ,,.... und sogar die Kühe auf der Alm haben den Herrn Notar erkannt, denn sie sind, so nahe zu ihm hingesprungen, gerade, als wenn sie ihn hätten begrüßen wollen'. Karl ist auch ganz fest

. Na nu? Ja, Rosen. Damenbesuch. Herrjeh- hat der junge Herr Felix sich Seite 5 Wienerinnen sehen, die emsig beschäftigt waren, die Kunden zu bedienen. Die kleine Toni aus der Flo- rianigasse, die in einer Papeterie in Thun ein gutes Plätzchen hatte, sagte mir einmal ganz strahlend: „Jetzt weiß ich schon besser wie das Ladenmädchen, wo alles zu finden ist,' und Karl aus Margareten überraschte feine Pflegemutter zu ihrem Geburtstag gar mit einer selbst gearbeiteten urcnzsticharbeit. Er war übrigens

in jeder Beziehung ein häusliches Ge nie,' er wußte auch, stolz wie ein Spanier, das Re zept der Kriegsbuchteln nazugeben, ganz so, wie die Mutter sie zu Festtagen macht. ' Die Poldi aus Gersthof hatte an einer Pen sionsinhaberin in Bern eine liebe Pflegemutter be^ kommen. Sie war ganz selig, wenn sie zu den Speise- stunden mit dem großen Gong durch Haus' gehen durste und sich dabei im stillen natürlich auf ihr eigenes Göttermahl freute. Poldi ist übrigens an dem zweijährigen Töchterchen der Pensionsinhaberin

nicht angehalten zu ha ben. Der.StationSoorstand sckite mir später ganz betrübt, daß die Kleine aus der Heimat nie mehr eine Zeile Nachricht ihm zukommen ließ. Die Schuld lag auf Seite der Angehörigen. Familien aus den verschiedensten Berusssphären wetteiferten, unsere armen Kinder aufzunehmen und ihnen eine glückliche Zeit zu verschassen. Ganz beson ders opferwillig waren die Geschäftsleute, die Eisen bahnbeamten und überhaupt die Familien des Mittel standes. Auch auf dem Land bei Bauern und Grund

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 07.10.1917
Physical description: 12
habe. Und richtig ist auch meine Befürchtung sehr bald einge troffen. Den ganzen Nachmittag habe ich still liegen und kuschen müssen, weil mein Frauerl und die Sabine nicht gestört sein wollten, wie sie das Haus haltungsbuch ganz eifrig studiert haben. Dabei bin ich mit schönster Manier um mein Nachtmal ge kommen, weil alle zwei mit lauter Studieren darauf vergessen haben, daß ich auch noch auf der Welt bin. Bei mir hat also das Haushallungsbuch gleich am ersten Tag die Ernährungsschwierigkeit ganz erheblich

verschärft. Umsomehr freut es mich aber, daß weder mein Frauerl noch die Sabine aus dem Buche haben klug werden können. Mein Frauerl hat sogar zum Schluß erklärt: „Da kennt sich keine K> tz' aus!' Die Sabine hat mir jedoch später ganz im Ver trauen mitgeteilt, sie glaube bestimmt, daß das Haushaltungsbuch nichts anders als ein neuartiges Traumbüchel sei, wo statt der Nummern lauter Buchstaben find. Es handelt sich nur darum, daß man diese Buchstaben richtig zu deuten versteht, dann könne man sich lcichl

die schönsten Träume auslegeu. Das schaut übrigens wieder einmal ganz unserer Sabine ähnlich und bei solchen Ansichten finde ich es auch begreiflich, daß keine Frauenzimmer in den Wirtschaflsrat gewählt werden.*) Weil ich es mir aber aus gewissen Gründen mit der Sabine doch nicht gerne verderben will, bin ich auf ihre Idee eingegangen und war ihr, so gut ich es ver mochte, bei der Deutung der Buchstaben behilflich. Ueber den ersten Buchstaben, das waren wir übrigens gar nicht weiter im Zweifel

. Wir haben nämlich sofort herausgekratzt, daß dieses nichts anderes als „Anstellen' bedeuten kann, weil das Anstellen heutzutage überall zuerst kommt, wo es etwas zu kaufen gibt. So sind wir dann nach und nach das ganze A-B-C durchgegangen und haben schließlich herausgefunden, daß in demselben folgende recht beherzigenswerte Ratschläge speziell für uusere Frauen in den gegenwärtigen Zeitläuften enthalten sind: Anstellen mußt du dich, Luckerl machen und ganz Lharmaut Dank schön sagen beim Einkaufen und froh mußt

für alle, das ist ganz in der Ordnung. Wenn das nicht wäre, möchte sich jeder Schmutzian um eine Seifenznfatzkarte be werben. Uebrigens glaube ich, daß es schließlich ganz praktisch ist, wenn sich die Leute jetzt nicht mehr so viel waschen können und es werden sich die wohl tätigen Folgen davon sicherlich schon im kommen den Winter bei manchem zeigen, dem es mit der Winterkleidung etwas knapp zusammengeht. Bei dem heutigen Zeitpunkt muß sich eben ein jeder helfen, so gut es geht. Nur ich hätte mir letzthin bald

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 03.05.1910
Physical description: 8
. Er aber wollte in das Europäervicrtcl, und im Glauben, daß er wüßte, in welcher Richtung das Hotel lag, lenkte er seine Schritte zurück, doch mußte er den falschen Weg eingeschlagen haben, denn bald sah er, daß er sich ganz verirrt hatte. Die Straße war dunkel und kein Licht zu sehen, außer den Lichtern des Hafens, die schwach herüberschienen, und einen Augenblick lang war er in Zweifel, wohin er sich nun wenden sollte. Dann aber entschloß er sich, nach dem Hafen zu gehen, von wo ans er ganz gut ins Occidental- hotel finden

würde. Wenn er nur zu den Schiffen, deren Laternen er erblickte, kommen konnte, dann war alles gut, und er schlug den schnurgeraden Weg zum Meere ein. 17. Kapitel. Plötzlich glaubte er, einen Schrei zu hören; er blieb stehen und lauschte. Die Nacht war ruhig, und auch der Lärm der Stadt war ver stummt, so daß er jeden Laut ganz deutlich höre» konnte. Von weit her, ganz «nten an der palmen- beschattetcn Straße hörte er das Aufschlagen rasch dahineilender Füße; nnd als es näher kam, konnte man das unverkennbare Keuchen

des Läufers ver nehmen, der schon mit dem letzten Aufwände von Kraft seinen Weg verfolgt. Nach dieser fliehenden Gestalt, die rasch sich näherte kam noch ein Schritt, der jedoch schwerer und fester war. Mit jener Schnelle, mit der die Gedanken arbeiten, wunderte er sich darüber, wieso es komme, daß der schwerere dem leichteren, schnelleren von den beiden so hart zusetzen könne; doch als. sie ganz nahe waren, bemerkte er das leichte und das gleichmäßige Arbeiten des zweiten und mit dem Instinkte

war, dem Sie da folgten!' „Das war Durand!' sagte Charters in grimmig und beide schwiegen eine Weile. Charters war der erste, der sich wieder erholte! „Durand, hol' ihn der Kukuk!' meinte er lustig. „Ach freue mich so sehr, daß ich Sie wieder getroffen habe, daß ich es wirklich kaum bedauere, den Schurken verloren zu haben. In der nächsten Viertelmeile hätte ich ihn auch gehabt! Er war fertig, ganz ausgepumpt, und ich bin jeden Augeublick bereit gewesen, mich mit aller Macht in Zeug zu legen. Narr

, der ich war! Ich glaube gar, daß ich Ver gnügen daran gefunden habe — es war so eine Art Katze-und-Mans-Spiel — jetzt ist er nnr aus gekommen! Macht nichts, er ist gezeichnet und kann heute nacht aus keinen Fall von Colombo fort. Wo wohnen Sie? Ich möchte gerne etwas trinken.' „Im Occidental. Auch ich habe Durst, und einen ganz gehörigen noch dazu. Aber ich finde nicht zurück. Ich hatte mich verirrt, als ich Sie getroffen habe. Ueberdies — hm — das ist Ihr Bart. Hatte keine Ahnnng, daß Sie einen tragen.' „Danke

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 13.12.1911
Physical description: 12
ist. Johannesbrücke heißt. Jetzt wurde eine neue, schöne Brücke über diesen Bach gerade vollendet, wodurch sich die Gemeinde ein großes Verdienst erwo ben hat 8epg. (P f a r r h o f r e n o v i e r u n g.) Im Pfarrhofe zu Berg wurde eine gründliche Reno vierung durchgeführt und Ende November vollendet. Alle Fenster, fast alle Läden. Stiegen, Türen und manches andere wurde neu hergestellt. Das Dach wurde schon im vorigen Jahre ausgebessert und teilweise ganz erneuert. Die Gemeinde hat dies alles bereitwilligst

hat einstimmig beschlossen, das über 40 Nummern zählende Dorf Dellach mit gutem Trinkwasser zu versorgen. Dieser Beschluß ist um so mehr zu begrüßen, als ein großer Teil oes Dorfes überhaupt keinen Brunnen besitzt und bisher sich mit dem oft verunreinigten Wasser des so genannten Kirchbachls und des Fabriksbaches be gnügen mußte; ja auch dieses fehlt in regenarmen Sommermonaten fast ganz, ein Mißstand. der bei einer Feuersgefahr für die vielen feuergefährlichen, vielfach sehr nahe aneinanderstehenden Bauten

über die Reichsgrenze hieher und baten um Arbeit. Sie halten die Ein berufung zum Militärdienste nach Tripolis erhalten. Wohl aus Patriotismus haben sie ihr Vaterland verlassen und schlagen jetzt statt auf Türken und Araber auf die Holzstöcke los. Das ist etwas weniger gefährlich als Kriegführen. Dellach Im Galllale, 11. Dezember. Ein be trächtlicher Teil der Arbeiten für die neue Hoch druckquellenleitung, womit ganz Dellach genügend mit reinem, gutem Quellwasfer versorgt wird, ist bereits geleistet. Im kommenden

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 15.11.1912
Physical description: 20
wie Brot und Salz. Die goldenen Worte der Fütterungslehre, die wir bereits an 150.000 Landwirte kostenlos versandt haben, erhalten auch Sie ganz umsonst und portofrei. Es ist von größtem Interesse, dieselben wenigstens zu lesen, denn man findet darin, wie man erstaunliche Erfolge bei der Schweinemast erreichen kann, wie man täglich aus seinen Kühen einige Liter Milch mehr melken kann und wie man bei der Kuh durch die Fleischgualität einige hundert Kronen, bei einem Ochsen sogar bis 300 K Mehreinnahme

nicht bekanntgeworden. Ich fühle mich verpflichtet, alle jene Landwirte, die mit, der bösartigen Kälberruhr traurige Erfahrungen machen mutzten, auf dieses ausgezeichnete Mittel ganz besonders und dankbar aufmerksam zu machen. Ludwig Kögl, Obmann der Viehzuchtgenossenschaft Münster in Tirol. Der Hamster, einer der größten Feinde der Land wirtschaft tritt in verschiedenen Gegenden sehr zahlreich aus und verursacht empfindlichen Schaden. Schreiber dieses hat oft beobachtet, daß sich die Landwirte sehr be mühen

glänzend, daß dieselbe das Schuh werk tatsächlich weich, wasserdicht und bedeutend haltbarer macht. Nicht minder empfehlenswert ist aber auch die von' dieser Firma in den Handel gebrachte Lora-Creme zum Polieren des Schuhwerks. 7956 Sind Lungenleiden heilbar? Mit dieser wichtigen Frage beschäftigt sich eine volkstümliche Broschüre des Chefarztes der Finsen-Kuranstalt Dr. med. H, Gutt- mann. Es bieten sich in dieser Broschüre ganz neue Ausblicke zur Bekämpfung derartiger Leiden. Um es nun jedem Lungen

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 12
Date: 05.09.1915
Physical description: 12
. Das ist überhaupt eine — pfui sage ich! In einem so vornehmen Haus und solche Wirtschaft, daß die Dienstbo ten nicht mal ihren Lohn bekommen!' Sibylle war so fassungslos und verschüchteit. daß sie mit bebenden Händen, ganz stumm vor Scham, den verlangten Lohn hinlegte. „Keinen Lohn gezahlt? Wieselchen — ist das denn möglich?,, stammelte sie dann, atemlos bei der Mamsell angekommen, „Gerda soll. . .' „I das weiß ich schon lange. Die junge Gnä dige braucht eben ihr Geld für sich selber. In TribuSweiler läßt

ihm nur selber, Ba ronesse. Und lassen sie die Krebs ja nicht fort gehen! Wer sollte denn das Balg sonst warten?' „Wieselchen, wenn Sie nur nicht immer die sen häßlichen Ausdruck gebrauchen wollten. Das arme Kind kann doch nichts dafür, daß sie es nicht mögen!^ „O bitte — gegen das Kind habe ich gar nichts. Bloß daß der Herr Baron ihm alles und alles schon in die Wiege hinein nachwerfen will und daß Sie beide unseren Gisbert darüber ganz vergessen haben, das kann ich nicht ver winden. Und wenn ich Balg sage

, meine ich 'a bloß die ganze Wittschaft, . . die seine Eltern hier einge richtet haben.' Zu dieser merkwürdigen Verteidigung schwieg Sibylle. Dann ging sie hinüber ins Kinderzim mer, wo eine ganz junge Küchenmagd eben mit Bubi „Fangen' spielte. „Wo ist den Frau Krebs?' „Fort. Vor zehn Miuuten fortgefahren. Mar tin mußte gleich anspannen Und sie sagte, ich solle einstweilen bei dem Kleinen bleiben.' „Dann nehmen Sie ihn wenigstens auf den Arm und lassen Sie ihn nicht so laufen. Er ist ja ganz erhitzt und mittags

sie nichts von Kin- derwartunq — ich übrigens auch nicht. Und du hast mir bisher alles aus der Hand genommen I — Du und Onkel, ihr betrachtet Bubt ja ganz Frau Krebs verschwand mit zornrotem Gesicht, s als euer eigenes Kind, nun wartet ihn eben auch, bis eine neue Wärterin beschafft ist !' lautete die gelassene Antwort Gerda fuhr mit der Puderquaste noch einmal über ihr Gesicht, zupfte ein paar Stirnlöckchen zurecht und verschwand, ihre Chiffvnschleppe auf raffend, im Nebenzimmer. Sibylle zitteite am ganzen Leib

vor Aufre gung und suhlte mit Schrecken, das; ihre Migrä ne im Anzug war. Sie stürzte zu Daniel, um ihn» dos Unerhör te zu berichten und seinen Rat einzuholen. Aber der Barvn war noch sehr schlecht gelaunt dnrch den Mißerfolg seiner Kaltwasserkur bei Bubi und alle sich daran knüpfenden Vorwürfe. „Macht, was ihr wollt, ich werde mich hüten, noch emmal einen Nat zu geben, damit ihr wieder über nuch herfallt. Verdorben,^ ganz und gar verdorben hast du mir-den Jungen mit dei ner Verweichlichung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 4 of 4
Date: 13.10.1915
Physical description: 4
.' Und so gelangte der harmlose Umschlag mit Werners Schriftzügen denn wirklich in Reiths und wenige Stunden später sogar in Stralaus Hände. „Sie sehen, Herr Kommerzienrat,' sagte jener mit Triumphatormiene, „meine Vermu tungen sind doch nicht unbegründet gewesen: Herr Falke muß mit dieser Dirne auf recht gu tem Fuße gestanden Kaden, sonst würde er ihr nicht schreiben. Der Brief soll voller Zärtlich keiten sein, so daß der Arbeiter Banner, der ihn las, als er Gruse besuchte, ganz empört war und es sür

Ella ganz unerwartet wieder in der Villa ein. Es hatte ihr diesmal in Berlin ganz und gar nicht gefallen. Sie fühlte sich auch nicht besonders wohl und schien etwas bleichsüchtig geworden zu sein. Darum eben, gab sie an, käme sie schon jetzt nach Hause. Die Eltern waren nicht we nig überrascht, und ihre scharfsinnige Mama ahnte den wahren Grund sofort: die Sehnsucht nach Werner. „Ja, 'so und nicht anders verhielt es sich in der Tat. Das; der Geliebte ihren Brief nicht beantwortet hatte, trotzdem

? Gewißheit wollte sie haben, darum litt sie es nicht länger im Trubel der Millionenstadt. „Ist sonst etwas Neues passiert inzwischen, Mutter?' fragte sie dann mit eigentümlich gepreßter Stimme, sobald sie sich mit der Mama allein in ihrem Boudoir befand. „Nichts von Bedeutung, Kind. — Ja so. daß Werner nach Freientäl abgereist ist, schrieb ich dir nicht auf der letzten Karte. Ich vergaß es ganz.' „Nach Freientäl? Warum denn das? — Wie lange? Und dies schriebst du mir nicht?' stieß sie mit zitternder

Stimme aus. „Der dortige Ingenieur Hegeler mußte hierher kommen. Kind, da es in der hiesigen Fabrik durchaus notwendig ist. Da hat Wer ner denn seinen Posten übernommen. Er be kommt Gehalt, und kann sehr froh darüber sein. Aber mein Liebling, regt dich denn das so sehr auf? Ich sollte dich noch schön grüßen von ihm.' „Mama, ist es nur darum, daß er fortge schickt wurde? Du machst ein Gesicht, als wenn —' „Nun laß nur. Herzblatt! Zieh dich erst mal um und genieße etwas. Siehst mir ganz durchfroren

doch so. Er wird dir so et was nicht verraten. Die Person steht sogar noch jetzt in regem Briefverkehr mit ihm. „Damit du ganz klar siehst, mein Kind, und dich nicht Illusionen hingibst, die noch zu weit herberen Enttäuschungen führen könnten, will ich dir einen Brief zeigen, den Werner an dieses Mädchen schrieb — wenigstens das Kou vert. — Warte, ich hole es.' Und nun starrte die so grausam Betrogene auf den rosafarbenen Briefumschlag, der' de; Geliebten charakteristische Schriftzüge trug: An Fräulein Maria Gruse, Bergfeld,' Hafe'naalie

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 07.10.1915
Physical description: 8
über unsere Kinder gesprochen. Ganz frei von der Leber weg redete er, ganz offen haben wir uns über alles, was vor so einem wichtigen Schritt wesentlich ist, verstän digt. über die Mitgift, die ich Ella gebe, über Gerhards Stellung, sein Einkommen usw. Und nun steht dem Glücke der beiden jungen Leute nichts mehr im Wege. Alte, was sagst du da zu? Was, du machst noch eine zweifelhafte Miene?' „Wilhelm — es geht doch noch nicht so schnell,' stieß Frau Amalie zaghaft aus. „Ich habe mit Ella gesprochen

ja doch auch erst seit vier Wochen. Schicken wir sie also mal einige Zeit auf Reisen. Und dann — aber so bleib doch ruhig. Wilhelm! Und dann, meine ich, wäre es auch gut, wenn Werner aus ihrer Nähe verbannt würde.' ..Ach, Amalie, das ist ja alles dummes Zeug! Werner — Werner sagst du? — Sollte der etwa auch mitzureden haben? Der Junge Wird sich doch nicht unterstanden haben?' „Nein, nein, ganz gewiß nicht! Ich ver mute ja doch nur! Wilhelm, du bist in solchen Dingen so wenig zartfühlend!' Und nun entwickelte

sie eine Zungenge wandtheit, wie der Gatte sie kaum an ihr ge kannt hatte. Alles wußte sie ihm so geschickt auseinanderzusetzen und klarzulegen, daß er schließlich selber ganz und gar ihrer Meinung war: Ella sollte zunächst aus Reisen. Werner aber müßte unter einem schicklichen Vorwand nach Freiental, wo sich eine Filiale der Maschi nenfabrik befand. Ja. so wäre es das beste, ^lnd mit d>r Reise paßte das jetzt eigentlich ganz vorzüglich, da der Assessor doch auch auf Urlaub zu gehen gedachte. Wozu

könnte, dann wäre sein Leben nicht ganz umsonst gewesen. „Also, es steht bedenklich um ihn. Ist er denn in der Krankenversicherung?' fragte er, als Banner mit seinem Berichte zu Ende war. „In einer privaten Krankenkasse sicher nicht. Er hat die Kassenbeiträge ja niemals bezahlt, weil er sie in Schnaps anlegen mußte. Nichts hat er jetzt: der verludert einfach in sei nem Schmutze. Die Ioldmarie, rvat seine Toch ter ist, verdient ja wohl als Verkäuferin und sonst wie een paar Jroschen, aber die braucht die Marjell

oder nicht, soll mir gleichgültig bleiben. Du weißt, ich gehe meinen Weg geradeaus und schaue nicht nach rechts und nach links.' Jegliches weitere Wort wäre vollkommen überflüssig gewesen. Das wußte Werner nur zu genau. Darum gab er sich keine Mühe wei ter, beschloß aber, Gruse am Abend zu besuchen und aus eigenen Mitteln etwas, wenigstens ein ganz klein wenig, für ihn zu tun. Das dünkte ihn einfach Menschenpslicht. Die Hasengasse zählte zu den verrusensten Stadtteilen. Ein anständiger Mensch betrat sie zur Abendstunde

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Brixener Chronik
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Page 12 of 12
Date: 14.10.1915
Physical description: 12
was anzuhängen.' Und so gelangte der harmlose Umschlag mit Werners Schriftzügen denn wirklich in Reiths und wenige Stunden später sogar in Stralaus Hände. „Sie sehen, Herr Kommerzienrat,' sagte jener mit Triumphatormiene, „meine Vermu tungen sind doch nicht unbegründet gewesen: Herr Falke muß mit dieser Dirne auf recht gu tem Fuße gestanden haben, sonst würde er ihr nicht schreiben. Der Brief soll voller Zärtlich keiten sein, so daß der Arbeiter Banner, der ihn las, als er Gruse besuchte, ganz empört

.' ' Der Oberingenieur verbeugte sich leicht u. murmelte kaum verständlich: „Ich meine es nur gut und hielt es für meine Schuldigkeit.' Wie sehr die Angelegenheit seinem Chef nachher noch durch den Kopf ging, das ahnte er nicht. - Aber Stralau sprach am Abend lange und ernst mit seiner Gattin darüber, und beider gute Meinung von ihres Pflegesohnes laute rem Lebenswandel sollte durch das erbärmliche Lügengewebe stark erschüttert werden. Bereits nach vierzehn Tagen traf Ella ganz unerwartet wieder in der Villa

ein. Es hatte ihr diesmal in Berlin ganz und gar nicht gefallen. Sie fühlte sich auch nicht besonders wohl und schien etwas bleichsüchtig geworden zu sein. Darum eben, gab sie an, käme sie schon jetzt nach Hause. Die Eltern waren nicht we nig überrascht, und ihre scharfsinnige Mama ahnte den wahren Grund sofort: die Sehnsucht nach Werner. .... ^ „Ja, so und nicht anders verhielt es sich in der Tat. Daß der Geliebte ihren Brief nicht beantwortet hatte, trotzdem sie ihn zum Schluß sehr dringend gebeten, es doch ja gleich

sie es nicht länger im Trubel der Millionenstadt. „Ist sonst etwas Neues passiert inzwischen, Mutter?' fragte sie dann mit eigentümlich gepreßter Stimme, sobald sie sich mit der Mama allein in ihrem Boudoir befand. „Nichts von Bedeutung, Kind. — Ja so, daß Werner nach Freiental abgereist ist, schrieb ich dir nicht auf der letzten Karte. Ich vergaß es ganz.' „Nach Freiental? ^ Warum denn das? — Wie lange? Und dies schriehst du mir nicht?' stieß sie mit zitternder Stimme aus. „Der dortige Ingenieur Hegeler mußte

hierher kommen, Kind, da es in der hiesigen Fabrik durchaus notwendig ist. Da hat Wer ner denn seinen Posten übernommen. Er be kommt Gehalt, und kann sehr froh darüber sein. Aber mein Liebling, regt dich denn das so sehr auf? Ich sollte dich noch schön grüßen von ihm.' „Mama, ist es nur darum, daß er fortge schickt wurde? Du machst ein Gesicht, als wenn —' „Nun laß nur, Herzblatt! Zieh dich erst mal um und genieße etwas. Siehst mir ganz durchfroren aus. Sollst eine heiße Tasse Tee trinken. Nachher

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 29.05.1911
Physical description: 8
bekannten neun Instituten fallen gelassen. Sie lagen in vier verschiedenen Grafschaften, und bis er alle diese Anstalten aufgesucht hätte, mochten Sharp und Trim längst schon dem auf der Spur sein, was Gussie „das andere Ende' genannt hatte. Fred wollte mit einem Handstreich vorgehen, der ihm unter den obwaltenden Umständen ganz gerecht fertigt schien. Nachdem er die Details eingehend erwogen, machte er größere Schritte und schlug den Weg nach der Gegend des Cavendish Square und der Harleyftreet

ein. An diesem Sammelpunkt ärztlicher Wissenschast angelangt, zog er kühn die Glocke des erstbesten Hauses, an dessen Tor er das Messingschild eines Doktors bemerkte. „Hier herum sind die Aerzte lauter vor nehme Leute, so muß auch ich den feinen spielen. Mein Anzug ist ganz dem entsprechend, und ich habe nur noch die richtige Tonart zu finden,' sagte er sich, während er wartete. „Ist nicht Ihr Herr der berühmte Narren-Doktor?' fügte er, als der Diener erschien, laut hinzu. Der Mann schien über diese ungewöhnliche Frage

ganz verblüfft. „Ich glaube nicht,' stammelte er. „Unser Fach ist mehr die Chirurgie, aber ich werde nachfragen.' „Bitte rasch: es ist ein sehr dringender Fall/ sprach Fred in seinem aristokratischsten Stil. In weniger als einer Minute kehrte der Diener zurück, um zu melden, daß sein Herr ausgegangen sei, daß aber die Gemahlin des Arztes meine, der Herr müsse wohl das Haus mit einem anderen, fünf Türen weiter aufwärts in derselben Straße, verwechselt haben, wo Dr. Harbottle wohne

dem Hausmeister, der ihm geöffnet hatte, er habe die Visitenkarte ver gessen. „Wen darf ich melden, mein Herr?' fragte der Mann mißtrauisch. „Der Herr Doktor empfängt Patienten nur gegen vorherige An meldung.' „Das kann ich ganz gut begreifen — bei Geisteskranken,' sagte Fred. „Die Patienten werden wohl manchmal ziemlich unruhig, wie? Aber zufällig bin ich selbst kein Patient. Sagen Sie dem Herrn Doktor,' fuhr er nach kurzem Lesinnen fort, „daß der ehrenwerte Herr Tal garth, Lord Haverstock? ältester Sohn

. „Ich weiß, Herr Doktor, daß Ihre Zeit sehr kostbar ist,' begann er, „und ich werde mich daher kurz fassen; wir wären Ihnen ungemein zu Dank verpflichtet, wenn Sie morgen — um elf Uhr ungefähr — im Haverstock House vor sprechen wollten.' „Wen wünschen Sie von mir untersucht zu sehen?' fragte der Arzt und nahm durch die Gläser seiner Goldbrille den Besucher in Augen schein. „Es ist mir höchst schmerzlich, es sagen zu müssen, — aber mein armer Vater legt seit kurzem ein ganz sonderbares Wesen an den Tag

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Brixener Chronik
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Page 13 of 16
Date: 03.08.1915
Physical description: 16
, weil der Honvedhusar anscheinend seinen Gruß übersah, und den neben ihm sitzen den Kameraden auf irgend etwas draußen vor den Fenstern plötzlich aufmerksam machte. Der unterbrach seinen Gruß, den er schon ausführen wollte und sah in der angegebenen Richtung. Einer von den Deutschmeistern war es. Ganz langsam, den Blick unverwandt auf die beiden gerichtet, setzte sich Stephan An draski, und seine Braut merkte, daß er plötzlich schwer atmete. „Fehlt Dir etwas?' fragte sie besorgt. „Nein, nein,' wehrte er nervös

ab, „mir ist schon wieder ganz gut. Ich werde mich wohl getäuscht haben.' „Du siehst ganz blaß aus, lieber Stephan.' „So? — Das wird sich wieder geben.' „Kennst Du die beiden Kameraden?' „Den Honvedhusar sehr gut. Es ist der Andreas Kohut — der Sohnwon dem Petro leumindustriellen. Schwerreicher Mensch. Den anderen kenne ich nur dem Aussehen nach.' Der Wagen hatte sich in Bewegung gesetzt, und beide sahen zum Fenster hinaus. Als sie in der Stadt ankamen und an ih rer Haltestelle ausstiegen, drehte sich Stephan

war M einemmal aus ihrer Seele gewichen. — ^rotzdem bezwang sie sich, lachte ihn an und sagte: „Aber lieber Stephan — warum sollten Dich Deine beiden Kameraden nicht grüßen. Das wäre ja ein Unding.' . „Ganz recht — ganz recht. Ich verdiene eme Zurechtweisung von Dir. Werden mich nicht gesehen haben.' Sie aber wußte es besser. Das war die Alge des Artikels in dem Sensationsblatt, das Wt tat bereits seine Wirkung. Mein Gott, wie sollte das nur enden! Sie begleitete ihn nach Hause und blieb

bei mir für diese mir angetane Be leidigung Abbitte leisten, so werden Sie das weitere trotz meines, Alters von mir zu hören bekommen. Ich habe die Ehre.' Dem jungen Leutnant erstarb der Gegen gruß auf den Lippen, und ganz ratlos blickte er der aus dem Zimmer gehenden hohen, hageren Gestalt des Domrendanten nach. Als sich die Tür geschlossen hatte, wollte er die unangenehme Stimmung, die der Besuch hervorgerufen, durch ein Lied fortpfeifen. Aber es gelang nicht recht. Er griff zur Zigarette, und als auch die versagte

und sich bei ihm Noch verstärkte, zog er sich an, um in ein Kaffeehaus zu gehen. Dort saß er längere Zeit allein und sann über alles nach. Seiner Meinung nach hatte er ganz korrekt gehandelt, als er den Gruß des Leutnants Andraski nicht sehen wollte. Als der Artikel erschienen war, hatten er und noch einige Kameraden sich darüber unterhalten. Man hatte noch am selben Abend in der Ge schichte des Regiments 30 Jahre zurück Nach forschungen angestellt und war zu dem unum stößlichen Resultat gekommen, daß der Leut nant Stephan

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