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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 28.10.1912
Physical description: 8
Seite 4 Volks«Neituna Montag den 28. Oktober Nr. 250 Aus Tirol. Franzensfeste. (Versammlung.) Bei ziem lich gutem Besuch fand am 25. d. M. hier eine öf fentliche Versammlung mit dem Thema: „Der Bal kankrieg und die neuen Militärforderungen" statt. Genosse Müllner als Referent besprach die Ursachen der Balkanwirren und den derzeitigen Valkankrieg, sowie die Gefahr, daß dieser Krieg sich leicht auf ganz Europa ausdehnen kann. Ferner erinnerte er, wie seinerzeit Oesterreich in so guten Beziehungen

" wir? kungsvoll zum Vortrag. Meran. (Volksversammlung.) Letzten Sonntag vormittags fand in den Sälen des „Bahr. Hofes" eine gutbesuchte Volksversammlung statt, in welcher an Stelle des verhinderten Abg. Abram Genosse Müllner aus Innsbruck ein ausgezeichnetes mit großem Beifall aufgenommenes Referat über das Thema „Der Balkankrieg und die neuen Mili tärvorlagen" erstattete. Eine der Tagesordnung ent sprechende Resolution fand einstimmige Annahme. Als der Referent die ganz richtige Behauptung auf- st'Me

, aber noch immer klein, mit festen Lenden und lächelnder, ent schlossener Miene. — Lucien und Antoinette, Ihr müßt aufpassen! rief er den Kameraden hinab. Dann neigte er sich in den Garten der Delaveau hinüber, ganz stolz, von da oben die Situation zu beherrschen, und rief: — Komm herauf, Nise, daß ich dich anfasse! — Nein, ich nicht zuerst, ich will aufpassen. — Also wer denn, Nise? — Paß auf, Nanet, Paul wird zuerst klettern: es ist ein Draht- gitter da, er will erst versuchen, ob es fest genug hält

. Doch jetzt regte sich wieder etwas in dem Garten; diesmal kam- das Geräusch von der Küche her. Von Unruhe ergriffen, nahmen sie sich um den Leib und sprangen so hinab. Sie hätten sich töten kön nen, aber sie kamen heil und gesund zur Erde und blieben lachend und spielend da sitzen, ohne den geringsten Schaden, entzückt von ihrem Sturze. Luc fand, daß es nunmehr zu spät war, einzuschrei ten, und entschloß sich, ganz sachte seines Weges zu gehen. Es gab einen viele Monate hindurch währenden Kampf

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 07.10.1917
Physical description: 12
habe. Und richtig ist auch meine Befürchtung sehr bald einge troffen. Den ganzen Nachmittag habe ich still liegen und kuschen müssen, weil mein Frauerl und die Sabine nicht gestört sein wollten, wie sie das Haus haltungsbuch ganz eifrig studiert haben. Dabei bin ich mit schönster Manier um mein Nachtmal ge kommen, weil alle zwei mit lauter Studieren darauf vergessen haben, daß ich auch noch auf der Welt bin. Bei mir hat also das Haushallungsbuch gleich am ersten Tag die Ernährungsschwierigkeit ganz erheblich

verschärft. Umsomehr freut es mich aber, daß weder mein Frauerl noch die Sabine aus dem Buche haben klug werden können. Mein Frauerl hat sogar zum Schluß erklärt: „Da kennt sich keine K> tz' aus!' Die Sabine hat mir jedoch später ganz im Ver trauen mitgeteilt, sie glaube bestimmt, daß das Haushaltungsbuch nichts anders als ein neuartiges Traumbüchel sei, wo statt der Nummern lauter Buchstaben find. Es handelt sich nur darum, daß man diese Buchstaben richtig zu deuten versteht, dann könne man sich lcichl

die schönsten Träume auslegeu. Das schaut übrigens wieder einmal ganz unserer Sabine ähnlich und bei solchen Ansichten finde ich es auch begreiflich, daß keine Frauenzimmer in den Wirtschaflsrat gewählt werden.*) Weil ich es mir aber aus gewissen Gründen mit der Sabine doch nicht gerne verderben will, bin ich auf ihre Idee eingegangen und war ihr, so gut ich es ver mochte, bei der Deutung der Buchstaben behilflich. Ueber den ersten Buchstaben, das waren wir übrigens gar nicht weiter im Zweifel

. Wir haben nämlich sofort herausgekratzt, daß dieses nichts anderes als „Anstellen' bedeuten kann, weil das Anstellen heutzutage überall zuerst kommt, wo es etwas zu kaufen gibt. So sind wir dann nach und nach das ganze A-B-C durchgegangen und haben schließlich herausgefunden, daß in demselben folgende recht beherzigenswerte Ratschläge speziell für uusere Frauen in den gegenwärtigen Zeitläuften enthalten sind: Anstellen mußt du dich, Luckerl machen und ganz Lharmaut Dank schön sagen beim Einkaufen und froh mußt

für alle, das ist ganz in der Ordnung. Wenn das nicht wäre, möchte sich jeder Schmutzian um eine Seifenznfatzkarte be werben. Uebrigens glaube ich, daß es schließlich ganz praktisch ist, wenn sich die Leute jetzt nicht mehr so viel waschen können und es werden sich die wohl tätigen Folgen davon sicherlich schon im kommen den Winter bei manchem zeigen, dem es mit der Winterkleidung etwas knapp zusammengeht. Bei dem heutigen Zeitpunkt muß sich eben ein jeder helfen, so gut es geht. Nur ich hätte mir letzthin bald

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 06.03.1911
Physical description: 8
schmerzte ihr schon fast von alle» . du», was sich iu ihm herumwälzte. 2i?as sollte sie denn nur? Was fing sie denn min an? Tieser als je cmpsand sie es, wie sehr sie im Leben allein stand. Denn wieder zurückkehren iu ihr Haus, sich wieder vereinigen mir ' ihrem Mann, der sie so vernachlässigte, sie so geringschätzig behandelte — es schien ihr in diesem 'Augenblick noch ganz un möglich! . Und eine geschiedene Frau Ihr grame davor. Sie wußte, wie schief dann ihre Stellung war, wie sie Mißtrauen

sie wieder: „Sagen Sie mal. Frau Paüla, haben Sie sich eigentlich schon einmal überlegt, warum Ihr Mann wohl soviel außer dem Hause sein saun?' „Wahrscheinlich doch, weil es ihm wo anders besser gesällt.' antworlere sie schnell. .Glauben Sie nicht, daß auch die »liiere Unruhe ihn ost sortgetrieben habe» kann? Daß das alles mit seinem Wirten und Schaffen, mit seinen künstlerischen Erfolgen in Zusammenhang ' stehen kann? So'n Künstler- und Schriftsteller- leben ist doch ganz eigenartig von Sorge

und Unzufriedenheit bewegt!' Paula stutzte und sah sie forschend an. „ Was habe ich denn aber v«» »«niwl Leben?' „Dm Genuß, daß Sie nie an sich selber zu denken brauchen und immer nur für einen ander» sorge» können.' „Sie sagten doch aber selber von Ihrem Mann und sich ' „O Kind, das war etwas anderes! Mei» Mann war Kaufmann, Ihrer ist Künstler! Und eine Künstlcrsrau muß von vornherein schon ganz anders denken als andere Frauen, viel größer und keierl ' Das braucht der Mann »u seinem Leben — »d zu seiner Kziflevz

gelesen, Sa drückte sie das Tuch »o» die Augen und schluchzte hoch auf. Ihr armer, armer Mann . . . Frau Feldberg störte sie nicht. Nach kurzer Zeit erst strich sie ihr begütigend den Rücken und sagte ganz zart nnd leis: »Und da haben Sie ihn nicht einmal tröste» können?' .Er hat mir doch . . . nicht einmal .. e» Billett gegeben ' .Hauen Sie'S gekaust!' .Ick had' mich nicht getraut —' .Sie Schäfchen Sie! — Und jetzt volle» Sie ihn in dieser Stimmung wirklich ganz alle» lassen?' .Er sprich

«, daß Sie s wirklich sind?! Jede» Wort, jeden Blick wird es Ihnen mit Gold ans» wiegen, und Helsen Sie ihm — lieb' ... sie be tonte es merklich, .über diese schlimme Zeit hin weg — seien Sie versichert, er vergißt «S Ihne» nie! — Na. . .' Ein kleines mahnendes Zeichen noch — da»» machte sich Paula aus. .Sie haben recht! Ich versuche eS noch ei» mal! Er wird ja so elend und so traurig sein ... . . der arme Menjch! Ich gehe zu ihm, ich veriuch's . . Sie lief ganz hastig fort. An der Tür wandle sie sich nocd

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Bozner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 02.04.1910
Physical description: 20
Schwünge kopfüber in die blauen Muten des Golfs gestürzt hatte und in diesen: Äugenblicke gerade hustend und prustend aus den Wellen wieder emporgetaucht war, machte dem ihm ganz unbekannten Sprecher, der sich zwei Schritte von ihm entfernt durch Wassertreten in senkrechter Lage zu halten suchte, eine Verbeugung, so tadellös, wie sie eben nur ein gebildeter Mitteb- europäer, der lediglich mit einer rot und weiß ge streisten Badehose bekleidet ist, keinen festen Boden unter den Füßen fühlt

, Lazzaroni und onstigen Maccaronivertilger dieses sonnigen Ge- tades.' „Ich bewundere Ihre scharfe Beobachtungs gabe und freue mich, daß Sie das Bedürfnis des nervenstählenden Morgenbades mit mir zu teilen scheinen. Im übrigen will ich auch meinerseits nicht mit einer Wahrnehmung hinter dem Berge halten, die ich so eben gemacht habe. Wenn mich nicht mein Auge im Stiche läßt, so ist mir die schöne Zeichnung, die auf der Wetterseite Ihres holden Antlitzes eingegraben ist, nicht ganz un bekannt. Ich möchte

beinahe wetten, daß Ihnen diese großartige Tiefquart von einem Corpsbruder von mir versetzt worden ist.' „Das ist leicht möglich. Ich verdanke diese Abfuhr einem Heidelberger Vandalen.' „Dacht' ich's mir doch gleich! Das ist die Handschrift von Haus Leubold. Wir waren zu sammen aktiv in Heidelberg. Warten Sie, das wird gewesen sein im Jahre ' „Ich känn's Ihnen genau sagen, im Jahre 1888. Unser Corps, die Freiburger Schwaben, hatten eine ?. ?. Siute gegen die Heidelberger Vandalen auSznfechten.' „Ganz

richtig, ich erinnere mich noch ganz deutlich. Die Paukerei fand wie gewöhnlich in der Hirschgasse in Heidelberg statt.' „Jawohl, Hans Leubold war mein Gegen- paukant und ich beging die Ungeschicklichkeit, mit ' dem edelsten Teile meines Leichnams, statt mit dem Schläger zu parieren.' „Natürlich! Und da hatte Ihnen im Hand umdrehen Leubold diese niedliche Quart angeritzt.' „Ich kann allerdings nicht leugnen, daß er mich ordentlich abgestochen hat. Aber ich freue mich durch den Austausch

ich Ihnen den Vorschlag, gemeinschaftlich in der Birreria Gambrinus zu frühstücken. Da bekommt man wenigstens ein trinkbares Glas - Münchener.' . „Ganz einverstanden. Nur möchte ich, wenn Sie nichts dagegen haben, vorher einige Male die Villa Nazionale aus und abschlendern, um nach dem Bade etwas Bewegung zu haben.' „Schön! also in zehn Minuten am Aus» - gang der Badeanstalt.' Kurze. Zeit später wandelten die beiden Landsleute, die auf so eigentümliche Weise in den Muten des Meeres eine alte Bekanntschaft

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 08.01.1915
Physical description: 16
wir durch die Nüssen noch auf drei z Seiten mit Schrapnell und Gewehrfeuer Überschuß l tet. In diesem schrecklichen 5^ugelhagel machten wir l Sturm mil dem Bajonett. Ganz nahe auf einer j Burg spielte Musik,' daß es eine Freude war und! hier fielen Freunde und Feinde neben einander! jammernd zu Boden. Man wird in. einem solchen: Trubel ganz gleichgültig. Ich dacht? an nichts mehr - und machte mir auch nichts draus, wenn ich über! Tote steigen mußte. ^Nach einiger Zeit warfen wir; die Russen trotz ihrer großen

drang nichts durch. Ich ging und.ging und kam immer mehr ins Feuer, statt weniger; denn ich verfeh^e-ganz. die Richtung und war auf einmal, genau.hinter den Russen.- Jetzt glaube ich mich verloren und gefangen. Doch ganz verlor ich deu Mut nicht, aber gezittert und gebetet Hab' ich fest. Denn nur nicht in Gefangen- >'s.! (X'sl'jss, f,N'.'sscn N'i? I''? den, »L?», lT,V »t« »H, » ^ Gebüsch. Ach drückte meinm Swtzen sö jeder , Schuß ,ein, Ruß. Ich muß aber gestehen, ich i hatte Angst. - Sah

ihnen noch, was ich in der Feldflasche Hatte» Der eine bat mich, die Sanität hinzuschicken, ich sagte: „Ja,, wenn ich's finde.' Nahm ihre Mäntel, Zeltblätter Mld Decken, auch die Decke des Toten, und deckte sie zu. Sie waren besser zufrie« den; doch der Boym', mein' ich, starb auch bald. Nunmehr wußte ich aber weder die Richtung, woher ich gekommen, nbch wohin ich sollte; es war ganz dunkel und es schneite auch. Nach einiger Zeit kam ich wieder zu unseren Truppen; die Hütten sich gut eingegraben und verschanzt. Sie zeigten

, .denn-ich erkannte in ihm einen Ruß. , Und schon griff er uMs Gewehr; ich wollte fort, ertlich mich nicht. Den Mut verlor ich doch nicht ganz: Er. brachte die Patrone nicht gleich hinein. Da ergrH ichß Gewehr, drückte den Zubringer ab und gab ^hm's hin, dann, lief ich, wie es meine Kräfte iwch erlaubten.Zwei Schüsse fielen im nächsten Augenblick, doch, Gott sei dank, bei mir vorbei; es schössen Zwei andere Posten, aber fehl. Nun III ich in entgegengesetzter Richtung und kam wieder zum. Zügsführer

von den Unserigen^ bei dem ich ganz am Anfang war.' Er jammerte mid bedauerte mich, wies mich wieder zurück. Jetzt fand ich nach längerem Gehen die 21^ Landwehr uick mel^ete mich beim Herrn Leutnant. Dieser führte Mich .zum. Herrn Major. Dem erzählte ich alles, Wo die.RMen sind und wie es mir ging. Er lobte mA und gab mir einei; Führer zurück zum Hilfs Platz. Dort wurde ich endlich verbunden, es war dreiviertel 4 Uhr früh. Jetzt denk' dir: zuerst ?'ächt? '.N'b Zwei Dane .Krettag Ken 8. JSnner

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 28.03.1912
Physical description: 8
und so große Vor bereitungen treffen, daß eine Untätigkeit auf die Tauer ganz ausgeschlossen sei'. Zwar werde Kaiser Franz Joses einen Krieg noch verhindern können, aber das Räderwerk werde weiterschrei- len und sein Gang führe direkt zum Krieg. Ein -derartiges Machwerk richtet sich wohl von selbst. lieber die Frage der Bedeckung für die Wehrvorlage ist in Deutschland der Staatssekre tär für Finanzen, Mermuth, gestolpert. Wie lio langsam durchsickert, trug er sich mit der Ab- Mht, den alten Zankapfel

werden soll, wollte man den großen englischen Kohlenarbciter- benutzen, ^er Streik im Ruhrrevier hat trotz der Enthaltung des ganzen terroristischen Macht- apparates der sozialistischen Partei mit einer glatten Niederlage der Genossen geendet. Wegen der Fata morgana der internationalen Verbriwe- rung Arbeiterschaft hatte die Sozialdemokra- ganz willkürlich einen von vorneherein ganz aussichtslosen Streik in den rheinischen Zechen Zaune gebrochen. Tie christliche Arbeiter organisation, der die Sorge um das Wohl und Wehrder

von Streiks und Lohnkämpfen zu besitzen vermeinte, gebrochen worden. Das Attentat auf den König von Italien hat ganz zweifellos eine Kräftigung des reali stischen Elementes in der italienischen Volksseele gebracht. Das haben die enthusiasmierten Kund gebungen, an denen sich alle Kreise, auch die so zialistischen Deputierten, beteiligten, deutlich ge zeigt. Der Krieg mit der Türkei dauert noch im mer fort. In Italien beginnt man allmählich einzusehen, wie langwierig und schwierig das Ko- lonialunternehmen

in Nordafrika sich gestalten wird. Artbauer, ein genauer Kenner der Ver hältnisse in Tripolitanien, scheint mit dem Ur teile, daß Italien sich zwar militärisch Tripoli tanien erobern könne, politisch aber nie, nicht gar so unrecht zu haben. Man sucht deshalb in Ita lien mit der TürkÄ Frieden zu machen. In einem Aide memoire hat das Apeninnen-Königreich seine Bedingungen formuliert. Es stoßt damit aber bei der Pforte, die gegenwärtig infolge der parlamentlofen Zeit ganz nach Belieben schalten und walten

, den die französische Kammer bislang wegen ihrer sachgemäßen, alles sensatio nellen Aufbausches ledigen Behandlungen der außenpolitischen Frage besaß, untergraben. Paul Dechanel, der jahrelange Berichterstatter über den Etat des auswärtigen Amtes, hat dies in einer Rede, in der die Ehrlichkeit und Freimütig keit der deutschen Politik voll und ganz aner kannt wird, offen gerügt. Aber er blieb der Prediger in der Wüste und mußte seine fein ausgearbeitete Rede, wegen der Teilnahmslosigkeit

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 12
Date: 17.07.1918
Physical description: 12
Aitdvsch, den 17. Juli 195^ 5... . . - ' ^ i. > > , WaS der über seine-geUnß unverschuldete Tat ganz trosilvse Zugskommaudaut noch schreib^ gereicht ihm selbst und dem braves und wichtigen m Ausübmzg sei ner Pflicht Gefallen« zu aller (Hre. An dem hemig« (16. Jnli) Sterbegottesdienste beteiligten sich cine große Zahl Leidtragender, s«vie der vollzählig erschie- n«e Kriegerbnud von WattenS mit Fahne. Est! gebe ihm zum irdischen Lorbeerkranz die ewige Sieges« Palme. ^ ^^ ^ Pill» Unteritt»tal

notwendig» wenn bald eine Äenderung würde. Wir haben schon 3 bis 4 Woche» kein Vrot erhalten, woran kinderreiche Familien sc^oer leiden. Kirchbichl, Unterwntal. (Bittga n g. — Über schwemmung. — Die^ wichtigste Bitte.) Heute, den IS. Juli, Kaiser Heinrich, war der ge» wohnliche Bittgang auf das Gratteubcrgl und darnach in der Pfarrkirche ein levitiertes hl. Seelenamt mit Libera sür den Fürsterzbischof. — Am Samstag ' abends gegen 8 Uhr kam plötzlich die Brizentaler-Ache ganz wild daher. Sie brachte

und ganzen nicht gar so schlecht. Wenigstens solchen Hun ger als t»r der Einnahme der belagerten Festung hatte er nicht mehr auszuhalten. Um Geld, freilich vielfach ganz beträchtliche Summen, konnte er sich doch manche Zubuße «stehen. Getroffen hat er während der langen Zeit gar diele Menschen; aber er kann sich nicht, erinnern, daß er auch nur eine» von dielen früher jemals gesehen hätte. Man kann sich seme Freude denken, als er endlich nach 3 Jcchren daS erste mal wieder auf österreichischem Boden

. — Ein schweres Unwetter ging am letzt« Freitag vom Kaiser her über Gasteig nnd Kirdorf nieder. Die Hagelkörner fielen zwar nickt besonders groß, aber mit umso größerer Gewalt nnd in solcher Menge, daß der Boden zum Teil ganz weiß war. Infolgedessen ist der Schaden, der an Aeckern und Gärt« angerichtet wurde, ganz bedeu tend. Überhaupt Meint jetzt bei unS zum Heu ein- bringen .kine allzu günstig Zeit zu sein, eS ijl zwar Nr. 29. Seik K gcw^nlich schön, <cker jeder Tag Mießt «!t ein«» Gewitttr vi. ' < Höring

, Unterkmtal. ^Hagelwetter.) A» ver gangene» Freitag war es wie ew Trommelfeuer, so ging ganz plötzlich em furchtbares Hagelvetter über Höring nieder. Die Hagelkörner waren sehr groß' und fielen dicht. Gottlob hat bei «nS hier da? Un wetter nur ewige Miaut« gedauert, sonst alleS hin. Schlechter soll eS in SHvoich gewesen sein. Wir hatten vergangene Woche überhaupt jeden Tag das gleiche Wetter: vormittags schön, nachmittags be wölk^ abends ein Bonnerwetter. — Gestorben ist daS, unschuldige Kind der Eheleute

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 16.02.1911
Physical description: 8
kam zur Sprache und wird von allen Einsichtigen warm begrüßt. Am kommenden DienStag findet eine Gemeinde- auSschußsttzung statt, wobei auch die Frage vor gelegt wird, ob das Automobil die Gemeinde über- nehmen werde, oder Private. Die große Mehr zahl wünscht natürlich daS erstire. Sogar mit Provheten ist die junge Genossenschaft schon be glückt worden, die ihr „Kurzlebigkeit' weissagen, weil daS erforderte Verständnis für die Geschäfts führung bei uns fehle! Das klappt nicht ganz. Wie viele

haben w nzigen Kleinhandel begonnen und find nach und nach Millionäre geworden, ohne erst lange Geschäftsführung zu studieren. Die Ultener werden fich in die Geschäftsführung ganz gut hwein finden. Wir wollen keine Wette eingehen, ob die Großhändler auf dem Lande den Ultenern an Geschetttheit überlegen find; aber so viel Grütze im Kopf haben wir schon, daß wir „den Sinn' dieser Prophezeiung beiläufig ver stehen. Wir respektieren den Propheten aber «est, wenn seine Weissagungen erfüllt find. Karneid

gebracht, von wo er dann in? Sanato rium des Herrn Dr. Clara nach Blumau über führt wmde. — Vergangene Woche kam hier ganz unerwartet der Herr BezirkSschulivspektoc Fleisch auf Besuch. Nachdem der Herr Inspektor aufmerksam den Gang der Unterrichts oerfolgt hatte, äußerte er fich am Schluß desselben gegen über dem Herrn Lehrer Kleinlercher sehr zufrieden über die Leistungen der Schüler. — Wte man hört, wird auch in Kardaun ewe Schule oder ein Kindergarten errichtet und zwar sollen die eben erdigen

die Seil künstlsrgesellschaft Anton Strohschneider. Die Leistungen derselben übertrafen selbst die kühnsten E.Wartungen, so zwar, daß Personen mit nicht ganz starken Nerven den Schauplatz verlassen mußten. — DaS am Tonntag im Gasthof „zum weißen Rößl' stattgehabte Bäckerkränzchen, sooie daS demselben vorangegangene Konzert erfreuten fich eines gnten Besuches. Leide Veranstaltungen nahmen einen höchst animierten, unaestücten Ver lauf. Die Musik besorgte eine Avterlung der Kupelle deS Jnfaatert-r-grments

Nach richten) Der F-uerwehrball, welcher hier am 8. Februar im Postzasthofe „Zum Limm' ab gehalten wurde, war trotz des außerordentlich heftigen Sturmwindes ganz gut besucht, besonders von den Bewohnern des Dorfes. Auswärtige F'uerwehrmttgkeoer erschienen von SeiS und sagar von Runggaditsch m GröZen. Die Musik besorgte die sogenannte„Tirlerkap-lle.' Geherrscht« recht gemütliches L-ben. — G-strrn feierte oer Veteranenverem sein 30jäqrigeS Gründungsfest, der Verein erschien in oorxors zum H lUpigotreS

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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 14.02.1911
Physical description: 8
». die triumphierend stet« «rter ihrer Taille hervorbanmelten, sprach er- sch»» gar nicht mehr. Da hatte er, «oichde» fie einmal auch s« i» «in« größere Gesellschaft gekomme» war, de» Dienstmädchen, der momentan ge kränkten Luisen ein für allemal de». Auftrag ge geben,,die gnädige Frau stet» vor dem Fortgehen anznsHiu«»!' Ra, »nd Luise «ar ei» sah» sameS Mädche». Sie guckte ihre gnädige Frau » solchen Momente» stet» von allen Seite- an, gab chr ei» Taschentuch i» die Hand und >ragte fie ganz stereotyp

. In alter Gewohnheit tauchte sie den gestickten Wasch handschuh tief in den »trug, dann fuhr sie mit ihm derb über das Gesichr, besonders über die Augen, die so klein und verquollen heute waren, daß die Aepfel nur blinzelnd.Zwischen den Lider» hervorblitzten. . .Das scheint ja gestern wieder nett gelve>en z» sein!' Sie rubbelte an seiner Stirn. .Ganz grün und gelb siehst du au»>' ^ ..Griin nnd gelb ?' Er lächelte. .Belgische Akinoessarven >- . „Na — dann sind mir die pleuüljHen doch lieber. Äder wann

wirst du wieder eiuinat so anssehen bei dem ewigen Trinke» und Bummeln ?!' Er lachte. Roch eininal reckte er sich dann und sprang darauf aus dem Bett. „Dn willst doch Kaffee, nicht?* Er nickte. .'Auch waS dazu?' Er nickte wieder. „Was denn?' Axel gab keine Antwort. Hilfefnchend schweiften seine Blicke umher war ganz offenbar, er suchte etwas. Frau Paula fragte wieder: .Was willst dn zum Kaffee haben, Axel?- Er antwortete immer noch nicht. Er suchte immer noch, als gälte eS, einen neuen Planeten zu entdecken

. Daß unter diesen Umständen ein Mensch n«vSs wurde, war nicht zu verwundern. Auch Frau Paula machte von dieser Erlaubnis Ge brauch. Sie stampste mit dem Fuß auf die Erde, zerrte etwas an der Bettwaiü» und sagte ganz erregt: .Aber mein Sott — so gib doch Antwort! Wie lang« soll ich Venn hiernach' stehen?' Er sah fie verzweifelt an. »Sieh', ich weiß ganz genau, als ich gestern abend ', « hiÄt mne, — .gestern nacht, nein, heute früh.. - mich auszog, da hatte ich zwei Strümps?. Zwei Stück, für l«den Fnß

einen! Nun ist der and«»« »icht da!' .Mein Gott, w«nn'S das nur ist hi«r »imm ein Paar frische! Er wird fich ja wohl n«ch finden lassen !' Sie ging an die Kommode n«d warf ihm ein Paar hinüber. .Sind die anch ganz?' »Aber Axel — das si»d ja die neuen I' Sie war fast gekrankt über sein Antwort. Er sagte nichts. .Na und — z»m lkafsee . . . was willst d» da ?' .Zum Kaffee? — Ach, «b mir Antipyrin, K, aber bitte recht reichltch l Du hast keine Ahnung, was in dem Schädel stch heut« Rendez vous acht!' .DaS kommt

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Der Burggräfler
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Page 10 of 16
Date: 14.09.1910
Physical description: 16
machen. Ja der Tat! Im 20. Jahrhundert noch an einen Teufel glauben, welcher Aberglaube! Und sich erst vor ihm fürchten, welche Dummheit. Da find die Leute von der „Meraner Zeitung- schon ganz andere Kerle, die fürchten sich auch vor dem Teufel nicht. Allein die Sache hat doch auch eine ernste Sette. Man könnte eL dem Freisinn ja noch verzeihen, daß er über Aberglauben unseres Volkes schimpft, wenn er sich selbst nicht noch viel schlim merer Dinge schuldig machte, als es eine unschuldige

des Gewerbrschulprosessors Orkar v. Felgel aus Innsbruck. Die Ecke ist mit einem Etsengtlter auf Granttsockeln umfriedet, eine Marmor- tasel mit der Inschrift liegt schräg ausgerichtet auf einem GranttfelSarrangement, hinterhalb steht das - 1v - wäre, so —- Ein feines Rot stieg in Almas Gesicht und sie zupfte nervös an ihren Handschuhen. „Ach, lieber Gott, man schwärmt wohl öfter und weiß doch nicht, wie und warum. Ich hatte ihn einmal ganz gerne Ihren Paul, ja wohl, so wie einen Bruder vielleicht, aber fitzt, weil ich sah

, wie heftig und leidenschaftlich er ist, bin ich froh, daß ich keine ernste Neigung grsaßt habe. Wissen Sie, liebe Frau, er vergißt ganz, daß wir doch reich und angesehen sind und somit weit über ihm stehen, daß er Angestellter meines Vaters war. WaS macht er eigentlich jetzt?- „Er ist rin Jammer, Fräulein Alma, wie elend er ist. Er will durchaus fort, ganz außer Landes und das ist für mich recht schwer und bitter, ich stehe allein aus der Welt,- sagte dir Witwe traurig. Alma nickte. „Das schon, aber sür

ihn ist es vielleicht ganz gut. Papa sagt immer, wer nicht in der Fremde war, taugt nicht. Aber ihre Bitte, gute Frau?- „Ach, Fräulein Alma, muß ich denn wirklich auch mit Paul büßen? Jst'S denn nicht genug, wenn sein Leben zerstört ist?- Ich werde zu Ihrem Herrn Vater hingehrn und ihn auf den Knien um Mitleid anflehen, seien Sie mir doch eine Fürsprecherin, Fräulein. Ich kann das Geld nicht zurückzahlen, ich müßte meine alte, liebe Heimat ver kaufen und betteln gehen. Der Herr braucht daS Geld nicht und verzinsen

will ich cs fleißig wie bisher.- „Ah, : Sie meinen das kleine Kapital, daS der Papa Ihnen kün« ' digte? Sie erhielten vorgestern die gerichtliche Kündigung, nicht wahr? Nun sehen Sie, eS tut mir leid, aber das sind Gefchäftssachen, da ist Papa ganz uuerbilterltch, ganz von Eisen. Gehen Sie nicht hin, da können weder Sie, ... u __ noch ich etwas machen. Ec hat es so bestimmt, so muß eS bleiben, da hilft nichts. Sie tun mir leid, aber es nützt nichts. Leben Sie wohl, ich muß gehen, man erwartet mtch.- Bitter

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Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 16.02.1911
Physical description: 8
. „Wie willst dn denn die vornehmen Leute grüßen, Papa,- fragte sie erregt, „wenn du bei deu Dienern . . . dich schon ... so hast?' Er. schwieg. .Wir sind doch nicht in Trüben, wo jeder sich kennt. Wir sind doch hier — Fremde!' Es schien, als ob das sür Paula ein Recht auf Unnahbarkeit bedeutete. Herr Nehbein sagte noch immer nichts. Er sah sich nur verwundert in dem unbekannten großen Getriebe um und fühlte sich trotz seiner Tochter auf einmal ganz allein und verlassen. Sie wußte

ja alles viel be»er wie er, sie konnte sich in alles leichter finden, konnte Gewohnheiten ablegen und annehmen, konnte sich der neuen Umgebung anpassen, aber er — er war doch wirklich dazu schon zu all, zu schwerfällig. Und wenn er ihr, der einzigen Tochter, die hier ihr Lebensglück finden sollte, dann damit etwa im ; Wege stände oder hinderlich wäre Es war für ihn nicht auszudenken. Aber ! ganz leise wurde schon in seinem Herzen ein Zweifel wach, ob es für ihn in Trnben nicht am Ende doch schöner gewesen wäre

doch ge-blieben?' ! E suchte schon nach Entschuldigungsgründen. ! „Wo, Papa? Wo wären wir geblieben?' : fragte sie zurück, l „Na — zu Hause...' .Ach so!' Sie ging zu ihm und legte ihm die Hände aus die Schultern. „Dir tut's wohl schon leid. Papachen? Du bereust wohl schon?' ,cin Auge rrar unmerklich ein feuchter Schimmer. „Man ist so einsam hier, so weltverlassen, — in dieser fürchterlichen Stadt, wo alles nur jagt, wo niemand Zeit bat — wo man keine Seele kennt!' Ganz 'zaghäst war das letzte nachgehinkt

, dann siehst du alles mit viel frischeren, fröhlicheren Augen an!' .Willst du denn letzt schon schlafen gehen? Es ist ja noch nicht acht!' Sie lachte. „Papachen! Setzt man sich dazu seinen besten, teuersteu Hut auf und frisiert sich, als ginge man zum Ball?! — Nein, ausgehen wollen wir noch, uns amüsieren — ganz so, als wären wir zu unserem Vergnügen hier!' „Aber wohin? Wir wissen ja nichts! Und wo wir mittags waren —' „Nein, nein!' fiel ihm Paula fast erschreckt ins Wort. „Da war es ja fürchterlich

, den der eifrige Ge schäftsführer ihnen anbot. „Sehr, sehr hübsch ' Sein Blick flog Wer die Speisenkarte. „Bloß — bloß... etwas teuer ' „Papa ' Ihn traf ein vorwurfsvoller Mick. „Na ja, ja,' sagte er nickend. „Einmal — kann man's ja sich leisten.' Sie bestellten — mehr uach den Preisen als »ach den Namen der Speisen, die ihnen in ihrer französischen Bezeichnung meistens nicht bekannt waren. „Es ist ganz nett,' sagte Paula. „So lann man sich mit Raten doch wenigstens »och etwas die Zeit vertreiben

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 15.02.1911
Physical description: 8
doch nicht so'n Lärm, Kinder,' erscholl es von innen. »Man. kann ja kein Auge dabei schließen!' < .Ach.— — Charles!' Nun platzte auch Axel los. .Den hatte ich ganz vergessen! Hahaha ——' .Was, du hast Mahrberg hierher mitgebracht?' .Aber Kind, er hatte mich bis vor die Tür gleitet, und dann war in für ihn doch zu weit »ach Hanse! So ein guter, alter Freund!' Und wieder lachte er aus vollem Halse, dann ging er zu ihm hinein. Frau Paula biß die Zahne auseinander. Wer von dem Schreck und der Aufregung, von all

das Kind nichts entbehren!' - Paula überlegte ein Weilchen. .Ich weiß nicht, Papa. . . mir hat es bisher hier immer ganz gut gefallen!' „Weil du die Welt nicht kennst' gab er weise zur Antwort. .Aber, ich sage dir, in . Berlin. . . da sieht das Leben ganz, ganz anders aus. Und, wie gesagt, du ...' Paula stand auf und legte den Arm um die Schulter ihres Vaters. .Gewiß, Papachen, ich komme ja gern mit dir mit, nur . . . wirft du deine alten Freunde, deine liebgewordenen Gewohnheiten, deine Be haglichkeit

lassen, die schönen' Worte des Bürger meisters von Trüben haben mich nicht weich gemacht, ich habe mich als Mann bewährt!' „So hast du's also abgeschlagen?! — Na, dann ist doch alles gut!' „Abgeschlagen? Wer sagt das?' Er sah ihr starr ins Gesicht. „Ich habe dich so verstanden.' „Im Gegenteil,' erwiderte er ganz laut. „Herr Bürgermeister, habe ich gesägt, wenn man mich hier nicht mehr haben will . . . Herr Bürger meister, mir ist esrecht. Ich kann auch wo an ders leben! Wenn Sie es also wünschen

.' „Ah — —' Er kramte alle feine Sache» zusammen. „Friedrichstraße!!' ß „So....jetzt!' . , A „Na, dann komm!' V Sie standen auf dem Bahnsteig, daS Han!» gepäck malerisch um sich gruppiert. .Wollen die - Herrschaften einen Wagen?' fragte sie eiu Gepäckträger. Herr . Rehbein warf sich in die Brust. Berlin — —! l Ihm fiel ganz plötzlich ein. daß man da ganz leicht ubers Ohr gehauen werd«» sollte. .Dieses weniger,' antwortete er daher s» sicher und gebildet als möglich, »ein Hotel... wäre nnS lieber.' u »Ach

f». Na... ein besseres?' - »DaS ast^' sagte Herr Rehbein. - ^ ' - Paula »upste ihn am Rock. »Aber Papa wo die Fürst» und Herzöge alle absteigen —« „Ha^ja. Ich meine natürlich — — ' ' erste hier «leich am Bahnhof.' »S«^ s» Na. dann kommen Sie man! ^ brauch«» hl» »nr über den Damm zu geben.« UZa. da« ist gut! Das ist gut! «ehe»»» de» Damm!' vo» uurn «srürn Climen so Vitt Omnibusse, Fahrräder, daß Herr Rehbein «W Tochter ganz verblüfft ans dem Trottoir steh» blieben. , . ^ .Kommen Sie doch /rief der Gepi^ trager zurück

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 4
Date: 11.11.1919
Physical description: 4
dazu- gekommen. Der Schulhausba» ««d der Ba« des Widnms wird seitens der Gemeinde selbst durchge führt, um die genügen Ueberreste vor. einem «och weiteren Verfalle zu schütze«. Das Widumsgebauos ist bereits eingedeckt worden. Jedenfalls hatte man an das henrige Jahr in Punkt- Bautätigkeit größere Hoffnungen gesteckt, die Hilfe von auswärts versagt- aoer ganz. Desto emsiger ist man in der fleißige« Erfüllung des siebten Sakramentes. Selten. in einem Jahre sind in Sexten so viele neue häusliche Herd

» ist jedenfalls »icht ganz angebracht «nd dürfte dieser Ban in der Ankunft sicherlich wie der zu Umbaute» führe», wodurch sich die Kosten nnv ganz bedeutend erhöhen. — Ganz bedeutend erweitert wnrde der Gerichtsbezirk von Welsberg, indem »icht weniger als 5 neue Gemeinden diesem Gerichts bezirke angegliedert worden, darnnter die große» Gemeinden Innichen «nd Sexten. Die Mehrarbei te» beim Bezirksgerichte WelsSerg sind infolgedessen ganz namhafte. Alle fünf Gemeinden gehörten früher znm Gerichtssprengel

stell»«» staad u«ter ei««m sehr glückliche« Stern u«d war dnrchweg erstklassig. Die Titelrolle sang ««d spielte Karl Stein« r. der deri« eine ansge- zeichnete Leistnag bot. Mit avsfallendem Geschick waßte er seinem Prunas die richtigen, wirksamen Töne anzuschlagen und auch de» gesangliche« Teil seiner Rolle brachte er mit großer Bravonr ganz Geltung. Henny H ilmar sSari) war wieder de« leibhaftige Kobold, dem der Schalk im Nacke« seK. Als Landmädel wie als Salondame war sie gleich köstlich, sang

sehr hübsch u»d anch ihr ««garWer Dialekt war voNresflich. Mizzi Stei« er tJu- liska) hat diesmal «ebst ihrer gesangliche« B'«rto»fi- tät anch «i« r«cht lebhaftes »ad frisches Spiel ge zeigt. Marzell S o wilsti tLaczij, der a«icheine»d ganz beso»d«rs g»t disponiert war, hat seine» Part glä»zend gesange« ««d recht brav gesPÄt. Karl Schoftal sGraf Jrivij hat sich gleichfalls ordent lich i«s Zevg gelegt v«d mit quecksilberner Behe»- digkeit pulsierendes Lebe« in die Szene gebracht. Der originell« Tanz

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Volksblatt
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Page 5 of 10
Date: 23.08.1913
Physical description: 10
und nach eingeholtem Besehle daS Regiment von Oberst Gutjahr exerziert, was wirklich mit vieler Präzision, Raschheit und Gewandtheit erfolgte; alles interessierte unseren Erzherzog im höchsten Grade: er ritt zum Erstaunen aller in rascher Bewegung ganz heimisch auf seinem Pferde, mit Begierde alle Bewegungen der Truppe achtend. Nach vem Manöver defilierte eine Division deS Regiments einzeln in Karriere, was auch überaus gut ausfiel. Als nun die Front dastand und der Oberst die weiteren Befehle ein- holte, setzte

sich unser lieber Herzog ganz allein, von seinem Ordonnanzoffizier Sekondrittmeister V.Land- L?af gefolgt, gegen daS in ziemlicher Entfernung befindliche Regiment in Galopp und zog den Säbel. Der Erzherzog Albrecht, dem bedeutet wurde, daß der Inhaber Höchstihm sein Regiment vorsühren wolle, lehnte eS aus Bescheidenheit anfangs ab, wollte aber auch dem kl« inen Herrn die Freude nicht verderben. Aller Augen der großen Menge Zuschauer, ^ wobei auch mehrere Equipagen waren, standen auf den jugendlichen Obersten

zu sehen, daß manche damit ganz Vertraute ihn darum beneiden müßten. Allge- mein und laut war die freudige Wahrnehmung dieses bezaubernden Augenblicks. Dieses Vorführen deS Regiments geschah noch zweimal, in Trapp und Galopp, und stets daS gehörige Reitertempo einhaltend. Der Anblick seines ihm so wohlwollenden VetterS, vor dem er defilierte, mochte ihm so viel Vertrauen einflößen, daß ihn eine nicht zu be schreibende Grazie belebte. Er zeigte auch in allen diesen Touren, daß er vollkommen Herr

seines Pferdes war. obwohl er zwei Monate nicht geritten war. DaS Regiment rückte nun ab und unser kleiner Herr ritt mit den beiden anderen Erzherzogen und dem ganzen anderen Gesolge k 1a töts der Truppe bis nach Proßnitz.' Der kälteste Juli feit 13S Jahren. Der „Bayrische Kurier' schreibt: Dieser Sommer unseres Mißvergnügens kann sich würdig jenen Vorgängern an die Seite stellen, die in der Erinnerung als naßkalte Sommer von ganz besonderer Unsreund- lichkeit sortleben. Ihre lange Reihe beschloß bisher

gesallen; auch stärkere Gewittergüsse blieben hier oft ganz aus und erst in den letzten Tagen haben die Niederschläge auch in den bisher zu trockenen Gebieten landregenartigen Charakter ange nommen. In der Schweiz ist der Juli seit 1812 noch nie so kalt gewesen, wie in diesem Jahre, ausgenommen Wallis, wo man ebenso wie am Südsuß der Alpen von den Witterungsunbilden dieses Sommers fast ganz verschont geblieben ist. Abnorm wie die niedrige Temperatur waren im Alpengebiet und in Süddeutschland

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 27.06.1913
Physical description: 16
Mettag vett L7. !Iunl 1913. >,Ä k r o l er Volk S b o t e.' Nr. 13. Seite 3. nähext? — Aber selten kommt ein Unglück, wo. nicht ein lÄlück dabei ist. Wir hatten jetzt vierzehn Tage lang keine Schule und das war sehr gut,. denn - wir konnten uns jetzt von der aufreibenden Tätigkeit er holen. Auch dem Lehrer hat die Erholung Prächtig angeschlagen. Nach vierzehn Tagen war er wieder vollkommen hergestellt und das Augenlicht fehlte nicht. Ich verhielt mich in diesen zwei Wochen ganz muster haft

: Als einmal auf den Maibutter statt Zimmet Schnupftabak aufgesät war, als ein andermal in Gustis neuem Prachthut, der dreißig, Gulden kostet, sich süns junge Katzen eingenistet hatten, als wieder einmal in Resis Parfüm- oder R-iechfläschchen ein ganz klein wenig Petroleum hineinkam und als noch ein andermal in Tonis Zither eine lebendige Ratte sich verirrt hatte, welche nicht mehr herausfand, konnte niemand dem kleinen Witzl beweisen, daß er so ruch los gewesen, denn solche Dinge ereignen sich oft zu fällig

. Auch heute hatte ich eine große Leberwurst bei mir, welche aber der Karo erst nach der Feierlichkeit, wenn er sich anstandig betrug, erhalten sollte. Wie der Karo und ich den Bahnhof erreichten, war der Statthalter schon da und unsere Stadtherren knixten so gräßlich vor ihm, daß ihnen der Frack hinten wie ein richtiger Schwalbenschwanz in die Höhe stand und ich alletveil sorgte, sie fallen aufs Maul. Dem Statt- Hölter war die Komödie fürchterlich langweilig, denn er schaute ganz verdrossen her

,'HM - '5 frohen, jugendlichen Kreis, ' > . Der du ein Helles Auge hast -- ' > . Für Fortschritt und für Schülerfleiß.' Der Heini war ganz konfuß und blieb schon nach der ersten Zeile stecken. Ich sagte ihm ein, was ich nur konnte; aber er verstand falsch und brachte alles durcheinander. Nach langem Einsagen kam er-endlich ins Zeug und deklamierte halb weinend: ^ „Sei uns willkommen, sroher Gast, ^ - Im hohen, jungendlichen Kreis, Der du ein scheeles Auge hast, Geh ^ort, wir wünschen glückliche Reis

.' Jetzt lachten die Schüler ganz laut, der Lehrer wurde grün und gelb und raufte sich die Haare aus, der Statthalter aber lief in der Klasse hin und her, als ob ihn eine Wespe gebissen hätte. In dem großen Tumult hatte ich Zeit, einmal nachzuschauen, ob meine Laubfrösche in der Schachtel noch lebten. Ich machte den Deckel aus und da — war es Zufall oder Absicht — hutfch — hutfch — hutfch — hüpften die gräu- lichen Jnviehdudien alle drei nacheinander aus der Schachtel hinaus auf den Boden. Jetzt bemerkte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 12
Date: 25.03.1919
Physical description: 12
gehören, das auf hoher Hügelrcke einsam in dem Walde stand. Rat so war es anch: als der Mc ne d-,5 Schlaf; erblickte, da erlannte er es; Dina aber schickte ihn hinein und zog sich in de» Wald zurück. Es war ihr jedoch leid um das Kind und eine großr^Langeweilr befiel sie, da sie nun ganz allein wiederum bergan stieg. Sinnend ging sie durch dir dielen blauen Blumen, dir sie früher so unermüdlich be gossen hattr, bis jener Abend in der Balfloriaua ihre Erwar tungen zerbrach. Nnd wir sie so dachte

und ihre Verlassenheit fühlte, war sie an die Schlucht gekommen, die man „??oran>' nennt und ans der man hinaufschaut zu den hoben Gipfeln von Lagorah. Da schien cs Diua, als ob die Gipfel ganz bläh wären und als ob durch die Stille leises Glockeuläuten töne; durch die ganze Waldung zogrn fernher schwache, dünne Klän ge. Tina blieb stehen und wollte horchen; aber ilire Arme «starrten, ihre Hände zitterten und von einem duutpseu Angst- «rfühl bedrückt, eilte Dina vorwärts bis zu rinem „ahn» Büchlein. Am Ufer sank

in die andere Welt; all die Seelen drr Gefallenen, die du enveckt hast aus den blauen Blumen, rufe» nach dir »,5d bannen dich in ihren schattenhaften Kreis; ganz oben anf den äußersten Enden der Helsen, wo man hoch im Mondenglauze über Wald und Wollen steht, sollst du deinen Wohnsitz nehmrn; Dina de Lagorah - bald werden wir dich zu uns! versam meln!' Seit diesem Tage wurde Dina öfter von solche» Anfällen gepeinigt; uud dagegen half nnr Wasser; darnm wagte sie es nicht niehr, sich von den Bächen weit

zu entfernen. Nnd wenn sie so dasaß, an einem brausenden Schluchtmasser, über sich de« Wald und vor sich die blaue Weite mit den hohe»» Bergen, dann kam die Schwermut über sir ob dkr Leere ihres Daseins. Darum war sie ganz grrnlir^, als eines Tages wieder ?>>,< Kind von Naradal im Walde ihr begegnete nnd freudig anf sie zulief. „Endlich habe ich dich gefunden', sagte der Kleine, „oft und oft bin ich in deu Wald gegangen, dich zu sncheu; jetzt Hab' ich dich wieder nnd ich gehe nicht mehr fort Vau

«ach Hause zu schicken. Kam sie dann wieder in den Wald Treselum, so war gleich das Kind bei ihr; rs wartete nur auf sie und wenn sie einige Tage nicht kam, dann war es ganz trostlos. Oft stanntr Dina über das Innenleben des Kindes, wenn es Gedanken äußerte, die ihr selber durch de» Sinn gin ge«. So schloffen sich die zwei einsamen Seelen immer enger aneinander. Weil aber Dina stets im Walde lebte, so wurde anch das Kind ein Waldkind; und rs horchte gespannt und mach. te große, fragende Augen

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 16
Date: 18.02.1911
Physical description: 16
! ' begann sie da etwas leise zwar, doch sonst ganz gefaßt. .Ick, habe mir alles, was Sie mir in letzter Zeit gesagt, nun gut nbcrlegt, ich habe mich mit allen mir Nahe- stchmdcn beraten ' Sie hielt inne. Es wnrde ihr merkwürdig schwer, zn sprechen. „Und Sie sind zu einem Entschluß gekommen?' . „Ja! Ich will mich mit Ihnen verloben —' 5 „Wirklich?' „Doch nnkr einer Bedingung!' Sie stand von ibrem Platze am. „Unter welcher?' Sic zögerte, „^ch will sie Ihnen morgen lieber schreiben! Es fas;l sich schlecht

gespielt — sie wären vielleicht noch Wochen „nur znr einen Halste verlobt' umhergegangeil. Ganz vergnügt saßen sie nämlich am Nach Wittag alle in dem Cas« zusammen. Irgendwie Mußte man den Tag doch feiern, nnd da man t M»« leinen anderen Ort hatte, so erwählte man »ie immer das alte Stamin-Caf«/ Paula saß lieben Roloss, an ihrer anderen . S«te Frau Feldberg. Hier ließ sich Paula end» j kch, nachdem die beiden Nachbar» abwechselnd !«td wiederholt dringend auf sie eingeredet hatten^ l Widerreden

zum Müßige,ehen uud behag lichen Wohlleben. Es war aber auch zn schwer, wenn die an deren des Wends um zehn Uhr sich zn ihren spaßigen Bummelsahrten unsmachten, einsam mit der Frau im Hause zu bleiben. Wchlasen konnte man doch immer noch! Ob aber auch die Lustig keit sich nachholen ließ. . . das war doch eine Sache, die nicht allein von ihm abhing! Paula in ihrer grenzenlosen Gntmütigkeit sand das anfänglich ganz recht und richtig. „Ein Künstler muß unter Menschen gehen,' sagte sie immer. „Woher

durchdacht und ausgereift! Und wenu er selbst 'mal im gute» Zuge war, dann '.orte ihn sicher einer oder der andere von seineil Frennden — und dann, leb' wohl Arbeit, leb' wohl Arbeitslust und Ver nunft! Er schob alles ganz ruhig beiseite und ging seinem Vergnügen nach, bis Kraft und Munterkeit dahin, nnd er sich vor dem Hans portier schämen mußte, der lim sechs Uhr srüh schon sell>er an der Eiugaugsmr stand. O — Panla hcitle die „alten, guten Frennde' Haffen können, so sehr sie sie einst geschätzt

! Sie trugeil ihr in ihr Haus die »Ineipenlnit und den Nachlässig unziemlichen Ton, der jeden Wohlanstand ini Wanken brachte. Sie vergaßen jede Achtung «nd Schicklichkeit, indem sie in ihr Heim wie in «in Gasthaus gingen und kamen, lind verloren daS Gefühl, wie sehr sie sich damit degradierten nnd herabsetzten! ' Aber sie war ohnmächtig dem allen gegen» über; denn ihr eigener Ehemann hieß es gut und übersah, was ihr so sehr amHerzen zehrte und nagte. - Erst heute wieder, wo sie ganz- unenvartet und vlorl'ch

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 19.02.1910
Physical description: 16
er durch - das Brandenburger Tor und bog gleich darauf ! in die um diese Jahreszeit ganz menschenleere Löwenallee ein. / i Er überquerte die Siegesallee und bog dann - in einen Leinen Seitenpfad ein, wo er sicherlich z für das, was nun kommen sollte, keinen Lauscher > und Späher zu fürchten hatte. — Es war ein ge wagtes Spiel, das er da spielen wollte— er ! setzte gleichsam alks aus eine Karte. Aber gerade das war es, was er wollte. Entweder für immer Ruhe haben vor diesen Amerikanern und sie über ihren Irrtum ausklären

, oder sie zu einer Gewalttat Heraussordern — das war seine Absicht; lieber hier wollte er es aus einen Kamps > mit ihnen ankommen lassen, als ständig einen Schuß aus dem Hinterhalt befürchten zu müssen. > In der Ferne hörte man das Rollen der Wagen auf der Charlottenburger Chaussee, als er sich plötzlich umwandte und, ganz wie er c? erwartet hatte, etwa huudert Fuß von sich ent fernt die beiden Amerikaner bemerkte. Er ging ihnen entgegen, scheinbar ohne das; sie von einander Notiz nahmen. In dem Auaeublick jedoch

gefaßt. Ihr war es beinahe eine Erleichterung gewesen, als sie erfuhr, daß der Freiherr in eine Anstalt für.Geisteskranke gekommen war; und sie hatte daraus« daß Hertha ihr gegen über nie mehr von ihrem Verlobten sprach, die tröstliche Gewißheit geschöpft, daß das junge Mädchen diese Episode ihres Lebens vergessen wollte. Wie sollte Hertha ihr nun die Wahrheit bei bringen? „Tantchen»' begann sie endlich zaghast, „ich muß Dir etwas erzählen — aber versprich mir, ganz ruhig zu bleiben. Panl

ist aus dem Irren» Hause entkommen und wird uns heute noch eine» Besuch machen.' Tie Wirkung dieser wenige» Worte war ganz so, ivie sie gesürcht'-t liatte. Die alte Dante war cn'.ielit in die Höhe gefahreil nnd klickte hie Nichte an, als fürchte sie, Hertha sei nicht ganz richtig im Kopse. „Ter — der Irrsinnige — hierher — in unsere Wohnung? Heute noch? 'Aber das ist doch vollkommen undenkbar!' „Er ist so gesund wie Dn und ich. Es ist mir ganz unbegreiflich, wie er an jenen schreck lichen Ort kommen konnte

ihn, bis in die Stirn hinaus lieblich errötend, auf den Mund. .Mein Lieb — mein süßes Lieb!' flüsterte ihr Wolsgaug zu. Sie machte sich wieder von ihm frei nnd füqrle ihn ins Zimmer hinein. Taute Auua hatte sich erhoben nnd war ihm ein paar Schritte entgegengegangen. Wolf gang machte der alten Tame, die ihm natürlich ganz nnvekannt war, eine artige Verbeugung uild blickte fragen) ans Hertha. „Tn erinnerst Dich doch an Tante 'Anna?' sagte das junge Madchen. „'Aber gewiß,' erwiderte Bnrkhardt. Er befand

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 17.03.1910
Physical description: 8
Nr. 62 - Der Doppelgänger Roman von H. Hill. 32. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) '»Ich werde meine Braut anreden dürfen, wie ich es für gut finde, nicht wahr? — Und vor allem haben Sie sich am wenigsten darum zu scheren. — Aber ich glaubte, daß Sie irgend etwas von mir wollten.'' Wie unter einem Peitschenhieb war Fermor bei seinen Worten zusammengezuckt. Nun wandte er sich von seinem Gegner ab und blickte Berthe wie in stummer Frage an. Die Augen des Mädchens hatten bewundernd auf dem ganz

veränderten Voules geruht. Jetzt zuckte sie die Achseln und maß den Kiemen mit einem kalten Blick. Sie werden es wohl glauben müssen, mein Lieber!' sagte sie ruhig. «Und ich rate Ihnen, jetzt Frieden zu halten. Wir sind zwei gegen einem — wer dabei den Riirzcrcu ziehen würde, ist wohl nicht sonderlich schwer zu erraten. Aber wir ver gessen ganz, daß wir nicht allein sind. Tragen Sie Ihre Streitigkeiten, bitte, zu gelegenerer Zeit sus, als es diese Stunde ist.' Sie wandte sich wieder Burkhardt zu. als sei

zwölf. Jetzt ist es noch nicht ganz elf; Sie könnten ihn also erreichen, wenn wir nicht mehr länger zögern. Und mir ist jedk. Minute qualvoll, die wir noch hier zubringen müssen. Was meinen Sie zu meinem Vorschlag?' Berthe - schien einen Augenblick zu überlegen. - Dann wandte sie sich an die beiden anderen. „Ich überlasse es Euch darüber zu eut-. scheiden! Meiner Meinung nach gibt es kein Hindernis, das uns veranlassen kömne, die die. . Sache noch länger auszuschieben.' Leidenschastlich heftig

ich er zogen worden bin, zur Pflicht gemacht. Ob Sie mich bewunderten oder nicht, hatte darauf natür lich keinen Einfluß und ist mir auch sehr gleich gültig. Die Gefühle von Verbrechern interessieren mich nicht.' ^ Es wurde ganz still in dem Zimmer. Es war.dem Gesichte;der-Französin nicht anzusehen, wie die Worte des Mannes auf sie gewirkt hatte». Ihre Züge hatten eine steinerne Ünbeweglichkeit an genommen, während sie sich langsam wieder icvte. „Es tut mir leid, daß ich mich habe ^ehe» lassen,' sagte

sie, anscheinend ganz , rnhig: Dann verharrte - sie im Schweigen, bis Wolsgang Plötz-! lich seinen Hut vom Tische nahm ulld sich der Tür zuwandte. . - „Ist es Zeit?' fragte sie. „Gute Nacht denn, Herr von Randow.' Donnerstag, den 17. März 1910. Alle Erregung schien von ihr genommen. Als . Wolfgang jedoch von der Tür aus noch einmal zurückblickte, sah er, daß sie den- Kopf auf die Arme gelegt hatte und bitterlich weinte. — —7 — Es war eine merkwürdig helle Nachts^' Schön^ : von weitem konnte er^ den Flaggenmast

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 14.09.1910
Physical description: 8
Gotteshaus zu St. Jakob erhielt durch den Festschmuck und die zahlreichen Fahnen und Banner, mit denen die katholische Stu dentenschaft und zahlreiche Vereine eingezogen waren, einen ganz besonderen ergreifenden Anblick. Gegen 40 Fahnen postierten sich vor dem Presby- terium zu beiden Seiden. Um 8 Uhr hielt Se. Gnaden der hochwür- digste Fürstbischof I o s e f seinen Einzug ins Gottes- hauS. Dann bestieg der Festprediger, hochw. Herr Professor Anton Müller (Bruder Willram) die Kanzel

die sittlichen Gefahren. Die Auswanderer finden im St. Rafaelsverein treuen Beschützer. Auch die gefetzlichen Vertreter muffen sich um die AuSwanderungSfrage kümmern. Die Landflüchtlinge fallen leider nur zu häufig der Sozialdemokratie in die Arme. Daher muß sich der Klerus um die Abwanderer kümmern. Redner erwähnt für die Mädchen die katholischen Bahnhofmissionen. Eine solche existiert auch in Innsbruck. Notwendig ist eine umfassende, aus zahlreiche Vertrauensmänner gestützte Organisation in ganz

an das vielleicht schwierigste Referat des ganzen Katholikentages zu wagen, konnte nicht glücken, und wenn man will, daß man auch in anderen Kreisen die Verhandlungen beachte, dann darf man sich nicht lächerlich machen, indem man die Referate in die Hände von Männern legt, die ihnen nicht gewachsen sein können. Die von Spechtenhauser vorgelegten Resulutionen sind ganz praktisch, gelten aber wohl mit Ausnahme der ersten mehr für die Handelsangestellten. In der Debatte sprach Pfenner-Kaltern sich sehr warm sür

die Grüße der Schweizer. Nun ergriff Dekan Spanbrncker aus Laufen das Wort zur Festrede über die Heranbildung der Jugend für die katholischen Ideale. Das Ideal eines Katholiken ist derjenige, der seinen heiligen Glauben unerschütterlich im Herzen sesthält, standhast mit dem Munde bekennt und eisrig in Worten betätigt. Viele erreichen dieses Ideal nicht. Nicht mit Unrecht redet man von Geschäftskatholiken. Im Glauben schwanken und wanken sie. Die Menschenfurcht beherrscht sie ganz. Solche Katholiken

und Heiligen zu geben. Der Vater muß dann noch durch sein Wort vertiefen und ver stärken. In der Schule muß den Kindern die heilige Religion recht eindringlich und warm ans Herz gelegt werden. Man sucht die Religion auS den Schulen ganz zu verdrängen. Doch lassen wir uns nicht vertreiben, denn wir haben ein göttliches Recht auf die Schule. Ein wichtiger Faktor sür die christ liche Schule ist auch die Predigt. Das zweite Er ziehungsmittel ist das Beispiel. Katholiken, nament lich katholische Jünglinge

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