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Tiroler Post
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Page 8 of 24
Date: 15.11.1912
Physical description: 24
begraben. .... Das letzte und schwerste hat sich noch an ihm und uns erfüllt. Nun erst ist er ganz von uns genommen worden. Wie er noch ruhig auf dem Paradebette lag, ganz still und ganz friedsam, da hatten wähl viele das Gefühl, daß Ghezze nur schlafe, daß es vielleicht doch noch geschehen könne, daß er sich rege und erwache, — daß noch alles gut werden könne. . . . Aber Max Ghezze schl-ief zu tief. Die schwelenden Kerzen, die zu seinen Sei ten ganz leise sangen, weckten ihn nicht; der Duft der Blumen

und tief in sich hineinbraunten. Und wieder war es, als ob die Blumen um den Toten ein kleinkleines Leben an ihm bemerkt hätten, und da hielten sie ihren duftenden Atem an und die Palmen standen ganz regungslos da, als wartete alles, daß Ghezze diese wenigstens hören müßte, die ihm irrt Leben so nahe standen. Daß ihre Liebe ihn wecken würde. Aber Max GheM schlief zu tief. — Die Mutter kam in dies Gemach! Blumen waren da zu Hunderten, aber alle ohne Farben; Lichter brannten genug herum

, aber für sie gibt es keines mehr, und kein Helles Scheinen. Aus all dem Schwarz, das sie bedrängt, kommt das Bild ihres Sohnes auf sie zu: Das Gesicht ist ganz lveiß, der Mund ohne ein Wort für sie, und die Hände haben fernen Gruß mehr. Ist das da — ihr Sohn? Und auch sie hofft mit allen: Vielleicht schläft er nur. — Wie sie ihm aber alle Worte, die sie findet, ins starre Ohr sagt und alles Liebe, das sic weiß, und er es nicht hört, wie seine Hand kalt und starr bleibt unter all ihren Küssen, und wie die Tränen

zu dem stillen Bette und woll ten das Bitterste damit bedecken. Aber über all den armseligen Farben brannten die schwelenden Kerzen zu dem weißen Gesicht hinüber, das so fest schlief. Dann brach der Samstag an. . . . Naßkalt beugten sich die Nebel tief über die Stadt und weinten ganz leise in sich hinein. Und als an einem freien Himmelsfleck sich die Sonne vordrängte, rückten die grauen Trauerschweftern enger zusammen, um das grelle Licht nicht dnrch- zulassen. Und die Sonne verstand und blieb die sem Tage

ist mit im Zuge, aber das Lachen und Frohsein hat sie verborgen unter der Trauer, mit der sie ihren Ghezze zu Grabe begleitet. Und der Choral der Sänger mischte sich rmt ein in das Läuten der Glocken, in einen Schrei um Gerechtigkeit und in eine grausame Anklage. — Durch die Maria Theresienstraße geht der Weg-, hart an der Stelle vorbei, wo Max Ghezze fiel. In Männeraugen und jungen Mienen ist ein ganz seltsamer Zug. Etwas Unheimliches spricht aus diesen Gesichtern, und wenn die Lippe auch ein Gebet spricht

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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 15.10.1910
Physical description: 12
werden sollte, nichts geschieht. Was nützt es dann, daß Herr Dr. Rohn in den Mitteilungen des Landesverbandes die schönsten Artikel für diese Interessenten schreibt. Sie werden nicht gelesen und wenn sie ja gelesen werden, so vermögen sie nicht zu wirken, weil sie von einem Einzelnen gelesen werden, der im Drange der Geschäfte das Gelesene vergißt, oder mit seiner Meinung nicht durchzudringen vermag. Ganz anders aber wäre es, wenn eine autoritative Persönlichkeit, in einer zu diesem Zwecke einberufenen Versammlung

, über verschiedene Angelegenheiten des lokalen Fremdenverkehrs sprechen würde. Da käme ein ganz anderer Schmiß in die Sache. Rede und Gegenrede, Belehrung, Hinweis auf zweckmäßige Beispiele etc., müßten dann eine ganz andere Wirkung auszuüben im Stande sein, als wie der schönste Aufsatz in irgend einer Zeit- oder Fachschrift. Nehmen wir nur das Kapitel der An pflanzungen her. Was wird da nicht ge sündigt? Oder gar das leidige Kapitel der Wegmarkierungen. Diese ist meistenorts noch ebenso schlecht

, oder noch schlechter, •als wie vor 20 Jahren, weil in der letzten Ztit wenig oder gar nichts geschah. Nehmen wir das Kapitel des Heimatsschutzes her, soweit er mit dem Fremdenverkehr zu sammenhängt. Was ist dagegen nicht ge sündigt worden in den letzten Jahren? — Die Organisation der Verschönerungsvereine, welche im Chiemgau irn Werdenfelser Lande so prachtvolle Erfolge erzielt hat, ist ganz eingeschlafen. Die Reklame durch Ansichts karten, wie ich sie seiner Zeit bearbeitete, fand zwar in Deutschland

, welches seinen Sommer frischlern nichts anderes zu bieten vermag, oder sie gehören meinetwegen noch in einen und den anderen Kurort, wie Meran, Igls etc. aber beileibe gehören sie nicht in jeden kleinen oder kleinsten, Sommerfrischort. Dagegen sind in ganz Tirol meines Wissens nur ganz wenige Orte, welche über Ge legenheit verfügen, ein Sonnen- und Frei luftbad zu nehmen. Diese sollten errichtet werden, allerorts, wo nur im geringsten die Möglichkeit besteht. Denn unsere Sonnenbestrahlung ist etwas ganz wesentlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 27.11.1917
Physical description: 8
gepflogen wurden. Ganz Mlhaktbar wird die Situation betreffs der Kohlenzuschübe. Nach den bis jetzt bestehenden Grundsätzen würde es für Meran pro Haushalt und Woche 7 Kilogramm Kohlen treffen. Also täg lich e i n Kilogramm Kohle. Jedevmiann kan>n sich verstellen, in welche Lage die Bevölkerung durch eine solch fürsorgliche Behandlung gesetzt wird. | Wenn albe diesbezüglichen Eingaben -bei der hohen - Behörde nichts nützen, wird man zu anderen Mit teln greisen müssen. ^ Inder Holzbcschasiuug fehlt

-twrun-gen im engeren Kriegsge biete, wo man- ganz schonungslos bis zu 90 Prozent als „tauglich" aushob. ze-itigon jetzt ihre Früchte. Alle Eingaben um Enthebung brauchbarer Leute fanden krude Oh-ven. Die Existenzfrage der Be völkerung des Hinterlandes wird, wie es scheint, als etwas N-ebens-ächliches behandelt. Bittere und berechtigte Klage wurde über die Qualität der Kar toffeln geführt. Ost die Hälfte der anrollenden Ware ist bereits verfault. Da kam von Wien die frohe Botschaft, die Ernte erlaube

hat Sie denn eigentlich hergeschickt, liebes Kind?" Ich erzählte ihr freimütig, wie es mir gegangen war, denn ich hatte mm gelernt, daß ich eine urnso wohlwollendere Behandlung fand, je aufrichtiger ich war. Die Dame sagte, für eineinhalb Dollar in der Woche könne ich ein eigenes Zimmer haben; in: Schlaffaal koste es zehn Cent für die Nacht —- fünfzig Cent die Woche —, alles zahlbar im voraus. Ganz erstaunt war ich, als ich hörte, wie billig das Essen war: die Mahlzeit nur sechs Cent; ich sagte also sofort

, daß ich einverstanden sei und täg lich meinen Platz „im Schlafsaal im voraus bezah len werde. Inzwischen war die eine ber beiden Kleinen mit feem Haarbrennen fertig geworden und die Dame im Lehnstuhl hob den Kopf, so daß ich ihr Gesicht zu sehen bekam. Sie sah ganz anders aus, als ich sie mir vorgestellt hatte: sie hatte feiste, rote Wan gen, eine spitzige Nase, kleine, dunkle Augen und einen herrschsüchttgen Zug um den Mund, der kei nen Zweifel daran lieh, daß sie. sofern sie nur die Macht hätte, ihre Mitmenschen

plagen würde, so gut es gerade ging. Aber das alles nahm ich in diesem Augenblick nur rein gefühlsmäßig in mir auf, denn ich war sie ganz allgemein die Bakterien als Todfeinde der Menschheit. Mit diesem Urteil schießt man weit über das Ziel hinaus. Außer den krankheitserregenden Spaltpilzen ! oder Bakterien gibt es viele Bakterienarten, die zu? den harmlosesten Geschöpfen auf der Welt gehören;i ja gewisse Bakterienarten leisten den Menschen sogar I wesentliche Dienste, so daß sie von ihm in Zucht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 03.10.1913
Physical description: 8
, welche die Deutschnationalen erheben, nicht fundiert, weil sie für Innsbruck, Bozen und Meran einmännige Wahlbezirke ablehnen, die sie für den Nordtiroler Städtebezirk und die Kurorte begehren; im zweiten Falle volksfeindlich und re aktionär. Wenn sie'die Wahlreform obstruieren, weil ihre ganz unlogische und nur dem Parteibe dürfnis angepaßte Wahlkreisgeometrie und die volksfeindlichen Zensuswünsche nicht den Beifall der Mehrheit finden, dann wird man sie mit Fug und Recht für das Scheitern der Wahlreform verant wortlich

, wenn sie korrekte Forderungen resolut vertritt; aber wenn sie eine jeder Logik entbehrende, ganz systemlose Wahlkreiseinteilung, . eine Wahl kreiseinteilung so durchsetzen will, wie es ausgerech net ihrem Parteivorteil entspricht, dann wird die Energie nackter Terrorismus, und daß sich darunter eine Landtagsmehrheit beugt, dürften die Deutsch freiheitlichen nicht erleben. Wenn die Herren ihre Obstruktion- fortsetzen, muß alle Welt sie für das Scheitern der Wahlreform verantwortlich machen; darum hoffen

religiöser Erziehung blüht im Verborgenen. Die Ehrwürdigen Schwestern des Maria-Josefinums in St. Martin bei Klagenfurt, eines Asyls für gei stesschwache Kiirder, erwerben sich ganz außerge wöhnliche Verdienste um Gott und die Menschheit durch die Erhaltung der Inquisition bei der Pflege und Erziehung dieser armen, dort untergebrachten, bedauernswerten Geschöpfe. Ist schon das Los der beklagenswerten, unglück lichen Kinder an und für sich ein höchst trauriges, so verstehen es die „mildtätigen" Schwestern

ganz vorzüglich, den armen Würmern in Christo das Leben unerträglich zu machen. Es sind durchwegs Kinder der allerärmsten Leute und Waisen, die durch ein unglückliches Geschick zu einem freudlosen Dasein verurteilt sind und sich in diesem Maria- Josefinum zur Erziehung und Pflege befinden. Leider ist dieses Institut von der Außenwelt gänz lich abgeschlossen, und es gelangen nur äußerst sel ten durch Zufall spärliche Nachrichten von dem gott gefälligen Treiben der frommen Schwestern

losschlägt. Derartige entehrende Züchtigungen müssen das kindliche Gemüt auch die ser Idioten aufs tiefste verletzen und die unheil bringendsten Folgen nach sich ziehen. Kürzlich, und zwar am 6. September d. I., er eignete sich im genannten Asyl wieder so eine schwe sterliche Prügeltortur, die nicht ganz geheim blieb. Die Schwester Flaviana prügelte einen Knaben auf die unmenschlichste Weise erbarinungslos durch und wollte in ihrer sadistischen Wut von ihrem Opfer gar nicht ablassen. Sicher wäre

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 8
Date: 30.12.1911
Physical description: 8
machen. In China steht es neuerdings nicht gut. Die Friedensverhandlungen zwischen den Auf ständischen und den Vertretern der Dynastie scheinen sich zerschlagen zu wollen. Die Nachricht, daß die Mächte einzuschreiten gedächten, wird zwar beharrlich dementiert, doch ist es ganz ge wiß, daß Japan über kurz oder lang, wenn die Unordnung anhalten sollte, die Situation aus nützen wird. Der Diktator Juanschikkai bemüht sich mit aller Energie, den Frieden im Reiche wieder herzustellen. Die Errichtung einer Repu blik

zur Seite zu stehen. Daß technische Aemter für größere Ort schaften unerläßlich sind, hat man schon längst erkannt, da das gedeihliche Emporblühen einer Gemeinde zum Großteil von der guten Or ganisation eines solchen Amtes abhängt. Die Beamten, die im Dienste einer Gemeinde stehen, sind in der Lage, ihre Kräfte voll und ganz den Interessen der Gemeinde zu widmen, weil sie der Konkurrenz fernestehen und nicht gezwungen sind, den eigenen ma teriellen Vorteilen nachzujagen. Aus diesen Gründen

ren, die gar zu gerne eine Rolle spielen möchten, einen ganz eigentümlichen Begriff von Fortschritt zu haben. Daß in Hall ein Bauamt ebenso eine Not wendigkeit war wie anderswo, dürfte außer allem Zweifel stehen, wenn man bedenkt, welch große Aufgaben sich die gegenwärtige Stadtvertretung gestellt hat. Auch der Landesausschuß hat dies erkannt und schon im Juni 1909 der Stadt die Weisung erteilt, für Errichtung eines Bau amtes zu sorgen. Wie schwer war es für die Stadtvertre tung, sich ohne Bauamt

zu behelfen. Wieviel Gelsi an technischen Honoraren und Expertengebühren hat man ausgeben müssen, oft nur aus dem Grunde, um sich in dieser oder jener Angelegenheit ein klares Bild zu verschaffen, ganz abgesehen davon, daß bei allen Bauunternehmungen die fach männische Kontrolle mangelte und die Ge meinde daher häufig im Preise überhalten oder schlecht bedient wurde. Wie teuer technische Arbeiten sind, da von hat der Laie gewöhnlich keinen Begriff, auch nicht davon, wie viel Mühe, Arbeit und Zeit

- tät der Ausführung verantwortlich gemacht wird. Demnach würden also die Bauleitungs kosten für das in Errichtung begriffene Elek trizitätswerk ganz gering angeschlagen den Betrag von 35.000 Kronen ausmachen, somit für beide gegenwärtig in Ausführung befind liche Bauten die Höhe von 47.500 Kronen er reichen -— wohlgemerkt ohne Projektskosten. Wie die Leser wissen dürften, ist die Bau leitung für diese beiden Bauten unserem Stadtbaumeister übertragen worden, der hie- für außer seinem Gehalte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 14 of 20
Date: 18.02.1910
Physical description: 20
Strickwolle, früher 17 h, jetzt 10 h, herrliche Leidll- strickgarnr, in Knäuel oder Strähne, alle Farben 50 h, jetzt 85 h, gute FrüHjaHri- HausschuHe für Herren und Frauen mit guter Spazatsohle, früher X 1-50. jch 90 h, 4000 Stück gut>, grobfädige, komplette, große Leintücher, früher X L'A jetzt, 2 X ganz schwere, früher X 3-30, jetzt X L60, 60(0 Meter schöne, wch Spitzenvorhänge, 100crn breit, früher 75 h, j tzt 45 h, noch schönere, früher K 1*10, jetzt 75 h, 5(0 Stück starke, breite Blaudruckschürzen

X 2 90, die gleichen in Reinseide, früher 7 X, j tzt X 4'95, 2000 Stück gut-, km Pleite große Männer-Oxfordhemden, mit oder ohne Kragen, früher X 2-10, jetz X 160, ganz große und schwere, früher X 2 95, jetzt X 195, schöne Stäikhemd", früher X 3 80, j.tzt X 2'70, die gleichen mit schönen Falten X 3 10, herrlich! Seidenkrawatten, früher X 1'30, jetzt 78 h, gute weiße, oder färbige Grade! Unterhosen, früher X 1 90, jetzt X 140 ganz schwere, früher X 2'40, tz'tzt K l'5°r 9600 Meter schön gemusterten Oxford, früher

70 h, jetzt 50 h, ganz schoere. frübei 55 h j tzt 65 h, 4000 Dutzend färbige Taschrntücher, 1/z Dutzend früher X HO, jetzt X 1 10, 3000 Dutzend weiße Taschentücher mit färbigem Atlasrand, y 2 Dutzend früher X 1 90, j tzt X 110, V 2 Dutzend feinste Blumenseife, früher X L 40, ie|t 75 h, herrliche Burettgaruituren bordo oder oliv, 2 Bett und 1 Tischdecke, früher X 17 -, jetzt X 9b0, dazu passende komplette Vorhänge, früher X 390, W jetzt X 2 90, 600 Koller gute Laufteppiche mit bordo oder grünen Randstreifen, per

Meter früher X 1 80, jetzt 70 h, ganz schwere, früher 1-60 h, jetzt X f herrliche Weberzeuge ganze Tuchentbreite gestreift, früher 130, jetzt 95 h, d« gleichen einfachbreit, früher 60 h, jetzt 45 h, schöne Flanellbettdecken, komplett M früher X 4 50, jetzt X 2 70, gute Jägerhemden mit doppelter Brust, früher jetzt X 116, ganz schwere X 1-40, herrliche Touristenhea-den, früher X 3 50, MP X 2 20, starke Rucksäcke, früher X 2-90, jetzt X 1-90, noch bessere X 2 30, Einkaufstasche mit rundem Henkel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 02.03.1916
Physical description: 8
gesunken. Der englisch-holländische Post- oerkehr bleibt infolgedessen bis auf weiteres unter brochen. Die Streiffahrten der „Möve". London, 29. Febr. Die „Nation" sckv'gt den Wert der von der „Möve" genommenen oder ver senkten Schiffe auf über anderthalb Millionen Pfund Sterling. Der ganze Fall sei, schreibt das Blatt, ein Symptom dafür, daß es mit der Blockade und der Seeherrschaft nicht ganz klappt. Ein französischer Hilfskreuzer gesunken. Berlin, 1. März. Aus Amsterdam wird ge meldet: In Paris

Kräfte, die den äußeren Rahmen sprengen, geben uns, wie es scheint« kein erschöpfendes Bild des Entwicklungsganges einer Gesellschaft, und können es bei ihrem besten Willen nicht, solange sie sich an ihr Schema in dieser ganz allgemeinen, abstrakten Form halten, ohne den wirklichen Umständen des gegebenen Milieus Rechnung zu tragen. Die in- neren Kräfte eines Landes können sowohl in wirt schaftlicher, als in allgemein-kultureller Hinsicht ungeheuer gewachsen

sein, und doch werden sie zu keinem endgültigen Zusammenbruch der bestehen den Staatsformen führen können, solange es in diesem Lande an einem genügend starken Träger des revolutionären Gedankens fehlt, der imstande wäre, den festgefügten Bau der betreffenden äuße ren Staatsformen aus den Fugen zu bringen. Und an einem solchen Träger mangelt es in Rußland. Die russische Bauernschaft ist bei all ihrer Unzu- ^friedenheit mit dem bestehenden Regime, der sie nicht einmal in heftigen Ausbrüchen Ausdruck gab, wie jede Bauernschaft auch, ganz

und ausbeuterisch wie jene, aber sie ist ganz und gar nicht umstürzlerisch und kühn, und hat in ihrem Blute keinen Tropfen von jenem revolutionären Schwung, der die mächtig aufstrebende französische Bourgeoisie zu Ende des 18. Jahrhunderts beseelte. Die russische Bour geoisie ist durch tausend zähe Fäden mit dem ab solutistischen Regime verknüpft, dessen Druck nur die ganz dünne intellektuelle Oberschicht an ihr vielleicht zu spüren bekommt, nicht aber die breitere Masse, die sich faktisch mit der bestehenden

vor einem möglichen Zusammenbruch des russischen Ansehens in der Welt, die Angst also vor dem Scheitern der imperialistischen Pläne der rus sischen Großbourgeoisie, hat die verschiedensten Vertreter der rechten, gemäßigten und fortschritt lichen Partei zu einem Ganzen zufam-menge- schweißt. Es hieß eben, die russische Regierung sei unfähig zum Sieg. Dieses Ganze nun steht auf tönernen Füßen und entbehrt jeden inneren Hal tes, da es nicht durch einen einzigen, inneren Trieb, sondern durch ganz äußerliche

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 21.06.1914
Physical description: 8
den zartbesaiteten Fleischhauer, „schaug, ^ sein ja net so kapriziert, uns kannst den 'paß hiezt ah no' vazähln." Ja ja! verzähln! Aussa damit!" schallte ringsum und Praxmarer ließ sich erwei sen: Jlso meinetwegn, i werd den Gspaß der- W, und wenn alle Streik reissn. No W zua: Wa!s is füx a Untaschied zwischn Wmeich und Italien?" — — — ,»Ao mein", ließ sich Unterhueber nach Ar Pause vernehmen, „ganz oanfach: Ita- ? M de Form von an grossn S t i e f l aei uns machn de Diplomatn — —" Iber na! Oes rats

Kellner solln alle ganz damisch schnell addiern, ma nennt des „Schnürn". Was sagst du da Burgl?" „Des woah i net, und des gibts bei mir net, weil i koa Schnur net bei mir Hab. Oes sechts ja", — dabei warf sie kokett dem Briefträger ihre herabhangenden Schürzen bänder ins Gesicht — „i Hab' nur Bandeln!" „Soll dös vielleicht a Anspielung sein, Burgl, daß i mit dir anba nd eln soll?" fragte mit ganz ungewöhnlich feurigem Ton der Briefträger. Doch die Uebrigen faßten ihn mit kräfti gen Armen, drückten

!" „Wia is ma da eigentli drauf kemma, daß sa si um vafängliche Sachn handelt?" fragte Praxmarer, und Unterhueber erklärte: „Ganz oanfach : Ma hat an Film g'fun- d'n, a photographierts Schriftstück, des war aber a ganz a weiß Papier, net a Wort is draufg'standn, und da hat ma glei vermut, daß es si um a Maßnahm handelt, de insa Minista des Aeußern ver anlaßt habn könnt." „Geh zue Unterhueber, soll des ah a Witz sein?" kritisierte Wurzinger. „Sag liaba, wia du di stellst zu' den Prozeß in Haus Wagner

. Manst du ah, daß de Frau Isolde Beidler in Richard Wagner sein Tochter is, oder manst, daß do der Bülow der richtige Vater war ?" „Wia soll i des wissn, wann sämtliche Scherlockhölmer, de de Untersuchung führn, net draufkemma. Bei der alten Wirtschafterin von damals hams re- scherschiert, die Hebamme von da Isolde hams exhumiert, ja sogar auf Wahnfried gebns kan Fried — wia soll i was wissn?!" „Aber i kann Eng da Aufschluß gebn", fiel ha Praxmarer ein, „de Sach is ganz oan- fach. Mein Madl spielt

do' scho jahrlang Klavier und da Hab i erscht gestern unter ihre Noten a Blattl g'fundn, da is drauf- g'standn: Isolde Komponiert von Richard Wagner Gewidmet meinem Freunde = Bülow. „Jetzt is die Aufklärung g'fundn", riefen alle wie aus einem Munde. „So stimmts! — Aber für heunt: Guete Nacht allerseits!" Reibeisl. Ganz unvermutet kamen zu anfang der abgelaufenen Woche Meldungen, daß sich die Bevölkerung rings um Durazzo erhoben und die Stadt angegriffen habe. Diese wird von den holländischen Offizieren

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Gardasee-Post
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Page 6 of 12
Date: 06.04.1912
Physical description: 12
, also auch die Gartenkunst. 1 ^ Zur ästhetischen Kultur der Ansichtskarten. Von Ernst Viktor Tobler, Schiers. „Ei ei,“ drohte mir Frau Mathilde scher zend mit dem Finger, „was muß ich hören, werden Sie so rasch ihren Grundsätzen un treu und erwärmen sich so für ein Analogon der Reproduktion, nachdem Sie mir erst neu lich so überzeugend vom Wert des Originals gesprochen ?“ Ganz richtig, gab ich lachend zurück, ich äußerte damals, in einem gewissen, vorneh men Hause sähe ich nicht gerne eine, wenn auch noch Iso gute

können, um sich vorzustellen, wie so ganz anders die Mittel sind, deren sich der Mittelstand be dienen muß, zur Kenntnis des Schönen zu gelangen, oder was mehr ist, zur Fähigkeit, Schönes vom Unschönen, Harmonisches vom Unharmonischen oder gar Häßlichen zu unter scheiden. Der Mittel sind gar viele, daß ich sie nicht aufzählen kann. Sie müssen natürlich bescheiden und wenig kostspielig sein. Ich rechne nun dazu ganz unbedenklich auch die Ansichtspostkarte. Den Beweis will ich Ihnen nicht schuldig bleiben. Senden Sie irgend

jemandem Ansichtspostkarten, so können Sie ganz sicher sein, daß diese noch geraume Zeit auf Kartenständern, auf Kartentellern der Sa- lontische, in Sammelbüchern zur Schau ge stellt werden, namentlich wenn sie Freude bereitet haben. Da nun anzunehmen ist, daß diese Karten auf den Beschauer irgend einen Eindruck machen, finde ich, jeder gebildete Mensch läd sich dadurch die moralische Ver pflichtung auf, daß dieser Eindruck ein guter sei. Ehrensache ist es, nur wirklich schöne Motive

hatte. Solche Pietät diesen unscheinbaren Dingen gegenüber bestätigt mir jedesmal, wie viel Freude und Sonnenschein man mit geringer Mühe in so manches Haus bringen kann, zum andern aber auch, daß dazu das Beste gerade gut genug ist. Darum taugt mir unter den vielen, das auf den Markt komimt, nur ganz wenig. Jeder Einkauf beim Postkartenhändler ist eine sorg fältige Musterung, mit der ich verschiedenes erreiche. Vor allem verliert die liebevoll und nach persönlichem Geschmack und künstleri schen Gesichtspunkten

ich vielleicht zu den Karten — nicht zu den Spielkarten, für die habe ich weder Zeit noch Vorliebe, sondern eben zu den Ansichts karten, und lasse sie erzählen, was ihnen gerade einfällt. Da in der behaglichen Ruhe werden sie ganz zutraulich, sie flüstern mir zu von frohen Sommerfahrten und wunder samen Winterwanderungen, die ich selbst un ternehmen durfte, lassen mich prächtige Bil der aus vertrauten Städten und altgetürmten Städtchen sehen, die mein Fuß so oft und gern betrat

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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 13.08.1910
Physical description: 12
die Stadt Meran herabschauen und ganz Südtirol überblicken, kann über den Grat hinübersteigen zu den einsamen Spronser Seen, die in baumlosem Hochkessel zwischen schneegefleckten Felsen lagern und wer gut zu Fuß ist, kann weiter wandern über Kaare und Jöcher bis in die Eiswildnis der Oetz- taler Ferner. Von der Lodnerhütte ist es ja nicht mehr weit zur Stettiner Hütte am Eisjöchl und da hat man die Hochwilde (3480 Meter) vor sich, den Eckpfeiler der Oetztaler Firnwelt; hinter der Flochwilden

und dem Gurgier Eisjoch, die hier ganz nahe sind, strömt der Gurgier Ferner nordwärts, der größte Gletscher des eisreichen Oetztales. Aber auch südlich von Meran auf dem mächtigen Höhenzug, der mit dem Hasen ohr (3357 Meter) und der Zufrittgruppe (3435 Meter) zusammenhängt, gibt es Hoch gipfel mit ausgezeichnet schöner Fernsicht auf die Schneewunder im Norden und Westen und auf die scharfgezackten Dolo miten, die gen Morgen liegen. Das Vigil joch (1790 Meter), das diesem Bergzuge angehört, wird man binnen

vor sich gehen. Den belebtesten Bahnhof der Vintschgau- Bahn hat aber weder das Schnalstal noch die Endstation Mals, den belebtesten Bahn hof hat Neu-Spondinig, wo die Stilfser- Joch-Straße abzweigt, die höchste Berg straße nicht nur in Tirol, sondern in ganz Europa. Trafoj mit seinem großen Hotel ist der erste Rastpunkt an dieser Straße. Großzügig steigen die Felsgrate und Gipfel pyramiden himmelan, überragt von der stolzen „Trafojer Eiswand“ und frostig um klammert von breiten, blauschillernden Gletschern

ist mich. Der Dichter des bekannten Dingerings „Geh' nicht an den Rhein usw.“ ist ein ganz ge- wöhlicher Miesmacher. Es ist wunderschön hier, und ich bin sehr glücklich — denn endlich habe ich mich fürs Leben gebunden. Euer Moppel.“ Max Angerscheidt reichte die Karte zu rück und nahm etwas verdutzt und nach denklich die Sache Markus contra Lab schewski wieder auf. „Was ist da zu sagen,“ äußerte er leicht hin, aber der Gleichmut klang nicht sehr mit Automobil geht es natürlich bedeutend schneller und die Stilfser

, den er auf seine Frau warf, war eine Strafexpedition, als er hinzufügte: „Ich hatte dringend geraten, ihn wieder mitzunehmen.“ . „Männe, das ging doch gar nicht mehr! Er kompromittierte uns geradezu mit seiner Schürzenjägerei. Jeder hübschen Frau stieg er nach —" „Nur den Blonden, bitte/' „Das genügte vollständig. Und dann die entsetzliche Trinkerei. Anstatt dich zu erho len, warst du nach der Sommerfrische im mer ganz kaput!“ „Das ist richtig. Ich habe noch weitere vier Wochen gebraucht, um mich zu entä- thern

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Tiroler Post
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Page 1 of 20
Date: 23.02.1912
Physical description: 20
auch Rechtskraft erlangt. Es ist darum ganz unerläßlich, daß jetzt sowohl die Gemeinde vorsteher als auch die Bevölkerung überhaupt über das Gesetz aufgeklärt werden. Das ist besonders deshalb notwendig, weil über die Wertzuwachs steuer ganz irrige Ansichten verbreitet werden. Wir werden deshalb in mehreren Aussätzen diese neue Abgabe besprechen, deren Einführung einen großen sozialpolitischen Erfolg der christlichsozia- len Mehrheit des Tiroler Landtages bedeutet. Wir machen noch in dieser Einleitung aufmerk

zuwachs", obwohl derselbe in den über diese Steuern handelnden Schriften ganz eingebürgert ist; wohl aber trifft es, ohne den Namen zu nen nen, solche Bestimmungen, durch welche die Be steuerung des verdientes Wertzuwachses aus geschlossen und nur der unverdiente Wertzuwachs getroffen wird. Was ist verdienter, was unverdienter Wertzuwachs? Blei ben wir beim obigen Beispiel. Jemand hat eine Wiese um 6000 K gekauft und sie um 9000 K verkauft und dadurch einen Wertzuwachs von 4000 K erzielt

- und Fuhrwerksgewerbe, find ohne jegliche be rufliche Solidarität und haben, soweit sie über haupt Tiroler sind, die tirolische Eigenart viel- j fach ganz abgestreift; daran ändert nichts, daß ■ manche Pensums- oder..Hüttenkellnerin in einem j tirolisch sein sollenden Pbantastekoitü-u paradier:. , Tätigkeit anderer, des Staates, des Landes, der Gemeinden geschaffen oder durch die Neugestal tung wirtschaftlicher Verhältnisse erzeugt wird. In solcher Weise kann oft ganz und gar ohne Mithilfe des Besitzers

ein Wertzuwachs ent stehen, der Hunderte von Prozenten ausmacht. Es kauft z. B. jemand eine Wiese und während der Besitzdauer wird unmittelbar angrenzend eine Straße gebaut oder ein Bahnhof oder eine Fabrik. Dann wird die Wiese Baugrund und wird, wenn sie 5000 K gekostet hat, vielleicht um 50.000 K und mehr verkauft. Dieser ganz und gar unverdiente, durch die Leistung der Gesamt heit erzeugte Wertzuwachs ist es, von dem ein Teil als Abgabe der Oeffentlichkeit wieder zugute kommen soll. Es wird schon

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 14.06.1912
Physical description: 8
Gelte 4 Volks-Zeitung Freitag den 14. Juni Nr. 135 daß diese gelben Gesellen ein sehr schlechtes Gewissen haben müssen. Jedenfalls glauben sie, daß man sie für ihre Dummheit auch noch Prügelt. Als ob sie nicht ohnehin schon genug geschlagen wären. Viel leicht interessiert sich auch die Gendarmerie für die Waffenbesitzer. Ganz besonders sei auf das Indi viduum Hofer verwiesen, das sich an Drohungen nicht genug tun kann und der aus Angst ständig von einem Polizeimann bewacht

, schadete aber den ersten Ausführungen ganz gewal tig, zudem sich der Redner dabei in Widersprüche verwickelte. Nach seinem Referate erhielt er starken Beifall. Ein Herr Krauß, Physiker aus Dresden, der ebenfalls Anhänger einer „freien Weltanschau ung" zu sein vorgab, versuchte gegen einzelne Aus führungen Großmanns anzukämpfen, wurde aber vom Referenten glänzend widerlegt. Nun wollte ein Mitglied des Kath. Gesellenvereins, der Malerge hilfe Backhaus, Großmanns Ausführungen ab schwächen

. Was sich aber der Pfarrer von Kaltern, Gottlieb Hueber, ehr baren Frauen gegenüber herausnimmt, dürfte denn doch das Höchste darstellen und inuß deshalb zur Warnung veröffentlicht werden. Eine Frau L., geb. H., deren Gemahl, ein Schlosser, seit einigen Jah ren in Frankreich sein Brot verdient und mit dem sie fleißig korrespondiert, war vor einigen Tagen an einem öffentlichen Brunnen mit Waschen be schäftigt. Ganz unvermutet trat Pfarrer Hueber auf sie zu und sagte: „Sie, Frau, ich habe mit Ihnen etwas zu besprechen

klopfte Frau L. neuerdings an die Zimmertüre des Pfarrers, und diesmal wurde sie eingelassen. Anstatt des Grußes herrschte der Gewaltige sie an: „Vor allem mache ich Sie ausmerksam, daß ich Sie um halb und nickt um dreiviertel elf Uhr herbestellt habe, verstanden?" Alle Beteuerungen, rechtzeitig zur Stelle gewesen zu sein, halfen der guten Frau nichts, sie wurde ganz einfach Lügen gestraft. Sodann meinte der et was zuviel sich anmaßende Herr: „Ich habe in Er fahrung gebracht, daß Sie Ihrem Mann

sehr selten oder fast nie schreiben, w o r « u s i ch m i t G r u n d schließe, daß Sie mit anderen Män nern verkehren!! Ihr kürzlich verstorbener Vater war ein guter Christ und ein braver Mann, Sie aber sind keine brave Tochter!" Höchst empört über eine so schwere und unverdiente Beleidigung verließ Frau L. so rasch als möglich den Pfarrhof mit dem festen Vorsatze, dessen Schwelle in ihrem Leben nie mehr zu betreten. Merkwürdig! Der Zölibatärich Gottlieb Hueber scheint von der ehelichen Treue ganz

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Gardasee-Post
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Page 1 of 12
Date: 27.05.1911
Physical description: 12
- Verhältnisse am Gardasee näher. Man ist durch die Frühlingssaison nicht ganz befriedigt trotz des starken Osterver kehrs und der durch denselben gebrachten Ueberfüllung. Wenn wtr den Gründen dieser Erscheinung nachgehen, so erkennen wir, daß der Gardasee seinen natürlichen Zufluss über Bozen und Trient durch die Mori-Arco 1 Rivabai-.n erhält. Bozen und be sonders Meran gewinnen durch ihre künst lich gesteigerte Anziehungskraft von Jahr zu Jahr mehr Bedeutung, als den südlicheren Fremdenorten lieb

, San Vigilio etc. aufzusuchen, fühlen sie kein Bedürfnis und haben auch bei ihrem umfangreichen Reiseprogramm nicht die nötige Zeit dazu. Von den kleineren, weniger vom Fremdenverkehr berührten, aber deshalb keineswegs wenD :r besuchen^ werten Orten Tremosine, Tose ),.mo, Torri, Bardo- lino, Lazise und von den Kultur- und Kunst schätzen des Gardasees ganz zu schweigen. Bei dieser Tendenz des Fremdenverkehrs ist es schwer, auf den Zuzug zum Garda see anders einzuwirken als durch fortge setzte

Hinweise in gelesenen Zeitschriften und Tagesblättern, durch die Veröffentlichung von künstlerischen und kulturgeschichtlichen Motiven, die das Interesse für den Gardasee wachrufen und steigern, durch die Ver sendung -von Propagandaschriften, durch sportliche Arrangements und dergl. Am meisten hat hierin die Riviera des Gardasees getan, um den Fremdenverkehr auf sich zu lenken. Wenn früher von Gardone etc. Fremde wenigstens auf Ausflügen nach Riva kamen, so bleiben ganz auffallender Weise

. Und fühlt man sich irgendwo nicht ganz befriedigt, so versucht man es eben wo anders und wählt solche Orte, die hierin am meisten tun und aufbieten. Landschaftliche Schön heit und die Natur allein tuns heutzutage nicht mehr. Es muß vielmehr jeder Ort auf das Tatkräftigste Mitarbeiten, um seine natürlichen Vorzüge ins rechte Licht zu rücken, um die einmal gekommenen Frem den auch für einige Zeit festzuhalten. Dem Gardasee und seinen Uferorten fehlt noch

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Tiroler Post
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Page 2 of 12
Date: 22.04.1910
Physical description: 12
In Steiermark hat der bekannte Bauern- verhetzer H o h e n b l u m gegenüber dem christ lichsozialen Bauernführer Ritter v. Pantz eine ganz gewaltige Niederlage erlitten. In ganz Obersteier haben sich nun die Bauern von ihm und Baron Rokitansky losgesagt. Bei einer Bauern versammlung in Schladming, wo über 2000 Bauern erschienen, waren nur 70 Anhänger Ho- hmblums anwesend, dessen Hetz- und Klassenpo litik eine entschiedene Niederlage erfuhr. Die österreichische Seemacht ist um ein Pan zerschiff

, welche bezwecken, daß sich die Verkehrs arbeiter und die Arbeiter bei den Lichtwerken den Bauarbeitern anschließen und dann müssen die Arbeitgeber nachgeben. Das Volk ist übri gens in ganz Deutschland für die Arbeiter und gegen die Bauherren. Die deutschen Zeitungen bringen täglich lange Berichte über die Vorgänge in den einzelnen Städten. Jedoch muß bemerkt werden, daß bis jetzt überall vollständige Ruhe herrscht. Auf dem Balkan herrscht jetzt wieder Wind stille. Die A l b a n e s e n sind ziemlich zur Ruhe

, zur Urne zu gehen und gut zu wählen. Jeder Wähler ist vor Gott für seine Stimme verantwortlich. Gegen ehrlich, noch appetitlich, noch wohlerzogen sei, anderer Leute Eßwaren anzutasten. Er wollte ein guter Psychologe sein. Also zog er folgende Schlüsse aus seiner unliebsamen Wahrnehmung: 1. wer naschte, war kein ganz aufrichtiger Mensch; 2. wer mit kaltlächelnder Miene am Honigtopf seines Nebenmenschen sich vergriff, der war auch nicht imstande, einer größeren Versuchung zu widerstehen; 3. wer

geschüttelt: „Aber das hätte ich doch unserer Minna nie zugetraut!" Ganz bestürzt hatte Hermann ihr innerlich sofort abgebeten, daß er schnöderweise sie selbst im Verdacht gehabt. Natürlich, Minna, das Dienstmädchen, war die Schuldige! Daß er daran nicht gedacht hatte! Gretchen war doch im Grunde ein sehr nettes Mädchen. — Sie war auch nicht ungebil deter als andere junge Damen, die mit der ersten Klasse einer höheren Töchterschule genug Bildung für ein ganzes Leben eingesogen

zu haben zu meinen. Sie war unstreitig hübsch und sie sang auch ganz nett. Ja, mit diesem Gesänge hatte sie sirenen gleich schon oft alle Bedenken des Doktors und alle Spottreden des Freundes zu beseitigen ge wußt. Wenn sie abends am Klavier saß und „Alt-Brandenburg" oder ein anderes gefühl volles Lied sang, dann schmolz im Nebenzimmer des Doktors weiches Herz dahin. Mehr als ein mal war er bei solchen Gelegenheiten schon im Begriffe gewesen, den „entscheidenden Schritt", nämlich ins Familienzimmer hinüber, zu tun, aber immer

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Lienzer Nachrichten
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Page 14 of 14
Date: 19.12.1911
Physical description: 14
der Tagung ) Liedertafel ein Konzert ganz exquisites Programr Viele Gebäude waren c beflaggt. Als Ort für dei Reutte in Außerfern, mit dahin die Fernbahn erbst falls findet der Delegier Jenbach statt. filordverfud). In ei (Vintschgau) kam es zwis Streite. Der eine, namev die Stube. Bald darauf zurück und legte auf den faßte den Lauf, der Schi Ladung drang ihm in de wurde dem Bezirksgericht Zustand des anderen ist kergabtturze im 0< nachts erfolgte vor Zn der „Alzeupuith" ein koli inneren Brunnenberg lös

Persönlichkeiten desselben von einer Art Wiedereroberung italie nischen Gebietes träumen und darauf hinarbeiten. Dies ist in der Tat nur ein Traum; denn in einer Zeit, wo die deutschen Grenzgebiete immer von Italienern bewohnt werden, italienisches Gebiet deutsch machen, ist doch ganz und gar eine Un möglichkeit. Andererseits aber sind es gerade diese Bestrebungen, welche die Italiener am meisten aufreizen und welche den Unfrieden in die Gemeinden hineintragen. Und dies ist es, was in den italienischen

Seelforgen ganz be sonders schädlich empfunden wird. Nichts ist fürdisSeel sorge schädlicher, alsder G e m e i n d e u n f r i e d e n; aber nicht bloß das — es wird wiederholt versichert, daß mit Beru fung auf den Tiroler Volksbund da und dorr in Jtalienischtirol Persönlichkeiten auftreten, die in religiöser Hinsicht sehr verdächtig sind; sogar An dersgläubige treten als Akteure des Tiroler Volks bundes auf. Das paßt freilich ganz und gar nicht für einen -den Adamen des Tiroler Vol kes tragenden Bund

, daß die nationale Eroberungspolitik Wohl eine Menge Geld kostet, aber auch gar keine natio nalen Lorbeeren und Erfolge einbringt. Die Volksbundmitglieder sollten sich eigentlich ganz energisch dagegen verwahren, daß von ihren Mit gliedsbeiträgen unsinnige Spenden für eine so nutzlose Arbeit, wie sie die nationale Ero berung oder, wie einige sagen, Rückerobe rung ist, hinausgeworfen und vergeudet wird. Im Prinzip scheint die Leitung des Bundes selbst auf diesem Standpunkte zu stehen, was freudig an zuerkennen

ist. Hier komme ich nun auf den feinen Unter schied zwischen den i,V o l k s b u n d a k t i o n e n" und dem „Vorgehen g e w i s s e r A g i t a- t o r e n". Das ist eben die haarfeine Unterschei dung, die theoretisch ganz richtig ist, in der Praxis aber sehr wenig Wert hat und insbesondere von den abseits stehenden Gegnern gar nicht anerkannt wird. Diesen tritt ja der Volksbund nur in den Agitatoren gegenüber und deren Vorgehen ist ihnen die Aktion des Volksbundes. Wenn es darum das Vorgehen

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 16
Date: 14.08.1910
Physical description: 16
nur dann ab, wenn die Dirn jung ist, was aber in leider allzu häufigen Fällen nicht gerade der Fall sein Zoll. Viele oder manche „Diandln" haben das kanonische Alter bereits seit einiger Zeit überschritten, sind aber sonst, wenn man von den diversen Schön heitsfehlern, vielleicht gar einen „Kropf", absieht, ganz nett! Geradezu eine Hochachtung genießt in unseren Al- penländern der Wi ldsch ü tz. Jedenfalls ist er viel geachteter als der Jägerbursche, der in vielen Tälern nur als Spion gilt und vielfach unbeliebt

ist. Es ist dies auch ganz leicht erklärlich. Der Bauer ersieht geartetes Zeichen an, daß hier ein Toter liegt! Ver dorrte alte Kränze und vertrocknetes Gras bedecken das Gebiet, wo,der Unglückliche liegen soll. Vergebens würden einmal Verwandte oder gute Freunde des Ver blichenen dessen Grabstätte aufsnchen. Als würdiges Gegenstück zu dieser Geschichte reiht sich der folgende Vorfall, der gegenwärtig in Fulda viel von sich reden macht und über den das „Berliner Tageblatt", irie folgt, berichtet: eben in dem Verbot

überhaupt sehr stark ausgeprägt, wenn auch nicht so stark, wie im benachbarten Kärntnerlande. In man chen Tälern, die vom „moralisierenden" (? Klerika lismus noch unbeeinflußt sind, herrscht im Liede n a- t lä r l i ch e U n g e z tu unge n h e i t, ganz dem Natu rell und der kraftstrotzenden Gesundheit des Bauern- vlokes angepaßt. Daher sind auch viele e rot i s ch e Volkslieder entstanden und werden, haupsächlich in Vierzeilern, noch heute gesungen. Ganz allgemein werden solche Lieder gesungen

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 16
Date: 25.10.1919
Physical description: 16
oder Seidenraupenzucht getrieben werden kann, inacht nur einen ganz kleinen Teil des Landes aus, besonders wenn man noch die Schotter-, Sumpf- und Au'flächen den Haupttäler gewissenhaft in Abzug bringt. Im über wiegend größeren Teile des Landes und über seine Süd grenze hinaus — nur am Gardasee grenzt das cklpen- ländische Wirtschaftsgebiet innerhalb Tirols an das ita lienische — treibt die Landbevölkerung genau so Feld bau, Viehzucht und Waldwirtschaft, wie in Nordtirvl, wenn auch die einzelnen Kultur

nach Menge und Güte unvergleichlich größer, als bei den minderwertigen, so daß ganz bedeutende wirt schaftliche Spannungen und Schränkungen entstehen müssen. Man vergegennxirtige sich nur die Unterschieds möglichkeiten beim Milch- und beim Weinertrag, bei der Kartoffel- und der Aepfelernte, bei der Hans- und der Kokonansbeute! Ter Landwirt rechnet im allgemeinen mit einem Ertrag, seines Bodens und seiner Arbeit, der sich nicht viel unterhalb des seit Menschen gedenken er reichten Maximums hält. Je größer

" genannt und auch wirklich Juden im besten Sinne des Wortes, haben der Welt bewiesen, was Südtiroler Tüchtigkeit, Ausdauer und Verlätz! ich kei t vermag. Ganz anders steht es mit den Gegenden, wo das h o ch- wertige Bodenprodukt vorherrscht, ltnb besonders dort, wo ein z w e i m a ! i ge r E r t r a g im Lause eines Jahres die Einnahme- und zugleich auch die Einbuße- Möglichkeiten steigert und die Spekulation zur Grund lage des Wirtschastslsbens gemacht hat. Diesen unsolide sten Typus der Südtiroler

ausgenommen:- die mußten nun zu steigenden Zinsen verlängert, neue Darlehen mußten ausgenommen werden. Es mag ungefähr 80 Jahre vor Ausbruch des Krieges gewesen sein, da war die ganze Landbevölkerung des Wein-Seidegäbietes hoffnungslos verschuldet und mußte für die geschuldeten Beträge 8—12 Prozent Zinsen zah len. Nun, verschuldete Bauern und hohe Wucherzinfen hat cs anderswo in der alten Monarchie^auch gegeben — trotzdem war die Lage des Welschtiroler Schuldners sei ner: Gläubiger!: gegenüber ganz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 11.04.1913
Physical description: 8
wurden durch die Alpenvereinssektion Schwaz in deren Arbeitsgebiet mehrere Wegmar kierungen ergänzt und neue angelegt. Die Bezeich nung der Almen wurde im gesamten Arbeitsgebiete vollendet. Der Weg Kellerjoch—Sidanj och—Rast kogel—Penkenberg soll bezeichnet werden. Der Win terraum bei der Kellerjochhütte ist ganz unzuläng lich, weshalb die Herstellung einer neuen, zweckent sprechenden Unterkunft beschlossen wurde. Lienz. (Ein B u b e n st r e i ch.) In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bemerkte

durch Feuer vernichtet. Das Feuer konnte aber zum Glücke früher gelöscht werden, ehe es zer stören konnte, was es nach böser Absicht hätte ver nichten sollen, so daß der Schaden nur ganz klein sein dürfte, was aber an der verwerflichen Tat sicher nicht viel ändert. — (Zum Unglücksfall.) Wir berichteten bereits gestern von dem schweren Unfall, der den Milchführer vom Amlacherhof getroffen hat und der zur Folge hatte, daß der junge Mensch hoff nungslos im Spital darniederliegt. Wie sich der Fall abgespielt

hat, weiß man überhaupt nicht ge nau und vielfach wird die Meinung ausgesprochen, daß der Bursche bloß vom Wagen heruntergefchleu- dert wurde und mit dem Kopfe heftig auf einen Stein zu fallen kam. Natürlich ist auch der kleine Wagen bei diesem Unfall ganz in Brocken gegangen, während sich das Pferd eine kurze Strecke weiter wieder ruhig einfangen ließ, nachdem es von Ge schirr und Wagen fast alles schon losgerissen und verloren hatte. Wie notwendig die größte Vorsicht bei Pferden, und sei

Faktoren bezeichnet werden. Was in aller Welt geht die Militärbehörde der Vor fall im Volksschauspielhause an? Hier handelt es sich nicht um eine notwendige Aktion bei Gefahr im Verzüge, sondern um eine ganz gewöhnliche Lohn differenz, deren Austragung einzig und allein Sache der Beteiligten ist. Glaubt die Spielleitung auf ihre Franzosen-Darsteller verzichten zu können, so soll sie eben die Küchelbergschlacht ausfallen lassen oder dieselbe ohne Franzosen aufführen. An Ge- schichtsklitterung

auf Peu- telstein als Forstwart und kommt oft zum Pfarrer und zum Mesner hinüber. Er ist ein braver Mensch, dem sich nur Gutes nachsagen läßt, und ganz anders als der Lenzl, der tückisch und hinterhältig ist. Wir zwei kennen uns schon lang' und er schwatzt gern mit mir." „Und später wird er Euch einmal heiraten, nicht wahr? Das ist ja so ungefähr das, was ich mir selber gedacht Hab'." „Heiraten wird er mich nicht." „Warum nicht?" „Weil zum Heiraten zwei gehören." „Das heißt: Ihr wollt

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 19.10.1913
Physical description: 16
fiel das Kastell von Trient und ganz Welschtirol warvon der franzö sischen Herrschaft befreit. Fenner er hielt vom Kaiser als Belohnung oas There- sienkrSuz und ward Inhaber des neuerrich teten Jügerkorps, der späteren Kaiserjäger, Eisenstecken und Speckbacher erhielten die gol dene Medaille. Das erfolgreiche Vorrücken der Kaiserjäger war in ganz Tirol mit immer grö ßerem und allgemeinerem Jubel begrüßt wor den, und an die Hoffnung auf Wiederkehr der Herrschaft Oesterreichs knüpften sich hoch

. Die Männer, die hier das große Wort führten, waren meist Leute ohne bedeutende Vergangenheit, ehe malige Bediente, Krämer und Bauern, gebär deten sich aber als die Vertreter ganz Tirols und richteten ihr Ausrufe an alle Tiroler. Der Angriff war auf den 10. Dezember geplant Wirklich drangen die Bauern am 11. Dezem ber in Innsbruck ein, fanden aber starken Widerstand. Es wurde viel geschossen, allein die Verluste waren trotzdem gering. Bald wurden die Bauern, welche diesmal zu schwach, zu uneinig

. Nun bs- mächtigte sich aller Gemüter die Hoffnung, ja die feste Ueberzeugung, daß mit dem allge meinen Weltfrieden auch ganz Tirol wieder unter Oesterreichs Zepter zurückkehren werde. Bereits gingen Gerüchte dieser Art, aus guter Quelle stammend, freudig begrüßt durch das Land. Alle Anschläge und Pläne zu weiterer Gewalttätigkeit wurden aufgegeben und man sah keine bewaffneten Zusammenkünfte mehr. Die bisherige Unruhe und Gärung machte der Stille Platz, und die Sehnsucht nach der Wiedervereinigung

mit Oesterreich gewährte ein heiteres und freundliches Bild und zeigte den Nationalcharakter der Tiroler in seiner eigentlichen Natur und in seinem wahrsten Lichte. — Ganz Tirol von der Ve roneser Klause bis Kufstein und von der Mark Kofel unterhalb Lienz bis zum Block hause an der Bündnergrenze betrachtete sick trotz der Anwesenheit des bayerischen Mili tärs und der bayerischen Beamten \m größten Teile des Landes als tatsächlich wieder öster reichisch. Ueberall verschwanden die bayeri schen Kokarden (Farben

einem Stadttore auf. In ganz Vinschgau sah man kein bayerisches Wappen mehr und im Ober inntale prangte der österreichische Adler von Dorf zu Dorf, nicht nur auf allen Maibäumen, sondern sogar aus den Brunnensäulen. Doch bald kam eine Gelegenheit, diese Gesin nung noch lauter und deutlicher auszusprechen. Am 12. Mai sollte die Kaiserin Maria Luise auf ihrer Durchreise aus Frankreich nach Oesterreich in Innsbruck eintreffen. Da woll ten die Tiroler, obwohl Maria Luise Napo leons, Tirols grausamen Bedrückers

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 12
Date: 20.09.1913
Physical description: 12
hiedurch ganz entschieden gegen die un begründete Erhöhung der Lichtpreise um 6 Prozent und geben der löblichen Verwaltung bekannt, daß sie die Zahlung dieser 6 Prozent bis auf weiteres ver weigern. Gleichzeitig erlauben wir uns darauf auf merksam zu machen, daß wir uns mit der in Vorbe reitung stehenden Aktion der Wirtsgenossenschaft des Kurbezirkes Meran gegen diese Erhöhung solidarisch erklären." Au die Genossen von Franzensfeste! Am 28. d. um 8 Uhr abends findet in Ranalters Gasthaus

damit aus? Will so ein armer Sklave seinen Posten verlassen, um einen besseren zu erlangen, wird ihm ganz einfach die ganz gewiß einen Teil des verein barten Lohnes ausmachende Nachtragszahlung oder 'Remuneration nicht ausbezahlt, mit dem Beifügen, bas würde nur bezahlt, wenn der Dienstbote bis zu diesem Termine geblieben wäre. Wir stellen hier fest, und dies mag sich die betreffende Firma merken, diese sogenannten Nachtragszahlungen und Remune rationen sind ein Teil des Lohnes, weil vereinbart, stmd ist daher

Streich vor der Öffentlichkeit nicht mehr verteidigen können und sich daher lieber ganz stille in den tiefsten Winkel zurückziehen. So be schämt braucht man aber schließlich denn doch nicht zu sein, zumal wenn das Recht auf Seite des Herrn Eisendle steht. Daß man sich nicht zu sprechen traut, läßt eben viel denken. Nun noch eine Frage, die eben falls zur Lösung des Rätsels gehört. Wer hat das Ernennungsrecht? Ist dies dem Belieben des jewei« ligen Dekans überlassen oder hat noch jemand

, nicht pfründenbedürftig. Nun wollen wir noch ein bißchen zuwarten, aus dem Auge verlieren werden wir die Sache nicht, weil es nach unserer Meinung mit dieser rentablen Stiftung nicht ganz in Ordnung zugegangen ist. Christliche Wahrheitsliebe. Aus Br ixen wird uns geschrieben: Wie schon kurz in unserem Ver- sammlungsbericht vermerkt wurde, hat in der am vergangenen Sonntag hier stattgefundenen Volks versammlung in der Diskussion auch ein Herr Plo- ner, der Sohn eines hiesigen Bäckermeisters und waschechter

Christlichsozialer, gesprochen und hiebei, vollständig abweichend von der Tagesordnung, ge gen die Organisation der Bäckerarbeiter losgezogen. Herr Ploner behauptet, die in Brixen christlich or ganisierten Bäckergehilfen wollten den Ersatzruhetag zur Einführung bringen, jedoch die der sozialdemo kratischen Bäckerorganisation Angehörigen lehnten aus Feigheit jede Mithilfe ab. Der wahre Sachver halt ist aber ganz anders. In einer vor zirka drei Wochen stattgefundenen Gehilfenversammlung stell ten unsere Mitglieder

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 15.07.1913
Physical description: 8
Nr. 160 Dienstag den 16. Juli Automobil dar, dessen Seitenwände besonders nie drig waren, so das; die Gestalt des Königs hoch dar über hinausragte und man ihn wohl danach für einen körperlich großen Mann halten konnte. Auch der Zar wird von seinen Rbotographen mit Vorliebe als ein Mann von besonderen Körperkräften darge stellt, und es soll vor einigen Jahren auf feinen Be- febl ein Vild in ganz Rußland verbreitet worden sein, das ihn zeigte, wie er auf der Newa rudert. Der verstorbene König

. Aus Z a m s wird uns geschrieben: Durch den großen Brand im Jahre 1911 wurde das Dorf Zams fast ganz zerstört, auch die Kirche fiel dem gefräßigen Elemente zum Opfer. Nun ist Zams größtenteils wieder aufgebaut, eine neue Kirche ist erstanden, welche vor einiger Zeit der Biichof einweihte. Der alte Friedhof ist aufgelassen und ein neuer, moderner errichtet worden. Wer da aber glaubt, daß auch modernere Zustände platzge griffen hätten, der täuscht sich. Die pietätlosen Ge bräuche bei Begräbnissen werden von der Ortsgeist

gehen? Wir hoffen, daß mich in Zams mit der Zeit diese der Pietät hohnsprechenden Zustände beseitigt werden, um so mehr, da ja dadurch nie mandem Schaden erwächst. Sommerfest in Kufstein. Nach langer Regenzeit änderte sich ganz unerwartet das Wetter. Noch Samstag abends hätte niemand geglaubt, daß unser Sommerfest einen solch herrlichen Tag haben oder überhaupt abgehalten werden könnte Ganz über rascht wurden davon die Komiteemitglieder, welche sich auch gleich eifrig an die Arbeit machten. Zu tun

übrigens ganz vorzüg- l'ch zu seinem Bildungsgrade. Verschiedenes aus Meran-Mais. Allem An scheine nach kommt jetzt die schon lange avisierte Hitzwelle auch über unser Gebiet, was ja von den Besitzern der höher gelegenen Alpenhotels und Schutzhütten sehnlichst gewünscht wird. Aber auch den tausenden Rucksacktouristen, welche infolge der Knappheit ihrer Ausgabenpost gezwungen sind, die Herrlichkeiten unserer Alpenwelt auf Schusters Rap pen zu durchwandern, sei die nunmehr einsetzende schöne Witterung

gegönnt. Auch in Arbeiterkreisen bricht sich die Betätigung einer rationellen Touristik immer mehr Bahn, und so sieht man jetzt schon Samstags zahlreiche, mit Rucksäcken bepackte Grup pen den Bergeshöhen zuwandern. Als ein belieb tes Ziel unserer Arbeitertouristen gilt die am Fuße des Jfinger gelegene Jfingerhütte, die Eigentum der hiesigen „Naturfreunde" ist. Infolge des äußerst zahlreichen Besuches, dem gegenüber sich die Einrich tungen dieses „Alpenhotels" als ganz unzureichend erwiesen, sah

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