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Lienzer Nachrichten
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Page 11 of 16
Date: 31.03.1914
Physical description: 16
bequem gemacht und verlangte nun ein Gläschen Schnaps. „Aber den besten, den du hast!" setzte er mit rauher Stimme hinzu. „An einem Tage wie dem heutigen will ich mich nicht mit dem nächstbesten Handwerksburschenlikör begnügen." Das höh nische Gelächter, welches der Bursche seinen Worten folgen ließ, brachte den Wirt in Aufregung. Ganz nahe trat er zu dem Gast hin. „Solch frivole Redensarten verbitte ich mir am heutigen Tage. Solltest dich schämen! Mußt schon tief gesunken sein, daß du am Karfreitag

zischte er dem Mädchen noch ins Ohr: „Ich soll dir etwas bestellen von einem, den du betrogen und hintergangen und dadurch ins Zuchthaus gebracht hast. Bor ein paar Tagen ist er frei geworden wie ich. Er wird noch einmal zurückkommen in die Heimat, um Schimpf und Schande, welche du über ihn gebracht hast, zu rächen." Mit Befriedigung sah er noch, wie das Mädchen plötzlich ganz bleich wurde und zusammenzusinken drohte. Dann war er hinaus. Der Regen schlug ihm ins Gesicht, ohne die brennende Glut

, welche es eilig nach Hause trieb, um das Essen rechtzeitig fertig zu machen und das Vieh zu versorgen. Dann folgten plaudernd die Männer. Die hatten die ernsten Karfreitaggedanken in der Kirche zuriickgelasscn und unterhielten sich über Politik, Viehstand und Dienst boten. Der Bursche forschte, daß ihm die Augen wehe taten. Der Erwartete kam noch immer nicht. Dagegen erblickte der Späher ein altes Mütterlein und hörte sein leises Selbstgespräch. „Der Herr Pfarrer hat ganz recht! Einen solchen Schmerz

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 09.11.1919
Physical description: 12
. Alle Tage was Neues. Nee, du, kindisch freue ich mich auf diesen Besuch. Felix entwickelte in seiner lebhaften Art einen fast'ausgearbeiteten Tagesplan, so daß Hermann bei den Worten seines Freundes immer leichter zumute wurde. Nach diesem Programm konnte er sich ganz passiv verhalten. Er brauchte nur mitzu- schwimmen. Felix würde die Gesellschaft schon in Atem halten und für Ableitung von seiner Persönlichkeit sorgen. Es war doch gut. wenn man einen sol chen tatkräftigen Freund besaß. Lange hielt Felix

an Begeisterung über seinen Ausslug ins Lötschbergtal, den er mit seinem gütigen Pflegevater, dem Herrn Notar, ge macht hat. Ein Marsch auf eine richtige Alm, Ueber- nachten im Heu, Beobachten der Gemsen auf hoher Berghalde sind ihm so wunderbare Begebenheiten, daß sein Staunen kein Ende nimmt. Ganz ernsthaft meint er: ,,.... und sogar die Kühe auf der Alm haben den Herrn Notar erkannt, denn sie sind, so nahe zu ihm hingesprungen, gerade, als wenn sie ihn hätten begrüßen wollen'. Karl ist auch ganz fest

. Na nu? Ja, Rosen. Damenbesuch. Herrjeh- hat der junge Herr Felix sich Seite 5 Wienerinnen sehen, die emsig beschäftigt waren, die Kunden zu bedienen. Die kleine Toni aus der Flo- rianigasse, die in einer Papeterie in Thun ein gutes Plätzchen hatte, sagte mir einmal ganz strahlend: „Jetzt weiß ich schon besser wie das Ladenmädchen, wo alles zu finden ist,' und Karl aus Margareten überraschte feine Pflegemutter zu ihrem Geburtstag gar mit einer selbst gearbeiteten urcnzsticharbeit. Er war übrigens

in jeder Beziehung ein häusliches Ge nie,' er wußte auch, stolz wie ein Spanier, das Re zept der Kriegsbuchteln nazugeben, ganz so, wie die Mutter sie zu Festtagen macht. ' Die Poldi aus Gersthof hatte an einer Pen sionsinhaberin in Bern eine liebe Pflegemutter be^ kommen. Sie war ganz selig, wenn sie zu den Speise- stunden mit dem großen Gong durch Haus' gehen durste und sich dabei im stillen natürlich auf ihr eigenes Göttermahl freute. Poldi ist übrigens an dem zweijährigen Töchterchen der Pensionsinhaberin

nicht angehalten zu ha ben. Der.StationSoorstand sckite mir später ganz betrübt, daß die Kleine aus der Heimat nie mehr eine Zeile Nachricht ihm zukommen ließ. Die Schuld lag auf Seite der Angehörigen. Familien aus den verschiedensten Berusssphären wetteiferten, unsere armen Kinder aufzunehmen und ihnen eine glückliche Zeit zu verschassen. Ganz beson ders opferwillig waren die Geschäftsleute, die Eisen bahnbeamten und überhaupt die Familien des Mittel standes. Auch auf dem Land bei Bauern und Grund

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 16.08.1916
Physical description: 16
wollte unter.der Last schier zusammenbrechen. Es klagte und jammerte und tat manchmal ganz unsinnig. So oft Leopold aus dem Salle kam, schrak es nervös empor, zitterte an allen Gliedern und getraute sich nicht zu fragen, wie es mit dem Vieh stehe. Alle Trostgründe des Mannes schien es zu über hören; eZ brütete nur dumpf vor sich hin oder gab eine mißmutige Antwort. Dem Leopold tat dies imlsö Weher, als er nicht merkte, daß Han- neles Gebaren aus einem krankhaften Zustande hervorging. Trotzdem blieb er immer

gleich ruhig nnd freundlich und hätschelte das Weib wie ein launisches Kind. Eines Tages sagte das Han nele unter einem Strom von Tränen: „Pold, wir haben uns beide gegen unsere El tern vergangen, und nun kommt die Strafe. Uns trifft der Väter Fluch, weil wir gegen ihren Wil len geheiratet haben.' „Aber, Hannele.' rief er ganz erschrocken, „wie kannst denn so et Uns sagen? Schau', der alte Schulmeister, der Pfarrer und auch andere Geist lühe haben uns zur Ehe geraten und haben uns versichert

, wie es uns gegangen ist, hätte er selber sein Wort zurückgezogen und uns beide zusammen verheiratet. Ganz gewiß, er hätte aus Erden uns schon gesegnet. Wie viel mehr wird er im Himmel uns jetzt segnen, wo er noch viel gütiger ist.' .. „Mein Vater, Wohl, der ist gut; aber der dei- nige ist unversöhnlich, ist ein Wüterich. Er hat dich verflucht und mich mit dir. Deine Leute wünschen uns alles Böse, und das geht uns nach.' l „Hannele. sei nicht abergläubisch. Ein Segen vom Himmel wird doch stärker

, weil ich dich so unglücklich gemacht Hab'. Du tust mir soviel erbarmen.' „Sei still, Hannele, sei still mit dein Erbarmen. Schau, ich bin trotz aller Sorgen nie so glücklich ge wesen wie in der Zeit, seitdem ich dich zun: Weibe Hab'. Und wenn ich dafür mein ganzes Leben nichts als Schmerzen hätt', wär' das Glück nicht zu teuer erkauft.' ^ „Du lieber, treuer Mensch, ich bin auch mit dir glücklich gewesen, und ich wünsch' mir nichts an deres, als daß ich dich ganz glücklich machen könnte.' „Dann darfst dich nickt halb krank

nagte, brachte er doch nicht ganz fort. Das tat aber seiner Liebs keinen Eintrag und festigte nur seinen Entschluß, sich womöglich sür das Hannele noch mehr zu opfern als bisher. Mit fast weiblicher Sorgfalt las er der Gattin jeden Wunsch aus dnn Auge, half ihr, pflegte und tröstete sie, auch wenn er von den Ar beiten ganz ermüdet war und Tag und Nacht kein ruhiges Stündlein hatte. Das Hannele nahm all' diese Dienstleistungen wie etwas Selbstverständ liches hin und zeigte sich, Wohl infolge

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Der Burggräfler
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Page 1 of 16
Date: 26.10.1910
Physical description: 16
Bestimmungen beaufsichtigen. Sie wollen den Landesschulrat in allen Kronländern ganz in ihre Gewalt bringen; die Mehrheit haben sie so wie so schon fast überall im Landesschulrat. In Steiermark wurde der erjte Versuch unter nommen. Diesmal ist er noch mißglückt. Nunmehr wurde der gleiche Versuch in Kärnten gemacht. Die Freisinnigen haben in Kärnten wie in Steiermark die große Mehrheit im Landtage und im Landes schulrat. Nun wollen sie denselben ganz beherrschen, indem die Vertreter der Regierung

und die Landes» schuiinspeltoren ausgeschlossen und dafür die Ver treter des Landesausfchusses, der ganz freisinnig ist, vermehrt werden sollen. Dieser Beschluß beweist deutlich, wohin die Frei sinnigen zielen. Warum wollen sie die Staatsbeamten und Landesschulinkpekloren, welche ohnehin meist freisinnig sind, ausschließen? Weil diese doch nicht jeder Verletzung des Gesetzes zullimmen würden, und nach einer solchen gehr das Trachten des Frei sinns, der den 8 1 des Bolksjchulgesctzes ganz wirkungslos

an die Volks schule stellen, ganz gegen das bestehende Reichs- coikslchulgesetz. Dies jagt nirgends, daß die Schule die Aufgabe hätte, dis Kinder freisinnig zu erziehen, vom Mguel'r I. Kampf mit den Freimaurern. 2n der Berliner „Germania' finden sich folgende interessante Ausführungen: Seit wenigen Tagen herrscht in Portugal eine kleine Clque von Freimaurern, die ohne eine Spur von Berechtigung und Recht, allein gestützt aus die Hilfe einer gekauften Soldateska und trunkener Pöbelhaufen, das Land regiert

gerade in Portugal durchzumachen halte, daß es also ent weder bewußte Lüge oder absolute Ignoranz ist, wenn heute behauptet wird, dies Land sei durch vielhundertjährige „klerikale Mißwirtschaft' dem Ruin nahe gebracht worden. Wenn dem so ist, so ist ganz allein die radikal-liberale Partei, vornehmlich aber die Loge dafür verantwortlich zu machen. Die Geschichte liebt es, sich zu wiederholen, stets finden wir zu Borfällen aus der Gegenwart Ana logien in der Vergangenheit; nie aber wird dieses Phänomen

sie durch schnöden Verrat, durch auswärtige Hilfe die Oberhand gewinnen: deshalb bleibt der Kampf, den Dom Miguel von Bra- ganza gegen sie führte, nicht minder tapfer, denn nicht der Erfolg allein entscheidet, und schon der alte Klassiker rusi aus: „Yictrix causa Diis placuit, sed viola Catoni“. — Wenn je auf einen Mann das SchUlerfche Wort paßt: „Bon der Parteien Gunst und Haß verwirrt, schwankt sein Charakterbild in der Geschicht', so ganz gewiß auf Dom Miguel. wohl aber verlangt es vor allem anceren

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 11.03.1916
Physical description: 8
«» ganzjährig T IS dv. Einzelne Rümmer IL d». st, we» g »t««) W» >»» fstM»»» <w» «»>v«ck!iche AS»5iOa»t >e»s»U>»» »icht «»fOtO»» <Ut «t« Nr. 21 Bozen, Samstag, 11. März 1916 55. Jahrgang. Es M M8 Ganze. Bei allen kriegführenden Staaten trat in den letzten Monaten die Anficht auf, daß der kommende Frühling endlich die Entscheidung im Weltkrieg bringen werde. Wir hofften ?S, die Gegner sagten eS. Ganz offen wurde schop lange Zeit her in London und PariS7 von Ministern und Bar kittreden der ganzen Welt

und seine Tage find, nachdem jetzt der Mze Nordteil der ungeheuer starken Gürtelfestung Vit ihre« 88 modern gebauten Werken und Panzer- ststen aufgerissen ist, wohl gezählt. 3m Nordes find die beiden Panzerfestungen Touaumont und Baux nebst zahlreichen anfchlie- e nden Befestigungen erstürmt, im Nordwesten und ist die Festung fest umschnürt. Nur nach Südwesten ist die Front noch offen. Hat schon der ganz unverhoffte Sturm auf Berdun in den vtbruartagen heillosen Schrecken in Paris auS- öklbst

— und die Franzosen glaubten noch einmal. ES ist war, alles was in Frankreich an Re serven ausgebracht werden konnte, wurde nach Ber dun geworfen, in der Vorigen Woche war fast in ganz Frankreich der Zivilverkehr der Eisenbahnen eingestellt. AlS alles dort war, setzten — die Deut- schen mit neuen Angriffen ein und eroberten neue Werke und Btfestigungen. Der Rückschlag aus di? genarrten Franzosen muß gewaltig fein: Paris zit- tert heute wie noch nie; denn Berdun ist d-r Schlüssel zu Frankreich. WaS im Jahre 1871

hatte der Toni längst keine da er nie Antwort erhielt, keine ZK» ..^ber nach Sankt Michael kam doch oft Von den Schützen. Wo fie ständen und d-,„.x. ' ^ ^ lebten. Der und jener kam ver- MLck und erzählte; anch vom Toni eu«5 ^ eS redete fich herum und kam selbst . zu Ohren, die nicht gewagt hatte, der 5^- «u gehen und fie auszufragen. Daß Äs/? don seinen Altersgenossen Müdigkeit und sei w ertrage; daß er erst ganz lustig W'NN n die Büchse» Ir-ll-n höre. ik>l» «? ^ September, da war eines Morgens ^iye ^ Sankt

, und kamen, und sammelten fich vor feinem Hause, und brachten ein dreifaches Hoch! auf ihn aus, weil er de« Zoni sein Bater sei. Der Lehrer ging zwar ans Fenster und grüßte, sagte aber kein Wort, und nur die Frau Lehrer ging verstohlen zur Hinteren Tür aus dem Hause und verteilte an die Kinder einen großen Hefen- kuchen, den fie — gottlob — gerade an diesem Tag gebacken hatte. — Sie war voll Freude, aber doch auch ganz gebeugt von Kumirer. Sie begriff vollends ihre» Mann nicht mehr! War er denn ganz

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 03.06.1919
Physical description: 8
31. Mai 1919 tischen Religionsunterrichtes und der votwendigen religiösen U Hungen an unfern Schulen voll und ganz einstehen wird. Wir verlange« die Beibehal-- tnng der religiösen Uebungen als untrennbaren Be standteil des Religionsunterrichtes. Schutz des Mgeln! ^ Vor 20 Jahren wurde in Graz ein Bund ber Vogel- und Tierschutzfreunde gegründet, der fast in der ganzen Welt Anklang fand; es wurden viele Ortsgruppen in ganz Oesterreich-Ungarn ge- schnff.n. Die seinerzeitig? Vereinsleltung veran

rührigen Arbeit ein, um gutzumachen, was dem Vogelschutz- gesetze mangelte und sie erreichte denn auch, daß der Fang von Vögeln zu Speisezweckeu und Ver kauf toter Vögel im Bereich dieser Ortsgruppe so zusagen ganz eingestellt wurde. Durch Gewinnung der Geistlichkeit, Lehrer, Vorsteher usw. und durch Verteilung taufender von Weichnachtsbüchlein an die Schuljugend, wissen schaftlicher Bücher an die Lehrer gelang es und den Vogelmord zu bekämpfen. . Der zweite Kongreß wurde in Lausanne in der Schweiz

: der Gewohnheit und Ver dienstentgang ließ sich nicht ganz bekämpfen. So kommt es eben, daß Liebhaber von gebratenen Vögeln j.tzt -wieder hier und in der Umgebung den Vögeln nachstellen, Nester mit den Jungen ausnehmen und oerspeisen, ja auch die kleinen Strichen austrinken. ' . ^ ^ Unser schönes Südtirol besitzt eine reiche Obst-, Wein- und Forstkultur, inöbesonders Bozen und Umgebung, wo die nützlichen Vögel zur Bekämpfung der schädlichen Insekten unbedingt nötig sind, da- her unbedingt geschützt

von gefahrvollen Unternehmun gen schon glücklich überwunden hat. Hawker reiste mit seinem Begleiter, dem Kapitän Grieves nach Nordamerika, um von Neufundland aus den Flug nach Irland zu unternehmen. Dies ist. wie ein Blick auf die Karte zeigt, die kürzeste Strecke zwischen der alten und der neuen Welt. Am vor letzten Sonntage !8. Mai wurde von Neufundland aus der Aufstieg hei übergedrahtet und infolge der Kühnheit des Unternehmens, wie auch der Volks tümlichkeit und Beliebtheit Hawkers, war ganz London

, war ganz England auf den Ausgang ge spannt. Es brach der Moniag an und kein Le benszeichen, die Stunden verrannen und noch keins; es kam der Dienstag und wieder nichts, die Auf regung war aufs Höchste aestiegen als von unge fähr der Ruf: ^Verloren!' erscholl. Die allge meine Erregung wich plötzlich einer allgemeinen Trauer. Es wurde so sicher an den Untergang der beiden Flieger geglaubt, daß der König Frau Hawker sein Beileid aussprechen ließ und die Hei, tung „Daily Mail' den Veitrag von zehntausend

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Volksblatt
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Page 5 of 10
Date: 11.07.1914
Physical description: 10
dieses herrlichen Prinzen mit einigen wenigen Strichen zeichne. Meine Herrn und Damen! Der hervorstechendste Lug, der unseren hochseligen Thronfolger aus- zeichnete, war Liebe und Güte gegen jedermann, vor allem seine Liebe zum Volke, ganz besonders aber zum Tiroler Bauernvolke. Im Bauervolke «kannte er das Rückgrat deS Staates. Nicht minder groß war seine Liebe zu den Armen und Verlassenen. Wo er nur hinkam, galt sein Besuch, gewöhnlich in Begleitung semer ihm geisteS- und gemütsverwandten Frau Gemahlin

, ja wie er sich selbst mehrmals ausdrückte — zum Freunde erkor. Ein k. k. Bezirksschulinspektor er faßte wohl das Richtige, als er mir vor nicht gar Langer Zeit schrieb, »daS ist eine Ehre und AuS Zeichnung für den ganzen VolkSschullehrerstand'. DaS Land Tirol war dem hochseligen Erzherzog ganz ans Herz gewachsen, das liebte und bewachte er wie seinen Augapfel. »Schütz mir doch dieses herrliche Land in seiner Schönheit, laßt eS nicht durch moderne Baukästen verschandeln, bewacht seine Reize in Natur und Kunst und schreibt

als durch Liebe, HerzevSgüte und Leutseligkeit war Erzherzog Franz Ferdinand durch sein offenes Wesen, seine Kühnheit und Tatkraft, so daß er Schwierigkeiten und Hin der- nisse bei einer einmal für richtig und gut erkannten Sache nicht gern gelten ließ. Boll und ganz kenn zeichnete ihn jener Spruch, den er im Jahre 1897 ins Saltauser Fremdenbuch schrieb: „Ziel erkannt, Kraft gespannt Pflicht getan, Herz ob'nan.' Man möchte sagen, in der Befolgung dieses — seines Grundsatzes — ist er dahin gesunken; dahin

gesunken als Opfer seiner schweren heiligen Pflicht, dahin gesunken — und daS ist vielleicht daS einzige v rsöhnende Moment im entsetzlichen Ereignis — wie ein Held deS klassischen Altertums für daS Vaterland! Denn heute werden nicht mehr Kriege geführt, wie in jenen alten Tagen, in denen der König voranritt, der Herzog vor dem Heere Herzog. Nein, heute führt man . ganz andere Kriege, heute spielen Ränke. Schliche, Intrigen, diplomatische Akte u. dgl. die Hauptrolle, der offene Kampf des Mannes

schön der seiner edlen Frau Gemahlin, die ganz das war und sich ganz als daS erwies, was er an ihr suchte, die treue Seele, die, obwohl sie sich der ungeheuren Gefahr bewußt war. nicht von feiner Seite wich und in Rot und Tod mit ihm ihre edle Seele aushauchte. Einige Striche muß ich dem Bilde deS hochedlen Erzherzogs Franz noch beifügen, vor allem feinen überaus regen Sinn für alles Schöne, Edle und Gute — für Kunst und Wissenschaft. »Schreiben Sie mir nur, schreiben Sie mir/ sagte er im Jahre 1897

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 16.02.1911
Physical description: 8
kam zur Sprache und wird von allen Einsichtigen warm begrüßt. Am kommenden DienStag findet eine Gemeinde- auSschußsttzung statt, wobei auch die Frage vor gelegt wird, ob das Automobil die Gemeinde über- nehmen werde, oder Private. Die große Mehr zahl wünscht natürlich daS erstire. Sogar mit Provheten ist die junge Genossenschaft schon be glückt worden, die ihr „Kurzlebigkeit' weissagen, weil daS erforderte Verständnis für die Geschäfts führung bei uns fehle! Das klappt nicht ganz. Wie viele

haben w nzigen Kleinhandel begonnen und find nach und nach Millionäre geworden, ohne erst lange Geschäftsführung zu studieren. Die Ultener werden fich in die Geschäftsführung ganz gut hwein finden. Wir wollen keine Wette eingehen, ob die Großhändler auf dem Lande den Ultenern an Geschetttheit überlegen find; aber so viel Grütze im Kopf haben wir schon, daß wir „den Sinn' dieser Prophezeiung beiläufig ver stehen. Wir respektieren den Propheten aber «est, wenn seine Weissagungen erfüllt find. Karneid

gebracht, von wo er dann in? Sanato rium des Herrn Dr. Clara nach Blumau über führt wmde. — Vergangene Woche kam hier ganz unerwartet der Herr BezirkSschulivspektoc Fleisch auf Besuch. Nachdem der Herr Inspektor aufmerksam den Gang der Unterrichts oerfolgt hatte, äußerte er fich am Schluß desselben gegen über dem Herrn Lehrer Kleinlercher sehr zufrieden über die Leistungen der Schüler. — Wte man hört, wird auch in Kardaun ewe Schule oder ein Kindergarten errichtet und zwar sollen die eben erdigen

die Seil künstlsrgesellschaft Anton Strohschneider. Die Leistungen derselben übertrafen selbst die kühnsten E.Wartungen, so zwar, daß Personen mit nicht ganz starken Nerven den Schauplatz verlassen mußten. — DaS am Tonntag im Gasthof „zum weißen Rößl' stattgehabte Bäckerkränzchen, sooie daS demselben vorangegangene Konzert erfreuten fich eines gnten Besuches. Leide Veranstaltungen nahmen einen höchst animierten, unaestücten Ver lauf. Die Musik besorgte eine Avterlung der Kupelle deS Jnfaatert-r-grments

Nach richten) Der F-uerwehrball, welcher hier am 8. Februar im Postzasthofe „Zum Limm' ab gehalten wurde, war trotz des außerordentlich heftigen Sturmwindes ganz gut besucht, besonders von den Bewohnern des Dorfes. Auswärtige F'uerwehrmttgkeoer erschienen von SeiS und sagar von Runggaditsch m GröZen. Die Musik besorgte die sogenannte„Tirlerkap-lle.' Geherrscht« recht gemütliches L-ben. — G-strrn feierte oer Veteranenverem sein 30jäqrigeS Gründungsfest, der Verein erschien in oorxors zum H lUpigotreS

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Brixener Chronik
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Page 2 of 8
Date: 26.04.1910
Physical description: 8
und insbesondere Deutschtirol zu dieser ganz ungerechtfertigten und unbilligen Mehrbelastung, die jährlich mit mehreren hundert tausend Kronen veranschlagt werden kann und in ganz unbilliger Weise schon seit Jahrzehnten auf dem ohnedies armen Lande drückt? Es geht nicht an, daß der Staat uralte Rechtsverpflich tungen lokaler Faktoren dazu benützt, um auf Kosten der Bevölkerung — denn endlich und schließlich trägt ja sie alle Auslagen — sich einer allgemein gültigen Verbindlichkeit zu entziehen. Diese Rechts

Elemente sich den gewerblichen, kommerziellen, landwirtschaftlichen oder anderen verwandten Berufen zuwenden würden; aber das Gymnasialstudium darf darunter nicht leiden, ganz besonders auch darum nicht, damit die Organe der öffentlichen Verwaltung tunlichst den eingeborenen Kreisen entnommen werden können. Es gereicht einem Lande kaum zum Vorteile, wenn zu viele der leitenden Verwaltungsstellen durch Nichteinheimische besetzt werden und wenn insbe sondere bei den Zentralbehörden in Wien zu wenige

. Die dünne Bevölkerung und die weitverzweigte Be- siedelung im Hochgebirge bringen es mit sich, daß in Tirol verhältnismäßig viel zahlreichere Volks schulen erhalten werden müssen als in Ländern mit geschlossenen Ortschaften. Während im Durchschnitte in ganz Oesterreich auf eine Lehrkraft 44'8 Schüler entfallen, muß in Tirol im Durchschnitte schon für je 32 5 Schulkinder ein Lehrer angestellt werden. Während weiters im Durchschnitte in ganz Oester reich auf eine Volksschule 176'5 Schüler (in Nieder

österreich gar 220'3 Schüler) entfallen, muß Tirol im Durchschnitte schon für je 85-2 Schüler ein Schul haus errichten. So sind zwar Tirol und Vorarl berg mit Volksschulen und Lehrkräften unter allen Kronländern verhältnismäßig am zahlreichsten dotiert, doch ergibt sich daraus, daß Tirol und Vorarlberg andererseits unter allen Kronländern die verhältnis mäßig größten finanziellen Opser für ihr Volks schulwesen bringen müssen. Ganz unbillig ist es aber, daß trotz dieser hohen Auslagen für das Volks

schulwesen dem Lande auch noch unter allen Kron ländern die relativ höchsten Auslagen für Mittel schulen aufgebürdet werden. Wird auch durch die vorstehend geschilderten Verhältnisse ganz Deutschtirol gleich übel betroffen und leiden darunter in empfindlicher Weise alle dortigen Gymnasien mit Ausnahme desjenigen in Innsbruck, so ist doch das sogenannte „k. k. Gym nasium' in Brixen am allerübelften daran und nach dem maßgebenden Urteile von Fachmännern über haupt unter allen analogen Mittelschulen Oester

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 02.02.1910
Physical description: 8
auszunützen. Dies läge ihm gewiß ebenso gänzlich ferne, wie mir, wovon jeder mann, der uns kennt, doch ganz gewiß vorweg überzeugt sein müßte.' Gerade diejenigen, welche den Herrn Otto v. Guggenberg kennen, sind über zeugt, daß es ihm nicht so gänzlich strne liegt, seine Stelle als Bürgermeister von Brixen und als Präsident des Landeskulturrates zu seinen und seiner Verwandten Gunsten auszunützen. Ich er innere daran, welchen Vorteil der Konserven lieferant Guggenberg aus dem Häuserhandel

des Landeskulturratspräfidenten Guggenberz gezogen hat; wenigstens sind die diesbezüglichen Notizen der öffentlichen Blätter noch nie angefochten worden. Es ist ferner ganz unerklärlich, daß der Vertreter der landwirtschaftlichen Schule in S. Michele gerade darauf versessen war, den ganzen Rinlerhos zur Anlage von amerikanischen Reben zu pachten, wenn man nicht annimmt, daß er von höherer Stelle aus beeinflußt war. Einen einzelnen Wein berg hätte er um ein paar Hundert Kronen mit Leichtigkeit zu pachten bekommen und dies hätte

lang je 1600 Kronen verausgabte, wo eine jährliche Ausgabe von 200—300 Kronen den gleichen Zweck erreicht hätte, schon sehr scharf auf die Finger klopfen. Der Herr General hatte anfangs einen noch höheren Pachtschilling verlangt und ging damit nur herab, „weil er dem Unternehmen, das ja der ganzen Gegend zu weitreichendem Nutzen gereicht, keine übermäßigen Schwierigkeiten bereiten wollte'. Und derselbe General sagte uns, „daß er gottlob ganz unabhängig dastehe, auf das Erträgnis des Rinler- Hofes

Geizkragen, der bei den Farmern in Pittsville (und die waren selber geizig!) in dem Ruse stand, er mache nur deshalb ein so böses Gesicht, weil es außer dem seinigen auch noch anderes Geld im Lande gebe — der Geizkragen JenkinS war so vergnügt, daß er dem Zeitungsjungen im Zug eine Zeitung abkaufte und ihm statt des einen Cent sogar zwei gab. JenkinS hatte saktisch ein Trinkgeld gegeben! Oho! JenkinS schmunzelte. DaS war aber auch einmal etwas seines! DaS war doch ganz etwas anderes — dieseI Annonce

war doch wirklich prima. Kein Schwindel wie jene, die neulich ein schamloser Mensch im „Pittsville Leader' veröffentlicht hatte: „Gegen Einsendung von einem Dollar sage ich aus Dankbarkeit jedem, wie man bequem Geld ver dient.' Halb Pittsville drängte sich um den Post schalter, um Mann für Mann ihren Dollar ein zuzahlen. Jinkins auch. In zwei Tagen bekam er eine Postkarte: „Sehr einfach. Machen Sie'S so, wie ich!' Solch ein gemeiner Kerl! Diese Annonce war aber andern Schlages. Jenkins erinnerte sich ganz genau

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Lienzer Zeitung
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Page 16 of 22
Date: 27.09.1912
Physical description: 22
Charlottens Stimme war ganz fest und sicher geworden, die präzis gestellte Frage brachte Flora etwas um ihre Haltung. „Aber — Charlotte —' murmelte sie — während Egon Holsten sie wortlos anstarrte. „Keinen Pfennig,' sagte er bestimmt, „was denkst du wohl, wieviel Geld wir in Kurts Fabrik verloren haben — Kurt dachte —' Eine energische Handbewegung der jungen Frau ließ ihn schweigen: „Bitte, Egon, nichts von Kurt und Kurts unseliger Geschäftsführung. Darüber hat man mich stets im Dunkeln

: „Ich muß noch einmal lernen, für mich selbst zu stehen.' q- q- -5 „Ich habe die Stellung, Frau Melchers.' — Ganz erschöpft sank Cyarlotte auf einen Stuhl in dem kleinen Korridor der neuen Wohnung, die sie in Charlottenburg bezogen hatte. Und die treue Seele stand vor der ehemaligen Herrin mit dankbar gefalteten Händen. Seit sechs Wochen weilte Frau Melchers bei Charlotte. In ihrer neuen Stellung an Gicht- mfällen erkrankt, hatte die Herrin sie n ein Krankenhaus -ringen lassen. Dort hatte sie, zufällig

eine Zeitung lesend, Hol sens Tod erfahren. Nun hatte sie keine Ruh, sie hatte die junge, iarte, stille Frau mehr geliebt, als sie sich zugestehen wollte, und hr Kondolenzbrief war ein Gemisch von Trostworten und Wün schen, von Charlotte und den Kindern zu hören. Und als sie, aus dem Krankenhause entlassen, sich noch zu ichwach fühlte, einem großen, ländlichen Haushalt vorzustehen und sorgend der Kosten gedachte, die ein Leben ohne Stellung ihr auf bürden würde, da bot ihr Charlotte ihr Heim an, ganz

selbstver ständlich, ganz liebevoll: „Kommen Sie zu mir, Frau Melchers, Sie wissen, ich gebiete über geringe Mittel, aber vorläufig habe ich -in Heim, das ich mit Ihnen teilen kann — kommen Sie, ich pflege Sie noch gesund.' Nun war sie schon sechs Wochen bei Charlotte und die Sorgen der jungen Frau um einen Erwerb teilend, hatte sie gesagt: .Gnädige Frau, wenn Sie irgend etwas tun können außer dem Hause, nehmen Sie das an, ich bleibe da — vorläufig so — ich Hab' a mein Sparkassenbuch, von dem ich Zinsen

, weil ich als wohlhabendes Mädchen erzogen war — ich muß nun mein Leben und das meiner Kinder ?urch eigene Arbeit fristen, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn ich ziese Stellung bekäme — ich werde mir Mühe geben, sie aus zufüllen, das zu lernen, was mir fehlt —hatte ihr imponiert, und so war Charlotte angestellt worden. Früh um zehn Uhr hatte ie ihren Dienst anzutreten, nachmittags um vier Uhr war sie frei ind einhundertfünfzig Mark monatliches Gehalt. Die Kommerzienrätin Kielwerder stand ganz allein, aber sie machte

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Lienzer Zeitung
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Page 7 of 32
Date: 24.12.1910
Physical description: 32
ab. Das Reinerträgiiis wird zu Gunsten des Vereines verwendet. Das Festprogramm wird uwch bekannt gegeben werden. St. 'Veit i. Des., am 18. Dezember 1910. (Späte Ernte. Todfall.) Endlich Ist auch bei uns alles unter Dach und Fach. In der vorigen Woche hat die letzte Ernte stattgefun den. Gearbeit wurde abwechselnd, bei Tage war es der Bauer mit seinem Gesinde, während der Nacht Freund Lampe mit seinen Gesellen. Man kann sich denken, daß die Arbeit schnell von statten ging. Es wurden noch 30 bis 4V Körbe voll ganz

er von einigen Bewohnern von Moos gesehen, die weder die ge ringste Ahnung von seinem Vorhaben hatten, noch durch seine ganz natürlichen Gebärden erlangen konnten. Sie glaubten, er wolle anstatt durch Moos um den Ort gegen den Kreuzberg gehen und kümmerten sich nicht weiter darum. Man sah in kürzerer lind längerer Zeit niemand, der den Spu ren des Selbstmörders gefolgt wäre. Als ein Knecht nach drei Tagen aus der Hütte, neben der die Leiche lag, einen Schlitten holen wollte, erblickte er schon von weitem den Toten

. Heftig erschreckt lief er zurück und erstattete die Anzeige. Sogleich begaben sich der Gendarmeriewachtmeister, der Gemeindearzt und der Vorsteher von Sexten an den Ort. Es wurde konstatiert, daß nur eine einzige Spur durch den neuen zirka ir> tiefen Schnee zur Stelle führte. Der Selbstmörder lag da, das Gesicht gegen den Boden gewendet und zeigte keinerlei Verletzungen, außer dem von ihm selber vollführten Stich in den Hals. Unter der Wunde lag das blutige Mordinstrument, ein ganz neues sogenanntes

so gemeingefährliche Individuen herum u. dgl. Wie die vorherigen Behauptungen ist auH die letzte ganz und gar aus der Luft gegriffen; der Deutsche legt dem Italiener sicher nichts in den Weg. Die früheren Zumutungen erscheinen durch den wah ren Sachverhalt vollkommen erlogen, Ganz un beschadet dessen wurde beim Kreisgerichte in Bo zen die Klage erhoben. Auf das hin trafen letz ten Freitag abends ganz unverhofft ein Untersu chungsrichter und ein Praktikant aus Bozen hier ein. Am Samstag vormittags mußte vor deren

aber seit den letzten Tagen ganz bedeutend. — Die Äaiserwarte soll also im Jahre 1911 wirklich neu erbaut werden und zwar laut Beschluß einer kürzlich hier abgehaltenen Versammlung des Verschönerungs- Vereines als Holzbau, nachdem der angeregte Bau in Eisenkonstruktion die Kosten um das Dreifache erhöhen würde. Kruneck, am 22. Dezember 1910. Herr Friseur Krüger hat mit seinem „Kaiser- Panorama' in unserer Stadt bittere Erfahrungen gemacht und nolen volens mußte er damit ab ziehen

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Tiroler Volksbote
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Page 8 of 16
Date: 20.08.1919
Physical description: 16
unter der Leitung des Kaufmannssohnes Franz Stiegler, die Schützen geführt von ihrem Haupt manne Matthias Winkler. Es war wieder ganz lwie in den alten Tagen, so schön und so erhebend, ' und Jung und Alt war voller Freude. Kaltenbach, Zillertal, IS. August. (Aus Ita lien) sind Georg Mauracher, Wäschersohn, und Andrä Rauch, Maurachsohn, glücklich aus der Ge sangenschast heimgekehrt. — Wie es scheint, will der Sommer jetzt sein Versäumnis nachholen; es ist ziemlich heiß. Der Gesundheitszustand ist danach gut

Lehrer Roman Sattler wird uns j nun im Herbst wirklich ganz verlassen und eine ! Lehrstelle in Schwaz übernehmen. Wir sehen ihn i ungern scheiden, denn er ist überaus eifrig und ; tüchtig in der Schule und hat sich auch als Wirt- j schaftsrat durch seine Ordnung und Mühe sehr ver- ! dient gemacht. — Die ehemaligen Verehrer des , großen Bismarck haben sich auch hier bis aus wei- >teres den Judensozi angeschlossen. Ob sie dies we- ! gen der nahen Grenze Italiens oder aus Rücksicht auf den dermaligen

die Felder und das Obst. Aber die Miserablen Schnacken mit ihren blut gierigen Rüsseln stechen Heuer, daß es ganz ein Grausen ist. Wenns christlich wäre, würde ich diese abscheulichen Schnacken alle den Juden aus den Buckel oder aus die krumme Nase wünschen ins Zillertal, besonders nach Mayrhofen. Kundl, Unterinntal, 18. August. (Das Som. merfest des Verschönerungsvereins) wurde im schattigen Bräugarten am 15. und 17. d. bei herrlichem Wetter und sehr zahlreicher Beteili gung von den Einheimischen

und aus der Nach barschaft abgehalten mit allerhand Belustigungen, unter denen natürlich der Tanz nicht sehlen durfte. Es scheint wirklich eine ansteckende Kraitkheit zu sein und hat man den alten schönen Brauch ganz vergessen, daß, solange die Wetterevangelien ge halten werden, nicht getanzt werden soll^ was noch vor wenigen Jahren wenigstens in den besseren Gemeinden noch allgemein beobachtet wurde. Es heißt Mer, die Jugend, die jetzt vier Jahre ein gesperrt war, muß sich austoben und wirklich bilden den Großteil

am Ufer und' sehen zu. Diese Kinder sind wohl zweierlei Gvi fahren ausgesetzt: Erstens einmal wegen der Sitt- lichkeit, weil gar manche Knaben sehr mangelhaft bedeckt sind, und zweitens, well die Kleinen ganz nahe am Ufer stehen. Wie leicht könnte eines hineinfallen. Ja, wissen die Eltern dieser Kinder wirklich nicht, was sie treiben oder ist es ihnen so recht? '— Die Beteiligung an dem von den Bür« gern der Marktgemeinde Hopfgarten alljährlich ab- gehaltenen Bittgang nach Niederau am Sixtustag

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Tiroler Volksbote
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Page 3 of 16
Date: 27.06.1913
Physical description: 16
Mettag vett L7. !Iunl 1913. >,Ä k r o l er Volk S b o t e.' Nr. 13. Seite 3. nähext? — Aber selten kommt ein Unglück, wo. nicht ein lÄlück dabei ist. Wir hatten jetzt vierzehn Tage lang keine Schule und das war sehr gut,. denn - wir konnten uns jetzt von der aufreibenden Tätigkeit er holen. Auch dem Lehrer hat die Erholung Prächtig angeschlagen. Nach vierzehn Tagen war er wieder vollkommen hergestellt und das Augenlicht fehlte nicht. Ich verhielt mich in diesen zwei Wochen ganz muster haft

: Als einmal auf den Maibutter statt Zimmet Schnupftabak aufgesät war, als ein andermal in Gustis neuem Prachthut, der dreißig, Gulden kostet, sich süns junge Katzen eingenistet hatten, als wieder einmal in Resis Parfüm- oder R-iechfläschchen ein ganz klein wenig Petroleum hineinkam und als noch ein andermal in Tonis Zither eine lebendige Ratte sich verirrt hatte, welche nicht mehr herausfand, konnte niemand dem kleinen Witzl beweisen, daß er so ruch los gewesen, denn solche Dinge ereignen sich oft zu fällig

. Auch heute hatte ich eine große Leberwurst bei mir, welche aber der Karo erst nach der Feierlichkeit, wenn er sich anstandig betrug, erhalten sollte. Wie der Karo und ich den Bahnhof erreichten, war der Statthalter schon da und unsere Stadtherren knixten so gräßlich vor ihm, daß ihnen der Frack hinten wie ein richtiger Schwalbenschwanz in die Höhe stand und ich alletveil sorgte, sie fallen aufs Maul. Dem Statt- Hölter war die Komödie fürchterlich langweilig, denn er schaute ganz verdrossen her

,'HM - '5 frohen, jugendlichen Kreis, ' > . Der du ein Helles Auge hast -- ' > . Für Fortschritt und für Schülerfleiß.' Der Heini war ganz konfuß und blieb schon nach der ersten Zeile stecken. Ich sagte ihm ein, was ich nur konnte; aber er verstand falsch und brachte alles durcheinander. Nach langem Einsagen kam er-endlich ins Zeug und deklamierte halb weinend: ^ „Sei uns willkommen, sroher Gast, ^ - Im hohen, jungendlichen Kreis, Der du ein scheeles Auge hast, Geh ^ort, wir wünschen glückliche Reis

.' Jetzt lachten die Schüler ganz laut, der Lehrer wurde grün und gelb und raufte sich die Haare aus, der Statthalter aber lief in der Klasse hin und her, als ob ihn eine Wespe gebissen hätte. In dem großen Tumult hatte ich Zeit, einmal nachzuschauen, ob meine Laubfrösche in der Schachtel noch lebten. Ich machte den Deckel aus und da — war es Zufall oder Absicht — hutfch — hutfch — hutfch — hüpften die gräu- lichen Jnviehdudien alle drei nacheinander aus der Schachtel hinaus auf den Boden. Jetzt bemerkte

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Brixener Chronik
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Page 2 of 5
Date: 11.10.1910
Physical description: 5
man von den grotesken Gestalten dieser Felsmassen, vom Farbenspiele, das sie zu jeder Zeit des Tages bieten, von dem Feuerglanze, mit dem sie die scheidende oder wiederkehrende Sonne umgibt, von dem über raschenden Kontrast der saftigen Wiesen und duftigen Wälder, aus denen diese Gebirgsriesen ganz unvermittelt hervorwachsen, von der reichen Abwechslung, welche dem Beschauer Schritt für Schritt neue Bilder vor Augen führt, von der arbeitsamen, interessanten Bevölkerung, der man es ankennt, daß sie versprengte

und vermischte Reste eines alten, untergegangenen Kulturvolkes darstellt. Daß dieses interessante Gebiet zu einer Zeit, wo die Welt im Zeichen des Verkehres steht, für Tausende ein Ziel der Sehnsucht wurde, ist leicht begreiflich. Ein reger Verkehr in die Dolomiten hinein war aber so lange ausgeschlossen, als die unwegsamen Jöcher wie Riegel den Zu- gang wehrten. Der Bau der Dolomitenstraßen war darum ein großartiges, für dieses Gebiet und für ganz Tirol epochemachendes Werk, um das sich der damalige

gezogen. Es ist ja in der Natur der Sache gelegen und darum ganz selbstverständlich, daß der Verkehr zunächst in diesen so günstig gelegenen und mit so vielen Reizen ausgestatteten Mittelpunkten sich sammelt, um sich von da aus nach den verschiedenen Reisezielen im Lande zu verzweigen. Der „Chronik-Leser' ist vielleicht erstaunt, daß ich so viel über die große Dolomitenstraße von Fassa, Buchenstein und Ampezzo mich verbreite, nachdem ich doch einer anderen, der Brixen er Dolomitenstraße das Wort reden

liegen fast ganz in den Händen der Fremden. Die Fischerei beschäftigt etwa 4000 Fahrzeuge. Der Handel erreichte im Jahre 1907 in der Einfuhr 796 Millionen Mark, in der Aus fuhr nur 396 Millionen Mark, ist also sehr stark passiv. Portugal hat nominal die Goldwährung, tatsächlich aber die Papierwährung. Seine Aus- j fuhr besteht in Wein, Korkholz, Fischen und Fischkonserven, serner in Schwefel, Kupfer und anderen Metallen, Obst, Gemüse und Vieh. „Brixen er Chronik.' KWenäe Lräbeei'Mnzchen wurden

Mark Staatsschulden; das Budget pro 1908/09 weist 253 9 Millionen Einnahmen und 262 7 Millionen Ausgaben aus. Der Banknoten umlauf beträgt 317 5 Millionen Mark. Hilmoi'iMches. Unerlaubt. Professor der Oktava: „Ich habe in letzter Zeit verschiedene von Ihnen in dem N schen Restaurant gesehen. Sie wissen ganz gut, daß^der Wirts hausbesuch Gymnasiasten verboten ,st. Wenn Äie es aber doch tun wollen, so gehen Sie doch wenigstens zu meinem Schwiegervater, dem Bärenwirt ' . Rudis Klage. „Mutter, heute

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Brixener Chronik
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Page 3 of 5
Date: 03.11.1910
Physical description: 5
' unterzeichneten. Es hatte dem Werke, das damit zustande kam, nicht an Gegnern gefehlt Namentlich wurde von militäri scher Seite der Einwand erhoben, daß diese Vor schriften die Schlagfertigkeit einer Armee beein trächtigen könnten. Aber die Logik der Dinge war machtvoller als die kleinlichen Bedenken der Menschen. Hatten Ende des Jahres 186!: erst neun Staaten jenes Abkommen ratifiziert, so ge hören ihm heute mehr als 50 Staaten an. Im Jahre 1906 wurde die zweite Genfer Konferenz einberufen und eine ganz neue

rastlos tätig, sondern auch sonst gern bereit, zu helfen, wo es zu helfeu galt, besonders in der Raiffeisenkasse. Virgen, 31. Oktober. (Todesfall.) Am 29. Oktober starb ganz plötzlich an Herzschlag Johann Jestl, Pötscher auf Marin. Der Ver storbene hatte noch unter Vater Radetzky gedient und war zwölf Jahre beim Militär. Sonst ist der Gesundheitszustand ein sehr guter zu nennen. Seit Neujahr erst 16 Todesfälle^ Cnneberg. 31, Oktober. (Verschiedenes.) Am 28. Oktober fand im Schulhause die dies jährige

— so scheiut es — d,'n Gegnern solchen Zusammenhaltens zwischen Priestern und Lehrern schwer im Magen. Nach den „I. N.' waren überhaupt nur Geistliche, Klosterfrauen und Mitglieder des Katholischen Lehrervereins anwesend; ganz falsch! Dann heißt's weiter: „Der Großteil der geprüften Lehr kräfte unseres Bezirkes bekennt sich znm Allge meinen Lehrerverein und erschien daher nicht.' Ebenso falsch! In Wirklichkeit blieben nur zwei einzige „geprüfte Lehrkräfte' unseres Bezirkes der Konferenz fern nnd

es war selbst der Vorsitzende ein Mitglied des Allgemeinen Lehrervereins. Aber dankbar sind wir doch für obige Worte: sie zeigen klipp und klar, daß Mitglieder des All gemeinen Lehrervereins prinzipiell mit Lehrer und Katechetenkonferenzen nichts zu tun haben wollen! Was sagt dazu Herr Grissemann? Dagegen hat damals in Prutz einer der hoch würdigen Herren unter allgemeinem Beifall ganz offen erklärt, daß die Geistlichen absolut nichts südlich auf d türm Eisl em Schloß Ssrnz tt Pallauser Campan Brücke» y Milland licher

er sich, uud da auf einmal, im letzten Jahre vor der Priesterweihe, begann Holzer zu kränkeln und alle angewandten Heilmittel schienen zu versagen. Doch der gute Kern seiner Gebirgsnatur, die Kraft des eigenen Willens nnd ganz besonders die Sehn sucht nach dem Priestertum, dem einzigen Ziel seines Strebens auf Erdeu, ließen ihn trotzdem alle Hindernisse überwinden und Ferdinand wurde mit seinen Mitschülern am Feste der heiligen Apostelfürsten Petrus uud Paulus, am T9. Jnni 1907, zum Priester geweiht

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Tiroler Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 28.04.1915
Physical description: 16
Seite 10. Nr. 18. „Ties l er V o lkSdote.- Mittwoch, den 23. April 1915. en aus.' Hoffen tun wir es nit. Dann bekamen vir die Geneialal'soluLion. Darnach hat man ms Recht zu kommunizieren, brauchen auch nicht nüchtern zu fein. Alles ging zur Kommunion. Welch ein Anblick! Jeder denkt, es könnte die letzte sein . . . Spater ist Kostempfang. Heute gibt es Schweinefleisch mit ^ offelfalat, groß artig. Nachmittags, damit der Festtag voll und ganz ist. werdei' wir noch geimpft

lange anern, bis wir wieder einen Sonntag kennen . . . Jüngst haben wir etwas Schönes von den Franzosen gesehen. Wir hatten einen Franzosen erschossen. Es dauerte nicht lange — wir hörten zählenund auf eins, zwei, drei flog die Seiche aus dem Graben. So behandeln die Franzosen ihre toten Kamera den—- wie ein. Vieh. Am Ostersonntag sah ich einen Franzosen ganz gemütlich spazieren gehen. Ich holte schnell den Scharfschützen — die haben nämlich Zielfernrohre und können genau schießen. Ein Krach

und der Mann fiel. Dauerte nicht lange, kam der zweite, auch diesem ging es nicht anders. Dann bekamen wir aber die Quittung. Ein fürchterliches Gepehrfeuer ging los. wir setzten uns im Graben nieder und ließen sie schießen, bis der Zorn verraucht, war. Aber der Spaziergang war verdorben . . . Ein Kaiserjäger aus Deutfchnoveu schreibt folgendes: Auf dem Felde, den 28. Marz. Liebe Eltern! » ... Wir sind ganz lustig, wenn wir hinter der Feuerlinie stehen. Da wird gesungen und ge nebelt. Und vorm Feind gibt's

überhaupt kein Kopfhängen. Bin nie verzagt, denk' mir immer: In Gottes Namen, wenn's kommt, kommt's; man kann daheim sterben wie auf dem Schlachtfelde. Sollte ich fallen, so betet für mich, tröstet Euch und gedenkt, Gott hat es so haben wollen. Sonst haben wkr's ganz schön hier in Galizien. An Läusen ist halt keine Not. Die Zeit, kommt mir vor, ver geht schnell; eS ist noch nicht lang, daß wir in Brixen fort sind. Bin hier in Galizien schon an vielen Orten gewesen, ist halt überall so a- schwar zes

Polenvolk, das man mit keinem Wort ver steht. .. . . Im Felde, 28. März (Palmsonntag). Liebe Schwester! Die Witterung ist schlecht, Schnee, Ne geu Und Wind, alles untereinander. Sonst gibt es hier wenig Neues. Wir wohnen unter der Erde wie die Maulwürfe. Wir haben uns hier ganz häuslich eingerichtet,' Es wird gesungen und gejodelt, und «ach Tirolerbrauch abends . Rosenkranz gebetet. Fröhliche Ostern wünscht euch allen I. U. Die MaßeMMgin. In den . nächsten Tagen beginnt der Fest- rüonat unserer lieben

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Tiroler Volksbote
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Page 6 of 16
Date: 12.02.1919
Physical description: 16
Seite 6. Nr. 7. „ Tiro?er Volksbote- Mittwoch,. den 12. Februar 191k » — - jeder .Mensch werde Respekt vor uns haben. Brav, frisch und stark müsse ein Solrat sein, d a s gäbe dann richtige Männer. Tie Rede hat mir ganz auöbündig gefallen, und ich Hab mir vorge nommen: Ja. ich will cin Mann werden, daß das Nannele sich mit mir etwas einbilock kann und daß ich auch dem Gersch^scr eine Ehr mach. — Von dem Tag an Hab ich mir das Heimwehs ausgeschlagen wie einen bösen Gedanken und Hab mich frisch

ist der Knopf au? einmal aufge gangen. Ich Hab leichter gelernt uyd die Tinge schneller begriffen als alle meine Kameraden. Wenn der Hauptmann unS etwas erzählt hat, konnte ich es am besten wiederholen, und ich bin oft dafür gelobt worden. Nach einem Vierteljahr» als die Ablichtung fertig war, durften wir öfter in die Stadt hinein- gehen. Das Mailand hat mir nie extra gefallen. Von dem Lärm und Gewurl in den Straßen ist mir der Kopf ganz damisch geworden. Gefallen hat mir bloß der Tom. So eine große

und prächtige Kirche habe ich spater nie mehr gesehen. IJch bin auch gleich das erstemal aufs Tach hinauf gestiegen mit den dreihundert Türmchen und auf den großen Turm, weil man uns gesagt hat. daß man von dort aus die Schweiz?r Berge sieht. Ich hatte dazumal Augen wie ein Geier. Hab auch länger als eine Stunde gespitzt und geschaut, konnte aber keine Spur von einem Verg entdecken. Im Sommer daraus Hab ich die Schweizer Berge öfters ges.eh?n, aber ganz undeutlich und.her-, schwömmen wie einen Traum

ans unserer Kompanie zu- sammengetan, die wunderschön singen konnten. Ta war ein gewisser Tinkhauser, Schullehrers- sohn aus Bruneck. ein zartes, schwaches Mannl, dann ein gewisser Großlercher von Tefereggen. ein Wibmer von Virgen. ein Lanzinger von Sex ten und ein Lcitgcb von Antholz. Die fünf san gen miteinander Tiroler Lieder wie die besten Nationalfänger, wobei der Tinkhauser den Ka pellmeister machte. Mir hat das Singen ganz aus der Art Wohlgefallen und ich Hab probiert, die Melodien

herausgesungen, stieß der Teferegger einen hellen Jauchzer in die Luft, der das halbe Mailand übersprang, und der Vir ger schickte einen noch helleren Nach, der über den Tomkirchturm und ganz Mailand hinaus- hüpfte. Tann sprangen sie mit beiden Füßen in- die Höhe und schnaggelten und schnalzten wie ein Auerhahn. Es ist überhaupt eine merkwürdige Nasse, diese Jseltaler: Weich wie ein Vutterknolln und zäh wie Loder, ein Viertelstündchen seelen- traurig, still und ernst wie ein Bildstöckl, aber gewiß

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Tiroler Volksbote
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Page 5 of 16
Date: 30.04.1919
Physical description: 16
haus und es Hütt mich nicht erschreckt, wenn der Wenzel aufgestanden und zu reden ange fangen Hütt. Ich bin ganz überzeugt gewesen, er selig gestorben ist und in der andern Welt einen guten Platz hat. Am nächsten Morgen haben wir den Wen tel im Gottesacker zu Fiumet begraben. Das Dörflein liegt in einem engen Talwinkel, der ringsum von himmelhohen, waldigen Bergen umgeben ist. Drei noch engere, tiefe Täler stoßen dort zusammen und überall schauen die Etzberge heraus. Es war ein prächtiger, son

und heimwehig das Magnifikat gesungen hat. ists mir plötzlich ge brochen und ich mußte ganz laut weinen. Da hats auch die anderen Leute gepackt und nicht nur die Frauen weinten mit mir, sondern auch manche Männer. So hatte der Wenzel sehr schönes Begräbnis; daheim .?ären Hm kaum so viele Tränen ins Grab geweint forden, wie dort im fremden Land. Bei der Seelenmesse haben sie wieder so schön gesun ken. daß der gute Wenzel feine Freude gehabt halt, wenn ers hätt hören können. 5..Ich bin denselbigen ganzen Tag

geredet: „Du guter, lieber Wenzel, jetzt liegst du da in fremder Erde und mußt immer da liegen, weit von deiner Heimat und deinen Leuten. Ich muß auch fort von dir und niemand kommt mehr, kein Verwandter, kein Freund, du bist jetzt ganz verlassen und allein. O. tust du mir erbarmen!Tust du mir erbarmen!... Wenzel, Wenzel, vergessen tu ich dich gewiß nicht, mein Lebtag nicht.' Dann Hab ich meine Geige aus dem Sack genommen und noch ein Abschiedslied gespielt. Es ist mir nichts eingefallen

gespielt Hab ich wohl mein Lebtag nie; ich war ganz ergriffen. Wie ich den letzten Strich tu, steht auf einmal der Geistliche des Ortes vor mir. Er hatte die Augen voll Wasser und sprach freundliche, gute Worte. Ich konnte nichts erwidern, son dern nickte nur ein bißchen mit dem Kopfe, wandte mich schnell vom Grabe weg und lief weinend zur Friedhosstür hinaus, ohne noch einmal u.nzuscl)auen. Und dann bin ich durchs enge Hochtal fortgerannt, bis ich vom Dörf chen Fiumet nichts mehr sah

im Anzug Ware. AuS diesen und noch manch anderen Erscheinungen und Forschungen ziehen die Wissenschaftler den Schluß, daß der Erd ball mit einer nebelartigen Kälteschichte umgeben ist. Welche die Ausbreitung der Licht- mch Wärmeatome I»l I t! I !U' 'N 1 I 1^, , > ' der Sonnenstrahlen auf unserer Erde ganz wefsss lich behindert. Demnach haben wir einen mehr kuZ len als heißen Sommer und wahrscheinlich Hag^ schlage zu gewärtigen. Infolge der bisherig« Kälte ist auch der Saatenstand allenthalben zurü4

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 3 of 14
Date: 17.03.1916
Physical description: 14
Oberleutnant...' „Nein, bitte, Herr Prosessor, reden »vir ganz so, als wenn wir zu Hause wären!' schnitt ihm der ehemalige Schüler jede dienst liche Entschuldigung ab. „Ja, sehen Sie, das ist's eben, was mich so plötzlich verwirrt und erschüttert hat. Ohne Ihr heutiges, unerwartetes und doch so will kommenes Austanchen und Eingreisen wäre ich wahrscheinlich überhaupt nicht wieder nach Hause gekommen! Gewiß, es kann einen auch morgen oder nächste Woche »loch treffen! Kei ner ist sicher vor der tückischen

nicht? Und für die beiden Vieren — in Griechisch und Welt geschichte, wissen Sie noch? — die Sie mir in meinem Entlassungszeugnis mit aus den Weg gaben, bin ich Ihnen sogar von .Her zen dankbar geivesen! Mein guter Alter brachte nnch daraufhin an keinem anderen Gymnasium mehr an und mußte sich endlich meinem heißen Verlangen füge», mich aus ein Technikum zu geben! Das war mein Feld. Da bin ich auch was geworden. Ge wissermaßen durch Ihre Mithilse!' „Tie Vier im Griechisch hatten Sie ver dient, Papcnholt!' Er war ganz

wieder Gymnasiallehrer und ließ das „Herr' sort wie vor zehn Jahren. „Das quält mich auch nicht! Ter Grund Ihrer Entlassnng lag wo anders...' „Ganz recht,' unterbrach ihn der Ober leutnant schalkhaft. „Ich war im Abeud- dunkel über Ihren Gartenzaun gestiegen, um mir Kirschen zu pflücken!' „Acpsel, Papenholt, Aepsel!' verbesserte ihn der Prosessor. „Es war im .Herbst, kurz vor den Michaelisserien. Und ein Kirschbaum steht überhaupt nicht in mei nem Garten!' „Und trotzdem waren es Kirschen, Herr Professor!' behauptete

der Jugend!' rief der Pro fessor. „Zweimal vorher sch.m waren mir nächtlicher Weile die Bäume ausgeräubert.' ,llud ich wltrde das Opfer. Ich weis; es. Aber ich mußte es aus mich nehmen und habe es geru getan. Glauben Sie, daß sie mir sonst die Treue gelwlten hätte?' ,Die Milli Sternbecker? Ist das wirklich Ihre Frau geworden?' „ttriegsgetraut, als das große europäische Reinemachen losging!' sagte der Oberleut nant stolz und holte seine Brieftasche her vor, um seinem noch immer ganz verdutzten ehemaligen

sein, daß die weuinstens stimmte!' erklärte nachdenklich Petersen und drückte dein Oberleutnant, der soeben ans Telephon befohlen wurde, noch einmal l?erz- hast die Hand. „In der „Weltgeschichte' habe ich mich entschieden aber ganz bedenk lich geirrt. Nachträglich — in Anerken nung Ihrer heutigen wundervolle» Leistung — verwandle ich sie daher dankersüllt gern in Eins a!' Der Frühling läßt grüßen. Skizze von Oaul Burg. Joachim Pätz lag in seinem Russenquar- tier und lauschte in die Stille der Nacht. Er konnte

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