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Tiroler Post
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Page 4 of 20
Date: 21.11.1913
Physical description: 20
der Menschheit gezeigt; der selbe ist nun in Form des Dienstmädchens des Herrn Stationsvorstandes ausgetreten. Die un freiwillige Biwakierung beim k. k. Bezirksgericht Silz hat dem vermutlichen „Geist" nun die Zunge gelöst und das Dienstmädchen spricht ganz freundlich, daß es ihr eine Freude gemacht, die ganze Station in Furcht und Schrecken zu ver setzen. Ganz besondere Freude habe es ihr ge macht, wie man mit gezücktem Säbel und scharf geladenen Revolver in Begleitung des Personals die Wohnung

Saler berührte dann die Zusammen, setzung der Handelskammer, wodurch diese Körperschaft zu einer einseitigen Vertretung der Großindustrie und des Großhandels herabsinkt und erwähnte den von ihr» und Kollegen eingebrachten Dringlichkeitsa»- trag auf Abänderung der gegenwärtige» Wahlordnung. Trotzdem bereits ein Jahr ver- flössen, sei noch nichts Ernstliches in der Sache gesche- s hen. Redner kam dann aus Verkehrsangelegenheite» zu sprechen. Buchdruckereibesitzer Egger berührte die ganz miserablen

Verkehrsverhältnisse von Imst uÄ führte ganz unglaubliche Fälle postalischer Rückständig keit an. Bei einer späteren Bemerkung über die Zu rücksetzung der dringendsten Forderungen des Oberlan des gegenüber Innsbruck kam der Unmut der ganz« Versammlung über diese Zurücksetzung spontan und fas! explosiv zum Ausbruch. Der Vorsitzende ersuchte aus eine Bemerkung des Herrn W a p p e r hin um schrift liche Bekanntgabe der angeführten krassen Fälle, E auf Grund derselben kompetenten Ortes interveniere

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 16
Date: 22.06.1919
Physical description: 16
von meinem , er nicht erholen können^ ! As ob es mir je einmal eingefallen märe, mich solchen Geistesheroen der Menschheit zu oergleichen, j :m das Seine! Der Schiller ist und bleibt der . Ker, der große Dichtersürst, und ich bin und bleibe . stille, bescheidene Schipsel, der aber deswegen noch ze kein abschreckendes Beispiel ist. Was ich in amen Stmü>en erdachte und meiner liebwerten rschast gelegentlich mitteile, das — um mit dem u Bolssängcr Wiesberg zu reden — das hat ganz iß kein Schiller «'schrieb

angeführten Refrain vom seligen Wiesberg leihen genommen. Ich bemerke das ganz auSdrück- z, damit der dumme Bub, der Franzi, nicht a Ende gar noch behauptet, ich hätte mich eines lagiates schuldig gemacht. Es rechnet voll Verdruß Bei jedem Monatsschluß Ein Angestellter lang mit seiner Frau; Sie lüpfeln hin und her. Es langt zum ZinS nicht mehr — Er sagt: „Ich seh' es jetzt halt ganz genau, . Bei dieser teuren Zeit Reicht mein Gehalt nicht weit. Man kann ihn drehn und wenden, wie man will: Hat's einst

an Kronen g'fehlt, Ist jetzt daS Liregeld Zum Leben z'wenig und zum Sterben z'viel.' — .»Kränk' dich nicht, lieber Mann', Sagt d'rauf das Weiberl dann. Zu ihrem grantigen Gemahl und lacht. „Die Situation Wird sich jetzt bessern schon. Weil wir ein' großen Fortschritt hab'u gemacht. Hat's auch k-in Schiller g'schrieb'n, Und auch kein Goethe 'dicht. So kann's ein jeder doch ganz leicht kapier'n: Es haben ein' Verein Die Hausherr'», groß und klein, — Jetzt kann uns absolut nichts mehr pafsier'n.' viel mehr

es sich nicht, wenn ein junger Mensch gar zu vorlaut ist. Zweitens soll er vor allem anderen da- zuschauen, daß er was Ordentliches lernt, damit er einmal sein Fortkommen auf der Welt findet. Mit der Keckheit allein ist noch keiner weit gesprungen, sondern nur mit dem, was er in der Jugend gelernt hat. Das ist ganz gleich, ob jetzt einer ein General oder bloß ein gewöhnlicher Schriftsetzer ist. Wenn der Setzer seine bleiernen Soldaten, die Buchstaben, ordent lich ausmarschieren lassen kann, findet er ebensogut immer

wieder ein Geschäft, wie ein General, der in der Führung von wirklichen Soldaten ein tüchtiger Kampl ist. Das hat man erst jetzt wieder beim Herrn von Köveß sehen können, auf dm sich die meisten Hie sigen von früher her ganz gut noch erinnern werden. Beim Zerfall der Armee ist er halt auch, wie so viele andere, postenlos dagestanden. Jetzt hat er aber schon wieder-eine ganz schöne Stellung, denn der ehemalige kaiserliche General ist jetzt der Anführer der Roten Garde in Ungarn geworden. So habe ich wenigstens

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 13.12.1911
Physical description: 12
ist. Johannesbrücke heißt. Jetzt wurde eine neue, schöne Brücke über diesen Bach gerade vollendet, wodurch sich die Gemeinde ein großes Verdienst erwo ben hat 8epg. (P f a r r h o f r e n o v i e r u n g.) Im Pfarrhofe zu Berg wurde eine gründliche Reno vierung durchgeführt und Ende November vollendet. Alle Fenster, fast alle Läden. Stiegen, Türen und manches andere wurde neu hergestellt. Das Dach wurde schon im vorigen Jahre ausgebessert und teilweise ganz erneuert. Die Gemeinde hat dies alles bereitwilligst

hat einstimmig beschlossen, das über 40 Nummern zählende Dorf Dellach mit gutem Trinkwasser zu versorgen. Dieser Beschluß ist um so mehr zu begrüßen, als ein großer Teil oes Dorfes überhaupt keinen Brunnen besitzt und bisher sich mit dem oft verunreinigten Wasser des so genannten Kirchbachls und des Fabriksbaches be gnügen mußte; ja auch dieses fehlt in regenarmen Sommermonaten fast ganz, ein Mißstand. der bei einer Feuersgefahr für die vielen feuergefährlichen, vielfach sehr nahe aneinanderstehenden Bauten

über die Reichsgrenze hieher und baten um Arbeit. Sie halten die Ein berufung zum Militärdienste nach Tripolis erhalten. Wohl aus Patriotismus haben sie ihr Vaterland verlassen und schlagen jetzt statt auf Türken und Araber auf die Holzstöcke los. Das ist etwas weniger gefährlich als Kriegführen. Dellach Im Galllale, 11. Dezember. Ein be trächtlicher Teil der Arbeiten für die neue Hoch druckquellenleitung, womit ganz Dellach genügend mit reinem, gutem Quellwasfer versorgt wird, ist bereits geleistet. Im kommenden

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Tiroler Volksbote
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Page 22 of 28
Date: 02.06.1911
Physical description: 28
des Bauernbundes markieren.. Und in Nr. 87. der „9?. T. St.' vom 15. April wird aus drücklich aufmerksam gemacht: „Worin be steht diese Ostergabe? Von den Wählern wurde ausdrücklich verlangt, daß das Hofdekret vom 7. Jänner 1839 aufgehoben wird, oaß Tirol von diesem für Tirol allein geltenden Hofdekrete im Gesetzeswege befreit werde. Geschehen ist dies Nicht.'- Ist nun diese Abweisung des Bundes gesuches wirklich ein Mißerfolg des Bauernbun des und der christlichsozialen Abgeordneten? Ganz und gar

am einfachsten bei Anlegung des Grundbuches, die Regierung solle einen bezüglichen Auftrag erteilen. So hat es nun der Ministerpräsident gemacht; weil im Gesuch des Bauernbundes speziell der Weg der Aushe bung^ des Hofdekretes gewünscht war, darum blieb nichts anderes übrig, als formell das Gesuch abzuweisen, das eigentlich Verlangte aber, das Kahlgebirge eben, in anderer Form zu gewähren. Der konservative Jurist weiß ganz ge nau, daß das Wort „abweisen' hier gar nichts zu Ungunsten der Bauern bedeutet

nicht bloß ver- schwiegen, sondern ganz bewußt die Unwahrheit gesagt und damit eine erbärmliche Täuschung und Irreführung der Leser beabsichtigt; denn die Regierung gedenkt iu der Regel, den Jnter. essenten das Eigentumsrecht zu überlassen und mit dem Eigentum erhalten sie ganz von selbst auch das Jagdrecht. Freilich muß er die Lüge, weil sie gegenüber der klaren Sprache des Ne- gierungserlasses geradezu saustdick ist, etwas ein schränken und sagt so nebenbei, wieder als ob es nur die Ausnahme wäre

, daß dann und wann das Aerar auch vom Eigentum absehen werde, und dann schließt er, um beim Leser ja nicht die Wahrheit aufkommen zu lassen,, den betreffenden , Punkt mit der bewußt falschen Folgerung, daß „das Eigentumsrecht am Kahlgebirge nicht den Gemeinden (die Anrainer werden hier ganz aus gelassen) zugeschrieben werde, sondern vielmehr das Aerar sich dasselbe vorbehalte'. Wie nobel ist einem solchen Juristen gegenüber, der seine Wissenschaft zu Lug und Trug mißbraucht, der einfache Bauer im Lodenrock

dem Besitzer noch übrig bleiben! Denn das Kahlgebirge wird jedenfalls mit Wegen und Hochbauten ganz übersät werden. ^ Der Jurist getraut sich nicht, den Lesern mitzuteilen, daß es sich um Touristenwege und Schutzhütten handelt; denn die Leser würden laut auflachen, wenn man sie mit so etwas erschrecken wollte. Dafür fügt er etwas anderes hinzu, nämlich, daß sie diese An lagen und Bauten gestatten müssen — natürlich ohne etwas zu verlangen; und im Regierungs- erlaß steht das gerade Gegenteil

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Brixener Chronik
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Page 10 of 20
Date: 03.06.1911
Physical description: 20
markieren. Und in Nr. 87 der «3!» T. St.' vom 18. April wird aus drücklich aufmerksam gemacht: „Worin be steht diese Ostergabe? Von den Wählern wurde ausdrücklich verlangt, daß das Hofdekret vom 7. Jänner 1839 ausgehoben wird, daß Tirol von diesem für Tirol allein geltenden Hofdekrete im Gesetzeswege befreit werde. Geschehen ist dies nicht.'- Ist nun diese Abweisung des Bmides gesuches wirklich ein Mißerfolg des Bauernbun des und der christlichsozialen Abgeordneten? Ganz und gar

am einfachsten bei Anlegung des Grundbuches, die Regierung solle einen bezüglichen Auftrag erteilen. So hat es nun der Ministerpräsident gemacht; weil im Gesuch des Bauernbundes speziell der Weg der Aushe bung des Hofdekretes gewünscht war, darum blieb nichts anderes übrig, als formell das Gesuch abzuweisen, das eigentlich Verlangte aber, das Kahlgebirge eben, in anderer Form zu gewähren. Der konservative Jurist weiß ganz ge nau, daß das Wort „abweisen' hier gar nichts zu Ungunsten der Bauern bedeutet

nicht bloß ver schwiegen, sondern gauz bewußt die Unwahrheit gesagt und' damit eine erbärmliche Täuschung und Irreführung der Leser beabsichtigt; denn die Regierung gedenkt in der Regel, den Inter essenten das Eigentumsrecht zu überlassen und mit dem Eigentum erhalten sie ganz von selbst aüch das Jagdrecht. Freilich muß er die Lüge, weil sie gegenüber der klaren Sprache des Re gierungserlasses geradezu saustdick ist, etwas ein schränken und sagt so nebenbei, wieder als ob es nur die Ausnahme Ware

, daß dann und wann das Aerar auch vom Eigentum absehen werde, und dann schließt er, um beim Leser ja nicht die Wahrheit aufkommen zu lassen, den betreffenden Punkt mit der bewußt falschen Folgerung, daß „das Eigentumsrecht am Kahlgebirge nicht den Gemeinden (die Anrainer werden hier ganz äus- gelassen) zugeschrieben werde, sondern vielmehr das Aerar sich oasselbe vorbehalte'. Wie nobel ist einem solchen Juristen gegenüber, der seine Wissenschaft zu Lug und Trug mißbraucht, der einfache Bauer im Lodenrock

dem Besitzer noch übrig bleiben! Denn das Kahlgebirge wird jedenfalls mit Wegen und Hochbauten ganz übersät werden. Der Jurist getraut sich nicht, den Lesern mitzuteilen, daß es sich um Touristenwege und Schutzhütten handelt; denn die Leser würden laut auflachen, wenn man sie mit so etwas erschrecken wollte. Dafür sügt er etwas anderes hinzu, nämlich, daß sie diese An lagen und Bauten gestatten müssen — natürlich ohne etwas zu verlangen; und. im Negierungs- erlaß steht das gerade Gegenteil

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 12 of 16
Date: 08.06.1911
Physical description: 16
de? Banernbundes markieren. Und in Nr. 87 der „N. T. St.' vom 15. April wird aus drücklich ansmcrksam gemacht: „Worin be steht diese Ostergabc? Bon den Wählern wurde ausdrücklich verlangt, daß das Hofdekret vom 7. Jänner 18.^9 ausgehoben wird, daß Tirol von diesem für Tirol allein geltenden Hofdekrete im Geietzeswege befreit werde. Geschehen ist dies nichl.' Ist nnn diese A b w eisung des Bundes- Gesuches wirklich ein Mißerwlg des Bancrnbun- de-,' und der christlichsozialen Abgeordneten? Ganz und gar

nicht bloß ver schwiegen, sondern ganz bewußt die Unwahrheit gesagt und damit eine erbärmliche Täusch»«» und Irreführung der Leser beabsichtigt; den« die Regierung gedenkt in der Regel, de» Inter essenten das Eigentumsrecht zu überlassen und mit dem Eigentum erhalten sie ganz von selbst auch das Jagdrecht. Freilich muß er die Lüge, weil sie gegeuüber der klaren Sprache des Ne- gierungserlasses geradezu faustdick ist, etwas ein schränken und sagt so nebenbei, wieder als ob es nur die Ausnahme wäre

, daß dann und wann das Aerar auch vom Eigentum absehen werbe und dann schließt er, um beim Leser ja nicht die Wahrheit auskommen zu lassen, den betreffenden Punkt mit der bewnßt falschen Folgerung, daß „das Eigentumsrecht am Kahlgebirge nicht den Gemeinden (die Anrainer werden hier ganz aus gelassen) zugeschrieben werde, sondern vielmehr das Aerar sich dasselbe vorbehalte'. Wie nobel ist einem solchen Juristen gegenüber, der seine Wissenschaft zu Lug und Trug mißbraucht, der einfache Bauer im Lodenrock

dem Besitzer noch übrig bleiben! Tcim das Kahlgebirge wird jedensalls mit Wegen uns Hochbauten ganz übersät werden. Der Juriit getraut sich nicht, den Lesern mitzuteilen, daß es sich um Touristenwege und Schutzhütten Handel!; denn die Leser würden laut auflachen, wenn mau sie mit so etwas erschrecken wollte. Dasür sügl er etwas anderes hinzu, nämlich, daß sie diese An lagen und Bauten gestatten müssen — natürlich ohne etwas zu verlangen; und im Regicrung:-- erlaß steht das gerade Gegenteil

: „und zwar gegen entsprechende Bezahlung.' Also wieder eine aufgelegte Lüge; oder will der konservanre Jurist vielleicht zu seiner Entschuldigung sagen, er habe den Erlaß nicht ganz gelesen? Fast möchte nian es ineinen; denn im gleichen Absätze stößt er sich daran, daß es im Erlasse mir heix-, vom Anspruch aus das Kahlgebirge wird „ab gesehen' und nicht: es wird „abgetre ten'. Wenn er wirklich nicht begreisen Me, daß Absehe n hier ganz gleichwertig ist mit dem Ausdruck, das Kahlgebirge sei den An rainern als Eigentum

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Lienzer Zeitung
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Page 16 of 22
Date: 09.05.1913
Physical description: 22
er aber nach den Blumen in Herthas Hand, die sie ihm willig über ließ. — In den Wald hinein wandernd, plauderten die drei wie alte Bekannte, besonders Hertha und Rudolf waren bald ganz vertraulich, ihr schien es heute besonders lieblich im schattigen Walde zu sein, und Rupols heimelte es hier un endlich an. Beide waren ganz erstaunt, als Anna, nach d'er Uhr sehend, meinte: „Es ist 11 Uhr, wir müssen umkehren, wenn wir noch vor Tische Toilette machen wollen.' Man wählte zurück einen näheren Weg, dabei mußten

die jungen Mädchen sich aber vielfach von Rudolf Helsen lassen, um über große Steine zu klettern; Hertha fühlte einen leisen Druck seiner Hand, der ihr das Blut ins Gesicht trieb; sie aber unendlich beseligte. Auf dem halben Wege kamen Herthas Brüder ihnen entgegen, die mit ihnen umdrehten und Anna ganz in Beschlag nahmen, so daß Rudolf und Hertha allein ihnen nachfolgten. Hertha war sehr zutraulich, sie erzählte von ihrem Auf enthalt in Halle, sie war dort bei ihrem Onkel, der Seminar direktor

, was muß er von Deiner Erziehung denken, daß Tu so unpassend Tich benimmst? Er sah auch ganz verwundert hinter Euch her, bei ihm hast Du vollständig kiasco gemacht; wenn ich nicht alles aufgeboten hätte, so hättest Du Dir durch Dein Benehmen jede Aussicht verscherzt.' „Liebe Tante,' unterbrach Hertha mit eiserner Ruhe die Scheltende, „noch vor 14 Tagen schicktest Du mich mit Or. Bock allein an die Ilse und warst empört, als ich mir Anna mit nahm; jetzt hältst Du's für unpassend, wenn wir gleich

zu dreien ausbrechen; übrigens ist es mir ganz gleich, was der alberne Herr von Secken von mir denkt, ich reflekttere durch aus nicht auf ihn, er gefällt mir mit seiner Arroganz, die schon mehr unverschämt ist, gar nicht. Ich bitte Dich ganz ernstlich, Tante Bertha, sorge nach dieser Richtung hin nicht mehr weiter für mich. Du machst Dich komisch und reizest mich nur, Unarten zu begehen, die mit der Zeit mein An sehen in Frage stellen würden. Ich werde bald nach Ostern Lehrerin an einer Schule in Halle

, das hat mir Onkel Mar fest versprochen, uno wünsche dringend, daß Du Dir weiter keine Mühe gibst, mich in anderer Weise zu versorgen; genieße hier lieber die herrliche Waldluft, die wir hauptsächlich Deinet wegen aufgesucht haben!' Dabei befestigte Hertha Rudolfs Vergißmeinnicht an ihrer Brosche und setzte eine Miene auf, als wäre von einer ganz fremden Person die Rede. Tante Bertha war sprachlos, mit offenem Munde stand sie hinter der Nichte, ihr Blut kochte und drohte sie zu ersticken, eben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 16
Date: 01.11.1919
Physical description: 16
alles ruhig und züchts Ungewöhnliches zu erblicken. Nach einigen Stunden wurde der Griff müde und darum freute es ihn, als er pEtzlich den un verkennbaren Schlag einer Holzaxt hörte. Er ging d«Hem Tone nach und gelangte zu einem stattlichen Hause, hinter dem ein Mann damit beschäftigt war eine (d. i. eine Musel) viereckig zuzu hauen. Der Graf begrüßte den Zimmermann wollte mit ihm sprechen, erhielt aber keine Ant wort. Da dachte er, der sei taub und ging in das Haus. Hier fand er den Besitzer ganz allein

Pro- gramlmmm»er recht flnßig daS vorstehende Lied ein, unser gemischter Chor hält sich recht wacker und verspricht mit der Zeit ganz gediegenes zu leisten. Wir haben aber auch recht gute Kräfte: Mein Freund Karo fingt natürlich den ersten Tenor, meine Wenigkeit den zweite«, die Ladytant brilliert «och iuuner großartig mit ihrem Sopran — ich hätte gar nicht geglaubt, daß diese doch schon etwas ältere Dame «och so gut hinauf kann — und auch der Tyraß füllt mit seinem kräftigen Brummbaß ganz

vortrefflich seinen Platz aus. Tie anderen Sangesbrüder mü> Sangesschwestern heulen alle» dingS jetzt vorläufig erst nur so mit; eS ist eben, noch kein Gelernter vom Himmel gefallen mck mit der Zeit werden sie schon auch noch die Sache be greifen. Unsere Dirigent« ist die Mieztie von der HanSmeisterin, die gibt jetzt den Takt dazu. SomstlU. den K. Sd»vmO» »15 ! das ist eme ganz Feine! Die geht sol-nge um de» heißen Br6 Hern«, bis sie sich am besten Platz-,! breitmacht. Unsere Sänger

sind ab» «A« ih? nicht so ganz zufrieden, «eil sie so «gr««lige Manier« hat; wenn zum Beispiel ein« von uaS iu eiaem bijzerl eine» anderen Ton anhebt lregt er gleich von der Thormeist«in mir dem Taktstock eine» Klaps; na — mid daS kmm halt auch oft d« Zeame nicht verkieseln. besolÄrrs da sie selber häufig genug beim Dirigieren emen Patzer macht. Von dem vorstehenden LiQ kann ich sch»n dai ganze erste Eesätzel «msweudig, auch die Melodie gefällt mir ganz gut, nur den eigmtliche» Ann da von kann ich alleweil noch nicht recht

kapiern. Ich bin mir nämlich noch immer nicht darüber gi> schcit genng, was die Menschen eigentlich unter Freiheit verstehen. Ich denke halt, wenn ein« nicht an der Leine geführt «ick nud keinen Maul korb z» tragen braucht, so genießt er schon eme ganz anständige Portio» Freiheit. DaS ist «uür- lich nvr so von m«nem plebeischen Hundest«>dpu«st auS geurtetlt. Der Kar», der allerdings schon zu den besseren Hunde» zählt, ist wieder einer andere» Ansicht. Er hat mir anf meine Frage folgend, Steve

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Volksblatt
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Page 4 of 8
Date: 02.10.1915
Physical description: 8
... Aber nicht nur die ganz großen Vermögen, sondern auch die Summe der ganz kleinen hätte ungefähr ausgereicht, um die Kriegsanleihen allein zu unternehmen. Allerdings doch nicht ganz. Denn die Einlagen bei den deutschen Sparkassen betragen jetzt 20 bis 21 Milliarden Mark. Allerdings: das find die Sparkassen von ganz Deutschland, während wir bei den Millionären nur von Preußen sprachen. Und während von Millionären nur 9789 nötig waren, müßten von den kleinen Sparern wahr scheinlich nicht viel weniger als 25 Millionen

ein zelner zusammenkommen, um die nicht ganz so große Summe auszubringen. ES kommen eben auf das einzelne Sparkonto im Durchschnitt nur viel leicht 900 Mark Einlagen. DaS ist der Unterschied. Weiß man jetzt, was die 12 Milliarden der dritten, waS die 25^ Milliarden Mark der drei Kriegsanleihen zusammen bedeuten? Man stelle eS sich nur auch einmal ganz plastisch vor. Um eine Milliarde Mark Gold in Zwanzigmarkstücken zu Verladen, dazu sind 40 Eisenbahnwagen (der Wagen zu 10.000 Kilogramm) erforderlich

. Wollte man den ganzen Betrag der neuen Kriegsanleihe in Gold verfrachten, so würde man sür die 12 Mil- liarden also 480 Eisenbahnwagen nötig haben, und sür die 25Vz Milliarden der drei Kriegsanleihen brauchte man gar einen Wagenpark von 1020 Wagen. Zum Glück spielt sich ja der moderne Zahlungsverkehr schon in etwas weniger Primitiven Formen ab. Denn so viel Geld wäre doch nicht ganz leicht zu beschaffen. Die gesamte Goldproduk tion der Welt hat nämlich in den vier Jahrhunderten von 1493 bis 1880 erst 28 Milliarden

nach Konstantinopel fuhr, schreibt Gras Mörner aus Konstantinopel: Ende Mai lag ein Geschwader großer englischer Kreuzer ganz ruhig an der Westküste der Halbinsel Gallipoli. Sie lagen so dräuend und surchterregend da. Ohne Ungemach konnten sie wohl, sobald sie eS sür geeignet hielten, mit ihren schweren Ge schützen Tod und Verderben in die türkischen Schützen linien speien; wußten sie doch, daß die türkischen Kanonen, die um so viel schwächer waren, nicht an sie heran konnten. So sicher und selbstbewußt lagen

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 29.05.1911
Physical description: 8
bekannten neun Instituten fallen gelassen. Sie lagen in vier verschiedenen Grafschaften, und bis er alle diese Anstalten aufgesucht hätte, mochten Sharp und Trim längst schon dem auf der Spur sein, was Gussie „das andere Ende' genannt hatte. Fred wollte mit einem Handstreich vorgehen, der ihm unter den obwaltenden Umständen ganz gerecht fertigt schien. Nachdem er die Details eingehend erwogen, machte er größere Schritte und schlug den Weg nach der Gegend des Cavendish Square und der Harleyftreet

ein. An diesem Sammelpunkt ärztlicher Wissenschast angelangt, zog er kühn die Glocke des erstbesten Hauses, an dessen Tor er das Messingschild eines Doktors bemerkte. „Hier herum sind die Aerzte lauter vor nehme Leute, so muß auch ich den feinen spielen. Mein Anzug ist ganz dem entsprechend, und ich habe nur noch die richtige Tonart zu finden,' sagte er sich, während er wartete. „Ist nicht Ihr Herr der berühmte Narren-Doktor?' fügte er, als der Diener erschien, laut hinzu. Der Mann schien über diese ungewöhnliche Frage

ganz verblüfft. „Ich glaube nicht,' stammelte er. „Unser Fach ist mehr die Chirurgie, aber ich werde nachfragen.' „Bitte rasch: es ist ein sehr dringender Fall/ sprach Fred in seinem aristokratischsten Stil. In weniger als einer Minute kehrte der Diener zurück, um zu melden, daß sein Herr ausgegangen sei, daß aber die Gemahlin des Arztes meine, der Herr müsse wohl das Haus mit einem anderen, fünf Türen weiter aufwärts in derselben Straße, verwechselt haben, wo Dr. Harbottle wohne

dem Hausmeister, der ihm geöffnet hatte, er habe die Visitenkarte ver gessen. „Wen darf ich melden, mein Herr?' fragte der Mann mißtrauisch. „Der Herr Doktor empfängt Patienten nur gegen vorherige An meldung.' „Das kann ich ganz gut begreifen — bei Geisteskranken,' sagte Fred. „Die Patienten werden wohl manchmal ziemlich unruhig, wie? Aber zufällig bin ich selbst kein Patient. Sagen Sie dem Herrn Doktor,' fuhr er nach kurzem Lesinnen fort, „daß der ehrenwerte Herr Tal garth, Lord Haverstock? ältester Sohn

. „Ich weiß, Herr Doktor, daß Ihre Zeit sehr kostbar ist,' begann er, „und ich werde mich daher kurz fassen; wir wären Ihnen ungemein zu Dank verpflichtet, wenn Sie morgen — um elf Uhr ungefähr — im Haverstock House vor sprechen wollten.' „Wen wünschen Sie von mir untersucht zu sehen?' fragte der Arzt und nahm durch die Gläser seiner Goldbrille den Besucher in Augen schein. „Es ist mir höchst schmerzlich, es sagen zu müssen, — aber mein armer Vater legt seit kurzem ein ganz sonderbares Wesen an den Tag

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Bozner Nachrichten
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Page 7 of 8
Date: 06.06.1914
Physical description: 8
. . ^ Nun war. die Sonne ganz verloht. Ein rotes Glühen schwamm nur hier und da wie eine Wolke in dem tiefblauen uether, da stieß der voranschreitende Führer einen Freuden ruf aus und rief einmal über das andere: „Aia el-Djedlida!' Da oben auf der Paßhöhe, der Wasserscheide zwischen ^zean und Mittelmeer, winkte in dem letzten verglühenden ^lcht die größte Karawanserei Nordmarokkos, das heutige ^ der Reisenden. Wie neu belebt atmeten die beiden Schwestern auf. Eine zarte, erwartung frohe Glut stieg in ^lchams Gesicht

, und mit kräftiger Hand trieb sie ihr Reit er zu schnellerer Gangart an. Und die ermüdeten Tiere, witterten sie die Wasserstelle, warfen muxig die gesenkten ^opfe auf und setzten noch einmal ihre letzten Kräfte ein. Der Mond zog schon herauf, als die kleine Gesellschaft ^'^Fondak' erreichte. Einen Augenblick war es Raham und Jte, als sie sich der Karawanserei näherten, als warne Ue etwas, sich in diese ihnen ganz fremde Welt zu wagen, n k Leihen lagen zu Hunderten die Schiffe der Wüste eoeneinander. Jedem Kamel

' gingen den Treibern flink zur Hand. Sie schleppten Decken und weiche Kissen für die Zelte herbei und als Raham erschrocken ablehnte und. bemerkte, sie wären mit allem versehen, erklärte der Besitzer der Karawanserei mit einer tiefen Verbeugung Baron Falk von Falkenstein, der heute gegen Mittag hier vorbei gekommen, hätte die Kissen und Decken zur Bequemlichkeit der Damen zurückgelassen, wie er überhaupt Befehl gegeben, auf das beste für die Reisenden zu sorgen. Raham schwieg ganz beschämt

. Ein unsagbar. trost reiches Gefühl zog in ihr Herz. Sie fühlte sich plötzlich in der ihr ganz fremden Welt nicht mehr ganz verlassen, sie hatte die Empfindung, als breite sich eine starke Hand schützend über ihrem Haupte. Raham neigte leicht den blonden Kopf und erwiderte: „Wir sind durchaus nicht furchtsam, mein Herr. Zur Not schützen uns unsere Waffen.' Sie zog lächelnd einen kleinen Revolver aus der Brust tasche ihrer Reitjacke. Wie der Lauf in dem ungewissen Licht des Mondes blinkte. „So deutlich

hätten Sie nicht zu antworten brauche», gnädige Frau,' lächelte der Fremde. „Sehe, ich aus wie ein Räuber und Mörder?' - „Ganz und gar nicht, aber Sie selbst waren es ja, der mich warnte.' - - „Ich möchte Ihnen nur empfehlen, den Besitzer der Karawanserei zu bitten, daß er Ihnen Nachtwachen stellt. Es ist durchaus, notwendig. Wenn Sie wünschen,^ will ich es gleich selbst veranlassen.' „Es ist gewiß sehr freundlich von Ihnen, mein Herr, aber bemühen Sie sich nicht. Ich werde selbst mit dem Kaufmann

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 25.02.1910
Physical description: 8
die ganze Wahrheit gestehen oder eine Geschichte erfinden, um Hertha zu täuschen. Und ob er'auch vor sich selber errötete — er sand nicht den Mut, ihr alles zu sagen, und entschied sich daher für das lcylere. „Auf großen Umwegen! — Zunächst hat mir i der Besuch dieser angeblichen Nonne zu denken gegeben. Du warst ganz fest entschlossen, nach dem Mittelmeer zu fahren. Als Dir nun Tante Anna erzählte, sie habe der Nonne gesagt, daß wir nach Gibraltar fahren, ändertest Du ganz Plötzlich Temen Entschluß

sie auf richtig, so daß Wolfgang das Blut der Be schämung in das Gesicht stieg. »Es ist ganz so, wie Du es vermutest. Und nicht währ, es war doch ganz gut, daß Wollers an Bord war, als die Nonne kam? Ich wäre sonst natürlich nicht aus die Vermutung gekommen, daß unter der Maske der barmherzigen Schwester dieAmerikanerm stecken könne. Wir hätten dann die drei in Gibraltar von neuem auf dem Halse gehabt.' „Wer ist denn dieser Wolters eigentlich? Kannlest Du ihn schon früher?' „Ja. Er war bei Bernardi angestellt

, als ich dort drei Atonale lang am Fenster saß, um jemanden zu finden, der mir zu Deiner Befreiung dienen könne. Herr Bernardi stellte ihn mir be sonders zur Versitzung, so lernte ich ihn denn icnnen. Er ist ein ausgeweckter Bursche, und ich habe mich immer ganz gut mit ihm unterhalten, bis — bis ich Burlhardt fand, den wirklichen Burkkariir.' - Sie seufzte und ihr Gesicht wurde ernst, Wolfgang fragte sie nach der Ursache. „Ach, Liebster, Du wirst mich töricht schelten, aber ich mußte wieder an diesen Burkhardt

denken. Es ist mir noch ganz unfaßbar, daß dieser Manir, der sich wie ein vollendeter Kavalier gegen mich benahm uud mir den allerbesten Ein druck machte, ein so schlechter Mensch sein soll. Er schien ein ehrenhafter Mensch zn sein, und nun Haben wir durch das Mädchen, das Dich. in . Schlachtensee mit ihm verwechselte, erfahren, was für ein herzloser Schurke er ist. Es tut mir weh, daß ich mich gerade in ihm so getäuscht habe.' Es drängte Wolfgang dazu, sich zu vertei digen — gegen eine Anklage

zn verteidigen, die ja nicht ihm, sondern seinem Doppelgänger galt. Er hatte die Gewißheit, daß Randow das Mäd chen betrogen Halle, und daß auch die Verfolgung der Amerikaner dem Freiherr» galt. Aber er glaubte nicht daran, daß er auch Hertha diese Ueberzeuguug beibringen könnte. G: würde sie verlieren wenn sie die Wahrheit erfuhr — und wenn das auch ganz uuvermeidlich war, so lauge wie möglich, wenigstens wollte er es hinausschieben. Nur einen Monat, eine Woche wollte er das Glück - genießen, der Gatte

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Lienzer Zeitung
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Page 16 of 22
Date: 27.09.1912
Physical description: 22
Charlottens Stimme war ganz fest und sicher geworden, die präzis gestellte Frage brachte Flora etwas um ihre Haltung. „Aber — Charlotte —' murmelte sie — während Egon Holsten sie wortlos anstarrte. „Keinen Pfennig,' sagte er bestimmt, „was denkst du wohl, wieviel Geld wir in Kurts Fabrik verloren haben — Kurt dachte —' Eine energische Handbewegung der jungen Frau ließ ihn schweigen: „Bitte, Egon, nichts von Kurt und Kurts unseliger Geschäftsführung. Darüber hat man mich stets im Dunkeln

: „Ich muß noch einmal lernen, für mich selbst zu stehen.' q- q- -5 „Ich habe die Stellung, Frau Melchers.' — Ganz erschöpft sank Cyarlotte auf einen Stuhl in dem kleinen Korridor der neuen Wohnung, die sie in Charlottenburg bezogen hatte. Und die treue Seele stand vor der ehemaligen Herrin mit dankbar gefalteten Händen. Seit sechs Wochen weilte Frau Melchers bei Charlotte. In ihrer neuen Stellung an Gicht- mfällen erkrankt, hatte die Herrin sie n ein Krankenhaus -ringen lassen. Dort hatte sie, zufällig

eine Zeitung lesend, Hol sens Tod erfahren. Nun hatte sie keine Ruh, sie hatte die junge, iarte, stille Frau mehr geliebt, als sie sich zugestehen wollte, und hr Kondolenzbrief war ein Gemisch von Trostworten und Wün schen, von Charlotte und den Kindern zu hören. Und als sie, aus dem Krankenhause entlassen, sich noch zu ichwach fühlte, einem großen, ländlichen Haushalt vorzustehen und sorgend der Kosten gedachte, die ein Leben ohne Stellung ihr auf bürden würde, da bot ihr Charlotte ihr Heim an, ganz

selbstver ständlich, ganz liebevoll: „Kommen Sie zu mir, Frau Melchers, Sie wissen, ich gebiete über geringe Mittel, aber vorläufig habe ich -in Heim, das ich mit Ihnen teilen kann — kommen Sie, ich pflege Sie noch gesund.' Nun war sie schon sechs Wochen bei Charlotte und die Sorgen der jungen Frau um einen Erwerb teilend, hatte sie gesagt: .Gnädige Frau, wenn Sie irgend etwas tun können außer dem Hause, nehmen Sie das an, ich bleibe da — vorläufig so — ich Hab' a mein Sparkassenbuch, von dem ich Zinsen

, weil ich als wohlhabendes Mädchen erzogen war — ich muß nun mein Leben und das meiner Kinder ?urch eigene Arbeit fristen, und ich wäre Ihnen dankbar, wenn ich ziese Stellung bekäme — ich werde mir Mühe geben, sie aus zufüllen, das zu lernen, was mir fehlt —hatte ihr imponiert, und so war Charlotte angestellt worden. Früh um zehn Uhr hatte ie ihren Dienst anzutreten, nachmittags um vier Uhr war sie frei ind einhundertfünfzig Mark monatliches Gehalt. Die Kommerzienrätin Kielwerder stand ganz allein, aber sie machte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 14
Date: 22.04.1917
Physical description: 14
1917. Hlechtern getrennt schlafen, daß die jüngeren von den älteren Mädchen getrennt sind, usw.. benötigt ein Haus deshalb viel mehr Räume, als ein Wohnhaus vielleicht in Ealizien, wo man solche sittliche Rücksichten nicht übt. Darum wirkt hier die Hausklassensteuer besonders drückend. Nun soll es zu einer Neuklassisizierung der Gebäude bei uns kommen. Wir halten den ge wählten Zeitpunkt für höchst ungünstig. Der Kriegszustand hat unseren Behörden ganz notwendigerweise eine überaus große

Machtfülle verliehen. Wird diese Machtfülle aber auch über Arbeiten erstreckt, die mit dem Krieg nicht im allergeringsten Zusammenhang befindlich sind, und das ist bei der Neuklassisi zierung der Gebäude doch im ganz besonderen Maße der Fall, dann kann es zu recht unbeab sichtigten Härten kommen. Der neuzuklassifi zierende Besitzer ist persönlich nicht anwesend, weil er seiner Militärpflicht Genüge leistet. Ist er anwesend, so kann er sich nicht mit jenem Nachdruck gegenüber dem fiskalisch gesinnten

zu j>? 15 Ii vor. Die zwei neuesten Nummern 291 und 202 betiteln sich: „Dze Verheißungen des göttlichen Herzens Jesu' von Kooperator Jak. Aufderklamm nnd „Warum die Katholiken beichten?' -von Pfar rer A. H. Peter Paldele's Buch „Gib uns heute unser täglich Brot' (Gedanken über die Brot bitte in Krieg und Frieden), das erstmals im Ncwember 1916 erschien, liegt nunmehr im 5. Tausend vor. Seine Bitte ist so zeitgemäß wie diese, ist so ganz und gar zur Kriegsbitte ge worden. Mit Hangen und Bangen sieht man der ToiilmerMt

will, vielmehr bei jeder halbwegS passenden Gelegenheit von seinen Mitmenschen behaup tet, der oder jener sei „ein neidiger Hund'. Uns werden natürlich jederzeit und mit Borliebe alle die schönen Eigenschaften, mit denen die Menschen ihrem Geschlechte Schande machen, hinaufdisputiert. Ich gebe ja gerne zu, daß unsereiner in erster Linie ja auch ein bisserl auf sich schaut, das ist schließlich etwas ganz Selbstverständliches. Aber, das habe ich schon wiederholt erklärt, neidig bin ich nicht — vorausgesetzt

, daß ich selber soweit genug habe. Bei den Menschen hingegen, die uns eigent lich mit gutem Beispiel vorangehen sollten, verhält sich die. Sache ganz anders- Bei denen ist die Un zufriedenheit und die Ungenügfamkeit jetzt schon an der Tagesordnung und in diesen beiden Uebeln wurzelt bekanntlich der Neid. Und doch halten es in einer Beziehung die Menschen gerade jetzt im Krieg insoferne gut getroffen, als sie durch die Verhält nisse sozusagen zwangsweise zur weitgehendsten Ge nügsamkeit erzogen

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 28
Date: 09.11.1913
Physical description: 28
Seite 6. Nr. 135 »At e ra « er Z e! I» » Sönntag^denO.^ NoMmberÜM ^ . Unterlassüngssehleri sind gemacht worden durch allzu großes Vertrauen zu Einzelnen, aber von einem „Panama' zu sprechen, ist denn doch ^übertrieben. Festzustellen ist nur die eine Tatsache, daß wir noch immer eine der billig st!ei, Beleuchtungen haben von ganz! Airol, und die 6 Prozent Erhöhung bei richtiger Verwaltung nicht nur ausbleiben hatten können, sondern bei den alten billigen Tarifen die an die Städte Bozen und Meran

man noch von einer Erhöhung der Kauälgebühr, die nicht mehr auf Basis des Wassergrundzinses, sondern auf Basis der Hauszinssteuer be messen werden soll. Die Kanalgebühr würde dann zirka das Doppelte ausmachen, als jetzt. Außerdem kommen die 5 Prozent Zinsheller, bezw. .in deren Wegfall eine entsprechende Erhöhung der Umlage zur Hauszinssteuer — also Steuern und Wgaben mehr als' genug! Für ganz ruhige und weitblickende Men schen wirft sich, aber auch da die Frage auf, ob denn die.Eingemeindung, die dioch ein Großteil

der Meraner und Maiser freu digst begrüßen würde, in so weite Ferne gerückt ist, daß Mais zum Bau eines eigenen Elektrizitätswerkes schreitet? Was machen wir nach der Eingemeindung mit. dem dann bestehenden dritten Elektrizitätswerk? Groß- Merän hätte dann wohl mit Tölk und Schnälstal genug Kraft und würde dann ein drittes Werk wohl nur zum Schaden von ganz Groß-Meran sein. Es wäre ^ also im Interesse der Maiser Steuerträger empfehlenswert, wenn die maß gebenden Faktoren etwas ruhiger und über legter

bei seinem Aufenthalt in Blase witz erkannt nnd verherrlicht wird. * (Stadttheater.) Zwei reizende ein aktige Operettenlbrachte uns der Donnerstag- Abend: die En unserem Stadttheater schon mehrmals gegebene ,„Schöne Galathee' von Snppv und eine Neuheit: „Du liebes Wien' von Hein und Robitschek, wozu R. Stolz eine melodiöse leichte Musik geschrieben hat. Beide Vorstellungen, die vom Regisseur Frankl ganz ausgezeichnet inszeniert wur den, erfreuten sich eines' lebhaften Beifalles, der schon nach der vom Kapellmeister

nicht ganz stimmen. Ganz vortrefflich sang Herr Mieser den Pygmalion und vergaß man- bei dem schönen, volltönenden Gesang gerne einige Unsicherheiten im Spiel. Alle Darsteller wur den säst nach jeder Piece mit Beifall aus gezeichnet, die beiden Damen überdies nach dem Äktschluß mit zwei prächtigen Blumen arrangements. — Im zweiten Einakter do minierte'Frl. Schwarz, die mit gewohn tem Schick das „Weaner Mädl' spielte, tanzte und'sang, und der Herr Hoffmann als der junge Graf Himmelritz bestens assi

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 01.08.1910
Physical description: 8
erfolgt ganz nach demselben Grundsatze, nach dem- elben Steuerfuß. Und diese 10 Prozent erhöhen sich l erstklassige Hotels, wie sie eben das verwöhnte en- infolge der Zuschläge oft bis auf 20 bis 3V Prozent.! glische und amerikanische Publikum verlangt, vor» Nun ist in der Finanzvorlage, welche der Fi nanzminister dem Abgeordnetenhause vorgelegt hat, zum erstenmal eine Aenderung des bestehenden Steuergesetzes beantragt worden. Es ist beantragt, daß jene Aktiengesellschaften, welche mehr als 10 Prozent

an Gewinn erzielen, dem Staate auch eine höhere Steuer zu entrichten haben. Es ist ganz natürlich, erklärlich und sowohl vom steuertechni- schen als auch vom sozialpolitischen Standpunkt aus gerechtfertigt, daß Aktiengesellschaften, welche einen höheren Gewinn erzielen, zu den Lasten des Staates auch in einem höheren Maße herange zogen werden. Es geht aber nicht an, daß Aktien gesellschaften von ganz verschiedener Art und Größe und von ganz verschiedenen Erfolgen in der gleichen Weise besteuert

sind im Prinzip vollständig einverstanden, daß die zehn Prozent überschreienden Erträgnisse der Aktien gesellschaften durch eine Zusatzsteuer betroffen wer den sollen. Aber, dann müßte auf der. anderen Seite auch eine Ermäßigung Platz greifen. Einzig und allein unsere ganz sinnwidrige, in der ganzen Welt nicht bestehende Besteuerung ist schuld daran, daß in Oesterreich so wenig Unternehmungen ge gründet werden. Das bezieht sich nicht nur auf Industrie- und Bankunternehmungen, sondern auch auf Unternehmungen

von allgemein Volkswirtschaft lichem Charakter. So hat sich vor Kurzem eine Deputation aus den Alpenländern dem Finanzini nister gegenüber insbesondere gegen die derzeit be stehende Besteuerung von Erwerbsunternehmun gen, wie Hotelanlagen usw. ausgesprochen. Man hat auch darauf hingewiesen, daß es unter den gegenwärtigen Verhältnissen ganz unmöglich sei, bei uns in Oesterreich, in seinen herrlichen Alpen gebieten moderne Hotels im großen Stil sür das reiche, internationale Reisepublikum zu erbauen

Es ist unmöglich, das Kapital dafür zusammen zubringen und, was ja in solchen Fällen auch sehr wünschenswert wäre, auswärtiges Kapital nach Oesterreich zu leiten. An dieser Unmöglichkeit is in erster Linie unsere ganz unvernünftige, sinn lose Besteuerung schuld. Dadurch leidet unser Fremdenverkehr, der uns Millionen auS dem Aus lande eintragen könnte; dadurch leidet die Allge meinheit, dadurch wird unser ganzes wirtschaft liches Leben geradezu unterbunden und geschwächt, An der neuen Tauernbahnstrecke

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 28.11.1914
Physical description: 8
^ Die Drucksachen und sämtliches Me- teriyl lag zerrissen, bezw. zertrümmert rück wärts im Hos, zu einem großen Haufen und alle Übrigen Räumlichkerten glichen eher einem Stall, denn einer menschlichen Woh nung. Wir taten unser Möglichstes, um uns durch den Trümmerhausen hindurch zu ar beiten und Halbwegs Ordnung zu schassen. Die Bilder lagen zerrissen aus dem Bosen, nur merkwürdigerweise waren sämtliche Spi - gel ganz- gelassen worden. Der Aberglaub, der Tscherkessen diese hatten 14 Tage in dem Orte gehaust

— ist bekannt und dürste die Ursache gewesen sein, weshalb gerade da Spiegelglas vom plündernden Feinde ver schont .worden war^ And noch etwas war, was unversehrt geblieben: ein Bild unseres ge liebten Kaisers in Oeldruck. Mar es die Un kenntnis, wen sie vor sich Hatten, oder hatte hier der Wandalismus stille gehalten? Wer kann es sagen, aber einen nachhaltigen Ein druck machte es auf mich, Witten in diesem Chaos von kurz- und klnngcschlagener Ein richtung das erhalten gebliebene Kaiserbild< Ganz nahe

Besuch zurückgelassen hatte. Die Telegraphenstangen waren teils abgesägt/ teils abgehackt. Es war nichts mehr von ihnen zu sÄhen, als der nackte Holzstumpf,.der noch aus der Erde schaute. An Stellen, wo ganz einzelne Stangen stehen geblieben waren, war der Draht heruntergerissen. Wir mußten ein paarmal halten, da sich der freihängende Draht über das Bahngeleise gelegt hatte und sich beim Darübersahren in die Räder ver wickelte. Mit uns fuhr eine Telegraphenbau- abteilung, die die Strecke

wieder in Stand zu setzen Hätte. Stangen und Matertal führ-, te .sie mit sich, und so war es möglich, in ganz kurzer Zeit die Strecke wieder betriebs fähig herzustellen. Nach zirka LstSndiger Fahrt mußten wir halten.; Eine Schiene war herausgerissen und lag querüber. Aber auch ohne dieses Hinder nis wäre es bald mit der Fährt zu Ende ge wesen.. Vor uns tauchte ein Fluß auf und die Bahnbrücke/ die darüber führte) war ge sprengt: Zsn drei Stellen 'hatten Dhnamit- patrönen die Eisenträger, direkt, auseinander

noch entfernt sein, aber die Kanonade war zu heftig, als daß man nicht auch schon auf diese Entfernung, den Donner der Ge-, schütze deutlich währnehmen könnte. Der Ort selbst Mtte ganz dasselbe schmutzige Aussehen, wie viele andere galizische,' um nicht zu sagen, fast alle: Wir hielten uns nicht lange auf, stiegen in. unseren „Salonwagen' und' kehr ten auf dem nämlichen Wege zurück. ^ ! Eines hake ich noch vergessen zu erwähnen: Auf sämtlichen Stationen, die' längs der Strecke lagen, hÄten die Russen

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Tiroler Volksbote
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Page 11 of 20
Date: 06.11.1910
Physical description: 20
Reise. Mit Bedauern gelesen. Wird geschehen. — Vergfin?. Du bist ganz ein feiner.. Gruß. — P. JllSgl. Diesmal frißt dich so wie so der Papierkorb, ^ein andermal werden Vir schon sehen. — Haiming. Dürfte Wohl für unser Blatt hübsch spät sein. -- ^aun? Happerlepap; diese Suppe wird mcht so' heiß gegessen. Ich meine, ich laß die Geschichte ganz weg, da für unseren Leserkreis ohne Interesse. —> Hopfzartev. Sobald der erste Tote aus dem Friedhof läuft, wollen wir die Klage veröffentlichen. — Jnnichen

. Besten Dank. Es fehlt uns leider der Raum, va zirka eineinhalb Dutzend Viehausstellunaen vorliegen. — Schrofen. Auf t diesen Lcim brauchst nicht auszupfen. Der elgentuche BeweMrund für die ange- i strebte Verlegung der Ferialtage tst. ganz ein anderer. Die GaHe geht nicht von! den Landlehrern, sondern vom Allgemeinen aus. Bist deutsch, sonst komme und i ich lch dir was lesen. — Stams E. H. Schade, daß die Reimerei nicht ganz ge-> lunIM, sonst gerne: ich hatte diesmal auch nicht Zeit,'die Sache

hinaus zuschaffen, teils sie der Leber , zuzuführen, wo sie'zu Galle verarbeitet werden, die wiederum zur Verdauung notwendig ist. . ' Um diese Aufgaben alle erfüllen zu können, muß das Blut eine ganz bestimmte'chemische Zusammensetzung haben uüd ungestört in den Äbern zirkulieren rönnen. Fehlt dem Blute Eisen, sv kann es nicht in den Lungen Sauerstoff aufnehmen, ohne Säuerstoff aber kann der Körper die Nährstoffe nicht verwerten, sondern setzt sie entweder als Fett an oder Verwändelt sie chemisch

und vielfach versteht man unter Blutreinigungsmittel überhaupt lediglich ein Abführmittel. ^ ' T^as ist aber ganz falsch. Erstens wirken Abführmittel durchaus nicht ohne weiteres blutreinigend, zweitens reinigt sich das Blut ganz von selbst von allen Stoffen, die nicht hinein gehören^ wenn man ihm nur die zuführt, di« ihm fehlen.. Es wird dann sofort Wiedev befähigt, die schäd lichen Restprodukte auszuscheiden. ' ... -7 > - Von dieser Erkenntnis, bis zur Herstellung des bekannten Dr. Schrö- derschen

kann, erhält jede!r, d er darum ersucht, eine Probeschächtel ganz umsonst und franko und gleichze i t i g e b e n f a lls k 0 stenl 0 s und frank 0 e i n i n te r e ps a nt e s B u ch: „W i e m a n gesund und jung b l e i b t', gesundheitliche Anweisung für jedermann. Hundert tausende. könnten von schweren Leiden befreit werden, wenn sie diefem Ratgeber folgten. Schreiben Sie einfach per Postkarte Ihre Adresse, Sie erhalten dann Buch und Probeschachtel sofort gratis. Schreiben Sie noch heute an die Firma

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Tiroler Volksbote
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Page 9 of 20
Date: 16.04.1919
Physical description: 20
. Zufällig stand der Besitzer ganz in der Rahe, ohne von der Gefahr etwas zu bemerken, bis die Flammen hoch über daS Dach köderte«. Dank dem Eingreifen der hiesigen Feuerwehr und der tüchti gen Mtthilse der Volkswehr war der Brand in zeh» Minuten an einem weitere» Umsichgreisen verhin dert. Der ganze Dachstuhl, sowie alle Gegenstände unter Dach, an denen es bei de» viele» Hauspav- ' Kien nicht fehlte, ist vernichtet. — Die hiesige Räte- Organisation hatte scho» gleich bei der Gründung D«h; man hätte

so gerne auch einen Bauern ge habt, aber diese haben in Knsstein sür derlei MusiZ kein Gehvr^ Alles LiedeSwerben war vergeblich und so mußte mit tiefem Schmerz das B im Rat gestrichen werden. Zum Schutz und zur gegenseiti gen Sicherheit habe» sich auch die bürgerlichen Kreise zusammengeschlossen. DaS war natürlich ganz gegen den »hohe» Rat*. Man wetterte, Aimpfte und drohte in nicht ganz seinen Formen. Nie Bürgerlichen aber ließen sich nicht einschüchtern und schauten sich um Hilse um. Darauf wurden

nun als Opfer der Spartakisten im Spital darniederlie gen. — Jenseits der Zollbrücke steht ei» kleines Wachthaus für die bayerischen Grenzsoldaten. ES wurde von unserer Gemeinde erbaut. Und dieses äußerste Grellzhäusche» wurde schon von einem Spartakisten eines RachtS besucht, und da sonst am ganz einfachen Häuschen nichts zu vernichten ist als ein Feilster, so mußte halt dieses in Trümmer gehen Wenn nur etwas hin ist, dann ist einem Bolschewi ken schon Wohl. — In Oberaudorf sührt ein sonder barer Mann

Per» son) unserer Gemeinde, das alte „Marxer Wet- bele-, hat man ansangS Marz zu Grabe getragen. Den ganzen Winter Z918 meinte sie sterbe» zu Müs- dort ist sie wieder gut auf die Füße gekommen» jktzt hat sie de? Herrgott ganz plötzlich zu sich ab berufen. Aucb ei« anderes Menlck aus der ante» „Tirols? «ornsovre alten Zeit, die mehr als 70jährige »Hansen Julie* ist einer tückischen Lungenentzündung erlegen. Sie hat sich ihr ganzes Leben geplagt, war über SV Jahre beim Mesner Dirn, hat unsere Kirche

gesagt werden: DaS war positiv katholische Arbeit Sämt- liche Redner vnd Nednerinnen, auch die Laie«, scheuten sich nicht vor dem unumwundenen Bekennt nis ihrer Weltanschauung und das ist's, was wir heute brauchen: Wanne, kernige, echt tirolisch« Ueberzengnng, daß dies allen Teilnehmern voll und ganz llar war, bewies der Beifall, den die Schluß worte des hochw. Herrn Feldkuraten Pixner aus lösten: Tirolisch, katholisch — daS muß heut« Frauenart sein, wenn sie ein Halt und Hort für die alten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 6 of 12
Date: 06.01.1918
Physical description: 12
hat aber dann noch der dritte Wunsch herhalten müssen, «m die Wurst wieder dorthin zu bringen, wo sie hingehört, näm lich auf den Teller. Die ganze Geschichte ist also »och ziemlich gut ausgegangen und cs hat dabei j wenigstens eine Wurst herausgeschaut. Ich wäre, ! wie gesagt, mit dieser Losung ganz zufrieden. Der > Wurfistandpunkt ist meiner Anficht nach durchaus nicht zu verachten und schon der König MidaS hätte sich wahrscheinlich viel leichter getan, wenn alles, was er berührte, zur Mortadella oder Salami ! Geworden

davon weg sind. Ich habe wenigsten? noch «ie gehört, daß irgendwo ein armer Teufel zum Ehrenbürger ernannt worden wäre. Mein Frauerl ist wieder der Ansicht, daß daS Armsein bei manchen i'euten ein ganz einträgliches Geschäft sei und wer dasselbe ordentlich betreibt, könne ganz gut dabei existieren. Nur verstehen müsse man die Sache und. wenn nötig, eine gewisse Tüistigleit zur Schau tragen, dann könne von allen Seiten auf Unterstützungen gerechnet werden. ES gibt aber, sagt mein Fr^uerl

der Tag!' Um aber noch einmal auf mein früheres Thema zurückzukommen, scheint ^es mir, als ob die Menschen mit ihren Wünschen in letzter Zeil etwas bescheidener geworden sind. Sogar der Wunsch nach einem „glückseligen neuen Jahr' hat hie und da noch ein kleines Anhängsel bekommen, indem mancher die Bemerkung anfügte: „Wenn das neue Jahr nur wenigstens nicht schlimmer wird, als das vergangene war.' So ist es auch ganz in der Ordnung. Je weniger die Erwarinng sür die Zukunft in die Höhe gefchraubl

ohne Schulden, der fast alle nötigen Lebensmittel selbst hat, der 6 Kinder hat, mußte auch einrücken. Die Gattin dieses Eingerückten bezieht pro Jahr 4000 Kro nen t!) Unterstützung. Die eine Familie wird also dafür, weil sie arm ist und vor dem Kriege schon darben mußte, gleichsam noch bestraft, die andere, weil sie finanziell gut steht, belohnt. Das ist doch ganz und gar gegen den Geist der Gesetze und Verordnungen gehandel't. Diesbezüglich wä re schon etwas mehr Demokratie erwünscht. Von 70 Schweinen bloß

und Bezirke so wenig abliefern, dann kann auch die Gesamt menge nicht groß sein. Im November wurden in ganz Böhmen von den Produzenten an die Landesfettstelle abgeliefert: 84.524 Kilo But ter. 24 Kilo Butterschmalz, 35 6 Schweinefett (roh). 215 Kilogramm Schweineschmalz. Hievon entfallen auf die Sammelstelle der tschechischen Abteilung 24.807 Kilo Butter, 9 Kilo Butter schmalz. 853 Kilo Schweinefett froh) und 92 Kilo Schweineschmalz, auf die Sammelstellen der deutschen Abteilung 59.657 Kilo Buitter

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