Novellen. - (Kunstwart-Bücherei ; 15)
? Dennoch: auf ein mal —es wehte ihr gegenüber im tiefen, Schatten um einen Rottannenstrunk, den grünspaniges Moos auf der Naßseite umkletterte, ein Apollofalter auf, taumelte empor, sank zurück und blieb auf der lohenden Ampel der purpurnen Distel sitzen — schien sie zu ermüden. Nachzugeben. Wem? Einen Zweifel stef drin zu spüren. Woher? Die Hände, ganz plötzlich, streckten sich nach vorn aus; lässig wurden sie. Die Schultern hoben sich, weil die schlagende Brust den Boden verlassen hatte. Das Gesicht
dämmerte schleirig über den Formen der Halme hin. Ein Seufzer stieg aus dein Munde. Lautlos, ganz still, flössen die Tränen aus den erschöpften Augen. „Ich will Ihnen zum Beispiel/ hob Werenspach zum dritten Male an, es würgte ihn der Zwang der Zeichen, die ihn umwuchsen, „ganz gern sagen, was ich bin. Ein haltloser Mensch? Sie dürfen aber nicht glauben, daß ich'meine, dies Geständnis sei schon etwas Gutes von mir. Haltlose Menschen haben gerade das.- sie wissen, was das Gute ist, sie sehnen
sich auch danach. Aber es festhalten, wenn sie es klipp und klar gesehen haben, können sie nicht. Diese Unfähigkeit ist ihre Schlechtigkeit. Mein Leben ist ganz und gar unbedeutend. Ich bin ein gewöhnlicher Mensch. Aber ich kann Ihnen ruhig bekennen: noch kämpfe ich gegen die Gemeinheit des Untergehenwerdens. Ich kann mir ein Leben vorstellen, in dem weder Reichtum