¬Der¬ Webstuhl. - (Gesammelte Werke ; 10)
men nachrückend, den Tisch immer weiter von ihr weg schob, brachte es bie Fürstin zustande, den Kopf zv erheben. „Um ein viertel nach drei Uhr war das! Da wurde nämlich mit einemmal alles ganz anders!' Im mer noch rannen ihr die Tränen die Wangen herab, und je angestrengter sie die Lippen zu deutlichem Reden bemühte, um so hilfloser krähte die Stimme. „Jetzt erst begann es richtig zu leben! Ich sehe, der Husten ist wie ausgelöscht, es will trinken, ich reiche es meiner Tochter hinüber
, und, wahrhaftig, es trinkt auch, trinkt sogar.. „Mit Lust!' unterbrach feuerrot der Graf; jede Run zel in seinem Gesichtchen war jetzt in eiligster Bewegung. „Mit dem natürlichsten Appetit! Man hörte es ordent lich schmatzen. Darnach, ganz von selber, löst es sich von der Brust .. „Obwohl genug Milch da war!' fiel gierig die Für stin ein. „Nicht den leisesten Anstand hatte meine Toch ter mit der Milch! Aber es hatte eben genug, ich lege es zurück, sogleich schläft es ein, gut und fest schläft es dahin
, — bis plötzlich .. „Ja, ganz plötzlich ! Ich stehe gerade vor dem Korbe, sieh doch, denke ich mir, wie reizend dieses Mündchen und diese klei.. Als ob eine Bombe mitten im Zimmer explodierk wäre, erbebte alles: der Tisch war unter dem schieben den Oberkörper der Fürstin umgefallen, und die Für stin ihm nach. Aber gerade das Jähe und nichtsdesto weniger Tobsüchtige dieser polternden Verwirrung, und der Zwang, der alle drei jetzt aus ihren verankerten Platzen riß, — nicht nur sie, auch die Dinge schienen 12' IM