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Geography, Travel guides
Year:
1848
Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
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Page 197 of 343
Author: Schubert, Gotthilf Heinrich ¬von¬ / von G. H. von Schubert
Place: Erlangen
Publisher: Palm und Enke
Physical description: X, 334 S.. - 3. Aufl., mit der Reise über das Wormser Joch nach Venedig
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;f.Reisebericht<br>g.Gardasee-Gebiet;f.Reisebericht<br>g.Salzburg <Region>;f.Reisebericht
Location mark: 2.610
Intern ID: 188878
andere Weitläufigkeiten zu vermeiden, bequemen, hinter den, Unteroffizier drein, mitten im ärgsten Regenguß, durch Dick und Dünn, rechts hinum, durch die Neben gassen, bis wohl ans Ende der Stadt, mit zur Polizei zu gehen. Der Aufzug mochte freilich etwas sonderbar aussehen. Die Hausfrau mit dem rothen Shawl und ganz durchnäßt, that, als wenn sie nicht recht zu uns gehörte, blieb immer hundert Schritte hinter dem Zug zurück, wurde aber von dem Volke, das neugierig an die Fenster und Hansthüren

lief, so wie von den Gas senbuben, welche auf welsch drein schrieen, eben so gut betrachtet und belacht, wie der Vorderzug. Der Pudel aber hatte kein großes Gefühl für Ehre und Schande, lief ganz voraus, und mochte meinen, es sey ein Ehren geleit, das uns da die Leute gäben. Ich meines Theils hatte den Hut, den ich erst vor etlichen Tagen in Bötzen gekauft, bis oben an voller Pflanzen mit Wurzeln, Blü- then aller Art und Zweiglein vom Oelbaum, auch einige Steine, und waren besonders die Erdballen

unten, ob er Die auch kriegen und herauf bringen sollte? (er meinte damit die Hausfrau) und entließ nnS bald höflich. Der Unteroffizier aber zeigte uns noch ganz freundlich den Weg zum deutschen

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Geography, Travel guides
Year:
1848
Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
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Page 218 of 343
Author: Schubert, Gotthilf Heinrich ¬von¬ / von G. H. von Schubert
Place: Erlangen
Publisher: Palm und Enke
Physical description: X, 334 S.. - 3. Aufl., mit der Reise über das Wormser Joch nach Venedig
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;f.Reisebericht<br>g.Gardasee-Gebiet;f.Reisebericht<br>g.Salzburg <Region>;f.Reisebericht
Location mark: 2.610
Intern ID: 188878
niemals selber blühen gesehen. Aus dem frischen Laub wald jenseits Weigan, weht eine kühle, erquickende Gebirgsluft heraus, und nimmt alle Ermüdung hinweg, wenn etwa eine da wäre. So kommt man neu gestärkt aus dem schattigen Walde hervor an den Walchensee. Gieng uns da auch wie vor Innsbruck, nach Seite IS7. und mußten das schon ganz zugepackte Herz noch einmal aufthun, und den in seiner Art unvergleichlich schönen, unvergeßlichen Walchensee auch mit hineinneh men. Es herrscht da eine ganz

eigne, hehre Stille, von der ich (bei einer übrigens ganz unähnlichen Umgebung) nur, am freilich ungleich kleineren Herthasee auf Rügen, eine ähnliche Empfindung gehabt. Da über den hohen Laubwald heraus, der den spie gelglatten, tiefstillen See rings umher umgiebt, schauen Gebirge, deren höchste Gipfel (wenigstens in der Zeit, in der wir sie sahen) mit Schnee bedeckt sind. Ich möchte wohl ein Mahler seyn, und diese sinnvolle Hieroglyphe der Natur nachbilden können. Denn diese Gebirge

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1848
Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
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Page 125 of 343
Author: Schubert, Gotthilf Heinrich ¬von¬ / von G. H. von Schubert
Place: Erlangen
Publisher: Palm und Enke
Physical description: X, 334 S.. - 3. Aufl., mit der Reise über das Wormser Joch nach Venedig
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;f.Reisebericht<br>g.Gardasee-Gebiet;f.Reisebericht<br>g.Salzburg <Region>;f.Reisebericht
Location mark: 2.610
Intern ID: 188878
Einer schlägt nämlich unvermuthet mit der Ruder stange oder einem Stocke stark aufs Floß, so daß die rei senden Gelehrten, die Hintendrauf sitzen und diesen Curs noch nicht gemacht haben, ganz erschrocken zusammenfahren. Die Floßer stellen sich auch erschrocken, zugleich aber auch im höchsten Grade erzürnt. Sie sehen hinauf nach der Straße, wo Der versteckt seyn muß, der den großen Stein aufs Floß herunterwarf, und schimpfen diesen muth- willigen Menschen, der die ganze Schiffsmannschaft

mit unter die Schimpfwörter hinein, einige scheinen von Zorn so ganz übernommen und blind, daß sie, aller daraus ent stehenden Gefahr für die Schiffsmannschaft und das Floß nicht achtend, hinüberstoßen wollen ans steile Ufer, um den Kerl da oben recht abzuprügeln, auch wird diesem mit der Polizey und schwerer Gefängnißstrafe gedroht. Wären nun die Passagiere lauter solche Leute gewesen, wie der Schreiber dieses Büchleins, der noch immer mit aus gesperrtem Munde nach oben sähe, wo doch nur eigentlich die Steine herkämen

? so wäre der Spaß noch ein und etliche Male, uud zwar in steigender Derbheit wiederholt worden. Aber es waren unter uns etliche ganz besonders kluge Köpfe, die den Spaß merkten, und den Zorn und den Schrecken gar bald ins Lachen hinüberzogen.

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Geography, Travel guides
Year:
1848
Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
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Page 132 of 343
Author: Schubert, Gotthilf Heinrich ¬von¬ / von G. H. von Schubert
Place: Erlangen
Publisher: Palm und Enke
Physical description: X, 334 S.. - 3. Aufl., mit der Reise über das Wormser Joch nach Venedig
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;f.Reisebericht<br>g.Gardasee-Gebiet;f.Reisebericht<br>g.Salzburg <Region>;f.Reisebericht
Location mark: 2.610
Intern ID: 188878
die eine davon so schön und laut, daß man sie, wenn sie auf dem Käsemarkt in Nürnberg stünde, und die Obst- und Käseweiber schwiegen ein Weilchen still, bis ganz hinten am Neuenbau und bis zum Heumarkt hin hören könnte, dabei so hoch hinauf, daß mirs ganz schwindlich dabei geworden. Die anderen waren auch nicht faul dabei, und sangen, eins immer schöner wie das andere, frisch weg mit hinein. WaS aber die guten Leute eigentlich sangen, konnten wir freilich nicht gewahr werden, erfuh ren aber nachher

, daß sich die Oper Donna clel nenne. Klatschten indeß mit, wenn die andern feinen Leute klatschten. Sin Ballet gabs auch dazwischen zu sehen. Nahm sich im Anfange ganz bunt und artig aus, wenn die Schaar?« von kleinen Kindern unter Hirten und Hirtin nen sich bewegten, oder kleine Knäbchen nach dem Takte der Musik auf einem Baum mitten im Theater auf und nieder stiegen. Da aber jetzt die eigentlichen und rech ten Balletkünste los giengen, wollte mirs auch gar nicht mehr gefallen. Dachte anfangs, es wären gar

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Geography, Travel guides
Year:
1848
Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
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Page 217 of 343
Author: Schubert, Gotthilf Heinrich ¬von¬ / von G. H. von Schubert
Place: Erlangen
Publisher: Palm und Enke
Physical description: X, 334 S.. - 3. Aufl., mit der Reise über das Wormser Joch nach Venedig
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;f.Reisebericht<br>g.Gardasee-Gebiet;f.Reisebericht<br>g.Salzburg <Region>;f.Reisebericht
Location mark: 2.610
Intern ID: 188878
erst eine halbe Viertelstunde davon, nachdem ich mich umgesehen, ob keiner da sey, der es etwa hören könne. Dachte dabei freilich selber an jenen Würtemberger Bauer, der ganz zornig nach Hause kam, und nachdem er im Zorn eine ganze Schüssel mit Milchsuppe aus gegessen, und etwas Kalbfleisch, seiner Hausfrau im Vertrauen erzählte, daß er heute dem Herrn Amtmann die Meinung dermaßen gesagt, und ihn so und so ge nannt, daß er sich selber darüber wundern müsse. Die Frau schlägt darüber

und mit Freundlich keit abgefertigt. Die Leute da im ganzen Ort, und be sonders auch im WirthshauS, kommen einem so ganz besonders freundlich und treuherzig vor, daß selbst die jungen Ausländer meinten, es sey einem doch gleich ganz besonders wohl und heimathlich zu Muthe, im Bayernlande. Wem sollte es aber auch da nicht wohl werden, wenn er mit frischen Kräften hier in der herrlichen Ge gend, am Jfarufer hinunter geht, und findet zu dem noch spät blühenden Rhododendron (lìk». Kirsutuin), das er schon

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Geography, Travel guides
Year:
1848
Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
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Page 205 of 343
Author: Schubert, Gotthilf Heinrich ¬von¬ / von G. H. von Schubert
Place: Erlangen
Publisher: Palm und Enke
Physical description: X, 334 S.. - 3. Aufl., mit der Reise über das Wormser Joch nach Venedig
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;f.Reisebericht<br>g.Gardasee-Gebiet;f.Reisebericht<br>g.Salzburg <Region>;f.Reisebericht
Location mark: 2.610
Intern ID: 188878
lassen mußte. Da links (westwärts) hinauf zeigten sich die Berg ketten, welche sich von Süden her, diesseits und jenseits der Mellach nach dem Innthal hinziehen, und ihre Schnee gipfel und Gletscher leuchteten im Widerschein der Abend sonne in das Thal herein. Gegen Norden hin sieht man schon von ferne her das Innthal, mit seinen hohen, gähen Bergwänden. Endlich, wenn auch der letzte Berg vorsprung erreicht ist, liegt das schöne Innsbruck, mit dein durchs grüne Thal schlängelnden Inn, ganz und gar

vor Augen da, und so viel auch schon das Auge gesehen hat, so daß man glaubt, man habe nun fast satt vom Sehen, und könne nichts mehr so gar sehr bewun dern, spielt einem doch Innsbruck, besonders wenn mans von da oben sieht, den Streich, daß man das Herz, das schon ganz voll war von allen den Herrlichkeiten, die man gesehen, und bereits zugepackt und zugeschlossen, noch einmal aufmachen, uud jene schöne Stadt mit ih rer Umgebung noch hinein lassen muß, und zwar an eins der besten, schönsten Plätzchen

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Geography, Travel guides
Year:
1848
Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
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Page 180 of 343
Author: Schubert, Gotthilf Heinrich ¬von¬ / von G. H. von Schubert
Place: Erlangen
Publisher: Palm und Enke
Physical description: X, 334 S.. - 3. Aufl., mit der Reise über das Wormser Joch nach Venedig
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;f.Reisebericht<br>g.Gardasee-Gebiet;f.Reisebericht<br>g.Salzburg <Region>;f.Reisebericht
Location mark: 2.610
Intern ID: 188878
ein Hausknecht (freilich nur immer derselbe) herauf. Der Regenguß ließ nach etwa IV, Stunden nach, der Donner verhallte ferner und ferner in den Bergen, und der See war schon wieder während des Regens stiller und ruhiger geworden. Endlich klärte sich gegen 4 Uhr Nachmittags der Himmel auf, und die Sonne beleuchtete hell und klar den wieder ganz spiegelglatt ge wordenen See und die grünen Gelände des Gebirges. Anfangs, noch auf dem Fahrzeug, und auch gleich nach der Ankunft im Dorfe, war der Hausfrau verspro

chen worden, man wollte mit ihr, wo es nur im Min desten thunlich, zu Fuße vollends bis Torbole gehen, das Fahrzeug gar nicht wieder besteigen- Auf meiner Die- waldschen Charte von Tirol, gieng auch wirklich neben dem See hin, bis hinauf nach Torbole, ein so schöner, deutlicher, schwarzbetretener Fußsteig, und noch dazu so ganz in der Ebene weg, daß ich geglaubt hätte, man könnte zur Roth auch, wenigstens auf einem Schubkar ren, hinauf fahren. In der Natur draußen sähe es aber freilich

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Geography, Travel guides
Year:
1848
Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
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Page 143 of 343
Author: Schubert, Gotthilf Heinrich ¬von¬ / von G. H. von Schubert
Place: Erlangen
Publisher: Palm und Enke
Physical description: X, 334 S.. - 3. Aufl., mit der Reise über das Wormser Joch nach Venedig
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;f.Reisebericht<br>g.Gardasee-Gebiet;f.Reisebericht<br>g.Salzburg <Region>;f.Reisebericht
Location mark: 2.610
Intern ID: 188878
ist es, daß alle die Alpenpflanzen, die freilich leicht immer wieder ausgehen, eben so leicht auch von dem ganz nahen Baldnsberge wieder herbeigeschafft wer den können. Vom botanischen Garten aus, bei St. Sebastian vorbei, hat man nicht weit zu einem alten, sogenannten Triumphbogen (angeblich des Titus Flavius). Die schöne Faxade an der St. Sebastianskirche zieht einen aber freilich mehr an, als jener sogenannte Triumph bogen. Zu einer eigentlichen Betrachtung der großen, fast 1000jährigenDombibliothek, welche neuerdings denHer

- ren Juristen durch die Auffindung des alten Gajus so ganz besonders wichtig geworden ist, hat freilich einer, der nur anderthalb Tage in der Stadt bleibt, keine Zeit; dagegen muß man denn doch die Naturaliensammlung der Casa Gazola wegen der vielen Versteinerungen vom Monte Bolca und die Sammlung von einheimischen In sekten des Benedikt da Campo, so wie Morellis Samm lung von ausgestopften Vögeln nicht übersehen, damit man recht mit der Gegend und ihren wichtigsten natür lichen Schätzen bekannt

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1848
Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
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Page 229 of 343
Author: Schubert, Gotthilf Heinrich ¬von¬ / von G. H. von Schubert
Place: Erlangen
Publisher: Palm und Enke
Physical description: X, 334 S.. - 3. Aufl., mit der Reise über das Wormser Joch nach Venedig
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;f.Reisebericht<br>g.Gardasee-Gebiet;f.Reisebericht<br>g.Salzburg <Region>;f.Reisebericht
Location mark: 2.610
Intern ID: 188878
ten bekannt ist») und sähe ihn, noch etwa ein Jahr vor seinem Tode in Straßburg. Von allen den vielen, ge lehrten Sachen, die der Alte gelesen, erlernt und mit seinem gar tief eindringenden Verstände erforscht hatte, wußte er rein gar nichts mehr, hatte seine eignen Schrif ten, so wie die von andern Leuten, ganz vergessen. Ja er kannte nicht einmal seine nächste Umgebung mehr, und meinte immer, mitten in dem Zimmer, in dem er doch so lange gewohnt, er sey auf der Reise, in einem fremden

Wirthshaus und verlangte deshalb gar oft sehn lich, man solle ihn doch nach Hause bringen. Sprach also jemand mit ihm, etwa von wissenschaftlichen Gegen ständen, oder von Dingen aus dem Kreise des gemeinen, leiblichen Lebens, so verstund der Greis nichts davon und erschien ganz kindesblöde. Sprach dagegen jemand mit ihm und zwar nicht mit sehr künstlichen Worten, sondern husch wahr und einfältig, von der einen großen Gotteswahrheit, die sein ganzes Leben bewegt und ge staltet hatte, oder sagte ihm irgend

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1848
Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
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Page 120 of 343
Author: Schubert, Gotthilf Heinrich ¬von¬ / von G. H. von Schubert
Place: Erlangen
Publisher: Palm und Enke
Physical description: X, 334 S.. - 3. Aufl., mit der Reise über das Wormser Joch nach Venedig
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;f.Reisebericht<br>g.Gardasee-Gebiet;f.Reisebericht<br>g.Salzburg <Region>;f.Reisebericht
Location mark: 2.610
Intern ID: 188878
wandert ist, daraus das Stück errathe», in dessen Probe solches Alles vorkommen muß. Mir war ganz besonders und unbeschreiblich wohl zu Muthe. Lieber Gott, nun sollte ich doch auch einmal das schöne Welschland mit seinen Herrlichkeiten sehen, war schon so nahe daran, schon unter Leuten, die Alles auf Welsch sprachen, und hörte jetzt auch noch so schöu sin gen. Wie mochte es nun erst in Verona seyn! Mir war sehr, sehr wohl. Anständiges Wohnzimmer und gutes Essen im Gasthof zur Rose

. Am andern Morgen, Sonntags den 22ten Sept. stießen wir nun wieder, etwa früh um 8, mit unsrem Floß vom Lande ab, und kamen nun unter dem Geläute der Sonntagsglocken von beiden Seiten her, durch ganz paradiesische Gegenden. Die schöne, klare Etsch, rauschte munter mit uns fort. In ihren hellen Fluthen spiegelten sich die von einem Baume zum andern geschlung- nen Rebengelände, dazwischen heraus schauten schöne Dörfer, Städtlein, Schlösser, Klostergebäude; darüber hinauf die hehren Gebirge, mit ihren runden

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Geography, Travel guides
Year:
1848
Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
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Page 58 of 343
Author: Schubert, Gotthilf Heinrich ¬von¬ / von G. H. von Schubert
Place: Erlangen
Publisher: Palm und Enke
Physical description: X, 334 S.. - 3. Aufl., mit der Reise über das Wormser Joch nach Venedig
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;f.Reisebericht<br>g.Gardasee-Gebiet;f.Reisebericht<br>g.Salzburg <Region>;f.Reisebericht
Location mark: 2.610
Intern ID: 188878
, als ein ganz reines, warmes Was ser, welches jedoch Heilkräfte besitzt, die der Kranke gar bald an sich fühlt, wenn er auch die Ursache, weßhalb das Wasser so kräftig wirkt, nicht einsieht und erklären kann. Unter allen Heilquellen, die ich in der Welt kenne, möchte ich mich, wenn ich einmal krank würde, keiner so gerne anvertrauen, als der in dem schönen Gastein, denn da müßte der kranke Sinn schon halb durch den Anblick der gewaltigen, herrlichen Natur wieder gesund werden, und man hat auch gleich

zu einer solchen, rucksichtlich auf das Wie? ihrer Wirksamkeit räthselhafteu und unbegreif lichen Heilquelle, die aus solchen Bergen herauskömmt, mehr Zutrauen und Glauben, als zu einer andern, die man allenfalls in jeder guten Apotheke auch nachmachen könnte. Obgleich wohl hie und da an den Heilqnellen, unsrer Chemie noch eine Hauptsache — eben jenes» dem Leben selber so heimliche und angeeignete Princip, daS in der Gasteiner Quelle eine Hauptrolle spielt, ganz entge hen und unbekannt bleiben mag. Gerade

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1848
Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
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Page 226 of 343
Author: Schubert, Gotthilf Heinrich ¬von¬ / von G. H. von Schubert
Place: Erlangen
Publisher: Palm und Enke
Physical description: X, 334 S.. - 3. Aufl., mit der Reise über das Wormser Joch nach Venedig
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;f.Reisebericht<br>g.Gardasee-Gebiet;f.Reisebericht<br>g.Salzburg <Region>;f.Reisebericht
Location mark: 2.610
Intern ID: 188878
in meine dunkle, tiefe Nacht. Denn es hat wohl eine ganz eigne Bewandtniß mit dieser Unbemerksamkeit und scheinbar geistigen Blindheit mancher Alten, für alles das, was um sie her ist, und ehe wir davon weiter reden, wollen wir, da wir hier einmal im Erzählen sind, noch etliche solche Geschichten von alten Leuten dazu geben. In etlichen Fällen sieht es freilich so aus, als wenn bei solchen Alten nach und nach das ganze Herz, Stück nach Stück, mit allen den weggestorbenen Lieben schon voran aus der Welt

gegangen, und für die nachgeborne, unbekannte Mitwelt, gar keines mehr übrig geblieben wäre, und so kam es einem unter andren bei dem alten, hundertjährigen Schieferdecker zu Auerbach im Boigt- lande vor, von dem mir ein seliger lieber Verwandter noch erzählt hat. Der Alte, dem alle, die ihm am näch sten gestanden, auch schon voraus gegangen waren, schien für alles, was jetzt um ihn war, fast ganz stumm und blind. Wenn er aber, wie jeden Nachmittag, am Fenster stund und hinausschaute

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1848
Wanderbüchlein eines reisenden Gelehrten nach Salzburg, Tirol und der Lombardei
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Page 61 of 343
Author: Schubert, Gotthilf Heinrich ¬von¬ / von G. H. von Schubert
Place: Erlangen
Publisher: Palm und Enke
Physical description: X, 334 S.. - 3. Aufl., mit der Reise über das Wormser Joch nach Venedig
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol;f.Reisebericht<br>g.Gardasee-Gebiet;f.Reisebericht<br>g.Salzburg <Region>;f.Reisebericht
Location mark: 2.610
Intern ID: 188878
S3 keit und Abgeschiedenheit von Menschen gehabt, obgleich ich noch nicht einmal ganz allein war. Freilich unser Führer, ein Bergmann von dem Radhausberg, sprach nicht wie andre Menschen, sondern heulte meist unver ständliche Laute. Er erzählte uns, so viel ich mir aus den einzelnen halb verstandnen Lauten abnehmen konnte, während wir an den Abgründen hingiengen, lauter Ge schichten von verunglückten Bergleuten, die da auf dem gewaltigen, mit Schnee bedeckten Berge, der dem Rad hausberg

worden ist. Je weiter wir giengen, desto herrlicher und mächti ger wurden die Wasserfälle: der Bärenfall, Kesselfall, Schleierfall. Wären diese in der Schweiz, sie würden noch allgemeiner bekannt und schon in mehr als 100 Bü chern gepriesen seyn, denn sie gehören unter die schönsten die ich kenne, und das Thal durch das wir kamen, giebt den gepriesensten Schweizerthälern nichts an Schönheit nach. — Der Abend dämmerte schon, und nur der rosen- rothe Schimmer, welchen die nun ganz nahen Schneefel

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