trägt. Der Geist, der in unfern Herzen wohnet, will uns für Sich, und will uns so ganz, daß Er uns durchaus der Welt nicht gönnen mag. Daher ist es natürlich, daß es Ihm nicht gleichgültig ist, wenn wir mit der Welt buhlen, sondern dieß macht uns zu seinen Feinden. Was auch macht die Sünde so groß, als eben die Größe der Liebe Gottes? — Der erste Satz vom Verhältniß des Geistes zu uns hat einen Gegensatz; „gibt aber (um so) größere Gnade.' Jene eifersüchtige Liebe nämlich möchte eher
als etwas Furchtbares denn als etwas Erwünschtes erscheinen; denn wehe uns, von diesem Auge bewacht zu sein bei all unserer Schwäche! Aber nein! diese Liebe ist nicht zum Schrecken, wie etwa menschliche Eifersucht, sondern je größer sie ist, um so segensreicher. — Nun bringt er eine Schriftstelle, einerseits um die Feindschaft Gottes gegen die WMinge, andererseits um die Fülle seiner Gnade sür dielenigen, die sich ganz Ihm überlassen — also um die doppelte Wirkung der eifersüchtigen Liebe des Geistes zu beweisen
. „Deßwegen (i. s. weil dem also ist) spricht sie (nämlich die Schrift): Den Hoch mütigen widersteht Er, den Demüthigen gibt Er Gnade.' Citai aus 3, 34. Die Hochmüthigen sind jene, die da wähnen, Gottes nicht zu bedürfen und daher keck und sorg los dem Weltsinne sich überlassen. Mit diesen ist Gott in Hader und Feindschaft. Die Demüthigen aber sind jene, die nichts in sich selbst, sondern Alles nur in Gott suchen, sich also ganz Ihm hingeben — diesen gibt auch Er sich und macht sie reich an Gnade