Tirols Landes-Vertheidigung oder bisher größtentheils noch unbekannte Biographien, Skizzen und Anekdoten merkwürdiger Tiroler Landesvertheidiger ....
Während dieser Zeit redeten wir Vieles über die verschiedenen Krankheiten der Menschen, wo ich natürlich meine Reden anzu- Paffen suchte, und unter anderm sagte, daß ich stark besorge, daß meine Taubheit ein Familienfehler sei, indem meine Großmutter, meines Vaters Schwester und deren Tochter ganz gehörlos sind, was auch die Wahrheit war. Ja wenn es so ist rief die Frau aus, so verliere ich alle Hoffnung, nun soll ich nur daS Brot herunter nehmen. Dieß that ich recht gerne, denn ich hätte schon
, sie glaubten, ich sei meiner Untugenden wegen verjagt worden. Ich übergab meiner Mutter das von meinem Herrn erhaltene Zeugniß, und bat, man solle auf mich nicht böse sein, da ich diestsmal ganz unschuldig fei. Nachdem die Mutter das Zeugniß gelesen hatte, sagte sie: „Ich habe ja oft gesagt, der,Vater wird dich noch einmal gehörlos schlagen, und nun ist es richtig so.' Der Vater ant wortete: ,,AlS er das Haus verließ, horte er noch wie ein Fuchs, seit her ist er von mir nicht mehr geschlagen worden
, folglich ist mir dieses nicht zuzumuthen, auch sind von unserer Familie mehrere ganz gehörlos, welcher Zustand, Gott wolle es verhüten, nicht nm ihn, sondern mehrere meiner Kinder treffen kann. Da es nun wieder zum Dableiben ist, so sage ich dir Hans, folge deinen Ael tern, bete, und arbeite fleißig, denn wenn du auch gehörlos bist, wüst du dann doch gut fortkommen in der Welt, und der heilige Apostel Paulus sagt: „Wer arbeitet, hat auch zu essen.' Das