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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 12.08.1936
Physical description: 6
fein Motorrad am Straßenrand. Welch ein Glück, daß sie nicht ganz allein und verlassen waren! Selbst für eine noch so befähigte Se- minaristtn ist es eine rechte Verlegenheit, wenn sie mit einem Wohnwagen, zwei Pferden und zwei jüngeren Geschwistern auf der Landstraße ausgesetzt wird. Dankbar dachte sie an Kurt Reichenbach, und war seine immer wieder auftauchende Erscheinung ihr schon vorher gar nicht unangenehm gewesen, so umkleidete sie ihn jetzt geradezu mit einem lichten Glorien schein

! Aber trotz dieser Gedanken blieb sie nicht müßig. Man hatte noch keine Zeit gehabt, eine Mahlzeit zu bereiten; aber die Jungen mußten natürlich gefüttert werden. Also ging sie rasch daran, eine Suppe und einen Tops Kartoffeln zu kochen und holte aus dem Wandschränkchen herbei, was sie noch an kaltem Fleisch fand. August, der sich des tüchttgen Andreas enffinnen mochte, ging seiner Schwester zu deren freudiger Ueberraschung ganz gefällig an die Hand. Nachdem er Thassilo und den Unglüasajax versorgt

hatte, rüstete er auf dem grünen Gras die Mittagstafel zu, während Frieder seelenruhig mit Butzi spielte. Ueber der Arbeit vergaß man beinahe die Sorge. Guttune war ganz überrascht, als sie, den Suppennapf in beiden Hän den, mit gerötetem Gesicht aus dem Wagen stieg und Kurt Reichenbach in raschester Gangart anmarschieren sah. Schnell teilte sie den Geschwistern ihr Essen aus, strich sich dann die Schürze glatt und eilte ihm entgegen. Heute stellte sich keine Verlegenheit ein, er gehörte ja nun sozusagen

zur Familie. Es ergab sich daraus ganz von selbst, daß man ihn einlud, bei der Mittagsmahlzeit mitzuhalten. Dabei erzählte er, wie es ihm mit den entführten Eltern ergangen war. Daß man Herrn und Frau Hollweck nach Fridolfing brachte, hatte er nicht verhindern können, aber immerhin durchgesetzt, daß man ihnen gestattete, auf ihre Kosten ein Fuhrwerk zu benützen, neben dem die beiden Polizisten als Wächter herradelten. Ferner hatte er nach des Vaters Auftrag ein Telegramm an dessen Rechtsbeistand Dr. Mohr

. Im Gefängnis! Eine ganze Nacht! Das ging doch nicht! Man mußte suchen, sie"noch vor Abend zu befreien. Bis Dr. Mohr eintraf, konnte noch der volle nächste Tag vergehen. Vielleicht war er gerade unab kömmlich. Nein, darauf durfte man nicht warten. Hilfesuchend sah sie zu dem neuen Freunde auf. „Es wäre ganz einfach", sagte Reichenbach, „wenn man hier in der Nähe jemand ausfindig machen könnte, der Ihre Eltern kennt und diesen verrannten Polizisten bestätigt, daß sie es mit dem echten unverfälschten Herrn

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 16
Date: 13.06.1908
Physical description: 16
? Wollen sie behaupten, daß die Vintschgaubahn strategisch nicht notwendig sei? Vielleicht deshalb, weil die Süd bahn selbst zu Manöverzwecken eine ganz unzu längliche Lieferungsfähigkeit bewiesen hat? Oder deshalb, weil elementare und andere Zwischenfälle die Südbahn im Ernstfälle sehr leicht ganz aus schalten können? Oder wollen sie behaupten, daß von feite Italiens keine Gefahr drohe, obwohl dasselbe beständig zum Kriege rüstet, und seine Grenzen unter großem Kostenaufwand gegen Oester reich verschanzt

nicht einmal auf ein Jahr garantiert werden kann? Wie kommt es denn doch, möchte man fragen, daß der Bau dieser hochwichtigen Bahn, welche nach der dringendsten Forderung der Staatsklug heit schon längst gebaut sein sollte, trotzdem so lange verschleppt wird, ja sogar ganz unwichtige, teure Luxusbahnen in der Baufolge vorausgehen müssen? Und wie läßt es sich erklären, daß die Wächter des Reiches zu dessen Schutz und Sicher heit so großartige Vorkehrungen treffen, vom Volke im Militär- und Marinebudget so schwere Opfer

verlangen und daneben in einer so eminenten Lebensfrage des Reiches eine ganz unbegreifliche Sorglosigkeit an den Tag legen? Wohlan denn, ihr christlichsozialen Abgeordne ten, die ihr nach euren Behauptungen die Ver tretung nicht nur der Volks-, sondern auch der Reichsintereffen übernommen habt, tuet nun eure volle Pflicht und Schuldigkeit! Seid der Negier ung gegenüver Anwälte der volkswirtschaftlichen Interessen eurer Wähler, ebenso aber auch energi sche Verfechter patriotischer Interessen

. Ich habe mich ja ordentlich geschämt, wie die Männer angezogen waren. Barfuß steckten die Füße in schwer be nagelten Halbschuhen — dann kam über die Waden ein Paar grobgestrickte Stutzenstrümpfe wie etwa Pulswärmer — die Kniee bleiben dann wieder ganz nackig und nun folgt eine Art Badehose aus Leder, die vorne, ich traute mich gar nicht recht hinzusehen, mit einer Lederklappe, so groß und viereckig wie ein Pultdeckel mit Hirschhornknöpfen geschloffen war. Den Oberkörper bedeckte nur ein Hemd und grün und weiß gestickte

in Räu bers abgehaltene Versammlung hat die Sache wieder in Fluß gebracht. Aber, damit ichs gleich sage, nicht ganz so, wie es wir Bauern im Rieder Bezirk wünschen. Die Resolution, welche in N a u- ders beschlossen wurde, verlangt den baldigsten Bau der Bahn von Mals nach Landeck. Wenn die Herren da droben unabsichtlich ge schrieben haben: .'„Von Mals nach Landeck", macht's nichts; haben sie aber absichtlich gesetzt „von Mals nach Landeck" und zum Unterschiede „von Landeck nach Mals

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 03.08.1944
Physical description: 4
und gleichen Schlangen. Ist das Kinn rund, so deutet es auf Weichlichkeit, wie auch Weiber.^gewöhnlich ein rundes Kinn haben. Das Kinn eines rechten Mannes sollte fast viereckig sein." Leider hat sich die „Kinnpsychologie" auf die Dauer doch nicht halten können. Die in unserer gestrigen Folge veröffentlichten Aphorismen unter dem Titel „W i d m u n g e n" stammen von dem Dichter Franz Karl G i n z k e y. Heut spielt der Lanner! Eine ganz besondere Freude war ihm sein Bub. Der August machte Lroße

Fortschritte und komponierte sogar schon recht hübsch. Die Kinder kamen sehr oft zum Vater, denn seit die Franzi, einen Lebensgefährten hatte, kümmerte sie sich" nicht mehr viel um die Kinder, und diese fühlten sich beim Vater und seiner zweiten Frau ganz zu Hause. Sie wuchsen heran, hatten denselben Dickschädel wie ihr Vater und gingen früh ihre eigenen Wege. Lanner hatte bereits über zweihundert Musik stücke komponiert, als er den Walzer „Bolero" schuf. Es sollte seine letzte Arbeit sein. Niemand ahnte

das, er selbst am wenigsten, als er der Marie diesen reizvollen Walzer vorspielte, den er für ein Konzert geschrieben hatte. Marie hörte zu, freute sich an der lieblichen Musik und bedauerte nur, daß sie an diesem Abend zur Erstaufführung nicht mitkommen konnte. Sie fühlte sich nicht ganz wohl und wollte an diesem Abend ihren Josef lieber zu Hause erwarten. Wenn sie in der Stadt waren, schloß sich ihnen ja doch immer irgendein Bekannter oder Freund an, hatte mit Lanner dies oder das zu bereden und Marie kam

jedes Jahr ge feiert. Lanner mußte der Marie diesen einen Tag im Jahr ganz allein schenken, und er tat es gerne. Es war eine bitterkalte Nacht, und der Weg vom Konzertsaal nach Hause war sehr lang. Die Straße war vereist und die Pferde glitten fortwährend aus, besonders wenn es bergauf gigg. Ein eisigkalter Wind pfiff durch die Stra ßen, und der Kutscher mußte absteigen und den unruhigen Pferden, die nicht mehr weiter woll ten, die Steigeisen anschnallen. Lanner aber saß im Wagen und fror entsetzlich

. Er hatte sich sehr beeilt und ganz gegen feine Gewohnheit nicht erst noch im Saal abgekühlt, ehe er in den Wagen stieg. Das Konzert hatte über Gebühr lange ge dauert; Lanner hatte den neuen Walzer drei mal wiederholen müssen. Er war nun besorgt, die Marie zu lange warten zu lassen. Als er aber jetzt frierend im Wagen faß, wurde ihm klar, wie töricht es war, so verschwitzt fortzu fahren. Die Pferde kamen mit ihren Eisen nur mühsam vorwärts und es dauerte lange, bis Josef zu Haust anlangte. Er war sehr müd und fror stark

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Der Oberländer
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Page 1 of 12
Date: 08.11.1929
Physical description: 12
. — Anzeigen-Preise: Halbe Seite 8 30.— Viertel Seite 8 16.—, Achtel Seite 8 9.—, ‘/i° Seite 8 5.— V». Seite 8 3.—. — Be- dreimaliger Einschaltung 10°/°, bei sechsmaliger 15°/°, bei 13maliger 20°/°, bei ganz jähriger Einschaltung 30°/° Rabatt. Nr. 45 Vor 11 Jahren! In der Wiener „Reichspost" kommt Dr. O. G. auf die vor 11 Jahren erfolgten Vorkommnisfe beim Waffenstillstand zurück, dem wir folgende interessante Einzelheiten entnehmen: „Nach dem italienischen Kriegsbericht vom 11. November 1918 wurden

innerhalb 8 Tagen ganz unbegreiflicher Weise 10.658 Offiziere (dabei 24 Generale) und 416.116 Mann gefangen und 6.818 Geschütze er beutet. Die tapfersten und verläßlichsten Truppen des alten Oesterreich, wie z. B. die Tiroler Kaiser jäger- und Kaiserschützenregimenter, sowie nam hafte Teile der übrigen deutschösterreichischen Regimenter mitsamt zahlreichen höheren Stäben bis hinaus zum Korpskommando sielen ohne die geringste Gegenwehr in die Hände der Italiener. Mindestens vier Fünftel der Gefangenen

die pein liche Nachricht erhielt, daß sein Feldherr Varus nebst seinen Legionen im Teutoburger Walde ganz fürchterliche Hiebe bezogen hatte, rannte er mit dem Kopf wider die Wand und schrie: „Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Auch jetzt rennen manche Auguste mit dem Kopf wider die Wand (bei einigen ist es sogar eine Sellenwand) und rufen ganz Aehnliches, nämlich: „Sklarek, Sklarek, gib mir meine Millionen wieder!" Sklarek, — ist dieser Name nicht beinahe ein Symbol sür eine Seit

, in der eine ganz merkwür dige Epidemie herrscht, eine Art Lharaktergrippe, eine Krankheit, die auf den Namen „Klauitis offizielle" hört? Auf deutsch: die Klauenseuche. (Bei den Gerichtsverhandlungen Kommt dann auch noch die Maulseuche hinzu.) Hervorgerufen wird diese unheimlich ansteckende Krankheit durch einen Bazillus, welcher, durchs Mikroskop betrachtet, die Form eines zugekniffenen Auges hat. Bei den „Ehrenmännern", die von diesem Bazillus befallen werden, zeigt sich zunächst eine seltsame anatomische

Modemaler porträtie ren, während ihn doch die Polizei demnächst ganz umsonst photographieren wird! Wie mancher hat seine eigene Jagd, der selbst Keinen Schutz Pulver wert ist, oh, man sollte es Kaum für möglich halten, wieviel Sekt man Kaltstellen lassen Kann, wenn man erst sein Gewissen Kaltgestellt hat, und wieviele Hühnchen man sich abbrühen lassen Kann, wenn man nur selbst genügend abgebrüht ist! Der Tanz ums goldene Kalb hat alle bisherigen Modetänze überdauert, wird er doch von einem vorzüglichen

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Alpenländer-Bote
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Page 9 of 20
Date: 21.10.1934
Physical description: 20
sind noch nicht abgeschlossen und so konnten die Gesuche noch nicht dem Ministerium vorgelegt werden. Im Laus der nächsten Monate aber werden diese Beratun gen hoffentlich fertig und dann wird auch den armen Lergbauern Tirols und Oberösterreichs die Hilfe zu gute kommen. Wieviel kann man höchstens bekommen? Wenn man nur eine einmalige Hilfe zuae- fichert erhält, dann ist das Höchste 1500 8, in ganz be sonderen Ausnahmefällen aber kann eine Summe bis zu 2500 8 gewährt werden. Wenn aber jemand unbe dingt eine Hilfeleistung

den auch nicht auf dem Wege der Umschuldungsaktion dm staatlichen Geldern bezahlt werden, sondern es JJf sich streng genommen nur um landwirtschaftliche chulden handeln. Das gilt auch dann, wenn der Bauer >n Schulden geraten ist mit einem Geschäft, das zum Mz gewöhnlichen Landwirtschaftsbetrieb streng ge- "Amen nicht mehr gehört, wenn er z. B. einen eigent- lchn Holz- und Viehhandel angefangen hat, wenn er Rer der ganz gewöhnlichen Nachbarhilfe Bürgschaft Mistet hat, oder wenn er ganz ohne Grund und Not- Müdigkeit neue

um die Bergbauernhilfe einreicht, ganz genau Un zucht, worauf die Verschuldung zurückzuführen ist. Wie erfolgt die Hilfe? In jedem Bundesland ist eine Bauernhilfskommis- f eingerichtet. Die Gesuche werden dort hingeschickt W letzt sind etwa 30.000 Gesuche eingelaufen) und ^den dort genau durchstudiert und geprüft. Wo die ,-°mmission gleich sieht, daß die Bedingungen, wie sie Men aufgezählt worden sind, nicht zutreffen, wird ^Gesuch abschlägig beurteilt. Bei den anderen Ge- g etl saßt die Kommission den Beschluß

, daß das ^Verfahren eingeleitet werden soll. Dieser Beschluß ® l£ö im Grundbuch vermerkt und an der Gemeinde tafel angeschlagen. Dann beginnen die Verhandlungen mit den Gläubigern, die oft sehr lange dauern und oft ganz verzwickt und heikel sind. Bei diesen Verhand lungen konnte man bisher ganz interessante Erfahrun- en machen. Es hat da Gläubiger gegeben, die ohne esondere Schwierigkeiten einen Kapitalnachlaß ge währt haben, andere haben wieder den rückständigen Zins nachgelassen oder sind mit dem Zinsfuß wenig

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Tiroler Post
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Page 11 of 16
Date: 16.01.1914
Physical description: 16
vermochte sich nicht zu derjenigen seines Sticß- sohnes emporzuschwingen, der infolge feines ständigen Ver kehrs in. den besseren Kreisen sich naturgemäß den daselbst geltenden Ton und Takt zu eigen gemacht hatte. Es war, als wenn Vater und Sohn ganz verschiedene Sprachen miteinander redeten, in denen keiner den anderen verstand; dennoch wäre ein leidlicher Frieden zwischen den beiden erhalten geblieben, wenn Henriette dem Vater nicht fortwährend mit Klagen über die ihr von dein Bruder zuteil werdende

Schablone lebenden Philister in Schrecken und Empörung zu versetzen und er reichte dadurch in der Tat, daß man in einen recht zweifel haften Ruf kam, woraus sich aber diese hypermodernen Schönen nach ihrer Versicherung nicht das Geringste inachten. Daß August Schütz es bei der Schwester nicht an Ermahn ungen fehlen ließ, dieses ihrem Stande und allen in ^er besseren Gesellschaft herrschenden Anschauungen zuwider laufende Leben zu lassen, läßt sich denken; er erreichte aber nur damit, daß Henriette ganz

, daß er sie heiraten wolle? Denn von ihr rührte doch offenbar die ganze Idee her — zum urindcsten mußte sie um den von Vater und Onkel abgekarteten Heiratsplan wissen. Sie war ja ein ganz hübsches Mädchen und ein liebes, stilles Ding, dabei auch vermögend; genau genommen war sie ihm auch durchaus nicht unsympathisch — aber heiraten! Daraufhin hatte er sie noch gar nicht angesehen, umsoweniger, als er doch zu einem ganz anderen Sterne emporsah. Der Sinnende blieb stehen und sah auf die leise dahin- raufchenden

Tage, Hofft, bald folg der Lenz dem trüben Winter, Der treibt keck d n alten König fort, webet Blü.enstar von (Drt zu (ürt, Kränzt sein Haupt, daß er d.e Krone trage! Hildesheim. Anna Koch. Ngst nach Tarif ,ien solch« all« reaus entgegen. *t 12 Seiler. rgang. lfershelfer der lrbeitsparteien w Obstruktion ^bezüglich eine n. Doch ver- immer mehr, bereit erklär- ig des Zusatz- rtion ZU unter- Ergebnis und se über Sonn- rteien und mit beit werden. Die Regierung rag! > sich aber lei- ganz und gar

gegen 84 Stimmen abgelehnt. Sie sollten sich aber in ihrer Hoffnung täuschen, da die tschechischen Agrarier ihre Ob struktion auch auf die Verhandlung des Be richtes der geuieinsamen Konferenz und zwar im besonderen gegen den Beisatzantrag der großen Parteien ausdehnten, der doch auch für die tschechischen Bauern ein ganz beson deres Interesse hätte. Dinge, als am Abgeordneten it. Die tschechi- n auch die Ar- wllständig vor der Sitzung in . Die Verhand- Agrariern und Dieselben vor ige. Unter den ran indes

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 17.12.1935
Physical description: 6
auMregen Vermöchte,- baß es aber einem jungen Künstler, besten Loben so sarg bemesten war, auch um seinen LiebesfrüWng betrog, ist doch cßx zu jammervoll, als daß es uns nicht aufs tiefste ergreifen müßte. Die Dankbarkeit eines solchen Stoffes haben die beiden Libret- pn wohl erkannt und es ist nicht ganz ihre Schuld, wenn durch che Gchilberung des lebenswarmen, genußgewöhnten Milieus ein schwaches Rührstück daraus geworden ist. Wenn aber der Erfolg zu ihren Gunsten entschieden

hat, so ist dies Schuberts Musik zu danken. Sie umflicht dis Ganze mit einem wundervollen Blüien- tranz und veredelt alles und jegliches mit ihrem zarten Blüten- chift. In Innsbruck herrscht die ganz merkwürdige Gewohnheit, zwei zugkräftige Deranstaliungen auf denselben Abend anzusetzen und so den Stadtsaal auf Kosten des Theaters zu füllen oder umge kehrt. Trotz der hohen Errungenschaften unseres technischen Jahr hunderts scheinen hier die Verständigungsmittel auch den primi tivsten Anforderungsn nicht zu genügen

. Man möchte beinahe an Llbslcht glauben, wenn das eigene geschäftliche Intereste nicht dem mtgegenstünde. Das künstlerische Intereste aber kommt ganz sicher dabei zu Schaden. Den Rezensenten kostete diese weise Einrich tung den ganzen ersten Akt, da er gleichzeitig für das Konzert der Erna Sack verpflichtet war. Es mag zum Teil daraus zurückzufüh- ren sein, daß er sich mit der allzu weichlichen Gestaltung Schuberts durch Erik Sylvester nicht zu besreunden vermochte. Jedenfalls er schien dieser ewig

Pointen an den Mann zu bringen, ist ihm nicht zu verdenken. Tlebrigens tat etwas übertnedene Fröhlichkeit in dieser allzu seniimenialen Atmosphäre recht wohl, Ueber die Per sonen des ersten Aktes, unter denen Mafia Kästner als urwiene- rische Hausmoisterln eine ganz köstliche Figur gespielt haben soll, können wir aus dem angegebenen Grunde nicht berichten. Sieg fried Neßier hat sich redlich bemüht, das Liedhafte der Schubert- schen Musik stimmungsvoll und vornehm zum Ausdruck zu brin gen. Eduard

Rogatis Spielleitung hat sich auch diesmal bewährt. obwohl das Zusammensplel noch nicht ganz sattelfest war. Dre Ausführung war im ganzen gut,- das Niveau des Singspieles aber wurde nur zum Teile erreicht. Löwe Ballettabend Andrei Ierschik Dieser Abend hat erfreulicherweise das günstige Urteil, das der Ballettmeister unseres Theaters schon bei zahlreichen Gelegenheiten ernten durfte, bestätigt. Hat sich aber bisher die Groteske, als seine Domäne gezeigt, so erschien uns diesmal seine tänzerische

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 16
Date: 15.11.1919
Physical description: 16
das soll ober durch die Einführung der „Frem- dentaxe" vermieden werden! Im Gegenteil: Ganz Innsbruck soll von da ab an den Freniden eine aufrich tige Freude haben, jeder Innsbrucker soll sich am Frem den- und Geschäftsverkehr seiner Vaterstadt beteiligt und interessiert fühlen! Die Bestimmungen über die Frerndenraxe hätten un gefähr so zu lauten: Feder Ausländer Zahlt für die Zeit seines vorüber gehenden Aufenthaltes in Innsbruck täglich zehn Einheiten seiner Währung in eine städtische Kasse

werden sollen wie sonstige Ausländer, und sie werden bei ihrer immer wieder betonten uiid oft bewiesenen Liebe zu dieser Stadt ehr dafür eintreten, daß einer mehr, als daß einer weniger sein Scherflein zur Linderung der Not beiträgt. Es dreht sich in der ganzen Sache nur daruni: Nach ihrer eigenen Auffassung l^en die Ausländer hier sehr billig oder fast ganz umsonst. Wenn sie nun, nach ihrer eigenen Berechnung, nicht voll zahlen, so muß doch ein anderer für die ungedeckte Differenz austommen

und damit eine ganz unfühlbare Versteifung des Kronenkurses herbei- geführt, oder er verschafft sich die Kronen hier im Kaffee- Hause. dann geraten seiire frenideii Noten in den ganz fruchtlosen Innsbrucker Brieftaschenkreislauf und höch stens durch kleine Paniken von Zeit zu Zeit wirklich und teilweise in den Verkehr! Was diese Fremden an Werren nach Innsbruck bringen, ist im besten Falbe m i n i- m a l und die Zahl derer, die in der Stadt vorn Fremden verkehr in seiner heutigen Form Nutzen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 6
Date: 08.04.1952
Physical description: 6
der Oder-Neisse-Linie. Wie der amerikanische Außenminister Marshall nach dem Scheitern der Londoner Konferenz es ausdrückte: „Die Sprache von Jalta und Potsdam wird offensichtlich von uns und der Sowjetunion ganz verschieden ausgelegt“ Bleibt man bei dieser Feststellung stehen, dann erscheint die Lage hoffnungs los. Man muß aber bedenken, daß sich mitt lerweile wichtige Parallelentwicklungen vollzogen haben. Seit einiger Zeit hat sich der europäische Gedanke trotz aller Schwie rigkeiten und Verzögerungen

nur gern Menschen zusam men, die gut zueinander passen auch dann, wenn sie es nicht wahr haben wollen.“ Er beugte sich ganz tief über ihre Hand. Würde man jemals ganz die Frauen verstehen können — dachte er dabei. Eine schwere Aufgabe blieb Lothar Erff noch: Susi von seinem Entschluß in Kennt nis zu setzen. Wieder ein Abschied für ihr armes Herz. Vielleicht ein Abschied für immer? Denn was aus ihm wurde, war so dunkel und ungewiß. Er durfte Susi nicht mehr in das Auf und Ab seines Lebens hereinreißen

. Gut nur, sie in Brigittes mütterlicher Wärme geborgen zu wissen. Kleine liebe Susi! Jetzt, da es wieder ein mal ans Abschiednehmen ging, fühlte er so stark wie noch nie, wie er mit Ihr verbunden war. Er hatte das in der Zeit ihrer Trennung nicht so gewußt, ja nicht einmal in der Zeit ihres Beisammenseins in dflfr kleinen Thea terstadt. Aber als er sie zu sich rief, in seiner höchsten Not, zerbrochen an Vilma, war es ihm ganz eigentümlich ergangen. So wie man eine Melodie, in der Kinderzeit

gesunken, vergessen kann — und auf einmal ist sie wie der da — ganz rein, ganz einfach und doch so vertraut, so war es mit Susi. Als er sich zu ihr flüchtete mit seinem Leid, war wieder jene linde Beschwichtigung von ihr ausge- strahlt. Es war an ihr etwas, was tröstete und friedlich machte. Das mußte er nun wieder von sich weisen, wollte er nicht eine neue Schuld auf sich laden. Sie würde es ihm nicht schwer machen. Susi, klaglos, wie sie ihn damals hatte gehen Keine offiziellen russischen Schritte

, würde sie auch jetzt Abschied neh men. Aber vielleicht wünschte er sogar, sie möchte gegen ihn aufbegehren? Susi saß ganz still in dem Bensionszim mer, hörte Um an, wie er stockend, ihren Blick vermeidend, von seinem Entschluß sprach. Als er geendet hatte, sagte sie nur drei Worte.: „Ich gehe mit!“ Er begriff sie nicht recht. Was sagte sic da? Sie wollte mitgehen? Aber was wollte sie denn auf dem Bauernhof seines Freundes? „Bei dir sein, Lothar.“ Sie sagte es so ganz einfach, als wäre

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Tiroler Post
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Page 17 of 20
Date: 26.08.1904
Physical description: 20
möglich, eilte er in die Konzerte der Gewerbehauskapelle und saß dort ganz versunken in das Anhören hoher Meisterwerke. Auch ein Konzert der Liedertafel besuchte er im Casö Belvedere. Die reine Intonation dieses Männerchors erweckte sein Staunen, und die Gesühlsinnigkeit, mit der namentlich einzelne Lieder vorgetragen wurden, wühlten den Grund seiner Seele aus. Ö diese Liebesweisen! Wie sie sich in sein Herz schlichen, es um klammerten, als könnten sie es gar nicht mehr loslassen. Ein Chor

, mit der Frage: „Sind Sie Musiker von Fach?" „Nein, leider nicht." „Leider? Was nicht ist, kann werden. Sie sind ja bereits Künst ler auf Ihrem Instrument." „Zu gütig. Für einen Künstler habe ich mich bis jetzt nicht gehalten, aber ich liebe die Musik leidenschaftlich und würde mich gern ihr ganz widmen." „Na, hören Sie, da habe ich Ihnen einen Vorschlag zu machen. Ich gehöre nämlich zur „Zunft" und würde Sie auch sehr gern in unsere Gemeinschaft befördern." Der drollige alte Herr stellte sich nun Grüner

." „Ich habe nur meine Pflicht getan, lieber Grüner." Der alte Kompert hatte nicht zu viel versprochen. Heinrich be stand die Prüfung glänzend und wurde angenommen als Ersatz für den abgehenden Hornkünstler. Welch wunderbares Leben eröffnete sich nun für den ehemaligen Jäger! Nur allein die Aufführungen im Hoftheater zu sehen, wäre für ihn schon Wonne gewesen! Aber jetzt lernte er alles aus dem FF kennen, denn auch die stundenlangen Proben an den Vormittagen waren seinem Feuereifer hoch willkommen. Noch war er nicht ganz

fest angestellt, er sollte erst einige Zeit zur Probe mit tätig sein, aber daß ihm bald eine feste Anstellung zu teil werden würde, konnte nicht bezweifelt werden. Sein schöner Ansatz fiel dem Hofkapellmeister bald angenehm auf, und Kompert sagte voll Freude zu Grüner, indem er ihm einen derben Schlag auf die Schulter gab: „Sie sind ein kapitales „Hornvieh," mein Sohn!" Beseligend wirkte der Gedanke auf Heinrich, daß, sobald seine Lage eine ganz gesicherte sein würde, er seine Mutter zu sich nehmen

sich in ihrem Herzen, daß Heinrich später auch das herzige Lieschen als seine Gattin zu sich nehmen würde, aber darin täuschte sich die gute Mutter. Heinrich dachte gar nicht ans Heiraten. Seine Kunst er füllte ihn ganz. Und in seinem Herzen lebte noch immer der tiefste Schmerz um Cölestine. Wohl hatte er darauf Verzicht geleistet, sie je besitzen zu können. Aber war sie nicht unglücklich? War er nicht 5 und Vaterland!- „Tiroler Post" erzeit bestellt werden, eise siehe links.) msschluß: Mittwoch. ripte

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 16
Date: 21.10.1925
Physical description: 16
die Stulle in's Papier wickelt, bis zum Abendbrot, ist so was ganz amüsant. Du hast dir gewiß schon öfters ge wundert, warurn wir Berliner in: Auslande so beliebt sind. Nun kann ich dich das genau sagen, weil mein Willem so ne Broschüre nach .Hause gebracht hat. Ich habe die Brille ufsgesetzt, und nu wees ich es ganz gewiß. Das Ge druckte heißt „Berttner aus Reisen", so ne Art Küigge, von dem du auch schon gehört hast. Es sagt, wie ein echter mit Spreewasser Getaufter es beginnen muß, um aufzu fallen

dort die Pickel haube. Die Kerle sehen ganz forsch aus, — du mußt wissen, daß ist die immertvährende Erinnerung an die AnschluM>ewegung. Merke dir nur keine Plätze und Stra ßen, frage den Schutzmann darum, erkundige dich auch bei ihm, wo du billig speisen kannst; er ist nur dafür da, dir dies alles getreu zu berichten. Bestimmungen für den Gasthausbesuch. Kommst du in ein Gasthaus, so studiere möglichst aus - füllig die Speisekarte. Lache über die Ausdrücke, rufe den Kellner und sage

nicht operieren könntest. Vergiß, daß du vor nicht langer Zeit noch eine Billionen rechnung hattest. Wenn dir die Leute das zu verstehen geben, so berichte, daß die wertbeständige Mark ganz etwas anderes sei als der Schilling, du wirst dadurch ihre Freudei (im der neuen Währung sicher entzünden. Für die Straße. Betrachte die Straßen und die Straßenbahnen für dich. Sie haben nur auf dir gewartet. Du beeinflußt das Straßeubild und damit hast du das Recht zu wirken. Warte an den Straßenbahnhaltestellen stets

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 27.10.1937
Physical description: 6
Vorzug, daß sie speziell aus das erkrankte Gewebe wirkt, daß sie nur die pathologisch veränderten Zellen zerstört, die gesunden hin gegen unverändert läßt. Die zweite große Behandlungsmethode ist die radikale Ausschneidung der erkrankten Teile bis weit in das gesunde Gewebe hinein. Die Ausbreitung der Krebskrankheil geschieht verschieden rasch. Der Chirurg kennt ganz kleine Ge schwüre, die indessen ihre Sendboten schon unerwartet weit in das gesunde Gewebe vorgeschickt haben. Dies gilt besonders

vom Magenkrebs jüngerer Personen. Andere Krebsformen wiederum entwickeln sich auffallend langsam, so etwa der Dick darmkrebs älterer Leute. Hier gibt es Fälle, die scheinbar ganz aussichtslos sind, bei denen die Operation aber, wie Professor Finsterer zeigen konnte, frappante Erfolge zeitigte. Selbstver ständlich ist der Erfolg der Behandlung sehr weitgehend da von abhängig, in welchem Stadium der Erkrankung der Patient beim Arzt erscheint. Die Frühdiagnose des Magenkrebses indessen, der beim Mann häufigsten

bei Krebs bekannt. Der Prozentsatz an Dauerheilungen. Beim B r u st d r ü s e n k r e b s ist die Sterblichkeit heute schon ganz gering, sie beträgt nur mehr ein bis zwei Prozent, der Prozentsatz der Dauerheilungen schwankt zwischen 30 und 60 Prozent. Die Heilung hangt hier davon ab, in welchem Stadium operiert und ob rechtzeitig mit Strahlennachbehand lung eingesetzt wurde. Als Dauerheilungen bezeichnet der Vor tragende Fälle, die nach mindestens fünf Jahren Beobachtungs zeit keinen Rückfall erlitten

, die Dauerheilungen 20 bis 40 Prozent. Prof. Finsterer betonte, daß auch ganz alte Menschen, sogar Neunzigjährige, mit Erfolg operiert werden können. Er gab im ganzen ein zuversichtliches Urteil ab und ermahnte das Publikum zu aufmerksamer Mitarbeit, denn nur aus der Zusammenarbeit zwischen Patienten und Aerzten ließen sich weitere Fortschritte in der Bekämpfung der Krebskrankheit erzielen. Das Save« der Kraftfahrer. Ein Erlaß des Handelsministeriums. Aus Anlaß eines besonderen Falles hat das Bundes ministerium

, daß Sie üben eine so gute Kritik an meinen Romanen." „Unsereiner muß doch die Fachliteratur lesen! Manchmal findet man da einen ganz brauchbaren Wink. — Worauf ich hinaus wollte, das betrifft die — ich möchte sagen: private Ehre, die sich einige Gesetzesübertreter doch — trotz allem! — bewahrt haben. Ganz so, wie Sie es schildern. Zu diesen Men schen rechne ich auch mich." „Aber warum war die Annahme des Angebots, das ich Ihnen im Auftrag meines Vetters habe gemacht gegen Ihre Ehre?" Emil Schnepfe

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 19.04.1908
Physical description: 16
verstummt war. — Ach, hätte sie wenigstens an seinem Grabe weinen können! Den wilden Peters, von dessen Sippe sie geträumt, hatte sie gleich am nächsten Tage kennen gelernt. Aber er war nicht, wie sie gedacht. Er benahm sich sogar recht taktvoll gegen sie. Nur ab und zu zeigte er sich als den rohen, gefühllosen Mann, der seine wahre Natur nicht so ganz verbergen kann. — Ach, hätte sie seine Redensarten hinter ihrem Rücken gehört, sie würde entsetzt gewesen sein. So recht protzig saß er, nachdem

. Dann aber sagte sie sich auch wohl: „Vielleicht hc die Tante nicht so ganz unrecht, wenn sie mich gar zn eitel zu schilt! Vielleicht bin ich zu stolz. Ich will versuchen, mich zu bessern." Ein paar Tage, nachdem sie diesen Vorsatz gefaßt, sagte Peters, der jetzt täglich in der „Waldhalle" vorsprach! „Seht Ihr, Löwe, das Mädel begegnet mir schon weit freundlicher als im Anfang. Ich werde ihr Herz noch besiegen!" Dabei strich er seinen struppigen, strohgelben, über den Mund herabhängenden Schnauzbart aufwärts

und lächelte ganz verklärt aus den ewig schwimmenden, wasserblauen Augen. — „Das Mädel würde ich heiraten, trotzdem es arm wie eine Kirchenmaus!" Dabei schlug er auf den Tisch, daß ein Bierglas klirrend auf die Erde fiel. Löwe aber rieb sich die Hände und meinte zweifelnd: „Der reiche Herr Peters vom Grundhof meine Nichte? - Das glaube ich nicht!" Drittes Kapitel. Die „Waldhalle" war öde und verlassen heute. Bei der ungeheuren Hitze hielt sich jeder daheim, der es konnte. Die Landleute aber waren mitten

in der Ernte, auch j Helmut Löwe und seine getreue Gattin. Elsbeth war ganz allein im Hause. Wie tat diese Ruhe einmal wohl! — So den ganzen Nachmittag für die Familien aus der Stadt am heißet Herd Kaffee kochen und bald zwischendurch hierhin und, dorthin springen, das war nicht leicht. Bisher hatte Tante Aurora zwei Dienstmädchen ge» S halten, doch nun mußte das Nichtchen eines ersetzen. Aber das wäre für Elsbeth, die ja von Hause aus Arbeit gewöhnt, alles nicht schlimm gewesen, wenn sir

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Außferner Zeitung
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Page 11 of 16
Date: 18.01.1914
Physical description: 16
geltenden Ton und Takt zu eigen gemacht hatte. Es war, als wenn Vater rind Sohn ganz verschiedene Sprachen miteinander redeten, in denen keiner den anderen verstand; dennoch wäre ein leidlicher Frieden zwischen den beiden erhalten geblieben, wenn Henriette dem Vater nicht fortwährend mit Klagen über die ihr von dem Bruder zuteil werdende Vernachlässigung in den Ohren gelegen hätte, wo durch sich der im Grunde genommen friedfertige Mann dazu berufen fühlte, dem Liebllngskinde zu seinem vermeint lichen

sich aber diese hypermodernen Schönen nach ihrer Versicherung nicht das Geringste machten. Daß August Schütz es bei der Schwester nicht an Ermahn ungen fehlen ließ, dieses ihrem Stande und allen in ^er besseren Gesellschaft herrschenden Anschauungen zuwider laufende Leben zu lassen, läßt sich denken; er erreichte aber nur damit, daß Henriette ganz entschieden Front gegen ihn machte und eine so gereizte Art gegen ihn herauskehrte, daß ans dem früheren, ziemlich friedlichen Verhältnis zwischen den beiden Geschwistern

. Sie war ja ein ganz hübsches Mädchen und ein liebes, stilles Ding, dabei auch vermögend; genau genommen war sie ihm auch durchaus nicht unsympathisch — aber heiraten! Daraufhin hatte er sie noch gar nicht angesehen, umsoweniger, als er doch zu einem ganz anderen Sterne emporsah. Der Sinnende blieb stehen nnb sah auf die leise dahin rauschenden Wellen des Flüßchens/ an dem er bei seinem ziellosen Hin- und Herwandern angekommen war. Es war ihm, als wenn aus der von den letzten Strahlen der unter gehenden Sonne

, der doch auch für Sie tschechischen Bauern ein ganz beson deres Interesse hätte. wrenen Situ- lind die tsche- chgeben ihres * Hartnäckig- Versuche und schließlich stand die Situation so, daß die Christlichfozialen bei ihrem ursprünglichen Zusatzantrage beharrten, während die frühe ren Helfer in dieser Sache sich zurückzogen.

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 30.07.1926
Physical description: 12
die gewiesenen und empfohlenen Wege zu gehen und rief ihnen ein herzliches Vergelts Gott zu. Viel Dank fei auch dem Hochw. H. Mfgr. Dekan Stemberger gesagt für die so teuren Worte am Kursbeginn und für das so vornehme Entgegenkommen. Einen ganz besonderen Dank auch dem Herrn Direktor Egger der landw. Lehranstalt, Herrn Dorf mann und dem Küchenpersonal für die ausge zeichnete Unterkunft, einzigartige und reich liche Verpflegung und so noble Behandlung in jeder Hinsicht. Wer hat noch Karitas lose

? Die Verwaltung der Karitaslotterie teilt mit, daß mit 5. August der Einsende-Termin für Tref- Meister Martin der Küfner und seine Gesellen. 3. Erzählung von E. T. A. Hoffmann. Nachdem Friedrich dies Lied gesungen, zog er aus seinem Reisebündel ein Stücklein Wachs hervor, erwärmte es an seiner Brust und begann eine schöne Rose mit hundert sei nen Blättern sauber und kunstvoll auszu kneten. Während der Arbeit summte er ein zelne Strophen aus dem Liede vor sich hin, das er gesungen, und so ganz in sich vertieft

bemerkte er nicht den hübschen Jüngling, der schon lange hinter ihm stand und emsig seiner Arbeit zuschaute. Ei. nrein Freund, fing nun der Jüngling an, ei, mein Freund, das ist ein sauberes Stück, was Ihr da formt. Friedrich schaute ganz erschrocken um sich, als er aber dem fremden Jüngling in die dunklen, freund lichen Augen sah, war es ihm, als kenne er ihn schon lange,- lächelnd erwiderte er: Ach, lieber Herr, wie möget Ihr nur eine Spielerei beachten, die mir zum Zeitvertreibe dient auf der Reise

Gott al len Wohltätern! Da ein alter Dank neue Bitte ist, so tritt der Kirchenbauverein Huben an die Bevölkerung von ganz Tirol mit der herzlichen Bitte heran, das große, so not- rvendige begonnene Werk des Herz-Iesu-Kir- chenbaues weiter zu fördern und den Rohbau im nächsten Iahre vollenden zu helfen. Um die nötigen Gelder hiefür aufzubringen, wird in ganz Osttirol eine Sammlung von Haus zu Haus vorgenommen werden. Wie angenehm dem göttlichen Herzen solche Spenden sind, geht aus den vielen

! St. Jakob i. Des. Ein echtes Faschijten- stücklein leisteten sich am 17. Juli italienische Grenzorgane am Stallersattel, indem sie hie sige Sommergäste mit der Bemerkung, daß eine schöne Aussicht sei, bis zum Grenzstein lockten und dann die Ahnungslosen ganz ein fach auf österreichischem Boden festnahmen und zum Kommando, welches eine Gehstunde von der Grenze entfernt ist, führten, sie dort einem Verhör unterzogen und dann wieder gehen ließen. Es hat wirklich schon den Anschein

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Tiroler Post
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Page 19 of 24
Date: 23.01.1914
Physical description: 24
, den Gewissenlosen zur Einlösung seines Versprechens zu zwingen, stand doch nicht zu Gebote, ganz abgesehen davon, daß es ihm, dem Bruder, im Innersten widerstrebte, in solchen Dingen einen Zwang aus zuüben. Und hätte sich der Ingenieur selbst bestimmen lassen, sein gegebenes Wort zu halten, — wäre das für Henriette ein Glück gewesen? Das war bei dem Charakter Lipperts ""uz ausgeschlossen! Nun, sein Eintreten hatte wenigstens bewirkt, daß Klarheit geschaffen war — Henriette mußte eben ihren Leichtsinn büßen

, mit dem sie die klangvollen Verse der Rolle vortrug, verbunden mit dem warmen Ton, in dem sie mit ihm verkehrte, ließen in dem jungen Dichter immer mehr die Hoffnung erstarken, daß das Herz Ida Bornhofs ihm gehöre und daß es nur eine Frage der Zeit sei, das erträumte Glück voll und ganz zu erfassen. Warum hatte er eigentlich noch nicht das Geständnis seiner unauslöschlichen Liebe auszusprechen gewagt? Ein eigentümliches Empfinden hatte ihn seither davon ab gehalten, das seinen Ursprung in dem Nachdenken

. Merkwürdig, daß diese seine nüchterne Kritik erst eingesetzt hatte, nachdem er mit Fränzel Röder vor drei Wochen zum letztenmal zusammengetroffen war, und daß er unwillkürlich Vergleiche zwischen den beiden Mädchen zog, wobei er zu seiner Ueberraschung inne ward, daß das Bild st^rünzels sich ganz entschieden neben .der schönen Ida behauptete. — (Fortsetzung folgt.) PS S®3 PS (JO J te trägt h'n zum Tempel voll Lust und Schmerz Den göttlichen klniben, den süßen, Und legt mit ibm auch das eigene Herz

Dem himmlischen Vater zu Füßen. Es leuchten die Nerzen so mild und rein, Noch viel heller als tausend Sonnen, Huf Mariens klntlitz ruht zart und fein Ein Zauber von heiligen Wonnen. K arlsrnhe. —-=>80§<^^>§<>S< Mariä Cichfmcfj. ^ d (Nachdruck vrr:>o!ena Das göttliche Kinb wie ein Nöslein blüht, Es rauschen die Harfen und klingen; Der ga"ze Himmel von Liebe erglüht, Die Engelein jauchzen und singen. Die heilige schenkt mit des Glaubens Mut, So ganz ohne Zagen und Sorgen, Dem va'er ihr lieb'tes und höchstes Gut

werden kann. Ja die kleinen Steuerzahler ganzen. Nur von diesem Gesichtspunkte aus kann es verstanden und richtig beurteilt werden, warum sie nicht gleich von allem Anbeginn für die Erhöhung des Existenzminimums stimmten damals, als nicht nur eine, sondern wiederholte Erklärungen der Regierung Vorla gen, eine derartige Aenderung sei ganz unmög lich, fei ein sicheres Sanktionshindernis, damals, als das Herrenhaus an den 1200 Kronen noch uvm miwiifctijiiu/vu, ja |ti|i rgang. iräzise Beschlüs. n noch den ver» oenen Versiche

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 20.06.1926
Physical description: 16
. An die katholischen SNei-n l Der Kampf um die Schule ist in Oesterreich plötz lich in aller Heftigkeit ausgebrochen. Sie Sache hat sich folgendermaßen entwickelt: Nach dem Um sturz, als die Sozialdemokratie in Oesterreich das $tft ganz in ihren Händen hatte, machte sie einen gewissen Glücke! zum Unterrichtsminister. Die- iet Mann war ursprünglich Volksschullehrer; Lue ger selig aber hat ihn bereits aus dem Schuldienst entlassen, dafür konnte er jetzt über das ganze Schulwesen Oesterreichs schalten und walten

, wie n wollte, beziehungsweise, wie es ihm feine Rat geber zuflüsterten. Zuerst stürzte man sich auf die Volksschule, bann sollte die Mittelschule daran kommen und zuletzt noch die Hochschule: kurz, das ganze Schulwesen sollte von unten bis oben im sozialistischen Geist Mgewandelt werden. Zu diesem Zwecke wurde zunächst ein neuer Lehrplan für die unteren fünf Klassen der Volks schule herausgegeben, der ganz den Geist eines Glaubenslosen Bürgerschullehrers, eines gewissen ^adrus, atmete, der die rechte Hand Glöckels

ist. Dieser Lehrplan wurde versuchsweise in ganz Oesterreich eingesührt. Da wurde die sozialistische Regierung beseitigt und mit ihr fand die Ministerherrlichkeit Glöckels ihr vorläufiges Ende. Die Sozialdemokraten hin gegen machten ihn zum Präsidenten des Wiener Stadtschulrates und als solcher führte er unter all zu großer Duldung des christlichsozialen Unter- richtsministers Schneider feine sozialistische Schulumgestaltung weiter. Die katholische Bevölkerung Oesterreichs war aber schon seit dem berüchtigten

war der Anschlag der Sozialdemokraten auf die christliche Erziehung und das Nachgeben des christlichsozialen Unterrichtsministers Schneider in Tirol bekannt geivorden, setzte auch schon eine stür mische Protestbewegung ein. Als erste telegraphierte die „Tiroler Elternvereinigung" an die „Erziehungs- und Schulorganisation der Katholiken Oesterreichs" in Wien folgendermaßen: „Die Tiroler Elternvereinigung schließt sich dem Protest der katholischen Eltern Wiens voll und ganz an. S:e drückt die Hoffnung

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Sterne und Blumen
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Page 3 of 8
Date: 18.01.1914
Physical description: 8
und Takt zu eigen gemacht hatte. Es war, als wenn Vater und Sohn ganz verschiedene Sprachen miteinander redeten, in denen keiner den anderen verstand; dennoch wäre, ein leidlicher Frieden zwischen den beiden erhalten geblieben, wenn Henriette dem Vater nicht fortwährend mit Klagen über die ihr von dem Bruder zuteil werdende Vernachlässigung in den Ohren gelegen hätte, wo durch sich der int Grunde genommen friedfertige Mann dazu berufen siihlte, dem Lieblingskinde zu seinem vermeint lichen Rechte

Schönen nach ihrer Versicherung nicht das Geringste machten. Daß August Schütz es bei der Schwester,nicht an Ermahn ungen fehlen ließ, dieses ihrem Stande itnb allen in s cr besseren Gesellschaft herrschenden Anschauungen zuwider laufende Leben zu lassen, läßt sich denken; er erreichte aber nur damit, daß -Henriette ganz entschieden Front gegen ibn machte und eine so gereizte Art gegen ihn herauskehrte, daß aus dem früheren, ziemlich friedlichen Verhältnis zwischen den beiden Geschwistern ein recht

, ob er nicht doch dem Büschen durch sein Benehmen Veranlassung gegeben habe, auf ihn zu hoffen — er vermochte mit dem besten Willen nichts auszufinden. Niemals war die Grenze eines verwandt schaftlich freundlichen Tones von ihm überschritten worden. Wie die Fränzel nur dazu kam, sich den Gedanken in den Kopf zu fetzen, daß er sie heiraten wolle? Tenn von ihr rührte doch offenbar die ganze Idee her — zum mindesten mußte sie um den von Vater und Onkel abgekarteten Heiratsplan wissen. Sie war ja ein ganz hübsches Mädchen

und ein liebes, stilles Ding, dabei auch vermögend; genau genommen war sie ihm auch durchaus nicht unsympathisch — aber heiraten! Daraufhin hatte er sie noch gar nicht angesehen, umsoweniger, als er doch 31t einem ganz anderen Sterne emporsah. Der Sinnende blieb stehen und sah auf die leise dahin rauschenden Wellen des Flüßchens, an dem er bei seinem ziellosen Hin- und Herwandern angekommen war. Es war ihm, als wenn aus der von den letzten Strahlen der unter gehenden Sonne rosig -angehauchten Flut

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Sterne und Blumen
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Page 3 of 12
Date: 01.02.1914
Physical description: 12
doch nicht zu Gebote, ganz abgesehen davon, daß cs ihm, dem Bruder, im Innersten widerstrebte, in solchen Dingen einen Zwang aus zuüben. Und'hätte sich der Ingenieur selbst bestimmen lassen, fein gegebenes Wort -zu halten, — wäre das für Henriette ein Glück gewesen? Das war bei dem Charakter Lipperts "nrrz ausgeschlossen! Nun, fein Eintreten hatte wenigstens bewirkt, daß Klarheit geschaffen war — Henriette mußte eben ihren Leichtsinn büßen und sich in das Unab änderliche schicken. In diesem Sinne schilderte

, in dem sie mit ihm verkehrte, ließen in dem jungen Dichter immer mehr die Hoffnung erstarken, daß das Herz Jda Bornhofs ihm gehöre und daß es nur eine Frage der Zeit sei, das erträumte Glück voll und ganz zu erfassen. Warum hatte er eigentlich noch nicht das Geständnis seiner unauslöschlichen Liebe auszufprechen gewagt? Ein eigentümliches Empfinden hatte ihn seither davon ab gehalten, das feinen Ursprung in dem Nachdenken über die Charaktereigenschaften Fräulein Jda Bornhofs fand, sobald August nicht in dem Bannkreis

hatte, nachdem er mit Fränzel Röder vor drei Wochen zum letztenmal zusammengetroffen war, und daß er unwillkürlich Vergleiche zwischen den beiden Mädchen zog, wobei er zu seiner Ueberraschung inne ward, daß das Bild Fränzels sich ganz entschieden neben der fckchnen Jda behauptete. — (Fortsetzung folgt.) Mariä Cichtmefj. (Nachdruck vei'JoieiO fe— J te trägt h-n zum Tempel voll Lust und Schmerz Den göttlichen llniben, den süßen, Und legt mit ibm auch das eigene Herz Dem himmlischen Vater zu Füßen. Ts leuchten

die Kerzen so mild und rein, Noch viel Heller als tausend Sonnen, Huf Mariens klntlitz ruht zart und fein Lin Zauber von heiligen Wonnen, nrtsrnhe. Das göttliche Kind wie ein Röslein blüht, Ls rauschen die Harfen und klingen; Der ganze Himmel von Liebe erglüht, Die Lngelein jauchzen und singen. Die heil'ge schenkt mit des Glaubens Mut, So ganz ohne Zagen und Sorgen, Dem Vater ihr liebstes und höchstes Gut tln der Lichtmeß strahlendem Morgen. Kurse Schnürer.

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Innsbrucker Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.10.1933
Physical description: 8
—1918“. Generalmajor H ermanny-Miksch ».Gust. . ." „Theo, du?" August Richter war aufgesprungen und umarmte staunend den Freund. „Jawohl, mein Junge, ich seDst in eigener Person. Hoffentlich freust du dich, Gust, daß ich da bin?" „Ob ich mich freue, Theo! Wenn ich auch sonst kei nen Grund habe, mich zu freuen." „Steht es denn so schlimm, Junge?" „Ganz schlimm steht es, Theo. Ich lebe auf einem Grund und Boden» von dem mir so gut wie nichts mehr gehört." „Armer Kerl! Und was das Schlimmste

kann. Das beste wäre es natürlich» das Gut an den Mann zu bringen versuchen. Aber ich hänge so sehr an meiner Heimat . . . Wenn ich sie nur behalten könnte! Leichter wäre es natürlich, soviel Geld als möglich herauszuschlagen und fortzugehen. Drüben in Amerika ein neues Leben anzufangen . . ." „Gust! Alter Junge! Du darfst den Mut nicht sinken lassen. Wenn mein Vater nur nicht so hartherzig wäre!" „Laß deinen Vater in Ruhe, Theo! Er hat wirklich ganz recht. Und es wäre bester gewesen, mein Vater hätte

bekämpfung und Feuerangriff. s. Lehrerabschied. Unterleutasch» 11. Oktober. Ganz unerwartet traf am 25. September die Nachricht ein, daß Lehrer Josef Senn von hier abberufen wurde. Die Bevöl kerung war aufs höchste überrascht, war doch Lehrer Senn durch 14 Jahre hier segensreich in der Schule tätig und war beliebt bei jung und alt. Besonders hervorzuheben ist, daß Wirtschaft studieren lassen. Aber das wollte er absolut nicht haben. Ich könnte mir immer einen Verwalter leisten

vor sich hin. Dann hob er den Kopf. „Sag mal» Gust, was ist das eigentlich für ein Mensch, dein Verwalter?" „Nun, er ist über fünfundzwanzig Jahre hier! Also muß mein Vater doch zufrieden mit ihm gewesen sein, sonst hätte er ihn doch längst weggeschickt. Ich habe schon mit ihm gesprochen. Er meinte, die ganze Schuld läge eben in der heutigen Zeit begründet. Man könnte arbeiten und arbeiten, ohne etwas herauszuschlagen." „Hast du die Bücher schon durchgesehen» Gust?" „Bis jetzt noch nicht! Sie seien noch nicht ganz

i« Ordnung, meinte der Verwalter. Er müsse noch die letzten Eintragungen machen» dann wolle er sie mir herüberbringen. Ich bin doch ganz überraschend hier hereingeschneit — mußt du wissen." „So! Und da hast du einfach Ja und Amen gesagt? Er müsse die Bücher erst noch in Ordnung bringen? Du, Gust, das gefällt mir ganz und gar nicht. Solche Bücher müssen immer in Ordnung sein. Die Bücher sieht man sich aüch sofort an und wartet nicht, bis der Herr Verwalter die Bilanz so einträgt, wie sie ihm passend

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 09.08.1934
Physical description: 6
dann die Heimreise nach Wien per Schnellzug angetreten. s. Abschied. Wörgl, 7. August. Am Dienstag hat Koop. Kindsmüller nach mehr als sechsjähriger Tätigkeit Wörgl verlassen, um seinen neuen Posten als Stadtvikar in Hallein anzutreten. Die Iugendver- eine, deren Präses er einst war, ließen es sich nicht nehmen, dem Scheidenden im Gasthof Gradl eine kleine Abfchiedsfeier zu veranstalten. Obwohl nur ganz we nig Einladungen an persönlich Bekannte des H. H. Vikars ausgegeben wurden, konnte Koop. Wiefenauer

, „du glaubst mir gar nicht, wie wohl es mir tut, daß die Petra sich als ein ganz normales, junges Mä del entpuppt hat, das jetzt hübsch verliebt und zu Fuß mit Basiow über die Felder marschiert und uns beide alte Scharteken allein nach Haufe fahren läßt." „Ausdrücke hast du, August!" „Na, Riekchen, daran solltest du doch gewöhnt fein!" «Ich gehe jetzt in mein Zimmer hinauf und ziehe mich um." „Tue das, Rieke, und laß dir Zeit. Es wird wohl noch ein bißchen dauern, bis die beiden hier find

sich Herr Rhode in dem einfachen Zimmer um. Wie nett das Madel sich die kleine Stube eingerichtet hatte. Alles sah blitzsauber und anheimelnd aus. Blumen standen überall, und es roch frisch nach Eau de Cologne. Onkel Rhode schmunzelte. Ja. seine Lotte, die war eben ganz anders als sonst die Küchen feen! Den einfachen Kieferntisch hatte sie sich sogar als Schreibtisch hergerichtet, und Photographien stan den daraus. In einem Silberrahmen eine feine, junge Dame in einem eleganten Kleide. Was die Lotte

aus. Hatte sie Geheimnisse, die Lotte Matz? Na, er, August Rhode, war ganz der Mann danach, Geheimnisse zu lüften. Wenn die Deern dachte, sie konnte ihn an der Nase herumführen, war es jetzt Essig damit. „Anorganische Chemie und Cellini", murmelte Rhode. „Ich muß wissen, was dahinter steckt!" Auf Zehenspitzen schlich August Rhode aus der Biblio- thek, suchte das Stubenmädchen und befahl, Lotte zu wecken. „Daß Sie ihr aber nicht sagen, daß ich sie schlafend getroffen habe, verstanden?" befahl er barsch. „Be stellen

Sie ganz einfach, daß die Herrschaften eben erst angekommen sind, und kein Wort weiter!" „Der wird sich seine Köchin noch in Watte wickelnd dachte das Hausmädchen und ging, um den Befehl aus- zufühven. Eine Viertelstunde später versah Lotte in der Küche springmunter ihr Amt. Sie brache das . gekühlte Bier selbst auf den Tisch und wunderte sich, daß der Platz vor Petras Teller leer war. „Es ist ein Telegramm für Sie angekommen, Herr Rhode", bestellte sie. „Ich Hab es auf Ihren Schreib tisch gelegt

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