¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 16 - 17. 1900 - 1901
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Author:
Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Place:
Innsbruck
Publisher:
Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Physical description:
96, 100 S.
Language:
Deutsch
Notations:
Abschlussaufnahme von: 1900,1-12 ; 1901,1-12 ; In Fraktur
Subject heading:
g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Location mark:
III Z 294/N.F.,16-17(1900-01)
Intern ID:
483808
, dass selbst auf dem Gebiete der besonders malerischen Vorfahren ganz vorzügliches geleistet wurde, vorab in der Stickerei nnd in der Kunstmalerei (an Paramenten wie am Ornat des gold. Vlicß-Ordens in Wien, Antivendicn und figurenreichen Wandteppichen, seien sie gestickt oder gewebt). Zur Abrnndung des Biloes der malerischen Thätigkeit wird auch des neuerfundenen Kupferstiches und des Ho l zschnittes gedacht. In Italien.gewann in der gothischen Periode „das Wandbild' die Oberhand, Ivo die großen
wurden, bekannt als „Giottisten', da sich Mottos Geist über ganz Italien verbreitete (Or e agna, Altich! er!, Zevio, Jacopo Avanzi m Padua thätig). — Rur das der Stadt Florenz nahe Siena bildete eine andere Auf fassung aus, nämlich eine überwiegend lyrische in ruhigen Existenzbildern, bei mildem innigen Gefühls leben, welches als folgerichtige Strömung die Personen erfüllt, angebahnt durch Dnecio und weiter aus gebildet von Simone Martini, Lorcnzetti u. a. m. bis Taddeo Bartolo. Durch die Annäherung
sich großartig, monumental, wahr und glaubens würdig. obgleich sie sich in der Auffassung auch manches gefallen lassen muss, vor anderem das Bild Maria. Wohl bleibt diese in einzelne« feierlichen Fällen die Himmelskönigin, sonst aber wird sie zur sorglichen oder snllfröblichen Mutler und vertauscht sogar die übliche Jdealtracht mit Mieder nnd Händchen. Das Bild der häuslichen Scene vollendet.sich, indem der lebendige, ja nnruhig gewordene fast ganz nackte Christusknà den längst ersehnten Gespielen
, weil er mitten im realistischen Streben dieser Zeit eine ganz eigene ideale Seite des Mittelalters, eine Malere! der reinsten christlichen Beschau lichkeit, präsentiert. Sonst war „Masaccio' der bahnbrechende Meister, dem „Fra Filippo Lipp!, Gozzoli, Botticelli, Ghirlandaio, Fabriano, Perugino, Piàrichio' folgen. Dann bespricht der Autor die ober- italicnischen Schulen und deren Vertreter, als zu Padua. Venedig, Vicenza, Mailand u. a. m. Unter 137 Schülern des Squarciane in Padua (1391—1474