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Der Arbeiter
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Page 4 of 10
Date: 18.05.1927
Physical description: 10
, gib aber acht, daß sie nicht davoreiten." Der Rat des russischen Generals. Ich suche zwei vertraute Pferde, gebe jedem"Wärter noch einen kräftigen Mann dazu, und sage den beiden Genera len, daß die Pferde bereitstehen. Wie die nun aufsteigen sol len und auf beiden Seiten zwei kräftige Kaiserjäger sehen, welche das Pferd ganz kurz am Zügel halten, also keine Aussicht besteht, verschwinden zu können, lehnen sie dan kend ab. Ich sage nun den Herren, daß es dem Oberst selbst unangenehm sei

, ihnen nicht mehr entgegenkommen zu kön nen, worauf ein General bemerkt, ich möchte dem Herrn Oberst sagen, er solle die Marschrichtung ganz än dern, er werde auf diesem Wege auf einund- einhalbes russisches Armeekorps stoßen. Sofort teile ich das Brosch mit. „Vielleicht sagt er die Wahrheit," erwidert Brosch, „und will mich warnen in sei nem eigenen Interesse; vielleicht aber auch will er mich irre- führen; ich kann doch unmöglich auf den Rat eines Kriegsgefangenen Generals hören." Ls war etwa 2 Uhr früh

aber doch noch Hunger zu leiden, denn jeder vernünftige Mensch muß zugeben, daß mit der Arbeitslosenunterstützung keiner leben kann. Dabei siibt es noch Fälle, wo auf eine Unter stützung gar nicht zu rechnen ist. Wir Landarbeiter, Halb 4 Uhr früh; ganz leicht kommt die Dämmerung, vor uns ein dunkler Streifen, den wir dann als eine Ortschaft, noch ganz verschwommen, erkennen. Wie wir etwas näher sind, läßt Brosch halten und schickt eine Patrouille nach vorn. Ich nehme gleich meinen Marine-Zeiß zur Hand und sehe

plötzlich, wie vom Dorfe her der Patrouille entgegen einige Mann vom Boden sich erheben, rasch ein paar Schritte vorgehen, sich niederlegen und dann gleich darauf das wie derholen. Unsere Patrouille duckt sich auf den Boden, be obachtet und springt dann plötzlich zurück, und ihr Führer ruft dann, als er in Hörnähe gekommen, dem Oberst zu: „Feind ist hier." Und gleich fallen von dort einige Schüsse. Das Gefecht. Wenn man einen Tiefschlafenden, der dazu noch in einem schweren Traum ganz abseits

jeder Wirklichkeit gerade in seinem Phantasielande wandert, plötzlich bei der Hand packt und ihm sagt, er müsse schnell kommen, dann macht er zu erst große Augen, stellt Fragen, die noch mit seinem Traum Zusammenhängen, und braucht etwas Zeit, bis er schließlich mit der Hand über die Augen und die Stirne fährt, dann ganz zu sich kommt und nun fragt, was denn los sei. So erging es auch uns. Der nächtliche, oft unterbrochene, schwerfällige Marsch hatte den geordneten Verband schon längst aufgelöst: es gab

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 16
Date: 23.09.1934
Physical description: 16
mir mein reichsdeutscher Freund zu, aber er meinte, die Nazi würden in Oesterreich eine solche Mehrheit erlangen, daß die anderen Parteien nicht mehr in Betracht kämen. Ich warnte vor Uebersckät- zung der eigenen Stärke und machte aufmerksam, daß auch Hitler nicht die Mehrheit errang, selbst als er schon Reichskanzler war. Dies war dem Herrn aus Deutschland etwas ganz Neues, und er wollte es nicht glauben, bis er es in dem neuesten Nazilexikon, dem Knaur von 1934, selber sah. Dort liest man auf Seite 1171

hatten also die Nationalsozialisten ganz knapp die Mehrheit, mit den verbündeten Deutschnationalen hatten sie 60,24 Prozent, also noch nicht die erforderliche Zweidrittel mehrheit, um Verfassungsänderungen durchzuführen. Durch die Konkördatsverhandlungen gewann man je doch Zentrum und Bayrische Volkspartei, dem Ermäch tigungsgesetz zuzustimmen. Diese Parteien vertraten jetzt 16,27 Prozent der Abgeordneten, und so waren 76,51 Prozent der Stimmen, also eine Dreiviertelmehr heit gesichert. Wären die Kommunisten nicht ausge

schlossen worden, so wären 66,87 Prozent der Stimmen gesichert gewesen, also die erforderliche Zweidrittel mehrheit, wenn auch sehr knapp. Ohne den Zufall des Reichstagsbrandes wäre es also nur mit ganz knapper Mehrheit zum heutigen Naziregime gekommen. Da man auf solche Zufälle aber nicht bauen kann, so wäre eine Wahl für Oesterreich etwas sehr Gewagtes, es ent stünde ganz sicher wieder die alte Parteienwirtschaft, die bei der heutigen Weltkrise überhaupt nicht mehr tragbar wäre. Mein reichsdeutscher

Freund war ganz überrascht von diesen Zahlen, es blieb ihm jedoch nichts übrig, als sie zu glauben. Daß es so knapp gegangen war bei den Wahlen, hatte er in der Hitlerbegeisterung ganz übersehen. Daß die seitherigen Wahlen mit den frühe ren Reichstagswahlen nicht verglichen werden können, gab er gerne zu, und er meinte schließlich selber, die österreichische Regierung habe ganz recht, daß sie keine Parlamentswahlen mehr zulasse. 5« Groschen Stücke Die alten 50-Groschen-Stücke, die oft genug Verwir

rung angerichtet haben, werden langsam verschwinden. Es werden keine solchen mehr geprägt, sondern ganz neue, die zwar gleich groß sind wie die jetzigen, aber auf beiden Seiten die Ziffer 50 tragen, so daß sie doch nicht mehr so leicht mit den Schillingstücken zu ver wechseln sind. (in Münchener Stimmung) Fuctt: „Florentiner Marsch" 5 1.26 Gounod (Lach): Lekanntes „Ave Maria!" .... 5 -.90 Gruben „Die alte Uhr." Wunderschönes Wiener Lied . 8 126 Ivanovlci: „Donauwellen-Walzer" S -.90 Komzal

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 14
Date: 24.07.1931
Physical description: 14
.) Ein ganz eigenartiges Ver hängnis waltet über der reichsten Familie deS ganzein Lesachtales. Die alten „Einnehmerehe leute", ein braves ehrsames Ehepaar in Lie sing, hatten viele Kinder, von denen die meisten in jungen Fahren an Lungentuberkulose dahin starben. Der hoffnungsvollste, ein Gymnasial abiturient, starb nach längerem Kuraufenthalt in Mepain aus der Rückreise in die Heimat im Eisenbahnzug knapp vor Brixen; es war vor etwa 25 Fahren. Seine Studienkollegen feiern in diesen Tagen ihr Silbernes

ist. Der einzige Ueberlebende ist der reichste Mann des ganzen Tales, besitzt viele Häuser und als Holzhändler ein großes Bar vermögen. Und doch wäre er vielleicht, wenn ganz arm, tausendmal glücklicher. Samstag, den 25. und Sonntag, den 26. Fuli: „Heiliges Schweigen" Ein Stück Tragik aus dem Leben in 6 packen den Akten. Fn der Hauptrolle: Helga Thomas. Der neueste Ganghofer-Film! b Mittwoch, den 29. und Donnerstag, den 30. Der Schlager der Saison: „Das Duell in den Lüften" (Ein Kampf auf Leben und Tod

Tag: Zeit: Uhr: Js o L o W Ifs . ^ - L x E'S 5 |ßSl l-s* N * W p. 'S- a A1 > CJ « © W p. 3" «5 w « ä 1 jjjj a> * s £ S Bewölkung, Wind, Nieder schläge etc. Donnerstag 16. 7 14 21 11.0 22.0 14.5 760.8 759.0 763.3 78 30 65 23.0 9.1 26.0 Wenig bewölkt, fast bedeckt, mittelm. bewölkt; schwacher NW, windstill, morgens Schnee auf den Bergen. Freitag 17. 7 14 21 12.8 20.6 12.7 766 5 762 3 764.9 80 43 88 20.8 11.0 — Nachts kurze Regenschauer, ebenso um 13.10, 17, 18.15. Ganz bis mittelm. bewölkt

, schwacher W, NO, NW. Samstag 18. 7 14 21 13.4 20.4 14.8 764.7 760.8 761.5 79 52 90 21.1 10.8 0.5 Fast ganz bedeckt, ganz bedeckt, stark bewölkt, windstill, schwacher SW, 7 Uhr Nebel vor den Bergen. Sonntag 19. 7 14 21 13.9 26.4 14.5 761.2 754.2 757.2 91 37 91 26.4 12.2 0.7 Mittelst, bewölkt bis ganz bedeckt, den ganzen Tag mittelstarker Regen, Wolkenbruch mit NW Sturm. Montag 20. 7 14 21 13.5 11.9 8.4 754.4 756.3 758.7 87 86 85 15.0 8.4 56.4 Nachts starker Regen, ebenso bei Tag, ganz bedeckt windstill

, zeitweise Gewitter Dienstag 21. 7 14 21 9.8 17.7 10.8 759.2 7572 762.2 7b 31 54 , 18.8 6.8 30.5 Wolkenlos, ganz bedeckt, wenig be wölkt, schwacher NW, Schnee auf den Bergen, bis 1800 m starker NW. Mittwoch 22. 7 14 21 10.8 17.6 10.1 765.8 764.3 767.8 53 31 62 19.6 5.5 - Wenig bewölkt fast ganz bedeckt, wolkenlos, windstill, schwacher NW. Morgens starker Tau.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 17.09.1936
Physical description: 8
alle mit einem Gewichte von '80 'bi-s 100 Kilogramm. Jnteressanter- weise sind die Anforderungen an den Emmentaler in den einzelnen Ländern ganz verschieden. Sv verlangt «Amerika z, B. Laibe mit 100 Kilogramm «Gewicht, in der Mindest höhe von wenigstens 20 Zentimeter mit großer Lochung, Frankreich hat fast die gleichen Wünsche und Anforderun gen, auch die Tschechoslowakei, während' Deutschland' nie dere Käse mit Kirschlochung, jedoch, -sehr reis, bevorzugt. Italien hinwiederum legt weniger auf die Größe der Laibe

als vielmehr auf den Fettgehalt besonderes Gewicht. Alle diese «Wünsche müssen, bei der Fabrikation berück sichtigt werden, neben feinem 'Geschmack' und weichem, mil dem Teig. Auch der Wiener ist ein ganz besonderer Fein schmecker, man könnte säst sagen, 'das «Beste vom Besten an Emmentalern muß nach Wien geschickt werden. Auch die Farbe spielt eine Rolle. So sieht man die Laibe 'der Firma Wettstein ganz hell, was darauf hin deutet, daß diese Ware hauptsächlich nach Amerika geht, denn die Amerikaner

bevorzugen ganz helle, „blonde" Käse. Tirol ist in den letzten Jahren zum zweitgrößten Käftexportland Oesterreichs ausgestiegen. Mengenmäßig dürfte Vorarlberg noch um eine Kleinigkeit den Tiroler Export überragen. So wurden im vorigen Jahre mehr als hundert Waggon Emmentaler- käse nach nahezu allen Auslandsstaaten exportiert. A-n der Spitze der Importländer steht Deutschland, dann folgt Frankreich, Italien, Amerika, Aegypten, Uebersee ufw. Es konnte der Import aus der Schweiz, der noch vor zehn Jahren

nach Tirol etwa 30 Waggon Käse im Jahre betrug, zur Gänze durch die inländische Erzeugung ver drängt werden. Auch in Gorgonzola und Bel Paefe konnte der italie nische Import wesentlich eingedämmt werden. So beliefert Imst heute mit dem an der Lehranstalt erzeugten Gorgon zola ganz Oesterreich und auch das Ausland interessiert sich bereits für den Imster Gorgonzola. Leider kann die Erzeu gung mit dem Ab,atz' noch nicht Schritt halten. In den letzten Jahren wurde von «der Städtischen Mol kerei in Innsbruck

der Weichkäse ein sehr bescheidener. Besonders wird in den letzten Jahren vom Konsum' der Tilsiter bevorzugt, ein «Käse, «der sich durch seinen seinen Geschmack in dem Rotholzer Taselkä-se weit über die Landes'- grenze hinaus Abnehmer gesichert hat. Nicht unerwähnt sollen die Schmelzkäse bleiben, welche sich infolge der praktischen« Packung besonders für Ausflüge und auch, im Haus«halt eign-en. Die Adler-Käse werke haben eine Reihe ganz hervorragender Marken geschaffen, dar unter die Marke „Elite

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Alpenländer-Bote
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Page 6 of 16
Date: 07.11.1926
Physical description: 16
Seite 6. Nr, 48. doch gewitzigt worden, man sah die schreienden Miß griffe ein und war nicht rachsüchtig. Und noch etwas größeres war erreicht worden: ganz Europa blickte auf das kleine Land, welches als erstes sich selbständig gegen den Korsen Napoleon und seine Verbündeten erhoben hatte, wenn es einstweilen auch unterlegen war, wirkte es beispielgebend für die glorreichen Be freiungskämpfe im Großen. Am meisten litt das La: d an den Nachwehen des Krieges und durch die gro'en Geld

- und Truppenforderungen für die Schlachtfelder Napoleons. Dieser hatte nun den Gipfelpunkt seiner Macht erreicht. Europa war ihm untertan oder mit ihm verbündet, England ausgenommen. Sein Kaiser reich war von Königreichen und Fürstentümern um geben, die entweder von seinen Verwandten besetzt oder gänzlich von ihm abhängig waren. Das König reich Holland, seines Bruders Ludwig Gebiet, ver einigte er bald ganz mit Frankreich, mit der tiefdurch dachten Begründung, es fei ohnehin nur ein Anschwem mungsgebiet französischer

ihm ein Sohn ge boren, dem er vorläufig ganz bescheiden den Titel „König von Rom" in die Wiege legte. Sein Königtum ging aber bald zugrunde. Der ziemlich unbedeutend veranlagte, stets kränkelnde junge Napoleon starb, 21 Jahre alt, als Herzog von Reichstadt. Durch diese Familienbeziehunaen hatten sich die Ver hältnisse für Oesterreich wirklich gebessert. Napoleon zeigte einige Rücksicht für seinen Schwiegervater. Die NachwirkungenderKriege machten sich jedoch fühlbar. Die Staatsschuld wuchs ins Unaehe

lassen sich Mnaüsse liegenden Schwei nen oeben, indem man den Rüssel etwas nach oben hält. Man lasse das Medikament ganz langsam und vorsichtig einfließen und unterbreche den Einguß, .der in einem ganz kleinen, feinen Strahl zu geschehen hat, häufig. Das gilt mehr oder weniger von Eingüssen bei allen Tieren. Das Tier muß schlucken können, sonst schadet man ihm, macht es oft ganz rabiat. Man stelle sich vor, es werde einem ein Liter Wasser ein fach eingegossen, das brückte einem fast zur Verzweif lung

andacht in die nahe dem Bahnhof gelegene Sankt- Michaels- oder Kollegienkirche. Diese Kirche bildete für uns deswegen den Hauptanziehungspunkt, weil im Altar der Seitenkapelle die Gebeine des zweiten Apostels Deutschlands, des hl. Kirchenlehrers Petrus Canilius ruhen; seine Sterbezelle in dem an die Kirche angebauten ehemaligen Iesuitenkolleg ist alprch^ll-' in eine Kapelle verwandelt. War ganz enttäuscht über die Begräbnisstätte dieses großen Heiligen. Am unte ren Rande des Altartisches

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 07.08.1932
Physical description: 16
, um die hl. Messe zu lesen und ihm bie heilige Kommunion zu reichen, erkannte ihn Dr. Seipel noch, sprach noch einige Worte mit ihm und empfing auch die hl. Wegzehrung. Dann drehte er sich zur Wand und um halb 8 Uhr gab er seine Seele dem Schöp fer zurück. Dr. Seipel war auf das Schlimmste längst gefaßt und hatte sich in den letzten Mo naten mit der Ordnung seiner Schriften und sei nes Nachlasses beschäftigt, obwohl er wie jeder Mensch die Hoffnung auf Besserung nie ganz auf gegeben

und verwandte seine gesamte freie Zeit für wissen schaftliche Studien. Schon im Jahre 1908 war er Professor in Salzburg bis 1917, wo er den Ruf an die Wiener Universität erhielt. Im Jahre 1918, im Herbst, war in Wien ein Karitaskurs, an dem auch ich teilnahm. Dabei hielt auch Dr. Seipel einige Vorträge, dieselben waren von einer ganz außerordentlichen Klarheit, Tiefe und Einfachheit. Es war ein wahrer Genuß, ihn zu hören. Wir alle sagten uns, das ist ein Ge lehrter, wie er sein soll. Dr. Seipel

Tage seiner Krankheit, be tete täglich das Brevier und kannte als Pxiester für sich keine Dispens. Neben den zahlreichen po litischen Reden fand Dr. Seipel noch immer Zeit, in den Kirchen Predigten zu halten und andere geistlichen Funktionen auszuüben. Auch als Politiker und Staatsmann blieb Dr. Seipel der echt katholische Priester» der sein Amt voll und ganz versah und die Politik vom Standpunkt der Seelsorge betrachtete, als Dienst am Volk und Vaterland. Selbst als erzbischöflicher Kommissär

oder einen Vorteil. Ich erinnerne mich noch lebhaft an die gewaltige Versammlung, die er in Innsbruck im überfüllten Stadtsaale hielt. Ich stand mitten unter dem gewöhnlichen Volke. In einfacher priesterlicher Kleidung, einer ganz ein fachen eisernen Uhrkette (Petruskette) und einer einfachen silbernen Taschenuhr stand, Dr. Seipel als Redner vor dem Publikum. Das imponierte auch seinen Gegnern. Die biblische Geschichte erzählt uns: Als Judas Makkabäus, der große Kriegsheld und Befreier des jüdischen Volkes

aus den Händen der Heiden im Jahre 160 vor Christi gefallen war, da erhob das> ganze jüdische Volk wie aus einem Munde den Klageruf: O weh, der Mann, der Israel er rettete, ist gefallen. Ich glaube, auch an diesem Tagen ertönt im ganzen christlichen Volke Oester reichs der Ruf: O weh, der Retter Oesterreichs ist gestorben — gefallen. Von rechtswegen sollte ganz Oesterreich so rufen, ohne Unterschied der Partei, denn er war in der Tat der Retter Oesterreichs. Es war im März des Jahres 1922 Oesterreich stand

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 8
Date: 28.10.1925
Physical description: 8
der Aufmarschptan ja ganz schön aus: Borstoß in den Kanal, um die englische Flotte von ihrer Basis weg- zulocken, dann kehrt euch und Angriff, wodurch die Eng länder in die mit Minen verseuchten Gewässer gerateil und zum Schluß auf der Heimfahrt vor: den im Hinterhalt liegenden Unterseebooten abgeschossen werden. Ob aber die Engländer den Deutschen den Gefallen getan hätten, überhaupt den Kampf aufzunehmen, über das schweigt man sich wohlweislich aus. Es wird einfach als ganz sicher angenommen, daß man gesiegt

. Warum nimmt man daun da jetzt hintennach den Mund so voll und behauptet fest und steif, man hätte ganz sicher gesiegt? Es dürfte wohl noch in Erinnerung sein, mit welcher Geschwindigkeit man Frankreich erledigen wollte; und welche gewaltige Niederlage man sich an der Marne holte. Es dürfte auch noch nicht vergessen sein, was man dem Volk vormachte, als das erstemal Zeppeline die „Festung" London bombardierten. Der gutgläubige Laie mußte glau ben, in ein paar Wochen seien alle englischen Industrie

und die Schuld am Zusammenbruch dem Volk im Hinterland in die Schuhe geschoben wird. Poetische Wastl-Wochenschau. „Südtirol, neutrale Zone" Diese Lösung war' nicht ohne, Würd' neutral dann auch gehandelt, Und Faschistenart gewandelt. Aber ach, wer daran glaubt Ist im Hirn wohl arg verstaubt, Wird ob Hoffen und ob Harren Ganz zu guterletzt zum Starren. Jur Salzburger Gemeinderat Man gleich drei Bürgermeister hat. Das ist ein Luxus unerhört Bon dem bisher man nie gehört. Wenn, wie man aUerorts beteuert, Heut

V a u g o i n ist genannt. Ein Angriff, jüngst erst unternommen, Wär' ihm beinahe schlecht bekommen, Doch schützte nach Strategenweise Herr Seitz sich in dem Freundeskreise. Wohl pochend auf die Macht im Völkerbund Treibt Griechenland es in Bulgarien gar zu bunt. Weil man Bulgarien verbot, daß es sich rührt, Ist Griechenland ganz ruhig einmarschiert. Es ist fatal, doch läßt sich's nicht vermeiden. Der,>Hohe Völkerbund" soll nun entscheiden. Und mancher spricht, indem er sich in's Fäustchen lacht: s „Geschieht

euch recht, warum habt ihr's so dumm gemacht!" Frankreichs Franken ist im Sinken. Ob er kommt noch zum Ertrinken Wie die Ktone, wie die Mark, Oder ob genügend stark Herr Eailleaux, um abzuwehren, Wird uns ja die Zukunft lehren. Oesterreichs Schilling selbstbewußt Wirft ganz, stolz sich in die Brust. > I „Solch Mallör", dabei er spricht, „Trifft sobald mich doch wohl nicht." — Ahnungsloser Engel du, Schlaf nur still in sel'ger Ruh' ! — . •

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Alpenländer-Bote
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Page 2 of 20
Date: 15.01.1928
Physical description: 20
man in England für die Wiederherstellung des alten Oesterreich überhaupt sein, sondern ganz ein ande rer. England braucht Italien als Gegengewicht gegen Frankreich und Jugoslawien, Italien braucht Ungarn, um die Jugoslawen im Rücken zu belä stigen. und, wie man sieht, für den Kriegsfall auch ernstlich zu bedrohen. Daher liefert man den Un garn Waffen, deswegen sieht man es gerne, wenn in Ungarn der Irredentismus in die Halme schießt, das heißt, wenn man an allen Grenzen Propa ganda für die Wiedererwerbung

öffentliche Diskussion (Aussprache) wei terzuspinnen und sich in eine Debatte bezüglich der jüngsten ungarischen Erklärungen wegen der Si cherheit jenes Teiles des Friedensvertrages, der Oesterreich das Burgenland zuspricht, einzulassen. Die Erklärungen Dr. Seipels haben in politischen und diplomatischen Kreisen jene Beachtung gefun den, die ihnen zukommt. Sie zeigen die Gefahren auf, die dem Frieden nicht nur in Mitteleuropa, sondern in ganz Europa durch das immer stärkere Anwachsen der irredentistischen

. Irdi sches Glück, leibliches Wohlergehen ist ihm alles. Das allein interessiert ihn. Wenn der Sozialismus doch von Wissenschaft redet und oft das Wort im Munde führt: „Wissenschaft ist Macht", so meint er nur jene Wissenschaft, die dieser Welt dient und die Güter der Erde in reicherem Maße verschafft. Ganz folgerichtig ist darum auch die Erziehung der Kinder ganz auf leibliche Ertüchtigung und auf diese Welt einge stellt. Je gesünder der Leib ist und bleibt, länger seine Kraft anhält, um so mehr

und länger kann man das Leben genießen. Daher die große Leibfürsorge bei der sozialistischen Erziehung. Ganz anders die christliche Erziehung. Der Christ weiß, daß der Mensch eine unsterbliche Seele hat, daß also der Hauptschauplatz seines Lebens nicht auf dieser Erde, sondern im Jenseits liegt. Er weiß, daß vom Schicksal seiner Seele im Jenseits auch das ewige Schicksal des Leibes abhängt. Daher geht seine Hauptsorge immer auf die Seele, daß sie im Jen seits ein „gutes Platz!" erhält, wie das gläubige

widerstandskräftrger zu machen gegen Krankheit und andere Schädigung. Zweitens: Weil es keine Unsterblichkeit der Seele und kein Jenseits gibt, ist die Religion, und besonders das ganz aufs Jenseits zielende Christentum das überflüssig st eDing. Die Religion wird daher aus dem Gedankenkreis des Sozialismus ganz ausgeschaltet, und bei soziali stisch regierten Gemeinden auch aus dem Budget (Geld aufwand). Von Religion redet man nicht. Dre Worte: Gott, Christus, Kirche oder (Beleidigung Gottes d. i.) Sünde, Gebot

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 20
Date: 17.10.1924
Physical description: 20
worden tvaren und namentlich in Englarll» nnd Amerika Oesterreich-Ungarn als ein ganz unmögliches Staatswesen hatten erscheinen lassen, sirck seit dem Zer fall des Donaustaates nicht bloß nicht verstummt, sondern haben sich ins Ungeheure verschärft uird gesteigert. Die Entente hatte genreint, endlich Ruhe schaffen zu können und dabei gleichzeitig die Geltung und den Einfluß des deutschen Volkes nachhaltig zu schwächen, und nun muß sie firrden, daß das gerade Gegenteil erreicht worden ist. Nirgends

die österreichisch-ungarische Frage. Die Folgezeit Wirt» zeigen, daß! die zur Lösung solcher Frag«: in Aussicht genontmen«: Mittel ganz un zulänglich sind. Für uns Deutsche und' für uns Tiroler genügt es vorläufig, daß schon fünf Jahre nach den Friedensdiktaten alle Welt einsehen mitfite, daß die durch dieselben geschaffenen Zustände auf die Dauer unhaltbar sind. Eine weitere Enllvicklung wird und muß feigen, daß, es eine viel gründlichere Korrektur braucht, als sie durch den Dawesplan urrd den angeblichen Bene

ist der Parlamentarisnms uralt, und fast ebenso jalt sind die zwei englischen Parteien der Liberalen und Konservativen. Merdings bezeichnen diese Namen in England etwas ganz bedeutend anderes wie bei uns. Bei den letzten Parlamentswahlen ist mm neben den Liberalen und Konservativen noch eine dritte Partei Märker hervorgetreten, nämlich die englische Arbeiterpar tei. Kerne der drei Parteien vermochte im Wahlkampfe die Mehrheit p erringen. Die Arbeiterpartei erzielte smter allen drer Parteien die größten Erfolge

: ist, und haß auch seine Mimsterkollegen sich "hervorragend be fähigt gezeigt haben. Nur daraus ist es zu erklären, daß die Arbeite rr*g Irrung durch fast 10 Monate sich AU behaupten vermochte, obwohl sie im Parlament über reine Mehrheit verfügte und naturgemäß bei den anderen Parteien eine aufrichtige Freundschaft nicht finden konnte. Ramsay Macdonald wußte so geschickt zu manövrieren, daß er erst daim gestürzt wurde, als er selber gestürzt wer ben wollte. Er hätte seinen Sturz ganz leicht derzeit ver

, sie hat die deutsche Meparationssrage zur Lösung gebracht, und ans der Völ kerbunds tagung zu Genf ernstliche Hoffnungen zu schassen gewußt auf allgemeine Abrüstung und Schiedsgerichts barkeit. Man kann mit Recht sagen, daß Namsay Mac donald in nicht ganz 10 Monaten die Zustände und Aussichten der Welt ganz wesentlich zum Besseren umge stellt hat. Dies erreichte ec allerdings nicht dadurch, daß er das sozialistische Programm stärker heroorkchrte, son dern vielmehr dadurch, daß er dieses Programm uwglichst

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Alpenländer-Bote
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Page 13 of 20
Date: 29.09.1935
Physical description: 20
, it Maten schafft der Kirchenbau-Lotterie- und eine Schar opferfreudiger Männer und Men fliegen allsonntäglich wie die emsigen Bienen die Kirchenbaulose abzusetzen. Es war 2. Bestreben, ganz erstklassige Treffer für die Lot- Ä-?u bekommen; die über 2000 Treffer übersteigen Mtsumme von 28.000 8 bei 80.000 Lose zu 1 8. ! Ausstellung der Treffer ist direkt eine Sehens- Meit. — Auch zu den lieben Tirolern kommen Im nächsten Wochen fleißige Losverkäufer. Wenn hlirol ein Unglück geschah

es nicht mög liche eine solche für Mädchen zu schaffen, wo Brauch bares und Nützliches für den Haushalt, den öffent lichen Verkehr, die häusliche Krankenpflege, Kinder erziehung u. dgl. gelehrt würde, kurz, tüchtige Fa milienmütter herangebildet würden. — In auswärtige Schulen ihre Töchter zu schicken, fehlt den meisten das Geld. Es wäre für zuständige Stellen schon des ernsten Ueberlegens wert. Uebersaxen. (Hochze i t.) Am 10. September bin ich an den Gulm hinaufgekommen, ganz nahe zum Mutt kopf

. Ich habe aber gleich gemerkt, daß ihm nicht ganz wohl ist und frag ihn: Wo fehlts denn, alter Freund? Da jammert er: Das kommt von eurer gestrigen Hoch zeit, ich Hab mir den Hals ganz verrenkt. Ja, wie ist denn das gekommen? Du hast dich doch das letztemal so gefreut, wo der Hanserg geheiratet hat! Ja, das ist schon recht, sagt der Muttkopf, aber das war damals sehr einfach; schau nur, wie ich da schön zum Hanserg hinabsieh. Aber diesmal wars ganz anders. Gestern um 5 Uhr früh ists da hinter meinem Rücken losge

gangen, am Dünserberg hats geklippert und geklap pert. Ich Hab mich gestreckt und gereckt und geschielt, aber es hat nichts genützt. Es muß ganz hinten am Dünserberg was los sein. Aber du weißt schon, neu gierig, wie ich bin, Hab ich immer weiter geschielt, davon kommt das Halsweh heut. Aber schließlich hats doch geholfen. Nach fechfe kommts auf einmal ganz schwarz vom Dünserberg heraus, der Dr. Müller, weißt schon, der beim Dr. Gorbach in Wien Katechet ist, und sein Vater, der Dünserberg-Schulleiter

, und nachher die vielen Geschwister Müller usw. Und dann habe ich schon läuten und schießen gehört und habe dann bald gewußt, daß es in Uebersaxen wieder eine Hochzeit gibt. Ich habe mich dann gestern abend beim Franz am Gulm drunten erkundigt und erfahren, daß Schrei ner Viths Georg mit Schulleiter Müllers Kreszentia geheiratet hat. Der geistliche Bruder der Braut Habs Zusammengegeben und eine so schöne Ansprache ge halten und der Chor Hab ein ganz liturgisches Amt gesungen und halt auch sonst seis schön

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 28.03.1926
Physical description: 6
bildet, spezifische Stoffe fest, die chemisch Wicht mehr nachweisbar sind. Wichtig daran war vor allem, /daß er die Entdeckung machte, öatz es sich hier um spezt- I fische Stoffe haWett. Er führte allerdings den Beweis nur für den einen Fäll der Vergiftung des Blutes durch Wimmte Bakterien. Behrens ist der Entdecker der Anti toxine. er konstatierte. Latz der Körper ganz bestimmte Abwehrstoffe bei Infizierung durch gewisse Bakterien er zeugt, Abwehrstoffe, die spezifisch sind, weil sie immer tum

bestimmten Bakterien abhängig sind. Der Wiener Forscher Uax Grube arbeitete an dem Problem fort und wir gelang schließlich der Ausbau dieser Entdeckung zu der Erkenntnis, datz die verschiedenen Arten der Lebewesen ein ganz bestimmtes, von einander verschiedenes Eiweiß m Blut errthalten. Damit war die Behrenssche Entdeckung zu einer Erkenntnis von biologisch weitesttragsuder Be- beutung erweitert. Nun aber zum eigentlichen Thema. Das Problem Blut rd Blutsverwandtschaft ist für immerwährende Zerren

auf der Strecke I n n s b r uck - H a up tb ah n h o f —. W e st ü a h n h o f vorübergehend den D a m p f v e r k e h r einznführen. einen Arzt haben wir eine ganz andere Meinung. Mit der Zeit wird hoffentlich wieder Gras darüber wachsen. h\e Eseln werden ihren Magen füllen und vielleicht zur Vernunft kommen . . . Der Schreiber in Porto Rose war feig genug, seinen Namen nicht unter diesen, von Gemeinheiten und Beleidi gungen strotzenden Brief zu setzen. Dieser Brief ist nicht nur für die deutschen Aerzte

, sucht man heute vergebens nach einer solch' wohlgesinnten Genialität. Dafür ist aber das „Zick" und das „Zack" umso ausgeprägter, denn heute spielt es sich — mehr denn je — nicht nur im Innern der Staaten, sondern noch vielmehr in deren Außenpolitik gegeneinander ab. Während man bisher auf unzähligen Konferenzen den geraden Friedenskurs — in ganz einseitiger Weise, nänllich immer zum ausschließlichen Vorteile der Sieger — vorzutäuschen versucht, und mit dem Feuer am eigenen europäischen Herd

könnte: Krieg oder Frieden? Was dann? Es ist doch ganz selbstverständlich, daß heutzutage eine einfache Kollision zwischen zwei Mächten allein ganz ausgeschlossen ist. Auch darm, wenn es sich nicht um so große Interessen handeln würde, wie das sowohl bei den Kämpfen in Marokko und Syrien, ganz besonders aber im „Reiche des Himmels" der Fall ist. Die Llußsnpolitik wird bekannllich — im Gegensätze zu allen demokratischen Prinzipien, unter deren Fahnen die Entente zu kämpfen vorgegeben

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 11 of 16
Date: 07.10.1937
Physical description: 16
von Großvolderberg versprochen, ihm baldigst einen wahrheitsgetreuen Bericht über die Verhält nisse in der Thaler'schen Siedlung in Brasilien zu schicken. Wir veröffentlichen nachstehend den kürzlich eingelangten ersten Brief Mairhofers. Dreizehnlinden, am 15. August 1937. lieber Freund! Nachdem ich nun fast ein halbes Monat hier bin, kann ich dir einen kleinen Bericht bringen. Die Gegend ist schön hügelig, ganz eben fast nichts. Babenberg hat mir nicht so gut gefallen. Es ist mehr ein Graben

anders, als man es sich drüben vorstellt. Drüben meint man, man kann gleich alles anbauen, wenn der Wald ge rodet ist. Dies ist nicht der Fall. Auf guten Böden, und solche sind nicht überall vorhanden, geht gleich nach der Holzschlägerung nur Mais ganz sicher. Getreide und Kar toffel brauchen schon Böden, die einige Jahre in Kultur Der verschollene U-Vootkommandant. Nach 23 Jahren ist nun der frühere österreichische U-Vootkommandant Eduard Skinger in seine Heimatstadt Stanislau in Gali zien zurückgekehrt. Sein Schiff

Dir vorstellen, wieviel Geld man braucht, bis man zu einer Einnahme aus dem eigenen Be sitz kommt. Ich habe mit vielen Kolonisten gesprochen, sie sagen, wenn man ein bis zwei Jahre aushält, dann wird es von Jahr zu Jahr besser. Ich habe keinen getroffen, der nach Europa zurück wollte. Nur am Anfang kann sich selten jemand in diese ganz fremden Vechältnisse hinein finden. Die Kinder fühlen sich bei mir ganz wohl und möchten heute schon nicht mehr nach Europa zurückkehren. Meiner Frau und mir kommt es härter

an. Das eine sehe ich ganz gut ein: wenn ein bis zwei Jahre überdauert sind, dann haben wir ein gesichertes Auskommen. Ich habe ein Los gekauft, wo schon ein Drittel Wald gerodet ist, mit einigen Anpflanzungen von Maniok, Zuckerrohr und so weiter. Es ist ein Grundstück, 26 Hektar groß und ganz in der Nähe von Dreizehnlinden, nicht ganz eine halbe Stunde Fußweg. Es liegt auf einem Platz gegenüber der Kirche, fast alles eben. Vom Kirchlein geht man den Hügel herunter am Gasthaus und der Krämerei vorbei

, dann auf der anderen Seite hinauf. Dort ist der Lehrer und dem Thaler sein Schwager mit ihren Besitzen. Dann folgt etwa 50 Meter Wald und man ist auf meinem Besitz. Man sagt allgemein, es ist der schönste Besitz in ganz Dreizehnlinden, wie gesagt, fast alles eben und gutes Ouellwasser. Nur der Boden ist nicht ganz der beste, es war nämlich früher eine große Kaboklersiedlung (Kabokler nennt man die einhei mische Mischbevölkerung) da, wo nur gepflanzt wurde, ohne zu düngen, aber Maniok, Mais und Hülsenfrüchte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 19.01.1923
Physical description: 8
werden und wollen dieses Beispiel heute durch ähnliche Fälle aus der Porzellanbranche ergänzen. Geht die Zollerhöhung durch, so wird auf einen -ganz gewöhnlichen weiften Suppenteller ein Zoll von 1008 K kommen, ein gewöhnlicher Nachttops, sicher kein Luxusgegenstand, wird 2100 K Zoll kosten, ein ganz einfaches Spciseservice aber gar .43.680 K an "Zoll verschlingen. Ein ganz gewöhn licher Sieingutteller wird mit 608 K Zoll belastet und so geht es weiter. Ueberall erhöht sich der Preis um ein ganz Erkleckliches

stenzkampf führen zu können. Die Arbeiterschaft darf und wird es daher nicht dulden, daß die Schule angeblich aus Erspavungsrücksichten wieder verschlechtert werde. Es wurde nach der Rede fol gende Resolution einstimmig angenommen: „D^ heute im Saale „Zur Wpenraute" stattfindende, sozialdemokratische Versammlung protestiert ganz energisch gegen jedwede Verschlechterung der Volks-, schule durch Abbau der Lehrer. Zusammenlegung der Schulen und Ueberfüllung der Klassen, wo- durch die Durchbildung

." Sie prägten sich die Adresten ein, bis sie sie aus wendig wußten, und drängten sich dann durch die Menge hindurch. „Verteufelt ulkiger alter Kerl!" sagten die Leute und sahen ihnen lächelnd nach — Lasse war ganz übermütig. Sie gingen von Haus zu Haus, aber niemand hatte Verwendung für ihn. Die Leute lächelten nur über die gebrechliche Er scheinung mit den breitschnauzigen Stiefeln. „Sie lachen über mich", sagte Lasse niederge schlagen — „vielleicht weil ich ein wenig bäuerisch aussehe. Aber das ließ

war das Pflaster aus gebrochen; eine Schar Erdarbeiter war im Begriff, den Boden für eine Röhrenleitung auszugraben. Laste wurde ganz aufgeregt und eilte dahin. „Das wäre so was für nttd) , sagte er und stand da und verfiel in Träume beim Anblick der Arbeit. Jedes mal, wenn die Arbeiter die Hacke schwangen, machte sein alter Kops die Bewegung mit. Er rückte näher und näher. „Du", sagte er zu einem von den Arbeitern, der verschnaufte, — „ob man hier wohl ankommen kann?" Der Mann glotzte ihn lange

hatte er. und soviel er auch wirkte, der Zustand blieb gleich schlecht. Es war wohl nicht so ganz leicht, den Bach des Elends zu stauen! „Kümmer du dich nur um deine eigenen Ange legenheiten", sagte Lasse. „Ich sitze hier und sckwabe ein wenig mit den Kindern — und dann geh' ich zu Bett. Ich weiß nickt recht, mein Körper freut sich mehr und mehr aus das Bett, obwohl ich doch eigentlich nie filr faul gegolten habe. Das muß das Grab sein, das ruft.' Müßig herum- gehen, kann ich auch nich', ich bin ganz krank

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Alpenland
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Page 1 of 8
Date: 01.09.1922
Physical description: 8
Entwrck- lung Danzigs wurde doch schon von vornherein in Frage ge stellt durch die umfangreichen politischen und wirtschaftlichen Rechte, die es Polen einräumen mußte. Die Verwaltung der Eisenbahn ging ganz in die Hände der Polen über, dre Der- waltung der Weichsel wurde einem paritätischen Hasen ausschuß überwiesen. Danzig protestierte, mußte stch aber der Entscheidung des „hohen Kommissars des Völkerbundes fügen, der unglaublicherweise den Polen auch mitten'im Hasen aus der Holminsel

1922 trat zwischen Danzrg und Polen eine Zollgemeinschast in Kraft, wodurch Danzrg von dem pol nischen Zolltarif ganz abhängig wurde. Der polnische Zoll tarif, der ganz nach russischein Muster rein prohrbrtrv ge staltet ist, will nach Möglichkeit die inländische Industrie schützen Mt der polnischen Industrie ist es aber nicht weit her Die Lodzer Waren können sich keineswegs mit den deutschen messen und sind im übrigen auch ganz auf Pol nischen Geschmack eingestellt. Die Folge der wirtschaftlichen

Vereinigung mit Polen war schließlich, daß die Belieferung mit deutschen Waren fast ganz aufhörte. Der Stadtstaat war nun darauf angewiesen, stch durch Gründung eigener Industrien zu helfen, so gut er konnte. Die alten Kasernen wurden zu Fabriksgebäuden umgebaut. Daneben entstanden neue Industrieanlagen und so erblühte rings um Danzig ein reges Jndustrieleben. Die Arbeitslosigkeit nahm erfreu licherweise ab und Anfang August 1922 hatte die Stadt nur ' noch 180 Arbeitslose; bei 360.000 Einwohnern gewiß

dürsten sich auch diese Hoffnungen kaum erfüllen. In den Vergleichsjahren 1913 und 1921 gestaltete sich der Schiffsverkehr wie folgt: Im Jahre 1913 betrug der Eingang 2910 Schiffe mit 924.837 Netto-Reg.-Tonnen, der Ausgang 2910 Schiffe mii 924.837 Netto-Reg.-Tonnen. Im Jahre 1921 dagegen 2632 Schiffe mit 1,385.373 Netto- Reg.-Tonnen, bezw. 2632 Schiffe mit 2,160.713 Netto-Reg.- Tonnen. Die Zahlen von 1921 zeigen auch ganz klar, daß der Frei staat Danzig fast nur auf Einfuhr angewiesen

ist, kann doch das Hinterland nicht einmal genügend Nahrungsmittel für die Stadt liefern Zudem bleibt Danzig durch die deutsche Mark völlig von dem Schicksal Deutschlands abhängig, da der Freistaat keine eigene Währung hat und gegen das «Sin ken der deutschen Währung natürlich ebenso ohnmächtig rst wie die Reichsregierung. Dagegen kann auch die beste Fi nanzverwaltung nicht helfen, zumal, da durch den Versailler Vertrag dem Freistaat auch ganz unerfüllbare Verpflichtun gen aufgebürdet wurden. Wenn her Schutzherr des jungen

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 16
Date: 21.01.1925
Physical description: 16
! Für andere Leute gibt man nix. ' ? * Die Wett wird jetzt schon ganz verrückt. Das neueste: Postkaftlkonfltkt. Bon Polen wurde er heraufbeschworen. Und Danzig ward zum Schauplatz auserkoren; Nachs wurden Polenkastl aufgehängt. Worauf den Völkerbund man zur Entscheidung drängt! Weil der den Briefpostkastlstreit nicht ausgeglichien Hat 'man die Briefpostkastln schwarz-iveiß-rot gestrichen. Dieweil Italien in Brand Ein neuer Dreibund dort entstand. Giolitti, dieser junge Greis, Zog stark in seinen Zauberkreis

, Zu sich Salandra und Orlando, lind außerdem wer weiß noch quanto Wie diesem Dreibund es wohl geht, Ob ers dem andern gleich vergeht? ! ! I " f ' « ? England ist klug, England ist schlau. Es kennt die Menschen ganz genau, Wünscht es, daß einer Friede hält, Wird ihm der Mund gestopft mit Gel d. Verstopft den Quell, wenn Krieg es will. Und denkt bei sich ganz fromm und still: Genf gilt ja nur für den und den, I ch brauch es, wenn es mir bequem. Die Kleine Entente ist in Gefahr, Solang in Frankreich Geld

no löbt und hin und tvieder ummerrasselt. Du hascht ober a dafür in Dank von alle rödlich den- kat'n Tiroler af deiner Seit'« und kearast iaz erst recht in die Landesregiernngsstub'n dm, ioo du, wia t bi kenn, g'wiß nöt meahr einstöck'n Last, als tvos dir nach« geltenden G'sötz zuastiahn tat. Wo eh die Gsötzer af die hoachkn Hearn ganz anderster schaug'n als af die mlndern. ( j • Ja, dös sein Leut überanander bcianander und g'scheidi sein dir dö Löter, daß d' grod au'pass'n derfst, daß sie di nit

. I moan dabei öppar nit die siebmazwoanz'g Mill, dö sie zun Chrischtkindl z'sammen, also a niader, eing'hob'n hob'«; na, i moan überhaupt. Sigscht und do hunj i mir a so meini Berechnungen auf der Stall wand g'macht, daß t ganz tappat g'word'n bin, ja die Knöpf vun mein Leibl hun i o'zöhlt: ja — n a — j a — ita, und „ja" isch z'löscht außerkemmen. Weil i int ober af ittet Leibt in dö Stuck verlass'« kunn,, hun i halt wied'r nachg'rcchjiiet und mei Leibl hat recht g'habt. Tie Mander hvb'n

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 20
Date: 01.12.1935
Physical description: 20
( in der Welt, daß man es öfter plaudern hören möchte. Ich habe mir selber gedacht, daß der Bursche etwas zuviel herumstrabanzt. Ich ent schloß mich, ihm bei der nächsten Gelegenheit ordentlich die Leviten zu lesen. Da bin ich aber eingegangen! Er hat mir auf das Dach gegeben, daß ich schließlich ganz still und Klein wurde. „Was 1 fällt euch denn ein" — so pfiff er mich an — «immer wollt ihr wissen, wie die Geschichte wei tergeht. Das weiß Kein Mensch. Weder der Musso lini weiß es noch der Ministerpräsident

von Eng- | land. Erst wenn man ein paar Wochen beobachtet ^ hat. bekommt man eine leichte Ahnung von dem, * was überhaupt vorgeht. „Da habe ich neulich", so * begann er zu erzählen, " ,Has Bamhackl mit dem Schwarzhemd getroffen. Was sage ich? Er hatte mehr als ein " Lchwarzhemd an. Sein Schnabel war geschürft K me ein geschliffenes Bajonett und seine Krallen z sahen aus wie Tankreifen. Aha! Der ist ganz be stimmt auf dem Weg nach Abessinien." Also be- I ginne ich das Gespräch: „Du scheinst

marschbereit zu sein?" „Marschbereit? Wohin marschbereit?" „Fa, wo andershin denn als nach Abessinien." „No carissimo — Abessinien sein nix gut. Eine böse, sehr böse Land." „So, so" — sage ich dar auf — „ich habe gemeint, es geht euch dort gut und die Abessinier laufen vor euch geradeso wie die Hasen davon. Habt ihr nicht schon etliche Siege gefeiert?" Das Bamhackl im Schwarzhemd schaut mich ganz merkwürdig an. Meint er am Ende, ich wollte ihn frozzeln? Er dreht den Kops hin und her; läßt die Augen bald

, mit papierenen Protesten werde die Sache erle- I digt sein. Nun sei es aber ganz anders gekommen. England habe durch den Völkerbund die ganze Nelt auf seine Seite gebracht. Damit sind die ursprünglichen Pläne Mussolinis über den Haufen geworfen worden. Denn diese waren darauf ge richtet. Abessinien langsam, ober sicher zu er- obern. auck wenn es dazu Monate und Jahre brauchte. Darum ist der General de Bono zum Oben links: Vorbeimarsch der Bergknappen vor Fürst Starhemberg bei der vaterländischen Kundgebung

der wirtschaftlichen Beziehungen wirkt sich für Ita lien in jeder Hinsicht recht unangenehm aus. Die Italiener bekommen die Rohstoffe nickt mehr, die sie zur Kriegsführung brauchen. Es fehlt ihnen an Eisen und Metall. Schon wird in ganz Italien Metall gesammelt. Mussolini hat der Bevölkerung Italiens Fasttage auferlegt. Auch der Frem denverkehr stockt. Die Engländer und Ameri kaner, die früher in Massen Italien besuchten, bleiben aus, weil die Stimmung der Bevölkerung gegen England sehr gereizt ist. Italien

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 16.09.1923
Physical description: 14
hat, und das im Interesse, wie man vorgibt, der Gesundheit. Sonnenbäder seien gesund, namentlich für die Lunge und für was weiß ich. Ich gebe ganz gern zu, daß die Sonne einen sehr heilsamen Einfluß auf die Gesundheit hat. Daraus folgt aber im- m noch lange nicht, daß man aüf öffent lichen Plätzen, an öffentlichen Wegen und Fuß steigen im Adamskostüm herumliegen, herumlau- h und herumlungern muß. Noch weniger wird das notwendig fein im Beisein von Personen an deren Geschlechts. Das gleiche gilt vom Baden. Zweifellos

Schneefall. Das Mze ist nichts anderes als öffentliche Unsittlich st unter dem Mantel der Gesundheitspflege. Es >st ganz das gleiche wie die berühmte Halbnackt- Mode — kurzer Rock bis zu den Knien und aus geschnitten bis zur Unanständigkeit, und darüber f Hochsommer ein Fuchspelz. Das Schlimme an der Geschichte ist, daß das Volk dagegen wehrlos m und zuschauen muß, wie die Jugend aus diese Me systematisch verdorben wird. Es heißt, daß dle Gemeinde im eigenen Wirkungskreise durch Ae Polizeiorgane dagegen

, wo ihn niemand sieht, als die liebe Sonne und wer sich waschen oder baden will, tue das gleiche. Es wird von der Be hörde Kurpfuscherei geahndet; ich meine, das Trei ben ist schlimmer als Kurpfuscherei; es verdirbt die Seele und nicht selten auch den Leib. Wir hoffen, daß für die Zukunft Vorsorge getroffen wird, daß diesem öffentlichen Skandal abgeholfen wird. Man sage uns nicht, es gebe keine gesetzliche Handhabe. Gibt es keine, so schaffe man eine. Man kann für ganz neue Gattungen von Steuern

und Freundschaften zu wanken, und es stand an einem Kleinen, daß sich die Mächte ganz neu gruppierten. Schließlich überließ man die An gelegenheit doch der Botschafterkonferenz der Sie gerstaaten. Das war ein aufgelegter Erfolg Italiens. Die Entscheidung des Botschafterrates ist aber nicht zu Gunsten Italiens ausgefallen,sondern hat dem grie chischen Standpunkt voll und ganz Rechnung getra gen und im strittigen Punkte den Griechen Recht gegeben. Der strittige Punkt war die Aburteilung der Schuldigen. Italien

mit der merkwürdigen Be gründung, daß es nie etwas anderes gefordert habe. Demnach hat es den Anschein, als ob sich die ganze Affäre in Wohlgefallen auflöfen werde. Mir kommt aber die Sache doch nicht ganz Kausch vor und zwar aus folgenden Gründen: Italien hat er- ' klärt, daß es Korfu räumen werde, wenn Griechen land sämtliche Bedingungen erfüllt habe. Nun ist das ein sehr dehnbarer Ausdruck. Meint Italien damit, daß es Korfu räumen werde, wenn die Ab urteilung der Attentäter erfolgt ist? dann kann Griechenland

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Haller Lokalanzeiger
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Page 2 of 4
Date: 01.02.1936
Physical description: 4
und Gönner, jung und alt, zu Frohsinn und Tanz für Samstag den 1. Feber 1936 in die Turn- Chef ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt hatte, das sie ihm morgen zusenden konnte, falls er es wünschte? „Sie fragen mich gar nicht, wo der Posten ist? Wohin Sie reisen müssen?" „Das ist gleich. Ganz gleich ist es. Ich gehe in jede Einsamkeit." Es durchzuckte ihn. Was war denn das für ein kleines, süßes, unverdorbenes Geschöpf? Na, er wollte es wagen, wollte sie aus all den jetzi gen Verhältnissen herausnehmen

. „Wenn es nicht unbescheiden ist, möchte ich gern, daß meine Freundin auch mit kommt. Vielleicht kann sie irgendwo unter gebracht werden?" „Kleine Käthe, lassen Sie Fräulein Schieber ruhig hier! Eine von Ihnen möchte doch wohl bei Mama Kulick blei ben — nicht wahr? Und dann — wenn es Ihnen, in der ländlichen Stille gefällt — ihr gefällt es bestimmt nicht! Glauben Sie mir." Käthe fühlte, daß er sie von Olga trennen wollte, und spürte einen heißen Schmerz im Herzen. Ganz allein sollte sie — ? Aber er hatte ja recht

. Wie undankbar wäre es gegen die gute alte Mama Kulick, wenn auch noch Olga von ihr ginge! Und — ja, es war wohl wahr: Olga fühlte sich ganz wohl im Wirbel und Trubel des Lebens. Sie hatte nur den merkwürdigen Wunsch gehabt, sie, Käthe, vor allem zu schützen. Wie merkwürdig das doch war! Käthe sah zu Olga hin, die wieder mit dem jungen Seeoffizier tanzte. Olga war glücklich heute. So hatte sie es sich einst ge träumt, und heute, ein einziges Mal im Leben, hatte sich der Traum verwirklicht. Olga fühlte

, können auch Sie es ver trauensvoll kaufen! In allen Apotheken des In- und Auslandes erhältlich. Preis 8 2.40. den Gelehrten gelungen, Land und Leute in Hellas gründlich zu erforschen, tief in das Wesen der Landschaft einzudringen und so die Wurzeln zu erfühlen, die aus Jahr tausende alter Vorzeit als Wiege aller Kul tur anzusprechen sind. Dr. Markovits war, entgegen der Annahme vieler anderer Wis senschaftler, von der ganz richtigen Voraus setzung ausgegangen, auch Hellas wäre in Urzeiten, schon vor dem Neolithikum

neu gestaltet, so steht ein ganz be sonders wertvoller, genußreicher Abend be vor. * Tiroler Artilleristen- und Marine- bund, Ortsgruppe Hall und Umgebung. Heute Samstag den 1. Feber Kamerad schaftsabend im Heim beim Anifer. * Vriefmarken-Sammler! Der nächste Tauschabend der Briefmarkensammlerverei nigung „Tirol" findet am Mittwoch, 5. Fe ber um 8 Uhr abends im Easthof zur Bretze statt. Mitgliederanmeldungen werden an diesem Abend entgegengenommen. * Zum Ballabend des Männergesang vereines Hall

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 16.05.1930
Physical description: 8
. Aber er kann sich noch immer nicht frei machen. Es fehlt dem Bauern die politische Schulung. Ganz anders die Arbeiterschaft. Aus tiefster Erniedri gung mußten sich die Arbeiter selbst den Weg zu ihrer Frei heit. zu ihrem Schutze erkämpfen. Alles und jedes, das Kleinste und Nebensächlichste mußten sie sich selbst erringen. So wurden sie groß, so wurden sie politisch auch allen übrigen Schichten der Bevölkerung überlegen. Der Bauer weiß dies und fühlt es. Bei den Industriearbeitern kann er dies ertragen

in Kisten aus noch nicht ganz ausgetrocknetem Holz versendet. Auch das Lagern der Eier in feuchten Räumen kann das Auftreten der Bak terien zur Folge haben. Die Heimwehren gegen die Regierung. Me fie die Autorltikt „ftörfen"! Das Verhältnis zwischen den Heimwehren und der Re gierung Schober hat. wie wir schon gestern an leitender Stelle dargelegt haben, eine unverkennbare Trübung er fahren. Während die Heimwehren früher immer so taten, als ob sie begeistert hinter Herrn Schober stünden, greifen

sie ihn jetzt ganz offen und scharf an. Wir haben gestern Stellen aus den Reden der Heimwehrsührer bei den Auf märschen am letzten Sonntag wiedergegeben, die zeigten, daß sämtliche Heimwehrsührer schroff gegen Schober Stel lung genommen haben. Die letzte Nummer des „Starhemberger Jäger", des offiziellen Heimwehrblattes in Linz, zeigt ganz offen den Bruch zwischen den Heimwehren und dem Kabinett Schober. Das Blatt befaßt sich mit dem bekannten Brief des Bundes kanzlers an den Völkerbundrat

zu rechnen haben wird, wenn er sein. Versprechen dem Völkerbund gegenüber auszuführen ge-^ nötigt sein wird. Diese Schwierigkeiten können mit Rücksicht' darauf, daß der Vizekanzler der Regierung Schober. Herr Vaugoin. nie ein Hehl daraus gemacht hat, daß er ganz aus der Platfform der Heimwehren stehe, sehr leicht zu einer ernsten Gefährdung der Regierung führen. Es ist ja klar, daß ohne die Abrüstung die Anleihe nicht zu erreichen ist. Ueber die Anleiheverhandlungen selbst verlautet, daß bereits

die technischen Vorverhandlungen im Zuge seien. Es heißt, daß die Anleihe nicht auf einmal, sondern, ähnlich wie dies in Ungarn geschieht, in größeren Teilabschnitten aufgelegt werden soll. Aus leicht begreiflichen Gründen wehren sich namentlich die den Heimwehren befreundeten Politiker sehr geaen diese Art der Begebung, da sie eine bessere Möglichkeit bietet, auf die Beschützer der Heimwehren einen Druck aus zuüben. Die Unverantwortlichkeit dieser Kreise geht so weit, daß sie ganz offen sagen: „Lieber

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Alpenland
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Page 3 of 4
Date: 29.04.1933
Physical description: 4
. Während das deutsche Volk im Reiche ssch auf sich selbst besonnen hat, während die international h eingestellten Parteien politisch erledigt sind und die Mehrheit )t ^ VoNs hinter der Regierung der nationalen Revolution id m haben die in der christlichsozialen Partei in Oesterreich Mit maßgebenden Kreise ganz daraus vergesien, daß sie ge- :rt Mtlich auch schon Bekenntnisse zum Deutschtum abgelegt MN. Jetzt hat man die „österreichische Nation" entdeckt, die Ees, nur nicht deutsch sein soll. Jetzt herrscht

hat". Run scheint diese „Spannung" etwas gelockert worden zu sein, denn durch die „politischen Ostern" ist aus dem „Dreieck" ein „Viere ck" geworden, in welchem nun auch Wien eine ganz bedeutende Rolle spielt. Bedeutend insoferne, als sich eben daraus ergibt, daß eine französisch-italienische Interessensgleichheit besteht, die den Bestrebungen nach einem Großdeutschland diametral zu- widerläust. Es bewahrheiten sich nun gewisse, die deutsch-italienische An näherung behandelnde, warnende Pressestimmen

, sie noch weiter südwärts zu tragen, müßte eine unmittelbare Gefährdung Triests mit sich bringen ... gerade der Anschlußwille ist es, der die italienisch-fran zösische Annäherung möglich machen könnte..." Mussolini hat sich nun ganz e i n d e u t i g für ein selbstän diges, unabhängiges Oesterreich, wie es auch französischen Wünschen entspricht, ausgesprochen und diesem, Pressestim men über dei Osterbesuch unseres Bundeskanzlers in Rom zufolge, die „Freundschaft" und „Hilfsbereitschaft" Italiens zugesagt

... Mit trockenen Worten gesagt, bedeutet dies ganz klar und eindeutig: Italien wünscht kein Deutschland an seinen Grenzen, und zwar nicht nur wegen Deutsch- S ü d t i r o l, sondern es gibt auch noch ganz andere, mit den Revisionsbestrebungen im Zusammenhänge ste hende Gründe, die ihm eine allzu weit gehende Erstarkung des „Dritten Reiches" nichts weniger als wünschenswert er scheinen lassen können... Eine Revision der Friedensverträge ist in Rom wohl er wünscht, aber nur insoweit

, als sich diese mit der traditionellen Politik des „s a c r o e g o i s m o" deckt. So konnte man in der italienischen — lies faschistischen — Presse niemals etwas über eine anzustrebende Revision des Friedensvertrages von St. Germain lesen. Wie der römische Korrespondent der „Reuen Zürcher Zeitung" in besagtem Artikel feststellt, steht einer deutsch-italienischen Annäherung" aber noch ganz etwas anderes im Wege: die K o l o n i a l f r a g e. Bekanntlich fühlt sich Italien bei der Teilung der Kriegsbeute besonders seitens

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 18
Date: 13.09.1928
Physical description: 18
jene Lasten tragen, die wir bisher getrag«en haben, dann muß man uns «wieder leistungsfähig machen. Sollte dies aus irgend- einem Grunde nicht in Bälde möglich fein, so muß die bäuerliche Belastung aufgehoben oder doch ganz wefent- lich vermindert «werden. Wo nichts ist, hatte auch der Kaiser das Recht verloren. Das «wird in der Republik und im «demokratischen Bolksstaate wohl umso mehr gelten. Was gibt es Rems d» der Welt? InGenftagtgegenwärtigderVölker- b u n d. Man hat dieser Zusammenkunft

der «leitenden Staatsmänner von nicht weniger als 54 Staaten gerade diesmal mit ganz besonderem Interesse entgegen gesehen. Denn schon lange vorher hatte verlautet, daß Deutschland diesmal die Rheinlandsfrage aufrollen und «die alsbaldige Räumung «d«es ganzen b«esetzten Gebietes ver langen wird. Bekanntlich ist in dem aufgezwungenen Friodensvertvag «als Sicherstellung d«afür, daß Deutsch land alle ihm auserlegten Verpflichtungen genau «erfüllen wir«d, die Besetzung des linken Rheinufers und der wich tigsten

Brückenköpfe festgesetzt «worben. 'Das besetzte Ge biet «wurde im Friedensvertrage in d r e i Zonen eiitMlt, deren dritte spätestens im Jahre 1935 zu räumen ist. Die erste «Zone ist schon geräumt, die Räumung «der zweiten ist in ungefähr anderthalb Jahren «fällig. Besatzungs mächte sind Frankreich«, «England und Belgien. Me «fremde Besatzung ist für «die betroffenen Gebiete felbstverständ- lich eine außerordentlich große Last «und «für ganz Deutsch land eine «fortdauernde Demütigung

, diese Polittk aufzugeben. Seit den Locarno- Verträgen «kann Frankreich nicht mehr öffentlich und ohne Gefährdung seiner «eigenen Sicherheit Ansprüche auf die Rheinlande «erhoben. Ausgenommen ist das Saar- g e b i «e t, «Wer «dessen Zugehörigkeit seinerzeit eine Volks abstimmung entscheiden soll. Im Übrigen hat Frankreich in den «deutschen Gebieten am Rhein bloß mehr ein be fristetes Besatzungsrecht, das «spätestens im Jahre 1936 aufhört. Es ist ganz begreiflich, daß nicht bloß die besetzten Gebiete

, «sondern «ganz Deutschland das baldigste Auf hören der Besetzung durch «fremde Truppen sehnlichst wünschen. Auch die deutsche Politik hat ähnlich wie die französische feit dem Friedensschluß große Wandlungen durchgemacht. Deutschland hat «sich zur restlosen Erfüllung der auferlegten Friedens>bedingungen bekannt, es hat in Locarno auf jede gewaltsame Rückeroberung von Elsaß- Lothringen feierlich verzichtet, «es ist dem Völkerbund bei- getteten und hat «dem Kellogg-Verttag vorbehaltlos zu gestimmt. Ueberdies

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