des Pfauen-Orchesters.) Eine so große und dabei doch so vergnügte und gemüthliche Gesellschaft wie gestern Abend hat der hübsche Saal von Natje's Altfchießstands-Re- stauration selten beherbergt. Es war kein Concert, sondern wie in der gestrigen Ankündigung ganz richtig gesagt war, eine Abend-Unterhaltung, zu der allerdings die Mitglieder des Pfauen-Orchesters durch ihre Vorträge das Meiste beitrugen. Das Orchester muß sich bei der hiesigen Bevölkerung großer Beliebtheit erfreuen, denn schon lange
vor acht Uhr waren die Tische sämmtlich besetzt und es entwickelte sich bald eine Fülle wie seinerzeit bei der Abendunterhaltung des Männergesangs- Vereines; der wohlthätige Zweck hat jedoch als Zugmittel auch das Seinige geleistet, und in dieser Hinsicht darf sich das Pfauen-Orchester eines ganz überraschenden Erfolges rühmen, indem der Ertrag der in einer Pause eingeleiteten Samm lungen 133 st. lieferte. Die Vortrage des aus Flöte, Cello, Guitarre und Zithern zusammengesetzten ganz originellen
auf der Zither gespielt, dem stürmischen Verlangen nach mehr nachgeben und ließ ein prächtiges Potpourri aus dem Troubadour folgen. Die Perle aber des Abends, und das werden uns die eben ausgezählten geschätzten Musikfreunde nicht übel nehmen, war der Vorttag einer in der Gesellschaft anwesenden Sängerin, des Fräuleins Hedwig v. Gaedecke, welche dem Drängen ihrer' Bekannten nachgab und trotz der nach und nach ganz Mit Rauch geschwänderten Atmosphäre eine Probe ihrer Kunst ablegte. Wir' hören, daß die junge
dem Bezirksgerichte in Meran gestellt hat. Kastner hatte sich nicht, wie man allgemein annahm, nach Amerika geflüchtet, sondern hatte den nähern Weg nach der benachbarten Schweiz eingeschlagen, wo es ihm aber nicht gelang, eine seinen Fähig keiten entsprechende Stelle zu finden. So kam er mit der Zeit, wie man zu sagen Pflegt, ganz her unter. Aus reiner Verzweiflung faßte er schließ lich den Entschluß, nach Oesterreich zurückzukehren uud sich dem Gerichte zu stellen. Am Donnerstag den 7. d. traf er in höchst