Stimmung. Als Muckerl sein Werk mit Farbe überdeckt fand, geriet er in eine sehr geteilte Stimmung. Die Farbe, ja, die Farbe macht sich ganz gut, es schaut das Ganze wie lebendig her und der Pfarrer mochte wohl recht haben, als er sie dazutun ließ, aber Fleisch, Gewand und haare waren immer ein Klecks, und da glänzte es an Stellen, wo es nicht gehörig war. Muckerl sah mit Befremden, wie manche Falte, die er geschnitten hatte, unschöne Buckeln machte, und wieder, wie eine andere vom Leibe abstand
, wo sie sich schmiegen sollte; womit er es versehen hatte, das trat nun ausfällig hervor, dagegen verschwanden die Wesichtszüge seiner heiligen, von denen er überzeugt war, sie wären ihm aufs beste geraten, ganz unter einem dicht aufgetragenen Anstrich. Wahre Puppen- j köpfe hatten sie auf den Schultern sitzen. Plötzlich ent- > fönn er sich des kleinen, hölzernen, bunten Türken, der | Metallarbeiter von hall. Samstag den 10. ds. um halb 8 Uhr abends in der Restauration Speckbacher Mo nateversammlung. Referent
fuhr er zusammen und bekreuzte sich. Das war aber doch nicht recht vom hochwürdigen Herrn, daß er einen solchen hat über die Sach' lassen! hält' er nit dazu ein' andern finden können? War es nit ganz unaufrichtig. Laß er überhaupt gar nit hat ver lauten lassen, daß eine Farbe dazu soll und daß er sie darauf haben, will? Die Färb' mag der Muckerl nit verreden, sie mag ja 'm Messer nachhelfen, aber decken darf sie nicht, was das gut gemacht. Wer aber soll das machen? Wer kann sich wohl besser
dazu schicken, als der, dem 's selbe Schnitzwerk von der Hand 'gangen is? Das lernen, wird kein« Hexerei fein, und der Muckerl will"s erlernen. Er erlernte es. Bald wunderte sich das ganz« Dorf über die bunten Holzstatuetten, die er zwischen den Fen stern zur Schau stellte, kein heiliger des Kalenders brachte ihn in Verlegenheit, denn da er mit der himm lischen Familie fertig geworden, wird er doch Aposteln, Nothelfern, Märtyrern, heiligen Frauen und Jung frauen beizukommen wissen. Nicht lang
; die Herrgottlkrämer bekam er öfter zu Gesichte, die aber mochten ihn mit ihren Ausstellungen schwitzen, mit ihren Anboten ganz, verzagt und oft rief er sie unter Tränen in den Augen zurück, wenn sie an der Türe in wegwerfendster Weise fragten: „No, gibst mir's diesmal mit oder nit? Noch ein' Gang her, is mir der ganze" — folgte ein sehe derber Ausdruck — „nit wert!" Aber da fand sich mit einmal ein Absatz. Eines Abends trat ein Mann in Muckerls Hütte, nannte sich einen Handelsagenten für religiösen Hausrat, hätte