sich wenig um das Leben einer Million Menschen." Mit diesem Ausdrucke warf er *den Hut, welchen er bisher in der Hand gehalten, in die Ecke des Zimmers. „Ich blieb ganz ruhig," erzählt Metternich, „stützte mich an die Ecke eines Konfols zwischen den zwei Fenstern und sagte tief bewegt von dem, was ich soeben gehört: „Warum haben Sie mich gewählt, um mir zwischen vier Wänden das zu sagen, was Sie eben ausgesprochen. Oeffnen wir die Türen und mögen Ihre Worte von einem Ende Frankreichs
er mich groß an. Ich sagte, daß sie meinem Vater gehören, und ich habe sie mitgenommen, weil sie ihm sonst gestohlen worden wären und er ohne die Brillen nichts sieht. Da lachte er ganz unbändig und versicherte, daß ich ein sehr ge scheiter Junge bin, an dem der Vater seine Freude haben kann. Mir war es sonnenklar, daß ich mit den Zwickern doppelt so gescheit aussehe. Darum öffnete ich, als der Kondukteur fortgegangen war, das Fenster und neigte mich weit hinaus, daß mich mehr Leute er- blicken sollten
. Aber da kam ein blitzdummer Wind stoß, riß mir den Zwicker von der Nase und warf ihn hinunter in einen Bach. Ich erschrack furchtbar, weil der Vater jetzt ganz blind ist, aber schnell gewann ich meine Fassung wieder, da ich nichts dafür kann; die Schuld hat einzig und allein mein Vater, warum hängt er den teuren Zwicker nicht an eine Schnur? - Das Älleinreisen ist sehr fein, aber gräßlich Lang weilig. Deshalb verfügte ich mich jetzt in den Gang hinaus, mich ein bißchen umzusehen. Die Gegend in teressiert
. Auf einmal lief der Kondukteur, ganz rot im Gesicht, über den Gang her, packte den Handgriff und drehte die Scheibe ganz wild um. Dabei schaute er grinnnig auf mich und sagte: „Hast du die Bremse angezogen?" Ich sagte, daß ich gar keine Bremse, ge- sehen habe, bloß an dem Rad Hab ich. ein bißchen ge trieben. — „Du dummer Junge", schimpfte er, „das ist eben die Bremse! . Merkst nicht, daß die Maschine es nicht mehr erzieht? Der Wagen fängt an zu bren- nen, die Räder sind ganz glühend und die Funken fliegen
herum." — Ich erwiderte, daß -ich nicht helfen kann, denn er hätte mir es zuerst sagen sollen, wozu das Rad ist und wie lange man treiben muß. . . . Ich habe gar nicht zu treiben, schnauzte er und soll mich ruhig hinein auf meinen Platz setzen; wenn ich mich nicht ordentlich betrage, ladet er mich in der nächsten Station aus. Obwohl mich seine Grobheit fürchterlich ärgerte, versprach ich doch, ganz brav zu sein und nichts mehr anzustellen. Ich hockte jetzt eine ungeheuer lange Zeit drinnen