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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.05.1919
Physical description: 8
, und zwar an der gleichen ■ Stelle und mit denselben Lettern, wie der berich tigte Artikel. Unter der Aufschrift: „Dunkle Reden des Herrn Schraffl in Lienz" und „Ganz Tirol soll annektiert werden", werden folgende Behaup tungen verbreitet: „Als Kronzeugen können wir keinen geringeren als den obersten Führer der christ lichsozialen Partei, den Landeshaupt mann Schraffl anführen. — Am vergangenen Sonntag hielt er in der großen Veranda „Zum Glöckelturm" in Lienz eine Versammlung ab, in der die Redseligkeit

wieder einmal den höch sten Gipfel erklomm und dabei gestand der Mann, was wir schon lange ahnten, und was uns zum Kampfe gegen die Selbständigkeits erklärung immer besonders angespornt hat: nämlich, daß die christlichsoziale Par tei die Frage erwogen habe, ob es nicht besser sei, ganz Tirol von Italien annektieren zu fas sten. — Schraffl erklärte, daß man in maßgeben den Kreisen erwogen habe, ob man nicht ganz Tirol von Italien annektieren lassen soll. Es sei diesfalls leichter, dasselbe wieder als Ganzes

zurückzuerhalten." Diese Behauptungen sind unwahr. Wahr .ist, daß ich aus die besonders schwierige Situ ation des Bezirkes Lienz im Falle der Annexion Deutsch-Südtirols aufmerksam machte, wahr ist, daß ich darauf aufmerksam machte, d a ß a u s dem besetzten Südtirol wiederholt von Mitgliedern aller bürgerlichen Parteien der Wunsch an die Nordtiroler gerichtet wurde, wenn Südtirol nicht mehr zu retten sei, die Einheit Deutschtirols dadurch herzustellen, daß ganz Tirol in irgend einer Form unter dem Protek

torate der Schweiz oder als autonome Selbstver waltung unter dem Protektorate Italiens, ver einigt werde. Wahr ist, daß ich der Versamm lung mitteilte, daß eine Vereinigung Nord- und Südtirols unter italienischem Protektorate oder italienischer Herrschaft von ganz Nordtirol ab gelehnt werde; wahr ist, daß ich die Frage an die Anwesenden richtete, welche Stellung sie zu diesem Wunsche der okkupierten Südtiroler ein nehmen; wahr ist, daß die Versammlung den Beschluß gefaßt hat, unter gar keinen Umstän

den sich freiwillig in irgend welcher Form an Italien anzuschließen. Es ist daher unwahr, daß ich gestanden habe, „daß die christlichsoziale Partei die Frage erwogen habe, ob es nicht besser sei, ganz Tirol von Italien annektieren zu lasten". I ßnlhüllvogen über Ne HfsttMif der ßrüerüe. Lin Kompromiß zwischen Italien und Frankreich aus st Kosten Deutschösierreichs. — Die Chrisilichfozialen als ß Werkzeug Allizes. — Frankreich will Deukschöstecreich | unabhängig und Italien will uns lebensunfähig machen. K Bern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 20.05.1919
Physical description: 8
. K ».-> ; halbjährlich K 18.—.; 7Zum Abholrn in JuuS. ; druck monatlich K. 2.M. ; Auswärts durch die Kolporteure u. durch ; die Post für Deutsch. .. Oesterreich: monaü. ; K 3.30, viertelst K 9.90t halbjährl. K 19.80. EinLSl-Nummer 20 h 27. Fchrg.: SoriaideMvlratikÄer WaZlsieg In Lim. Die absolute Mehrheit im Linzer Gemeinderat. Linz, 18. Mai. Heute fanden in ganz Ober österreich die Landtagswahlen statt und gleich zeitig wurden auch die Gemeindevertretungen gewählt. Nach den bisher vorliegenden nicht of fiziellen

Meldungen über das Wahlergebnis wurden in den Gemeinderat Linz gewählt: 83 Sozialdemokraten, 17 Christlich soziale und 10 Vertreter der deutschen Freiheits und Ordnungspartei. Wer ist der „maßgebende Kreis". Eine notwendige Frage an Herrn Schraffl. Schraffls Bekenntnis in Lienz, „daß man in maßgebenden Kreisen erwogen habe, ob man nicht ganz Tirol von Italien annektieren lassen soll", wird von den christlichsozial-klerikalen Blättern rundweg bestritten. Der Herr Landes hauptmann habe diese Worte

den 11. Mai in der Veranda „Zum Glöckelturm" in Lienz stattgefundenen Versammlung erklärt: . . daß man in maßgebenden Kreisen er wogen habe, ob man nicht ganz Tirol von Ita lien annektieren lassen soll; es sei diesfalls leichter, dasselbe einmal wieder als Ganzes zurückzuerhalten." In dieser nochmaligen Feststellung liegt zugleich die Aufforderung an Herrn Schraffl, seine Worte zu leugnen, wenn er es wagt. Wir werden ihm Rede und Antwort stehen; wir wer den, wenn notwendig, Zeugen beibringen

, aber nicht der Herr über das Land; er hat. das Recht ni ch t, sich mit eini gen Gleichgesinnten oder ihm zu Gesicht stehen den Herren zu einem „maßgebenden Kreis" zu- ümmeuzutun und in diesem und mit diesen die Annexion von ganz Tirol, also den AnschUrß von Nordtirol an Italien in Erwägung zu ziehen. Die Menschen sind keine leblosen Steine, die hin- und hergeschoben werden können, sind keine Schacherware, die man verkauft! Ein Duo dez-Fürst hätte es nie gewagt, die Verschacherung seines Landes im Verein

ist, daß in Innsbruck in den Tagen, da die Ausru fung der Selbständigkeit vorbereitet, worden ist, mit dem italienischen Kommando Verhandlun- gen geführt worden sind? Das Geschimpfe ist ganz zwecklos; es bringt nicht die Klarheit in der für die Bevölkerung unseres Landes brennend gewordenen Frage, ob Schraffl und seine Intimen die Verschacherung. von Nordtirol in Erwägung gezogen haben. Der; Herr Landeshauptmann soll also rede n, wenn er es w a g t ;. er soll b e st r e i t e n, wenn et es kann; er soll seine Worte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 12
Date: 09.08.1913
Physical description: 12
Erscheint a» alle« Wochentage» um 5 Uhr abends. Redaktion und Administration: Mentlgaffe Nr. 12, 1. Stork. — Manuskripte werden ; nicht zurückgesendet; anonyme Einsendungen bleiben unberücksichtigt. Inserate nach Tarif. Bei wiederholter Einschaltung tritt entsprechende Ermäßigung ein. Telephon-Nummer der »Volks-Zeitung* 893 b. Bezugspreiser Durch Austräger in Innsbruck monatl. K 1 50, viertel;. K 4 50, halb;.! K 9 —, ganz;. K 18'—; in Tirol monall. K 1*70, viertelj. K 510, halbj

. K 10-20. — Durch die Post monatlich K 160, viertelj. K 5 40, halbj. K 10-80, ganz;. K 21-60. — Einzel nummern 10 h. — Für Deutschland monatl. K 2-—, viertelj. R 6*—, halbi. K 12'—. — Für die Schweiz und das übrige Ausland monatl. K 2-50, viertelj. K 7-50, halbj. K 15 '— r J Nr. 182 Innsbruck, Samstag, 9. August 1913 21. Jahrg. I Ire LaudLagswahlresorm. Innsbruck, 9. August. ^ Eine Erklärung des Abgeordneten Schraffl. s-"Der Abg. Schraffl hat sich vor einigen Tagen in der Wiener „Reichspost" mit der Wahlreform

Der Gedanke ist daher für die Tiroler durchaus nichts „neues", sondern erschien ihnen als etwas Selbstverständ liches. Nach der Beschlußfassung des Wahlresorm- ausschusses von 1908 erklärten die Vertreter der Deutschnationaleu und der konservativen Partei allerdings, daß ihre Parteien sich mit Mehrheit ge gen die von mir vorgeschlagene Wahlreform ausge sprochen hätten und sie daher verpflichtet worden seien, bei künftigen Beratungen in diesem Sinne zu votieren. Die Tagung von 1908 endete nach ganz kurzer

Dauer ergebnislos, infolge der Obstruktion der Ita liener. Noch vor Schluß wurde mir als dem Re ferenten des Wahlreformausschusses seitens der Ne gierung mitgeteilt, daß diese eine Reform, die das Zensuswnhlrecht grundsätzlich ausschaltet, nicht der kaiserlichen Sanktion empfehlen werde." Nach diesen Ausführungen sind neben der Regie- rung die Deutschfreiheitlichen und die Konservativen Gegner der Uebertragung des Reichsratswahlrechtes auf den Landtag. Daß die ganz Blauen und die ganz Schwarzen

sich zu einem Kampf gegen demokratische Volksrechte zusammen schließen, ist sa nicht überraschend. Beide Parteien haben sich durch ihre reaktionäre Politik vom Volke ganz abgeschlossen und fürchten, daß beim allgemei nen Wahlrechte sich das Volk ihrer gar nicht mehr keine Kinder haben, eine Menge Geld und könmen leichter die blutigen Arbeiterkreuzer zur Mästung der Führer und zum Häuserbau für dieselben entbehren. Auf der einen Seite empfehlen die roten Führer also die freieste Liebe, während der Endzweck

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 4
Date: 24.06.1919
Physical description: 4
. Der Dienst der Volkswehr ist durch die bevor stehende Beendigung der Bergeaktion nahezu erle digt und beschränkt sich lediglich nur auf einige Wachtposten, wozu aber eine Vermehrung der Mannschaft ganz und gar unmöglich ist. Im In teresse der Stadt ist es daher, wenn die Gemeinde vertretung beizeiten und nachdrücklichst gegen eine solche unzweckmäßige Zuweisung Stellung nimmt. Wahlnachklänge. In Lienz ist es ganz ruhig ge worden. feit die genauen Ziffern des Wahlergeb nisses bekannt geworden

bei den Wahlen.) Bei den Landtagswahlen wurden die Gemeinden des Tales mit sozialdemo kratischen Wahlkommissionsmitgliedern beehrt, die nicht etwa der Wählerschaft einzelner Orte entnom men, nein! ganz einfach aus Lienz zugeschickt wurden. Dieser Vorgang ist den Bauern ganz unerklärlich und mußte sie empören, weil schon bei der Wahl am 16. Februar in vielen Wahlorten keine einzige sozialdemokratische Stimme zur Ab gabe gelangte, in anderen aber auch nur in einer solchen Minderzahl, daß eine Berufung

der Partei in die Kommission ganz ungerechtfertigt erscheint. Nachdem weiters nicht angenommen werden kann, daß diese Sendlinge es einzig nur auf die 10 K Diäten abgesehen haben konnten, kann nur ver mutet werden, daß es sich darum handelte, die einzelnen Wahlkommissionen zu überwachen. Da zu kommt aber noch, daß diese ortsfremden Kom missions-Besitzer vielerorts versuchten, auch ihre Stimmen abzugebön und dies in manchen Fällen auch erreicht Haben dürten. Dieser Vorgang ist je doch vollkommen

gehandelt haben. Eine solche Bevormundung las sen sich auch die Landgemeinden nicht gefallen und werden Wege und Mittel zu finden wiffen, um einem solchen Streben der Sozialdemokraten in Hinkunft den Riegel vorzuschieben. Jnnervillgraten. (Wahl und anderes.) Die Landtagswahl ist bei uns ganz richig verlau fen und kann auch die Beteiligung an derselben als zufriedenstellend bezeichnet werden. Von den 422 Wahlberechtigten sind *404, und zwar 175 männ liche und 229 weibliche an der Wahlurne erschie nen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 27.05.1919
Physical description: 8
zu verleugnen wagt und stellen fest: „Der Bericht der „Volks-Zeitung" entspricht durchaus der Wahrheit. Herr Schraftl hat die von der „Volks-Zeitung" gebrachte Aeuße- rung getan." Aber wir haben nicht bloß zu beweisen, daß Herr Schraffl so geredet habe; eine Rede von ihm ist ja nicht entscheidend, denn der Mann spricht viel, wenn der Tag lang ist. Die Frage ist, ob Herr Schraffl etwa nur geschwätzt oder ob der „maßgebende Kreis" tatsächlich besteht, der den Anschluß von ganz Tirol an Italien anstrebt

, der Herr Schraffl in Lienz ge sagt haben. Mit diesen Worten, die im Wesen mit unserem Bericht übereinstimmen — denn sie stellen ebenfalls fest, was wir sagten: Schraffl habe erklärt, daß maßgebende Kreise den An schluß von ganz Tirol an Italien erwogen ha ben —, vergleiche man dieallesleugnende Berichtigung des Herrn Schraffl, und man wird keinen Augenblick mehr im Zweifel sein, daß Herr Schraffl den § 19 des Preßgesetzes miß braucht, um einfach Worte zu verwischen, die das Tiroler Volk

auf die unheimliche Wühlarbeit, ja auf einen Anschlag klerikaler Kreise gegen das Land Hinweisen. Die Römlinge zieht's nach Rom! Neben dem „Anzeiger" hat übrigens das ver breitetste christlichsoziale Organ in Tirol, der für „G ott, Fürst und Vaterland" geschrie bene „Tiroler Volksbote" mit größter Eindeu tigkeit den Anschluß von ganz Tirol an Italien das Wort geredet. Der Geistliche, der dieses Blatt für „Gott, Fürst und Vaterland" schreibt, hatte dabei noch die Dreistigkeit, zu be haupten, ganz Nordtirol wolle

den Anschluß an Italien; das Blatt schrieb in seiner Ausgabe vom 14. Mai: „Die Stirymung imVolke Nordtirols ist diese: Unsere Brüder in Südtirol stehen uns näher als irgend jemand in der Welt, und wir wollen mit unseren Südtiroler Brüdern um jeden Preis vereinigt sein und bleiben, selbst wenn wir alle nach Italien gehen müßten. Wenn alle anderen Wege verschüttet sind, einer bleibt vielleicht noch offen. Man soll mit Italien in Unterhandlungen treten, ob es nicht möglich wäre, ganz Tirol als selbstän diges

er wägen, ob nicht ganz Tirol Italien angeschlos- serlUwerden soll. Es besteht ein Kreis, der auf dieses Ziel hinarbeitet, eZ. gibt Leute, die Deutschland mit Fußtritten bearbeiten, mit bei den Augen nach Rom schielen und dabei noch be haupten — gute Deutsche zu sein. Wir fürchten, daß diese Verräterpoli- t t k der Schwarzen für unser Land von größtem Verhängnis sein wird. Schon heute werden Stimmen aus den En tentestaaten laut, die eine Aussöhnung Italiens und Frankreichs auf Kosten Deutschösterreichs

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 25.06.1919
Physical description: 8
Die HUfe für die Invaliden. Die Invaliden find bei den letzten Landtagswahlen selbständig vorgegangen und vergaßen ganz, daß ihre besten Freunde doch immer nur ])ie Sozialdemokraten waren und sind. Wie ihnen die Opfer an Gut und Blut in der Verteidigung des Vater landes, in der Verteidigung des Vermögens, Haus und Hof der schwarzen Brüder vergütet werden, zeigt wieder einmal eine Sammlung, welche in Breitenbach bei Kundl ganze 600 Kronen. für die Invaliden ergeben hat, hin gegen eine Sammlung

es heute keine mehr. Verordnung des d.-ö. Staats amtes für Heerwesen!. — Also nur die „Innsbrucker Nachrichten" erkennen diese noch an. Als eine ganz be sondere Ehre kann es heute doch kein vernünftig den kender Mensch ansehen, mit diesen Distinktionen herum zulaufen, da es doch der Mehrzahl dieser Herren zuzu schreiben ist, daß wir heute total zerschmettert am Bo den liegen. Der Einwand, daß der gewesene k. u, k. Offizier kein Zivilkleid besitzt, ist ganz hinfällig; denn der jüngste und ärmste

ist nicht von dieser wett!" Also sprach der große Nazarener. Jene aber, die vorgeben, seine Nach folger zu sein und seine Lehre zu verkünden, handeln ganz im Gegensatz zu diesen Worten. Sie hängen am Irdischen oft viel mehr als manch sündhaft' Menschen kind. So wird uns aus der G e r l o s geschrieben, daß der hochw. Jos. Speth, Pfarrer von Gerlos, sich viel | mehr um einen „guten" Wahlausgang als um das See- ! lenheil feiner Schutzbefohlenen, gekümmert hat. Er hat ! an sämtliche Wähler von Gerlos einen mit Schreib

. Oder aber: er versteht die Dinge ganz gut und weiß, daß er mit der Wahrheit keine Erfolge erzielen könnte. Deshalb geht er der Wahrheit aus dem Wege und erzählt den Wählern Dinge, von denen er weiß, daß sie unwahr sind. Wenn er erzählt, daß durch die Sozialdemokraten feit November 6 Milliar den Steuergelder verwirtschaftet worden sind, so fragen wir ihn, ob ihm nicht bekannt ist, daß die Christlich- sozialen (Volkspartei) ebenso an der Regierung sind? Ist nicht der Christlichsoziale Fink aus Vorarlberg Vizekanzler

für den Hüttensonds der wärmste Dank zum Ausdruck gebracht. Line neue Reifebequemlichkeil auf der AMkenwalder- bahn. Die ohnedies schon durch fortwährendes Aus- und Einsteigen, durch Paß- und Zollrevisionen sehr bewegte Fahrt von Reutte nach Innsbruck, die jeden Reisenden nervös machen kann und oft genug in erregten Worten über den alten Zopf Ausdruck findet, wird durch eine ganz eigenmächtige Verfügung der Einreisekontrollorgane eine noch bewegtere. Mit dem Frühzug in Mittenwald werden alle Reisenden

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Tiroler Post
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Page 2 of 24
Date: 12.01.1912
Physical description: 24
im Tiroler Landtag immer ohneDebatte ange nommen werde. Freilich mußte er sich dabei auch entschuldigen, daß er diese löbliche Hebung durchbreche und das Wort ergreife, um nicht über die Finanzen des Landes, sondern über die ita- lienisch-tirolische Frage zu sprechen. Wie ganz anders ist es seit den letzten Land tagswahlen in dieser Hinsicht geworden! lieber Antrag der christlichsozialen Landesausschuß mitglieder wurde eine gründliche Reform durch- geführt. Bereits im Jahre 1909 hat der Lan desausschuß

im Landtag einen ganz detaillierten Landesnoranschlag überreicht, worin jeder ein zelne Heller ausgewiesen war. Damit hatten die Abgeordneten eine sichere Grundlage gewonnen, um das Landesbudget und die Landesverwaltung zu studieren und genau kennen zu lernen. Aber nicht bloß die Abgeordneten, sondern jeder, der sich d:e Mühe nahm, in das Buch Einsicht zu nehmen und dasselbe mit prüfendem Auge durch zusehen, tonnte sich jetzt über die finanzielle Ge barung des Landes ein Urteil bilden. Damit war freilich

werden, während die Mit tel für die außerordentlichen Aus gab e n im Kreditwege beschafft werden sollen. Einige Zahlen: Die ordentlichen Ausgaben belaufen sich auf: X 9,734.693 gegen K 9,293.229 im Vorjahre und X 8,109.353 im Jahre 1910 (diese letztere Seufzen und mit ausgespanntcn Armen. Ich muß da oft lachen, daß es mich ganz schüttelt, weil ich im Presbyterium knie. Auch eine Lourdeskapelle besuchte ich. Da hängen sonderbare Bilder, nämlich Photographien von jung und alt, Mann und Weib usw. Am meisten ärgert

ist. Sonst geht es ganz gut, nur an Kopfweh leide ich! Ich muß noch Dogmatik (Glaubenslehre) studieren; daher gute Nacht! Heute den 19. Mai, Donnerstag, gingen wir Summe stellt den wirklichen Erfolg des Jahres 1910, das heißt die wirklichen Ausgaben laut Rechnungsabschluß dar). Die größte Summe entfällt auf das Kapitel VII (Unterricht, Bildung und K u n st), nämlich K 2,852.700, wovon auf Volksschulen allein X 2,629.820 entfallen. Der Landesbeitrag zu den Bezügen des Lehrpersonales beträgt K 2,130.000

bau werden nach der neuesten Praxis hauptsäch lich dem außerordentlichen Erfor dernis zugeteilt. Dieses beträgt für Kapitel IX K 805.075, worin auf den Straßenbau K555.075 treffen, während der Rest von K 250.000 auf lokale Eisenbahn - Stammaktien entfällt. Zum Schluß noch ein ganz kurzer allge meiner Ueberblick. Ordentliche Ausgaben K 9,734.693 Außerordentliche Ausgaben „ 1,235.809 Summe der Ausgaben X 10,970.502 Die ordentlichen Ausgaben sind durch die ordentlichen Einnahmen zu decken

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 20
Date: 08.05.1914
Physical description: 20
. Nach einigen Wochen, als die Kunstwiese wieder gemäht, mithin die Futterbeschaffenheit eine bessere war, stimmte d»e Frau ihr früheres Loblied über den Fettgehalt und den guten Geschmack der Milch wieder an. Es ist unsere feste Meinung, daß die Erfolge, die hier in einzelnen Wirtschaften zu verzeichnen sind, ganz verallgemeinert werden könnten, wenn zielbewußt und energisch, mit Ausschaltung jeder Engherzigkeit und unzeitgemäßen Sparsamkeit, die einmal eingeleitete Futterbauaktion im ganzen Lande zur Durchführung

, daß sich diese Aus lagen sofort und in nicht geahnter Weise bezahlt machen. Die Futterbauaktion findet also in der Weise statt, daß in den einzelnen Bezirken Musterwiesen angelegt werden. Der ßon= deskulturrat versendet über Wunsch sogenannte Samen bestellbögen, besten Rubriken vom Be sitzer auszufüllen sind, er erhält dann gegen Be zahlung die betreffende Samenmischung. Die Futterbauaktion in ganz Tirol dauert neun Jahre, weil alljährlich, wie eben gesagt, nur fünf Bezirke einbezogen werden können. Zur gleich

vor, so wird die Sache nicht mehr so glatt ablaufen. Einer von diesen fünf „Helden" machte sich ganz besonders bemerkbar. Was von diesem „Herrn" zu halten ist, mag daraus hervorgehen, daß er, trotz des herrschen den Knechtemangels, in hiesiger Gegend doch kei nen Dienstplatz findet, und als unsicherer und böswilliger Nachtvogel bekannt ist. Vielleicht ge nügen diese Zeilen, um Leuten, die niemanden was in den Weg legen, Ruhe zu verschaffen, sonst müßten eben andere Wege eingeschlagen werden. Aus dem Gsiesertale

, 30. April. Die Wahlbeteiligung in unserem Tale anläß lich der Landtagswahlen kann frischwegs als eine mustergültige bezeichnet werden. Alle Wahlberech tigten, selbst Kranke und Bresthafte, eilten cm den beiden Wahltagen der Wahlurne zu, um den katholi schen Kandidaten ihre Stimme zu geben, obwohl in unserem Wahlbezirke für anders gefärbte Vögel ohnedies keine Lorbeeren zu holen sind. Als ein ganz besonderes Beispiel von Pflichteifer kann ein Bauer von St. Magdalena bezeichnet werden. Der selbe leidet

dürften ver einzelt dastehen. Also Ehre diesem wackerem Manne! Mögen sich an diesem Wackeren insbesondere so manche katholische Wahlberechtigte in den Städten, die durch ihre Teil nahmslosigkeit bei den Wchlen glanzen, ein Beispiel nehmen. Ich glaube, daß auch in den Städten die Wahlresultate für die katholischen Par teien ganz andere wären, wenn alle Wahlberechtig ten der christlichsozialen und konservativen Parteien von ihrem Wahlrechte auch Gebrauch machen würden. Aus der Rienzex Gegend, 29. April

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Außferner Zeitung
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Page 7 of 20
Date: 22.03.1914
Physical description: 20
auch nicht m den Landtag wählen; aber nicht umgekehrt, nicht jeder Gemeindewähler war Landtags wähler; im Gegenteil, in den Landgemein den mit drei Wahlkörpern waren nur die Wähler der ersten zwei Wahlkörper Land- cagswähler und diese machten oft kaum ein Fünftel der gesamten Gemeindewäyler aus. Es kam vor, daß solche, die 200 und mehr Kro nen Steuer zahlten, gar kein Landtagswahl- cecht hatten. — Im neuen Landtag ist dies ganz anders. Das Gemeindewahlrecht ist über haupt kein Erfordernis mehr für das Land

tagswahlrecht, dis Bedingungen desselben sind ganz selbständig aufgestellt. Nach der neuen Landtagwahlordnung sind die 75 Volksabgeordneten in . zwei Wäh lerkurien geteilt, die vierte (Zensuswahl- Kurie) und die fünfte (Allgemeine Wähl er Kurie). Die Zensuswählerkurie wählt 54, die allgemeine Wählerkurie 21 Ab geordnete. Diese letzteren sind in unserem Landtagswahlrecht etwas ganz Neues, wäh rend die Abgeordenten der Zensuswahl kurie so ziemlich dasselbe sind, wie im alten Wahlrecht die Abgeordneten

(Nr. 10). Von diesen hat der Bezirk Trient zwei Abgeordnete, während die ande ren vier nur je einen haben, so daß die Städte und Orte von Italienischtirol durch ebenso- viele Abgeordnete der Zensuskurie wie früher vertreten sind. — b) Welche sind die Wahlbezirke dev übrigen Ortsgemeinden? Auch diese Wahlbe zirke schauen nach der neuen Landtagswahl ordnung ganz anders aus, als nach der alten. Bisher waren besonders die Landgemeinden des Etschtales verhältnismäßig sehr benach teiligt. Die Landgemeindebezirke von Bozen und Meran

Wahlordnung davon ganz abgegangen und hat als Grundlage die G e r i ch t s b e z i r k e genommen und zu jedem Wahlbezirke soviele Gerichtsbezirke zusammengefaßt, daß, so gut es möglich war-, eine Gleichmäßigkeit heraus gekommen ist. Natürlich gehören jene Ge meinden des Gerichtsbezirkes, die zu einem Wahlbezirke der Städte und Orte gehören, nicht dazu. Gehen wir also die neuen Land tagswahlbezirke von Norden nach Süden der Reihe nach durch, wobei wir wieder die im Gesetze verwendeten Nummern benützen

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 21.03.1914
Physical description: 12
von berufener Seite mitgeteilt worden, daß die Vertrauensmänner des Lienzer Be zirkes diesmal die Aufstellung des Kandidaten der allgemeinen Kurie dem Brunecker Bezirk überlassen, Hellweger lehnte aber auf mündlich und schriftlich vorgebrachte Ersuchen die Kandidatur ganz entschieden a b. Sodann wurde die allgemeine Kurie in Verhandlung gezogen. Landesausschuß Schraffl machte aufmerksam, daß es sich hier um einen Ab geordneten für ganz Pustertal handle, indem die Landgemeinden beider Zensusbezirke

von Bruneck und Lienz zusammen einen Bezirk der allgemeinen Kurie bilden. Er betonte ferner, daß die Vertrauens männer des Bezirkes Sillian erklärt hätten, die Auf stellung des Kandidaten diesmal dem Bezirke Bruneck zu überlassen. Im Lienzer Bezirke sei das allge meine Verlangen, daß ein Bauer aufgestellt werde, und er schlug hiefür den Abgeordneten Winkler vor, der aber trotz allen Zuredens, auch seitens der Versammelten selbst, die Annahme dieser Kandidatur ganz entschieden ablehnte. Er selbst machte

. Gestern haben nun die Christlichsozialen im ersten Ansturm alle 48 Man date an sich gerissen — ein Sieg auf allen Linien, der in der christlichgesinnten Bevölkerung Wiens unbeschreiblichen Jubel hervorgerufen hat. Die für heute in Aussicht genommenen Stichwahlen entfallen also vollständig. Die Zahl der christlichsozialen Stimmen ist im selben Verhältnis wie die Bevöl kerungszahl überhaupt angewachsen. Sozialdemo kraten und Deutschnationale haben in manchen Be zirken ganz erhebliche Verluste erlitten

sie eine Ge stalt auf sich zuschießen, einen Mann, der gleich ihr Schlittschuhe an den Füßen trug. Daß es kein Bauer war, sah das junge Mädchen, je näher der Fremde kam. Jetzt waren sie sich ganz nahe und blickten sich prüfend an. Der Schlittschuhläufer war ein Mann von höchstens dreißig Jahren, groß und kräftig gebaut, er trug einen dunklen, mit Schnüren und Astrachan besetzten Rock und hohe Stiefel. Im Vorbeilaufen lüftete er die Pelzmütze und Anna neigte leicht das Haupt; im nächsten Moment eilten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 20.05.1914
Physical description: 8
von Franzensfeste eine Monatsversammlung ab. Es war dies die erste Versammlung seit jener denkwür digen Wählerversamm!ung im Hotel „Bahnhof", die ihnen von den Sozialdemokraten damals so gründ lich verdorben wurde. Kein Wunder, daß sie es noch immer scharf haben auf uns und mit der Faust im Sacke recht wütend über unsere Vertrauensmänner lospoltern, denn der Wahlgang unserer Eisenbah ner in Franzensfeste bei den Landtagswahlen hat sie wieder ganz deutlich belehrt, daß die Roten in Fran zensfeste noch lange

nicht „flöten" gehen, wie uns dies von christlichsozialer Seite schon vor acht Jah ren prophezeit wurde. Wir wachsen ihnen namP ganz unheimlich über den Kopf. Trotz aller Hetze, aller feigen Verleumdungen, Brandreden in ihren Versammlungen aller Art gegen uns, persönlichem Haß und Anfeindungen, wobei die Religion immer Vorspanndienste leisten muß, sind sie doch nicht im stande, die rote Flut auch nur einen Augenblick auf zuhalten. Unsere Wähler vereinigten auf unseren Kandidaten in der Allgemeinen

Wählerklasse am 27. April 121 Stimmen, während die Christlichsozialen nur 79 Stimmen aufbrachten. Bei den Reichsrats- tvahlen 1911 erhielten wir 118 Stimmen und die beiden klerikalen Parteien zusammen 74. Im er sten Augenblick sieht es danach aus, als ob wir bei den letzten Wahlen nur 3 Stimmen gewonnen hät ten, in Wirklichkeit ist es aber ganz anders. Im Jahre 1911 haben eine größere Anzahl christlich sozialer Wähler für uns gestimmt als Protest, weil die christlichen Arbeiter kein Mandat erhalten

haben. Diesmal aber wurde ihr Wunsch erfüllt und ein Mann als Kandidat aufgestellt, der in Franzensfeste für die christlichen Wähler entschieden zugkräftig war. Wir durften also diesmal auf keine Protest stimmen rechnen und waren darauf gefaßt, einen kleinen Stimmenverlust zu erleiden, dafür aber un- sere eigenen Wähler zählen zu können. Dennoch haben wir 121 Stimmen erhalten und noch dazu ohne besondere Wahlarbeit. Die Christlichfozialen blieben aber ganz gehörig hinter uns zurück

ich habe Exzellenz schon entschieden erklärt..." „Und ich erkläre Ihnen noch entschiedener, ich weiß, daß Sie meine Papiere an sich genommen haben. Also geben Sie mir selbe heraus, wenn ich Sie nicht der Unterschlagung bezichtigen oder Gewalt ge brauchen soll, wie gegen einen Dieb, den ich auf frischer Tat ertappe und ihm mein Eigentum wieder abnehme!" „Antworten Sie mir erst noch einmal klar und bestimmt: Sie weisen die Verbindung mit uns ganz und für immer zurück?" „Ja." „Dann muß ich allerdings suchen

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Tiroler Post
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Page 3 of 12
Date: 20.03.1914
Physical description: 12
der christlichsoziale Kandidat mit großer Stimmenmehrheit den Sieg. Die Sozialdemokraten, deren Bestreben es war, den christlichsozialen Wahlwerber in die Stichwahl zu drängen, waren am Abend, als sie sich schon zum „Siegfeiern" zusammenfanden, schrecklich enttäuscht. Einen bewegten Anblick zeigte in den letzten Tagen auch der Boden der Wiener Hochschulen. Die Studenten der Tierarznei-Hochschule stellten ver schiedene Forderungen, die inan zum großen Teile als ganz gerechtfertigt anerkennen kann. Doch kam

, daß derartigen Exzeßen auf aka demischen Boden, die den Studienbetrieb gefährden, durch energisches Vorgehen seitens des Unterrichts ministeriums und der Rektoren dauernd Einhalt qetan würde. Auf dem Balkan sind die Verhältnisie, die sich immer zur Zeit der Schneeschmelze dort kritischer gestalten, noch nicht ganz geklärt. Der österreichisch- montenegrinische Zwischenfall am Metalkapaß wurde friedlich beigelegt. Das Sorgenkind Albanien scheint die Ruhe Europas doch nicht mehr stören zu wollen. Fürst Wilhelm

mir! Dann löscht die Kerzen aus, gehst zum Brunnen da her und trinkst ein Glas! Wasser. Dann machst deine Arbeit fort und wie's dich wieder mahnt, tust wieder ganz gleich." „Ja, das wär' gar net so kostspieli, wann's hälfet; nachdem kunnert ma sich was dersparen, denen so a Studium kost ma bei meiner Durst- anlag völli 10 Kronen." „Und wenn du die dann in die Raiffeisen kaste einlegst, kannst deinem Buben einmal was Ordentliches lernen lassen. Also willst?" .Ja." „Nachdem versprich's ordentlich

." .„Ja, so wir i tan, bei meiner Seel." * Schier dreißigmal hat am nächsten Tage der Mesnerjörgl die Kerzen angezündet.und sein Magen hat g'schwabbelt vor lauter, Brunnen wasser. Die Pfarrerstanzi hat sich in der Küche fast krumm gelacht, wie sie den Jörgl, so. Wasser läppern sah. Aber er ist nicht hinaus zum Straßenwirt. Und nach dem dritten Stadium, das überhaupt ganz schwach war, kam gar kein Stadium mehr, der Mesnerförgl war geheilt. Wenn es also in einer Pfarre wo ein' Mcannsleut gibt, was von einem Stadium

. Jnsbesonders konnte es unser Bezirk nicht begreifen, daß gerade dieser für eine konservative Kandidatur ausgewählt wurde, da die Stimmung der Bevölkerung fast ausschließlich für einen christlichsozialen Kandidaten ist. Wir ge ben nur die Zustiminung für einen konservativen Kandidaten in der ganz sicheren Erwartung, daß der kommende Landtag eine einige katholische Par tei vorfinde. Aus Lech-Aschau schreibt man uns: Allgemeine Freude herrscht in unserer Gemeinde über die Aufstellung der Kandidaten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 08.05.1914
Physical description: 20
Nr. 6. Nr. 10 Innsbruck, Freitag, den 8. Mai 1914. 13. Jahrgang. Danksagung. Im Namen aller christlichsozialen Abge- ordneten spreche ich allen Wählern, welche bei den stattgehabten Landtagswahlen für die offiziellen christlichen Kandidaten eingetreten sind, besonders aber den Agitatoren, den wärmsten, herz lichsten Dank aus. Daß in jenen Wahlkreisen, in denen auch konservative Kompromißkandidaten auf gestellt waren, seitens der Bündler und Christlich sozialen so stramme Disziplin geherrscht hat, freute mich ganz

besonders, weshalb ich den bündlerischen und christlichsozialen Wählern in diesen Wahlkreisen noch meinen besonderen Dank für ihr wackeres Verhalten ausspreche. Halten wir auch fernerhin treu zur Bundes fahne, agitieren wir auch fernerhin für den Bauernbund, bis der letzte Tiroler Bauer Mitglied desselben ist, dann stehen wir als unüberwindliche Macht da, der es nicht schwer fallen wird, den bäuerlichen Interessen voll und ganz zum Siege zu verhelfen. Hoch der Katholische Tiroler Bauernbund! Joses

Schraffl, Bundesobmann. Tirol ist und bleibt katholisch! Die Landtagswahlen auf Grund der neuen Wahlreform sind vorüber. Die katholische Weltanschauung erfocht dabei einen glänzenden Sieg, die freisinnige Weltanschauung erhielt eine saftige Ohrfeige. Sämtliche von den christlich- sozialen-bündlerischen und der konservativen Partei aufgestellten Kandidaten wurden zum größten Teile mit ganz gewaltigen Stimmenmehrheiten gewählt. Es ist dies ein Zeichen, daß das christlichsoziale Programm

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 10 of 12
Date: 27.07.1919
Physical description: 12
ist es unsere erste Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß diejenigen Konsu menten, welche die Leiden des Krieges voll und ganz ertragen mußten, sich nicht wegen Kapitalisten und ^ Kriegsgewinnern, die hier sich dem Wohlleben hingeben -wollen, in ihrer ohnehin knappen Lebenshaltung noch mehr einschränken müssen. Bevor wieder mit einem Fremdenverkehr gerechnet werden kann, müssen für die , arbeitende Bevölkerung Mittel und Wege gefunden wer den, damit sie nicht der Willkür ausgesetzt ist. Und die sen Zuständen

, und so namentlich für unsere Bauern mit Beschlag belegte. Seit jener Stunde wußte Innsbruck, daß zwar die Büste im zweiten Stock Tirol seinem Dich ter gewidmet hat, aber auch, daß die Geschäftsräume eben dieses Dichter-Hauses von einem der freiheitlich sten Gemeinde- und kaiserlichen Räte um „schönes" Geld an die Schwarzen verschachert wurden. (Obwexer gab zwar als „Verehrer" Gilms das Geburtshaus Gilms selbst um eine halbe Million nicht ganz aus der Hand, dafür melkt er aber an diesem Kuhhandel wohl dauernd

eines Mannes. Er hatte sich den Stuhl an mein Bett gezogen und hockte regungslos da, wie ich fühlte, die Blicke aus mich gerichtet. Ich trachtete meine nervöse Beklommenheit abzu schütteln. Das schien ja ein ganz gemütlicher Einbre cher zu sein, zu dessen Spezialität es wahrschein lich gehörte, sich mit seinem Opfer erst zu unter halten und daß er, um sich einerseits die Mühe des Suchens zu ersparen, und andererseits den Ausgeplünderten für die Zeit unschädlich zu machen, den Schlafenden ganz einfach

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 4 of 20
Date: 05.06.1914
Physical description: 20
sinn ein und Zogen ratenweise ihren An trag zurück. Als dem Herrn Innsbrucker SoZiführer, Abg. Abram, dem die Landesfinanzen wahr scheinlich ebenso unbekannt sind, wie einer Kuh das Seiltanzen, mitgeteilt wurde, daß das Land eine solche Auslage nicht tragen könne, erklärte er ganz ruhig: „darüber brauche man sich nicht die Köpse zu zerbrechen, das sei Sache des Budgetausschusses". AbH. Abram dachte wahrscheinlich nicht daran, daß diese seine Bemerkung zur Verössentlichung gelangen

" loszuziehen. Wir versichern dem Herrn „Scharfmacher" Grisse mann, daß uns sein Geschimpfe ganz kalt läßt und wir auf sein Wohlwollen gerne Verzicht leisten. Zu bemerken wäre noch von dieser Versammlung, daß Herr Grissemann einem Lehrer dasWort entzog, weil er er klärte, daß dem Tiroler Lehrer die k a t h o- lischen Prinzipien höher gelten müssen, als die materiellen Standesinteressen; dage gen wurde der den Lehrern das Blaue vom Himmel versprechende Abg. Abram als nächster Redner mit großem Beifalle

Prunke in Budapest beigesetzt. Der junge Kossuth war aus ganz anderem Holze als sein Vater. Der junge Kossuth legte den Staatsbürgereid ab, wurde in das ungarische Abgeordnetenhaus gewühlt und stellte sich an die Spitze der 1848er Partei, obwohl ihm hie zu alle Fähigkeiten fehlten. Der alte Kos suth war ein feuriger Volksredner gewesen, der die Massen fortriß — der junge Kossuth war ein Genußmensch, der die Politik als Ge schäft betrieb. Obwohl Franz Kossuth unter dem Volke gar keinen Anhang besaß

den Auf trag erteilt hat, revolutionäre Briefmarken mit seinem Bild herzustellen. Bezeichnend für die wahre Freundschaft unseres italienischen Bundesgenossen ist wieder einmal das Ver halten der italienischen Presse in dieser An gelegenheit. Sie fällt über Oesterreich her und behauptet, die Gefangennahme Essad Paschas sei nur im Interesse Oesterreichs er folgt. Man sieht daraus, daß die Italiener darauf ganz verpicht sind, bei den Haaren eine Gelegenheit herbeizuziehen, um gegen Oesterreich zu Hetzen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 09.05.1919
Physical description: 8
Stadt und Land! Zum Dank dafür, daß euch die schwarzen Herren den Brotkorb höher hän gen, könnt ihr, wenn euer Selbstbewußtsein ganz erschlafen ist, bei den Landtagswahlen wieder die Wahlwerber der frommen Volkspartei wäh len! Wenn ihr aber eure Interessen endlich wahr nehmen wollt, dann muß es gelten: keine Stimme dieser Partei, die uns aushungern will. Unsere Fraktion hat mit großer Entschieden heit die Erhöhung der Fleischpreise bekämpft. Abgeordneter Rapoldi führte in seiner Rede

aus, daß die Klagen vieler Kleinbauern gewiß berechtigt seien, denn sie werden von den Gro ßen, die in den Gemeinden das erste Wort spre chen, ungebührlich zu Lieferungen herangezogen, von denen sich viele der großen und größeren Bauern nur zu häufig drücken. Man soll daher die Kleinbauern, die nur ztvei Kühe haben, von Rinderstellungen verschonen. Rapoldt. legte dann dar, daß die ewige Preistreiberei uns ganz auf den Hund bringe. Die Bauern haben aber ein gro^'s Interesse daran, daß endlich die Preiserhöhungen

geistlichen Her ren redigiert wird und an dem fast nur Geist liche Mitarbeiten. Dieses fromme, gottergebene Blatt, das noch immer stolz seine Zweckbestim mung: „Für Gott, Fürst und Vaterland" im Titel führt, also schon dadurch aufzeigt, welchen Zielen seine geistlichen Herausgeber zuftreben, hat Woche um Woche ganz infame Liigenberichte über die Löhne der Arbeiter und besonders der Eisenbahner gebracht. Wiederholt tischte. eine verlogene Pfaffenseele den Bauern die einfach gräßliche Unwahrheit

Meldungen, wonach die ungarische Räteregierung kapitulierte hätte und daß die Mitglieder der Regierung aus Budapest geflüchtet seien, als ganz unbegründet; ebenso unrichtig sei die Nachricht von der Unter brechung des Telephonverkehrs zwischen Wien und Budapest und die Angaben über die Ver luste der in Ungarn kämpfenden Wiener kommu nistischen Truppen. — In der Angelegenheit der aus dem Palais der ungarischen Gesandtschaft: in Wien entführten 150 Millionen wird dem „Neuen Tag" mitgetyilt: Das Geld

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 19.03.1914
Physical description: 16
. Auch an dieser Stelle sei dem Vortragenden herzlichen Dank für seine Ausführungen gesagt. Telfs, 14. März. (Die Landftreicherp läge.) Hier wurde vor einiger Zeit dreimal eingebrochen; gegenwärtig ists ganz ruhig, nur wird an den Türen häufig genug „telegraphiert" und das sind alles starke, junge arbeitsfähige Leute, die da aus bekannten Grün den läuten; man liest manchmal vom Paragraph der Landstreicherei; der scheint auf dem Lande nur die Be deutung eines Petrefakten zu haben, sonst spürt das Landvolk

Betriebes einge treten. Beide Strecken der Mittenwaldbahn sind wieder stromlos und cs mußte neuerdings Hilfsbetrieb mit Dampflokomotiven ausgenommen werden. Zug 607 Scharnitz-Garmisch fiel aus. Die Ursache der neuerlichen Störung soll wiederum ein Drahtbruch der Speiseleitung sein, veranlaßt durch einen Bergrutsch, welcher am österreichischen Elektrizitätswerk nächst Inns« druck niedergegangen ist. Willen, 16. März. (Grausiger Fund.) In einem ganz abgelegenen Platz des Fritzschen Sägewerkes in Willen

auch nur mit leichtem Fuhrwerke, ist »ermalen ganz ausge schlossen. Die fragliche Strecke gleicht einem be bauten Acker, nicht aber einem öffentlichen Wege. Auch alle übrigen Wege und Gaffen in dem Jn- dustrieorte Wattens sehen erbärmlich aus. Wie man hört, ist es nun wieder dem Opfersinn des Herrn Fabrikanten Swarovskh zu verdanken, daß vor läufig wenigstens der Weg von den Zinshäusern bis zur Pfarrkirche gepflastert wird. Schwaz. (Jubiläum.) In Schwaz feierte letzter Tage der im ganzen Untcrinntale bestbekannte

.« Haus- haltungsgegenftänden ganz wenn sie „Gloria" Korn-Kaffee kaufen. 5 Kilogr. franko Nachnahme Kr. 4.— in Geschirrtuchsakel nebst wertvollen Geschenken. T. W. Jeschke, Korn kaffeefabrik, Kukus a. Elbe, Böhmen. Tausende Anerkennungen. Kostproben und Geschenkveczeichnisse gratis und franko.

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Tiroler Post
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Page 3 of 16
Date: 19.05.1911
Physical description: 16
Konservativen, über welche der Vor sitzende alle Gewalt verloren zu haben schien, un terbrochen wurde. Wie ganz anders haben sich da gegen die Christlichsozialen bei den Reden der Konservativen benommen! Sehr unangenehm fiel es den Leuten auf, daß der Pfarrer von Serfaus sich auch in verunglückten Zwischenrufen hervor tat. Ist es doch männiglich bekannt, daß das Auf treten von Priester gegen Priester seitens der Bi schöfe in einem jüngsten Erlasse strenge verboten wurde. Das Verbot ist wohl für alle gegeben

, daß die christlichsoziale Partei dafür ihr Ehrenwort eingesetzt habe und die Bahn ganz bestimmt im kommenden Parlamente, voraus gesetzt, daß dasselbe arbeitsfähig wird, vorläufig in der Strecke Landeck—Pfunds, bewilligt und beschlossen wird. Sollte, sagte Redner entschieden, jemals die christlichsoziale Par tei von dieser wirtschaftlichen Forderung ab schwenken, was ausgeschlossen erscheint, so würde er als der erste aus der Partei aus treten. Indem Redner zum Schlüsse mit ein paar Sätzen die Wiederwahl des Abg

Aufgaben zu lösen, Kompromisse geschlossen werden, so ist es ganz natürlich, daß jeder Teil befriedigt werden will. Daß man den Italiener auch entgegenkommen mußte — es sind eben auch Tiroler — ist etwas ganz Selbstverständliches. Inwieweit die einen oder die andern Vorteile oder Nachteile genießen heute zu erörtern, hieße leeres Stroh dreschen; denn dies ist schon wiederholt in der Presse er örtert worden. Aber das eine ist gewiß: Es ist besser, wenn für beide Teile etwas geschieht

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Lienzer Nachrichten
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Page 6 of 16
Date: 29.12.1911
Physical description: 16
. Wenigstens bei uns in Lienz ist das der Fall. Die letzten 20 Jahre ist in Lienz ganz außerordent lich viel gebaut worden. Die Ausdehnung der Stadt hat sich so gut als verdoppelt. Jeder wird das im Interesse des wirtschaftlichen Fortschrittes lebhaft begrüßen. Aber für Herz und Gemüt und für das Schönheitsbedürfnis ist dabei äußerst wenig abgefallen. Selbst der begeistertste Verehrer von Neu-Lienz wird nicht behaupten wollen, daß etwa die neuen Gassen in der Kalkgrube und an der Reichs straße an stillem

und von der Schönheit der wirklich modernen Baukunst noch nichts gelernt und wer über Lienz nie hinauskam, kann gar nicht ahnen, daß sich ringsum in der Welt seit zwei Jahrzehnten sogar ein ganz neuer archi tektonischer Stil entwickelt hat. Höchstens die Innen ausstattung der neuen Hotels bildet eine Ausnahme. Aber auch hier bleibt das Aeußere weit zurück. So lang also der Fortschritt sich in Lienz dieses Gebietes noch nicht bemächtigt, so lang bei Neuschöpfungen einzig allein die kühle, praktische Vernunft

er doch nicht so ins Blinde hinein han deln, wenn er etwas erreichen wolle. „Schau', Waldhauser," sagte er, „daß wir Albert von Görz nicht mit Waffengewalt Widerstand leisten können, mußt du doch selber zugestehen. Und was willst du sonst tun? Mit Emerentiana aus dem Lande fliehen, meinst du? Das nimmt sich für den ersten Anblick ja ganz gut aus. Aber be denke doch, wie es später sein wird. Mittellos, ohne Heim, ohne ehrenvollen, adeligen Dienst müßt ihr als fahrendes Volk elend herumziehen und niemand kann wiffen

man meinen —- soll es doch ganz ausgeschloffen sein, daß wegen des Verhaltens der Regierung die eine Partei die andere und sich selbst an der Arbeit verhindert und dies noch viel weniger im vorliegenden Falle. Wenn die Regierung den Bau der Fleimstalbahn verschleppt, so ist dies doch nicht zugunsten der Deutschen gege« die Italiener, sondern ein Schlag oder genauer der Entgang eines Nutzens für beide Landesteile. Dies zum Anlaß nehmen, um beide Landesteile durch Verhinderung des Landtages noch mehr zu schädigen, wäre

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 15.08.1919
Physical description: 8
- deskontrollausschuß für Heimkehrerbekleidung durchgeführte Notstandsaktion hat mit der Rück stellung der von den Heimkehrern bei ihrer Ein rückung hinterlegten Zivilkleider nichts zu tun. Die Beteiligung der bedürftigen Heimkehrer erfolgt ganz unabhängig davon, ob die seinerzeit hinter legten Zivilkleider noch vorhanden sind oder nicht; sie muß jedoch zur Vermeidung von Mißbräuchen an die ErMung bestimmter Formalitäten geknüpft werden, wie sie in den an alle Heimkehrer verteilten Merkblättern deutlich angegeben

miedenwürde. In den „Lienzer Nach richten" vom 18. Juli erschien sodann eine Zu schrift eines gewesenen Deutschsreiheitlichen, in der das Kompromiß der deutschsreiheitli- chen Führer mit den Sozialdemokraten ent sprechend beleuchtet wurde. Die „Lienzer Zeitung" vom 26. Juli versuchte den starken Eindruck dieser Ausführung dadurch abzu- schwächen, daß sie ganz einfach die Volkspar tei und die „Lienzer Nachrichten" angriff und die hämische Bemerkung hinsetzte, daß die Volkspartei das Angebot

erreicht" Kritik geübt und ganz gehörig geschimpft. Wie oft aber kamen derlei Kritiken schon der deutschsreiheitlichen Häuslichkeit vor, in ihren Versammlung, die doch ganz offiziellen Cha rakter trugen, ohne daß sich dann die „Lien zer Zeitung" bemüßigt fühlte, ein Gericht dar aus zu konstruieren. Ist der Massenaustritt aus einer Partei, wie ein solcher zu den Land tagswahlen bei den Deutschsreiheitlichen statt- sand, nicht ein anderes Gericht als ein Stamm tisch, oder gar das Resultat der Wahlen

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 21.03.1919
Physical description: 4
Eb.Präsidenten Fchrenbach das Zeichen zum Sitzungsbeginn. Die Sitzungen selbst waren ebenfalls gekennzeichnet durch eine ltuihe und Nüchternheit, die bisweilen befremdlich anmutete. Wer leglaubt hatte, das aus der Nevalution hervorgegangsne Parla- nent werde von hellauflodernüer Begeisterung getragen sein, sah ich getäuscht. Don ganz wenigen Ausuahmefällen abgesehrm bleibt Ton immer maßvoll, gedämpft, und auch wann der offizielle Sericht „stürmischen" Boifall oder Widerspruch meldet, so säuselt

dieser „Sturmk" in Wirklichkeit recht sanftmütig einher. Ob nun in Redner von der Linken gegen das „fluchbeladene" alte Regime oszieht oder ein ganz Radikaler gegen die „blutbefleckte" Regierung »er Bolksbeauftragten tobt oder gar ein Konservativer seinen Skep tizismus gegenüber dem ..totgeborenen" Min.sterium Scheitemcmn ,um Ausdruck bringt, fast immer geschieht das mit einer wenig temperamentvollen Gründlichkeit. Und entfesselt gar einmal eine Red« im Hause ein bescheidenes Händeklatschen, flugs erinnert

, dann kriecht alles aus ihm heraus, dann wird er zum leidenschaftlichen, glanzvollen Redner. Außerordentlich wirkungsvoll spricht Noske Sein« Kunst ist: uit ganz wenigen Worten seine Gegner von der äußersten Linken liederzuwerfen. Wenn sie gegen ihn schreien und wüten, sitzt er scheinbar teilnahmslos da. und nur ab und zu macht er sich Novaen auf Blättchen von Visitkartengröße. Aber dann fährt ;r plötzlich auf, und seine harte, starke Stimme, die bis in den Untersten Winkel des Theaters dringt, dröhnt

zu den Unabhängigen hinüber. Nie umrankt Noske seine Worte mit schmückendem Bei werk, stets läßt er in seinen knappen, scharf geprägten Sätzen nackte Tatsachen sprechen, deren Unerschütterlichkeit seine Feinde entwaffnet. Aus ganz anderein Holz geschnitten, aber von nicht geringerer Wirkung ist der Iustizmmister Landsbevg. Schlägt Noske seine Duelle auf schwere Säbel, ist Landsberg der elegante, geschmeidige Fleurettfechter. In der Debatte sind ihm wohl nur wenige Mit glieder der Nationalversammlung gewachsen

, daß nicht alles, was Erzberger sagte, ganz hieb- und stichfest war, daß Telegramme, die er zitterte, in Wirk lichkeit ein ganz klein wenig anders aussahen — mein Gott, einem ko ungeheuer beschäftigten Manne kann doch eimnal ein Gedächtnisfehler unterlaufen. . ^ Dte Redner aus dem. Hause sind hauptsächlich die Parteigrößen aus dem Reichstag. Es ist kein Geheimnis, daß die neuen Männer in einigen Fraktionen dagegen ankämpsten. daß die „erste Garnitur" den: bewährten alten Fundus entnommen wurde. Aber im allge

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