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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 25.07.1913
Physical description: 8
des Proporzes wäre ^der ersteren Eventualität unbedingt vorzuziehen, 'einmal, weil der Proporz auch bei dem Kurienwahl- irecht der Entwicklung die weiteste Rechnung trägt. iBei einem Proportionalwahlrecht könnte die vorge- ischlagene Wahlkreiseinteilung nicht durchgeführt werden. Es müßten mehrere Wahlbezirke zu einem Kreis, womöglich ganz Nordtirol, dann Deutsch- iSüdtirol und Jtalienisch-Tirol zu nur je einem -Kreis zusammengelegt werden. Die Zusammen legung so großer Kreise garantiert

wird aber in 10 Jah ren nicht geändert — man bedenke nur, wie alt das bestehende Wahlrecht ist —, also käme dann erst auf 16.000 bezw. 20.000 Einwohner ein Abgeordneter. Die Bevölkerungsvermehrung kann bei der Wahl kreiseinteilung den Einfluß der Stadt Innsbruck auf den Landtag nicht erhöhen, obwohl die Stadt, da sie, je größer sie wird, desto mehr Steuern be zahlt, begründeten Anspruch auf eine kräftigere Ver tretung hat. Wird aber ganz Nordtirol zusammen gelegt, so kommt jede Bevölkerungsvermehrung voll

lerklasse und in der Zensuskurie der Proporz einge führt wird, dann erlangen in beiden Wählerklassen alle Parteien die ihrer Anhängerzahl entsprechenden Mandate. Die christlichsozialen Stimmen in Inns bruck werden nicht unterdrückt, ebensowenig aber auch die sozialdemokratischen und deutschnationalen in einer Landgemeinde. Der Wahlkampf würde reiner und prinzipieller geführt werden, er wäre den: Persönlichen entrückt. Heute, bei dem Wahlkreissystem, tritt die Personenfrage ganz in den Vordergrund

. Nicht für Parteiprogramme ent scheiden sich die Wähler, sondern für Personen. Wenn sich der eine oder andere konsequente Partei gänger aus einem ganz nebensächliche Grunde miß liebig gemacht hat in einem Orte, so kann gegen ihn selbst von seinen Parteianhüngern ein lustiges Kes seltreiben entfacht werden; bei Stichwahlen ist stets die Frage: Welcher Kandidat ist das kleinere Uebel? Beim Proportionalwahlrecht aber ist der Wahl- kampf dem Persönlichen entrückt: die Wähler fragen nicht mehr: Für welchen Kandidaten

entscheide ich mich?, sondern: Welche Parteiliste kann ich wählen, zu welchem Parteiprogramm bekenne ich mich? Der politische Kampf wird sachlicher, reiner und prin zipieller. Also aus Gründen der Gerechtigkeit, der politischen Moral und aus kluger Voraussicht muß das Proportionalwahlrecht gefordert werden. Wenn an Stelle der kleinen Wahlkreise Gebiete treten und an Stelle der von Schraffl vorgeschlagenen re lativen Mehrheit, die zu ganz unmöglichen Situatio nen führt, der Proporz eingeführt

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Tiroler Wastl
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Page 11 of 16
Date: 17.11.1912
Physical description: 16
vorverkauf zu dieser Veranstaltung, die als ein lite rarisches Ereignis bezeichnet werden darf, findet von heute an in der Wagner'schen Universitätsbuch- hanndlung statt. Stadt-Theater Die Aufführung von Shakespeare's prachtvoller, gewaltiger Tragödie „König Lear" ist. wie schon neulich ganz kurz berichtet wurde, vom Publikum sehr beifällig ausgenommen worden, aber die beson deren Erwartungen, die man nach den Voranzeigen hegen durfte, wornach der Obmann der deutschen Shakespeare-Gesellschaft Univ

ab, in welchen gegen die weltliche Macht der offene Widerstand gepredigt wurde. Es war ganz klar, daß eine Kirche, die wie ein weltlicher Staat organi siert war, und für alte ihre Einrichtungen den Cha rakter unantastbarer Göttlichkeit in Anspruch nahm, welche ihren Anhängern befahl, allen staatlichen Ge setzen die Achtung zu versagen, jeden weltlichen Staat ruinieren müsse, der ihrer Macht verfiel. Für die Papstkirche gab es keine staatliche Autorität außer eine von ihr approbierte, mit ihrer Erlaubnis in ihrem Namen geübte

gegen kirchliche Ueber- griffe, wenn er nur konsequent blieb, zu wahren, und auch seitens der renitenten katholischen Geist lichkeit Achtung vor der Staatshoheit zu erzwin gen wie von jedem andern Bürger des Staates. Ein geradezu grelles Licht auf das ganz unhaltbare Verhältnis zwischen Papsttum und Kaisertum warf ein im August und September stattgehabter Brief wechsel zwischen Kaiser Wilhelm I. und Papst Pius IX. Letzterer warf darin dem Kaiser vor, daß er es auf die Vernichtung des Katholizismus

an das Pradler Theater nie völlig verschwunden. Shakespeare hat als Dichter so sehr damit gerechnet, daß eine flotte Aufführung der allermeisten seiner Werke ohne sie schlankweg unmöglich ist. Es ist darum sehr zu begrüßen, daß man auf sie zurück gegriffen hat, aber man möge es ganz und gar tun, und die. eine Zimmerwand darstellende Bemalung der Zwischenwand, die den Vorhang der Hinter bühne umrahmt, mit der Farbe der übrigen Ilm kleidung der Vorderbühne zusammenstimmen, denn durch die bildhafte Bemalung

ihres Hintergrundes entsteht etwas Halbes, und das wirkt immer störend, wo etwas Ganzes, Einheitliches hingehört. So wie die Ausschmückung der Vorderbühne das Eingreifen Brandts vermissen ließ, so auch die Auf führung selbst, die sich gleich in der ersten Lear- Szene an den herkömmlichen entstellten Wortlaut der Dichtung hielt, wodurch die vom Dichter ge wollte Komödie der Aufteilung des Königreiches fast ganz ins Wasser fiel. Das Verderben dieser für das ganze Stück und den Charakter Lears so bedeu tenden Szene

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Unterinntaler Bote
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Page 20 of 22
Date: 08.10.1910
Physical description: 22
Seite Di. V Viehe F wohl Kurie den n krank Seitd liche - landw auch Arzne möger Hilfe T Insel Bilsei gegen dergl« gewer mehr Salm und \ führe Salm nur i % in % beere die e 50 <? und Bin fchlu. zu h an u zacke er ir c regel Gest« trete tung oder der hier Reisi Win des setzte trock Grä Mär welö wur) sein« Sier des fein« allm Kna^ „Aber hat er denn mit dir gezankt, Papa?" fragte Susi harmlos. Ter neugebackene Villenbesitzer fuhr zornig auf. „Ob er zankt, ist mir ganz egal." „Mir war's

, als ob du gesagt hättest..." „Liebe Susi, deine selige Mutter war ein famoses Frauenzimmer, aber Logik war ihr ganz unzugänglich. Es tut mir leid, daß ich bei dir dasselbe konstatieren muß. Ich sagte: jetzt beginnt der Krakehl mit dem Nachbar — und dabei bleibe ich." „Tu glaubst also nicht, daß er das Recht hat, sein Haus runter zureißen und einen Neubau zu errichten?" „Jedenfalls bin ich nicht nach der Villa hergezogen, um auf dem Balkon Staub zu atmen und den ganzen Tag das Hämmern vom Nachbar zu hören

." Helbing griff nach dem Kuchen. n „Ter sieht ja delikat aus. Gewiß wieder ein Werk von Ihnen, Fräulein Susi." Täbei blickte er zärtlich zu ihr hin und benützte die Gelegenheit, um ihr dankbar die Hand zu küssen. „Ja, Kuchen backen versteht sie. Aber sonst . . ." Der Professor zuckte mitleidig die Achseln mit der Nachsicht, die Gelehrte dem schwächeren Geschlecht gegenüber hin und wieder zeigen. „Papa fühlt sich heute ganz unverstanden," gab Susi zu. „Viel leicht können Sie sich besser

an die Wand geschleudert worden ist, muß mir natürlich Ersatz geleistet werden. Wann Hab' ich denn angeblich gesagt, daß sie nichts wert ist?" „Immer." „So, mein Kind? Das war die auf dem andern Brett. Tu wirst doch nie chinesisches Porzellan und schlechte Imitation unter scheiden können!" „Ach", rief Susi ganz blaß, „dann war's die falsche." „Ich wiederhole dir, die echte wars. Wo ist denn der Baumeister? Ist er noch hier oder wieder nebenan?" „Tu hast ihn ja beinahe rausgeworfen. Wenn er wieder kom men

soll, wirst du ihm schreiben müssen. Und wer weiß, ob er auch dann noch Lust hat, zu kommen." Susi begann zu weinen. „Schön. Ich werde ihn sofort holen lassen. Er ist Kenner von China-Sachen und wird die Vase taxieren, damit sie sein Bauherr ersetzt." Ter Professor schrieb ein paar Zeilen und schickte das Dienst mädchen nach dem Nachbargrundstück. Erst gegen Abend erschien der Baumeister mit einem Blumenstrauß und einem anderen Paket vor der Gartentür. „Na, Sie sehen ja ganz feierlich aus, Baumeister

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 12
Date: 09.08.1913
Physical description: 12
Erscheint a» alle« Wochentage» um 5 Uhr abends. Redaktion und Administration: Mentlgaffe Nr. 12, 1. Stork. — Manuskripte werden ; nicht zurückgesendet; anonyme Einsendungen bleiben unberücksichtigt. Inserate nach Tarif. Bei wiederholter Einschaltung tritt entsprechende Ermäßigung ein. Telephon-Nummer der »Volks-Zeitung* 893 b. Bezugspreiser Durch Austräger in Innsbruck monatl. K 1 50, viertel;. K 4 50, halb;.! K 9 —, ganz;. K 18'—; in Tirol monall. K 1*70, viertelj. K 510, halbj

. K 10-20. — Durch die Post monatlich K 160, viertelj. K 5 40, halbj. K 10-80, ganz;. K 21-60. — Einzel nummern 10 h. — Für Deutschland monatl. K 2-—, viertelj. R 6*—, halbi. K 12'—. — Für die Schweiz und das übrige Ausland monatl. K 2-50, viertelj. K 7-50, halbj. K 15 '— r J Nr. 182 Innsbruck, Samstag, 9. August 1913 21. Jahrg. I Ire LaudLagswahlresorm. Innsbruck, 9. August. ^ Eine Erklärung des Abgeordneten Schraffl. s-"Der Abg. Schraffl hat sich vor einigen Tagen in der Wiener „Reichspost" mit der Wahlreform

Der Gedanke ist daher für die Tiroler durchaus nichts „neues", sondern erschien ihnen als etwas Selbstverständ liches. Nach der Beschlußfassung des Wahlresorm- ausschusses von 1908 erklärten die Vertreter der Deutschnationaleu und der konservativen Partei allerdings, daß ihre Parteien sich mit Mehrheit ge gen die von mir vorgeschlagene Wahlreform ausge sprochen hätten und sie daher verpflichtet worden seien, bei künftigen Beratungen in diesem Sinne zu votieren. Die Tagung von 1908 endete nach ganz kurzer

Dauer ergebnislos, infolge der Obstruktion der Ita liener. Noch vor Schluß wurde mir als dem Re ferenten des Wahlreformausschusses seitens der Ne gierung mitgeteilt, daß diese eine Reform, die das Zensuswnhlrecht grundsätzlich ausschaltet, nicht der kaiserlichen Sanktion empfehlen werde." Nach diesen Ausführungen sind neben der Regie- rung die Deutschfreiheitlichen und die Konservativen Gegner der Uebertragung des Reichsratswahlrechtes auf den Landtag. Daß die ganz Blauen und die ganz Schwarzen

sich zu einem Kampf gegen demokratische Volksrechte zusammen schließen, ist sa nicht überraschend. Beide Parteien haben sich durch ihre reaktionäre Politik vom Volke ganz abgeschlossen und fürchten, daß beim allgemei nen Wahlrechte sich das Volk ihrer gar nicht mehr keine Kinder haben, eine Menge Geld und könmen leichter die blutigen Arbeiterkreuzer zur Mästung der Führer und zum Häuserbau für dieselben entbehren. Auf der einen Seite empfehlen die roten Führer also die freieste Liebe, während der Endzweck

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Tiroler Post
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Page 1 of 12
Date: 21.10.1910
Physical description: 12
des Wortes. Tief wurzelnd im Boden der Landbevölkerung, ging sein geistiger Horizont dennoch weit über politischen Rechte sollen nicht verkürzt, sondern ausgedehnt werden. Er stelle darum im Namen des christlichsozialen Landtagsklubs einen ganz neuen Antrag: von der Schaffung einer neuen allgemeinen Kurie soll abgesehen, dafür das Landtagswahlrecht in Stadt und Land aus das Gemeindewahlrecht aufgebaut werden. In den Kurien der Städte und Landgemeinden sollen das Wahlrecht

alle haben, welche in d e r Ge meinde das Gemeinde wahlrechtbe- sitzen und dazu alle jene 24jährigen österreichi schen Staatsbürger, welche inderGemeinde drei Jahre seßhaft sind. Landesaus schuß Schraffl begründete diesen Vorschlag eingehend und stellte ihn dann zur Diskussion. Die Vertreter sämtlicher Parteien nahmen diesen ganz neuen Vorschlag sehr sympathisch aus, wo bei sie freilich erklärten, vor der endgültigen Stellungnahme mit ihren Klubs ins Einverneh men treten zu müssen. Dr. Co n c i, W e n i n, Gras

Hochachtung nicht versagen konnten; denn sein grundehrliches Gemüt war ganz durchdrungen vom Geiste jener echten, einzig richtigen Toleranz, die mit der modern-sentimentalen Verwässerung und un männlichen Versöhnungskuppelei diametraler Weltanschauungen nichts zu schaffen hat und bei Eile tut not. Oft schon wurde im Landtag und Reichsrat die Notwendigkeit des Ausbaues der Eisenbahn linie Landeck—Mals erörtert und wir haben auch schon dutzendemal aus die internationale Bedeutung dieser Bahnstrecke

hingewiesen. Aber bis jetzt haben alle diese Rufe die öster reichische Regierung nicht bewegen können, den Bahnbau im Westen unseres Landes mit größerer Eile zu betreiben. Vielleicht dürfte endlich für unsere: Regierung die Meldung des Mailänder Finanzblattes „II Sole", der wir im nachfol genden Raum geben, ein Wink mit dem Zaun pfahl sein. Das oben zitierte Blatt vom 26. und 27. September bringt nämlich aus den Nachbar tälern „jenseits unserer Berge" folgende ganz interessante Nachricht: Bekanntlich

dieser elektrisch zu betreibenden, normal- spurigen Bahnlinie T i r a n o—B ormio unter den beteiligten Veltliner, bezw. reichsitalienischen Interessenten dieser Tage ein Uebereinkommen aller Hochachtung vor der ehrlichen Ueberzeugung des Gegners die Rechte des persönlichen Stand punktes allzeit hochzuhalten weiß. Sein Stand punkt aber war der christlichsoziale. Ganz durch drungen von dem Gedanken, daß der wirr ver schlungene Knoten der sozialen Probleme nur durch einen Alexanderhieb von christlichsozialer

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 31.01.1919
Physical description: 12
darauf, daß in den von den Franzosen besetzten Gebieten Deutschlands nicht nur die Teilnahme an der Wahl, son dern sogar Wähleroersammlungen zugelassen wurden. Das Stimmenergebnis im nicht- besetzten Bezirke Lienz soll einen An haltspunkt bilden für die Auftei lung der acht Mandate in Deutfchfüdtirol. Katholische Wähler und Wähle rinnen im Lienzer Bezirke, euere Wahlbeteiligung bis zum letzten Wähler und Wählerin istfürdieFrageeinesselb- ständigen katholischen Tirols von ganz besonderer Wichtigkeit

! Die Quertreibereien der „Innsbrucker Nach richten". Dieses Blatt bemüht sich in letzter Zeit ganz auffällig, eine Hetze unter den katholi schen Wählern in Stadt und Land anzuzet teln. Die Koppelung der Wahllisten des Bauernbundes und Volksvereines muß zu diesem Zwecke herhalten. In der einen Num mer hetzt dieses, trotz seines deutschen An striches zum Vermittlerblatt deutsch-italieni scher Schmutzverhältnisse herabgesunkene Schundblatt die städtischen Wähler auf, daß sie bei den Wahlen nur Vorspanndienste

nach ihrem neuen Bestimmungs ort. Die Mutter besonders war ganz un tröstlich. »Was nützt uns nun diese sehr ersehnte Freiheit?" sagte sie. „All die Leiden und Ar beiten unserer geliebten Tochter haben also keimn anderen Erfolg, als sie für immer un ter Weife die Bauern zu verhetzen. Nutzen wird es der verschlagenen Tante nichts, denn sowohl die katholischen Stadtwähler, wie die bäuerlichen Wähler wissen, was sie zu wissen nölig hoben und die „Innsbrucker Nachrich ten" fürchten eben dieses „Wissen" der katho

es da nicht. Nichts für ungut, die Wahrheit muß heraus. Die Ehereformgefahr ist vorläufig vorüber. In der Wiener Nationalversammlung (ehe maliges Parlament) wurde am 23. Jänner darüber beraten Bei der Abstimmung ist sie mit 62 Stimmen gegen 52 zum Falle gekom men. Zu den 51 Stimmen der Christlich- sozialen gesellten sich noch 11 deutsch- nationale Stimmen, welch letztere deswe gen dagegen stimmten, weil sie der ganz rich tigen Anschauung waren, daß die provisorische Negierung gar nicht berechtigt ist, ein derarti ges

der Nonnen, wo sie sich nun ihren Eltern hinter dem Gitter zeigte. „Lebt wohl, meine teuren Eltern," sagte sie leise, „Eure Tochter gehört jetzt ganz Gott an, aber sie wird Euch nie vergessen. Teurer Vater, liebe Mutter, bringt, o bringt das Opfer, das Gott von Euch verlangt, und er wird Euch tausendfach dafür segnen!" • Rosa lehnte sich ganz erschöpft ans Gitter; die Tränen, die sie bisher gewaltsam zurück- gehalten, benetzten nun ihre Wangen. Die waren. Die Eheresormfrage ist nur ausge' schoben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 12
Date: 23.09.1911
Physical description: 12
des Reichspartei-Sekretariats scheinen aber noch andere Gründe maßgebend gewe- angeflogen war. Pfui und abermals pfui darüber! So bis zum Rande war seine Seele von Ekel noch nie erfüllt gewesen wie in dieser Stunde. Und wer da hätte behaupten wollen, im Grunde wärs nur die alberne Kokette, die ihn so ganz außer Rand und Band brachte, der würde denn doch in einem dicken Irrtum befangen sein und der würde ihn in einer so beleidigenden Weise herabsetzen, daß man dafür eigentlich hätte Genugtuung fordern müssen

. Das hätte noch gefehlt, um so eine sich in die Unkosten ehrlicher moralischer Entrüstung zu stürzen und sich selber zum Ueberdruß zu werden! Warum nicht gar! Das wäre denn doch der Ehre zu viel gewesen, die man solch einem Geschöpf antat. Nein, die Sache lag bedeutend tiefer, hatte ganz an dere Dimensionen angenommen. Die schamlose Un treue dieses Fräuleins Emmy Löffler war vielleicht der Tropfen, der den Becher zum Ueberfließen ge bracht hatte, weiter a sicherlich nichts. Gram und Empörung empfand

noch nicht vollends offenkundig wird. Die Wiener haben sich nämlich nicht nur von den übrigen Christlichsozialen separiert, auch unter sich selbst, im letzten Bollwerk, im Bürgerklub, der Organisation der Wiener Ge- meinderatsmehrheit, haben Separatisten eine eigene Partei gebildet. Die Dissidenten wollen formell zwar im Bürgerklub verbleiben, aber nur als be sondere „Nationale Vereinigung". Die Macher die ser Vereinigung sagen aber ganz offen heraus, daß der christlichsoziale Humbug in Wien nie mehr auf erstehen

und sich nur eine neue Partei durchsetzen könne. Bedarf es noch eines Einbekenntnisses, daß die christlichsoziale Partei in Wien ganz und gar in Fransen gegangen? Die Dissidenten bilden eine „Nationale Vereinigung", weil die alte Partei zu wenig deutsch, zu viel klerikal und agrarisch ist. In allen Punkten also das Gegenteil von den bisheri gen Christlichsozialen. Da wird der „Anzeiger" seine über die Vorgänge in Wien kopfscheu oder wankelmütig gewordenen Leute wenig trösten kön nen, wenn er die Sezession in Wien

und seinen Grübchen in den rosigen Backen sonst hieß — es war schon stark, das mußte man sa gen. Dieses seines glücklicheren Nebenbuhlers lvegen mußte er sich wahrhaftig schämen, je als Bewerber um die Hand Emmy Löfflers aufgetreten zu sein. Im Uebrigen — sie war wohl noch eine von den Besseren. Vielleicht nicht ganz so hohl, nicht ganz so frivol wie die anderen. Man hatte doch ein bißchen mehr mit ihr sprechen können als von Moderoma nen, von Gesellschaftsklatsch und von dem neuen Te nor, nach dem schon

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 14.11.1910
Physical description: 8
sein. Die Budgetdebatte stand im Zeichen der Wahl reform, die als beunruhigendes Gespenst ihre Schat ten für alle Parteien voranswars. Es war eine wahre Freude, wie die Christlichsozialen und die Deutschnationalen sich gegenseitig Volksfeindlichkeit an den Kops warfen, uni wieder Volksfreundlichkeit und demokratisches Fühlen und Handeln für sich ganz allein in Anspruch zu nehmen. Als ein be zeichnendes Moment ist festzunageln, daß es Schrasfl als Schwindel bezeichnet^ das Wahlrecht von eitler Steuerleistung abhängig

re den. Damit er ja um keine Sekunde hinter den Rhetorikern zurücksteht, nimmt er jeden Augenblick die Uhr zur Hand. Das Lob auf die christlichsoziale Wirtschaft, das der Niedrist in den Saal schmet terte, war diesmal ganz außerordentlich konfus. Aber dem Niedrist selber hat's gefallen. Abg. Schrasfl konstatiert, daß das Landes budget keine Mängel habe, es sei nach dem Muster des Reichs-Budgets zusammengestellt und ge währe infolgedessen eine klare (?) Einsicht in die Finanzlage des Landes. Redner lobte dann seine Partei

über den grünen Klee. Ihr verdanke das Land, daß der Staat ei nige Millionen für Straßen- und Wasserbauten her gebe. Auch der „nationale Friede" in Tirol sei ein Werk der Christlichsozialen. Dann produzierte sich Schrasfl als Schulfreund, indem er pathetisch er klärte: „Ich bin stolz darauf, daß lvir soviel für die Schule ausgebem Wir wollen, daß die Bauern ge scheiter werden, und ich möchte nur wünschen, daß unsere Bauern noch 2 — 3 Jahre in die Winterschule gehen." Das ist ja ganz schön, aber die Zeit

. C h r i st o m a n n o s wendet sich gegen die Behauptung des Abg. de Gentili, als seien die Li beralen an dem Niedergange des Bauernstandes schuld. Abg. von Guggenberg (gegen Christoman- nos gewendet), sagt, mit den Liberalen sei die libe rale Gesetzgebung im Reichsrate gegen die Bauern gemeint, die auch ihre Schatten ganz selbstverständ lich auf Tirol geworfen habe. Was die Wahl reform anbelangt, so erkläre ich, daß sie (die Frei sinnigen) zwar die besseren Demokraten s e i n w o l- l e n , während w i r die besseren

Klubs gestellt, wurde natürlich angenommen. Dagegen stimmten die Freiheitlichen aller Parteien. Uns sind solche Anträge höchst gleichgiltig. Wenn sich die Herren Wackernell, von Guggenberg und Konsorten als päpstliche Leibwache produzieren wollen, so ist das ihre Sache. Aber ganz etwas an deres ist es natiirlid), wenn der Papst im Tiroler Landtag, also in einer öffentlichen Körperschaft, als Souverän gefeiert und verherrlicht wird. Wo soll das hinaus? Es ist doch nicht gut anzunehmen, diU- man Piu

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 15.04.1914
Physical description: 8
. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 h; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengenommen. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. politische Gsterbetrachtungen. 6 Wie es ja ganz erklärlich ist, beschäftigen sich die politischen Osterbetrachtungen der österreichischen Presse mit der derzeit recht unerfreulichen innerpoliti- schen Lage. Aus dem Verfassungsstaat Oesterreich ist ein Polizeistaat geworden, so schrieb

zu haben. Nach den Osterbetrachtungen der tschechischen Presse zu schließen, scheinen all die erlittenen politischen Miß erfolge die tschechischen Obstruktionisten noch nicht eines besseren belehrt zu haben. „Ohne böhmischen Land tag keinen Reichsrat", so lautet nach wie vor der Schlachtruf der Obstruktionsparteien. Und der Regie rung ist dies ganz recht. Sie beeilt sich mit dem Landtag nicht, hat aber dafür den Reichsrat genommen. Von den neuen Verständigungsversuchen, die Graf Stürgkh ankündigte, ist nichts mehr zu hören. Läge

noch ein schönes Projekt ist. Auf ganz ähnliche Weise ist bei den Stromregulierungen vorgegangen worden. Die Jnn- regulierung, welche eine unbedingte Notwendigkeit wäre, wird fort und fort hinausgeschoben. Wenn Straßen, wie jene von Niederndorf nach Oberaudorf gebaut werden, ohne daß eine öffentliche Ausschreibung erfolgt und dieser Straßenbau unter der Hand vergeben wird, so ist dies durchaus nicht in der Ordnung. Mit dem neuen Wahlgesetz könne man jedenfalls nicht zufrieden sein, da die Ueberlegung

diese Behauptung grundfalsch ist, denn wenn wir uns hin und wieder gegen die Geistlichkeit in Opposition befinden, so liegen derselben ganz andere Umstände zu Grunde, die mit der Religion gar nichts zu schaffen haben. Unsere Geistlichen sind die wenigsten national, während die italienische Geistlichkeit in ihrer Gänze auf nationalem Boden steht. Redner kommt auf die Kandidatur des Landeshauptmannes Dr. Kathrein zu sprechen, welche er herzlichst begrüßt, da derselbe stets auf der Seite der Deutschen

meister Egger-Kusstein in seiner Eigenschaft als aus gestellter Kandidat der Zensuskurie des II. Wahl kreises über die bevorstehende Landtagswahl und die Ergebnisse des bisherigen Tiroler Landtages sprach. Die Versammlung, in der Herr Dr. Zuchristian den Vorsitz führte, war von zka. 70 Wählern besucht; auch die Christlichsozialen waren etliche 20 Mann stark erschienen und entwickelte sich zwischen den beiden Par teien ein gegenseitiger Meinungsaustausch, der aber einen ganz friedlichen Charakter trug

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Tiroler Post
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Page 8 of 24
Date: 27.02.1914
Physical description: 24
Nationalpartei versendet eine Erklärung, in der gesagt wird, daß es ganz ausgeschlossen sei, daß das rumänische Volk dem Attentate nahestehe. Das rumänische Volk habe in sei nem Kampfe immer nur politische Mittel ge braucht und sei nie weiter gegangen. Verkehr. Der Lokomotivbetrieb aus der Mittenwald bahn. Wir haben seinerzeit von einer Interpella tion Erwähnung gemacht, oie der Abgeordnete Unterkircher in diesem Betreffe im No vember 1913 im Abgeordnetenhause an den Herrn Eisenbahnminister gerichtet

also, daß die mit Recht befürchtete Feuersgefahr fortbe stehe und die Unternehmung, welche doch nur eine Konzession für elektrischen Betrieb besitze und nicht für Dampfbetrieb, eine Betriebskraft verwende, zu deren Benützung 'auf dieser Linie sie ganz und gar nicht berechtigt sei, wurden in der Interpellation die Anfragen^gestellt: „1. Ist Eurer Exezellenz dieser Sachver halt bekannt? 2. Sind Eure Exzellenz geneigt, für eine Ga rantie zu sorgen, daß für den Fall eines Brand unglückes den davon Betroffenen der volle

Scha den vergütet werde und daß weiterhin die Füh rung von Zügen mit Dampf auf der Strecke Garmisch—Reutte raschestens durch die Führung mit elektrischen Maschinen ersetzt werde?" Auf die erwähnte Jnterepllation erteilte der Herr Eisenbahnminister dem Herrn Abgeordne ten zu Beginn dieses Monats folgenden Bescheid: Der Güterandrang auf den österreichischen und bayerischen Strecken der Mittenwaldbahn war vom Oktober bis in die Zweite Hälfte November vorigen Jahres ganz unerwartet groß, weshalb

auf der Mitetnwaldbahn wird sich hienach im-Inter esse der vollen Befriedigung ber Verkehrsan sprüche auch in den nächsten Perioden außer ordentlich starken Verkehrsandranges noch nicht j ganz vermeiden lassen und es wurde daher die Verfassung und Vorlage eines Projektes behufs Durchführung der im Gesetze vorgesehenen kom- nnssioneLen Erhebungen und Feststellung der notwendigen Vorkehrungen zum Schutze der An rainerbauten angeordnet, durch deren Ausfüh rung, beziehungsweise Handhabung jede bestu- dere Gefahr

ergibt sich ferner, daß er allein im leh ren Monat seines Lebens über 1800 Franken an Arme verschenkte, meist an verschämte, damit die Oeffentlichkeit möglichst wenig von seinen Wohl taten erfahre. Wären nicht die zahlreichen Ge schenke da, die er bei Lebzeiten erhalten hach und Wenn die Kanssrau nicht weisi, welchen Zu satz sie zum Dohnen- kassee nehmen sott,prv- biere sie Kathreiners Kneipp-Malcklraffee. Sie wird ganz zufrieden fein. Des« versuch beachte mm, bitte, »,-Kochvorschrisl. überall

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Tiroler Post
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Page 7 of 12
Date: 20.03.1914
Physical description: 12
wählen; aber nicht umgekehrt, nicht jeder Gemeindewähler war Landtags- Wähler; im Gegenteil, in den Landgemein den mit drei Wahlkörpern waren nur die Wähler der ersten zwei Wahlkörper Land tagswähler und diese machten oft kaum ein Fünftel der gesamten Gemeindewähler aus. Es kam vor, daß solche, die 200 und mehr Kro nen Steuer zahlten, gar kein Landtagswahl recht hatten. — Im neuen Landtag ist dies ganz anders. Das Gemeindewahlrecht ist über haupt kein Erfordernis mehr für das Land tagswahlrecht

, die Bedingungen desselben sind ganz selbständig aufgestellt. Nach der neuen Landtagwahlordnung sind die 75 Volksabgeordneten in zwei Wäh lerkurien geteilt, die' vierte (Z e n f uswahl- kurie) und die fünfte (Allgemeine Wähl er Kurie). Die Zensuswählerkurie wählt 54, die allgemeine Wählerkurie 21 Ab geordnete. Diese letzteren sind in unserem Landtagswahlrecht etwas ganz Neues, wäh rend die Abgeordenten der Zensuswahl kurie so ziemlich dasselbe sind, wie im alten Wahlrecht die Abgeordneten der Städte und Orte

(Nr. 10). Von diesen hat der Bezirk Trient zwei Abgeordnete, wäkrend die ande ren vier nur je einen haben, so daß die Städte und Orte von Jtalienischtirol durch ebenso- viele Abgeordnete der Zensuskurie wie früher vertreten sind. — b) Welche sind die Wahlbezirke der übrigen Ortsgemeinden? Auch diese Wahlbe zirke schauen nach der neuen Landtagswahl ordnung ganz anders aus, als nach der alten. Bisher waren besonders die Landgemeinden des Etschtales verhältnismäßig sehr benach teiligt. Die Landgemeindebezirke von Bozen und Meran

Wahlordnung davon ganz abgegangen und hat als Grundlage die Gerichtsbezirke genommen und zu jedem Wahlbezirke foviele Gerichtsbezirke zusammengefaßt, daß, so gut es möglich war, eine Gleichmäßigkeit heraus gekommen ist. Natürlich gehören jene Ge meinden des Gerichtsbezirke«, die zu einem Wahlbezirke der Städte und Orte gehören, nicht dazu. — Gehen wir also die neuen Land tagswahlbezirke von Norden nach Süden der Reihe nach durch, wobei wir wieder die im Gesetze verwendeten Nummern benützen

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Außferner Zeitung
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Page 8 of 24
Date: 01.03.1914
Physical description: 24
Nationalpartei versendet eine Erklärung, in der gesagt wird, daß es ganz ausgeschlossen sei, daß das rumänische Volk dem Attentate nahesiehe. Das rumänische Volk habe in sei nem Kampfe immer nur politische Mittel ge braucht und sei nie weiter gegangen. Verkehr. Der Lokomotivbetrieb aus der Mittenwald bahn. Wir haben seinerzeit von einer Interpella tion Erwähnung gemacht, die der Abgeordnete Untertircher in diesem Betreffe im No vember 1913 im Abgeordnetenhause an den Herrn Eiseubahnminrster gerichtet

also, daß die mit Recht befürchtete Feuersgefahr fortbe stehe und die Unternehmung, welche doch nur eine Konzession für elektrischen Betrieb besitze und nicht für Dampfbetrieb, eine Betriebskraft verwende, zu deren Benützung auf dieser Linie sie ganz und gar nicht berechtigt sei, wurden in der Interpellation die Anfragen gestellt: „1. Ist Eurer Exezellenz dieser Sachver halt bekannt? 2. Sind Eure Exzellenz geneigt, für eine Ga rantie zu sorgen, daß für den Fall eines Brand unglückes ben davon Betroffenen der volle

Scha den vergütet werde und daß weiterhin die'Füh rung von Zügen mit Dampf auf der Strecke Garmisch—Reutte raschestens durch die Führung mit elektrischen Maschinen ersetzt werde?" Auf die erwähnte Jnterepllation erteilte der Herr Eisenbahnminister dem Herrn Abgeordne ten zu Beginn dieses Monats folgenden Bescheid: Der Guterandrang auf den österreichischen und bayerischen Strecken der Mittenwaldbahn war vom Oktober bis in die zweite Hälfte November vorigen Jahres ganz unerwartet groß, weshalb

auf der Mitetnwaldbahn wird sich hienach rm Inter esse der vollen Befriedigung der Verkehrsan- fprüche auch in den nächsten Perioden außer ordentlich starken Verkehrsandranges noch nicht ganz vermeiden lassen und es wurde daher die Verfassung und Vorlage eines Projektes behüss Durchführung der im Gesetze vorgesehenen kom-. missionellen Erhebungen und Feststellung der notwendigen Vorkehrungen zum Schutze der An rainerbauten angeordnet, durch deren Ausfüh rung, beziehungsweise Handhabung jede beson dere Gefahr

, daß er allein im leh ren Monat seines Lebens über 1800 Franken an Arme verschenkte, meist cm verschämte, damit' die Oeffentlichkeit möglichst wenig von seinen Wohl taten erfahre. Wären nicht die zahlreichen Ge schenke da, die er bei Lebzeiten erhalten hat und Wen« die äansfron nicht weitz, welchen Zu satz sie zum Dohnen- kassee nehmen sol!,prv- biere sie Kathreiners Kneipp-Dtalzkassee^ Sie wird ganz zufrieden fein. ®«im Otcfttd) beachte man. bitte. »„Kochoarsitzrisl. Überall zu haben. Wer »uainhrllche

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Außferner Zeitung
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Page 7 of 20
Date: 22.03.1914
Physical description: 20
auch nicht m den Landtag wählen; aber nicht umgekehrt, nicht jeder Gemeindewähler war Landtags wähler; im Gegenteil, in den Landgemein den mit drei Wahlkörpern waren nur die Wähler der ersten zwei Wahlkörper Land- cagswähler und diese machten oft kaum ein Fünftel der gesamten Gemeindewäyler aus. Es kam vor, daß solche, die 200 und mehr Kro nen Steuer zahlten, gar kein Landtagswahl- cecht hatten. — Im neuen Landtag ist dies ganz anders. Das Gemeindewahlrecht ist über haupt kein Erfordernis mehr für das Land

tagswahlrecht, dis Bedingungen desselben sind ganz selbständig aufgestellt. Nach der neuen Landtagwahlordnung sind die 75 Volksabgeordneten in . zwei Wäh lerkurien geteilt, die vierte (Zensuswahl- Kurie) und die fünfte (Allgemeine Wähl er Kurie). Die Zensuswählerkurie wählt 54, die allgemeine Wählerkurie 21 Ab geordnete. Diese letzteren sind in unserem Landtagswahlrecht etwas ganz Neues, wäh rend die Abgeordenten der Zensuswahl kurie so ziemlich dasselbe sind, wie im alten Wahlrecht die Abgeordneten

(Nr. 10). Von diesen hat der Bezirk Trient zwei Abgeordnete, während die ande ren vier nur je einen haben, so daß die Städte und Orte von Italienischtirol durch ebenso- viele Abgeordnete der Zensuskurie wie früher vertreten sind. — b) Welche sind die Wahlbezirke dev übrigen Ortsgemeinden? Auch diese Wahlbe zirke schauen nach der neuen Landtagswahl ordnung ganz anders aus, als nach der alten. Bisher waren besonders die Landgemeinden des Etschtales verhältnismäßig sehr benach teiligt. Die Landgemeindebezirke von Bozen und Meran

Wahlordnung davon ganz abgegangen und hat als Grundlage die G e r i ch t s b e z i r k e genommen und zu jedem Wahlbezirke soviele Gerichtsbezirke zusammengefaßt, daß, so gut es möglich war-, eine Gleichmäßigkeit heraus gekommen ist. Natürlich gehören jene Ge meinden des Gerichtsbezirkes, die zu einem Wahlbezirke der Städte und Orte gehören, nicht dazu. Gehen wir also die neuen Land tagswahlbezirke von Norden nach Süden der Reihe nach durch, wobei wir wieder die im Gesetze verwendeten Nummern benützen

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Lienzer Nachrichten
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Page 2 of 12
Date: 21.03.1914
Physical description: 12
von berufener Seite mitgeteilt worden, daß die Vertrauensmänner des Lienzer Be zirkes diesmal die Aufstellung des Kandidaten der allgemeinen Kurie dem Brunecker Bezirk überlassen, Hellweger lehnte aber auf mündlich und schriftlich vorgebrachte Ersuchen die Kandidatur ganz entschieden a b. Sodann wurde die allgemeine Kurie in Verhandlung gezogen. Landesausschuß Schraffl machte aufmerksam, daß es sich hier um einen Ab geordneten für ganz Pustertal handle, indem die Landgemeinden beider Zensusbezirke

von Bruneck und Lienz zusammen einen Bezirk der allgemeinen Kurie bilden. Er betonte ferner, daß die Vertrauens männer des Bezirkes Sillian erklärt hätten, die Auf stellung des Kandidaten diesmal dem Bezirke Bruneck zu überlassen. Im Lienzer Bezirke sei das allge meine Verlangen, daß ein Bauer aufgestellt werde, und er schlug hiefür den Abgeordneten Winkler vor, der aber trotz allen Zuredens, auch seitens der Versammelten selbst, die Annahme dieser Kandidatur ganz entschieden ablehnte. Er selbst machte

. Gestern haben nun die Christlichsozialen im ersten Ansturm alle 48 Man date an sich gerissen — ein Sieg auf allen Linien, der in der christlichgesinnten Bevölkerung Wiens unbeschreiblichen Jubel hervorgerufen hat. Die für heute in Aussicht genommenen Stichwahlen entfallen also vollständig. Die Zahl der christlichsozialen Stimmen ist im selben Verhältnis wie die Bevöl kerungszahl überhaupt angewachsen. Sozialdemo kraten und Deutschnationale haben in manchen Be zirken ganz erhebliche Verluste erlitten

sie eine Ge stalt auf sich zuschießen, einen Mann, der gleich ihr Schlittschuhe an den Füßen trug. Daß es kein Bauer war, sah das junge Mädchen, je näher der Fremde kam. Jetzt waren sie sich ganz nahe und blickten sich prüfend an. Der Schlittschuhläufer war ein Mann von höchstens dreißig Jahren, groß und kräftig gebaut, er trug einen dunklen, mit Schnüren und Astrachan besetzten Rock und hohe Stiefel. Im Vorbeilaufen lüftete er die Pelzmütze und Anna neigte leicht das Haupt; im nächsten Moment eilten

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Lienzer Nachrichten
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Page 5 of 12
Date: 21.03.1914
Physical description: 12
auch nicht in den Landtag wählen; aber nicht umgekehrt, nicht jeder Gemeindewähler war Landtags wähler; im Gegenteil, in den Landgemein den mit drei Wahlkörpern waren nur die Wähler der ersten zwei Wahlkörper Land tagswähler und diese machten oft kaum ein Fünftel der gesamten Gemeindewähler aus. Es kam vor, daß solche, die 200 und mehr Kro nen Steuer zahlten, gar kein Landtagswahl recht hatten. — Im neuen Landtag ist dies ganz anders. Das Gemeindewahlrecht ist über haupt kein Erfordernis mehr für das Land tagswahlrecht

, die Bedingungen desselben sind ganz selbständig aufgestellt. ^ Nach der neuen Landtagwahlordnung sind die 75 Volksabgeordneten in zwei Wäh lerkurien geteilt, die vierte (Zensuswahl- k u r i e) und die fünfte (Allgemeine W ä hlerkurie). Die Zensuswählerkurie wählt 54, die allgemeine Wählerkurie 21 Ab geordnete. Diese letzteren sind in unserem Landtagswahlrecht etwas ganz Neues, wäh rend die Abgeordenten der Zensuswahl- lwrie so ziemlich dasselbe sind, wie im alten Wahlrecht die Abgeordneten der Städte und Orte

(Nr. 10). Von diesen hat der Bezirk Trient zwei Abgeordnete, während die ande ren vier nur je einen haben, so daß die Städte und Orte von Jtalienischtirol durch ebenso viele Abgeordnete der Zensuskurie wie früher vertreten sind. — b) Welche sind die Wahlbezirke der übrigen Ortsgemeinden? Auch diese Wahlbe zirke schauen nach der neuen Landtagswahl ordnung ganz anders aus, als nach der alten. Bisher waren besonders die Landgemeinden des Etschtales verhältnismäßig sehr benach teiligt. Die Landgemeindebezirke von Bozen und Meran

Wahlordnung davon ganz abgegangen und hat als Grundlage die Gerichtsbezirke genommen und zu jedem Wahlbezirke soviele Gerichtsbezirke Zusammengefaßt, daß, so gut es möglich war, eine Gleichmäßigkeit heraus gekommen ist. Natürlich gehören jene Ge meinden des Gerichtsbezirkes, die zu einem Wahlbezirke der Städte und Orte gehören, nicht dazu. — Gehen wir also die neuen Land tagswahlbezirke von Norden nach Süden der Reihe nach durch, wobei wir wieder die im Gesetze verwendeten Nummern benützen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 24.03.1914
Physical description: 8
besondere Ehren zu bereiten. Auf alle Anwürfe antworteten wie auf Kommando seine Anhänger: „Wir wollen nichts hören; es soll nur einer auf stehen, der dem Michl Mayr nachsagen kann, daß er jemanden umgebracht hat!" Die Einwände der Gegner, daß man auf diese Weise ja die Kandidaten im Zuchthaus suchen könnte, fruchteten nichts. Michl Mayr hat tatsächlich noch niemanden ermordet und er wurde daher trotz seines chronischen Gesinnungs wechsels, den man ihm am Sonntag ganz gehörig unter die Nase rieb

, für den Nordtiroler Städte bezirk als Kandidat aufgestellt, ftiit: den Vorwurf des Gesinnungswechsels hatte Mayr übrigens die Ausrede, daß auch der jetzige Erzbischof in Wien Dr. Piffl Mitglied der Burschenschaft „Brunosudetia" war. Die in Bereitschaft gehaltenen Zeugen für Mayrs politische „Zuverlässigkeit und Ehrenhaftig keit" wurden ganz einfach nicht zugelassen, weil sie nicht imstande waren, zu beweisen, „ob Mayr oan umgebracht hat" ... In der Konferenz, die übri gens ein gerichtliches Nachspiel haben dürfte

über dem ersten Menschen sei nes Jahrhunderts so gleichgültig zusammenschlägt, wie über dem unbedeutendsten . . ." „Sie treiben die Bescheidenheit in der Tat so weit, daß man Mühe hat, ihr zu folgen! Wie verwundert würden gewisse Leute sein, welche von Ihrem Ehrgeiz ganz andere Dinge erwarten oder besorgen — wie würden sie staunen, wenn sie mit mir solche Worte aus Ihrem Munde vernähmen! Wie würde vor allen Jhro Durchlaucht schmerz lich befremdet sein, welche sich wohl mit ganz anderen Ideen und Plänen

in Euch erneut? Warum soll das Weib dem Manne ihrer Liebe nicht gehören dürfen — warum soll ich nicht ganz mein nennen, was ich mir durch mich selbst errang, was doch mir gehört im tiefsten Wesen? Ist Claudia darum minder Weib, weil sie eine Fürstin ist — bin ich mmder Mann, weil ich nicht den Hermelin um die Schultern trage?" „Ich will es erreichen!" rief er und streckte wie gebietend die Hand über das Land hin. „Freilich — das Kaiserhaus wird zürnen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 24
Date: 24.04.1914
Physical description: 24
auf seinen Bauernbrief die gerechte Erwiderung gefunden hatte, war es wirklich zu wundern, daß er sich wieder mit einer ganz unglaublichen Frechheit an den Vorsitzenden wandte, um demselben ver lesen zu dürfen. Nachdem dies von der Ver sammlung einstimmig abgelehnt wurde, versuchte der saubere Herr in anderer Weise dieselbe zu stören und verstieg sich sogar so weit, die un eigennützige Tätigkeit des Herrn Landeskultur ratspräsidenten in anrüchiger Weise zu kritisie ren. Er versuchte, die von selbem geleitete

s K ap i t a l h e rau s zus ch la gen und es könnte ihm passieren, daß er nicht immer so geduldige Zuhörer finden dürfte. Nach einem vom Herrn Vorsitzenden L e r ch e r sämt lichen Anwesenden ausgebrachten Hoch auf Papst und Kaiser wurde die Versammlung mit einer Vretrauenskundgebung an die beiden Kandida ten geschlossen. Alpbach, 5. April. Der Antholzer Bauernbrief in Nr. 7 hat mir nicht übel gefallen. Es ist ganz richtig, daß die Vieh prämiierungen nur für die ohnedies gut bemittel ten Viehbesitzer sind, denen

es ein leichtes ist, erst klassige Zuchtkälber einzustellen und denen auch der Kostenaufwand, der mit der Aufzucht eines erst klassigen Tieres verbunden ist, nichts tut. Hingegen ist es bei armen Bergbauern etwas ganz an deres; der müßte, um ein. schönes Zuchtkalb zu kau fen, eine Kuh verkaufen. Dazu kommt noch, daß einem armen Bergbauer die Aufzucht viel teuerer kommt als manchem anderen, weil er zu wenig gutes Futter hat; er müßte daher viel Futter kaufen und das macht seinem Geldbeutel Sorge. Ferner müßte

Zuchtvieh anschaf fen. Die Adeligen in einem Staate bekommen in der Regel die höchsten Stellen, die einem Bürger lichen nur sehr selten zugänglich sind. So ähnlich macht es auf mich den Eindruck, ist es mit den Viehzuchtprämiierungen. Die Tiere aus einer Guts herrschaft, von einem Zuchtverbande oder von einer Landeszuchtstation sind die Adeligen unter den Tieren. Jetzt findet eine Prämiierung statt, an der auch ein Bauer mit einem Prachtstier oder Prachtkuh teilnimmt. Wenn ein solcher Bauer nicht ganz

durchfällt, dann kann er noch von Gluck sagen. Der Preis ist aber ein ganz minderwertiger; die ersten Preise bekommen eben die Adeligen unter den Tieren, wenn sie sich auch oft nicht mit den minder oder gar nicht prämiierten Tiere mesten können. Das mindere, aber adelige und mit den ersten Preisen prämiierte Tier wird dann um den doppelten Preis verkauft. Bruneck, 18. April. (Allerlei.) Auch bei uns wurde die Ernen nung des allverehrten Bundesobmanns Schraffl zum Präsidenten des Landeskulturrates

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 12
Date: 02.05.1914
Physical description: 12
aber, daß eine solche Er-i oberung nur möglich ist, wenn den Zensiten und^ i Privilegierten ein Doppelwahlrecht gegeben wird. Engherziger Egoismus und schnöde Mandatssucht hat die Deutschnationalen gegen eine eigene Wähler klaffe der Arbeiter und ganz kleinen Zensiten in den Kampf geführt. Engherziger Egoismus und schnöde- Mandatssucht bewog sie, in der Allgemeinen Wählers klaffe in Innsbruck I ihr Haupt, den Bürgermeister Greil, zu kandidieren. Nur Greil kann das Mandat erobern — hieß es in deutschnationalen Kreisen

ist die, daß die deutschnatio- nals Partei uns Sozialdemokraten ferngehalten hat von der Verwaltung unserer Stadt. Schändliche und darum ganz undeutsche Hinterhältigkeit hat die Ge meindewahlreform für Innsbruck durch zehn Jahre vereitelt. Mit aMn Mitteln suchte die Rathauspar- Lei zu verhindern, daß ein Sozialdemokrat Einzug halte im Rathaus, daß unsere Partei mitarbeite an der Verwaltung, daß sie zeige, was sie zu leisten ver mag. Und dieselbe Partei, die die Wahlreform durch kreuzte, frägt jetzt, was die vom Gemeinderat

, die für diesen ersten proletarischen Befreiungskampf unter religiöser Gestaltung dargebracht werden muß ten, doch der Siegeslauf des Christentums war voll bracht. Eine andere Frage ist nun die, wie das Christen tum nach so vielen Wandlungen nach nahezu erreich ter Einigung ausfah. Mit der Uebertragung aufs H den tum wurde dieser anfänglich jüdischen Volks bewegung allmählich ein ganz anderes Bewußtsein, ein anderer Charakter gegeben. Die anfänglich aus krcletarischen Einflüssen und einem höheren Mensch

verschluckte, war derselbe so zirka halb alt- und halb neutestamentarischer Natur und die neutestamentarifche Hälfte ebenfalls weit von der ursprünglichen Lehre Jesu entfernt. Was wir nun vom Christentum in dessen wirklichen! Leben überliefert erhalten, ist nichts anderes mehr als der heidnische Walfisch, aus dessen Innern der umgewan delte Jonas durchleuchtet und nur in ganz matter Leuchte das Bild des Nazareners durchschimmert. Doch braucht man vergleichsweise bereits

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 02.06.1912
Physical description: 12
, und der junge Klerus, die Kooperatoren, die zurzeit der konservativen Herrschaft von ihren Psarrherren stramm am Zügel gehalten wurden, ergriffen be geistert die Gelegenheit, um ebenfalls zu politischer Macht zu kommen und diese Gier war so stark, der uralte Pfaffentrieb nach weltlicher Herrschaft so gewaltig in diesen Neuangestellten „Arbeitern im Weinberge des Herrn", daß die Mahnungen, ja die Verbote ihrer kirchlichen Oberen, ihrer Bi schöfe den jungen Pfaffen ganz Wurscht waren. Die Bischöfe

. Die Zentralstelle Roms, von wo aus es am besten und schnellsten über tirolische Verhältnisse informiert wird, ist nicht Brixen, wo der Haupt- bischos residiert, sondern das Iesuitenkolleg zu Inns bruck, dessen bekannte und unbekannte Reporter nicht nur alle Haupttreppen kennen, die zu den Gemächern der einflußreichen Herren in Innsbruck führen, son dern für Hintertüren eine ganz hervorragende Witterung in ihren Adlernasen haben und daher Dinge erfahren, die der Bischof in Brixen, wenn er sie erfährt, sehr spät

kennen lernt. Von hier aus erfuhr auch Rom zuerst, daß es mit dem Vordrin gen der Christlichsozialen sehr zu hapern begann und als vor Jahresfrist die Reichsratsauslösung den eine Zeit lang versteckt geführten Kamps zwischen Konservativen und Christlichsozialen in offenen Krieg umwandelte, da unterstützten die Jesuiten im Auf träge Roms die konservative Partei. Man hatte in Rom sowohl erfahren, daß Michl Mayr sich als ganz und gar unfähiger Politiker erwiesen, sodaß er selbst im eigenen Lager

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Der Arbeiter
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Page 2 of 4
Date: 28.02.1919
Physical description: 4
in das neue Volkshaus einzishen, die dringende Bitte, sich ganz besonders der wirtschaftlich Schwächsten, das sind die Arbeiter, anzunehmen. Sie sollen fegend reich für diesen Stand wirken und soziale Gesetze aus arbeiten pnd einführen. Die christliche Gewerkschaftsbewegung t^iersteiermarks ist im Aufblühen begriffen und bedarf daher noch der ganz besonderen Pflege. Kapfenberg, Donawitz, Eisen erz arbeiten schon ganz gut. In Zeltweg, Tuvnau, Hiflau, Beitsch zeigen sich gute Ansätze. Das beste Mit tel

. Aber nun ist derselbe beendet und der weite ren Agitation steht nichts im Wege. Vorteilhaft ist auch die Mitarbeit des Klerus, ln jenen Orten ganz be sonders, wo noch keine Vereinigung besteht» an welcher man anknüpfen könnte. Mit dem dämmernden Mor gen, der nun für unser Vaterland hereingebrochen ist, muß auch der letzte Schatten der Nacht den überall hin dringenden Strahlen des Lichtes weichen. Der Zusam menschluß aller Arbeiter in der Organisation ist nun zur Naturnotwendigkeit geworden. Im neuen Volks staat gehört

sie sich nicht, ihre Gesinnung offen zu bekennen, um der lieben Ruhe willen. Aber deshalb darf man nicht die Flinte ins Korn werfen, nur rüstig vorwärts. Eines aber fehlt uns in Obersteier und das ist ein gutes tägliches Arbeiterblatt kontra „Ar beiterwille". Hätten wir ein solches, würden wir auch rascher vorwärts kommen. Der „Arbeiterwille" bearbei tet sechs Tage die Arbeiterschaft mit seinen Lügen und unser „Arbeiter" kommt einmal in der Woche ganz be scheiden zu uns. Gewiß ein arger Mißftond. Man hört diese Klage oft

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