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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 12
Date: 13.04.1919
Physical description: 12
werden. Denn da durch, daß sie Klarheit über unsere Prinzipien und Ziele schuf, daß sie die Anhänger des revolutionären Klaffen- kampfgcdankens aus der weiten Gemeinschaft vieler lauer Freunde oder prinzipiell ganz anders gerichteter Mitläufer in eine kleinere, aber engere zielbewuhte Kampfgenossenschaft herausführte, schuf sie erst eine wirkliche Einheit und die Möglichkeit einer viel größe ren Entfchlosienheit und Wucht des proletarischen Han- delns. Das Wichtigste bei jeder solchen Spaltung, die eigentlich vielmehr

überhaupt hat diese wohltätige Wirkung nicht mehr, Denn sie läßt den Trennungsstrich nicht so verkaufen, daß er wirklich als eine Scheidung der klafsenkämpferrjch revolutionären von den bloß sozial- «sormerischen Kräften erscheint. Vielmehr trennt sie ganz« große, so ihre eigene Zahl weit überwiegende Massen der Linkssozialisten von sich ab, degradiert sich selbst dadurch zu einer kleinen, sektenartigen Gruppe, dt» aber dadurch, daß sie vielfach in Presse und Ver sammlungen natürlich Beifall findet

über di« alte Gesell schaft zu erlangen. Nein, die „Gefahr des Bolschewis mus" sehen wir nur darin, wenn es gelingt, durch eine Vertauschung der Begriffe von Kommunismus und Bolschewismus diesen letzteren, der doch nur ein Mittel zum ersteren ist, und zwar ein solches, das nur unter ganz bestimmten historischen und sozialen Bedingungen in Rußland sich entwickelt hat, für den allgemein gül tigen, überall anwendbaren und einzig allein revolu tionären Geist des Sozialismus selbst auszugeben

, sondern nach der Wesensbeschaf- SBk Rechte Vorbehalte». Nachdem» verboten. Fe«illetorr. Zur Zeit der Wahl. i’ Aus dem Leben gezeichnet von Ernst Frank. --Ä' Gansleiten", ein stattlicher Bauernhof auf der Sminfeiten, schaut protzig auf das stille Rest Brixen ,' int Tale. Der Besitzer desselben, Bauer Josef Gänslnckner, schaut heute ganz gegen seine Gewohnheit und Art ver legen und nachdenklich durchs Stubenfenster ins Blaue, «anchesmal init den Händen in der Luft herumgreifend. ^Gänsluckner ist ein Mann in den sechziger

auf eruws Energie schließen. Sein Gang ist »ihr charakte- risiisch- xx schiebt so dahin, wie der banale Ausdruck lau- **t; die «me lassen nümlich jene Festigkeit vermissen, dir eine aufrecht«, fest-, Gangart kennzeichnen/ - deckt ganz verdammt/' deutet er vor sich hi» j iHW kratzt sich hinter dem Ohr, „Mts die verfluechte -aandiagrntriten sollt > m' nit c'mlass'n hob'n: wenn techt die verdammten Plakat nit scho 'druckt warn.— | is deckst ganz vcrfluecht — aba gleich is a — i Huri in ■ Wörgl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 10.12.1919
Physical description: 8
Seite 2 Die BorgSiW tu gmtsfctittf. Am Samstag vormittags fand eine Sitzung der Landesregierung mit den Vertretern der ^Stadtgemeinde Innsbruck und dem Landeswirt schaftsamte statt, in der zunächst die beschleunigte Ausgabe der inzwischen eingelangten Lebens mittelzuschübe angeordnet worden ist. Die Sit zung hat dann nach einer lebhaften Auseinan dersetzung über die ganz unverantwortliche Igno ranz gegen die Volkswehr beschlossen, die Volks- Wehr zum Ordnungsdienst heranzuziehen. Die Volkswehr

die un säglichen Leiden des Krieges und die seit einem Jahre immer steigende wirtschaftlich? Notlage mit mustergül tiger Ruhe ertragen hat, zu ernsten Ereignissen gekom men. Ein wilder Ausbruch der Verzweiflung war es, hervorgerufen durch den quälenden Hunger, der heute ganz besonders in ftder Arbeiterfamilie wü tet. Verzweifelt und hoffnungslos ist jeder, weil nie- mand einen Lichtblick erspähen kann, der ihm einen inne ren Halt verleihen würde. Die Lebensmittelversorgung verschlechtert sich von Tag zu Tag

.) Es ist immer so: Wenn die Not auf der einen Seite groß ist, wird der Uebirmut auf der anderen Seite in der Regel noch größer. Immer arbeiten zwei Extreme darauf hin, daß es zu irgend einem gewalttätigen Ausbruche kommt. Bei uns hat der Schleichhandel gehaust wie kaum wo in ganz Oester reich. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, daß wir in der letzten Zeit in Innsbruck mehrere tausend Schleich händler gehabt haben. Diese professionsmäßigen Schleich- ’ Händler sind zum Teil aus Italien zügewandert

. — Zahlreiche Zwischenrufe und Unterbrechungen. — Der Vorsitzende mahnt wieder holt zur Ruhe.) Sie dürfen sich nicht täuschen, es sind nicht nur bei uns, sondern überall in ganz Oesterreich außerordentlich wenig Lebensmittel vorhanden. Unser Staat ist ein armes A'birgsland und die Statistik weist aus, daß der Bodenertrag des gegenwärtigen Oester reichs bestenfalls hinreicht, um uns auf zwölf Wochen mit Getreidefrüchten zu versorgen. Tirol mußte schon im Frieden den wettaus größten Teil seines Bedarfes

' an Getreide einsühren Diese Tatsache läßt sich mit Lär men und Protestieren nicht aus der Welt schaffen. Vinschgau und Pustertal. die früher etwas Getreide ab liefern konnten, sind nun weggefallen. Es ist uns ganz unmöglich, von der eigenen Ernte zu leben. Alle Län der mit Ausnahme von Oberösterreich sind unbedingt aut Einfuhr angewiesen. Die Schwierigkeit wird noch be deutend dadurch erhöht, daß die Bevölkerung dort, wo etwas vorhanden ist. auf dem Standpunkt steht, nichts herauszugebcn. Unser Staat Hai

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 13.07.1919
Physical description: 16
von den Kommunisten beherrscht. Die Namen sind verschieden, die Leute und die Grundsätze sind die gleichen. ^ Beides sind echte Sozialdemokraten, die mit den feit Jahrzehnten gepredigten sozialdemo- xurati fegen Grundsätzen ernst machen, die das, 'was die Sozialdemokratie von jeher als ihre Grundlehre aufgestellt hat, verwirklichen, ins tägliche, praktische Leben übersetzen wollen. Die Grundlehre der Sozialdemokraten be sagt, daß das gegenwärtige Wirtschaftsleben auf ganz falscher Grundlage ruht

, mit dem er und seine Fu- ^ jwe anständig leben kann. Die Sozialdemo- jjtie lehrt aber,' daß mit Verbesserungen f Reformen nichts geholfen ist. Das ein zige Mittel, um die Mißstände auszumerzen, sei die Revolution. Durch die hetzerische Aus nützung der Kriegsleiden hat die Sozial demokratie ihr Ziel in Rußland, Deutschland und in Oesterreich voll und ganz erreicht, die Revolution ist über uns hereingebrochen. Nun sagt aber die Sozialdemokratie weiter: Nach der Revolution muß die vollständige Gleichheit aller Menschen

. Als Michael Graf Karolyi das Ministerpräsi dium niederlegte, angeblich weil die Verbün deten (Franzosen, Rumänen, Serben und Tschechen) sich an die vereinbarte Grenzlinie nicht hielten, sondern rein ungarisches Ge biet besetzten, da ging es wre ein Aufatmen durch das Land. Man hoffte von den neuen Machthabern eine stramm nationale Politik, man hoffte, daß sie ganz Ungarn zu den Waf fen rufen würden, um die „hl. ungarische Erde" zu verteidigen. Hätte die neue Regie rung das getan, hätte sich ganz Ungarn

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 27.08.1919
Physical description: 4
vor eirriger Zeit die Mitteilung, daß Einreisebewilli gungen nach Tirol in Wien börsenmäßig verhandell werderr. Leichtfertige Beröächttgungssucht hat daran so fort die Behauptung geknüpft, daß diese Papiere in Wien widerrechtlich hergesiellt worden seien. Wie heute ein wandfrei sestgeslellt werden kann, stammen diese Papiere in Wahrheit aus dem Tiroler Einreiseamt und sind drrrch drei „Amtspersonen", allerdings auf einem ganz Zurück zum Indianer. Ms ich gestern die Fünfte Avenue hinaufging — die Fünfte

ist nachmittags die interessantere Strasse New Yorks und ganz Amerikas — sah ich an der Ecke der 44. Straße einen Indianer stehen, der still in die Schaufenster blickte. Hat er innerlich über die heutigen Preise der Tomahawks gewettert'? Er war in Khaki, frisch zurück au» Frankreich, und „macht" Newyvrk in zwei Togen, bevor er wieder m sein westliches WigLvarn zieht. Schade, daß er nicht bleibt, damit wir etwas zu bieten hätten, wenn unsere europäischen Freunde immer gleich bei der Landung in Newyork sagen

an der neuenglischen Küste, dort steckt er in gewöhnlichen Urbeiterkleidern. raucht die Ton pfeife feines irischen Kameraden und flucht. wie die anderen, englisch über den „Boß". Aber unten in Washington wissen sie ganz andere Dinge vo« den Indianern. Dort, im Indian Office, können Sie hören, daß heute mehr Eingeborene in den Bereinigten Staaten sind, als zur Zest. da die Pilgevväter das erste Trüppchen Rothäute an den Galgen bängten, weil sie am Sonntag nicht in die Kirche gegangen waren. Das überrascht, ganz

der Universität Shracuse in einem Gebet dem allmächtigen GE dafür dankte, daß die gütige Vorsehung ,der Menschheit Männer wie Senator Lodge und Senator Reed und Senator Borah geschenti habe. Nun fragen wir: Konnte ein alter Häuptling der fünf Stamme, der Pequoten oder der Azteken ein kindlicheres Vertrauen auf die Lerchtglaubigk'eit der Vorsehung haben? Es ist ganz klar- Wir gehen in den Vereinigten Staaten vorwärts. um einen Punkt zu erreichen, der wett hinter uns liegt. Unser Fortschritt ist geschwind

Stellen tm Lanöhause o! ordentlich geschätzt werden: Die Herren waren eheinalige k. k. Offiziere, Habens eine verläßliche monarchische tzfesirmng &J und sirrd wegen monarchistischer Umtriebe in Wien» folgt worden. In Wien war also die monarchisches sinnung ein Grund zum Einschreiten der Bekröry ' Tirol die Ursache der A n st e l l u u g bei einer BelA l Dieser überaus sinnfällige mrb für die Verhältnisse in l wissen Tiroler Aermern bezeichnende Kontrast wirö^ l drrrch eine ganz auffällige Schonung

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Alpenländer-Bote
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Page 12 of 16
Date: 06.04.1919
Physical description: 16
und Mähren stammt, dürfte nichts anderes übrig bleiben, als den erhöhten Preis zu zahlen. Das dürfte auck der Grund fein, warum in letzter Zeit die Zuckerzufuhr gar so sparsam war. Es dürste nun die Frage auftauchen, ob es nicht angezeigt wäre, dem Vau der Zucker- rübe auch bei uns zu Lande ein größeres Augenmerk zuzuwenden. Die Zuckerrübe gedeiht auch bei uns ganz gut, wie die Erfahrung der letzten Jahre ge zeigt hat. Es dürfte überhaupt angezeigt sein, etwas mehr Zuckerrüben anzubauen, statt

Unter- brsckinngen unverme-dl'ck». Ein gefährlicher E i s e n b a h n e r st r e i f, der sich noch und noch über ganz Niederöstcrreich, eteu'vi.uut und Oberösterreich onsdchnte und über ganz Densichösterrcich znsamnrenznlckllaqen drohte. Hot letzte Woche die Gemüter irr Aufregung gesetzt. End lick» om Samstag wurde eine Einigung erzielt und der Streik beendigt Zwischen der Slootörcgierüng n:rd dem Bert eouensnron nerau.sschus; der deutjchösterreichi- schen Eisenbahner kamen sagende Vereinbarungen zu- stände

unter allen Angestellten am besten gestellt sind, daß sie ihre Macht im bet Welse ausnützen und selbst die Gefahren einer Hungersnot hcraufbeschwö- ren, um ihre Forderungen durchzusctzen. Wenn olle arideren Klassen die gleiche Zw'ngspolltik betreiben würden, wohin käme dann der Staat und die Gesell- schoft? Die Schreckensherrschaft in Ungarn. In Ungarn wird die Bvlschewikettk-rrrschoft immer toller. Der Prior der Lazaristen, Pater Loloy. wurde erschossen aus einem ganz nichtigen Grund. Der qe- Wesene Ministerpräsident

den Wert des ganzen Raubes, ! mit dem sich die Kommunisten bereichern, auf 4500 Millionen. Sehr scharf wird auch gegen die_Hausbe- sitzer vorgegangen, denen nur ein Zimmer in ihrem eigenen Hause zur Benützung überlassen wird. Auch das Wahlrecht wird ganz willkürlich Mgesevt. Aickt nur Geistliche und Klosterleute sotten vom Wahlrecht ausaeschlossen werden, sondern auch alle Kaufleute. «irckttche Nachrichten. Maria-Waldrost. Tcr Schmerze-nfreitag. 11. April, wird ln der Cnadenkirche feierlich bedangen

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Lienzer Nachrichten
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Page 3 of 4
Date: 21.01.1920
Physical description: 4
schon einige nicht ganz gesund, nach Hause ge kommen sind. Man muß nicht immer lustig sein, sondern man soll auch den Ernst der Zeit be denken. Der Gesundheitszustand ist Gott sei Dank so ziemlich gut. Ein kleines Fieber mag vielleicht der Eine ödere Andere verspürt haben, wenn er in seinen „Glückswunschzettel^ (Schmiedrechnung) geguckt hat; denn es waren recht nette Sümm chen ersichtlich. Alles ganz recht, aber zwischen den Monaten Jänner oder Dezember sollte man doch noch einen Unterschied

. Jeder ist froh, daß er wieder Licht bekommen hat, wenn auch der Liter vom „Leuchtöl" 3 K 50 h kostet, umsomehr als unsere provisorische „Elektrische" nicht recht funk tioniert. Hoffentlich wird auch dieser Mangel bald behoben. — Das Wetter ist zwar gut, doch für diese Jahreszeit ganz unpassend. Ein altes Sprichwort sagt: Jänner trupfen, machen den Bauer nach Futter gucken. 12 — 15 Grad Kälte wären gewiß besser, als das fortwährende Tau- wetter. Autzervillgraten. (Silberne Hoch zeit.) Am 15. d. M. beging

se parat zu verständigen, war nicht angängig. Die Mitgliederliste hat sich während dem langen Kriege bedeutend geändert und muß neu angelegt werden, wie überhaupt der Neuaufbau der heutigen Zeit entsprechend erfolgen muß. Der Beschwerdeführer wird eingeladen recht bald vorzusprechen und Be ratung zu pflegen, daß auch Jnnervillgraten ganz zu seinem Rechte gelangt, welches Recht die Vor sehung der landw. Bezirksgenossenschaft keinem Mitgliede, wo selbes auch immer sei, vorenthalten wird." km aller Vielt

ten durchsetzt war, kann das nicht behauptet werden. Dr. Deutsch verspricht sich aber von einer Vermehrung der Gendarmerie und der Polizei keinen durchschlagenden Erfolg, um die innere Ruhe stcherzuftellen. Außerdem gibt er zu bedenken, daß der Friede von Saint- Germain uns nicht soviel Zeit läßt, um in einer anderen Form die Wehrmachtfrage zu lösen. Trotzdem werden weite Kreise der Auf stellung des neuen Heeres sehr zweifelhaft gegenüberstehen und es lieber sehen, wenn wir auf das Heer ganz

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Lienzer Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 31.10.1919
Physical description: 8
Hausfrauen genau so über den Mangel an Dienstboten klagen wie die Berlinerin. Sie werden eben bei der Land- und Fabrikarbeit besser be zahlt. Und dann der sittliche Verfall in einem Lande, dessen Frauen im Volke vor dem Kriege in dieser Beziehung die einwandfreiesten in ganz Europa waren. Auch Nom ist ein kleines Paris geworden, wenigstens wo das Militär sich bemerkbar macht. Ge radezu katastrophal, jedoch ist die Wohnungsnot tn Nom. Bis zu 20.000 Lire Vermittlungsgebühren wer- den ausgesetzt

. Eine Wohnung finden? Ganz unmög lich! heißt es, wohin man sich auch wendet. Nur mit. Hilfe meiner römischen Freunde gelang es mir, Unrer- kunft in einem Hotel mit erschwinglichen Preisen zu erhalten. Einige Deutsche fand ich in ihren eigenen unter Sequester stehenden Villen zur Miete wohnen. Die anderen deutschen Villen sind von Italienern be wohnt oder von Russen, die sich fürchten, in ihr Vater land zurückzukehren. Bis zum Jahre 1621 darf nach dem Mietgesetz niemandem die Wohnung gekündigt

. Keine Amerikanerin würde zum Bei spiel ohne Plätteisen in ihrer Wirtschaft auskom- men, wie es viele Engländerinnen tun. Das durch schnittliche englische Haus ist nicht so sauber gehal ten wie das amerikanische. Dajür besitzt die Eng länderin eine philisophische Gleichgültigkeit gegen Unbequemlichkeiten, die geradezu heldenhaft ist. Wenn der Haushdlt auch noch jo in Unordnung ist, so findet sie doch, es „ginge ganz glatt", worin ihr die Frauen anderer Völker durchaus nicht beistim men würden." Für wen

). Bisher sind ganz widersprechende Meldungen über die Lebens führung der Kommunisten aus Burg Karlstein in die Oesfentlichkeit gedrungen. Die einen erzählten von Zechgelagen, bei denen es hoch hergehen solle, die anderen sprechen von einer Notlage der Inter nierten, die dem Hunger und der Kälte preisgegeben seien. Eine Persönlichkeit, die in der vergangenen Woche den Kommunisten auf Karlstein mit Er laubnis der Behörden einen Besuch abstattete, meint, daß in Bezug auf Nahrung und Unterkunft

für die Kommunisten ausreichend gesorgt sei. Die Mahlzeiten werden im großen Rittersaale gemein sam eingenommen. Das Menü ist nicht sehr reich haltig, die Größe der Portionen ist aber aus reichend. Niemand hungert auf Karlstein. Die Möglichkeit sich außer den Normalrattonen Lebens mittel zu verschaffen, ist gegeben. An dem Tage, als der Besucher bei den Internierten weilte, gab es Kartoffeln, Kraut und Grießnudeln. Der Gesund heitszustand der Internierten ist ein ganz vorzüg licher. Ein Arzt, der sie regelmäßig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 03.07.1919
Physical description: 8
ernste Einwendungen gegen das Wirken der Regierung können freilich nicht vorgebracht werden und auch zu den Schimpf- und Scheltworten kann nur greisen, wer da beharrlich die ungeheuren Schwierig keiten ignoriert, mit welchen die d.-ö. Regierung zu kämpfen hat. Und das beliebt jedem dieser großen Worthelden! Ehrlich ist so ein Kamps wahrhaftig nicht und daß er einen Nutzen brin gen kann, wird wohl auch niemand behaupten können. Im Gegenteil: jeder, der nicht ganz ver nagelt

Volkspolittk gewesen. Von den Christlich sozial-Klerikalen nimmt es uns nicht nmnder, daß sie diese Polittk beharrlich ignoriert haben, denn diese Partei hat traditionell eine Politik gegen unser eigenes Volk getrieben. Den Gedan ken an den Zusammenschluß aller Deutschen hat sie immer als Hochverrat qualifiziert; sie war für Wien, solange dort der Kaiser saß; sie war schwarz-gelb, solange Oesterreich-Ungarn be stand; sie hat sich aber ganz aus den von ihr großgezogenen Provinzialgeist zurückgezogen

, als Oesterreich zerfiel und die Herrlichkeit des Hauses Habsburg unter der fluchbeladenen Blut politik des „Erzhauies" zusammenbrach. Nur die Anlehnung an den Provinzialgeist sicherte der Partei die Behauptung; sie ist also den Weg gegangen, der ihr offen stand. Aber ganz anders muß die Haltung der Deutschnattonalen der ver- schiärenen Schattterungen bewertet werden. Alle Von ihnen sind wenigstens im Jugendalter der Partei für den Anschluß der Ostmark an Deutsch land eingetreten

wird, wie die Beamten übernommen werden usw. Von den Deutschnationalen, die gegen Wien unentwegt schimpfen, ist Dr. Sepp Sttasfner der Lautesten einer. Dieser Mann, gestern noch ein Ostmark-Alldeutscher, gefällt sich geradezu in dummen Mätzchen. Er überhäuft die Wiener Re gierung mit einfach urkomischen Vorwürfen und geht in seinem Kampfe zu ganz gewöhnlichen persönlichen Beleidigungen über. So schimpfte er gestern darüber, oaß die Wiener Negierung gegen die Kommunisten nicht energisch genug vorgehe und schrieb

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 02.01.1920
Physical description: 12
kommt, immer schwächer, bis es endlich ganz erlischt, wenn die Achsen der beiden Kristalle senkrecht aufeinander stehen. Der Licht strahl hat also durch die erste Kalkspatplatte eine Veränderung erfahren, die ihm den Durchgang durch die zweite Platte nur bei paralleler Achsen stellung gestattet, ihn aber verhindert, bei „gekreuz ten Nikols". Einen solchen Lichtstrahl nennt man polarisiert, und die Richtung, die er in diesem Falle inne hat, seine Polarisationsebene, einen Apparat zur Erzeugung

. die richtigen Merk male annähernd vorhanden sind. Die richtige, zweckentsprechende Auswahl der zur Zucht bestimmten Hähne kann sehr viel zur Ver besserung und zur höheren Leistung der Nutzgeflü gelzucht beittagen. Bäuermnenbriefe. Arzl bei Imst, 21. Dezember. Zum Bäuerinnenbriese von Steinhof in Nr. 60 der „Bauernzeitung" muß folgendes bemerkt wer de«: Die Trcmmdeuterin M. A. hat sich vor allein ganz unberechtigt als tteue Bcmernbündlerin unter fertigt, da weder sie, noch ihr Gemahl den Jahres beittag

von 4 K bezahlt hat. Im übrigen möchte ich die Schreiberin an das Sprichwort erinnern: „Träume sind Schäume", sie lassen sich mit der Wirklichkeit meist nicht vereinbaren, so auch in die sem Falle nicht. Nur feilte pessimistische Auffassung, nicht prahlen mit den „Jsten" und „Ismus". Der Groll der Berger auf die Kapitalisten im Dorfe hat einen ganz anderen Hintergrund. Die Berger woll ten die Viehstellung auf die Steuer anlegen, und da daraus nichts wurde, waren sie verstimmt. Was den Egoismus

teln. Die allgemeine, zappelige Nervosität, die sich! bei so vielen, insbesondere bei Nacht, durch! Schlaflosigkeit äußert, muß nicht immer mit,! Schlafmitteln oder Brompräparaten bekämpft wer-' den, sondern mit einem viel harmloseren Mittel: mit Baldrian. Ob nun als Tee oder Tropfen ! bleibt dem jeweiligen Geschmack überlassen, in der Wirkung sind beide gleich gut. Freilich muß man sich an den recht unangenehmen Geruch des Bal drian gewöhnen, was anfangs nicht ganz leicht fällt. Wer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 10.12.1919
Physical description: 8
handeln wir heute ganz unter dem Zwange der Der. hältnisse, wenn wir auf das nachdrücklichste die Zurückziehung des Anfchlußverbotes begehren. Das deutsche Volk hat jetzt in großmütigster .Wttse eine Hilfsaktion für Oesterreich eingeleitet. (Leb hafter Beifall.) Es spart sich einen Teil seiner Brot ration vom Munde ab und am Dienstag oder Mittwoch werden hier die ersten Mehlfendungen einlangen. Das ist positive Hilfe; die anderen versprechen, die Deutfchen helfen

rialismus in Frankreich hier nicht ein ganzes Volk für die Sünden der Habsburger büßen läßt. Diese Leidens periode muß ihr Ende finden. Bevor es soweit kommt, daß ein Mensch dem anderen das Brot vom Munde und die Kleider vom Leibe reißt, müssen wir männlich sein und eine Tat setzen. Das ist unser Weg und ich hoffe, daß das Proletariat von ganz Oesterreich diesen Weg mit aller Entschiedenheit bcschreiten wird. (Lebhafter Beifall.) Andres Iohann (Kommunist): Wir lassen uns nicht weißmaßen

bruck gekommen ist, haben wir schon vor Monaten vor ausgesagt. Es ist unrichtig, wenn behaupet wird, daß der Landtag in dieser Zeit nichts anderes zu tun wisse, als sich mit Schulgesetzen zu befassen. Wir haben uns dort auch mit der Frage der Lebensmittelversorgung ganz eingehend beschäftigt und werden es in den näch sten Tagen wieder tun. Vor allem aber übersieht man, daß die Landesreg'erung in Tirol und der Landtag in der Mehrheit nicht sozialdemokratisch, sondern klerikal ist. Dort herrschen

: In dieser schweren Zeit hat die Verzweiflung beson- ders die Hausfrauen ergriffen. Das ist wohl für jeder mann begreiflich, der sieht, wie auf sie so gar keine Rück sicht genommen wird, wie seitens der berufenen Organe die ohnedies großen Schwicnigkeitech insbesondere beim Lebensmittelein<auf, noch ganz unvernünftigerweise ver- mehrt werden. Die Hausfrau muß den größten Teil des Tages zum Anstellen verwenden, und wenn sie dann zum Zuge kommt, ist meist keine Ware mehr da Es müssen alle Vorräte

, die zu haben sind, gleichmäßig und so verteilt werden, daß alle, auch die ärmsten Frauen ihre Rationen bekommen. Gegenüber einer gegenteiligen Behauptung muß ich erklären, daß die Reform der Schulgesetze für die ge samte Bevölkerung außerordentlich wichtig ist. Gerade da hat es immer gefehlt, denn durch diese ganz verkehrte Unterrichtsmethode sind wir so weit gekommen, daß wir keine richtige Einschätzung und kein Urteil über die gegen wärtige Lage haben. Wenn wir z. B. richtig rechnen gelernt hätten, dann könnten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 12
Date: 22.06.1919
Physical description: 12
, Konzert- und Kino besuch. Spätere Ehe nicht ausge- schlosse n." Es mag sich auch manchmal eine harmlose Anzeige dazwischen befinden, aber meist läßt sich unschwer erkennen, daß ganz andere als „ideale" Zwecke mit diesen Anzeigen verfolgt werden. Ab und zu sogar findet man auch „Un verstandene Frauen" oder andere Frauen aus „besserem Haus", die Gedankenaustausch suchen. Daß manche Ehe öfter stark ramponiert wird, dafür können Beweise erbracht werden. Man sieht, wie berufen gerade die „Innsbrucker

Nach richten" als Kämpferin für die Heiligkeit der Ehe gegen die familienzerstörende Sozialdemo- • kratie ist. Die „Volks-Zeitung" und der Kommunist überschreiben die „N. T. St." einen Artikel, in hem sie sich krampfhaft bemühen, ihre jüngst be- , gangene Denunziation zu beschönigen. Das Blatt ■ will nun glauben machen, wir seien inkonsequent, weil wir seinerzeit von der Landesregierung for derten, den ehemaligen bayrischen König auszu weisen. Nun ist aber — wie die „N. T. St." ganz gut wissen

— diese Aufforderung mit Rücksicht auf die ganz unerhörte Parteilichkeit der Lan desregierung von uns ergangen, die darin be stand, daß man Arbeiter, Geschäftsleute und . überhaupt alle jene, von denen man bloß an nahm, sie seien beschäftigungslos und somit un nütze Mitesser, auswies, wahrend die Landes regierung dem Exkönig Ludwig nicht nur die Einreise, sondern auch den Aufenthalt bcwilligre. Her Südbahnbeamte N i k o l i t s ist freilich niemals König gewesen, er ist aber gebürti ger

sind, die — zwei Eisen im Feuer — darauf lauern, die verhaßte junge Demokratie umzubringen. Ueberdies sind wir schon so frei, zu verlangen, daß man das Staatsgrundgeseh achte, nach welchem ein Staatsbürger ganz einfach nicht ausgewiesen werden darf. Uebri- gens hat Herr Nikolits im „Allgem. Tiroler An zeiger" in einer Erklärung feststellen lassen, „daß er nie Kommunist war und auch in Graz nur in der irrigen Annahme, er sei Kommunistenfüh rer» verhaftet wurde", wodurch Wohl auch die dräuende Gefahr

charakteristische Knall und das Pfeifen der Geschosse läßt jeden Zweifel über die ganz unbeschreibliche Gefährlichkeit dieses Unfuges, der so viele Spaziergänger der größten Gefahr aussetzte, aus schließen. Da es sich auch in diesem wie in ähnlichen Fällen stets um Militärgewehre handelt, ist zu hoffen, daß diese Gefährdung der öffentlichen Sicherheit man- gels Nachschub von Munition von selbst über kurz oder lang ihr Ende finden wird; doch dürfen wir es auf kei nen Fall darauf ankommen lasten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 10.10.1919
Physical description: 8
Putsch entschieden trß, aber innerhalb der Verfassung für den mon archistischen Gedanken zu wirken, halten sie für ihr gutes Recht. Wenn sich in Rußland der Bol schewismus noch halte, so pur dann, weil die herrschenden Männer sich ganz von den bolsche wistischen Grundsätzen abgewendet haben. Frank reich werde mehr und mehr auf Deutschland hin gewiesen. England habe wohl Deutschland nieder geschlagen, aber Amerika sei ihm als neuer Kon kurrent erstanden. So sei alles in Fluß

der Regierung nicht zu er schweren. General von der Goltz tue absolut seine Schuldigkeit. Es sei gemeingefährlich, wenn nicht schädlich, die Truppen in ihrer Widersetzlichkeit zu bestärken. Ganz svstematisch werde in den letzten Wochen das Verhältnis zwischen dem Neichswehrminister und den Offizieren zu unter graben versucht. Das Bißchen.militärischer Ap parat, das mit unsäglicher Mühe hergestellt wor den sei, Werde mit Absicht verwirkt. Solange wir die Geschäfte der Regierung führen, werden un seren Worten

: Nach den vom Staatsamte für Handel und Industrie gegebenen Richtlinien be treffend die Versorgung der Bevölkerung mit Kohle für den kommenden Winter müssen in An betracht des ganz ungenügenden KohleneinlaufeS Anstalten und Betriebe, deren Aufr^chterhaltung ganz besonders im öffentlichen Interesse gelegen ist, vor anderen Verbraucher gruppen bevorzugt werden. Als solche kommen in Betracht: Oeffent- liche Krankenhäuser, wichtige Approvisionie- rungsbetriebe, ärztliche Diensträume und Apo theken. Von dieser Bevorzugu

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 15.08.1919
Physical description: 4
spezielle Teil. Bisher hatte Erzberger frei und nur mit kurzen sachlichen Notizen als Unterlage gesprochen. Nun begann er sich fest an das Manuskript zu halten und man merkte ganz deutlich, daß dieser Teil seiner Rede nicht seiner Feder allein die Entstehung verdankt. Er enthielt eine geistreiche nationalökonomische Darstellung des ge sunkenen Gelöftandes im Verhältnis zu unverhältnis mäßig hohem Wert öer Sachgüter. Die neue Verfassung im Deutschen Reiche. Verlm. 12. August. Das Reichsgesetzblatt

Dr. Bauers folgen. Allerdings wird dabei öer eine oder andere Staatssekretär oder Unterstaatssekre tär, den man ohnehin gern wegen seiner im Ressort nicht ganz erfolgreichen Tätigkeit zum Abschied bewegen wollte, die Gelegenheit benützen, sich mit einem politischen Pro test zurückzuziehen. Da von dieser Exekution vor allem radikale Abgeordnete getroffen werden — allerdings sollen auch ein oder zwei Christlichsoziale pro forma aus dem Kabinett ausscheiöen oder ausgetauscht

und nie alt. Und so groß, daß er euch nie nah sein wird. So groß, daß eine ganze Welt unter den: Uebergewicht dieses einen einsam gewordenen Lebens seufzte. „Ich sage Euch, Fouqua. wenn er sie kennte wie ich, -diese „mauvaise" Rasse, er dächte ebenso wie ich über den Menschen." Sagte der König und starb, Und war doch leicht wie ein Kind, als man feinen Lei-b aufhob. So ganz aufge- zehrt. So ganz gelöst. So ganz vollendet. Und nun tretet herzu und neigt euch! Eine Weisheit gibt es nur und einen Gipfel

, redet, ohne einen einzigen hervorbrmgen zu könM der selbst eine zu machen vermöchte. Derweilen ist der Gekreuzigte, eingehüllt ln qetßroh* FeuerrirB gen Himmel gefahren. Und die Llbfgllprodukte in menschlicher ge stalt liegen belanglos, indes der Gott zur Höhe sauchzt, um das tefl Grab herum. vi-in soern m Lirm, oas uw» Deutschland. Unten sehe ich mit dem Glas die Grenzsteiire mit oel roten Adlern. Ganz weit unten liegen Garmisch und drc S«en m ent Dunstfleck, in dem München sich verbirgt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 09.07.1919
Physical description: 8
verbreitet. Die gesamte Presse Deutsch österreichs soll gerade in diesen schweren Tagen sich der Verantwortlichkeit bewußt sein, um Stadt und Land nicht unnötig zu alarmieren. LeutschbStzmen ist sozialdemokratisch! Einige Prager Blätter veröffentlichen eine Uebersicht über die Gemeindewahlen in ganz Böhmen. Danach wurden 1,857.672 tschechische Stimmen, das sind 67.34 Prozent, und 887.513 deutsche Stimmen, das sind 32.18 Prozent, ab gegeben. Die deutschen Stimmen verteilen sich auf die einzelnen Parteien

wie folgt: Deutsche Sozial demokraten 445.929 Stimmen, das sind 16.17 Prozent Stimmen von ganz Böhmen und 60.24 Prozent der deutschen Stimmen. Die Vereinig ten bürgerlichen Parteien haben 171.699 Stim men, die Agrarier 83.691, Einheitspartei 39.272, Nationaldemokratische Partei 29.739, Deutsch nationale Arbeiterpartei (Gelbe) 27.726, Christ- lichsoziale 25.660, Deutsche Volksparter 14.347, Festbesoldete 4026, Deutsche Wirtschaftspartei 3037, verschiedene deutsche Parteigruppen, nicht organisiert, 26.387

ausge nommen werden. Gleichzeitig mit dem Beschluß der Wiederaufnahme der Arbeit macht die Streikleitung den Vorbehalt, daß sie alle ihre Forderungen aufrecht er halte und sie in einem günstigen Moment in Verbindung mit einem Generalstreik in ganz Preußen und Hessen wieder geltend machen werde. Breslau, 7. Juli. Die Breslauer Eisenbahner hoben sich gegen die Verlängerung des Streiks ausge sprochen. Berlin, 7. Juli. Die Lage im Berliner Verkehrs streik ist unverändert. Brand einer Güterhalle. Bebra

gegen den Gewaltfrieden. Ein 48stündiger Generalstreik als Kundgebung der italienischen Arbeiterschaft gegen den Deutschland auferlegten Frieden. Berlin, 7. Juli. Wie die „Vossische Zeitg." aus Lugano meldet, fand in Rom gestern eine Versammlung des leitenden Rates des italieni schen Arbeiterbundes statt, in der beschlossen wurde, am 20. Juli einen 48stündigen General streik in ganz Italien durchzuführen. In Be- grtindung dieses Beschlusses wird darauf hinge wiesen, daß das französische und das englische Proletariat

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 30.12.1919
Physical description: 8
verbreitet baben, stürzten sich mit Gier auch auf diesen Brocken, der am Sams tag den Lesern in der buntesten Ausmachung vor- gefetzt worden ist. Dr. Nenner und Seit; werden, so hieß es, eine neue Partei gründen. Dr. Adler, Dr. Bauer und Austerlitz hingegen die Fübrung der alten Partei übernehmen und diese im Geiste der deutschen Unabhängigen leiten. Wir können den bürgerlichen Zeitungen die - Freude über diesen Lügenbrocken nachfühlen; eine Spaltung der Arbeiterschaft wäre so ganz nach dem Geschmack

im Lügen und Ver drehen alles geleistet wird, geht oft über alle Maßen. Es muß einen wirklich wunder nehmen, daß es Män ner, sogar Männer geistlichen Standes, gibt, die mit solch unlauteren Mitteln arbeiten, einzig und allein nur für ParteizwÄcke und in versteckter Weise wohl aucb, um unserer verkrachten Monarchie wieder auf die Füße zu helfen; vorläufig wird dos Letztere ganz behutsam an gefaßt; tropfenweise soll's wirken wie das Gift. Da hetzt man den Bauer gegen den Städter und Ar beiter, man hetzt

von mir keinerlei Notiz, er war seiner Begleiterin, einer jungen Dame, ganz Ohr. Ich getraute mich natürlich nicht zu rühren, aber in meinem Hirnkastl fing'- an zu rumoren; mir ging ein Lichte! auf. Ja, dachte ich, ist das nicht der berühmte Hötzen dorf, der eben die große Schlacht in den' Sieben Ge meinden und am Monte Grappa schlägt, für den sich halb Tirol verbluten muß, um seinem verblassenden Stern wieder die nötige Leuchtkraft zu verschaffen? Ja, er war's, der große Held! Er kritisierte währenddessen

durch Bombenwiirfe getötet worden. Der Ausstand'der Mühlenarbeiter hält an. Gerüchtweise verlautet, daß über ganz Ca- talonien der Belagerungszustand verhängt wird, wird. Aus Ctsdt und 8Md. Innsbruck, 29. Dezember. Parresorganisatto» gunstasf* Heute Montag, halb 8 Uhr abends, im Saale des Arbeiterheims fortefisetföntntlttttg. Tagesordnung: 1. Parteiengelegenheiten (Beschlußfassung über den Beitrag). 2. Vortrag des Gen. Abram über seine Reise nach Italien. 3. Verschiedenes. der Steuerdekenntxiffe. Alle Personen

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Der Arbeiter
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Page 1 of 4
Date: 31.10.1919
Physical description: 4
, daß die Koalition, die zweifel los eine Notgeburt ist, ungenügende. Garan tien gibt. Mag sein —- und das wird uns ja nur freuen --daß wir uns täuschen, aber die bisher gemachten Erfahrungen haben uns eben mißtrauisch gemacht. Nicht umsonst heißt ein Mahrwort: Trau, schau, wem! Die politische ©Mfting LtMens. Von Vindclicus. Der Weltkrieg und der denselben beendende „Friedensschlutz" hat ganz Europa noch mehr ins labile Gleichgewicht gebracht als je zuvor. Eine ganze Reihe von Staaten sind bei dieser Gelegenheit

unter' die Räder gekommen. Zu diesen Leidtragen den gehört namentlich auch Italien. Es verdankt seine prekäre Stellung seinem Ver rat im Jahre 1916. Diese Judastat war ausschließ lich ein Werk der Loge. Ist ein Verrat schon an und für sich eine verwerfliche Tat, so war er im Falle Italiens politisch noch etwas bedeutend schlimme res, nämlich eine riesige Dummheit, Italien hatte aber bisher stets äußerst tüchtige Staatsmänner und Diplomaten, so daß ein solcher Vorgang ganz ver eintet dasiehen würde, wüßte

Seiten vom Meere wie eine große Zungej ins Mittelmeer hineinragend, ist Italien von Na tur aus wie geschaffen zur Herrin des Mittelmeers. Im Osten hat es den französischen Konkurrenten, welcher, ihur den Rang irr. der Bcschajsuug des Mit- icuueers unbedingt streitig machen, will, yeuce mehr denn:je:'.Ferner hat Frankreich das ganz von .Italienern bewohnte Korsika in seiner Hand, es hat das Stammland seiner Dynastie Savoyen weg- genommen, nicht minder Nizza, den Geburtsort Ga ribaldis. Es hat ferner

-- ohne aber nur irgend eine Absicht zu haben, das dahinter liegende.wenig' fruchtbare Gelände für sich zu beanspruchen oder, das Land ganz zu italienisteren. Damals war durch diese Maßnahme Venedigs Adriaherrschaft tatsäch-. lrch völlig gesichert. Die Adriaherrschast. war indes für Venedig nur Mittel zum Zweck. Es handelte: sich dieser Seemacht nur darum, sich ein Ausfalls-' iox zu schaffen, um seinen viel wichtigeren Levame- yandel im östlichen Mittelmeere endgültig zu si chern, besonders vor seinen damaligen

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Der Arbeiter
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Page 2 of 4
Date: 15.08.1919
Physical description: 4
mokratischen Grundsätze huldigte, „politischen .Flüchtlingen" das Asylrecht zu gewähren. Mörder, Räuber und Volksbetrüger als poli tische Flüchtlinge Zu behandeln, das vermag chur eine Sozialdemokratie zustande zu brin gen. In Deutschland will es noch immer iNicht ganz zur Ruhe kommen. Immer wieder ^ersucht die Spartakistenbewegung da und idort ihr Haupt zu erheben. In Chemnitz !kam es zu schweren Ausschreitungen, die Tote lund Verwundete zur Folge hatten. Neuesten 'Nachrichten Zufolge seien

einer öffentlichen Aussprache in Leipzig 907 ganz in die Enge getrieben wurden. Haeckel raste sie aber immer wieder Lügen. In einer Zeit schrift zum Jubiläum der Jenenser Universität meint er zwar einleitend in ungewohnter Beschei denheit: „Alle Vorstellungen, welche wir uns auf Grund der sorgfältigsten kritischen Untersuchungen über die Stammesgeschichte eines jeden Organis mus bilden können, sind und bleiben Hypothesen." Ein anderes Mal erklärt er: „Ich habe nicht das mindeste Bedürfnis, irgendwelchen Kredit

. Unter den Passagieren befand sich auch der sozialdemokratische Staats sekretär Eldersch. Er n-nnte bei der Gepäcks durchsuchung Namen und Stellung. „Ist mir ganz Wurst! Glauben Sö, Sö san was besseres?" war die Antwort des Arbeiterrates, die das Gelächter der Umstehenden begleitete. Parteisekretär Schmitz in Salzburg 'f. In Salz burg ist am 8. August der Präses des dortigen katholischen Gesellenvereines, Gemeinderat und Parteisekretär Franz Schmitz, an einem Lungen leiden gestorben

vergelte ihm m^s ewigem Lohne sein unermüdliches und uneigem nütziges Arbeiten. Nicht viel anders — wie früher. Zwei Taffachen der letzten Zeit tun dar, daß sich gegenüber früher im jetzigen sozialdemokratischen Volksstaate nicht viel geändert hat. Präsident S e i tz gab letzthin gelegentlich eines Abschiedes — man höre und staune — ein offizielles Frühstück, ganz so wie man solche früher in den obersten Staats- stellen gab und wir glauben kaum, daß dieses Früh- danten von Schristgelehrten

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 15.08.1919
Physical description: 8
- deskontrollausschuß für Heimkehrerbekleidung durchgeführte Notstandsaktion hat mit der Rück stellung der von den Heimkehrern bei ihrer Ein rückung hinterlegten Zivilkleider nichts zu tun. Die Beteiligung der bedürftigen Heimkehrer erfolgt ganz unabhängig davon, ob die seinerzeit hinter legten Zivilkleider noch vorhanden sind oder nicht; sie muß jedoch zur Vermeidung von Mißbräuchen an die ErMung bestimmter Formalitäten geknüpft werden, wie sie in den an alle Heimkehrer verteilten Merkblättern deutlich angegeben

miedenwürde. In den „Lienzer Nach richten" vom 18. Juli erschien sodann eine Zu schrift eines gewesenen Deutschsreiheitlichen, in der das Kompromiß der deutschsreiheitli- chen Führer mit den Sozialdemokraten ent sprechend beleuchtet wurde. Die „Lienzer Zeitung" vom 26. Juli versuchte den starken Eindruck dieser Ausführung dadurch abzu- schwächen, daß sie ganz einfach die Volkspar tei und die „Lienzer Nachrichten" angriff und die hämische Bemerkung hinsetzte, daß die Volkspartei das Angebot

erreicht" Kritik geübt und ganz gehörig geschimpft. Wie oft aber kamen derlei Kritiken schon der deutschsreiheitlichen Häuslichkeit vor, in ihren Versammlung, die doch ganz offiziellen Cha rakter trugen, ohne daß sich dann die „Lien zer Zeitung" bemüßigt fühlte, ein Gericht dar aus zu konstruieren. Ist der Massenaustritt aus einer Partei, wie ein solcher zu den Land tagswahlen bei den Deutschsreiheitlichen statt- sand, nicht ein anderes Gericht als ein Stamm tisch, oder gar das Resultat der Wahlen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 27.02.1919
Physical description: 8
- munistenpartei ab. Sir Loge in Bayer«. Augsburg lu Gewalt der Arbeiter- und Scldafenrakes. München, 25. Febr. Augsburg ist fast ganz in der Gewalt des Soldaten» und Arbeiterrates. Der Bahnhof, da« Postamt und da» Rathau» sind mit Truppen besetzt. In Schwetnfurt haben ebenfall» große Kundgebungen der Arbeiter und Soldaten stattgefunden. Das Hauptpostamt und der Bahnhof erhielten militörifche Besetzung. Der Telegraphenverkehr ist gesperrt. In Nürnberg forderten die Arbeiter nachdrücklichst, baß

ab, sondern im Durchschnitt 40 Liter, und zwar 30—32 Liter an die Zentrale, die andere Milch- mcnge hat er im kleinen an die verschiedenen Par teien, meist arme Leute, ordnungsgemäß gegen Karten abgegeben. Der Pächter am Plumeshof ist | also einer der wenigen Bauern, die ihrer Liese- rungspflicht voll nnd ganz Nachkommen. Wahr ist, daß der Bauer kein Brot zugewiesen bekommen bat; da ihm der Hagel das ganze Korn zerschlagen hat, die Türken- und Kartoffelernte von den Sol daten im Sonnenburgerhof stark in Mitleidenschaft

, die auch ihrer Ablieferungspflicht gerecht tverden, hier vollkominen am Platze iväre. Es geht vielen Klein bauern so. daß dieselben, - selbst wenn sie auch ihrer Ablieferungspflicht ganz entsprechen, bei der Verteilung der Waren gerne übersehen werden. Selbstmord. Gestern nachmittags hat sich hier ein 23- jähriges Mädchen aus Liebesgram mit rasch wirkendem Eist selbst den Tod gegeben. Ein kaltes Bad. Ein an Malaria leidender Eisenbahner ist gestern zwischen Völs und dem Figgenhof in den Inn geraten. Ganz durchnäßt, gelang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 16
Date: 06.07.1919
Physical description: 16
, in dem es heißt: Als warme Freunde Italiens von jeher, aber die meisten von uns mtt Tirol ganz genau bekannt, möchten wir unsere ernste Hoffnung ausdrücken, daß bei nochmaliger Erwägung der Bedingungen des mit Oesterreich zu schließenden Vertrages die Verbündeten jene Bestimmungen zurückziehen oder abändern werden, durch welche Italien einen größeren Teil Mitteltirols, zwischen Bozen und Brennerpaß eingeschlossen, das Vinschgcm, das westliche Pustertal, abgetreten werden, Be zirke, die von jeher nach Rasse

bei uns eine ganz andere ist, als sie in Rußland war und daß sie hier das Gelin gen eines aus das Ganze gerichteten Vorstoßes ebenso ausschließt, wie sie ihn in Rußland begün stigt hat. Rußland kannte keinen freien Bauern stand; der Bauer war im Grunde der Hörige der Großgrundbesitzer und daher für die Idee, den Großgrundbesitz zu enteignen, leicht zu be geistern. Äei uns sitzen fteie Bauern auf ihrer Scholle; der Großgrundbesitz umfaßt in Deutsch österreich nur einen kleinen Teil des Bodens. Diese Bauern

machtlos — könnten die Kommunisten mit den Maschinengewehren nichts ausrichten. Schon an den Maichtverhältnissen müßte also jede Diktatur in ganz kurzer Zeit scheitern. Aber nehmen lvir den Fall, die Bauern würden für eine Räteverfassung eintreten. Dann wäre fast jeder Bezirksrat, jeder Ortsrat von den gleichen klerikalen Elementen beherrscht und der Kongreß der Arbeiter- und Dauernräte böte kein anderes Bild als die heutige National versammlung. Der klerikale Einschlag aus ihr wäre

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