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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 22.02.1912
Physical description: 8
'J Redaktion und Administration: Menügaffe Nr. 12. 1. St. — Manuskripte werden nicht , Bezugspreise: Für Österreich: Durch Austräger monatl. K 150, viertelj. K 4*50, halbj. zurückgesandt; anonyme Einsendungen bleiben unberücksichtigt. — Inserate nach Tarif. !< 9-—. ganz;. K 18-—: durch die Post monatl K 1-80, viertelj. K 5-40, halb;. K10-80, Bei wiederholter Einschaltung entsprechende Ermäßigung. ganz;. K 21-60. Einzelnummern in Innsbruck u. auswärts 10 h. — Deutschland Monat

, zu arbeiten, und vor allem, weil setzt die Landtage, die infolge der Wahlen zu kurz gekom men waren, Zeit für ihre Beratungen haben müß ten. Ganz besonders aus den böhmischen Landtag wurde da hingewiesen, in dem Fürst Thun nun end lich das große Versöhnunaswerk zu vollenden im Begriffe sei. Es war alles Schwindel. Die Aus schüsse haben natürlich nur wenige Sitzungen gehal ten und ganz besonders hat der Ausschuß, auf dessen Arbeit die Regierungsparteien so viel Wert legen, der Finanzausschuß

zu unter nehmen? Noch offenkundiger ist der Schwindel mit dem anderen Grunde, den man für die langen Parla mentsferien vorgeschützt hat, dem eigentlichen Ar gumente, mit dem man damals alle Bedenken nie dergeschlagen hat, mit der noswendigen Tagung der Landtage. Es war schon nach ganz kurzer Zeit klar, daß die Landtage mit der langen Zeit, die man ihnen zur Verfügung gestellt hat, nichts anzufan gen wissen würden. Man betrachte z. B. den nieder- österreichischen Landtag, einen von den ganz wenn gen Landtagen

Sitzungen ab uiw. Ohne die geringste Schwierigkeit hätte der Land tag seine ganze Arbeit in der halben Zeit beenden können. Genau so auch alle anderen Landtage. Und was hätte sich an den Zuständen im böhmischen oder im galizischen Landtage verschlechtert, wenn das Abgeordnetenhaus — seien wir bescheiden — am 7. Februar wieder zusammengetreten wäre. Vielleicht wäre es in Galizien leichter zu einem Frieden zwischen Polen und Ruthenen gekommen, wenn sie in Wien verhandelt hätten, und ganz ge wiß wäre

Flecken die Städte, Marchionne im Norden, Montsou im Süden; während im Osten der Forst von Vandome am Horizont eine dunkle Linie zog. Und unter dem bleichen Himmel, an jenem Tagesniedergang im Spätherbst, hatte es ganz den Anschein, als ob die ganze Nacht von La Voreux, der ganze umher fliegende Kohlenstaub sich auf die Ebene niederge schlagen hatte, die Bäume bevudernd, die Straßen, die Erde besäend. Nachdem er lange in die Landschaft hinausge starrt hatte, kam Etienne plötzlich zum Entschluß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 06.12.1911
Physical description: 8
r beite 2 VolkS-Zeitung Mittwoch, 6. Dezember Nr. 234 hinter Glas und Rahmen zu fassen, dann mühte es in jedem Bauernhause ober dem Tisch aufgehangen werden, als ein Wahrzeichen, wie sich mit den Zeiten die Charaktere ändern. Politische Rundschau. Re Geschenke an die Echnapsgrafen. Wie bekannt, hat die Regierung dem Abgeord netenhause eine Steuervorlage unterbreitet. Unter anderem soll auch die Branntweinsteuer ganz be denklich erhöht werden. Von den Erträgnissen der neuen Steuern

und das ihnen der Händler abdrückt, weil sie notwendig das Geld brauchen, keinen Wu cher treiben können. Herr „Bundesobmann" Schraffl weiß ganz gut, daß der Vorwurf des Viehwuchers die Großgrundbesitzer und Groß agrarier trifft, die es wirklich verstehen, die Not des Volkes auszubeuten und durch Absperrung der Grenzen, Zurückhaltung des Viehes vom Markte und andere Mittel die Preise des Viehes wucherisch in die Höhe zu treiben. Aber wie der Mann, um oben gut angeschrieben zu sein, Grenzbefestigungen verlangt, jedoch

hereinstürmte und so eilig in das Zimmer hereinpolterte, daß er fast Mr. Giles und den Teetisch umgeworfen hätte. „So etwas ist mir ja in meinem ganzen Leben noch nie vorgekommen!" rief er aus. „Meine beste Mrs. Maylie — daß sich der Himmel erbarme — und obendrein in der Stille der Nacht — es ist ganz unerhört, ganz unerhört!" Er schüttelte bei diesen Kondolenz-Deklamationen beiden Damen die Hände, nahm Platz und erkun digte sich nach ihrem Befinden. „Es ist ein Wunder, daß der Schreck Sie nicht getötet

hat!" fuhr er fort. „In aller Welt,, warum schickten Sie nicht? Warhaftig, mein Bedienter hätte in einer Minute hier sein sollen, oder ich selbst und mein Gehilfe — jedermann würde mit Freuden her geeilt sein. Es versteht sich ganz von selbst — unter solchen Umständen — Himmel! — und so uner wartet und in der Stille der Nacht!" Der Doktor schien besoirders durch den Umstand ganz außer sich geraten zu sein, daß der Einbruch unerwartet und zu nächtlicher Zeit versucht war, als wenn es die feststehende

geheimnisvollen Miene wieder herein, schloß die Tür sorgfältig und sagte, während er mit dem Rücken gegen sie gelehnt stehen blieb, als wenn er verhindern wollte, da^ je mand hereinkäme: „Mrs. Maylie, das ist ein ganz wunderbarer Fall." „Ich will doch hoffen, daß der Patient nicht in Gefahr ist?" fragte die alte Dame. „Es würde den Umständen nach nicht zu verwun dern sein," erwiderte Losberne, „obwohl ich es nicht glaube. Haben Sie den Dieb gesehen?" „Nein." „Auch sich ihn nicht beschreiben lasten?" „Nein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 10.05.1912
Physical description: 8
, die Staatsverwaltung unter die Lupe zu nehmen, Mißstände zu kennzeich nen und aus ihre Abstellung zu dringen, dann wun dere man sich nicht, wenn die Anarchie vollends einreißt und wenn die Regierung mit dem Gelde der Steuerzahler schließlich ganz nach ihrem Gut dünken wirtschaftet. Die Beratung eines Vudget- provisoriums, das eben ein Provisorium ist und als solches kein Bild gibt von der Finanzlage des Staates, vor allem aber die Ausgaben nicht präzise festlegen kann, gibt nicht die Möglichkeit einer ein gehenden

Hüllen. Er warf sogleich seiner Mama die Mantille um, einige runde Scheiben, die daran ge klebt waren, lösten sich ab und fielen zu Boden. „Was ist denn das?" rief die Baronin erschreckt. „Haben Sie keine Angst, Frau Baronin," begü tigte Wüst, „das ist etwas ganz Ungefährliches und Unschuldiges, es ist nur Salami." Die Baronin sagte nichts; sie biß die Lippen übereinander und warf dem Diener die Mantille, dem armen Professor aber einen wütenden Blick zu. Die Gräfin lachte, sie lachte sehr gern

zu bekümmern, ins Haus, nach feiner Stube, um ihn in seinem Behälter in Sicherheit zu bringen. Ewald hatte indes seiner Mama in den Wagen geholfen und Tiefenbach hob, auf Andrängen der Gräfin, die ganz gebrochene und geknickte Thekla nun gleichfalls auf ihren Sitz. Die Gräfin und Ewald nahmen rückwärts Platz. „Einen schönen Gruß an den Professor und sein sämtliches Ge züchte!" rief die letztere noch lachend zurück. „Wir werden dies Ensemble nicht so bald vergessen." Der Wagen rollte davon. 6. Kapitel. „Mag

wieder eingeholt. Er wandte sich sogleich an seinen Va ter und an Tiefenbach, die beiden auf die Gefähr lichkeit des Uferweges aufmerksam machend, indem er auf die Notwendigkeit hinwies, bei hereinbre chender Dämmerung den Waldweg zu wählen, der, wie er glaube, sogar näher sei und an der Ruine Hohenwang vorbeiführe. „Wem sagst du das?" fuhr der General übel launig auf. „Der Uferweg ist sehr schlecht, ich habe das gleichfalls bemerkt, kein vernünftiger Mensch wird ihn des Abends betreten. Es ist ganz

selbst verständlich, daß wir den Waldweg nehmen, ich werde Euch schon führen; ich kenne das Terrain genau und Ihr könnt Euch ganz beruhigt meiner Führung überlassen." Der General ging denn auch voran. Er schritt wacker aus und bei jeder Schwenkung kommandierte er. Uebrigens war er keineswegs so sicher, als er vorgab, es zu sein. Es kam vor, daß er sich im Wege irrte, und man mußte dann kleine Strecken zurückgehen, um wieder aus der: rechten Pfad zu kommen. Das Terrain ging jetzt stark bergauf, der General blieb

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 01.10.1916
Physical description: 8
des französischen Volkes hinausweinen. Man erkennt im Innern Frank reichs recht gut den Blutpreis, der für die Erfolge an der Somme bezahlt worden ist. Die Familien, die ihre Männer an dieser Front wissen, werden die steigende marternde Angst nicht los. Man erzählt sich ganz konfuse Dinge zum Trost und erklärt es als offenes Geheimnis, daß Soldaten, die ganz be sondere Heldentaten vollbringen, zum Abschied von der Sommefront begnadigt werden. „Wie du mir schreibts", lese ich aus einem Frauenbrief aus Ville

- neuf — „mußt Du, um Urlaub zu bekommen, erst recht viele Boches töten. Versäume das bitte nicht, sobald sich die Gelegenheit bietet. „In einem ande ren Briefe aus St. Aubain heißt es: „Ich wünsche Dir, daß Dir der gute deutsche Gott eine Verwundung schickt, damit Du ins Lazarett kommst." Es ist ja schließlich ganz selbstverständlich, daß die französischen Soldaten in den Lazaretten oder im Urlaub eine ganz andere Beleuchtung die ser Offensive bringen, als sie die tägliche Presse bringt

den Ausführungen Lloyd Georges ge genüber einem am^erikanischen Journalisten zu- sti mmen. — „Daily News" bemerken, daß man den Frieden nicht ganz aus den Augen verlieren soll. Es sei in der Tat müßig, jetzt über den Frieden zu sprechen. Es liege an Deutschland, nicht an England, zu sagen, wie lange noch es notwendig sein werde, diese Hölle fortdauern zu lassen. Furchtbare Kämpfe in unterirdischen Gewölben. L o n d o n, 30. Sept. Der Korrespondent der „Times" im britischen Hauptquartier schildert Thiepval

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 23.07.1918
Physical description: 4
zu erlangen, damit er das Parlament ausschalten kann, wenn er mit solcher Deutlichkeit abgelehnt wird. Seidler war am Samstag in einer langen Audienz beim Kaiser. Die Vollmachten scheint er aber nicht erhalten zu haken. Gleichwohl hat der Ministerrat, der daraufhin stattsand, den Rücktritt des Kabinetts nicht beschlossen. Offenbar glaubt der Ministerpräsident, daß er noch über das Parla- inent gestellt wird. Dies ist aber ganz ausgeschlos sen: so dürfte sich Herr v. Seidler bloß das Ver gnügen gönnen

, Ministerpräsident zu bleiben, bis der Vudgetausschuß über ihn den Stab gebrochen hat. Es gibt Leute, die auf jede Stunde stolz sind, die sie länger an einem Amte kleben können. Die „Arbeiter-Zeitung" schreibt über die Taktik des Herrn v. Seidler: „Es ist ganz offenkundig, daß Herr v. Seidler mit denr Kampf für seine Person einen Kamps gegen das Parlament führt. Darüber, daß er im Abgeordnetenhause -keine Mehrheit hat und finden wird, mußte er sich schon längst klar sein, war er sich auch klar, und in Wahrheit

, das Oesterreich so bitter schwere WkMdrv geschlagen hat, noch einmal zu probieren. Steckt er doch ganz in dem Bann seiner Clique, die unter den Nationalverbändlern die Herrschaft an sich gerissen hat, die ihn umgarnt und zu Entschlüssen verführen will, die nicht weniger als den Bürgerkrieg im Gefolge haben würden! Denn hätte er Herz für das Parlament, hätte er Herz für den Staat, dem wahrlich die robuste Ge sundheit fehlt, die ein politisches Hazardspiel zu lassen würde, so würde er sich gegen die Erkenntnis

Augusthälfte voraussichtlich äußerst knappen Lebeusmittelzufuhren zwingen uns, mit den im Lande erzeugten Frühkartoffeln sparsam umzugehen. Die ganze Ernte muß ge meindeweise aufgebracht und nach Abzug der Selbstvcrsorgerquote den Verbrauchsorten ange- liesert und in diesen nach gleichen Kopsquoten ver teilt werden. Wird der Rucksackverkehr zugelassen, dann ist eine Kontrolle der Aufbringung ganz un denkbar; die Besitzer tverden einen kleinen Teil der Frühkartoffeln den Rucksackleuten übergeben, den großen

, die diese überzahlen. Zehn- tansende von Kilogramm sind bereits verschleppt und der allgemeinen Versorgung entzogen worden, bevor noch die Statthalterei sv viele Kartoffeln aufgebracht hat. um die Bewohner der Stadt Innsbruck nur einmal beteilen zu können. Diese Erscheinung zwingt uns, ein offenes Wort mit der Statthalterei zu reden: Am Rucksackverkehr kann nur ein ganz kleiner Teil der Bewohner unserer Stadt teilnehmen, die jenigen nämlich, die Zeit und'Geld haben. Die Be amten, die den ganzen Tag im Büro sitzen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 31.07.1918
Physical description: 4
dem treuen Ministerpräsidenten Hussarek zu, als er sein Programm zu Ende ent wickelt hatte. Und sie haben ganz recht: Wo bleibt der deutsche Kurs,'den Herr v. Seidler verkündet hat? Es waren doch noch keine zwei Wochen ver strichen, seitdem Herr v. Seidler jene Rede hielt, welche die Deutschbürgerlichen als ein Zeichen auf- nahmen, daß nun endlich der von ihnen so ersehnte „deutsche Kurs" in Oesterreich eingezogen sei! Herr ! v. Seidler musste damals, wenn er noch so naiv ist, wüssen

, auch die bereits im Sterben liegende Regierung d.s Herrn v. Seidler überdauern werde. Sonst war auch ihr Jubel nur eine Heuchelei, war nicht ! Freude über die Sache selbst, die jetzt eingeleitet Morden war, sondern eine Augenauswischerei gegen über dem deutschen Volke, dem eingeredet werden sollte, daß sich etwas mehr geändert habe als Re densarten. Wir sehen hier ganz davon ab, daß die Rede selbst außer Komplimenten vor dem deutschen Volke als dem Rückgrat des Staates und der banalen Bemerkung

. Wenn sie schließlich ganz umgefallen sind, so ist das nur darauf Zurückzuführen, daß sie persönlich es sich uiit den maßgebenden Kreisen nicht verderben wollen. Als es sich darum handelte, den Seidler zu retten, drohten sie mit dem „Zorn des deutschen Volkes". Jetzt sind sie aber doch zu Kreuz gekrochen! Ko aber ist der „deutsche Kurs" geblieben? Z!e kryMmMA. Mehr Lebensmittel! Gewiß, die Behörden kön nen uns nicht das Brot herzaubern; aber die greif baren Lebensmittel müssen sie in größerer Menge aufbringen

um die Hälfte emehr Käse verteilen. I Ganz gleich ist es auch mit der M i l ch. Niemand iwird uns einzur^d-en vermögen, daß es unmöglich !ist, in dem Milchlande Tirol so viel Milch aufzu- i bringen, daß jedem seine Portion zugeteilt werden ; kann. Auch hier fehlt es an Ernst. Man traut sich an die widerspenstigpnBaueW einfach nicht heran. Pf f »r fr 1 '"»»'» -w rr rnr m > -y y* v +• > » „ , _ (f i t 5 (f,i ' > I f f 1 n * - ' \U,Ü r?- ;,i '\ \ , \ t \ K V i U ' I '? - ViViMT

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 03.05.1912
Physical description: 8
, hatte die Tagung noch ein anderes Ergebnis: sie offenbarte auch, daß die Ungarn nur auf einen geeigneten Moment lauern, um noch wei ter als bisher von Oesterreich abzurücken, und zeigte damit mit zwingender Schärfe auf, welchem Phan tom unsere Schwarz-Gelben nachsagen, die da stof fen, Ungarn einmal in ein Groß-Oesterreich ein verleiben zu können. In den österreichischen Delegationen ist, wie übrigens ganz selbstverständlich, das brutale Ge waltregime, das die ungarische Oligarchie in Kroa tien aufgerichtet

zu geben. Trotzdem hat die Aktion in der österreichi schen Delegation ein scharfes Echo in der ungari schen gefunden. Die ungarische Oligarchie ist nämlich der ganz fanrosen Ansicht, daß es Oesterreich gar nichts an gehe, wie sie in Kroatien regiert. Man kann diese protzige Aufgeblasenheit dem Dünkel der ungari schen Adel^clique — die ja iiu ungarischen Parla mente und Damit in den ungarischen Delegationen völlig allein vertreten ist — "^schreiben und könnte darüber lachen, wenn in den österreichischen

, daß alle ungarischen Redner ge gen die „Einmengung" Oesterreichs protestierten und am schärfsten der Günstling der Habsburger, Graf Tisza, ins Zeug ging. Der Graf höhnte die österreichische Delegation, daß sie nur ihrer Mei nung Ausdruck gebe, auf welche eigentlich niemand neugierig war, daß sie nicht die Konsequenzen aus ihrer Meinung ableite, nämlich den Bruch mit der ungarischen Delegation und durch die Verlveigerung des gemeinsamen Budgets. Tisza sagte ganz offen, daß die Ungarn wünschen

die Verwirklichung der angedrohten Aufkündigung noch aus eine Zeit hinauszuschieben; sie stecken also die Ohrfeigen, die ihnen von der ungarischen Delegation verabreicht werden, ruhig ein. Und niahrhaftig: unsere Pa trioten haben diese Ohrfeigen redlich verdient, denn sie waren die ärgsten Intriganten gegen eine radi kale Wahlreform in Ungarn und verhinderten, daß in Ungarn die Adelsherrschaft erseht werde durch die Volksherrschaft, der die engsten Beziehungen beider Staaten ein ganz anderes Bedürfnis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 20
Date: 16.12.1911
Physical description: 20
können. Zur Salonpuppe, die in der kalten guten Stube einen Teil ihres Daseins lebt, kommt das Kind nie in ein echtes, rechtes Herzensverhältnis. Und dann ist der erzieherische Wert des Puppenspiels dahin. Max Brethfeld. Aus den Witzblättern. Die ungleichen Paare. „Ei, was ist denn das das für eine dumme Geschichte, Johann", sagte ein Ritt meister zu seinem Burschen, „du bringst mir fa ein Paar Stiefel, die nicht zusammen passen? Einer hat einen ganz hohen Schaft und der andere einen kur- zen

benützen wollen, um die 'Bier- und Branntwein steuer durchzudrücken. Er hat das Schicksal der Ge haltsregulierung ausdrücklich an das Schicksal der Steuervorlagen aeknüvft und die Sozialdemokraten be^ impft, weil sie die Erhöhung der Bier- und Branntweinsteuer.bekämpft haben. Ganz richtig hat Seitz die Herren gefraat, warum man die Er höhung der Offiziersgehalte nicht an eine solche un populäre Forderung geknüpft habe. Damit die Leh rer 20 Millionen erhalten können, soll die Bevölke- runa 37 Millionen

einer großen Partei und noch viel mehr des durch sie vertretenen deutschen Volkes ganz unwürdig, politische Gegenstände mit einer derartigen Leichtfertigkeit zu behandeln, sie jeweils aus der sachlichen in die persönliche Sphäre hin überzuheben, wie es hier geschieht. Wäre Herr Dr. Erler nicht wieder im Juni in das Abgeordneten haus eingezogen, so würden wir vermutlich über diese Haupt- und Staatsaktion sehr glatt hinwegge kommen sein. Da es diesen Herrn jedoch gelüstet, sein Steckenpferd

wieder eine ganz heillose Zerfahrenheit zeigten, hat ein Spaßvogel dieses Gedicht noch wie folgt ergänzt: Der Waldner ist ein deutscher Held, Der mutig einen Antrag stellt. Der Stürgkh baut ihm a gold'ne Bruck, Drauf retiriert er gleich zaruck. Der eine zieht, der andre bockt, Der eine steht, der andre hockt. Wer vorgeht, geht gleich drauf zurück, Das heißt man taktisches Geschick. Drum, deutsches Volk, kannst ruhig sein, Er ist nicht grob, er ist nicht fein, Er ist nicht lau, er ist nicht warm, Er ist halt

ein Philisterdarm. Er ist halt ein Philisterdarm Voll Furcht und Hoffnung, Gott erbarm. Der platzt und geht zum Himmel ein, Drum, deutsches Volk, kannst ruhig sein! IeutWand. Für den Völkerfriedeu. Berlin, 16. Dez. Auf die Friedensadresse der englischen Arbeiterpartei an die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat Bebel als Vorsitzender der Fraktion eine Antwort gesandt, die heute im „Vor wärts" veröffentlicht wird. Darin heißt es: „Wir teilen voll und ganz die Gesinnungen, die in der Adresse zum Ausdruck

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 20.02.1918
Physical description: 4
gelvppierten und sich abstachen in fröhlichem rrnin, während die Zuschauer von Montecitorio und ganz I alen ^ Hände klatschtenö Die traulich gemütliche Zwielich.stunde dn garabaldinischen Romantik und der realistischen Goß- ^Politik, die durch die Ronifahrten Kaiser Wilhelms und das rüde Drribundsgepränge ihr ästhetisches Gepräge erhielt. Die Presse fast, mit einziger Ausnahme des immer konsequent ^enen Mailänder „Sccolo", war damals deutschfreundlich und j.* ^"dottieri bekämpften sich wegen tausend

, ein Kriegslieferant, der schon ein schönes Stück Geld damit verdient hatte, daß er in seinem Betrieb Granatrn gießen oder drehen ließ. „Herr Oberstleutnant", jagte er, „ich bin j» diese« drei spräche mit dem Minister des Aeußern bezüglich der nordöstlichen Verhältnisse folgende Erklärung ab: Bei Friedensschluß mit der Ukraine sind zwei Momente von ganz besonderer Bedeutung: Vor allem ist darauf hinzuweisen, daß laut Artikel 9 des Friedensver trages sämtliche Bestimmungen desselben ein unteil bares Ganzes bilden

und des Transportes. Alle diesbe züglichen Vereinbarungen sind bereits getroffen und es ist Hoffnung vorhanden, daß die Lieferungen uns noch im gegenwärtigen Wirtschaftsjahre zugutekommen werden. Die ukrainische Republik hat ein wesentliches In- teresie daran, uns die angeforderte Getreidemenge zu lie fern, denn im entgegengesetzten Falle würden auch jene Teile des Friedensvertrages, welche über Zugeständnisse an die Ukraine handeln, hinfällig sein. Natürlich dür fen wir nicht vergessen, daß ganz Rußland

und auch die Ukraine von Krämpfen des Bürgerkrieges geschüttelt werden, und daß die Schwierigkeiten des Transportes unter diesen Verhältnissen ganz außer ordentlich groß sind. Nach den letzten dem Minister des Aeußern zugekom menen Nachrichten ist die Anarchie in ganz Rußland in steter Zunahme begriffen. Es herrscht ein Chaos, der Kampf aller gegen alle. Unser Ziel Jahren Krieg ein reicher Mann geworden, viel reicher als ich vorher gewesen war. Es ist mir ab« nicht recht wohl bei d« Sache. Man soll aus d« Not

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 29.05.1918
Physical description: 8
v. Seid- ler ganz einfach: Ohne Majorität kein Parlament! Will das Parlament nicht zur Regierung stehen, dann bleibt es eben vertagt! Die Parlamenis- korrespondenz bringt nämlich heute die Mitteilung, daß „angesichts der i n n e r p o l i t i f ch e n Ver hältnisse die beabsichtigte Sommersession des Reichsrates kaum zustande kommen dürste". Die Regierung habe die Absicht, den Reichsrat bis zum Herbst vertagt zu lassen. Herr v. Seidler will of fenbar mit der Aussperrung des Parlaments

zu- xsammenhängt, die sie auf ihrem „Reichsparteitag" Korgenommen haben. Damit, daß sie ihren Rten, etwas anrüchigen Namen gegen den Namen: „Deutsche national-sozialistische Arbeiterpartei" auswechselten, glauben sie auch schon das Recht er worben zu haben, nicht mehr als Celbe bezeichnet zu werden. Aber der Name allein tut es nicht! Ganz abgesehen davon, daß — wie bereits mehrfach nachgewiesen wurde — der Name schon deshalb eine Irreführung istz weil sich als Sozialist nur der bezeichnen

und sie die Parteige nossen des Seidl. Wie denn auch nicht? Haben sie etwa jemals eine andere Politik gemacht als Seidl? Haben nicht auch sie gleich ihm überall di,e Hilfe der Fabrikanten bei den Wahlkämpfen ge sunden? Haben sie nicht ihre Wahlen mit dem von den Fabrikanten erhaltenen Gelde durchge führt und haben sie nicht immer den Wahlkamps nur ganz ausschließlich gegen die Vertreter des klassenbewußten Proletariats, gegen die Sozialde mokraten geführt, ja bei Stichwahlen zwischen den kapitalistischen

und proletarischen Kandidaten ohne Bedenken für jene gestimmt? Ihre Organisationen waren seit jeher ein Mittel, die Arbeiterschaft zu spalten und mit gegenseitigem Mißtrauen zu er füllen, damit ihre Stellung gegenüber den Unter nehmern geschwächt werde. Darum haben sich ihre Organisationen immer der Hilfe der Unternehmer erfreut, die ihnen durch die Verführer die Mitglie der zutrieben und ihnen auch finanzielle Hilfe zu teil werden ließen. Da sei noch ganz davon abge sehen, daß so manche deutschnationale

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 24.03.1911
Physical description: 8
Ausdruck mit den inx Schlagworte dieser Notiz in ganz gemütlichem Tone gesprochenen Worten: „Ich begreife gar nicht, daß die Herren sich gar so sehr beklagen, mir hat ein Hund noch nie etwas getan." Wenn nun der Herr Bürgermeister von einem sol chen Krautkopf zu essen bekäme und wenn dieser zehnmal von der Köchin fein säuberlich gewaschen wäre — appetitlich wär's, gelt, Herr Bürgermei ster! Oder nicht? Der Fall beweist jedenfalls über jeden Zweifel erhaben, daß es eine Hundeplage gibt

des GR. Z ö s in a y r über die vor einiger Zeit stattgefundene Sitzung der StädtischenFleischversor- gungsgesellfchaft in Wien, wonach ersichtlich ist, daß das Argentinische in ganz Oesterreich mit Aus nahme Wiens großen Anklang gefunden hat. Das ist begreiflich, die Christlichsozialen haben den Wie nern das Argentinische durch verschiedene Kunst stücke ja geradezu verekelt. Aus der Sitzung ist hervorzuheben: Was issts mit dem Spielplatz für Pradl? GR. T h u r n e r interpelliert wegen des Spiel platzes in Pradl. Der Bürgermeister antwortet

Zwecke wer den 11.600 K bewilligt. Scharlacherkrankungen. Ein Bericht des Stadtphysikates führt aus, daß es sich um ganz leichte Erkrankungen handelte, die nicht einmal von den Eltern zur Anzeige gebracht wurden. In den letzten vier Wochen sind im ganzen 9 Erkrankungen vorgekommen und ist, da überall die entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen getrof fen wurden, nicht der geringste Grund zu Befürch tungen vorhanden. Dazu bemerkt der Bürgermei ster: Im März, als die letzten Erhebungen gemacht wurden

, waren an allen Schulen im ganzen 160 Absenzen; da es auf jede Klasse bloß 2 Absenzen getroffen habe, was ganz normal sei, ist wohl der Beweis erbracht, daß tatsächlich kein Grund zu einer Beunruhigung vorhanden ist. Die neue Prügelbaubrücke. Die Stadt erklärt sich bereit, die Hälfte zu den Kosten beizutragen, wenn vorher der unverzögerte Neubau der Reichsstraßenbrücke (Jnnbrücke) auf Staatskosten gesetzlich sichergestellt wird, die Staatsverwaltung anstelle des durch den Umbau notwendig werdenden Provisoriums

machen. Für Oesterreich, das keine Kolonien und so geringe überseeische Handelsbeziehungen habe, sei der Ma rinismus eine Spielerei. Abg. L o se r (christlichsozial) beschuldigt die So zialdemokraten, daß sie, weil sie nur ganz kurze Budgetprovisorien haben wollen, bewirken, daß »as Haus aus den Budgetdebatten nicht herauskomme. Wenn infolgedessen das Haus aufgelöst und die Sozialversicherung nicht zustandekäme, tragen nur die Sozialdemokraten die Schuld. (Die Ansicht des Vorarlberger Abgeordneten ist wirklich

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Der Arbeiter
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Page 4 of 16
Date: 20.08.1911
Physical description: 16
Versicherung, Arbeiterschntz! Das war nur die Melodie vor den Wahlen! Jetzt wird demas kiert. Pfaffenhetze sür Volk und Sturm auf Schule und Ehe. Wie in Frankreich, wie in Italien und schließlich wie in Portugal. Das ist die „Volksbeglückung", wie sie die Genossen meinen. Es ist natürlich kein Zufall, daß das erste Blatt des roten Zentralorgans, auf dessen erster Seite das Parlament zum Kulturkampf gehetzt wird, seine zweite Seite ganz der Pleite der Internationale und den Meinungen der roten

arten wie „Der Geistliche gehört in die Sakristei" um sich warfen und dem Worte „Politische Pa storen sind ein Unding" zujübelten, endgültig vorbei. Heute haben sie ja sogar die meisten „politischen Pastoren"! — In Tirol haben bei den letzten Reichsratswahlen Deutschnationale und Rote sich das Maul zerrissen, weil sich das katholische Volk erlaubte, ein paar Priester für den Reichsrat zu kandidieren. Einige ganz ge scheite Deutschnationale aus Sterzing führten im Eisenbahncoupe

radikalen deutschfortschrittlichen Misch maschpartei auf den Schild erhoben wurde, wußte man in unseren Kreisen ganz genau, daß er nicht zu jenen gehöre, die sich einer arbeitsreichen Gruppe anschließen würden. Auf Anfragen, die in unseren Blättern gestellt wurden, erklärte er eines Tages in einer Versammlung, daß er im Falle seiner Wahl dem Deutschen Ratio- nalverbannde beitreten würde!! Für die alles wissenden Herren Genossen hätte es doch sehr klar sein sollen, was für eine Hal tung der Deutsche

finanziell b e l a st e. Also die K a p i t a l i st e n werden von den Sozialdemokraten abermals ganz of fen unter st ü tz t, zum großen Nachteile der gesamten Arbeiterschaft in Oesterreich. Und da glaube noch jemand, daß es ungerecht sei, wenn man die Sozialdemokratie als Schutztruppe des Großkapitals bezeichnet. Arbeiter, da müssen wir uns rechtzeitig wehren gegen einen solchen Verrat. 6. Das Fiasko der Frauenarbeit in Amerika. In den geschäftlichen Unternehmungen der Ver einigten Staaten, wo so lange

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Der Arbeiter
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Page 3 of 8
Date: 26.03.1911
Physical description: 8
Me, in denen Minderjährige an Vereinen, die derzeit unter der Bezeichnung „politische Ver eine" verstanden werden, ganz unbedenklich teil nehmen können. Es erübrigt hiemit auf diesem Gebiete nichts anderes, als eine möglichste Indi vidualisierung jedes einzelnen Falles bei der instanzmäßigen Entscheidung. Hiebei geht die Micht des Entwurfes dahin, daß von der Befug nis, Minderjährige auszuschließen, nicht immer in vollem Umfange Gebrauch gemacht, sondern haß, wo es möglich ist, im einzelnen

und Genossen soll nun regelrecht das Richtschwert der interna tionalen sozialistischen Bureaus fallen. Aber auch das kann Dr. Adler nur ein schwacher Trost da für sein, daß nunmehr die „Internationale" in Oesterreich nicht mehr existiert. — Am letzten Sonntag fanden in ganz Oesterreich von der So zialdemokratie veranstaltete Versammlungen von Frauen zugunsten des Frauenwahlrech tes statt. An der Wiener Versammlung nah men ungefähr 4000 Frauen teil. — Auch in der Provinz und im Auslande wurden solche Veran

am meisten für den Milita rismus opfert! Doch Bauer, das ist ganz etwas anderes, das ist ja die jüdisch-frei- m au r e r i s ch - s o z i a l i ft i s ch e Repu blik! In Oesterreich verschimpfen die Sozial demokraten jeden als einen „Verräter" der Volksinteressen usw., der sich die Sorge um die Ausgestaltung unserer Wehrmacht angelegen sein läßt. In Oesterreich gaukeln die Genossen mit Demonstrationsumzügen und Protestversamm lungen. Sind das nicht die reinsten Komödian ten? Wenn man das Treiben

. Diaz und seine Anhänger wollen sich aber eine Intervention der Vereinig ten Staaten nicht gefallen lassen, da eine solche anscheinend auch nicht ganz uneigennützig ver laufen dürfte. In Oesterreich kann man jeden falls auf die Entwicklung der Dinge in jenem Lande, in welchem der hochbegabte Bruder unse res Kaisers sein Leben lassen mußte, gespannt sein.

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Lienzer Nachrichten
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Page 9 of 14
Date: 19.12.1911
Physical description: 14
und seine parlamentarische Behandlung lassen erkennen, daß wir uns in einer Art Aurnahmrzustand befinden, und sie geben auch für die Zukunft einen sehr traurigen Ausblick. Im Budgetprovisorium ist manches, was in das eigentliche Budget gehört, und das beweist, wie dringend es geboten wäre, das Budget endgültig zu behandeln. Dafür hat das Provisorium auch eine parlamentarische Behandlung gefunden, die in ihrer Art und Ausdehnung ganz ungewöhnlich ist. Jedermann hat es gefühlt, daß hier eine Mühle klappert

, aber nicht mahlt. Man wollte früher die christlichsoziale Partei verdächtigen, daß sie wegen der Proklamierung der freien Hand die Arbeitsfähigkeit des Hauses nicht fördern, ja geradezu hindern wolle. Sie hat aber wiederholt Beweise geliefert, daß sie alles tun will, was das Parlament zu einer wirklich ersprießlichen Arbeit führen kann; sie hat dazu oder auch ein ganz bedeutendes Maß von Selbstbeherrschung mit in den Kauf ge nommen, indem die christlichsozialen Abgeordneten sich in der Oeffentlichkeit

fähigkeit des Hauses nicht nur zu ermöglichen, son dern möglichst zu fördern, die Schuld auf sich laden wollten, die Arbeiten des Hauses zum Stillstände zu bringen. Die veamtendemagogie. Abg. Fink habe schon bei der ersten Lesung des Budgetprovisoriums die Forderungen der Christ lichsozialen dargelegt. Sie stehen insbesondere von der Forderung der Sanierung der Landes finanzen nicht ab, verlangen neuerdings die eheste Vorlage des Lokaleisenbahnprogramms und sind ganz und gar einverstanden

dann die Staatsverwaltung in vielen Belangen ganz anders Vorgehen als bis her. Eine der allerdringendsten Aufgaben ist es, auf dem Gebiete der Eisenbahnverwaltung eine Reform auf kaufmännischer Basis durchzuführen. Vor allem müsse hier mit dem so genannten bureaukratischen Schimmel gebrochen werden; der ungeheure Apparat, der heute in Be wegung gefegt roi; b, oft um eine Kleinigkeit zu leisten, hat zur Folge, daß die Verwaltung viel zu kostspielig ist. Der Redner verweist auf den Sonn tagsleitartikel der „Reichspost

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 31.05.1912
Physical description: 16
werden; ganz abgesehen davon, daß sich auf einem solchen Wege in der Regel auch nichts erreichen läßt, wie ja auch das Beispiel in Ungarn zeigt. Die von den Sozialdemokraten in Szene gesetzte Revolu tion (die sozialdemokratische „Arbeiter-Zeitung" nannte den Aufstand selbst so), wurde mit Waf fengewalt niedergerungen, Blut ist geflossen und dem Zwecke wurde nicht genützt, sondern gescha det. Vom italienisch-türkischen Kriege. Als tue Italiener, nach Lorbeeren gelüstend, den Türken den Krieg erklärten

von Kleinasien zu besetzen. Sie haben in letzterer Zeit 13 größere und kleinere dieser Inseln besetzt und sind ganz entzückt über diese „Heldentaten". Für Italien ist nämlich die Besetzung dieser Inseln ein Kinderspiel, weil die Türkei infolge der Minderwertigkeit ihrer Kriegsflotte Italien daran nicht hindern kann. Die geringe türkische Besatzung der Insel Rho dos (der größten dieser Inseln) mußte sich, wie vorauszusehen war, ergeben. Die türkische Re gierung beantwortete die Wegnahme ihrer In seln

damit, daß sie sämtliche in der Türkei le benden Italiener ausgewiesen hat. Durch diese Vorkehrung müssen 50.000 Italiener aus der Türkei auswandern. Die Italiener sind darüber ganz wütend und bezeichnen diese türkische Maß nahme als eine Verletzung des Völkerrechtes. Die Italiener hätten aber gar keine Ursache, sich so aufzuregen; oder ist etwa ihr Raubzug nach Tri polis nicht etwa eine ausgesprochene Verletzung des Völkerrechtes? Befreundete Mächte gaben Italien den Rat, es möge sich mit dem Küsten gebiete

und zu verkau fen. Ein Freund unseres Blattes aus Vinschgau sandte uns eine in Nr. 10 veröffentlichte Kund machung der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Schlanders vom 21. Februar 1912 ein, welche einen dem Erlasse des Handelsministeriums ganz verschiedenen Standpunkt einnimmt. Nachdem aber die Regelung dieser Frage für den Landwirt von größtem Interesse ist, so be gaben sich die Abg. Kienzl und G r a tz am 20. Mai in dieser Angelegenheit ins Ackerbau- ministerium und machten dort Mitteilung von oben

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 14.11.1913
Physical description: 10
Hellers oder durch die Zu hilfenahme ausgeliehenen fremden Geldes die Steuer zu zahlen. Das Aerar nimmt eben keine Rücksicht und kann keine Rücksicht üben, wenn schon es sich ganz unverhüllt zeigt, daß infolge des großen wirtschaftlichen Niederganges der letzten Zeit, des durch Absatzunmöglichkeit und Betriebs- einsrellungen bewirkten Einnahmen-Verlustes der Staatsbürger nur sehr schwer seinen Verpflichtun gen nachzukommen vermag. Aber während die Verpflichtungen unter Seufzen erfüllt werden, ver sagt

des konstitutionellen Gedankens beurteilt werden mutz, verzweifelt selbst an der Lebensfähigkeit des Parlaments. Sie sieht den Hereinbruch verfassungslofer Zustände, wie sie durch die Einsetzung der Landesverwaltungskommis- sion in Böhmen bereits verwirklicht sind, so ziem lich als ein unvermeidliches Verhängnis für ganz Oesterreich an. In seiner aus Nichtstun, Obstruk tion und ödem nationalen Streit sich zusammen- setzenden selbstmörderischen Haltung ließ sich das l Parlament auch nicht durch eine Voraussicht

am 17. d. M. Man wird die Dele gationen noch tagen lassen, dann aber dürfte sich die Regierung zu dem ernstesten Schritte gegen das Abgeordnetenhaus entscheiden. Hält dessen Arbeitsunfähigkeit weiterhin an, so muß nach Mit teilungen aus bestinformierten Kreisen ganz sicher mit der Auflösung des Abgeordnetenhauses um Weihnachten oder nach Weihnachten gerechnet werden. Eine Krise steht also bevor und es können sich sehr ernste Dinge ereignen. Auf die Frage, ob beim Ausbruch der Krise das Parlament oder die Re gierung

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 30.06.1917
Physical description: 4
sich durch große Tapferkeit Lorbeeren erworben haben. Sie haben ihrer Regimenter zugefügt, die vorher und vielfach auch ihren Volksgenossen unwiderbriuLlichen Schaden gebracht. Wenn man es versuchen wollte, an der Hand dieser Er- scheinungen ganze Völkerschaften zu verdächtiger:, wäre das ein unpatriotisches Vorgehen. Cs ist nicht zu leugnen, daß in gewissen Blättern Kräfte am Ruder sind, denen es vielleicht nicht ganz angenehm ist, daß gerade Angehörige einer speziellen Nation sich verirrt

haben. In diesem Zusammenhänge verweist Redner auf die Auflösung des 28. Infanterie-Regime n- t e s. Bei dieser Gelegenheit sei es vorgekommen, daß, ein gefälschtes Allerhöchstes Befehlsschreiben verbreitet worden sei, in welchem ganz andere Worte gebraucht worden feien, als in dem wirklichen. Redner bemerkt, daß in der Oeffentlichkeit die Taten einzelner Regimenter vielleicht durch Zufall nicht recht hervorgehoben werden und daß, wenn sie schon erwähnt werden, nur die Nummer ndes Regimentes genannt werde. Freiherr

des Innern von Ugron, die Regierung übernehme hiefür die volle Beantwortung. Ueber die Geschehnisse des gestrigen Abends wolle der Minister ganz unumwunden das Haus informieren. Er habe He stern in den Nachmittagsstunden erfahren, baß die organi sierte Arbeiterschaft gegen die Tiszapartei und gegen zwei Blätter Demonstrationen beabsichtige. Er habe die Führer der Arbeiterschaft ersucht, ihre Partei von der geplanten Demonstration abzuhalten. Da sie jedoch er klärten, daß sie diesem Ansuchen

Referat über Pie Vereinstätigkeit und die ganz besonderen Verdienste dreier Vorstandsmitglieder, die zu Ehrenmit gliedern ernannt wurden. Tie Vorsitzende, Frau Antonie Eckert gab "ein sehr anschauliches Bild über die Mitglieder zahl, Schülerinnen-Änmeldungen und Anstellungsmöglich keiten, Ausbau der Kuxse. Frl. von Kleeborn erstattete den Rechenschaftsbericht, aus dem hervorgeht, daß die Vereinigung sich in den Kiiegsjähren ganz besonders gehoben hat. ß8on D25 Kürsteilnehmern wurden 75 an gestellt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 18.10.1911
Physical description: 8
— aber er möchte mich gerne heiraten, damit er Konnexion hat, Karriere macht, eine bedeutende Stellung be kommt - verstehen Sie? Durch Papa!" „Sehr gut," sagte Bruno und dachte bei sich: „Also eine Tochter einer der „Spitzen"; das hätt' ich nicht geglaubt, dafür ist sie auffallend natürlich und ungezwungen. Sie ist freilich noch sehr jung; das wird alles bald ganz anders werden." „Na, und das ist doch nun erst scheußlich, nicht?" „Ja," sagte Bruno gedehnt, „aber so was kommt vor." „Pfui," machte

„Ich werde mich nun also schleunigst retirieren, mein Fräulein," sagte Bruno sich verneigend. „Ja, warum denn? Wir haben uns ja ganz nett unterhalten, Herr Assessor." Sie sagte das mit der unbefangensten Miene von der Welt und schüttelte ihren braunen Lockenkopf vor Verwunderung und Bedauern. _ „Von meiner Seite kann ich das gewiß nur be stätigen, gnädiges Fräulein. Aber ich meine doch — in Ihrem Interesse — es wird besser sein, wenn ich gehe. Man könnte sonst auf die Idee kommen" — er lächelte diskret — „Sie hüten hier ein Stell

dichein gehabt, während man da drüben Sie beim Tanz erwartete." „Nein, aber so was!" Sie wurde wieder glüh heiß im Gesicht, während sie vorher allmählich ihre natürliche Farbe zurückgewonnen hatte. „So was glaubt nun doch kein Mensch von mir, hoff' ich." „Hier steht einer, der's geglaubt hat," entgegnete er und zeigte mit dem Finger auf sich. „Ich bitte um meines freiwilligen Selbstgeständnisses halber um gnädige Absolution." „Ach!" Sie war ehrlich erstaunt und betroffen, er merkte das ganz deutlich

hatte sich höflich vor der letzteren verbeugt, der jüngsten von den vier hoffnungsvollen Töchtern der Gastgeber — der älteste hatte schon ein Menschenalter hinter sich, tanzte aber zum Schrecken aller Referendare noch immer mit den Jüngsten vom jungen Gericht. Mimi Braun flü sterte der Freundin ein paar Worte zu; diese lachte aber laut auf und sagte: Der plaudert ja nichts aus. Wir sind ganz gute Freunde geworden. Nicht wahr, Herr Assessor?" „Die allerbesten," denk' ich, gnädiges Fräulein." „Aber nun müssen

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Der Arbeiter
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Page 3 of 10
Date: 01.06.1913
Physical description: 10
und die offizielle Sozialdemokratie ist z. B. ganz entschieden gegen den Kleinbesitz und gegen die Vermehrung der Bauernstellen. Trotzdem aber behauptet das rote Wochenblatt frech und dreist: „Die Sozialdemo kratie will (!) die Vermehrung der Bauern stellen!" Eine bodenlosere Verdrehung und Heu chelei kann es wirklich nicht mehr geben. Würde das rote Wochenblatt wohl auch den Mut haben und seine Behauptung einmal dem sozialdemo kratischen Parteivorstand zur Begutachtung vor legen! Dann könnte inan

ja einmal sehen, was dabei herauskäme und wir möchten das Wochen blatt dringend ersuchen, zur Klärung der Sach lage beim deutschen Parteivorstand ein Urteil einzuholen. Drittens glaubt sich das rote Wochenblatt mit der einfältigen Ausrede herausreißen zu kön nen, daß auch bei uns Meinungsverschiedenheiten vorkämen. Das ist natürlich richtig, aber das ge hört absolut nicht hieher und ist etwas ganz an deres als die fortwährenden Widersprüche inner halb der Sozialdemokratie. Denn die Sozialde mokratie tritt

immer mit einer ganz fürchterlichen Anmaßung auf und behauptet, sie allein habe das einzig richtige und wahre Programm und könne allein die Menschheit retten. Vor allem will die Sozialdemokratie die ganze heute bestehende Staats- und Gesellschaftsordnung von Grund aus Umstürzen und zu diesem Zwecke hat sie ihr berühmtes Programm aufgestellt. Wenn man aber so große Pläne im Kopfe hat und ihre Ver wirklichung jedesmal mit der größten Bestimmt heit prophezeit, dann dürfen solche gewaltige

habe. Und wenn das et was zu bedeuten hätte, wenn ein Missetäter, der durch seine Unvorsichtigkeit in die Klemme geraten ist, seine Unbedachtsamkeit nachher durch eine nichtssagende Redensart zu überkleistern sucht! Die Hauptsache ist für uns die eigentliche Her zensmeinung der Genossen, nicht ihre Bauern fängerkniffe. Diese rote Bauernfängerei muß einmal ganz entschieden und deutlich gebrandmarkt werden. Das allerbeste Beispiel bietet hier das unübertreffliche Wochen blatt und auch in dieser „Verteidigung" wimmelt es natürlich

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