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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 31.01.1925
Physical description: 12
zustände in Hochetsch. (Tie Aufmerksamkeit des Hanfes wurde schon bei diesen einleitenden dorten geweckt und zahlreiche Zwischenrufe zeigten, daß der Redner nicht iohine Widerspruch angehört werden würde.) Trotzdem fuhr derselbe fort: Ich werde nur einige Tatsachen anführen. In trnserer Gegend streifen Bettler, Landstreicher und un- ftchere Elemente allein und in Gesellschaft ganz ungestört, hauptsächlich in der Nähe der ' abgelegenen Ortschaften Herum, belästigen un- ? sere Bevölkerung und jagen

ihr durch ihr \ Verhalten Schrecken ein, da die Bevölkerung i ja jeder Verteidigungswaffe entbehrt. (Unter- j brechung und Zwischenrufe.) Wie schon aus- ! geführt, war die Umgebung der bekannten Kur- j orte Meran und Bozen in jüngster Zeit der ! Schauplatz zweier Morde ttnd verschiedener j Raubanfälle, die von ganz jungen Burschen \ vollbracht wurden. Diese Missetäter konnten - dann die fast 100 Kilometer lange Strecke auf ! der Straße und durch Ortschaften bis zum j Brenner ganz ungestört zurücklegen, könnten ! erst

, angesehene ansäßige Bürger ; \ des Ortes von den Karabinieri in die Kaserne • i geholt und dort durch über 20 Tage ganz . ? grundlos in den Arresten dieser Kaserne fest- ! , gehalten. Einem dieser Unglücklichen, dem i j nicht die geringste strafbare Handlung oder Un- ! ! rerlasfung vorgeworfen werden konnte' wurde ! j nicht einmal erlaubt, sich an das Totenbett ! | und zur Begräbnisfeier seines in der Zwischen- ! zeit erkrankten und gestorbenen Töchterchens j zu begeben und er nrußte vom Arreste

, hat er persönlich verhaftet, in Ketten gelegt und zweimal durch die Straßen seines Heimatortes geführt, die sonntäglich bevölkert waren. Auf Grund einer ganz privaten Rech nungsdifferenz hat derselbe die ganze Familie eines bekannten Hoteliers gröblich beleidigt N. dies noch vor verschiedenen Gästen. (Gianser rari: waren in Udine Gouverneur, erzäh- len Sie uns davon etwas. Abg. Sternbach: Sehr gerne würde ich Ihnen davon erzählen, aber Sie lassen mich ja so nicht zu Worte kommen.) „ Wegen einer ganz einfachen

von demselben er hielt. Er, der bewaffnete Mann, wußte nichts besseres zu tun, als dem kleinen Mädchen den Schlag zurückzuversetzen und dasselbe oben drein poch zu ztvingen, ihn kniefällig um Verzeihung zu bitten. (Abg. Bannelli: Schä men Sie sich mit solchen Angaben. Ter Lärm' wurde immer größer und alle drei Quästoren Guilelmi, Buttasuochi und Renda begaben sich eilends zum Platze des Abg. Sternbach, der ganz ruhig die Lärmenden anhörte. Giuirta erhebt sich und protestiert zum Präsidenten und fordert

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 18
Date: 09.03.1906
Physical description: 18
bekanntlich die frühere Einteilung in Wahlkreise unberührt gelassen und ganz Oesterreich in 72 neue Wahlkreise eingeteilt, so daß ein Wahlkreis der fünften, allgemeinen Kurie oder Wählerklasse mehrere Wäh'.erkreise der Städte und Landgemeinden umfaßt. So hatte z. B. Deutschsüdtirol von früher her zwei städtische Wahlkreise, zwei ganze und ein Drittel^Landgemeindenwahlkreise. Die Bezirke Schlanders und Glurns gehören nämlich mit dem Oberinntaler Wahlkreise zusammen. Diese vier und ein Drittel

Wahlkreise machen für die fünfte Kurie einen einzigen Wahlkreis aus. So kam es, daß jeder Bezirk nunmehr von zwei Abgeordneten vertreten wird. Die Wahlkreiseinteilung soll nun in Zukunft ganz anders werden. Die 72 Mandate der fünften Kurie, die 85 der großen Grundbesitzer und die 21 der Handelskammern, also im ganzen 178 , werden ganz aufgelassen. Dafür werden ebensoviele und noch 30 neue dazu, also 218 Mandate, mit den früheren 247 Mandaten zusammengelegt und diese 455 Mandate auf ganz Oesterreich ver

teilt. Tirol behält seine 21 Mandate. Bei uns kommen also dt» fünf des Großgrundbesitzes und die drei der fünftm Kurie mit den 13 anderen (der Städte und der Landgemeinden) zur Ver teilung. Dies hat zur Folge, daß nicht bloß die ungeheuerlichen Wahlkreise der fünften Kurie ganz verschwinden, sondern, daß eS auf viel kleinere Gebiete je einen Abgeordneten trifft. Dabei wurde noch eine Aenderung vorgenommen: Im italie- nischen Landesteile wurde gar keine Scheidung zwischen Stadt und Land vorgenommen

nicht durch einen Deutschen, die Italiener nicht durch einen Slowenen vertreten sein. Die Regierung war nun bestrebt, mehr einheitliche, n a t i o- n a l e Wahlkreise zu schaffen und dadurch den Nationen einen ge wissen Bestand von Abgeordneten sicherzustellen. Wo zwei Nati onen, wie in Galizien die Polen und Ruthenen ganz gemischt untereinander wohnen, ist dies natürlich sehr schwer. Dort hat darum die Regierung zu einem anderen Auskunftsmittel gegriffen, zur Proportional, oder Verhältniswahl. Es wurden Wahl bezirke

mit je zwei Abgeordneten geschaffen und die Bestimmung getroffen, daß jene als gewählt erscheinen, die über ein Drittel Stimmen auf sich vereinigen. So bekommt im einen Bezirk die polnische, im anderen die ruthenische Minderheit einen Abgeordneten. Freilich wurden nicht alle Härten beseitigt. So ist in Tirol »ine große Unterlassung vorgekommen, welche die Abgeordneten werden auszubessern haben. D'e Deutschen, welche im italieni schen Landesteile sich befindm, könnten ganz gut mit den Kreisen Bozen

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Tiroler Wastl
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Page 6 of 12
Date: 16.10.1904
Physical description: 12
" können, hat er den aus neun Wülsten bestehenden Guglhups so zu verspeisen, daß er nach jedem der neun Schnitten, die in neun gleiche Teile zusammengebundenen Rechnungsbelege des unbedeckten 90.000 Kronen-Defizits durchzusehen hat, wodurch ihm das Guglhups essen ein- für allemal verleidet werden soll. Ist dieses Ziel erreicht, und wer zweifelt daran, dann hat die Strafhaft dieses Tages ihren Zweck voll und ganz erreicht. Wenn nicht, dann eben nicht. Schluß folgt. StabU Ctfcater Die Aufführung von Calderon's Schauspiel

man nicht sagen kann, daß er diesem in der Anwendung seiner äußeren schönen Mittel irgendwie uachahmt. Wohl aber kann man sagen, daß er mit seiner Dar stellung annähernd in die gleichen Tiefen greift, und so steht nun ganz zweifellos fest, daß man Heuer manchen genußreichen Abend haben wird, wenn diese wirklich hervorragende Kraft gut ausgenützt wird. Weiter war zu sehen, daß wir an Herrn Moser einen Charakter spieler von nicht gewöhnlicher künstlerischer Begabung und Schulung haben. Alle übrigen aber konnten

", ein qual voller Beweis, daß einer ein gewandter Dramatiker aber ein ganz miserabler Kenner detz Volkslebens sein kann, lernte man wieder zwei tüchtige Kräfte kennen, Franzi Jlmar und Emil Reißner. Die erstere lacht und schmollt und schluzt mit einer Naturtreue, daß man an ihr seine Freude haben kann, und Reißner jongliert Spott, Hohn und Cynismus mit einer schier unübertrefflichen Geschicklichkeit, so zwar, daß er schon fast unangenehm wirkt und vielleicht besser tüte, seiner ätzenden Schürfe

etwas mehr Liebenswürdigkeit beizu- mengeu. Hugo Riedl, der als Phaon völlig versagte, war als Büttgeselle Jlesehd ganz gut, besonders in der ersten Szene. Otto Frieberg vermochte in der Rolle des Wildeubruch'schen „Arbeitersrcundes" August noch nicht zu interessieren; dies gelang ihm erst in der Schwank-Novität „P l a tz den Francn" von Valabregue und Hennequin, ein zwar etwas billiger, aber recht lustiger, toller Spott auf die Frauen-Emau- zipation. Hier schien seine bisher zutage getretene

, daß die Regie den Gruudtou etwas feiner nehmen und allzugroße Derb heiten besser vermeiden sollte. Herr Indra selbst tut diesmal hierin des Guten manchmal zu viel, desgleichen Herr Kaufmann, während Herr Schwab gegen meine letzthin geäußerte Besorgnis gut Maß hält und an Eleganz seine letzten Vorgänger erheblich übetrifft. Meraner Brief Die Großstadt Meran und das „Jngezeinte" in Obermais. Muß dös dacht a wahre Glückseligkeit und schun a ganz besonderes erhebendes Gefühl sein, wenn man zu Nacht als Bauer

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 12
Date: 16.02.1934
Physical description: 12
und Landeck nach Innsbruck, von wo aus er über Ienbach und den Achensee nach München und Würz burg zurückkehrte. Die Briefe, die er seinen Eltern von dieser Reise sandte, spiegeln das gewaltige Erlebnis wieder, zu dem die Berge Tirols dem jungen, naturbegeisterten Menschen wur den. Er schildert mit Begeisterung die Landschaft und die Men schen des Landes und fühlt sich plötzlich als ein ganz anders geartetes, heiteres Wesen. So heißt es in einem dieser Briefe über Tirol u. a.: „Namentlich

habe ich einen großen Teil der kindischen Menschen scheu und furchtsamen Acngstlichkeit abgelegt, die mir bisher den Umgang rnit fremden Menschen so verleidete. Ganz abgesehen aber von allem Nutzen, den die herrliche Alpenreise aus den C h a- r a k t e r ausgeübt hat, hat sie auch meine Kenntnisse und Anschauungen unendlich bereichert und vermehrt, ganz be sonders natürlich»die naturwissenschaftlichen und in spezie die botanischen. Der Reichtum der neuen Anschauungen ist wirklich so fabelhaft groß

, daß ich noch lange zu tun haben werde, um diese wunderbaren Eindrücke nur einigermaßen zu ordnen. Wie ganz andere Ansichten habe ich aber auch von Menschen und gesellschaftlichem Leben bekommen . . . Kurz, den wahren Nutze n, den ich, ganz abgesehen von den reinsten und edelsten N atur ge nüss e n, die ich in so reichem und hohem Maße genossen habe, schon bloß für die Ausbildung meines Charakters von dieser Reise gehabt, ist un endlich groß." Und in einem Brief, den er nach seiner Ankunft in Würz burg schrieb

, bricht dieses Bekenntnis zur gewaltigen Natur, die er in den „erhabenen Bergen" Tirols erlebt hat, wieder durch. „Wie schrecklich eng, kleinlich, staubig und wurmsörmig kommt mir hier alles vor. Wie anders dagegen auf den erhabenen Ber gen mit ihrer großartigen, ich möchte sagen überirdischen Natur, ■ wo der Mensch so ganz frei ist, so ganz sich selbst und sein klein liches Alltagsleben vergißt. Gewiß liegt in dieser unbeschränkten Freiheit, in diesem göttlichen Selbstvergessen nicht der kleinste

Teil jenes unnennbaren Hochgefühls, das die Seele in den einsamsten großartigsten Stelleil der Hochgebirgswelt unwider stehlich zuin Himmel cinporzieht, so daß man wirklich dem Ueber- irüischen, Göttlichen sich näher fühlt als sonst. Je mehr ich mich jetzt hier abmühe, inich wieder in das alte Philisterleben einzu zwängen, desto mehr werde ich von Tag zu Tag inne, wie u n- g e h e u o r w e i t ich durch die Reise aus ihm herausgerissen und in ganz a n d e r e und höhere Sphären des Den kens

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 26.03.1905
Physical description: 12
benützt, aber bei uns g'schieht trotz der schönen Ge legenheit, mit ganz geringen Mitteln was wunderbares zu machen, net nur sauber gar nix, sondern die Stadt väter schauen ganz im Gegenteil pomali zua, wia unsere herrlichen Jnnufer versaut werden. Wer beim Aus misten aso an Haufen Unrat z'sammkriagt, daß er ihn net mehr in den skandalösen, höchst ekelhaften Kehricht wagen nnterderbringt, dear laßt ihn ganz oanfach zum Inn führen und dort an den Ufern abladen, daß oam a' no dear oanzige

, dö durch Jahre hin quasi brach g'legen sein. Das hat erst mit Kennerblicken ausgeklaubt, ergänzt und organisiert werden müassen, vor mit der eigentlichen Arbeit hat aug'fangt werden können, und doch hat's der Spörr Martl, den die Karlsbader iatzt schon stolz den „ihrigen" nennen, in so kurzer Zeit dahin bracht, daß heut net nur die musikalische Welt Oesterreichs, sondern dö von ganz Deutschland mit Interesse nach Karlsbad hin horcht. Trotz der Riesenarbeit hat er no Zeit g'fnnden, seine Simphonie in E-moll

und durch die Ablenkungen, die eine festliche Veranstaltung mit sich bringt, konnte man sich in dem intimeren Rahmen des Kurhaussaales voll und ganz dem Genüsse des Werkes ergeben. Die zweite Aufführung bestätigte vollends den Erfolg der ersten. Die Ver schmelzung der vier Sätze zu einem Ganzen vertieft die Stimmung qes Hörers, ohne zu ermüden und beseitigt den vielgerügten liebelstand des Händeklatschens am Schluffe eines simphonischen Satzes. Spörr bekundet in seinem Erstlingswerke eine künst lerische Begabung

seines Führers und Meisters eine besondere Liebe und Sorgfalt zugewendet hatte, liegt auf der Hand. Direktor Spörr konnte auch nach der zweiten Aufführung für sich und seine Künstler einen Beifall entgegen nehmen, für den die Bezeichnung stürmisch ganz unzureichend erscheint. Der Beifall galt übrigens nicht nur dem Komponisten und Dirigenten des Abends, er war vielmehr eine Gesamt-An erkennung für die zahllosen musikalischen Genüsse der verflossenen Wintersaison". Aus all den übereinstimmenden Urteilen

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Der Oberländer
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Page 1 of 12
Date: 28.05.1931
Physical description: 12
, also ist es doch ganz selbstverständlich, daß die eigenen Leute geschützt und die Sanierung der Staatsfinanzen wieder auf die breiten Massen des Volkes durch Erhöhung der bestehenden oder Ein führung neuer Steuern durchgeführt werden soll. Daß die Beamtenschaft selbst, nicht die niedere Schichte, sondern die, die direkt an der Futter krippe sitzen, einer Gehaltskürzung den größten Widerstand entgegensetzen, braucht nicht Wunder zu nehmen und sie werden sie auch sicherlich zu verhindern wissen. Der österreichische

oder sonstige finanzielle Unterstützung er wiesen wird. Das ist beileibe nicht das Wohl wollen, das die Allgemeinheit versteht, sondern das ist kluge, berechnende Politik, das sind Wechsel, die im richtigen Moment eingezogen werden. Und sie werden präsentiert werden und das ist dann das Ende vom Lied. Einsichtige Kreise erklären heute ganz offen, daß diese Wirt schaft nicht mehr lange dauern kann und raten, was dann kommt. Inflation oder Aufteilung! Der große Teil dieser Kreise ist der Ansicht

Größe ja bekannt ist, nach einem kräftigen Imbiß wurden die herrlichen Weine der Firma durchgekostet und dann ging es bergauf mitten hinein in das Weingebiet von St. Magdalena. Hier war es besonders der Obmann der St. Magdalena- Weinbauern-Genoffenschaft von Bozen, Herr Lindner, Trogerhof, welcher uns durch die Weingärten führte und uns riesig lehrreiche Aufschlüsse gab, so z. B. be sitzt das große Gebiet von St. Magdalena eine Bereg nungs-Anlage, welche die Weingärten ganz unabhängig

von einbrechender Hitze und Trockenheit macht. Schon wurden wir im Magdalena Hof von Herrn Kommerzial- Rat Reisch begrüßt und eingeladen, von der Veranda des Gasthofes den herrlichen, einzigartigen Rundblick über ganz Bozen und Umgebung zu genießen. Links liegt das Gebiet von St. Iustina und Laitach, vor uns die große Etsch-Ebene und darüber das ganze Ueberetscher Gebiet und rechts gegen Meran hinauf die Dörfer Mission und Andrian; kaum hatten wir uns satt ge sehen und umgedreht, standen wir Tellern voll

des schönsten Bauernspeckes gegenüber; daß natürlich der herrliche, rubinrote St. Magdalena auch am Tisch stand, erfreute unser Gemüt umsomehr; wer hätte da nicht zugegriffen. Doch knapp war die Zeit, denn Herr Weiß Ranchenhof führte uns noch anschließend daran in die Gegend des Lagrein-Kretzers und in seine Kellereien am Heinrichs Hof, wo auf uns wieder ein Imbiß und ein ganz feudaler Lagrein-Kretzer wartete. Nach Be sichtigung der Rebanlagen am schönen Heinrichshof fuhren wir mit dem Auto bis St. Anton

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 7 of 18
Date: 20.04.1901
Physical description: 18
ganz ruhig an, wurde jedoch etwas blaß und erklärte auf die Frage des Präsidenten, er verzichte auf alle Rechtsmittel. DerMau er sollmitchpps düngen! Vom f Adolf Trientl. (Schluß.) Ich hätte vom Gyps gewiß kein Wort gesagt, wenn man denselben um theures Geld vom Aus lande holen müßte, weil sein Nahrungsgehalt nicht h"ch anzuschtagen ist. Allein, weil wir ihn in uner schöpflicher Menge im Lande vor der Thür haben, so bin ich verpflichtet, auf seine Verwendung mit aller Kraft zu dringen

. Denn man bemerkt, daß der üble Gestank in den Ställen bei größerer Anwendung von Mehlsand bedeutend vermindert wird. Der Mehl sand hat also auch etwas von der Eigenschaft an sich, flüchtige Düngerftoff: zu binden. Z" dem kommt noch der wichtige Umstand, d^ß guter Mehlsand — nicht Kalksand — viele Nährstoffe enthält, und so mit zugleich als Dünger wirkt. Er hat aus diesem Grunde sogar viele Vorzüge vor dem Gyps. Ich sage dies vom guten Mehlsande uud nicht vom schlechten. Ganz gew ß gut ist j:ner Mshlsand

, auf welchem es sogleich gut wächst, wenn bei einem zu fälligen Uebergehen eines Backes eine dünne Schicht liegen geblieben ist. Ich brauche übrigens dies keinem Bauer zu sagen, weil man an jedem Orte den gut artigen Schlamm oder Sand bereits kennt. Aber ich muß darauf bestehen, daß man auch dem Meblsand, welchen man als Hi'.fsstreu verwendet, etwas Gyps beimenge, denn ich weiß ganz bestimmt, daß die gut; Wirkung des Mehlsandes dadurch noch entschieden vermehrt wird. 25 bis höchstens 50 Kilo Gyps für die Kuh

. Aber ein landwirthschaftlicher Verein ist des wegen doch verpflichtet, auch den ersten Versuch anzu stellen. weil es in seinem Bereiche viele Höfe giebt, welche keinen Mehlsand verwenden können. Aber noch ein dritter Versuch wäre zu machen, nämlich mit der unmittelbaren Verwendung des Gypses auf das Wiesfeld. Ich muß aber sogleich beisetzen, daß dieser Versuch eigentlich schon oft im Lande ge macht worden ist und zwar mit ganz wiedersprechendem Erfolge. Der GypS hat an einem Orte gut gewirkt, am anderen auch gar nichts. Ich muß

da wieder den Satz in das Gedächtniß bringen, daß der Gyps an und für sich kein Dünger ist, sondern bloß ein Auflösungs- und Reizmittel. Wo cs nun nichts auf- znlöseu und zu reizen giebt, was soll der Gyrs da machen? Auf sehr feuchten oder ganz dürren Böven wird der Gyps nicht anschlagcn. Seine Haupl- wirkung äußert er auf den Klee, verlangt einen Boden, der schon in guter Kraft ist und liebt lehmige Gelände und unter diesen Umständen vermehrt er die Kleeernte um vieles, ja wohl auch die Heuernte. Man verwendet

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Tiroler Post
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Page 8 of 24
Date: 15.11.1912
Physical description: 24
begraben. .... Das letzte und schwerste hat sich noch an ihm und uns erfüllt. Nun erst ist er ganz von uns genommen worden. Wie er noch ruhig auf dem Paradebette lag, ganz still und ganz friedsam, da hatten wähl viele das Gefühl, daß Ghezze nur schlafe, daß es vielleicht doch noch geschehen könne, daß er sich rege und erwache, — daß noch alles gut werden könne. . . . Aber Max Ghezze schl-ief zu tief. Die schwelenden Kerzen, die zu seinen Sei ten ganz leise sangen, weckten ihn nicht; der Duft der Blumen

und tief in sich hineinbraunten. Und wieder war es, als ob die Blumen um den Toten ein kleinkleines Leben an ihm bemerkt hätten, und da hielten sie ihren duftenden Atem an und die Palmen standen ganz regungslos da, als wartete alles, daß Ghezze diese wenigstens hören müßte, die ihm irrt Leben so nahe standen. Daß ihre Liebe ihn wecken würde. Aber Max GheM schlief zu tief. — Die Mutter kam in dies Gemach! Blumen waren da zu Hunderten, aber alle ohne Farben; Lichter brannten genug herum

, aber für sie gibt es keines mehr, und kein Helles Scheinen. Aus all dem Schwarz, das sie bedrängt, kommt das Bild ihres Sohnes auf sie zu: Das Gesicht ist ganz lveiß, der Mund ohne ein Wort für sie, und die Hände haben fernen Gruß mehr. Ist das da — ihr Sohn? Und auch sie hofft mit allen: Vielleicht schläft er nur. — Wie sie ihm aber alle Worte, die sie findet, ins starre Ohr sagt und alles Liebe, das sic weiß, und er es nicht hört, wie seine Hand kalt und starr bleibt unter all ihren Küssen, und wie die Tränen

zu dem stillen Bette und woll ten das Bitterste damit bedecken. Aber über all den armseligen Farben brannten die schwelenden Kerzen zu dem weißen Gesicht hinüber, das so fest schlief. Dann brach der Samstag an. . . . Naßkalt beugten sich die Nebel tief über die Stadt und weinten ganz leise in sich hinein. Und als an einem freien Himmelsfleck sich die Sonne vordrängte, rückten die grauen Trauerschweftern enger zusammen, um das grelle Licht nicht dnrch- zulassen. Und die Sonne verstand und blieb die sem Tage

ist mit im Zuge, aber das Lachen und Frohsein hat sie verborgen unter der Trauer, mit der sie ihren Ghezze zu Grabe begleitet. Und der Choral der Sänger mischte sich rmt ein in das Läuten der Glocken, in einen Schrei um Gerechtigkeit und in eine grausame Anklage. — Durch die Maria Theresienstraße geht der Weg-, hart an der Stelle vorbei, wo Max Ghezze fiel. In Männeraugen und jungen Mienen ist ein ganz seltsamer Zug. Etwas Unheimliches spricht aus diesen Gesichtern, und wenn die Lippe auch ein Gebet spricht

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Gardasee-Post
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Page 2 of 12
Date: 15.10.1910
Physical description: 12
werden sollte, nichts geschieht. Was nützt es dann, daß Herr Dr. Rohn in den Mitteilungen des Landesverbandes die schönsten Artikel für diese Interessenten schreibt. Sie werden nicht gelesen und wenn sie ja gelesen werden, so vermögen sie nicht zu wirken, weil sie von einem Einzelnen gelesen werden, der im Drange der Geschäfte das Gelesene vergißt, oder mit seiner Meinung nicht durchzudringen vermag. Ganz anders aber wäre es, wenn eine autoritative Persönlichkeit, in einer zu diesem Zwecke einberufenen Versammlung

, über verschiedene Angelegenheiten des lokalen Fremdenverkehrs sprechen würde. Da käme ein ganz anderer Schmiß in die Sache. Rede und Gegenrede, Belehrung, Hinweis auf zweckmäßige Beispiele etc., müßten dann eine ganz andere Wirkung auszuüben im Stande sein, als wie der schönste Aufsatz in irgend einer Zeit- oder Fachschrift. Nehmen wir nur das Kapitel der An pflanzungen her. Was wird da nicht ge sündigt? Oder gar das leidige Kapitel der Wegmarkierungen. Diese ist meistenorts noch ebenso schlecht

, oder noch schlechter, •als wie vor 20 Jahren, weil in der letzten Ztit wenig oder gar nichts geschah. Nehmen wir das Kapitel des Heimatsschutzes her, soweit er mit dem Fremdenverkehr zu sammenhängt. Was ist dagegen nicht ge sündigt worden in den letzten Jahren? — Die Organisation der Verschönerungsvereine, welche im Chiemgau irn Werdenfelser Lande so prachtvolle Erfolge erzielt hat, ist ganz eingeschlafen. Die Reklame durch Ansichts karten, wie ich sie seiner Zeit bearbeitete, fand zwar in Deutschland

, welches seinen Sommer frischlern nichts anderes zu bieten vermag, oder sie gehören meinetwegen noch in einen und den anderen Kurort, wie Meran, Igls etc. aber beileibe gehören sie nicht in jeden kleinen oder kleinsten, Sommerfrischort. Dagegen sind in ganz Tirol meines Wissens nur ganz wenige Orte, welche über Ge legenheit verfügen, ein Sonnen- und Frei luftbad zu nehmen. Diese sollten errichtet werden, allerorts, wo nur im geringsten die Möglichkeit besteht. Denn unsere Sonnenbestrahlung ist etwas ganz wesentlich

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Tiroler Wastl
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Page 3 of 12
Date: 08.03.1903
Physical description: 12
l)at r sich durch an Inserat iin ,, I n t e r n a t i o n a l e n F r e in dens ü h rer", von dein in ganz Sprngg koan Exemplar auszutreiben ist, a gerichtliche Klage einzu- wirtschasten, dear braucht nur dem Herrn Kosteletzky an Annoncenauftrag zu geben, und der Grund znm schiansten Prozeß ist g'legt. (Je öfter man mi todt sagt, desto länger han i nach an alten Sprichwort zu leben), bau i mir gedenkt, wia am letzten Montag ans die stacht die elektrisch glüahnigen Mander zu dear vom Wiltener

Hansherrn-Verein einberuasenen Jnteressenten- Versammlnng im Schnellschritt an mir vorüber sein. Wia i weiter zu meinem Schmerz g'seh'n Han, daß koaner von ihnen mir an dank baren Blick zuag'wvrfeu hat, hätt i bald vor ihnen an Angst kriagt, aber wia i g'heart Han, was sie ans dem Hoam- gang über die Versammlung und dös, was dabei g'scheh'n oder eigentlich net g'scheh n ist, g'redt haben, Han i mei Furcht, daß es mit uns von heut aus morgen ans sein kann, verloren und henk bin i wieder ganz frisch

aber recht bedenk', bin i eigentlich a Stoanesel, daß i mi darüber wunder, denn wenn der Gemeinde rat über manche Blätterstimmen ganz kalt zur Tages ordnung übergeaht, ohne sich um das, was darin steaht zu kümmern, so braucht er dein Hausherrnverein erst recht koa Extrawurst zu brate», denn hinter dem kivansten Blatt stiahn meahr Leut als hinter dem ver stocktesten Hausherrenverein. Kurzum, i han schon lang nimmer so hell und freudig brennt, wia am letzten Montag; »o aso a Sieg der Eleetrieität

und i bin unsterblich. Nachtrag: lim unserem Elektrizitätswerk an b'svn- deren Tester zu geben, hat in der Versammlung a gedruckter Liacht- und Krasttaris von 38 Werken verschiedener Städte zirkuliert, aber der von der Ver sammlung gewählte Sbmann Pros. A. Niggl hat daraus hingewiesen, daß man söllene statistische Nachweise nur mit größter Vorsicht betrachten darf. In München hat er z. B. g'sagt, soll das Liacht nach dem Tarif 71 59 Heller per Kilowattstunde kosten, in Innsbruck aber 80 Heller. Ganz zuafällig

mit dem Gewinn g'schwind wieder ver duften, so daß sie als Steuerzahler kaum in Betracht kemmen. Dö zwoa Sachen haben alle Zeitungen verschluckt, z'weg'n wni i sie als rechtschaffene Liachtspenderin pflichtgemäß dem Wastl weitergieb. (Ganz mein Fall), han i mir gedenkt, wia i neulich in der „N. bahr. Landeszeitnng" g'les'n han, daß a Landbürgermoaster der genannten Zeitung unter Angabe seines Namens g'schrieb'» hat, ivie folgt: Kürzlich begab ich mich in die Würzburger Angn- stinerkirche um zu beichten

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 22.01.1937
Physical description: 8
doch lieber meiner Nichte wie einem Fremden so ein Gehalt. Eins darfst du aber nicht vergessen: Sehr viel Arbeit und eine ganz große Portion Klugheit braucht man zum Fortkommen. Zeit zu Firlefanzereien gibt es nicht. Man muß immer denken: Ich will vorwärts! Vor wärts! Zähne zusammengebissen, auch wenns manchmal schwer hält. Doch jetzt genug da von! Geh ruhig allein weiter, ich will mal da drüben im Hotel Gebhard einen Kollegen begrüßen. Und — heut abends wird kein Wort mehr davon geredet." Damit ließ

der Onkel die Nichte stehen. Sie waren gerade an der Weender Straße und dicht vor der Universität. Solltest ja die Kollegpläne Nachsehen! überlegte sie, und während der Onkel schnell über den Damm und den Wall ging, der zum Bahnhof führte, verschwand Else in der Universität. Am Abend fand sich die Familie wieder Zusammen, und der Onkel erzählte lebhaft und anregend von tausend Dingen, die er erlebt hatte. Ganz unvermittelt fragte einmal der Stu dienrat dazwischen: „Warst du in der Universität, Else

?" „Ja, Vater, ich habe mir bereits einen Stundenplan für das erste Semester zurecht- elegt. „So ist's recht." Onkel Wilhelm warf ihr einen schnellen llick zu, aber sie sah ihn ganz unbefangen ichelnd an. Da zuckte er die Achseln und rzählte weiter. den. Eine Eintrittspreiserhöhung findet dadurch nicht statt. — Maskenzwang besteht keiner. Tischbestellungen bei Meihl (Cafe oder Kondi. torei). Dirndlkostüm oder Trachten nicht er wünscht. Zutritt haben nur Geladene. SterbeWe und BesriibiM In Innsbruck starb

ist so ganz anders. Ist ja richtig, Geld hat er, aber —" „Du, ob das wirklich richtig ist, daß so eine Sekretärin fünfhundert Mark ver dient?" „Vielleicht! Aber was geht das uns an. Es war geradezu empörend, daß er nur einen Augenblick daran denken konnte, daß un sere Tochter. . „Ich glaube, er hat es gut gemeint." „Schön. Er ist eben trotz allem ein etwas abenteuerlicher Mensch geblieben. Gut, daß er morgen wieder abreist." „Du, wenn wir gehofft haben, daß er etwa zu Elses Studium was herausrückt

—" „Werde ihn gar nicht darum bitten. Ist gut, daß das Mädel sich nicht hat irre ma chen lassen. Hast du gesehen, was Wilhelm für ein Gesicht machte, als sie sagte, daß sie schon für das erste Semester sich Kollegs ausgesucht hat." „Schade." „Was ist schade?" „Du könntest es wirklich brauchen, daß du einmal ausspanntest." „Muß auch so gehen." Währenddessen lag Else wach in ihrem Bett, und es war ihr ganz merkwürdig zu Mute. Da hatte sie geglaubt, heut einen ganz unbeschwerten Freudentag zu verleben

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Newspapers & Magazines
Innsbrucker Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 14.11.1935
Physical description: 8
oder die Treber auflockern und aus- schöpfen, prüft mit dem Saccharimeter die Stärke der Würze. Dann ein Klingelzeichen — die Bräuknechte kommen herein, pumpen eine große Bräupfanne in das kupferne Kühlschiff. Ganz plötzlich ist auch der Bräumeister gekommen. Vater und Sohn stehen zu sammen und sehen auf den braunen Biersee in der flachen, mächtigen Schale. Vorläufig ist es nur ein ganz unvollkommenes Urteil, als sie ein Probeglas voll schöpfen, gegen das Licht halten, kosten. Es ist ein noch unfertiger

- schlamnl ausgeschöpft wurde. «J z Fischerboot aus wurde dies bemerkt und der schwarze, große Vogel sogleich lebend eingefangen und heimgebracht. Das Herausnehmen aus der Falle war aber gar nicht so einfach, der Kormoran wehrte sich, was er nur konnte und beide Fischer verletzte er ganz ansehnlich an den Unter armen. Doch er unterlag schließlich doch und wurde m einem Fischbehälter einquartiert, wo es dem wilden See vogel jedenfalls gar nicht zu gefallen schien. Der kasten artige Fischbehälter

, die wie schwarze Kugeln auf den Pfählen im See draußen sitzen, zeigen sich dies Jahr auch sehr viele Haubentaucher, die ebenso als Fischräuber wohlbekannt sind. Letzter Tage konnte man ganz nahe in der Bregenzerbucht gleich einige Dutzend die ser Haubentaucher beobachten, wie sie in langer Kette ge gen die Halde zu fischten, abwechselnd verschwanden und wieder austauchten. Für den Beginn der kälteren Zeit ist ihr dutzendweises Auftreten auffallend, denn bei der rich tigen Kälte

. In H ö t t i n g starben Waltraud Ried, 9 Jahre alt; Ingrid Peschke, Friseurskind, 3 Monate alt. In Gries a. Br. starb Philomena Strickn er, 65 Jahre alt. In Hall starb Franziska Oberdanner im 65. Lebensjahre. In L e i s a ch starb nach kurzer Krankheit die Frau Maria Weingartner, geb. Rienzner, im 65. Le bensjahre. Erst am 31. Oktober hatte sie mit ihrem Gatten, scheinbar ganz gesund, das 40jährige Hoch zeitsjubiläum in Absam gefeiert. In D o r n b i r n starb Magdalena G u n z, Sternen- wirtin, im 54. Lebensjahre

frisches Gesicht so freudig glänzte, hatte eine ganz andere Bedeutung. Dieser Schein des Glückes galt der Josepha. Das war ein guter Gedanke von ihm gewesen, dem Vater einzu blasen, daß er sie in das Sudhaus hineinsteckte. Da hatte er sie immer um sich und konnte sie beobachten. Auch, daß Wastel Josepha zu den Russen gebracht, war ein guter Griff. Dort war sie versorgt, und er konnte sie unauffällig besuchen. Dieser Mischkin war ihm zu großem Dank verpflichtet, hatte er es doch nur Wastel zu verdanken

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 27.11.1917
Physical description: 8
gepflogen wurden. Ganz Mlhaktbar wird die Situation betreffs der Kohlenzuschübe. Nach den bis jetzt bestehenden Grundsätzen würde es für Meran pro Haushalt und Woche 7 Kilogramm Kohlen treffen. Also täg lich e i n Kilogramm Kohle. Jedevmiann kan>n sich verstellen, in welche Lage die Bevölkerung durch eine solch fürsorgliche Behandlung gesetzt wird. | Wenn albe diesbezüglichen Eingaben -bei der hohen - Behörde nichts nützen, wird man zu anderen Mit teln greisen müssen. ^ Inder Holzbcschasiuug fehlt

-twrun-gen im engeren Kriegsge biete, wo man- ganz schonungslos bis zu 90 Prozent als „tauglich" aushob. ze-itigon jetzt ihre Früchte. Alle Eingaben um Enthebung brauchbarer Leute fanden krude Oh-ven. Die Existenzfrage der Be völkerung des Hinterlandes wird, wie es scheint, als etwas N-ebens-ächliches behandelt. Bittere und berechtigte Klage wurde über die Qualität der Kar toffeln geführt. Ost die Hälfte der anrollenden Ware ist bereits verfault. Da kam von Wien die frohe Botschaft, die Ernte erlaube

hat Sie denn eigentlich hergeschickt, liebes Kind?" Ich erzählte ihr freimütig, wie es mir gegangen war, denn ich hatte mm gelernt, daß ich eine urnso wohlwollendere Behandlung fand, je aufrichtiger ich war. Die Dame sagte, für eineinhalb Dollar in der Woche könne ich ein eigenes Zimmer haben; in: Schlaffaal koste es zehn Cent für die Nacht —- fünfzig Cent die Woche —, alles zahlbar im voraus. Ganz erstaunt war ich, als ich hörte, wie billig das Essen war: die Mahlzeit nur sechs Cent; ich sagte also sofort

, daß ich einverstanden sei und täg lich meinen Platz „im Schlafsaal im voraus bezah len werde. Inzwischen war die eine ber beiden Kleinen mit feem Haarbrennen fertig geworden und die Dame im Lehnstuhl hob den Kopf, so daß ich ihr Gesicht zu sehen bekam. Sie sah ganz anders aus, als ich sie mir vorgestellt hatte: sie hatte feiste, rote Wan gen, eine spitzige Nase, kleine, dunkle Augen und einen herrschsüchttgen Zug um den Mund, der kei nen Zweifel daran lieh, daß sie. sofern sie nur die Macht hätte, ihre Mitmenschen

plagen würde, so gut es gerade ging. Aber das alles nahm ich in diesem Augenblick nur rein gefühlsmäßig in mir auf, denn ich war sie ganz allgemein die Bakterien als Todfeinde der Menschheit. Mit diesem Urteil schießt man weit über das Ziel hinaus. Außer den krankheitserregenden Spaltpilzen ! oder Bakterien gibt es viele Bakterienarten, die zu? den harmlosesten Geschöpfen auf der Welt gehören;i ja gewisse Bakterienarten leisten den Menschen sogar I wesentliche Dienste, so daß sie von ihm in Zucht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 31.10.1922
Physical description: 8
, ein Ga leriebillett. Er sollte nichts sagen, aber der Preis ; stand deutlich mit Kreide unter der Sohle. „Hast i du Geld bÄommen?" fragte der Meister gespannt, er stand dw'gänze Zeit aus den Treppensliesen und »wartete. Nein, Pelle sollte vielmals grüßen und Zagen, sie'kämen selbst und machten das ab. „Na Za, die Art Leute sind sicher genug," sagte der , Meister. Eines Tages nulten in alledem kam Lasse in die Werkstatt gestapft, ganz wie ein Großbauer, den Pelzkragen über die Ohren gezogen. Er hielt draußen

herbeieilende Nachbarn wur den durch Revolverschüsse verscheucht. Nachdem fitz den Bauern ganz mißhandelt und das gestohlene Gut zufammengerafft hatten, machten sich die drei Raubgesellen aus dem Staube. Anderntags wur den sie verhaftet. Der Schmuggel aus Oesterreich geht zurück. Au8 dem Ahrntal berichten Südtiroler Blätter: „Der Schmuggel geht zurück. Seit dem Jahre 1918 blühte der Schmuggel in unserem Tale. Noch im heurigen Frühjahre wurden alle möglichen Ar tikel, von der Nähnadel angefangen bis zum Fahr

- rad und zur Nähmaschine, vom kleinsten bis zum größten Vieh über die Grenze herüber gebracht. Seit einigen Monaten hat der Schmuggel rn unse rem Tale abgeslaut und nunmehr kann man sagen, daß er nahezu ganz erloschen ist. Selten einmal werden noch unsere Jochübergänge begangen. Die ungewöhnliche Preissteigerung bei allen Artikeln, ganz besonders beim Großvieh jenseits der Grenze, die vorzüglich den Schmuggel mit Vieh nicht mehr lohnt, haben das Ende des Schmuggels in unserer Gegend herbeigeführt

. Dazu kommt auch, daß das Schmugglergefchäft bei uns derzeit wirklich zu einem gefährlichen geworden ist, nachdem die Grenzübergänge ganz bedeutend mit Bewachung verstärkt wurden und die Finanzer sehr gut ar beiten." — Selbst die valutakräftigen Italiener können also die österreichischen Preise nicht mehr zahlen. Ein neuer Beweis dafür, daß die Preise in Oesterreich für den Einheimischen viel zu hoch sind. Soziales. Ilvfacher Mietzins als a eonto-Zahlung. Wien, 30. Oktober. Wie die Blätter melden

selbst trat ganz großmächtig auf. Er stapfte geradenwegs in das Kontor des Kaufmanns hinein, ganz fo wie die andern, stopfte seine Pfeife aus der Tonne und schenkte sich einen Schnaps ein. Ein frischer Luftzug lag über ihm, während er so mit aufge knöpftem Mantel zum Wagen und wieder zurück- -ging; er trat so fest auf die Pflastersteine auf, als habe er auch Hartkorn in den Stiefelsohlen. Dann gingen sie zu Dues hinaus, Lasse war neugierige zu sehen, wie es dort ging. „Es is ja nich' so leicht

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 8
Date: 15.08.1941
Physical description: 8
. Bald hörte er das Trappeln eines Pferdes. Vom Viehkraal her kam ein Reiter, der stutzte, als er ihn sitzen sah und absprang. Es war ein stattlicher junger Mann, dessen linker Rockärme! schlaff am Körper herabhing. Er sprang ab und trat auf ihn zu. „Willkommen, Landsmann. Wo kommt Ihr her." Dieser fremde Mann, ganz gewiß der Gatte der jungen Frau drinnen und der Vater des Kindes, tat ganz, als fei er hier der Herr. Peter ärgerte sich noch mehr und fragte härter, als es ein- kehenden Fremden ziemte

lebt? Meine Kinder leben?" Er schrie es ganz laut, und nun war wohl doch etwas kn seinem in diesen Monaten so vollkommen veränderten Gesicht, das Fritz Stolte stutzig machte. „Wer sind Sie?" „Ich bin Pkker Munk." „Peter Munk?" „Herrgott ja! Ich bin Peter Munk. Wenn Sie wollen, will ich Ihnen meinen Paß zeigen und es beweisen, aber jetzt haben Sie Erbarmen mit mir. Meine Frau lebt? Meine Kinder leben?" „Natürlich!" „Und ich! Ich Narr! Ich Tor! Nein, ich schlechter Kerl! Ich habe geglaubt

, zugleich einer der am meisten gelesenen deutschen Autoren der Gegenwart ^ die Auflagenzahl seiner seit 1904 erschienenen Bücher von denen der ersten zwei Jahrzehnte seines Schaffens ganz abgesehen, beträgt über eine Million Exemplare Was Rosegger für seine steirische Heimat, das bedem tet Greinz für das Land Tirol, dessen Eigenart und Schönheit er vielen Taufenden seiner Leser erschloß dessen Bewohner, ob Bauern oder Kleinstädter, in ihrem Leben, Fühlen und Reden trefflich beobachtet und charak

seiner schönsten Dich tungen, dann in Innsbruck nieder und übersiedelte als ständiger Mitarbeiter der „Jugend" — bekannt unter dem Decknamen „Tuifelemaler Kassian Kluiben- schädel" — im Jahre 1911 nach München. Später zog er sich nach seinem schönen langjährigen Sommer sitz „Ansitz Rosenegg" in Aldrans bei Innsbruck zu rück, wo er ganz seinem dichterischen Berufe lebt. Mehr als ein halbes Jahrhundert umfaßt das Schaffen von Greinz (seine erste Dichtung veröffentlichte der Neun zehnjährige bereits 1885

. Eine lange Zeit war es ganz still im Hause. Dann kam Peter Munk. Auf seinen Armen trug er das Kind. Ganz behutsam, ganz zart. Das Kind weinte nicht mehr, es hatte eins seiner Aermchen um den Hals des Mannes gelegt und schlief wieder. Peter Munk stand im Schein der Lampe, und Stolte sah in sein von einem wilden Bart umrahmtes, von tiefen Furchen vergangener Leiden durchzogenes Gesicht. „Jetzt erkenne ich Sie, Peter Munk." Der las in des anderen Gesicht. „Und ich glaube Sie zu erkennen, Fritz Stolte

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 8
Date: 23.09.1905
Physical description: 8
wird. Das nennt man aus der Schule plaudern! Als man öen Zuschuß zur Straße bewilligte, scheint man sich schon damit getröstet zu zu haben, daß infolge Scheitern des ganzen Planes das Geld nicht zur Auszahlung kommen würde. Doch das nur nebenbei. Wie sich unsere bayerischen Nachbarn aus dem dem nächst zu veröffentlichen Protokoll der Dienstag-Sitzung überzeugen werden können, kommt für den Augenblick die Angelegenheit dadurch wieder einmal ganz ins Stocken, daß die beteiligten Gemeinden und Einzel

in der Dienstag-Sitzung deutlich klarlegte, schnell und entschieden alles tun, um, wenn noch irgend möglich, die Straße zu erreichen, wenn dies aber nicht möglich ist, ohne Zaudern für die Durchführung einer Bahn Kufstein-Thiersee-Landl-Bayrischzell sich einsetzen, ehe wir ganz aus dem über Bayrischzell zu erwartenden großen Verkehr ausgeschaltet sind. Hits Stadt und Cand. (Der Abdruck der Originaleinsendungen ohne Quellen angabe „Tir. Grenzbote" ist verboten.) (Der M attäu sm arkt,) der am Dienstag

. Zur Pferdeprämiicrung, die leider ganz ungenügend vor her bekannt gemacht worden war (auch der Stadt magistrat war nicht ausreichend informiert worden) hatte sich Herr Oberstleutnant Graf Huyn vom k. k. Hengstendepot, Hr. Oberleutnant Hutter und 2 Wacht meister eingesunden. Nach der Prämiierung hielt Herr Oberstleutnant Graf Huyn eine Ansprache, in der er die tüchtigen Leistungen einzelner Züchter her vorhob. Wir hoffen demnächst über die Prämiierung noch näher zu berichten. — Der Krämermarkt

in Trient zum Landesgerichtsrate in Rovereit, den Staats anwaltsubstitut Dr. Arnold Ganahl in Innsbruck zum Landesgerichtsrate in Feldkirch und den Gerichtssekretär Dr. Hugo Freiherrn von Riccabona in Innsbruck zum Landesgerichtsrate in Bozen ernannt. (Durch den Felssturz bei Taxenbach.) der die Strecke Taxenbach—Lend auf einige Zeit un passierbar macht, ist der Strecke Wörgl—Kufstein— Nosenheim—Salzburg eine ganz bedeutende Mehrbe lastung im Güterverkehr zuteil geworden. Die Arbeit für die Station

Kufstein ist in ganz bedeutender Weise vermehrt worden. Sind doch in den letzten Tagen durchschnittlich immer gegen 30 Waggons allein an Vieh nach Salzburg expediert worden. Wegen der Grenzsperre für Vieh ist bei diesen Transporten immer erst die telegraphisch eingeholte und erteilte Erlaubnis des k. bayrischen Ministeriums erforderlich, ebenso findet tierärztliche Untersuchung statt. (Zur Uniformierungsfrage der Finanz wache) in Tirol und Vorarlberg verlautet, daß der Vorschlag

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 15.04.1936
Physical description: 8
in der Bluden- zer Mundart in Gedichtform eine kurze Ansprache hielt, der sich nach altem Brauch die Verteilung von Brot und Wein anschloß. Begreiflicherweise wurde viel gefilmt und photographiert. Ganz nach altem Brauch waren auch in der Frühe die Abhaltung einer „Mor gensuppe" im Gasthof „Montafonerhof" und das „Hau- benaufsetzen" vor dem Gang zur Kirche, wovon das Wort „unter die Haube kommen" stammt. Die Kraxenteaser Bon Bruno Pokorny (Lin ganz merkwürdiges Gewerbe, das sich erst nach dem allmählichen

Nachlassen des Saumverkehres über die Alpenwege mehr Geltung verschaffen konnte und auch heute noch, allerdings verbotenerweise, an fast allen Alpengrenzen erhalten hat und den Beteiligten oft einen ganz annehmlichen Verdienst einbringt, ist die Arbeit der sogenannten Kraxentrager. Aus diesem, im Volksmund als Kraxe bezeichneten Holz gestell, das ja bei uns in den Alpen überall bekannt ist und von den Bergbauern, deren Güter ob der Steilheit die Beförderung der Ernte mit einem Wagen nicht zu lasten

Wer die Grenzen kamen. Auf der anderen Seite aber, um den Kraxentragern nicht ganz Unrecht zu tun, galt ihre Arbeit auch der Beförderung von erlaubten Waren, und sobald im Etschtal die Kirschenreife nahte, nahm ganz Passeier die Kraxen auf den Rücken und wan dert« über Meran ins Unterland und ins Vinschgau, um vollbeladen gegen München zu ziehen. — Wer dem König nach München die ersten Kirschen brachte, erhielt eine Prämie von ea. 40 Gulden. — Weibsbilder tru gen eine Last von 80 bis 120 alte

um 7 Kreuzer und ein Seidl Wein um 6 Kreuzer erstehen konnten, also gewiß nicht schlecht gestellt waren. Der Verdienst der Kraxentrager, deren Wege oft weit und beschwerlich und unter bestimmten Umständen auch nicht ganz ungefährlich waren, konnte für ein „Tragl" (eine Lieferung) den Betrag von 20 bis 40 Gulden, je nach Größe der Last und Länge des Tragweges, er reichen, so daß sie mit dem Sommerverdienst leicht den Winter arbeitslos verbringen konnten. Selbstverständ lich stieg dieser Verdienst

um ein ganz bedeutendes, wenn es sich um geschmuggelte Waren handelte, da ja dann außerdem noch der „Zuschlag" für das Risiko be rechnet werden konnte. Daß diese Art von Gewerbe den Wirten und auch den kleineren Geschäftsleuten gar manchen empfind lichen Schaden eintrug und außerdem dem Staat selbst um seine rechtlichen Gefälle brachte, ist verständlich, wenn man sich vor Augen hält, daß die Kraxentrager ihre Waren überall bis auf den höchsten Bauernhof brachten und dort absetzen konnten

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Gardasee-Post
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Page 5 of 16
Date: 20.07.1907
Physical description: 16
Alters vor ce.n Verdorben werden zu schützen, sondern sich ganz speziell bereits verdorbener junger Leute, Kinder, annimmt. Ist nachweisbar, daß Eltern, Vormünder, Verwandte auf die ihnen anvertrauten Minderjah-igen einen korrumpierenden Einfluß aus- iiben, so wird diese Jugeud der häuslichen Obsorge entzogen. Dann gibt es ja auch eine Unmasse von Kleinen, um deren Wohl und Wehe sich ernstlich niemand kümmert. In solchen Fällen betrachtet es die Sek tion ebenfalls als moralische und materielle

Pflicht, diese Art Jugend moralisch und materiell zu festigen, sie ganz besonders unter ihre Protektion zu nehmen. Der italienische Landesteil hat speziell eine Bevölkerung, deren männlicher Teil oft massenhaft auswandert während der Sommermonate, und daher gerade die Jugend in dieser Zeit ohne väterliche Ofcsorgz bleibt. Andrerseits aber ist nachgewiesen, daß die Einwohnerzahl von 1890—1900 um 42/ 7 zunahm, und stieg (die Bezirke Cavalese, Lies, Primiero weisen dagegen eine Verringerung

einzelne Täler, wie das Etsch- und untere Sarcatal, sehr stark bevölkert sind, und nur die höher gelegenen Bergortschaften geringere Bewohnerschaft aufweisen. DieBroschüre, welche der Jugendfürsorge-Verein, Sektion Rovereto, erst kürzlich herausgab, weist im Gefolge des früher JErwähnten sozusagen ziffer mäßig das mißliche Verhältnis zwischen Auswan derung und Jugenderziehung nach. Auf 1000 Be wohner entfallen 35.3«/ 00 Auswanderer, das ist ca. 13.000 Menschen, welche sich über ganz Europa als Arbeiter

sich ganz be sonders auch dieser Unglücklichen sehr an, und kann konstatiert werden, daß die Erfolge sehr gute sind. Andrerseits sieht man aber auch aus dem Roveretaner-Bericht, daß es höchst notwendig ist, nicht nur sei, der Jugendfürsorge das größtmög liche Augenmt rk zu schenken. Vom 18. -20. März 1. J. fand in Wien ein Jugend fürsorge-Kongreß statt. Dabei zeigte sich die er- jj treuliche Tatsache, daß sich die Regierung mit ganz 1 bedeutenden Reformen hinsichtlich Jugender- 1 ziehung zu tragen

Beträgen im redaktionellen Teile auszuweisen. Kleine Nachrichten. Der Teleskop-Automat von F. Mi II ler, optisches und mechanisches Institut in Innsbruck. Der seit vielen Jahren in Innsbruck etablierte Optiker von Ruf, Herr. F. Miller, stellte einen Teleskop- Automaten in Handel, von dessen Vorhandensein wir heute ganz besonders jene Gardasee-Hotels und Pensionen aufmerksam machen wollen, die sich vor nehmlich schöner See- und Landweitsichten erfreuen. Das Instrument, aus Stahl, Eisen, Messing erzeugt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 03.10.1913
Physical description: 8
, welche die Deutschnationalen erheben, nicht fundiert, weil sie für Innsbruck, Bozen und Meran einmännige Wahlbezirke ablehnen, die sie für den Nordtiroler Städtebezirk und die Kurorte begehren; im zweiten Falle volksfeindlich und re aktionär. Wenn sie'die Wahlreform obstruieren, weil ihre ganz unlogische und nur dem Parteibe dürfnis angepaßte Wahlkreisgeometrie und die volksfeindlichen Zensuswünsche nicht den Beifall der Mehrheit finden, dann wird man sie mit Fug und Recht für das Scheitern der Wahlreform verant wortlich

, wenn sie korrekte Forderungen resolut vertritt; aber wenn sie eine jeder Logik entbehrende, ganz systemlose Wahlkreiseinteilung, . eine Wahl kreiseinteilung so durchsetzen will, wie es ausgerech net ihrem Parteivorteil entspricht, dann wird die Energie nackter Terrorismus, und daß sich darunter eine Landtagsmehrheit beugt, dürften die Deutsch freiheitlichen nicht erleben. Wenn die Herren ihre Obstruktion- fortsetzen, muß alle Welt sie für das Scheitern der Wahlreform verantwortlich machen; darum hoffen

religiöser Erziehung blüht im Verborgenen. Die Ehrwürdigen Schwestern des Maria-Josefinums in St. Martin bei Klagenfurt, eines Asyls für gei stesschwache Kiirder, erwerben sich ganz außerge wöhnliche Verdienste um Gott und die Menschheit durch die Erhaltung der Inquisition bei der Pflege und Erziehung dieser armen, dort untergebrachten, bedauernswerten Geschöpfe. Ist schon das Los der beklagenswerten, unglück lichen Kinder an und für sich ein höchst trauriges, so verstehen es die „mildtätigen" Schwestern

ganz vorzüglich, den armen Würmern in Christo das Leben unerträglich zu machen. Es sind durchwegs Kinder der allerärmsten Leute und Waisen, die durch ein unglückliches Geschick zu einem freudlosen Dasein verurteilt sind und sich in diesem Maria- Josefinum zur Erziehung und Pflege befinden. Leider ist dieses Institut von der Außenwelt gänz lich abgeschlossen, und es gelangen nur äußerst sel ten durch Zufall spärliche Nachrichten von dem gott gefälligen Treiben der frommen Schwestern

losschlägt. Derartige entehrende Züchtigungen müssen das kindliche Gemüt auch die ser Idioten aufs tiefste verletzen und die unheil bringendsten Folgen nach sich ziehen. Kürzlich, und zwar am 6. September d. I., er eignete sich im genannten Asyl wieder so eine schwe sterliche Prügeltortur, die nicht ganz geheim blieb. Die Schwester Flaviana prügelte einen Knaben auf die unmenschlichste Weise erbarinungslos durch und wollte in ihrer sadistischen Wut von ihrem Opfer gar nicht ablassen. Sicher wäre

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Der Oberländer
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Page 2 of 12
Date: 29.03.1929
Physical description: 12
die erste Voraussetzung der Wohlfahrt für Oesterreich, dann folge die zweite, die Auslandshilfe. Eine dauernde Hilfe könne nur geboten werden, wenn ganz Zentral- Europa den Freihandel annehme und Oesterreich mit Deutschland vereinigt werden. Trotzki will nach Oesterreich. Trotzki er klärte seinen Anhängern, daß er infolge der Ver zögerung seiner Einreisebewilligung nach Deutsch land sich voraussichtlich nach Oesterreich begeben werde. Er werde durch Abgeordneten Dr. Renner bei der Bundesregierung

um Einreise- und Aufenthaltsgenehmigung nachsuchen lassen. Er beabsichtige, sich nicht in Wien aufzuhalten, sondern in einem österreichischen Kurort. (Das fehlt uns noch, als ob wir in Oesterreich nicht ohnehin Trotzki genug haben. Die „Wahlen" in Italien. (Geringste Wahlbeteiligung in Bozen.) Letzten Sonn tag fanden in ganz Italien die berühmten Wahlen nach faschistischem System statt. Wahl berechtigt waren in ganz Italien 9.650.570 Per sonen. Die Zahl der abgegebenen Stimmen be trägt 8.650.740

, die ihm von seinem Geschichtslehrer her wie das Abc geläufig waren, vermochte er sich nichts vorzustellen, davon graute ihm nicht. Gründe? War der Willen des Kalifen nicht Grund genug? In seinem Lieblingsraume setzte er sich auf einen Diwan, ließ sich ein Nargileh geben und befahl, Fatme zu rufen. . Fatme trat ein. Der Schimmer von Freude beim Anblick des Geliebten vermochte ihren stummen Schmerz nicht ganz zu verwischen, ob wohl sie sich Mühe gab, denn Fatme war ein kluges Weib und wußte, wie es um ihren Ge liebten stand. Lange

eines einfachen, biederen, aber echt deutschen Bergbauern aus dem Eisaktale vom 25. März Aufschluß, in dem es wortwörtlich heißt: „Lieber Seppl! Denk ja um Gotteswillen von uns Südtiroler nicht so, wie die amtlichen Wahl resultate lauten. Einfach ein ganz gewöhnlicher Bluff. Bei früheren Wahlen, als 60 Prozent zur Wahl gingen, war doch manchmal ein Gedränge, von dem gestern nun schon gar nichts zu spüren war. Es ist wahr, viele Bauernburschen erhielten kein Wahlzertifikat, die zugewanderten Arbeiter

aber schon und gingen geschlossen zur Wahl. Das ausgewiesene Wahlergebnis sieht auch zu gemacht aus. In jeder Sektion so 80 Prozent Beteiligung ? davon 30—40 nein, alles übrige ja! Seppl, das gibt's nicht; oder ich bin ein Narr. Sie konnten ja tun, was sie wollten, waren ja ganz unter sich, ohne jede gegenparteiliche Kontrolle. Augenaus- wischerei. Aufgeboten wurde im übrigen so ziemlich alles. Mittelst Flugzeug Zettel abgeworfen, sogar mit deutschem Druck. Papst, Bischof, katholische Aktion, kurz

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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 8
Date: 30.12.1911
Physical description: 8
machen. In China steht es neuerdings nicht gut. Die Friedensverhandlungen zwischen den Auf ständischen und den Vertretern der Dynastie scheinen sich zerschlagen zu wollen. Die Nachricht, daß die Mächte einzuschreiten gedächten, wird zwar beharrlich dementiert, doch ist es ganz ge wiß, daß Japan über kurz oder lang, wenn die Unordnung anhalten sollte, die Situation aus nützen wird. Der Diktator Juanschikkai bemüht sich mit aller Energie, den Frieden im Reiche wieder herzustellen. Die Errichtung einer Repu blik

zur Seite zu stehen. Daß technische Aemter für größere Ort schaften unerläßlich sind, hat man schon längst erkannt, da das gedeihliche Emporblühen einer Gemeinde zum Großteil von der guten Or ganisation eines solchen Amtes abhängt. Die Beamten, die im Dienste einer Gemeinde stehen, sind in der Lage, ihre Kräfte voll und ganz den Interessen der Gemeinde zu widmen, weil sie der Konkurrenz fernestehen und nicht gezwungen sind, den eigenen ma teriellen Vorteilen nachzujagen. Aus diesen Gründen

ren, die gar zu gerne eine Rolle spielen möchten, einen ganz eigentümlichen Begriff von Fortschritt zu haben. Daß in Hall ein Bauamt ebenso eine Not wendigkeit war wie anderswo, dürfte außer allem Zweifel stehen, wenn man bedenkt, welch große Aufgaben sich die gegenwärtige Stadtvertretung gestellt hat. Auch der Landesausschuß hat dies erkannt und schon im Juni 1909 der Stadt die Weisung erteilt, für Errichtung eines Bau amtes zu sorgen. Wie schwer war es für die Stadtvertre tung, sich ohne Bauamt

zu behelfen. Wieviel Gelsi an technischen Honoraren und Expertengebühren hat man ausgeben müssen, oft nur aus dem Grunde, um sich in dieser oder jener Angelegenheit ein klares Bild zu verschaffen, ganz abgesehen davon, daß bei allen Bauunternehmungen die fach männische Kontrolle mangelte und die Ge meinde daher häufig im Preise überhalten oder schlecht bedient wurde. Wie teuer technische Arbeiten sind, da von hat der Laie gewöhnlich keinen Begriff, auch nicht davon, wie viel Mühe, Arbeit und Zeit

- tät der Ausführung verantwortlich gemacht wird. Demnach würden also die Bauleitungs kosten für das in Errichtung begriffene Elek trizitätswerk ganz gering angeschlagen den Betrag von 35.000 Kronen ausmachen, somit für beide gegenwärtig in Ausführung befind liche Bauten die Höhe von 47.500 Kronen er reichen -— wohlgemerkt ohne Projektskosten. Wie die Leser wissen dürften, ist die Bau leitung für diese beiden Bauten unserem Stadtbaumeister übertragen worden, der hie- für außer seinem Gehalte

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