Aus der Chronika derer von Zimmern : Historien und Kuriosa aus sechs Jahrhunderten deutschen Lebens.- (Schicksal und Abenteuer ; 3)
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Author:
Zimmern, Froben Christoph ; Ihringer, Bernhard [Hrsg.] / urkundlich erzählt von Graf Froben Christoph von Zimmern ; Johannes Müller. Hrsg. von Bernhard Ihringer
Place:
Ebenhausen bei München [u.a.]
Publisher:
Langewiesche-Brandt
Physical description:
509 S. : Ill.. - 1. - 30. Tsd.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
p.Zimmern <Familie> ; z.Geschichte ; <br />p.Zimmern, Froben C. ¬von¬ / Zimmerische Chronik
Location mark:
II 109.884
Intern ID:
149167
sich eines Argen versah. Nun hatte aber der Römg einen weisen alten Ritter bei sich, hieß Herr Friedrich von Ewensheim, der hatte etwas davon gemerkt. Er sah wohl, daß sie verraten und verkauft waren und nicht entkommen konnten, wollte aber doch seinen Herrn, Römg Ronrad, mit dem Leben davonbringen. Als er merkte, daß die Mörder nahten, weckte er seinen Herrn in aller Stille, unter richtete ihn von allem und ließ ihn in eine Truhe steigen, die zufällig in der Rammer stand; er selbst aber legte sich ge schwind
in des Rönigs Bett. Gleich war der von Hohenfels mit seinen Waffenknechten da,- sie stießen mit großem Un gestüm die Tür auf. Damals wurden alle, die in der Rammer lagen, jämmerlich ermordet und umgebracht, der getreue Ritter, Herr Friedrich mit ihnen. Der Römg aber, der in der Truhe lag, und dem ohne Zweifel dabei nicht geheuer war, kam da von. Die Mörder wähnten, sie hätten den Rönig erschlagen und machten sich eilends nach vollbrachter Tat davon- der aber stieg am Morgen aus der Truhe und ging
vor den Rat zu Regensburg, denen gab er sich zu erkennen und klagte, wie es ihm und den Seinen ergangen. Die von Regensburg hatten an diesen mörderischen Sachen wenig Gefallen, waren aber froh, daß der Ronig so Wunderbarerweise mit dem Leben da von gekommen war. Sie gaben ihm das Geleite, bis er wie der in Sicherheit kam. Ein getreuer Diener ist dieser Herr Friedrich von Ewensheim gewesen, dessen als eines leuchten den Beispiels in ewigen Tagen nicht vergessen werden soll. Freilich haben die geistlichen