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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 08.02.1925
Physical description: 16
Nr. 101.756. Aus längst vergangenen Tagen 24. Herzog Friedrichs Kämpfe. Herzog Friedrich hatte den festen Willen, seine Macht und Stärke auf Gerechtigkeit zu gründen, dazu war erste Bedingung kräftiges Einschreiten gegen die Willkür und die Ungerechtigkeiten des Adels. Dies ging nicht ohne Streit und Kampf. Zuerst wurde er durch den Bischof von Trient in einen Streit verwickelt, in dem der bereits erwähnte damals mächtigste Tiroler Graf Heinrich von Rottenbnrg (im Unterinntal) als sein offener und erbit

tertster Gegner auftrat. Wie ein echter Raubritter durch zog er das Land bis Trient und steckte die Stadt, der Friedrich Schutz gesichert hatte, irr Brand. Ja der Rotten- brrrger rief sogar Bayern zu Hilfe, die, wie immer, sehn süchtig auf die Eroberung Tirols ausgingen. Die Ti roler, besonders die Städte Innsbruck und Hall, taten das möglichste für ihren Fürsten, er überwand seine Feinde, der Rottenburger wurde gefangen genommen und starb bald darauf. Nun wurde Friedrich in einen folgenschweren

Kneipp Malzkaffee trinken. Tausende von Ärzten emp fehlen ihn. ,882 Einer derselben, Johann XXIII., nahm den Weg zum Konzil durch Tirol, traf mit Friedrich in Meran zusam men und erbat sich vom Herzog Schutz und sicheres Reise geleite. Friedrich meinte einer guten Sache zu dienen das darf nie vergesien werden — und sagte beides zu. Die glänzende Versammlung, zu der alle drei Päpste, der Kaiser nrit großem Gefolge erschienen waren, begann im Oktober 1414, im Februar hielt auch Friedrich feinen

feierlichen Einzug. Das Konzil beschloß, um der Unordnung ein Ende zu machen, sollten alle drei Päpste abdanken. Johann dankte ab, wie man sagt, in der Hoff nung, er werde dann wiedergewählt. Bald reute es ihn aber und mit Friedrichs Hilfe entfloh er nach Schafft hausen. Friedrich hatte ihm eingedenk seiner Ritterpflicht und seines Manneswortes ohne Bedenken seinen Bei stand geliehen. Wegen dieser Parteinahme war nun der Kaiser, der dem Herzog ohnehin nicht freundlich gesinnt war, aufs höchste erzürnt

schadenfroh und besetzten die habsburgischen Stammlande im Aargau. Mit bos haftem Hohne nannten ihn seine Feinde nun den „Frie de! mit der leeren Tasche". In dieser verzweifelten Lage erschien nun Friedrich im Frühjahr 1415 in Konstanz vor dem Kaiser und bat um Verzeihung. Jedoch trotz der größten Demütigungen erreichte er schließlich nichts, weil es ihm nicht gelang, den Papst Johann zur Rückkehr zu bewegen. Siegmund, der Luxemburger, trug sich sogar mit dem Gedanken, Tirol für sich zu erwerben

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 14.08.1944
Physical description: 4
Zeitangabe übermittelt. So wird uns der eben fertiggestellte Ufa- Kulturfilm „Wie spät?" das Wissen um die Er mittlung der richtigen Zeit bereichern, inner halb einer Filmreihe „Gefilmtes Wissen". (Nachdruck verboten) Ferien vom Du Eine Sommergeschichte von Michael Molander Erst durch den unverschämt spöttischen Blick »es Portiers kam Friedrich das Peinliche der Situation zum Bewußtsein. Doch die Freude, ich über einen Ehemann, der seine Frau ver geblich zu sprechen wünscht, lustig zu machen, gönnte

noch- nals, den Irrtum zu entschuldigen! stotterte »er Portier, der merkte, daß mit dem Herrn licht zu spaßen war. „Bitte, keine Ursache!" meinte Friedrich ge- assen, „sagen Sie mir lieber, wann Frau Mül er wohl zurückkehren wird." „Es tut mir leid, Ihnen mit keiner genauen Auskunft dienen zu können , versicherte der Pförtner, „die Herrschaften haben das Mittag- ffen und den Nachmittagskaffee abbestellt, wer den demnach also länger fortbleiben. „Die Herrschaften? Wer ist denn das?" er- undigte

sich Friedrich mit geheuchelter Gleich gültigkeit. m „Herr und Frau Dr. Tessow und Herr Baron >on Warrenberg, mit dessen Wagen die Herr- chaften weggefahren sind , gab der Portier Kescheid, „wohin, kann ich leider nicht sagen, llber darf ich vielleicht an Frau Müller etwas bestellen oder Ihre Karte abgeben? „Nein, danke!" Friedrich nahm dem Portier die Karte aus der Hand, „aber diesen Brief übergeben Sie, bitte, Frau Müller sofort nach ihrer Rückkehr." Friedrich strich mit einem da liegenden Bleistift

die Ortsbezeichnung „Nor derney/Nordsee" aus und schrieb „z. Zt. Baden weiler" darüber, dann schrieb er auf die Rück seite: „Rufe mich sofort unter 57 an!" und hän digte den Brief dem Portier aus, der ihn gleich in eines der vielen numerierten Postfächer steckte. Es war Nummer 28, wie Friedrich fest stellte. Dabei kam ihm ein Gedanke. „Ich bin übrigens mit meiner Unterkunft nicht zufrieden, wenn Sie ein schönes Zimmer frei hätten, würde ich hierher übersiedeln." Wieder ärgerte sich Friedrich über den ver

ständnisinnigen Gesichtsausdruck des Portiers bei dieser Frage. „Bedaure außerordentlich, mein Herr, aber es ist alles besetzt", sagte der Mann und fügte er klärend hinzu: „Hauptsaison! Wir haben schon seit gestern keine Gäste mehr aufnehmen können." Und nun sagte Friedrich etwas sehr Dummes, weil es in diesem Zusammenhang die Neugier und den Verdacht des Portiers nur heraus forderte. „Da hat ja Frau Müller noch Glück gehabt!" meinte er ironisch, „sie wohnt doch noch nicht lange in Ihrem Hause?" „Seit zwei

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 7 of 16
Date: 21.01.1912
Physical description: 16
Lieblingsaufenthalt Friedrichs, von der Residenz zu weit entfernt lag, bescbloß derselbe, sich bei Potsdam ein neues Tuskulum zu schaffen. So entstand die einzigartige Schöpfung Sanssouci, ur sprünglich das „Lustschloß auf dem Weinberge" genannt, wo der König von 1747 bis zu seinem Lebensende Erholung von den Regierungsgeschäften fand und seinen alten Liebhabereien nachging. Welch eine Fülle von mancherlei Erinnerungen ist mit dem Namen Sanssouci verknüpft! Hier vereinigte Friedrich einen Kreis vertrauter Freunde

um sich, darunter Voltaire. Im Speisesaal kam die berühmte Tafelrunde zusammen, während in dem von Pesne herrlich ausge malten Konzertsaal die intimen Musikabende stattfanden, bei denen der König die Flöte blies. Außer der Gattin des von ihm hochverehrten Mar quis d'Argens gestattete Friedrich keiner Dame den Zutritt zu Sanssouci, selbst der Wunsch seiner Gemahlin, das Märchenschloß zu sehen, wurde nie erfüllt. Im Anfang der fünfziger Jahre bewölkte sich der politische Horizont mehr und mehr; die europäischen

Groß mächte hatten schon lange neidisch die wachsende Bedeutung Preußens wahrgenommen. Vor allem grollte Oesterreich über den Verlust Schlesiens, den es nicht verschmerzen konnte. Von Maria Theresia und Kaunitz, ihrem ersten Minister, ging daher auch der Plan zur Vernichtung Preußens aus. Es wurde eine Allianz mit Frankreich, Rußland und Sachsen geschlossen, der Friedrich im Januar 1756 ein Bündnis mit England entgegenstellte, das sich jedoch im Verlauf der Dinge als höchst treulos erwies

in seinen politischen Verhältnissen, gewann die Kraft, sich an den Heldentaten Preußens aufzurichten und moralisch zu er starken. Nach Goethes Urteil ist durch Friedrich den Großen und den Siebenjährigen Krieg der erste wahre und höhere Lebensgehalt in die deutsche Poesie gekommen. Nachdem der Friede dem Lande wiedergegeben war, galt es, die Wunden des Krieges zu heilen. Ueberall griff Friedrich helfend ein, um den ins Stocken geratenen Betrieb in Stadt und Land in Bewegung zu setzen. In verschiedenen Provinzen

wurden bedeutende Summen verteilt, die Ab gaben bis zur Hälfte erlassen, in Pommern, Schlesien und der Neumark zahlreiche zerstörte Häuser wieder aufgebaut. Auch sonst geschah alles, um die Schäden des Krieges gut zumachen und den Wohlstand zu heben. 1778 mußte Friedrich im Interesse der deutschen Fürsten noch einmal zum Kampf gegen Oesterreich aus- ziehen, weil es nach dem Tode des Kurfürsten Maximilian Joseph Bayern an sich reißen wollte. Am 13. Mai 1779 kam es nach einigen unbedeutenden

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 24.07.1936
Physical description: 6
. Auch war er viel zu sehr leiden schaftlicher Forscher, als daß er so etwas hätte tun können. Er mußte also warten und hoffen, daß Eva ihm sehr bald schreiben würde. Doch er wartete vergebens. Von Eva kam kein Le benszeichen. Dagegen kam vier Wochen nach der To desnachricht durch Parkins ein Schreiben mit dem Eiegel des englischen Gerichtes in London. Friedrich Borgloh öffnete es ahnungslos. Es war die Abschrift des Testaments, das Professor van Koster hinterlassen hatte. Das Testament lautete: „Hiermit lege ich vor dem Notar

, der es bestens anlegen soll, und dem ich es zu treuen bänden übergebe. Die andere Hälfte meines Ver mögens erhält mein junger Freund und Mitarbei ter Friedrich Borgloh. sofern er meine Tochter Eva später heiratet. Diese Heirat zwischen Eva und Friedrich Borgloh ist mein heißester Wunsch. Ich lege es meiner Tochter Eva ans Herz, sofern Friedrich Borgloh sie um ihre Hand bittet, einzu willigen. Friedrich Borglohs Charakter bürgt mir dafür, daß mein geliebtes Kind an seiner Seite ge borgen wäre

, als wenn ich selbst meine Hand über sie hielte. Kommt eine Heirat zwischen Friedrich Borgloh und meiner Tochter Eva nicht zustande, so hat mein Vetter Parkins aus dem Vermögen mei ner Tochter Friedrich Borgloh eine einmalige Summe von 50.000 Mark am Tage von Evas Voll jährigkeit auszuzahlen. Dieser Betrag soll es Fried rich Borgloh ermöglichen, sich eine eigene Existenz als Forscher zu schaffen, sofern er bis dahin nicht schon durch seine eigene Tüchtigkeit soweit gekom men ist. Meine freundschaftlichen Gedanken beglei ten

ihn in seine Zukunft. Mein einziger Wunsch aber ist es, daß Eva und Friedrich Borgloh sich zu sammenfinden mögen. London, den Hendrijk van Koster." Tief erschüttert las Friedrich Borgloh den letzten Witten des verehrten Lehrers und Freundes. Das Te stament war kurz nach Friedrichs Abreise aufgesetzt. Offenbar frisch unter dem Eindrucks der ernsten Er krankung van Kosters. Das ganze Wesen van Ko sters sprach aus diesem Testament: seine liebevolle Sorge für Eva. seine Freundschaft für Friedrich, seine Fürsorge

für seine wissenschaftliche Zukunft. Ob wir dir diesen letzten Wunsch erfüllen können, du Gütiger?, dachte Friedrich Borgloh. Nun, die Ent scheidung steht nicht bei mir. Eva ist jetzt noch ein halbes Kind. Aber wenn sie sich entwickelt, wie sie es versprach, so könnte ich mir sehr wohl vorstellen, daß sie mir ans Herz wachsen könnte, nicht nur wie eine geliebte kleine Schwester, sondern wie eine zärt lich geliebte Frau? Lange lag er in dieser Nacht wach. Es war eine schwüle Nacht. Er hatte daher die Fenster des Bungalows

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 17.08.1944
Physical description: 4
-Be leuchtung) und originelle Ausstellungen in der Galerie Charpentier oder im Grand Palais, während hundert Kilometer westlich der Stadt der Donner der mörderischen Materialschlacht Himmel und Erde erzittern läßt. (Nachdrude verboten) 9 r. ^ n.. Eine Sommergeschichte I &ri6n VOm LJU von Michael Molander „Nun, was sagst du? Ist das nicht eine wun- rrvolle Frau?" meinte Hans begeistert, wäh- >nd er dem Freund ein brennendes Zündholz ächte. „Wer denn?" tat Friedrich arglos. „Na, wen werd' ich schon

meinen?" ereiferte ch Hans. t , „Frau Dr. König?" spottete Friedrich. „Alter Miesmacher!" brummte Hans ärger- ch und ließ sich in einen Sessel fallen. „Noch ein Wort, und ich leiste der Aufforüe- mg Frau Müllers Folge und begleite euch mte obend ins Kino!" drohte Friedrich herzend. „ , , ,,,, Hans richtete sich lebhaft auf: „Sie hat — Friedrich nickte ernsthaft: „Allerdings! Aber x kannst beruhigt sein: ich habe nicht zugesagt. „Das ist wirklich nett von dir!" mußte Hans estehen, „aber ich mache

mir als Gastgeber orwürfe: nun besucht mich mein Freund und h lasse ihn allein!" „Vor einer Frau muß eben der Freund zu- icktreten!" meinte Friedrich. „Bei d e r Frau schon", gab Hans zu. „Wie at sie dir übrigens gefallen?" „Ach — nicht übel, immerhin — „Du scheinst keinen günstigen Eindruck aus e gemacht zu haben", unterbrach Hans, sichtlich »zufrieden über Friedrichs Urteil, »sie war emlich kühl zu dir. - Nun, kenne sich lemand i den Launen einer Frou aus! rief er pathe- sch und fügte dann gleichgültig

aber ledes Vort ein Sieg, hinzu: „Ich fahre übrigens iorgen mit ihr nach St. Blaftan. „So? Wir wollten doch angeln gehen? er- merte -Friedrich. „Aber du wirst doch verstehen, wenn ich dich bitte, morgen allein —" „Gest)iß, mein Lieber!" lachte Friedrich und fragte dann vorsichtig: „Verliebt?" „Sehr!" Hans schaute versonnen dem Rauch seiner Zigarette nach. „Viel Glück!" wünschte Friedrich und hatte Mühe, ernst zu bleiben. „Danke!" Hans war schon in dem Stadium, wo mit ihm nicht mehr viel zu reden

war. „Immerhin: — sie ist verheiratet!" gab Friedrich nach einer Weile tiefen Schweigens zu bedenken. „Leider!" Friedrich atmete schwer. „Wenn ich mir vor stelle, meiner Frau erginge es ebenso wie dieser Frau Müller!" „Was man nicht weiß, macht einem nicht heiß!" entgegnete Hans ruhig. In diesem Augenblick erschien Fräulein Müh sam, um die Herren zu Tisch zu bitten. Mit einem plötzlichen Entschluß wandte sich Fried rich an sie: „Fräulein Mühsam, hätten Sie Lust,. heute abend mit mir in die Kurhauslichtspiele

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 18.08.1944
Physical description: 4
. Ueberhaupt fühlten sich die einzelnen Staa ten von dem „New Deal" bedroht, deren Gesetze übrigens vom Obersten Bundesgerichtshof meist für ungültig erklärt wurden, weil sie angeblich (Nachdruck verboten) 10 Ferien vom Du Eine Sommergeschichte von Michael Mola nder Sie fanden einen hinter dem Windfang ver steckten freien Tisch, an dem sie sich niederließen. „Ausreißer!" neckte Friedrich lachend. „Selbst einer!" gab Eva ebenso zurück. Sie war noch ganz außer Atem. „And was wird nun?" Die Antwort bekam

statt Friedrich der Kell ner, der eben an den Tisch trat und nach den Wünschen der Herrschaften fragte: Danke, Herr Ober — wir bleiben nicht hier." „Aber das geht doch nicht!" meinte Friedrich und wandte sich dann an den Kellner: „Brin gen Sie uns bitte zwei Chartreuse!" „Wir können doch nicht hier sitzen, ohne etwas zu verzehren!" sagte Friedrich mit leisem Vor wurf, als der Kellner verschwunden war, „und mit deinem Lieblingslikör feiern wir gleich unser Wiedersehen, nicht wahr, gnädige Frau

?" „Ich habe ein schlechtes Gewissen, Hans so schnöde im Stich gelassen zu haben!" bekannte Eva. „Das geschieht ihm ganz recht!" erwiderte Friedrich unbarmherzig, „ist das übrigens das einzige, was dich jetzt bewegt?" „Nein — denn vor allem bin ich sehr glück lich, daß du bei mir bist", gestand Eva fröhlich, „fühlst du denn das nicht?" „Doch! Und trotzdem wollte ich es hören, Evalein! Ach, ich bin ja so froh, statt der Frau Müller meine kleine Frau wieder zu haben! Friedrich unterbrach sein Bekenntnis, well der Kellner

an den Tisch trat. — „Gnädige Frau —" Friedrich hob das Glas mit dem grünen Getränk, „trinken wir auf das gute Ende Ihres Abenteuers!" „Und auf den Anfang des nächsten mit Ihnen, Herr Müller!" „Nun sage mir doch erst einmal: Wie bist du eigentlich hierher gekommen?" fragte Friedrich, als sie getrupken hatten. „Ueber Halle—Frankfurt—Karlsruhe", zählte Eva ernsthaft auf, doch Friedrich unterbrach lachend: „Nün aber Schluß mit der Komödie! Jetzt möchte ich wissen —" Eva tat entrüstet: „Komödie? Wieso Ko mödie

? Ich hatte die Absicht, hier meine .Ferien vom Du' zu verbringen! Daß du mich daran gehindert hast, ist ja nicht meine Schuld." „Warum bist du nicht nach Norderney ge fahren?" fuhr Friedrich unbeirrt mit seinem Verhör fort. „Ach, Frieder — das ist eine lange Geschichte! Muh die gerade jetzt erzählt sein?" „Wenn du nicht willst, daß ich vor Neugier platze, ja!" Eva lachte: „Also hör zu. Ich hatte doch Her bert zu den Großeltern gebracht. Die erste Frage dort war natürlich gleich, ob wir uns nun geeinigt hätten

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 20
Date: 23.01.1912
Physical description: 20
fühlte sich Friedrich. Seine Mutter starb und an dem Unglückstage von Hochkirch anch die geliebte Schwester. In der Einsamkeit fand er Trost beim Flötenspiel. In Sachsen lernte der König Gottsched und Geliert kennen und sie beide benutzten die Gelegenheit, ihn auf die Schönheiten auch der deutschen Sprache aufmerksam zu machen, und sie beide bewiesen ihm, daß man im Deutschen altes ebenso schön und viel gestaltig ansdrücken könne, wie in der fremden französischen Sprache. Friedrich selbst hat niemals

ganz richtig deutsch sprechen gelernt. Theresias Sohn, Kaiser Joseph IL, eine aufrichtige Verehrung und Zuneigung für ihn empfand. Mehrfach hatten die beiden mächtigsten Fürsten Deutschlands Zusammenkünfte verabredet und die Offiziere, die sich einst bekämpft hatten, saßen jetzt freund schaftlich am selben Tische. Nur im bayrischen Erbfolgekrieg fach sich 1778 Friedrich noch einmal genötigt, gegen Kaiser Joseph aufzutretcn. Zur Sicher heit Tentschlands gegen die mächtigeren Nachbaren stiftete

er den Deutschen Fürstenbund, der die kleineren Reiche umschloß, aber uach Friedrichs Tode wieder auseinaudcrfiel. Elender und kränker wurde er von Jahr zu Jahr. Er hatte seine Hoffnung auf den Sohn seines Nachfolgers — den späteren König Friedrich Wilhelm 111. — gesetzt, daß der einst sein Werk und Preußen auf der Höhe der wmcht erhalten würde. Trotz seiner Freigebigkeit — besonders gegen Künstler und Gelehrte — friedrid) der Große unter leinen Grenadieren. Lange noch hat Friedrich in den Friedenszeiten

zu einer Großmacht erhoben. Während feiner Negierung fing Berlin an, sich künstlerisch zu entwickeln. Am 17. August 1786 starb Friedrich zu Sanssouci. Auf richtig war die Trauer seines Volkes und weit über die Grenzen seines Landes hinaus erweckte sein Tod die allgenieinste Teilnahme. In der Garnisonkirche zu Potsdani wurde er beigesetzt. Der Gedächtnisrede hatte der Prediger die Worte der Bibel zum Grunde gelegt: „llnd habe dir einen Namen gemacht, wie die Großen auf Erden Namen haben." Verlangen gratis

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Tiroler Post
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Page 18 of 22
Date: 02.02.1912
Physical description: 22
keine Fehler begangen habe. Viele seiner Treuesten und Besten sanken um ihn ber. Je höher sein Ruhm stieg, desto einsamer fühlte sich Friedrich. Seine Mutter starb und an dem Unglückslage von Hochkirch auch die geliebte Schwester. In der Einsamkeit fand er Trost beim Flötenspiel. In Sachsen lernte der König Gottsched und Gellert kennen und sie beide benutzten die Gelegenheit, ihn ans die Schönheiten auch der deutschen Sprache aufmerksam zu machen, und sie beide bewiesen ihm, daß man im Deutschen

alles ebenso schön und viel gestaltig ausdrücken könne, wie in der fremden französischen Sprache. Friedrich selbst hat niemals ganz richtig deutsch sprechen gelernt. Theresias Sohn, Kaiser Joseph II., eine aufrichtige Verehrung und Zuneigung für ihn empfand. Mehrfach hatten die beiden mächtigsten Fürsten Deutschlands Zusammenkünfte verabredet und die Offiziere, die sich einst bekämpft hatten, faßen jetzt freund schaftlich am selben Tische. Nur im bayrischen Erbfolgekrieg sah sich 1778 Friedrich

noch einmal genötigt, gegen Kaiser Joseph aufzutreten. Zur Sicher heit Deutschlands gegen die mächtigeren Nach baren stiftete er den Deutschen Fürstenbund, der die kleineren Reiche umschloß, aber nach Friedrichs Tode wieder auseinanderfiel. Elender und kränker wurde er von Jahr zu Jahr. Er hatte seine Hoffnung auf den Sohn seines Nachfolgers — den späteren König Friedrich Wilhelm III. — gesetzt, daß der einst sein Werk und Preußen aus der Höhe der Macht erhalten würde. Trotz seiner Freigebigkeit — besonders

gegen Künstler und Gelehrte — rTs* friedlich der Große unter leinen Grenadieren. 2^^ 2^ Lange noch hat Friedrich in den Friedenszeiten regiert und war rastlos tätig, die Wunden zu heilen, die der Krieg geschlagen h-ckte. Er ließ ein neues Gesetzbuch ansarbeiten und verlangte von den Richtern ein gerechtes Urteil ohne Ansehen der Person und des Standes. Daher die große Vorliebe gerade des ärmeren Volkes zu ihm. Für seine eigene Person war er sehr sparsam, aber er hörte nie auf, für Kunst und Wissenschaft

und ein streitbares Heer. Die Augen Europas waren auf ihn gerichtet. Er hatte — er allein unter einer Ueberzahl von Feinden — Preußen zu einer Großmacht erhoben. Während feiner Negierung fing Berlin an, sich künstlerisch zu entivickeln. Am 17. August 1786 starb Friedrich zu Sanssouci. Auf richtig war die Trauer seines Volkes und weit über die Grenzen seines Landes hinaus erweckte sein Tod die allgeincinste Teilnahme. In der Garnisonkirche zu Potsdam wurde er beigesetzt. Der Gedächtnisrede hatte der Prediger

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 07.08.1913
Physical description: 8
mit dem Rade zurücklegte, können nicht mehr als Rekord leistung gellen. Nach langen Mühen und Anstrengungen hat der Schweizer Radfahrer Egg mit dem Rade 42 Kilometer in der Stunde zurückgelegt, und dieser Rekord darf zu den bewundernswertesten gerechnet . :. " — 50 — Steigner reichte Friedrich die Hand. -■ „Friedrich, bedenk', der Bruder is. I komm' morgen früh!" Dann verließ er das Haus. * Seit der Todesstunde des Vaters hatte Friedrich den Bruder erwartet, der nun so spät einlangte. Schweigend standen

sich die Brüder einige Sekunden gegenüber. Nichts verriet in den Zügen beider, daß sie Brüder waren. Mar tin Malther war der Dorfbewohner geblieben, fein glattrasiertes Antlitz kalt und verschlossen. Das Jägerkleid konnte den bäuerlichen Eindruck nicht verwischen. Friedrich reichte ihm die Hand. !V „Martin, endlich?" Martin übersah den Gruß. Kalt erwiderte er: v : „Ja, zum Vater möcht' i!" Friedrich trat zurück. Eine Purpurwelle schoß ihm ins Antlitz. „Das ist der Gruß nach den langen Jahren

ja 's Wunderkind, du hast mir d' Liab entzog'n, i war ja nur der Forstknecht. I Haff' di!" Friedrich schrie auf: „Martin!" Martin entgegnete wild, sein Antlitz von düsteren Schatten ver finstert: „I Hab' von euch nix wiffen woll'n, wia i g'seh'n Hab', daß alles z'grund' geht. War scho so recht." „Martin, bist du wahnsinnig, das du so sprichst?" Friedrich rief es, mit verglasten Augen zum Bruder hinüber starrend. „Haha! I war ja immer der Dumme, der Ung'jchlachte, br warst immer g'scheit." Ein Feuer des Hasses

sprühte aus Martin. Augen auf den Bruder. „Red' allen andern deine schönen Wort' ve" mi laß aus damit. Hast g'laubt, i komm zu dir, stolzer Stadtherr'. Haha! Hast schön dem Vätern tan, daß dir d' Hütsn g'hört. Haha!" — 51 — Friedrich schwieg. Eine Well trennte diese beiden Brüder. HieL zeigte sich ihm der Egoismus des Bauernblutes, aufgepeitscht von der Gier nach dem Besitze. Was band ihn an diesen Menschen, der miK hem Haß in das Totenzimmer getreten. Nichts, nichts! Er wandte sich um, ruhig

, erstarrt. ■ „Die Hütte ist dein. Heute aber ist sie noch mein. Morgen nach dem Begängnis steht sie leer. Wir sind uns fremd geworden."' Der Forstmann stand einen Augenblick betreten in der Mitte des Zimmers. Der lang zurückgehaltene Zorn hatte ihn zu weit fort- geriffen. Verwirrt, mit sich selbst unzufrieden, trat er in die Kammer. Friedrich trat zum Fenster und blickte in die Nacht hinaus. De* Schneefall war vorbei; von hellem Schirumer übergoffen, lag dich Schneehülle bis in weiter Ferne eintönig

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 24.07.1936
Physical description: 6
des D. u. Oe. Alpen vereines in Garmisch-Partenkirchen, beigestellt von der Deutschen Reichsbahn, trifft am Sonntag, 26. ds., um 16.20 Uhr mit 300 Teilnehmern in Innsbruck ein. Begrüßung am Bahnhof, dann gemütliche Zusam- Friedrich Borgloh war ob dieser Nachrichten etwas enttäuscht. Aber Mister Parkins mußte ja wissen, was zu Evas Bestem war. Wenn der Arzt einen Briefwechsel zwischen Eva und ihm für ungünstig hielt, so mußte er sich fügen. Seine eigenen Wünsche muß ten zurückstehen, da es Evas Wohl galt

von ihnen hatte er durch Einspritzung des neuen Sumpf- fieber-Serums Siecktum und Tod erspart! Aber sein wissenschaftlicher Eifer war noch nicht ge stillt. Was war dieser eine kleine Distrikt, aus dem man das geheimnisvolle Sumpfsieber vertrieben hatte? Ein Nichts gegen die ungeheuren Flächen Landes, in denen die Menschen noch an dieser tückischen Krank heit zugrunde gingen. Man mußte weiter. Man mußte überallhin Heilung bringen. „Der weiße Retter", so hieß Friedrich Borgloh bald in den Dörfern der Eingeborenen. Wo er erschien

, wurde er beinah angebetet, als wäre er ein Gott. Die englischen Beamten der Kolonien kamen ihm entge gen. Denn jeder von ihnen wollte in seinem Distrikt den neuen Seuchenschutz eingerichtet haben. Englische und französische Aerzte kamen von den heimatlichen Instituten nach Afrika gereist, um durch Friedrich Borgloh sich belehren zu lassen. Die wissen schaftlichen Zeitungen der ganzen Welt waren bald erfüllt von den Nachrichten über seine neuartigen Heilerfolge. Als Friedrich Borgloh sich nach drei

. Doch dies Unbestimmte vergrößerte die Erwartung. Eva van Koster war der einzige Mensch, der ihn nach drüben zog. Sie war ihm wie ein Vermächtnis des teuren Toten. Freude und Bangen waren in ihm, dachte er an das Wiedersehen. Drittes Kapitel. Das Schiff zog seinen Weg. Die Küsten Afrikas gingen an Friedrich Borgloh vorüber. Palmen, Wäl der, Dickicht, aus dem seltsame Vögel herauskreisch ten, Riesenbaumstämme, von Lianen und Orchideen umzogen. Dann wieder öde Sandstrecken, auf denen nichts wuchs als ein paar

. Dann saß Fried rich Borgloh auf schattigen Hotelterrassen in tiefen Korbsesseln, einen amerikanischen ice drück vor sich und hatte ein Vorgefühl von Europa. Es wurde kühler. Die Glut der Tropen blieb zu rück. Man näherte sich der gemäßigten Zone. Es war Mai, als Friedrich Borgloh den europäischen Kon tinent wie einen schmalen Streifen vor sich sah. Er ging in Marseille an Land. Unter anderen Um ständen hätte es ihn gelockt, die bunte Hafenstadt mit ihren Geheimnissen, ihrem malerischen Schmuck

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 08.08.1944
Physical description: 4
im Zimmer. Friedrich beobachtete immer noch seine Frau, ohne daß sie es bemerkte oder bemerken wollte, schließlich fragte er vorsichtig: „Bist du verärgert, Eva? Du bist so still." Eva sah flüchtig von ihrer Arbeit auf: „Ich denke, du liest die Zeitung?" „Seit du wieder hier bist, nicht mehr", ent- gegnete Friedrich und faltete das Blatt zu sammen. „Uebrigens — ich schreibe morgen Hans ab, und wir fahren nach Norderney! Aber nun bitte ich um ein freundliches Gesicht, ja?" „Ich mach' doch kein Gesicht

, an die See zu gehen, und zweitens habe ich mich auf das Wiedersehen mit Hans gefreut, weil ich ohne weiteres annahm, daß du mit kommen würdest!" meinte Friedrich sachlich. „Ich möchte überhaupt wissen, was ich da soll!" Eva hielt das Kittelchen gegen die Lampe, um noch vorhandene schadhafte Stellen zu ent decken. „Wird schon so em langweiliges Nest sein, Badenweiler! Hast du mal vorher was von Badenweiler gewußt?" „Nein, aber Hans schreibt —" wollte Fried rich einwenden, doch Eva ließ

lebhaft. „Außerdem würde ich euch nur stören, wenn ihr eure Er innerungen aus tauschen wollt. Ich will nicht, daß du meinetwegen Rücksichten nimmst und dir irgendwelchen Zwang auferlegst. Natürlich fährst du nach Badenyoeiler." „Und du?" fragte Friedrich gespannt. „Was bleibt mir denn schon anderes übrig, als mitzufahren." Aergerlich stand Friedrich auf und lief ner vös im Zimmer hin und her. „Das klingt wie ein einziger großer Vorwurf: als wenn du, wer weiß wie vielem, entsagen müßtest." „Friedrich

! Der Bub schläft!" Ein wenig beschämt dämpfte Friedrich seine laute Stimme: „Nun, da soll man nicht ärger lich werden: Jetzt ist Herbert bei den Großeltern gut untergebracht und du könntest dich einmal ohne dauernde Sorge und Aufregung um den Jungen richtig erholen — und nun ist diese Uneinigkeit zwischen uns: wohin?" „Es wird wohl am besten fein, ich bleibe mit Herbert in Walkersdorf und du fährst nach Ba denweiler", sagte Eva kleinlaut. „Damit du wie im vorigen Jahr nervöser und abgespannter

nach Hause kommst, als du weggegangen bist. Nein, nein", schlug Friedrich Evas Vorschlag aus, „du regst dich immer viel zu sehr auf, wenn der Junge etwas angestellt hat. Und aus dem Lande hat er nun einmal mehr Gelegenheit, sich auszutoben, das ist ihm ja schließlich auch zu gönnen. Dabei läßt es sich aber nicht vermeiden, daß er häufig mit einem Loch im Knie oder mit beschmutzten oder zer rissenen Anzügen heimkommt. Meine Eltern sehen das alles viel ruhiger mit an als du, und da muß ich ihnen auch recht

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Tiroler Wastl
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Page 8 of 12
Date: 28.07.1912
Physical description: 12
— und zwar mit Recht — Maria Theresia, so lange sie lebte. Von den eigentlichen Regierungsgeschäften hielt die kluge Kaiserin ihren geliebten Gatten fern. Es darf darum nicht sehr verwundern, wenn wir von dem neuen deutschen Kaiser aus dem Hause Lothringen,Tosacna weniger zu vermelden haben, als von dem Preußenkönig Friedrich dem Großen, welcher der größte Herrscher und Feldherr seiner Zeit war. Diese gewaltige Herrschererscheinung änderte durch das Gewicht ihres Auftretens, durch den ganz neuen Geist

, mit welchem sie nicht nur die eigenen Staaten, sondern ganz Deutschland durchtränkte, mit einem Male das gesamte europäische Staats- und Völ kerleben. Der Eintritt Preußens in die Reiche der europäischen Hauptmächte verschob auch das ganze bisherige Staatensystem. Friedrich der Große regierte zwar auch absolut wie alle Gottesgnadenmänner, aber er hatte ein Volks- und aufklärungsfreundliches Regiernngsprin- zip im Gegensätze zu den an der mittelalterlichen Despotie eines starren Adel- und Pfaffenregiments festhaltenden europäischen

Adels zu arbeiten. Das war ein König, für den auch ein vernünftiger Mensch schwärmen konnte. Friedrich der Große gestaltete sein ganzes Reich nach modernen Begriffen um, schaffte die Folter ab, ordnete die Reichspflege und die öffentlichen Ver waltungsdienste. Er sorgte für Urbarmachung wei ter Länderstrecken, für Belebung von Handel und Wandel, Häfen- und Kanalbau. Friedrich war im Kriege wie inr Frieden ein umsichtiger Regent. Er betrog und unterdrückte sein Volk nicht einem schänd lichen

, überlebten Regierungsprinzipe zu Liebe wie die andern. Er war der weiße Rabe unter den Herrschern Europas geworden, ein gefährlicher Um stürzler, der unschädlich gemacht werden mußte. Da mit das heilsame — aber nur den privilegierten Kasten, besonders der römischen Kirche so heilsame europäische Staatssystem nicht zerstört werde. In den Augen dieser heuchlerisch herrschsüchtigen, volks feindlichen Gesellschaft war natürlich Friedrich der Große — der böse Mann. Schon seit 1746 war Maria Theresia

mit Rußland eng verbündet und bestrebt, auch Frankreich zu gewinnen. Dem öster reichischen Staatskanzler Fürst Kaunitz war es ge lungen, die Marquise Pompadour, eine Maitressc des französischen Königs für das Bündnis gegen den Preußenkönig zu begeistern und auch England zum Anschlu ßzu bringen. Dies ganze Kesseltreiben gegen Preußen war von Oesterreich ausgegangen, wo der Prcußenhaß zu Hause war. Friedrich der Große, welcher von den Plänen seiner Feinde unterrichtet war, entschloß sich ihnen zuvorzukommen und so

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Tiroler Grenzbote
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Page 2 of 8
Date: 28.08.1929
Physical description: 8
folgt weiterer Bericht. Die Zahl der Reisegesellschaften, die heuer nach Kufstein kamen, ist durch eifrigste Bemühungen des Verkehrsbüros erheblich gestiegen und wird sich im nächstfolgenden Iahre erst richtig auswirken. Zum 140. Geburtstag Friedrich Lifts. In der Stadt Kufstein hat man gut daran getan, iin Schaufenster des Reisebüros am Oberen Stadt platz die lorbeerumkränzte Büste Friedrich Lifts aufzustellen. Viele Tausende fremder Gäste, vor allem aus dem deutschen Bruderreich, sind auf merksam

geworden, welche Bewandtnis es mit die sem Manne, der ihnen vielleicht gar nicht mehr viel bekannt war, hat, und was dazu bewogen hat, erneut auf das Lebenswerk und Schicksal dieses echt deutschen Mannes, dem die Nachwelt so viel zu verdanken hat, hinzuweisen. Am 6. A u g u st d. I. hat sich — wie hier schon kurz mitgeteilt — zum 14 0. Male der Tag ge führt, daß Friedrich List in Reutlingen in Würt temberg das Licht der Welt erblickt hat. Kufstein rühmt sich, auf seinem Boden das Grab des berühnrten

deutschen National ökonomen zu bergen und ein selten schönes Denkmal, das nicht nur eine Sehenswürdigkeit bildet, sondern den lebendigen Ausdruck des Dankes und der Bewunderung der Nachwelt darstellt. Wir sind ja heute alle im praktischen Genuß der Ideen und Pläne Friedrich Liste, dem diese nur Leid und Enttäuschung gebracht haben. Nicht genug kann hier von der Stätte, wo die Schat ten des Todes den großen Mann umschwebten, auf die zeitüberdauernde Wirksamkeit und die beson dere Bedeutung

Kufstein und Friedrich Li st sind für alle Zeiten unzertrennlich. Und wer sich in das literarische Werk Friedrich Lifts, das heute, nach fast 100 Iahren der Entstehung, noch eine Fundgrube der Wissenschaften und nationalen Gedanken ist, verlieft und damit das Geschick der Lebenden und des Toten ver gleicht, der gelangt zur Ueberzeugung, daß wir glück licheren Nachfahren allen Anlaß haben, das Geistes erbe dieses Mannes zu wahren und auszubauen. So schreibt auch Karl Wagner in dem als Beilage

zum Kufsteiner Werbefaltblatt zu Tausenden hinausgegangenen List-Gedenkblatt: Ein Großer war es, der auf dem stillen Friedhofe zu Kufstein, an der Stelle, wo sich die beiden deut schen Bruderreiche die Treuhand reichen, im Iahre 1846 seinen Tod suchte, um den Traum von Deutsch lands Größe zu Ende zu träumen. Im Iahre 1789 zu Reutlingen in Württemberg geboren, erlebte Friedrich List als Iüngling nicht nur Deutschlands Erniedrigung unter das Ioch des Korsen, sondern auch die gewaltige nationale Kraft

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Innsbrucker Zeitung
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Page 7 of 10
Date: 25.07.1936
Physical description: 10
; Victor Flemming. Am Flügel: Friedrich Klapper. Wiener Funkorchester. — Sousa: Ka dettenmarsch. — Kalman: a) Vorspiel zur Operette „Gräfin Mariza; b) Tanzen möcht' ich, Walzer. — Lang: Oho, schon wieder! — Gruber: Alpenliedermarsch. — Le har: Spanischer Tanz aus der Operette „Frasquita". — Benes: Ich möcht' von dir ein Photo! — Stilp: Orienta lische Groteske. — Kasteneder: Zingarella, ungarisches Tonstück. — Dostal: Potpourri aus der Operette „Die Vielgeliebte". — Flemming: Mädels, ahoi! — Hofböck

Hörszenen von Io Hanns Rößler. Leitung: Dr. Franz Joseph Engel. 22.00 Abendberickt, Der Sport vom Sonntag. 22.20 Die 11. Olympischen Spiele Berlin 1936. Originalbe richts aus Berlin. 22.30 Musik für zwei Violinen und Klavier. Ausführende. Christa Richter-Steiner, Georg Steiner, Otto Schulhof. -- Antonio Vivaldi: Doppelkonzert A-Moll. — Gustav Do> nath: Hausmusik im alten Stil für zwei Violinen und Klavier. — Ludwig Uray: Lied, Rondo für zwei Violine): und Klavier. — Georg Friedrich Händel: Passacaglia

also, Funk- und Pressebericht durch die der Wirklichkeit oft atemraubend nahe Darstellung des Filmes. bas Sebeimnis um koa ROMAN VON REINER FELDEN Urh»b»rr«chtsachutz I FOnf-TOrrne-Vart»*, Hall» (Saal») (3. Fortsetzung.) Friedrich Borgloh konnte eine leise Verwunderung nicht unterdrücken. Wozu dieses Tourenauto, da man doch die Besitzung Professor van Kosters in wenigen Minuten zu Fuß erreichen konnte? Sein Gepäck war bald ausgepackt. Der Chauffeur, ein hochgewachsener Mann mit undurchdringlichem Gesicht

, setzt sich ans Steuer und der Wagen fuhr los. Parkins hörte nicht auf zu sprechen. Er fragte nach Friedrich Borglohs Reise. Nach seiner Gesundheit, nach seinen Erlebnissen. Nach allem, was er jetzt in Europa vor hätte. Er schien von einem unhemmbaren Redefluß befallen zu jeitf. Aber Friedrich war diese Gesprächigkeit im Augenblick nicht unlieb. Hatte er so doch Muße, seine Augen und seine Gedanken schweifen zu lassen. Der kleine Vorort hier war noch ziemlich unverän dert. Ueberall freundliche

Häuschen, in das erste Mai grün gebettet. Die ersten Fliederblüten prangten süß duftend. Maiglöckchen und Primeln säumten weiß und bunt die Beete. Die reinlichen Straßen des Vil lenortes glänzten frisch gesprengt. Da stutzte Friedrich Borgloh. Der Chauffeur bog, statt links den Weg zu dem Hause van Kosters zu nehmen, rechts ein und fuhr aus dem kleinen Vorort heraus. „Was ist denn?" sagte Friedrich Borgloh. „Ihr Chauffeur ist wohl neu, Mister Parkins? Er kennt offenbar den Weg nicht? Das Haus van

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 07.08.1929
Physical description: 8
mit dem neuen Kollektiv vertrag zu suchen. Wem wieder Krieg litte. Möglichkeiten einer Politik der Internationale. Zu diesem Thema „Wenn wieder..das jetzt nicht nur wegen der Erinnerung an 1914. sondern auch wegen der lauernden Kriegsgefahren in der heutigen Welt hoch aktuell ist, nimmt Gen. Friedrich Adler im Augustheft des „Kampf" Stellung. Tausenden von Sozialisten drängt sich gerade jetzt die Frage auf die Lippen: „Wenn wieder Krieg käme — was geschieht? Was können die Sozialisten tun? Was täten

sie?" Friedrich Adler hat den Mut, diese Frage laut auszu sprechen, die manch andrer in seinem Gewissen gewälzt hat; und er stellt sie mit dem ganzen Bewußtsein der Verantwor tung gegenüber der Arbeiterklasse, das sein Denken und Handeln stets beherrscht und ihn zu einem wahren Führer erhebt. Friedrich Adler schreibt selten; was er aber schreibt, ist immer gekennzeichnet durch außerordentliche Gewissen haftigkeit im Denken und ungewöhnliche Klarheit im For mulieren. Die Sprache seiner Artikel ist herb

, sie macht keinerlei Zugeständnisse an die Rhetorik; sie ist die Dienerin des Gedankens, die für die schwierigsten Probleme den knappsten Ausdruck sucht und findet. Und wer hätte gerade zu diesem Gegenstand mehr und Grundsätzlicheres zu «sagen als Friedrich Adler? Soweit ein Menschenschicksal dies ver mag, ist in seiner Person derKampsgegendenKrieg verkörpert, soweit die Kraft eines einzelnen reicht, hat er sie hingegeben für den Wiederaufbau der Inter- nationale. Seine große Leistung

des Krieges, der Wunsch noch E r h a l- Feuilleton. SW „Fmster Wnigsgeheimnss". Ein „Königsmord" in Tirol. Am 9. August sind es sünfundziebzig Jahre, daß sich in Brennbichl bei Imst ein Unfall ereignete, der historisch wurde, da er einem König —, und zwar Friedrich August II. von Sachsen — das Leben gekostet hat. Wir gedenken dieses Tages deshalb, weil der plötzliche Tod des Königs ähnliche Folgen hatte, wie das unaufgeklärte Ableben des österreichischen Kronprinzen vor vierzig Jahren

Häuser rings hießen damals so wie heute Brennbichl — brachte man am 9. August 1834 den auf der Reise tödlich verunglückten König. Er verschied nach wenigen Stunden — und alsbald hieß es: „König Friedrich August von Sachsen bei Imst ermordet! . . . Biele andere wieder, sächsische Patrioten, sprengten aus oc r glaubten es selbst: Friedrich August ist nicht in Tirol gestorben! Man hat ihn verschleppt — und ein ihm ähnlich sehender Tourist ist statt des Königs mit königlichen Ehren bestattet worden

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Alpenland
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Page 4 of 8
Date: 24.06.1926
Physical description: 8
4. Seite, Folge 25. .Alpenland < Donnerstag, den 24. Juni 1926. schristen verborgenen Abhandlungen, obwohl doch erst aus ihnen List's wahre Stellung zu den zoll- politischen Fragen erhellt, obwohl erst sie eine prak tische Nutzanwendung seiner Lehre wirklich er lauben. Diese Ehrenschuld einzulösen ist das große Ziel und die hohe Ausgabe der Gesamtausgabe von Friedrich List's Werken. Sie soll List's Schristen aus der Verborgenheit ins Helle Licht des Tages und vor das Forum von Staat

und Wirtschaft bringen, sie soll die geschichtliche Größe des schwä bischen Kämpfers sichtbar machen, und aitf ihrem Boden mag dann jener echte Kampf der Geister um politische und wirtschaftliche Ziele und Mittel anheben, zu dem Friedrich List die Grundlage ge legt hat. Auf sieben Bände ist die Ausgabe berechnet, die dies Vermächtnis unseres größten Volkswirtes der Welt erschließen soll. Sie erst wird List als Theoretiker des Schutzzolls wie des Freihandels, des nationalen Systems wie der internationalen

Wirtschaft verstehen lehren. Der verbilligte V e z u g der Ausgabe ge schieht durch den Beitritt zur Friedrich- L i st - G e s e l l s ch a f t als ordentliches Mit glied, die Bedingungen sind durch 8 5 der Satzun gen bestimmt: „Der Beitritt zur Gesellschaft verpflichtet die physischen Mitglieder, Aniversitäts-Institute und Bibliotheken zur Zahlung eines Beitrages von mindestens 10 Mark, die körperschaftlichen Mitglieder zur Zahlung von mindestens 100 Mk. jährlich. Die Jahresbeiträge können abgegolten

werden durch eine einmalige Zahlung von minde stens dem zehnfachen Jahresbeitrag. Der Erwerb der Mitgliedschaft hat die recht liche Bedeutung einer Subskription auf die Ge samtausgabe der Werke Friedrich List's. Der Subskriptionspreis beträgt 70 Prozent des Laden preises. Sämtliche Mitglieder sind berechtigt, die Studien der Friedrich-List-Gesellschaft einzeln zum Vorzugspreise zu beziehen." Die Anmeldungen zum Beitritt sind zu richten an die Friedrich- List-Gesellschaft, Stuttgart, Nekarstraße 121. Die verschiedenen

Anlchlichrichtnngen und der rheinische Separatismus. Von dipl. Niere. Friedrich C b e l i n g, Berlin. (Vergl. das hervorragende Werk: Hans Schwarz „Europa im Aufbruch", Berlin 1926, Ring-Ver lag, dem die Mitteilungen über die Verbindung der klerikalen Anschlußbewegung mit dem rheini schen Separatistenausstand entnommen wurden. D. Vers.) Man kann drei Gruppen feststellen, die den An schluß des Vruderstammes Oesterreich als Pro gramm ausgestellt haben. Die erste dieser Bewe gung ist in Preußen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 11.08.1901
Physical description: 16
Nr. 32. III. Jahrgang. Sonntag, 11. August 1901. KihKüHetev Kezirks Kote Der „Kitzbüheler Bezirks-Bote'^ erscheint jeden Samstag mit einer Unterhaltungsbeilage. Passende Beiträge werden dankbarst angenommen. Wochenötatt Abonnementspreise: ln loco ganzjährig 4 K — h, halbjährig2 K — h. Auswärts ganzjährigst—ü, halbjährig 2 K 50 h. - Inserate billigst. zur Zörderung der heimatlichen Interessen des Bezirkes Kihöühet. Kaiserin WieörLch gestorben. (Kaiserin Friedrich f). Kaiserin Friedrich

ist am 5. August um 6 Uhr 15 Min. Abends gestorben. Nach mehr als dreizehnjähriger Witwenschaft, die sie in stiller Zurück gezogenheit verlebte, ist sie ihrem „Fritz" in den Tod gefolgt, dem sie schon vor Jahresfrist ins Auge schaute. Prinzessin Victoria Marie Louise wurde als die älteste Tochter der Königin Victoria von England und ihres Gemahls, des Prinzen Albert von Sachsen-Koburg-Gotha, am 21. November 1840 in London geboren. Im Jahre 1855 verlobte sie sich mit dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen

, dem nachmaligen Kaiser Friedrich. Die Vernrählung fand am 25. Jänner 1858 in London statt. Dieser Ehe entsprossen acht Kinder, von denen zwei in der frühesten Kindheit starben. Kaiser Wilhelm ist der älteste Sproß dieser Ehe. Die Leidenstage ihres Gemahls machte sie an dessen Seite in San Remo und Berlin mit. Nach dem Tode des kaiserlichen Dulders nahni sie den Namen Kaiserin Friedrich an und zog sich auf das Schloß Cronberg zurück, wo sie auch jetzt ihre Tage beschloß. Sie galt allgemein als die Trägerin

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 14 of 16
Date: 21.02.1904
Physical description: 16
Wochinger. 1. Besitzstand an Schiffsmäterial. A. Linienschiffe. Völlig verwendungsbereit: 13 (Sachsen, Bayern, Württemberg, Baden, Oldenburg, Kaiser Friedrich HI., Kaiser Wilhelm ll., Kaiser Wilhelm der Große, Kaiser Karl der Große, Wittelsbach, Wettin, Zähringen, Mecklenburg — als veraltet gelten: Sachsen, Bayern, Württemberg und Baden). In kurzem verwendungsbereit*): 5 (Kaiser Barbarossa — dieser vorübergehend im Dock —, Weißenburg, Kurfürst Friedrich Wilhelm, Brandenburg, Wörth — die letzteren

Augusta, Viktoria Luise, Hertha, Freya, Vineta, Hansa, Fürst Bismarck, Prinz Heinrich, Friedrich Karl — hievon gelten die 3 ersten als veraltet). Im Ausbau: 2 (Prinz Adalbert — am 12. Januar in den Dienst ges ellt — und Roon). Auf Stapel: 1 (Ersatz Deutschland.) E. Kleine Kr euz er Verwendungsbereit: 31 (hievon veraltet 5 — Ziethen. Blitz, Pfeil, Merkur, Alexandrine). Im Ausbau: 3 (Bremen, Hamburg, Berlin). Auf Stapel: 2 (M und Ersatz Merkur). F. Kanonenboote. Verwendungsbereit: 7 (Iltis, Jaguar

des I. Ge- schwaders. Tender: Kleiner Kreuzer Blitz, Schylschiff Grille. I. Geschwader: Linienschiffe Kaiser Friedrich III., Kaiser Wilhelm der Große, Kaiser Karl der Große, Wittelsbach, Zähringen, Wettin, Mecklenburg. II. Geschwader: Ehemalige Küstenpanzerschiffe Hildebrandt, Beowulf, Frithjof, Odin. Ausklärungsschiffe: Große Kreuzer Prinz Heinrich (Flaggschiff), Viktoria Luise, Friedrich Karl. Kleine Kreuzer Amazone, Ariadne,' Frauenlob, Niobe, Medusa, Arkona. Torpedoflotille

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 20.11.1919
Physical description: 8
zu erreichen. Die ungarische Krise gelöst? Die Alliierten gegen die Habsburger und hohenzollern. — Friedrich tritt als Ministerpräsident zurück. Die am 17. November vom Bevollmächtigten der Entente abgegebenen Erklärungen verweisen davauf, daß «me provisorische Regierung gebildet werden müsse, w-ovm alle vitalen materiellen Interessen >m gleicher Weise vertreten sind, welche der Bürgerschaft die voll ständige Freiheit und Unparteilichkeit bei den Wahlen sichern und bei den Wahlen, von denen die zukünftige

und konstituierte sich dadurch zu «mem Vertreter von Grundsätzen, die die Alliierten für immer mit dem Namen der Habsburger und der Hohenzollern verknüpfen werden. Aus di^sm Grunde können di« Alliierten die Regierung, wie sie besteht, nicht anerkennen. In ihrer Weigerung, den Erzherzog Josef zu akzeptieren, gab es keinerlei persönliche Spitze, wie auch in ihrer Weigerung, den jetzigen Ministerpräsiden ten Friedrich anzuerkennen, nichts Persönliches enthal ten ist. Lassen Sie ihn zurückkehrem als den Führer

herauszufordern, wodurch die alliier ten Beziehungen mit Ungarn aufhören und Ungarn sich selbst übsriiasfen werden müßte. Die Mitglieder der Regierung hielten am 18. Nov. nachmittags unter dem Vorsitze des Ministerpräsidenten Friedrich «inen Ministerrcrt ab, um gegenüber der gestrigen Forderung des Bevollmächtigten der Entente, Sir George Clark, Stellung zu nehmen. Friedrich be rief sich hiebei auf frühere Dereinbarungen, daß er, wenn die Rumänen sich bis zur Theiß zurückziehen wür den und feine Person

das Hindernis der Anerkennung der Regierung bilden sollte, sich vor der Forderung der Entente beugen und von der Ministerpräsidentschaft zu- rücktreten werde. Nun. da die Rumänen sich nicht nur bis zur Theiß, zurückziehen, sondern sie die Entente auf- : gefordert hat, sich auf die Demarkationslinie zurückzu- ziehen, gibt er der Aufforderung der Entente nach und tritt von der Ministerpräsidentschaft zurück. Hierauf traf das Kabinett abends folgende Verein barungen: Friedrich designiert den Kultusminister

Karl H u s z a r zum Ministerpräsidenten und beauftragt ihn damit, in den weiteren interpartsiischen Konferen zen ihn zu vertreten und das Konzentrations kabinett zu bilden, so daß die Namensliste des Kon- zentraltionskabinettes fertiggestellt und von der Entente gutgsheißen und die neue Regierung offiziell anerkannt werden wird. Friedrich wird die neue Regierung er nennen und mit Karl Huszar das Portefeuille wech seln, das heißt, er wird als Kultusminister und als selb ständiger Stellvertr.cter

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Tiroler Wastl
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Page 7 of 12
Date: 31.12.1911
Physical description: 12
gegen Friedrich II. eine Kirchenversammlung einbe rief, und über ihn Gericht zu halten. Vom Konzil aus wurde der Bannfluch gegen den Kaiser aus gesprochen und über ihn der Stab gebrochen (1245). Zugleich war das Reich aufgefordert worden, einen neuen König zu wählen. Der Erzbischof Sieg fried von Mainz leitete die ganze Bewegung zum Sturze des Kaisers. Man hatte ihm sogar seinen getreuen Kanzler und Vertrauten' Peter von Vinea abspenstig gemacht. Der Kaiser war von Verrätern, die der Papst drang, förmlich

um- rungt. Die Kirche wollte ihn um jeden Preis ver derben. Als Gegenkönig hatte man den Landgrafen Heinrich Raspe von Thürigen aufgestellt (1246). Friedrich II. seinerseits griff den Papst nicht min der rücksichtslos an. Er erklärte, alles Uebel komme von der Einmischung der Kirche in weltliche Händel. Die Kirche sei durch ihre weltlichen Besitztümer verdorben und der eigent lichen Bestimmung entrückt worden. Er wiegelte auch den französischen König Ludwig IX. gegen gegen den Papst und die päpstliche

Kirchenherrschaft auf. A^rch England verstand er gegen den Papst einzunehmen und hatte so ganz Europa auf seiner Seite. Der Gcgenkönig Heinrich Kaspe hielt sich darum nicht lange. Nach seinem Tode wurde von der päpstlichen Partei ein neuer Pfaffenkönig in der Person Wilhelms von Holland aufge stellt. Der Kampf zwischen Kaiser und Papst währte in ungeschwächter Erbitterung fort. Friedrich er litt von den Lombarden eine Niederlage, verlor dabei seinen tüchtigsten Mitkämpfer Thaddeus von Suessa. Als bald darauf

auch sein Sohn Enzio in die Hände der Feinde fiel, war des Kaisers Mut gebrochen. Er zog nach Sizilien, wo er schon im folgenden Jahre starb. Mit ihm hatte das Hohen- staufische Haus seine Kraft erschöpft. Friedrich II. hatte sich an der Tücke des Papsttums zu Tode gerungen. Die Nachricht von seinem Tode wurde im Vatikan mit Jubel ausgenommen. Der letzte große Staufe war nicht mehr. Nun hoffte man, die ganze papstfeindliche Rasse ausrotten zu können und diese Hoffnung sollte sich leider erfüllen. Fried rich

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