von beiläufig 50—60 Kerlen mit entsprechenden Fäusten und Gesichtern — in St. Nikolaus bei Innsbruck, Mötz, Schöywies u. dgl. dürften Sie kaum auf ähnliche Exemplare stoßen — das sind die „Ordner', nebenbei be merkt, gut bezahlt, 3, 5 bis 10 fl., je nachdem, es kommt ganz auf die zu verrichtende „Arbeit' an. Dann kommen die Häupter der frei sinnigen (!) Gewerbepartei. Da haben Sie einen Schuster, der Ihnen seine „schwieligen Hände' zeigt und mit Rührung Sie frägt, ob er es verdient habe, von Dr. Lueger
so „ge schmäht' zu werden. Der Mann hat doch sein Leben der „Organisation' der neuen Partei ge widmet, wie er sagt, auch werde er ein Blatt gründen, dessen Redacteur er sein werde. Dazu kommen noch einige Adjutanten und ein oder zwei Doetoren von der liberalen Partei. Im Saale haben sich unterdessen einige Leute ein gefunden, auch Antisemiten, mit den Ordnern etwa 100 Mann. Die Versammlung beginnt. Der verkannte Schuster eröffnet sie. Ein ,,Frei(!)- sinniger' beginnt zu sprechen, er schimpft
über die Antisemiten, über Dr. Lueger, durch die Antisemiten geht ein unwilliges Murren. Aber die Leute glauben, sie seien unter sich. Mit Nichten. Im Nu fühlen sich zwei der Lautesten von den dressierten Ordnern gepackt, im nächsten Augen blick liegen sie draußen. Der „Frei (!)-sinnige' kommt zu Ende. Ein Antisemit erhält das Wort. Er will den „Frei(!)-sinnigen' das Unvernünftige ihres Beginnens vorhalten, beim zweiten Satz wird er von der Rednerbühne herab-, sein Rock in Fetzen gerissen, und vor dem gänzlichen
' und . Hui! Pfui! . . . . geschrei! vom Türkenjoch wird frei! — Denn frei vom Türkenjoch Ruft man vom Rathhaus doch Dann eines Tags: „Lueger hoch!' „Hoch! Hoch! Dreimal Hoch!' „Wiens Bürgermeister, hoch!!' — '1 Zwei gleichlautende Worte müssen durch Punkte ersetzt werden, weil sonst das Gedicht — consiscierbar wäre. Eine VerslMütluns voll Gewerbetreibende)! Amens. Ueber Aufforderung des Tiroler Gewerbe- genossenschafts-Verbandes fand im Saale der Villa Ostheimer in Brixen eine Versammlung