78 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1906/18_08_1906/OBEWO_1906_08_18_14_object_8030557.png
Page 14 of 16
Date: 18.08.1906
Physical description: 16
130 seit Jahren ihr heißester Wunsch. Ihn so plötzlich scheitern zu sehm, muß ein furchtbarer Schlag für sie gewesen sein." „Nicht einmal an dem Mend, an dem Frau von Wölser ver unglückte, habe ich sie so fassungslos gesehen, wie beim Beginn unserer Unterhandlung." „Sie wird nur an eines gedacht haben: daß der Zorndorfsche Name durch Heinis Zahlungsunfähigkeit von Schande bedroht sei. Man beurteilt die Handlungsweise anderer stets nach seiner eigenen. Da meine Stiefmama

über unsere Absicht, Graf Zorn dorf zu Helsen, war Frau von Portschach wie umgewandelt. Ganz honigsüße Liebenswürdigkeit. Das gab mir den Gedanken ein, vielleicht auch Fräulein Elisabeths Unabhängigkeit zu erkämpfen. Ich erklärte mich darum nur dann zur Auszahlung der benötigten Summe bereit, wenn Herr von Portschach schon jetzt die Mündig keitserklärung seiner Tochter veranlaßen wolle. Das brachte das andere, was ihr die Hauptsache ist, zur Diskussion. Es ward mir nicht schwer, ihn zu der Erkenntnis

Hände aus ihr Herz pressend, als ob sie damit Beruhigung für ihren Schmerz zu finden hoffte. „Dein Träumen ist unnütz", ertönte plötzlich die rauhe Stimme des Toten gräbers, der eben "die letzte Schaufel Erde aus alles legte, was das Kind Liebes aus Erden besaß „und deine Tränen rufen deine tote Mutter nicht ins Leben. Schade, daß du keine Angehörigen hast, die sich deiner annehmen, sage dir, es ist eine armselige Welt! — Hier kannst du nicht bleiben, ich will dich zu Frau Robert bringen

, sie hat Kinder, bei denen du dich nützlich machen kannst." Alice gehorchte ihm mechanisch, ihre Blicke immer und immer wieder zu dem Grabe ihrer Mutter lenkend, bis es ihren Blicken entschwunden war. In einer Vorstadt der großen Stadt B. finden wir unsere kleine Alice wieder; hell schien die Sonne auf die goldenen Locken der Kleinen, die das liebliche Antlitz umrahmen. Eine große Küche bil dete den Wohnraum der Familie, in dem sich Frau Robert, ein Küabe von fünf und ein Mädchen von drei Jahren befanden

. Die beiden Kinder zankten sich eben um einen Apfel; den Streit schlich tete am Ende die Mutter mit Süßigkeiten. Frau Robert war eine Frau mit harten, unfreundlichen Zügen, die wenig Liebe verrieten. Arme Alice! — Mit bleichen Wangen und geschwollenen Au genlidern mühte sie sich vergeblich, das dreijährige Mädchen zu tra gen. „Kleiner Unnütz, willst du das Kind besser halten," ertönte die Stimme von Frau Robert in wenig freundlichem Ton; „du ver dienst ja nicht einmal die Hafergrütze, die du issest

1
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1906/18_08_1906/TIRVO_1906_08_18_3_object_7593307.png
Page 3 of 8
Date: 18.08.1906
Physical description: 8
geraten. Es kam auf, daß er als Abgeordneter und eine zeitlang auch noch als Staatssekretär Teilhaber der Firma Tippelskirch war und seine Frau es heute noch ist. Die Firma Tip pelskirch wurde 1895 unter Mithilfe v. Pod- bielskis gegründet. 1896 erhielt sie zum ersten-, male die Lieferungen für die Schutztruppen übertragen. Im Jahre 1902 trat sogar ein in der Reichskolonialabteilung angestellter Lega tionsrat mit einer Einlage von 100.000 K der Firma als Teilhaber bei. Die Firma hatte im letzten

, im darauffolgenden Jahre -300.000 Stück Unterhosen für die Firma zu liefern gehabt haben. Dieser Millionenauftrag an die Firma wurde, ohne nur eine andere oder mehrere Firmen in Mitbewerbung treten zu lassen, vergeben. Der „geschäftskundige" Minister trachtet nun der Affäre mit dem Hinweis zu ent rinnen, daß er längst als Teilhaber der Firma ausgeschieden sei und daß zwischen ihm und seiner Frau die Gütertrennung durchgeführt ist. Tatsache ist nun aber, daß er stets ein reges Interesse für das Blühen

dieses Unter nehmens an den Tag legte. Er hat persön lich im letzten Winter noch Abgeordnete ein geladen, das Geschäft seines „Freundes" Tip pelskirch, also auch seiner Frau, der Frau von Podbielski. zu besichtigen Di' BläUer seiner agrarischen Freunde wollen ihn mit der Be merkung heraushanen, daß er nicht bloß ein guter Landwirtschaftsminister, sondern auch ein ausgezeichneter Kenner der Handelsverhält nisse sei. Alle Ausflüchte und Beschönigungen ver mögen die Geschäfte des Herrn Ministers nicht im besseren

Lichte erscheinen zu lassen. Die Gütertrennung mit seiner Frau ist doch nichts anderes als ein Akt der Vorsicht beim Ge schäft. So wie Verschuldete ihre Habe auf den Namen der Frau schreiben lassen, damit es nicht gepfändet werden kann, ließ er die Gütertrennung durchführen, damit ihm die Tippelskirch-Geschäfte nicht zur Last gelegt werden könnten. Der Skandal hat aber zweierlei Gutes: Er regt die Kolonialpatrioten, soweit sie nicht an den Geschäften mitbeteiligt sind, zum Nachdenken

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1906/18_08_1906/OBEWO_1906_08_18_16_object_8030559.png
Page 16 of 16
Date: 18.08.1906
Physical description: 16
182 kommen. „Von meiner Mutter Grab." — „Armes Ding, armes Ding!" sagte Jenny, sich verstohlen mit dem Rockärmel eine Träne abwischend. „Tut nichts! Tut nichts," als er sah, daß ein Schatten über das wieder so fröhliche Gesichtchen der Kleinen huschte, „wollte dir nicht wehe tun. Aber wie in aller Welt kommst du zu dem ge schorenen Kopfe?" indem er voll Verwunderung sie betrachtete. „Frau Robert hat mir die Locken abgeschnitten." — „Die alte Hexe, die wird schon ihre Strafe bekommen. Wie sollst

du es gut haben bei mir, ich habe einen schönen Garten, wo du dich nach Herzenslust tummeln kannst." In wenigen Stunden hatten sie den Hof erreicht. Unter der Haustür erschien eine freundliche Frau, die etwas verwundert den neuen Ankömmling musterte. „Hier bringe ich dir ein Kind für unsere ver storbene Lily. Wie wollen wir sie lieb haben. Gott strafe mich, wenn je ein hartes Wort über meine Lippen kommt. Aber jetzt gib der Klei nen was Rechtes zu essen; sie wird hungrig und durstig sein und nach her

sich stumm die Hand, dem Herrn dankend, der sie ein so liebliches Kind finden ließ. — Marie Sandmeyer. *4® Zu unferm Bild, ss** Liebe Groszmutter. „Liebe Großmutter", ruft das muntere Enkel kind und schlingt seine beiden runden Arme stürmisch um den Hals der guten alten Frau. Man fühlt, wie diese zwei Worte in dem alten Herzen der Großmutter warm widerklingen. Wer kann sie aber auch so lieb aussprechen, wie dieses dunkeläugige Mädchen mit dem unschuldigen Kinderlachen. Es weiß wohl, daß es der Groß

d' denn Bub? — Lehr bub: „Ja, de Meisterin hat mich gehauen, und ich laß mich nicht von einer Frau hauen!" — Meister: „Na, sei nur z'frieden, sonst kriegst von mir a Paar!" *££§ Kapfelräffel. Fliedertee, Arbeit. Kohlrübe, Kanone, Schachtel, Verwaltung, Geist, Vernichtung, Landauer, Sterndeuter. Es ist ein Sprichwort zu suchen, dessen einzelne Silben der Reihe nach versteckt sind in vorstehenden Wörtern ohne Rücksicht auf deren Silbenteilung. Bilderrätsel, )Cremna\ f ^ m Mode"* Auflösung

4
Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1906/18_08_1906/OBEWO_1906_08_18_7_object_8030550.png
Page 7 of 16
Date: 18.08.1906
Physical description: 16
Kuh gestoßen. Die Hörner des Tieres zerschmetterten der Magd Ober- und Unterkiefer. Man brachte sie in die chirurgische Abteilung des Innsbrucker Spitals. Sie wird kaum mit dem Leben davon- kommen. Eine Entführungsgeschichte. Aus Brixen wird berichtet: Im vergangenen Monat erschien im hiesigen Institut der englischen Fräuleins eine Frau, um ihr lljähriges Töchterchen, das schon seit län gerer Zeit auf Kosten der Gemeinde Brixen in dem genannten Institute erzogen wurde, zu besuchen. Die Frau

benützte einen unbewachten Augenblick und verschwend mit dem Mädchen. Alle Nachfor schungen blieben erfolglos. Nunmehr hat das Bezirksgericht Brixen die Anhaltung der bezeichneten Frau angeordnet. Es ist dies die gewöhnlich sehr elegant auftretende Johanna Settari, geborene Wintzer, aus Duisburg in der Nheinprovinz. Beim Waschen stürzte die Spitalmüllerin Witwe Zäzilia Rosst in Bruneck in den Kanal, der hinter der Spitalkirche vorbeiflietzt und wurde als Leiche aus dem Wasser. gezogen. Wahrscheinlich

zur Weihe und verbindet damit eine fromme Erinnerung an das Grab Mariens, denn als die Apostel und Jünger am dritten Tage nach der Bestattung der seligsten Jungfrau zu ihrer Gruft gekommen waren, um ihren Leichnam noch einmal zu sehen, fanden sie die Stätte leer, und statt des heiligen Leibes alles voll duftender Blumen und Kräuter; daher, so sagen mit frohem Blick die guten Landleute, freuen sich auf den Dreisigst der lieben Frau durchs ganze Jahr die Kräuter, und blühen um diese Zeist in der schönsten

6
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1906/18_08_1906/TIR_1906_08_18_8_object_350270.png
Page 8 of 12
Date: 18.08.1906
Physical description: 12
nach Wilten-JnnS- bruck zur Beisetzung in der Familiengruft über führt. Die Studien hat der hoffnungsvolle junge Mann in Kremsmünster gemacht und sprach noch in den letzten Tagen mit Freude von den Jahren, die er dort verlebte. Man kann von ihm die schönen Worte sagen: Früh vollendet hat er viele Jahre erreicht. Aus cincr klemm PmiuMt. SeWmord durch Kift. Schlntz eines Ghedramas. Am Dienstag abends hat sich ein junger Ehemann aus Verzweiflung über die Untreue seiner Frau das Leben genommen

. ES ist dies der 1870 in Zagai, Bezirk Cilli in Steiermark, geborene langjährige Hausdiener im Geschäfte des Bozener Kaufmannes Forcher-Mayr, Josef Kollar. Er verschaffte sich Rattengift, von dem er ein bedeutendes Quantum zu sich nahm. Hernach wollte er ruhig den Toö abwarten. Eine Frau aber, welcher der Selbstmordkandidat alles erzählte, ließ die Polizei verständigen, damit diese sür die Rettung des Lebensmüden Sorge trage. Kollar wurde zuerst ins Wach zimmer und dann von dort in das städtische Gesangenhaus

sieben Jahren verehelichte er sich mit KreSzenz Ohmeyer. Diese schenkte ihrem Gatten zwei Kinder, ein Mädchen und einen Knaben. DaS Eheglück war nur von kurzer Dauer, indem die gefallsüchtige Frau schon nach kurzer Zeit eine skandalöse Liebschaft mit einem Bozener Geschäftsmann e anbandelte. Dieser Mann, obwohl selbst verheiratet, erwiderte die Liebe der verheirateten Kollar. Dieses Verhältnis, das übrigens auch nicht geheim gehalten wurde, wurde in der kleinen Stadt bald allgemein bekannt

und selbstverständlich erfuhr auch der Gatte der Kollar davon, letzterer liebte fem Weib trotzdem aufrichtig und beklagte sich gegenüber seinen intimsten Freunde» wiederholt über daS Benehmen seiner Frau. Er bat und beschwor sie, ihr Verhältnis aufzugeben; allein diese Mahnungen waren vollständig in den Wind gesprochen, wie die folgenden Ereignisse zeigten. Vor ein paar Wochen bat die Kollar ihren Mann, er möge sie auf kurze Zeit in die Sommerfrische gehen lassen, was ihr dieser auch gewährte. Sie ging

aber nicht in die Sommerfrische, sondern zog zu ihrem Liebhaber, der einstweilen seine Frau ins Bad, wie es heißt, nach Welschtirol geschickt hatte. Die Mutter dieses sauberen Ehemannes, welche nach drei Tagen daraufkam, daß die vermeintlich im Sarntal weilende Kollar sich in der Wohnung ihres SohneS eingeschlossen hatte, machte hieoon demKollar Mitteilung, worauf dieser sich dorthin begab, um sein Weib auS den Armen des Galans zu reißen. Als er jedoch in das betreffende HauS kam, meldete ihm eine Frauensperson

8
Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1906/18_08_1906/OBEWO_1906_08_18_9_object_8030552.png
Page 9 of 16
Date: 18.08.1906
Physical description: 16
man uns: Am 14. d. Mts. wurde die Gemeindejagd von Farchach ver steigert. Eingesteigert wurde dieselbe vom Herrn Kommerzienrat Schwenk in Ulm um den Pacht schilling van Kr. 1500. Diese Jagd wurde früher Um Kr. 300, dann um Kr. 850 verpachtet. Der Geureindeschieststarrd Holzgau versendet die Einladung zu einem Fest- und Freischießen, welches zur Feier der Hochzeit von Herrn Leo Hammerle, Gasthofbesitzer zum „goldenen Hirschen in Holzgau, und der Frau Theresia geb Bader am 2., 3., 8., 9. und 16. September 1906

des Birsengutes in St. Magdalena bei Linz schotz letzter Tage auf eine seinen Hühnern nachftellende, auf einer Mauer sitzende Katze. Hiebei flog ein von einem Steine abprellendes Schrottkorn durch das nahe Küchenfenfter und traf die Schwiegermutter des Besitzers in die Herzgegend. Die Frau starb nach kurzer Zeit. Hirschsprenge«. Der 18jährige Dienftknecht Balthasar Schmid von Bayersoien stellte sich Ende März d. I. am sage«. Lichtensteig der Staats waldungen bei Oberammergau, welche zum k. Leibgehege gehören

, mit Aufbietung aller Kräfte am Seile festgehalten hätte. Die Leiche des von Innsbruck aus schon seit längerer Zeit als vermißt gemeldeten Juristen Wilhelm Schulzenstein wurde am 12. August vom Jäger Gschwent im sogenannten Schlauchkar im Karwendel aufgefunden. Der Oberinspektor Viktor Hermann von Würz burg, der am Brenner zur Sommerfrische weilte, ist am 14. August beim Edelweißsuchen vor den Augen seiner Frau abgestürzt. Hermann überschlug sich mehrere Male und erlitt am Kopfe schwere Verletzungen

9
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1906/18_08_1906/INTA_1906_08_18_2_object_6137651.png
Page 2 of 8
Date: 18.08.1906
Physical description: 8
insbesondere von der ersten Sopranistin, vom Tenor und vom Baß. Auch ein ganz blutjunges schwarzaugetes Diandl macht sich durch seine angenehmen Stimmittel auffällig bemerkbar. Von den alten Kräften ist zu bemerken, daß der Spieler auf dem Holz- und Strohinstrumente seit dem Vorjahre wieder bedeutende Fortschritte gemacht hat und Frau und Herr Direktor Ringler ernten, erstere durch ihre vorzügliche Altsoli, letzterer durch sein diskretes ausgezeichnetes Zitherspiel, nach wie vor reichen und wohlverdienten

eine halbe Stunde währte, nicht erschienen. (Verhütetes Unglück.) Donnerstag den 16. ds. wurde durch die Geistesgegenwart des Zugsbegleitungspersonales von Zug Nr. 85 der k. k. priv. Südbahn ein großes Unglück ver hütet, das von unabsehbaren Folgen hätte be- mmmmmmmwsmatoNmmum schmunzelnd mit dem fetten, ringgeschmückten Daumen der Linken in irgend eine Ecke. Da könnte ich dann selbst wählen, sie kümmerte sich nicht viel um mich. Frau Rolla trug übrigens an sieben Fingern ihrer Hände Ringe

mit un terschiedlichen Steinen. Diese Gewohnheit ent stammte irgend einem Aberglauben, über den sie sich niemals ausließ. Sie liebte es nicht, über ihre Gebräuche ausgefragt zu werben. II. Als ich jüngst das Geschäft betrat, um nach einer netten Dose zu fahnden, war sie nicht in der allerbesten Laune. Durch eigene Unvor sichtigkeit war ihr das Unterschälchen zu einer „Wetschwüdtasse", wie Frau Rolla sie nannte, in der Hand geblieben. Nun galt es kitten, um der zerbrechlichen Kostbarkeit wieder einigen Wert

zu verleihen. Sie hatte in ihrem Eifer sogar die Tonpfeife kalt werden lassen. „Nischte da vor Sie," empfing sie mich und legte soviel Barschheit in den Ton, als sie irgend aufbringen konnte. „Kein Kerl von der Tour gekommen?" fragte ich möglichst kurz. „Schon, was die aber bringen, bloß Ge raffel." „Ich möchte doch mal Nachsehen, Madam Bielefeld." Frau Rolla zuckte die Achseln und überließ mir weitere Nachforschungen. Lange suchte ich, es schien unter all dem ausgedienten Metallgeschirr wirklich

kein Ge genstand zu stecken, der einen bescheidenen Camm- lertrieb anregen konnte. Ziemlich zuletzt kam wir ein kleines Kännchen in die Hand. Die Zeit hatte ihm böse mitgespielt. Der Henkel war plattgedrückt. Der Ausguß verbogen, und die Beulen und Dillen machten die ursprüngliche Form kaum erkennbar. Und doch fesselte mich das Kännchen. Im Profil hatte es Linien, die an einen zerpufften Schwan erinnerten. Ganz umsonst wollte ich auch nicht unter all dem Muff gestöbert haben. Frau Rolla, die gerade das letzte

11
Newspapers & Magazines
Maiser Wochenblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MW/1906/18_08_1906/MW_1906_08_18_5_object_2547822.png
Page 5 of 14
Date: 18.08.1906
Physical description: 14
Bezirken Wiens unter dem Spitz namen „die schöne Rest' eine gewisse Popu larität besitzt. Frau Lichtscheidl erschien in einer ihrem Beinamen entsprechenden Toilette; sie trug eine kokette, halsfreie Bluse und einen mächtigen rosengeschmückten Hut. Die Anklage ivar wegen tätlicher Wachebeleidigung erhoben, iveil Frau Lichtscheidl einem Kondukteur, der sie auf die Zonengrenze aufmerksam machte und zum Verlassen des Wagens nötigen wollte, den Fleischzögger um den Kopf geschlagen Hat. Sie verteidigte

. Sie habe ihm; mit einer Auf forderung geantwortet, der auch Personen ohne Amtscharakter nicht • tlachzukomme» pflegen. Frau Lichtscheidl (dazwischenrufend): So ordinär bin ich nicht, Herr kaiserl. Rat. Bei der Haltestelle Stumpergässe, erzählt der Kondukteur weiter, habe'er die Frau aus dem Wagen schaffen ivollen und habe deshalb den Fleischzögger von der Plattform genommen und auf die Erde gestellt. Darauf habe ihm die Frau deii Zögger um den Kopf geschlagen. licher Rat, i muß mi do net schimpfen lassen. I bin die schöne Rest

' ka Straf' net anzunehmen, i bin a sehr an anständiges Weib/ Muß i mi „Reblaus' schimpfen lassen? TOii-fitnv S)(hnv SnS il't in llifltt oloillllich hrtft Alle Kondukteure heißen mi „Reblatls', lvei^ i a geschiedene Frau bin und niemanden Hab- I hält' schon Hausherren haben können, aber i ivill net, iveil i a anständige Frau bin. I arbeit' mit Fürsteil lind Grafen, mit lauter bessere Leut', geschäftlich versteht sich. (Heiter keit.) Der Richter, Landesgerichtsrat Höbner, verurteilte die Angeklagte

12
Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1906/18_08_1906/LZ_1906_08_18_26_object_3315665.png
Page 26 of 32
Date: 18.08.1906
Physical description: 32
eine Missetat in Borbereitung gewesen, aber allem Anschein nach hatte der Uberfall anf die junge Französin und die Möglichkeit der Ent deckung sie sämtlich in die Flucht gejagt. Wahrscheinlich war Richard Kien direkt von Warre aus zu dem alten Heh gewandert und hatte sich mit ihm angebiedert, um eine gute Zuflucht für die Mademoiselle, für deu Mann namens Logan und dessen zwei Kumpane zu haben. Der Doktor und ich fragten noch Heys Frau aus. „Es tut mir sehr leid, wir hatten gar nichts mit ihnen zu tun. Ter

schöner Frauen war mit ihm in Zusammenhang genannt worden; er hatte wundervolle Diners gegeben, Festlichkeiten veranstaltet und war auch in Monte Carlo eine wohlbekannte Persönlichkeit gewesen. Aber mit dem Moment, wo er Marigold als seine Frau heim geführt, wurde er der beste Ehemann, den man sich denken konnte. Er ließ sich die Verwaltung seiner großen Besitzungen angelegen sein und erklärte selbst, daß er zu einer Hausunke answachse. Als ich noch so beschäftigt am Tisch saß, kam der Gras

Namen mit den Angaben ihrer Ankunft und ver mutlichen Dauer ihres Aufenthaltes. Der Graf sah die Liste durch uud brummte verdrießlich: „Ich sehe, meine Frau hat Goffe eingeladen . . . den müssen Sie streichen, Rndhuse, solchen Menschen will ich nicht unter meinem Dach haben . . . und ich habe ihr das anch gesagt. Ich bin ja selbst kein Hei liger, aber mit solcher Persönlichkeit zu verkehren, kann ich meinen anderen Gästen nicht zumuten . . . mich wundert uur,' uud dabei ging der Graf im Zimmer

auf uud ab, „daß die Zeitungen immer zu von dem Menschen berichten. Heute ist er bei dem Grafen so und so, uud morgen ist er bei dem Gartensest von der Herzogin so und so nnd übermorgen bei irgend einem Fürsten von was weiß ich. Die Menschen, die das lesen, müssen Goffe ja wirklich sür den populärsten Mann der Welt halten.' „Ach, der wird die Notizen Wohl selbst in die Zeitungen ein rücken lassen.' „Denke ich mir anch! Marigolds Freundin, eine Frau Laxton, gibt sicherlich einem armen Teufel

von Reporter jährlich ein paar blaue Scheine, damit täglich von ihr die Rede ist. Darum heißt's auch immer: ,Frau Laxton empfäugt...Frau Laxtou im Auto .. A ,Frau Laxtons Bazar. . .' ,Fran Laxton fuhr spazieren. . . ritt' usw. Freilich, die Hunderte, die das kostet, machen sich bezahlt. Die einstige Tuchhändlersfrau würde sich sonst nicht in der Gesell schaft befinden, in der sie jetzt verkehrt.' Ich stimmte in das Lachen des Grafen ein . . . ihm, dem wirk lich Vornehmen, waren solche Manipulationen

13
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/InnsbNach/1906/18_08_1906/InnsbNach_1906_08_18_5_object_7276727.png
Page 5 of 28
Date: 18.08.1906
Physical description: 28
Gesinde des Hauses war auf den Beinen, um unseren Kindern das Nachtmahl zu bereiten und zu verabreichen. Die umsichtige Haus¬ frau selbst teilte die kräftige Suppe und die Tiroler Knödl aus. Nach eingenommenem Nacht- Mahl verkrochen sich die müden jungen Hoch¬ touristen bald in das Strohlager und schliefen bett Schlaf des Gerechten. In traulicher Runde säßen noch die Lehrer bei Tische und wurden von Hausfrau und Hausherrn aufs Köstlichste

und immer des Herrn Bürgermeisters Egger v'on Kusstein, sowie seiner hochherzigen Frau Gemahlin und der verehrlijchen Alpenvereins¬ sektion Kufstein mit seinem Vorstände Herrn Karg in größter Verehrung und Dankbarkeit eingedenk sein. Auch an dieser Stelle sei den großen Menschenfreunden und begeisterten Ver¬ ehrern der Berge der herzlichste Dank ausge- tzrochen. _ _ Gesellige Veranstaltungen. (F e u erwehrfest.) Aus Heiligkreuz bei Ügcd schreibt

. Fräulein Irma Fischer spielte Schütts „Morreau de Salon" mit großer Bravour, Frl. Grete Wiener sang einige hübsche Lieder mit schönem, warmen Vortrag, Opernsänger Hans Ellenson erfreute die Zuhörer mit der Wieder¬ gabe der Arie des Florestan aus „Fidelio" und Wagners „Grals Erzählung^ und Frau Melanie v. Kaan trug mit vornehmer Auffassung einige reizende Lieder vor. Düs anwesende Publikum dankte den Mitwirkenden durch reichen Beifall. Man bemerkte

unter anderen Gräfin Anastasia Kielmansegg, Frau Fränkel - Ehrenstein, Sek- Lionschef v. An der Lan, Graf Attems, Baron Klosen-Günevode, Baron Teusenstein rc. re. (Tiroler Trachtenfest aus der Men- d e l.) Zu Gunsten der Verschönerung der Men¬ del veranstaltete am 15. d. Mts der Hotelier Spreter vom Mendelhof ein Nationaltrachten¬ fest. Bald nach der Mittagsmahlzeit tauchten drsi und dort fesche Bauernbuab'n und Dsandln auf, um sich zu dem Hochzeitszuge

, die viel zur Unter¬ haltung beitrugen. Auf einer anderen Stelle zeigte Herr Schrott das in Tirol volkstümliche Fahnlschwingen und Peitschenknallen mit großer Kunstfertigkeit. Frau Spreter in' schmucker Kastelruthertrckcht sorgte für die Gäste. Das Fest dauerte in ungetrübter Fröhlichkeit fort, bis am Abend der schöne Hochzeitszug in bester Ordnung den Heimweg antrat. Nach der Abend- Mahlzeit, bei der die Hochzeitsgesellschaft im festlich geschmückten Speisesaate

16
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1906/18_08_1906/BZZ_1906_08_18_7_object_407350.png
Page 7 of 12
Date: 18.08.1906
Physical description: 12
und war bisher unbekannt. Die Erpedition wird vermutlich erst zu Beginn des nächsten Jahres van ährer Forschungsreise zurückkehren. — Eine moderne Ehe. Moderner als modern ist der Heiratsvertrag, >den Jsaia Harding unld Frau Jsabella Engekbrecht in Des Moines im nordamerikanischen Staate Iowa miteinander ab geschlossen Haiben. In dem Kontrakt haben sie fol gendes festgesetzt: Wenn ihre Ehe sich innerhalb der nächsten fünfzehn Jahre als ein Mißgriff her ausstellt, so soll sie ohne die Formalität einer Ehe

scheidung getrennt werden können. Die Zahl der Kinider ist auf drei beschränkt. Die Verwandten des Mannes dürfen die Familie nur im Mai und Oktober besuchen. Ohne Einwilligung der Frau darf Harding keine Gäste mitbringen, und er dar» in die Erziehung der Kinder und die Führung des Haushaltes nicht dreinreden. Auch den Speise zettel bestimmt die Frau allein. Der Gebrauch von berauschenden Getränken ist berboten. — Die Tänze des nächsten Winters. Aus Parks wird berichtet: Der hohe Rat im Reiche

, keine Vermutungen.' Nach dieser praktischen Belehrung des Zeugen nahm der Pro zeß ohne jede Störung fernen Fortgang. Als der Richter müh Hause kam, fragte ihn seine Frau: „Du warst wohl sehr ängstlich wegen deiner Uhr, daß du vier Boten nach ihr geschickt hast — einer nach dem andern?' „Was?' rief der Richter, dem ein« Vermutung aufstieg. „Hast du sie jemand gegeben?' ..Natürlich,' sagte sie, ..ich gab sie den« ersten. Er wußte genau, wo du sie l>ast liegen lassen.' — Goethes »Faust' in japanischer ll»üert

werde. Zum Schlug mrZ >le iann vsn einem japanischen Offizier, >r su.',reich aus de- Mandschurei zurückgekehrt Ist. geheult, und all.' i-'ot Hit ein Ende. — Chinesische Ehefreuden. Der „North China Daily News' wird, wie man aus Schanghai schreibt, eine kleine Geschichte aus Kanton berichtet, die' einen Einblick in die dunkelsten Seiten des chinesischen Familienlebens gewährt. Ein Mann namens Wang, der bereits eine Frau und eine Nsbensrau hatte, wurde mir eiir>.r jungen Witwe bekannt, die mit sechzehn Jahren

. Wer es hatt -Haren nichts, denn in China sind die Männer Winkl ich die Herren. Die beiden Frauen wurden dazu ver urteilt. als Strafe siir den Fluchtverslkch je vierzig Schläge auf die Hand zu bekomm«». Die Sklavin wurde dann ihrem Herrn zurückgegeben, lveil er sie gekauft hatte. Etwas besser kam die Nsben frau weg. Der Bezivksma-ndarin erklärte, er wolle sie vorläufig in Gewahrsam behalten, bis er einem passenden Gatten für sie gefunden habe. Stunde der Abreise nicht. Alles, was die Liebe

17
Newspapers & Magazines
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1906/18_08_1906/BRG_1906_08_18_4_object_752121.png
Page 4 of 14
Date: 18.08.1906
Physical description: 14
und auch diese für Radfahrer nicht ge eignet ist. Man mußte die Näder wieder nach Hciligenblut zurücktragen lassen. Puftcrtal, 16. August. In Bruncck fiel Frau Witwe Cäcilia Rossi, gcb. Mayr, Spitalmüllerin und Hausbesitzerin, in den Mühlkanal und wurde als Leiche hcrausgezogen. — Im Ricnzparke zu Ricder- dorf fand letzthin das erste Pustcrtalcr Lawntennis- Tournier statt. Herr Karl Edler v. Lurardo errang dabei die Meisterschaft von Pustertal im Herrencinzel- spiel nach spannenden Endkämpscu. Das Tournier wurde von Herrn

von Preußen und Gemahlin verließen Sonntag abends Jgls, wo sic seit 8 Wochen gewesen waren und reisten nach St. Moriz. Die hohen Herrschaften waren sehr befriedigt über ihren Aufenthalt in Jgls und versprachen, nächstes Jahr wiedcrzukommcn. Prinz Heinrich stattete dem Gemeindevorsteher einen Besuch ab und überreichte ihm als Dank für seine Bemühungen wertvolle Erinnerungszeichen. — Am Montag feierte der Sattlermeifter der Rhombcrg- schen Fabrik hier, Herr Josef Haussezly, mit seiner Frau Anna geb. Kopp

vierzig Jahren in der Wagner'jchen Druckerei bcdienstete Herr Alois Huber mit seiner Frau Wilhclminc geb. Meirncr das Fest der silbernen Hochzeit. — Am Sonntag verschied hier die barmherzige Schwester Suitberta Kritzinger im 55. Lebensjahre. Vor 30 Jahren war sie in den Orden der barmherzigen Schwestern cingctrcten. — Am Montag starb Frau Theresia Gräber, geb. Eller, Hausbesitzers- und Bildhauerswitwe, im 63. Lebensjahre. — Vor einigen Tagen wurde dem Robert Barth aus Stutt gart eine braune Geldtasche

mit 200 Mark in Gold, sowie zwei goldene Ringe gestohlen. — Am 11. ds. entsprang aus dem hiesigen Schubarreste der 1881 in Zlatar in Kroatien geborne Bäckergehilfe Stanislaus Sniben. — Dem Kaminkehrer Alois Martinftettcr, wie dem Johann Müller wurden ihre in der Haus flur stchengelasscnen Fahrräder gestohlen. — Am Dienstag fand in der hiesigen Stadtpfarrkirche die Trauung des Herrn M. Oplesch, Bankbeamten in Linz, mit Frl. M. Anna Noschberger statt. — Gestern verschied in Obcrperfuß Frau Mathilde

18
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1906/18_08_1906/INTA_1906_08_18_1_object_6137650.png
Page 1 of 8
Date: 18.08.1906
Physical description: 8
des Sparkasse- Direktors Spornberger in Schwaz den Beweis, welcher die Wahl des Bürgermeisters und Han delsschuldirektors Knapp in Schwaz in den Aus schuß einfach deshalb ablehnte, weil es wegen der Partei nicht anginge, einen Fortschrittsmann, wenn er auch Fachmann ist, in den Sparkasse- ausschuß zu wählen, der nur für Klerikale und Feuilleton. Nach druck Derbsten. Das Zinnkännchen. Von Paul Hermann Hartwig. I. Frau Rolla, verwitwete Bielefelds und ich leben seit dem Augenblick auf einem lustigen

Kriegsfuße, wo ich anfing, hübsche alte Stücke zur Ergänzung und Zierde meines „Milieus" zu sammeln. Sie möchte mich gern einmal tüch tig anschmieren, trotz vieler Listen gelang ihr aber diese wohlwollende Absicht noch nicht. Frau Rolla hauste in einem wunderlichen alten Trö delladen in der engsten Gasse eines' abgelegenen Viertels. Nie hatte sie Sehnsucht empfunden, die muffige alte Bude zu verlassen, denn diese war Vatererbe. Von Kindesbeinen am hatte sie im Geschäft gesteckt, das gewesene

Salonstiefeln bis zum schönen alten Meißner Service mit doppelten Kurschwertern umfaßte. Ueber ihre Eheepisode mit dem seligen Bielefel-) sprach sie nicht gern, da in ihr Sturm und Ungewitter den Sonnenschein bei weitem Überwegen hatten. Es war sogar die Aufnahme einer kleinen Hy pothek auf das schuldenfreie Hau!s nötig ge wesen. Diese war freilich längst wieder abgesto ßen, denn Frau Rolla verstand ihr Geschäft aus dem Grunde. Zu ihr kamen Sammler auf Entdeckungsreisen. Und sie ließ gern ihre ver

stattfinden. Die tschechischen - Provokations- Veranstaltungen dauern ungeschwächt an. > Nach Prachitz und Grätz soll bekanntlich nächsten sprach nicht über Fortunas Gunst, denn erstens steckte er voll Aberglauben, und zweitens be fürchtete er nachträgliche Ansprüche des Ver käufers. Leuchter von verborgener Pracht hat mir eine freundliche Laune des Glücks noch nicht unter die suchende Hand geführt. Frau Rollas Auf merksamkeit würde durch solche Laune auch so fort einen Strich, machen. Man fach

21