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Meraner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 01.01.1867
Physical description: 8
Herr Johann Hechenberger, Kaufmann, mit . Frau Gemahlin Rosa geb. Patlang. Herr Adolf Wagner, Privat, mit Frau Gemahlin Anrelia geb. Maurer. HerrZosef Pallang, k.k. Adjunkt in Neumarkt. Herr Karl Pardatscher, Oberschützenmeister. Herr Karl Jandl, Buchhändler, mit Frau Rosa geb. Offer. Herr Hieronimus Ritter v. Rosenfeld mit ' Gemahlin. > > »-i ^ Herr Josef Seyrer mit Familie.' Herr Johann Paris, Kaffetier, mit Gemahlin Josefa geb. Bstieler. Herr Neä. Dr. Alois Flock. Herr Franz v. Sölder

, Kaufmann mit Frau Gemahlin Bertha v. Jsser. Die Strele'sche Apotheke. Herr Johann Grißemann, städtischer Kapell meister. - - Herr Peter Man mit Familie. Herr Joh. Bapt. Prinoth, Kaufmann, mit Familie. - Herr ^leä. Dr. Josef Knoll. Herr Anton Haßelbrnnner, Kaffetier mit Gemahlin Ursula geb. Bergmeister. Frau Genovefa Witlve Maurer. Herr Balthasar Eder,Schullehrer mit Familie. Herr Tobias Kirchlechner, Kaufiuann mit Familie. ^ ' Fran Theres Feyertag, Hleä. Dr. Witwe. Herr Franz Feyertag. >> Herr Josef

v. Mazza, Kaufmann, mit Fa milie. ' ^^ Herr Franz Jeni mit Familie. - Herr Sebastian Paulmichl mit Familie. Herr Josef Gitterte, Maurermeister. Frau Wilhelmine Witwe v. Nathgeb. Herr Josef Gschließer, Deckenfabrikant. Herr Georg Proxanf mit Gemahlin Bar bara geb. Grißenbeck. Herr Franz Berger mit Gemahlin Gertraud geb. Fieg. Frau Anna Witwe Baronin v. Giovanelli geb v. Vintler. Herr Josef Wenter, Privat, mit Familie. Fränl. Johanna Feyertag. Herr Josef Jnnerhofer. Herr Josef Wenter, Metzger

, mit Familie Frau Maria Ww.Reibmeier, Bäckermeisterin. Herr Josef Reibmeier, Bäcker. Herr Johann Stiegler, Gastwirth, mit Ge mahlin. Herr Josef Althuber, Kronenwirth. Herr Nigil Naffaeli, Bildhauer. Herr Josef Prautner, Eisenhändler, mit Familie. Herr Friedrich Elmenreich, Buchhändler. Hochw. Herr Josef Zwerger, Kurat von Weisenbach. Herr Alois Mayerhofer ans Lermoos. Frau Maria Kirchlechner zu Martinsbrnnn. Herr Friedrich Wasmann, Nkaler. Frau Wasmann. Frau Professorin Krämer. Hochw. Herr Jos

. v. Gnggenberg, Kanonikus. Herr Rudolf Genal, Buchbinder. Herr Anton v. Jfser zu Meran. Herr Josef v. Jfser, k. k. PostVerwalter in Bozen. Herr JosesBergmeister, Wundarzt,m. Familie Herr AlczlI. Dr. Franz Tappeiner in Obermais ni. Frau Gemalt Akathilde geb. v. Tschiderer. Herr Leopold Gschließer, Wundarzt. Frau Josefa v. Zliiccabona-Neicheufels geb. Freiin v. Baravicini. . Herr I. B. Kostner, Gutsbesitzer in Obermais. ' Dessen Gemahlin Maria geb.Mccabona. Herr Johann Aiühlbacher, Röthadlerwirth. Herr Josef

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 01.01.1867
Physical description: 8
,, emeritirter Knrat von Branzotl und, Ehrenbürger von Meran. ' ' Herr Johann.Huber, prakt. Arzt in Wien und Ehreubürger von Meran. ; ^ Herr Franz Sattler, k. k. Äia/H und Be zirksvorsteher, mit Frau Gemahlitt Maria ^ geb. Hölzl. Herr Noä. vr. Göttlieb Putz, Bürgermei ster, mit Gemahlin Virginie geb. Ebener. Fräulein (5mma N!anrer. ? - Herr M<Z. Dr. Christian . Schlechter iir ' Niühlau.. ' Herr Neä. vn Gottfried Vorhauser zu ^ Bruneck. ' Herr Dr. Abraham Prantl zu St. . Johann. Herr Äleä. vr. Josef Theiner

, Nl'agisjrats- > rath mit Gemahlin Aiaria geb. Wenter. Herr Or. Franz Johann Uhrer, k. k.Gnber- nialrath in Pension. Frau Theres Uhrer geb. v. Goldrainer. Herr Johann Nepomnk Goldbacher, Kom munal- und Stistuugsverwalter, ii'.it Frau. Gemahlin Aloisia geb. Wolf. Herr Peter Ladnrner, Kommunal- und Stis- ' tunzs-Kontrolor. Herr Josef Fuchs, Brauereibesitzcr in Forst mit Gemahlin Fi.omena geb. Kolli. Herr Johann Fochesatto, k. k. Adjunkt. Herr Johann Siegwein, k. k. Aktuar. Herr Dr. ^ui-. Josef Lumharter

, k. k. Notar. Herr Johann Rauacher, k. k. Kanzlist mit Familie. Hochw. Herr Wilhelm Freiherr v. Schnee- ' bürg, Donipropst am Metropolitau-Ka- pitel zu Olmütz. Herr Josef Beuedikt Ritter v. Hebenstreit, kk.^ud. Statt halterei-Rath in Innsbruck. Herr Alois Putz, Güterbesitzer, mit Frau Gemahlin Elise geb. Weuter. Hochw. Herr Josef Thaler, Pfarrer in Knens. Herr Josef Kirchlechner, Gärbermeister, mit Familie. Herr vr. ^'nr. Johann Wallnöser, ?. k. - Advokat, mit Frau Gemahlin Walburga ' geb. Kiechl. - Herr

Rudolf Graf Mamming, k. k. Kreis- ' Kommissär in Pension. Fran Gabriele Gräfin Mamming geb. Grä- ^7 fin v. Terlago. ^ v Herr Karl v. Payr, k. k. Steuereinnehmer, mit Gemahlin 'Anna geb. v. Leimbruch. Herr Heinrich v. Steffenelli, k. k. Beamter, mit Frau Gemahlin Anna geb. Kleinhans. Herr Valentin Kleinhauo, k. f. Üiath und in Landrichter in Pension in ^ r « i er voll Glückwmlsch-Entschuldigüngskartcir zum Neujahr R 8 « 7. Se. .Hochwürden ?. Peter^ Prälat von Ma rienberg. ^ ^ , ' /. . Daslöbl

Dr. Ludwrg Klelnyans, Stadt- physikus und Spitalarzt, mit Uran Ge- maylin. ' Herr I)r. Acar Fidel Künz, k. k. Bez.-Arzt, mit Frau Gemayliu Josesa geb. Kaufmann.^ Herr Paul Baron v. Giovanelli mit Frau Gemayuu (>liie Baronin v.Schneeburg. Herr Jo^es Valentin Haller, Altbürgermeister. Herr ^ui-. Kranz Haller, k. t. Advokat. zu Ziied mit Familie. ^ Herr Anton Mlen, Apotheker, mit Familie. Frau Iozesa Jordan, Buchbindermeisterin^ Herr Johann Tauber, k. k. Bezirksvorsteher in La na, mit Frau Gemahlui. Frau

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Beilagen, Sonderausgaben, 2. Auflagen
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Page 75 of 200
Date: 01.01.1867
Physical description: 200
, die sie für sich selbst behalten wollte. Diese bestanden hauptsächlich in Kleidern und Weißzeug, wovon eine große Menge vorhanden war. Langsam und lautlos wurde das lästige Geschäft mit Hilfe einer alten Frau abgethan. Endlich blieb nur noch ein einziges Gemach übrig, das Frau Hofstetter, weil es das Sterbezimmer ihres Mannes war, nur selten betrat. Hier waren unter Anderm auch die Kleider dcS Verstorbenen in Kommoden und Schränken aufgehoben. Ermüdet von dem langweiligen Ge schäfte, nahm die Eigenthümerin die Dinge

armvollweise aus den Schubladen und warf sie in die nebenstehenden Kisten, als auf einmal aus einem Bündel hervor etwas klappernd zu Boden fiel. Die alte Frau glaubte, daß etwas zer brochen sei und suchte eifrigst danach. Es wurde aber nichts Zerbrechliches ge funden, sondern ein kleines, schweres Päckchen, bei besten Oeffnung die Wirthin „des Goldenen Löwen" einen furchtbaren Schrei ausstieß, so daß die Leute im ganzen Hause nach dem Zimmer eilten. • . *:> Hier begegnete ihnen ein schrecklicher Anblick

. Neben der Kiste stand Frau Hofstetter mit wild rollenden Augen, ein kleines Beutelchen emporhaltend und in einemfort ein wahnsinniges Gelächter ausstoßend. Diese sonderbare Szene war zuerst den Anwesenden ganz unerklärlich, bis endlich Eurer derselben die Vermuthung aussprach, daß es die Börse sein müste, wegen der Kathy ins Zucht haus gekommen. Dieses Wort schien die unglückliche Frau wieder zur Besinnung zu bringen, denn das tolle Gelächter hörte auf und mit einem Angstschrei sank sie ohnmächtig

zu Boden. In einer Stunde war die schreckliche Geschichte im ganzen Orte bekannt und auch der Mutter des Mädchens zu Ohren gekommen, die wie eine Rasende nach dem „Goldenen Löwen" stürmte, in das Zimmer eindrang, wo die Anklägerin iü eedannungswcrthem Zustande auf dem Bette lag, und in den leidenschaftli chen Ausdrücken ihr Kind zurückverlangte. Lange Zeit ließ die unglückliche Frau den unaufhaltsamen Strom von Vor würfen geduldig über sich ergehen, bis sie endlich, von Verzweiflung getrieben

, vom Bette aussprang, sich der Rächerin zu Füßen warf, ihre Knie umfaßte und um Gnade flehte. Allein die beraubte und halb wahnsinnige Mutter stieß die Flehende mit Heftigkeit von sich und stürzte aus dem Hause, die Straßen mit .ihren Klagen und ihrem Jammergeschrei erfüllend. Die trostlose Frau, welche die Hauptschuld an Kathy's Unglück trug, that nun freilich Astes, um ihr Unrecht wieder gut zu machen. "Unter Anderem schickte sie einen eigenen Boten nach Amerika, um die Schwergeprüfte zurückzubringen.

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Page 172 of 200
Date: 01.01.1867
Physical description: 200
der Witwe zum Militär. Die arme Wittwe eilte in die Residenz, um beim Fürsten Gerechtigkeit zu erlangen. Hier erfuhr sie allerdings, daß der Fürst sehr gut sei, und ihr werde Ge rechtigkeit widerfahren lassen, aber er empfange eben nur nach Tische, und da sei er eben stets betrunken, so daß er nicht urtheilssähig sei, Ja, sagte man ihr, wenn sie im Stande wäre, ihn am frühen Morgen zu sprechen! Die arme Frau sammelte all' ihren Muth und erschien früh Morgens im Residenzschlosse, um eine Audienz

auf sich zog, der eben aus der Messe kam. Er fragte nach der Ursache dieses Lärms, und als er sie erfuhr, befahl er, die Frau in sein Kabinet vorzulassen. Die Bäuerin, die sich in ihrer naiven Weise, um die Hofetiquette gar nicht kümmerte, erzählte mit einer Beredsamkeit, wie sie nur eine Mutter besitzen kann, dem Fürsten den ganzen Vorgang. „Wenn dem so ist," erwiederte der Fürst, „wie Ihr es erzählt habt, so sollt Ihr Euern Sohn wieder erhalten. Seid ganz beruhigt. Aber jetzt, gute Frau, erklärt

die Wittwe, „was nützt es, wenn ich es den Leuten sage, ich bin eine alte arme Frau und mir wird man nicht glauben." Ueber diese Antwort wurde der Fürst leichenblaß. Wortlos betrachtete er eine Weile dieses Weib, das ihm in seiner Naivetät eine so herbe Lehre gegeben, endlich entließ er sie, indem er einige Dukaten in ihre Hand gleiten ließ. Noch am selben Tage ließ der Fürst zur großen Verwunderung der Höflinge die Tafel absagen und speiste ganz allein. Das Staunen der Höflinge wuchs

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Page 70 of 200
Date: 01.01.1867
Physical description: 200
74 schalt das Mädchen auch sehr häufig wegen deren Thorheit auS. Dies war aber ein großer Mißgriff. Kathy würde gewiß auf vernünftige und freundliche Vorstellungen gehört haben, aber sie wollte sich durch Verhöhnung und Schelt- Worte ihren Willen nicht nehmen lasten. Es war kein Zweifel, daß Frau Hof- stetter das Mädchen wirklich liebte und nur seine Wohlfahrt und seine Zukunft im Auge hatte, aber sie schlug, um dies zu zeigen, einen falschen Weg ein. Ge wiß ist/ daß ihre Bemühungen

zum Auf- bewahren übergeben. Die Frau hatte dieselben in einen kleinen Geldbeutel ge- than, den sie in ein weißes Taschentuch einwickelte. Als sie eben im Begriff war, das Geld in einem der oberen Zimmer aufzuheben, wurde sie zu einem bekannten Herrn ans der Umgegend, der in seinem Wagen vor der Tbür hielt hcrausrufen. Derselbe wünschte von ihr die Adresse, eineS Handelshauses zu erfahren, von dem sie früher mit einander gesprochen hatten. Um den Brief, welcher die gcwiinschte Auskunft enthielt, zu holen

, während ihr Liebhaber sie um etwas zu bitten schien, was er die Frau vom Hause nicht hören lasten wollte. Außer sich vor Zorn, daß dieser verkommene Mensch sogar die Frechheit hatte in ihr Pri vatzimmer einzudringen, befahl sie ihm unter den heftigsten Scheltworten, auf die er eben so heftig erwiederte, augenblicklich ihr Haus zu verlassen. Kathy selbst schien sehr geneigt, für ihren Liebhaber Partei zu nehmen, was die erzürnte Frau zu der Aeußerung veranlaßte, sie solle ihr auS den Augen gehen. DaS

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Page 166 of 200
Date: 01.01.1867
Physical description: 200
174 terlein; diese Beiden hätten keine Stütze mehr ans der Welt, wenn ihnen Gatte und Vater fehlten." „Du hast nun die Wahl. Sobald die Uhr ein Viertel geschlagen, und Du hast diese Frau nicht enthauptet, so stirbst Du von meiner Hand durch einen Pistolenschuß." „Nun, Herr Präsident," sagte kaltblütig der Scharfrichter, „wenn Ihr schon durchaus ein Mörder sein wollt, warum tödtet Ihr denn die Frau nicht?" Sichtlich erbebte der Präsident unter seiner Robe. „An Dir ist es zu wählen

er vor — die Verurtheilte blieb aufrecht stehen, ohne niederzuknieen. Der Henker blieb stehen und fragte: „Bekommt sie keinen Priester?" ..Kümmere Dich nicht darum," war die Antwort, „und vollziehe sogleich Dein Geschäft." „Ich kann nicht, erst muß die Frau gebunden werden." „Mich binden?" rief das Opfer mit unsäglichem Stolze. Da winkte der Präsident, zwei Diener traten vor, ergriffen sie und banden sie an einen Klotz, der herbeigebracht worden war. Der Schleier wurde an der Stelle des Halses erhoben — der Präsident

von uns verdoppelt." Beim Nachhausekommen fand der Scharfrichter seine Frau sehr in Unruhe, die Behörden sehr erzürnt, und letztere setzten ihn ins Gefängniß, weil er sich ohne Urlaub entfernt hatte. Dian staunte über seine Entschuldigung und die Justiz von Colmar stellte sofort die genauesten Nachforschungen an. Aber man erfuhr niemals etwas Näheres über den entsetzlichen Vorfall und bis heute ist derselbe unaufgeklärt geblieben.

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Page 69 of 200
Date: 01.01.1867
Physical description: 200
Der Erzähler. Beilage ;u dem Innsbrucker Tagblatt Nr. 108. Ir. LS. Ln vertjängnißvoller Zrrthum. . Eine Kriminalgeschichte. Auf dem Marktplatze des fränkischen Städtchens F. ftand vor etwa dreißig Jahren ein älteres, aber sehr respektabel aussehendes Gebäude, welches sich durch sein großes eisernes, zum Theil vergoldetes Schild als ein Wirthshaus der bes seren Klaffe zu erkennen gab. Die Besitzerin desselben war eine Witwe, Namens Hofstetter, eine Frau von mittlerem Alter, in behaglichen

, die sie umgaben, konnte ihr Niemand etwas Unrechtes nachsagen, außer, daß sie zu sehr dem Putz ergeben war, auf den sie mehr verwendete, als die Leute für recht hielten. Frau Hofstetter selbst sah es gar nicht ungern, daß ihre Pflegetochter immer nett und hübsch gekleidet einhergieng, und wenn man deshalb der Katy wieder erzählte, was Andere von ihr sagten, so lachte sie nur darüber und erwiederte: es möge Jeder vor seiner Thüre kehren. So'lange eS ihrer Frau ^recht sei, werde sie sich kleiden

, wie es ihr gefalle, und nicht auf frem des Gerede achten. Einige fanden diese Antworten, welche gewöhnlich in scherz haftem Tone' vorgebracht wurde», vollkommen angemessen, während Andere darin nur einen sträflichen Leichtsinn erblickten und einen schlimmen Ausgang prophe zeiten. Kathy dagegen kümmerte sich weder um die Einen, noch uni ( die Andern, und da fie, ihre Arbeit ordentlich verrichtete und ihrer Pflegemutter mit treuer Anhänglichkeit diente, so war zwischen ihr und Frau Hofstetter noch kein schlim mes

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Page 160 of 200
Date: 01.01.1867
Physical description: 200
mich einmal Nachdenken; — ja, Dr. Seroque, ein Zahnarzt und ent fernter Verwandter meiner Frau, brachte jene Nacht in meinem Hause zu." „Seroque? Seroque? Wo habe ich diesen Namen gesehen? — Ach, jetzt erinnere ich mich!" Hastig empfahl ich mich meinem Freunde und eilte in das eben verlassene Haus zurück. Beim Durchblättern der alten Briefe in der Mappe war mir der Name Seroque in's Auge gefallen. Ich setzte mich nun in Besitz dieser Papiere und dudchlas sie auf der Stelle. Es waren Briefe der verstorbenen Frau

(oder richtiger Satzfehlern) Zeugniß geben. In der Anzeige von dem Tode eines Virtuosen las man: Er dudelte drei Jahre." (Duldete.) — Im „Leipz. Tagebl." stand: „Ein Gutsherr beabsichtigt, seine sämmtlichen Güter zu ver saufen." (Verkaufen.) — „Mein Mann verhielt sich ganz massiv dabei." (Passiv.) — Es erschien in einem öffentlichen Journale der Dans eines Ehemannes, dessen Frau von einem geschickten Arzte in einer gefährlichen Krankheit glücklich curirt wurde. Diese Danksagung enthielt einen äußerst drol

ligen Druckfehler, welcher alle schönen Phrasen in's Lächerliche zog. Es hieß nämlich am Schluß: „Der geschätzte Doctor hat die Krankheit meiner geliebten Frau mit der ihm eigenen Geschicklichkeit einer baldigen Beerdigung (statt Beendigung) zugeführt." — Ein sehr komischer Druckfehler ist der in dem Goe- the'schen Gedicht, wo statt: „Die Augen gingen ihm über, So oft er trank daraus - " »Die Augen gingen ihm über, oft trank er daraus." gedruckt stand:

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Page 6 of 200
Date: 01.01.1867
Physical description: 200
6 I I # C*Sl sendete, mit meiner Naniensuiiterschrist nicht haftbar machte, für die Zu kunft die volle Freiheit des Handelns wahren. Jetzt kenne ich Daniel, ich habe seinen Charakter zu Paris und in dieser Stadt geprüft und brauche jetzt kein Geheimniß mehr zu hüten. Ich werde Ihr zweiter Sohn sein, wenn es meiner guten Tante recht ist! Frau v.' Lima warf sich in die offenen Arme ihres Neffen, unfähig, ihre Freunde anders als mit Ausrufungen und Thränen kundzugebcn. Der Veteran selber erlag

der Aufregung die sich seiner Seele bemeisterte und die sich durch einen Strom von Thränen Luft machte, der über seine Wangen niederstürzte. — Aber wo ist denn Daniel? rief er endlich. Gehe, Madelaine hole ihn, damit auch er seinen Antheil an unserem Glücke nehme — es ist zu groß für uns allein! — Ich gehe schon! rief Frau v. Lima. — Nicht nöthig, rief Mathieu, mein Vetter sitzt bereits auf der Eisenbahn! — Auf der Eisenbahn? Aber weßhalb? fragte der Chevalier. — Weil wir verständig und umsichtig

sind, ich und er. Sie sollen mir - sogleich Recht geben. Daniel ist in ein Fräulein Berlin, das siiner in hohem Grade unwürdig ist, bis zum Wahnsinn verliebt. Nun habe ich ihm bis zur Unumstößlichkeit bewiesen, daß ihn diese schöne Sirene nicht liebt, ein böses Spiel mit ihm treibt und ihn zugrunde richten würde. — O, mein Gott, mein Gott, rief Frau v. Lima, die Hände faltend, so hast Du mich erhört! Jetzt kann ich ruhig sterben! — Nein, liebe Tante, jetzt müssen Cie leben und Zeugin werden von dem Siege Ihres Enkels

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Page 39 of 200
Date: 01.01.1867
Physical description: 200
— der Stein — der Stein. Seine Stimme horte auf, vernehmlich zu sein. Der Doktor gewahrte, daß seine Lippen sich noch einige Momente lang bewegten, als versuchten sie, Worte zu bilden; ein krampfhafter Schauer bewegte sein Angesicht und dann war Alles still. Christoph Mudgeon zählte nicht mehr zu den Lebenden. Herr und Frau Base sahen in dem Tode des Geizigen eine besondere Fü gung der Vorsehung zu ihren Gunsten und ihre Befriedigung wurde von dem zur Schau getragenen Wehklagen nur schlecht verhehlt

. Nicht so Tilly. Ihr Schmerz war wohl ein stiller, aber doch ein aufrichtiger. Mudgeon war die einzige Person, der an sie gedacht hatte, und da sie den Grad von Freundlichkeit, mit welchem sic gebührlicherweise hatte behandelt werden sollen, nicht zu bemessen wußte, so wendete sie ihm, als ihrem Beschützer und Freunde, dankbare Neigung zu. Ein Anderes ist es freilich, in wie weit der Empfänger dieser Neigung würdig gewesen. Das Begräbuiß fand statt und Herr und Frau Base erschienen als die Hauptleidtragenden

er, ist wie unsere Arzneien von widerlichem Geschmacke. Es ist bester, sie auf einen Zug hinunterzuschlürfen — nimmt man sie schluck weise, so wird das Unangenehme derselben noch vermehrt. — Nein, Sir, erwiederte Tilly mit leiser Stimme, der Grund, aus welchem Sie mich hier zu finden glauben, ist nicht derjenige, welchen Sie annehmen. Ich fürchte mich vor feinem Vetter und dessen Frau. — Sind sie denn drin? fragte der junge Mann verdrießlich. — Ja, mit Herrn Doo, einem Rechtsgelehrten; seien sie aber behutsam

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Page 165 of 200
Date: 01.01.1867
Physical description: 200
, ,,daß Du versprachst, unS zu gehorchen? Hast Du Dich nicht unserer Rache unterworfen, wenn Du Dein gegebenes Wort zurücknimmst?" „Meine Herren, damals war ich der Meinung, eS handle sich um eine geheime, aber gesetzmäßige Hinrichtung. Zeigt mir den Befehl irgend einer uir bekannten Gerichtsbarkeit und ich werde mein Amt gewissenhaft üben; aber Euer» Befehl, Ihr Herren, mögt Ihr sein wer immer, den kann und darf ich nicht annehmen. Ich werde kein Haar auf dem Haupte dieser Frau berühren, am wenigsten

, da ich nicht einmal weiß, welches Verbrechens sie sich schuldig machte, das so entsetzlichen Tod verdienen sollte." Der Präsident befragte die Uebrigen mit einem Blicke, dann sprang er leb haft vom Sitze auf und rief mit donnernder Stimme: „Du fragst, was diese Frau gethan hat? — Das kann ich Dir schon sagen, und hast Du es einmal erfahren, so werden sich Deine Haare vor Schau der auf dem Kopfe strauben, dann wirst Du kein Bedenken mehr tragen , da- Werkzeug unserer Gerechtigkeit zu werden, dann wird —" Da streckte

die Frau ihren Arm aus und unterbrach die Rede des Präsidenten. „Genug, genug!" rief sie. Ihr könnt mich sterben laffen, aber daS, was Eure Ohren gehört haben, könnt und dürft Ihr nicht enthüllen. Wenn ich schuldig bin, so straft mich, ich habe mich ja unterworfen, das ist mehr, als Ihr zu erwarten das Recht hattet." Die Richter verharrten nun einige Zeit in feierlichem. eisigem Schweigen, welches nur von dem Pendelschlage einer großen, nicht sichtbaren Wanduhr un terbrochen wurde. Da schlug

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Page 74 of 200
Date: 01.01.1867
Physical description: 200
78 Haß umgewandelt zu sein. Sie wurde nicht müde all' die Güte und Wohlthaten, die sie der Undankbare» erwiesen, aufzuzähleu und die leiseste Anspielung, daß Kathy unschuldig sein könnte, versetzte sie in Wuth. Aber nicht derVerlust des Geldes, sondern die verletzten Gefühle der Zuneigung waren es, welche die leidenschaftliche Frau so aufbrachten. Unter diesen Umständen lauteten die Zeugenaussagen gegen die Angeklagte im höchsten Grade ungünstig. In der standhaften Betheurung ihrer Unschuld

sie dieselbe, und in hundert Fällen stellte es sich her« aus, wie treu und uneigennützig ihre Dienste gewesen. Die Frau war unglück lich, aber sie verschloß ihren Kummer in sich selbst und suchte bei Niemandem Trost. So vergiengen zwei Jahre. Kathy ertrug ihr hartes Loos mit Ruhe und Ergebung. Durch ihr gesittetes, folgsames Benehmen erwarb sie sich bald die Gunst des Vorstehers der Strafanstalt. Auch der Hausgeistliche interessirte sich für ihr Schicksal. Ein Begnadigungsgesuch, das er für sie abfaßte

unter ihren Bekannten eine Kollekte, zu der sie selbst reichlich beisteuerten. Den größten Theil der benöthigten Summe ver dankte man aber einer wohlthätigen Dame, welche sich auch erboten hatte, das Mädchen, wenn es dableiben solle, in ihre Dienste zu nehmen. Um ihre Tochter noch einmal zu sehen, hatte die arme Mutter den weiten Weg nach der entferuten Stadt nicht gescheut. Der Abschied zwischen Beiden war «rngemein traurig und noch überdies durch das Jammern der alten Frau

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Page 79 of 200
Date: 01.01.1867
Physical description: 200
83 kamen in die Pflege einer achtbaren Frau in London, und die Mutter reiste nach Paris, wo sie sich allen möglichen Genüssen und Vergnügungen hiugab und da bei ihre Abneigung gegen die Kinder gänzlich verlor. Nach einigen Monaten kehrte sie nach London zurück, aber man hielt es viel besser, die Kinder in der bisherigen Pflege der Dame zu lassen, wo sie von der Mutter öfter besucht wur den, wobei sie ihnen stets die größte Liebe und Zärtlichkeit zeigte. Eines Morgens erhielt die Pflegerin

einen Brief von der Mutter, welche sie bat, sofort zu ihr zu kommen, da sie ihr etwas Wichtiges mitzutheilen habe. Die Frau begab sich demnach ohne Verzug nach dem Hause der Mutter, wo ihr aber das Dienst mädchen mittheilte, daß sie in geschäftlichen Angelegenheiten plötzlich abberufen worden sei und sehr bald zurückkehren werde. Sie habe bestellt, daß sie (die Pflegerin) nur warten möge. Letztere wartete nun ziemlich lange, aber vergebens, so daß sie endlich wieder nach Hause gieng. Hier fand

sie zu ihrem Entsetzen eins der Kinder ermordet. Bei der Untersuchung ergab sich, daß die Mutter den Brief geschrieben habe, um die Pflegerin von den Kindern wegzulocken. Sie hatte ungesehen in der Nähe des Hauses Wache gestanden, bis die Frau weg- gieng worauf sie sich als Mutter sofort Zutritt zu den Kindern verschaffte, um das eine, gerade ihr liebstes, umzubringen. Vor Gericht bekannte sie sich gauz offen als Mörderin, setzte aber hinzu, daß sie unter einem Einflüsse gehandelt habe, gegen welchen sie ganz

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