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1902
Geschichte und Kulturgeschichte.- (David von Schönherrs gesammelte Schriften ; Bd. 2)
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Page 59 of 770
Author: Schönherr, David ¬von¬ ; Mayr, Michael [Hrsg.] / [David von Schönherr] Hrsg. von Michael Mayr
Place: Innsbruck
Publisher: Wagner
Physical description: IV, 752 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 103.353/2 ; II 59.015/2
Intern ID: 183882
Fründ wellent dich nun haben, ich soll dich weder strafen noch fchlachen; ich will dich aber nicht also heim zu dinen Freunden schicken; einen Fuß über die Achsel und die Händ in die Schoß, so will ich dich dann heim schicken''. Dass er (Reifer) feine Frau mit einem Krappenriemen ge schlagen, habe ihm (dem Kaplan) der Reifer selbst gesagt und Zwar in Gegenwart des Kaspar. „Item', fährt der Kaplan fort, „ist mir wissentlich, dass der Reifer an einem Aubet (Abend) sich an sin Bett legt und lag

bi einer Stund ungesärlich, so facht er an zu schreien mit luter (lauter) Stimm: „„Ich vermein, das Bett sy (sei) vergist''. In dem Geschrei loff ich herab von der Stuben und stund by dem Steingaden und Kaspar, sin Diener, stund vor dem Bett by dem Reifer. Spricht die Frau: „„Ist das Bett vergift, lass mich an din (dein) ort legen''. Und von dem Kaspar Hab ich vernommen, die Frau Hab sich gelegt an des Reyfers Statt'. „Item am lesten, da ich Willen hätt, von dannen zu gehen, Hab ich gebeten den Reiser

und gesprochen: man hat mir einen Brief von Bozen geschickt, ich muss heim. Da sprach der Reifer: „„Ich bin ein betrübt Mann und bekümmert; ich wollt nicht anders, dann dass min Fraw by gott war und an einem Handtuch erwürget''. Darnach ist die Frau mit der Jungfrau Zu Tisch gesessen an einem Abend und ich hätt die Händ gewaschen, aber mir mangelt das Hand tuch. Da sprach ich zu dem Kaspar: „„Geh hin und such das Hand tuch in dem Steingaden by dem Herrn''. Der Kaspar bringt das Handtuch und sprach

: „„Ich Hab es funden by dem Herrn in dem Bett, er hat mir's felbs geben''. Ein anderer Zeuge für die Sache Weinecks und der Frau Ursula ist Heinrich Hil part, früher des Herrn Reifer Diener. Auch seine Aussagen stimmen mit denen der Frau Reifer überein. Schließlich sagt er, „da er solch wunderlich Gefärt also oft von seinem Herrn, dem Reifer, gesehen und gehört, hätt er sich selbs auch von ihm besorgt und hätt darumb Urlaub genommen'. Der Frau zu Lieb habe er einen Monatssold zurückgelassen und sei früher

fortgegangen, um dem Weinecker Nachricht von ihrem traurigen Schicksal zu geben und ihre Bitte an ihn Zu bringen, „dass er in Kürze dazu thät und ihr davon hulf'. Der dritte Zeuge, Martin Keutfchacher, erzählt Folgendes : Als er des edlen und vesten Christophen Reiser Diener gewesen sei, habe ihn dieser einmal nach Tramin geschickt. „Da kam die Jung frau vor (d. h. bevor er abreiste) zu mir in die Kuchen und bat mich, Mayr: Schönherr II. 4

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