mit gehobener Schürze daherkommen sah, fragte er sie, was sie darin trage. „Sechs Mücken habe ich aus dein Felde gesangen,' antwortete das thörichte Kind, zeigte dem alten Riesen den Fang und lächelte in kindischer Freude. (Meran.) 210. Ircru Kitt. In uralten Zeiten lebte, eine mächtige Riesenkömgin, Frau Hitt genannt, und wohnte am den Gebirgen über Innsbruck, die jetzt grau und kahl sind, aber damals voll Wälder, reicher Äcker, und grüner Wiesen waren. Aus eine Zeit kam ihr kleiner Sohn heim, weinte
und jammerte, Schlamm bedeckte ihm Gesicht nnd Hände, dazu sah sein Kleid schwarz aus, wie ein Köhlerkittel. Er hatte sich eine Tanne zum Steckenpferd abknicken wollen, weil der Baum aber am Rande eines Morastes stand, so war das Erdreich unter ihm gewichen und er bis zum Haupt in den Moder gesunken, doch hatte er sich noch glücklich herausgeholfen. Frau Hitt tröstete ihn, versprach ihm ein neues schönes Röcklein und rief einen Diener, der sollte weiche Brosamen nehmen und ihn damit reinigen. Kaum
aber hatte dieser angefangen mit der heiligen Gottesgabe also send lich umzugehen, so zog ein schweres, schwarzes Gewitter daher, das den Himmel ganz Zudeckte und ein entsetzlicher Donner schlug ein. Als es wieder sich aufgehellt, da waren die reichen Kornäcker, grünen Wiesen und Wälder und die Wohnung der Frau Hütt ver schwunden und überall war nur eine Wüste nut zerstrenten Steinen, wo kein Grashalm mehr wachsen konnte, in der Mitte aber stand