Schart. „So, ich glaub', jetzt Häven wir alles, was wir brauchm,' sagte die runouche Frau Hamster zu ihrer treuen Kathi. indem sie ihre Augen wohlgefällig auf den Inhalt des als Vorratskammer für die Kriegs- daner hergerichteten Kabinetts ruhen ließ. „Da im Sack ist das Weizenmehl, in dem der Gruß und daneben der mit Kaffee; die Klfte is voll mi; Würfel zucker. Aus d?r Stellag' is das Oel, der Spiritus und öaS Petroleum. Aber meine größte Freud' sind 23. Juni 1917 doch die Eier! Mit dem letzten Schub
, den der Herr im Rucksack hereinbracht hat, sind 's grad' taus?^ Stück. Na, und Butter und Schmalz sind auch a paar Tiegel da, so kann uns nix g'fchehgn, und wann der Krieg no' a paar Jahr' tauert.' „Ja,' meinte die Kathi, „der gnä' Herr tva?' uns eh' scho' nimmer auf 's Land g'fahr'n, die Schlep perei war ihm z'wider! Es is nur schad', daß in dem Kammernet so viel Mäns' sau. Sckan'n S' her gnä' Frau, den Meblsack hab'n s' scho' durch'biss'n' und 's Pergament auf'n Schmalztieg'l is a ang'nag
!!' „Das war' net übel.' rief Frau Hamster mit bestürzter Miene, „da müass'n mir 'a gw' a paar Mausfak'u kaufen!' „Das wird net viel nutzen,' erwiderte die Kathi, „wann s' kan' Huuger hab'n, beißen die Luadcrn net an. A Katz' g'hörat her, die tat' scho' Mode machen mit fe.' „So i ol' halt den Murl von der Hausmeisterin herauf; der schwarze Kater soll, ja so a guater Maus fanger fein.' Die Kathi stieg also in den Hof hinunter, wo der Murl gerade sehnsüchtig „Fenstervisite' abhielt, das heißt
: zu den Kücbcnfeustern d.s Hauses empor blickte und wartete, daß irgendeines von ihnen sich öffne und eine milde Hand ihm einige Bioäen hcrunterwerfe. Denn anch er empfand die Kriegszcit als eine Hungerszeit. — Als die Kathi ihn anrief, lief er sogleich zu ihr hin und schmeichelte sich an ihre Beine. Sie hob ihn auf und trug ihn in den ersten Stock hinauf. Aber auf der Stiege fing er heftig zu zapvlen an, denn er ahnte, daß sein Todfeind, der Foxl der Frau Prohaska auf ihn lauere. Die Katl^ hielt ihren Mausfänger
unterfielen, bellte Foxl wie besessen, die Kathi schrie aus vollem Hals und Frau Hamster wußte nichts Besseres zu tun, als sich schreckgelähmt aufs Powidl faß zu setzen, dessen Deckel unter ihrer Körperlos: nachgab. Vom schauderhaftem Lärm, den Menschen, Türe und Sachen vollführten, herbeigelockt, kam aus dem zweiten Stockwerk der Amtsdiener Wenzel Schestak herbei, dessen Gattin mit Frau Hamster in steter Fehde lebt. Da die Wohnungstür noch immer offen stand, konnte er einen Blick auf die Bescherung tun