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Brixener Chronik
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Page 3 of 8
Date: 08.11.1904
Physical description: 8
schwerverletztnach Hause gebracht. Der Hrozeß Hervay. Vor dem Erkenntnis- senat in Leoben hat am 31. Oktober die Affäre der Frau von Hervay nach zweitägiger Verhand lung ihren Abschluß gefunden. Frau von Hervay, die „Gattin' des früheren BezirkshauptmanneS von Mürzzuschlag, Franz von Hervay, der be kanntlich im heurigen Sommer durch Selbstmord geendet hat, hatte sich wegen Verbrechens der Bigamie und Uebertretnng der Falschmeldung zu verantworten. Die Angeklagte kam im Mai des voriger Jahres nach Mürzzuschlag

und meldete sich dort als „Baronin Lützow'. Auf einem Spaziergang machte sie die Bekanntschaft des Bezirkshauptmannes von Hervay, der sich von der Frau bald so gefangen nehmen ließ, daß er ihr nach drei Wochen seine Hand anbot und drei Monate nach der Bekanntschaft fand die Trauung in der katholischen Kirche zu Mürz zuschlag statt. Der Pfarrer weigerte sich zuerst, die Trauung vorzunehmen, denn es fehlten die wichtigsten Dokumente der Braut. Schließlich gab er dem Drängen des Bezirkshauptmannes

nach, der auch versprach, daß die Dokumente nachträglich dem Pfarrer werden übergeben werden. Das Brautpaar soll auch mit einem Religions wechsel gedroht haben. Das Ehepaar lebte zuerst recht glücklich. Bald wurden aber allerlei Gerüchte über die Frau des Bezirkshauptmannes herumgetragen; es hieß: die Frau sei eine Abenteurerin und bereits wiederholt verheiratet gewesen. Der Bezirkshauptmann nahm Urlaub und begab sich nach Wien. Hier erfuhr er vom. Polizeipräsidenten, daß seine Frau, die sich für 26 Jahre alt

ausgegeben hatte, die vierundvierzig- jährige, in Posen geborene Tochter des Zauber künstlers Samuel Bellachini sei, eines russischen Juden, der früher Bellach geheißen haben soll, daß sie bereits mit vier Männern verheiratet war und vom letzten noch nicht rechtsgültig ge schieden war. Der Bezirkshauptmann verständigte nun seine Frau, daß-er sich ebenfalls scheiden lassen müsse. Die Frau machte in Wien einen Selbstmordversuch, wurde aber dann verhaftet und nach Leoben eingeliefert. Kurz

nach der Einlieferung seiner Frau erschoß sich der Bezirks hauptmann von Hervay in Mürzzuschlag. Der Prozeß bewies, daß der Bezirkshauptmann in ganz unglaublicher Weise unter dem Einfluß dieser Frau gestanden ist; er soll von befreundeter Seite vor der Trauung gewarnt worden sein, hörte aber auf alle Warnungen nicht. Anderer seits handelten wieder der Pfarrer und der Bürgermeister von Mürzzuschlag unter dem starken Einfluß des Bezirkshauptmannes. Der Psarrer gab dem Drängen des Bezirkshauptmannes nach und vollzog

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 18
Date: 11.03.1900
Physical description: 18
als 13 Franks verloren . . . Und wir haben erst den 13. .. ich werde Eudoxia schließlich alles gestehen müssen I' Und sie war nicht bequem, die Eudoxia! Schon am Tage ihrer Berheirathnng mit Herrn Monlinier hatte sie, da si« wohl sah. aus welchem Teig der Consiseur geknetet war, die EhestandShosen angezogen. Wenn ihr schwacher Gatte die Autorität hätte zurückerobern wollen, so hätte er eine Stunde Muth oder AutorilSt zeigen müssen, doch leider fehlt« «S ihm an der nöthigen Energie und so wu>de Frau

, ab«r doch schließlich möglich . . . Und wenn auch nicht gleich 100000 Franks, warum nicht 10.000? Gewöhnlich sagte Frau Moulinier, wenn man mit ih von der Lotterie sprach: »Ja. ja, ich weiß, daß man In der Lotterie gewinnen kann ... So habe ich z. B. jediSmal darin gewonnen!' „Wie fangen Sie daS an, Madame?' fragte sie manchmal ein Naiver. „Ich nehme nie ein LooS u-d gewinne stets die 20 SouS, die Ich dasür ausgegeben hätte.' So war Herr Moulinier bisher nie aus die Idee gekommen, einen Frank in einem Unternehmen

dieser Art zu wagen. Doch an diesem Abend übte die Ankündigung der Lotten« von M-zidon einen unmdeistehlichen Reiz auf Ihn aus und er monologisierte w-iter: „Mit20 SouS,die ich vor Ablaul eineS MonatS verhunderl-, verzehntausend-, verhunderttausendsachen kann, werden meine Verluste freilich gedickt sein, ohne daß ich Eudoxla'S Zorn zu fürchten brauchte.' Kurz nach dieser Berathung überschritt Herr Theophile Moulinier die Schwelle des TabakladenS. Clorinde, die Verkäuferin der Besitzerin, Frau BalmondoiS

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