nehmen- Besorgt, selbst die Empfindlichsten nicht zu verletzen und jedem vernünftigen Parteigefühle Rechnung zu tragen, halte Kaiser Franz Joses das Gleichgewicht mit Kaltblütigkeit und Besonnenheit, unterlasse jedoch nicht, seine Meinung auszusprechen, wenn sein Herz voll ist. Man habe so viele Beispiele von der Macht Oesterreichs, Schwierigkeiten zu überwinden, daß die Hoffnung auf einen solch glücklichen Aus gang noch nicht aufzugeben sei. helfen! Si« hätten daheim, lieb« junge Frau, gar
keinen Hausarzt gebraucht, wenn Sie rationeller gelebt hätten! Ja j-I und nun wollen Si« in Ihrem neuen Hiim dieselben Thorheiten beg'hin und Bazillen züchten, die Lust absperren, Ihre Zeit damit verbringen, d«n Staub aus den altdeutsch g«schnitzt«n Möbeln zu wischen!' Dr. Rols hatt« kaum s«in« Straspredigt beendet, als Besuch g«meldet wurde; sroh, dem Sermon entrinnen zu kSnn«n, «Ute die junge Frau mit ausgebreiteten Armen ihr«r HerzenSfreundin Lucie «ntgegen. .O wie schön, daß Du kommst, Lucie!' sprach
si«, di« hübsch« Frau in den Salon sühr«nd. — .Und wie schön «S b«i Dir ist I' rief Frau Lueie, indem si, bewundert ihre» Blick über die reich geschnitzien Möbel, di« kostbaren Draperien schweifen ließ. „Wunderbar! Wirklich, ich hab« seit langem kein» stillvollere Einrichtung g«seh«n! Ach diese herrliche Mosaikarbeit, diese Plüsch» applikationS und der malerische Falt«nwurs an den Draperien! Fürwahr, Lieschen, Du kannst stolz auf D«in Helm sein I' — .Ich möcht« «S gern', sagt« di« jung« Frau, die Freundin
in ihr mit g«lb«n Atl-S drapiert»« Boudoir sührind, »nur hat mir Dr. Rols gründlich di« Laune verdorben; denk« Dir, «r find«t di« ganze Einrichtung verfehlt, spricht von krank machenden Organismen, die sich in den Skulptur«« festsetzen, von PNzkeimtn und Bakterien, di, sich entwickeln müssen, weil die Fenster' — „Ach, hör doch aus den alten Narren nicht', unterbrach di« jung« Frau, „was virsteht der denn davon, wie man sich eine Wohnung stilvoll einrichtet! Was ihm unnütze» Geschnörlel, ist unS werthvoller Zierrath
, w«S Ihm ganz überflüssig erscheint, ist' — „StI St>' unterbrach Frau Lietchen, „ich glaube, er ist ins Rauchzimmer ge» gangen; daß «r unS nur nicht hört«' D«r gut« Dr. Rols aber hatt« längst di« Wohnung Politische Nachrichten. Meran, 7. Februar. Aus den Kreisen der deutschen Fort schrittspartei erhält die „N. Fr. Pr.' über den Eindruck der Thronrede folgende Mit theilung: Es muß Befremden erregen, daß die den einzelnen Königreichen und Ländern zukommende Autonomie gerade in demjenigen Satze