hinter der honigsüßen Freundlichke't, mit der sie an den Mann — oder an die Frau — gebracht wird, verbergen, wie der Paneuropavorschlag Briands. Diesmal handelt es sich nicht um den Paneu ropavorschlag, ansonsten hätten wir diese Zeilen in den politischen Teil unseres^ Blattes gestellt, sondern um ein Problem der städtischen Chro nik, das hoffentlich nicht zu einem chronischen Problem werden wird. Ein hoher Gerichtsbeamter unserer Stadt hat an>; .einen hohen Gemeindebeamten unserer Stadt nach einer langen Debatte
wieder auf» denn die Tür hatte sich geöffnet und Frau Lis beth war erschienen. Meißner eilte der Dame des Hauses entgegen, und als diese, ihm die Hand reichend, ein freund liches »Guten Tag, mein lieber Herr Assessor!' flüsterte, beugte er sich nieder und küßte ihr die Hand. Frau Lisbeth schritt nach dem Sofa und sagte: „Bitte, nehmen Sie wieder Platz, Herr Asses sor.' Er folgte der Einladung, schlug eine Sekunde die Augen nieder auf das Rosenbukett und be gann dann mit der Sicherheit des gewandten Redners
: „Die mir gestern gewährte gütige Erlatibnis benutzend, komme ich, gnädige Frau und ver ehrter Herr Stadtrat, um Ihnen in aller Form die Bitte vorzutragen, von deren Gewährung, wie ich fühle, das Glück meines Lebens abhängt. Jhe reizende Tochter hat mir gestattet, um ihre Hand zu werben, und da Sie mich und meine, ich darf wohl sagen, guten Aussichten auf eine höhere Laufbahn kennen, so wird Ihre Entschei dung nur eine persönliche Bertrauenssache «sein. So bitte ich denn, schenken Sie mir das Ver trauen
, das höchste gewiß, welches Eltern einenì fremden Manne entgegenbringen können, .das Vertrauen, daß ich fähig sei, einem geliebten Weibe im Bunde fürs Leben ^is echte Glück zu bieten ' Frau Lisbeth warf einen auffordernden Blick aus den Gatten. Dieser sah dem Sprecher ernst uno fest ins Auge. ,Mir haben Sie erwartet, Herr Assessor, das alles ist wohl nur eine Form nach dem, was ge stern geschah. So lassen Sie mich denn wieder» holen: wenn mein Kind Sie liebt und in dieser Liebe sein Glück sieht
selbstverständlich^ Herr Stadtrat. Was kann ein junges Mädchen dafür, daß viele ihm huldigen?' „Lieber Emil, Ich begreife wirklich nicht,' »tischte sich Frau Lohoff em. ^wie diese unerheb liche Huldigung eines Mannes, der uns nichts, gar nichts anging und angeht, mit dieser Ent scheidung vermengt werden kann!' Des Assessors Sicherheit wuchs. „Gnädige Frau,' sagte er, „Ihre Worte haben erlösende Kraft. Auch ich nahm an, daß dieser Herr Rähnisch, dessen Schicksal gewiß auch mich aufs innigste bewegt, in dem Herzen