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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 23.05.1940
Physical description: 4
" passiert hatte, zielten die Deutschen Im Stadel auf der Tenne donnern vier Schlegel. Großvater wartet schon; er hat den Schimmel ins Joch gespannt, um die Körner in die Mühle zu fahren, und Franziska, die älteste von den Drischelpocherinnen, will Strohseile flechten: für die erste Heumahd, dann auch für die Gerste und den Hafer, falls er zu kurz geraten sollte, und endlich für die Hocken, wenn sie, wie Iochem immer sagte, wie breitgeschürzte Frauenleiber gediehen. Jetzt kommt auch die Mutter

in die Scheuer, um nach dem Rechten zu sehen. Für eine Weile setzt der Tennendonner aus. Großvater sagt: Ob er wohl bei uns ist, der Iochem? Den zehnten Tag schläft er schon. Ich kann's noch immer nicht glauben. Er stochert, als müßte es so sein, mit der Krücke im Drusch herum; die Mutter, halb noch den Mund zu einer Ermunte rung aufgetan, macht sich an ihrem Schürzensaum zu schaffen, und während Franziska ein Korn zwischen die Zähne legt und es zerbeißt, drehen ihre Schwestern, von denen die jüngste sech

er noch, der Iochem, sagt die jüngste von den Schwestern, und die andere, die mit den zwei dicken Zöpfen, sagt: Cr hat mir ein Kräutlein versprochen, das gegen Unglück m Haus und Scheuer schützt. Der Großvater nickt; und während er mit der einen Hand den Krückstock quer über den Schoß legt und mit der anderen über sein schneeweißes Haar streicht, sagt er: 's ist mir fast, als wäre etwas vom Gehänge heruntergerieselt. Franziska zermalmt ein zweites Korn zwischen den Zähnen. Du solltest nicht träumen, Großvater

Franziska und klettert, drei Sprossen auf ein mal nehmend, die Leiter herunter. 's ist nicht die Möglichkeit, sag' ich, wiederholt der alte Hiero nymus und stapft von dem einen auf das andere Bein, bis seine Füße ganz in Stroh verwickelt sind. Ich sag' ja — Er sagt es nicht mehr; denn Franziska, die auf den Stempel gesehen hat, schließt für eine Weile die Augen, und dabei fällt das strahlende Leuchten aus ihrem Gesicht, wohl etwa, wie der Tag seine Helle verliert, wenn die Sonne hinter eine Wolke tritt

, als das Gebälk im Gehänge ganz kurz aufjankt und jäh wie ein Donner mit Prall und Prasseln auf die Tenne stürzt. Sechs.Menschen können das Geschehens noch nicht fassen, eine Staubwolke hüllt sie ein, da sagt die Mutter, als spräche, hinter dem Schleier der Staubwolke, der Tote selbst: Eins noch, vergeht es nicht! Im Gehänge, just über der Tenne, ist ein Haspel los . . . Franziska bekreuzigt sich, die anderen tun es auch, dann geht der alte Hieronymus, und bald weiß das ganze Dorf von einem Brief; dem Brief

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 02.05.1932
Physical description: 8
bekanntlich auf die Kommunisten 57, die Sozialdemokraten 93, die Staatspartei 2, das Zentrum 67, die Deutsch-Hannoveraner 1, die Christlichsozialen 2, die Deutsche Volkspartei 2, die Deutschnationalen 31 und aus die Nationalsozialisten 162 Abgeordnete. von der roten Laterne wisse er „absolut" nichts. B. wurde dieser falschen Zeugenaussage wegen zu sechs Wochen schweren Kerkers verurteilt. Die Strafe hat er bereits verbüßt. B. hatte ausgesagt, daß er von Jakob P. und seiner Frau Franziska

nicht nur dazu verleitet wurde, die rote Laterne aufzuhängen, sondern daß ihn dieses Paar dann auch noch zur falschen Zeugenaussage verführt habe. Er sei dem Ehepaar leider auch vor Gericht zu Willen gewesen — und so sei es zu seiner Verfehlung gekommen. Nun wurden Jakob und Franziska P. angeklagt. Die erste Verhandlung vor dem Innsbrucker Landesgericht fand knapp vor Weihnachten 1931 statt und mußte zwecks Einver- natflne mehrerer Zeugen und Zeuginnen vertagt werden. Bei der neuerlichen Verhandlung wurde dann Jakob

P. verurteilt. Seine Frau Franziska P. war damals nicht er schienen — und so wurde denn das Verfahren gegen sie zwecks separater Verhandlung ausgeschieden. Der schuldig erkannte und verurteilte P. rekurrierte gegen das Inns brucker Landesgerichtsurteil. Der Oberste Gerichtshof in Wien hat aber das Urteil inzwischen bestätigt —es ist also rechtskräftig geworden. Gestern fand ein weiterer Akt — aber nicht der letzte dieses „FaschingHsPieles" — vor dem Innsbrucker Landes gericht statt. Frau Franziska P. mußte

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Lienzer Zeitung
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Page 22 of 24
Date: 08.11.1902
Physical description: 24
zu dem Gatten, der alles aufbot, ihr zu gefallen, sie für sich einzunehmen, nicht das richtige sei, sie härmte sich darum ab, ihre Wangen erbleichten, aber ein heißeres Gefühl für ihn zog nicht in ihr Herz. Tante Veronika hatte dafür einen scharfen Blick. „Kind,' sagte sie einst, „Dn bist so kalt gegen Leo! Ist er nicht ein vortreff licher, feinfühliger Mann?' „Ja, bei Gott, Tante Veronika!' So nannte Franziska sie jetzt auch. „Warum liebst Du ihn nicht?' Franziska wurde blutrot, umfaßte die treue Seele

Veronika an ihm ein verdäch tiges Hüsteln. Sie erschrak, aber sie sagte Franziska nichts davon. Zum Winter mußte ein Arzt konsultiert werden. Dieser zuckte die Achseln und sagte: „Sie müssen fort, an die Rivisra, Verehrter, bald!' Leo lächelte gezwungen und blickte Franziska fragend an. „Gewiß,' sagte diese, „lieber Mann, wenn es der Arzt will! Gewiß, ich behüte die Kinder, und der treue Jakob muß Dich begleiten!' „In Gottes Namen denn!' entschied der Präsident resigniert. „Wann, Herr Doktor?' „Heute

, morgen; je eher, desto besser!' „Gut, morgen denn!' Den Urlaub erhielt der Kranke sogleich, die Koffer wurden ge packt, nnd — fort ging's nach einem harten Abschied, der selbst Franziska auf ganz ungewöhnliche Art und Weise erregte. » » Es war Weihnacht herangekommen. Die Entfernung von ihrem Gatten hatte Franziska ungewöhn lich elegisch gestimmt. Das trotzige Herz war weicher geworden nnd ein Gefühl überkam das junge Weib, als wenn ihr Leo doch mehr wäre, als ein Versorger. Tante Veronika empfand

des Rates an sie, der ihr einen tiefen Einblick in das Herz des Bruders gestattete, wie es unsäglich litt unter den Schmerzen unveränderter, heißer Liebe. „Laß es aber Fränzchen nicht wissen,' bat er darin, „für sie habe ich nur Segenswünsche, und ihre Zukunft soll sonnenhell sein; im Tode noch will ich für sie sorgen, will ich nicht aushören, sie zu lieben!' Auf diesen Bries baute Tantchen ihren Plan: Franziska mußte ihn finden, mußte ihn lesen, und wenn noch ein Mittel wirken konnte, diesen Fels

sprudeln zu machen, so mußte es dies sein! Und Franziska fand das Schreiben, las es und griff nach ihrem Herzen. Liebe erweckt Gegenliebe! Sie sah das Walten ihres Gatten jetzt in einem ganz andern Lichte, und im Herzen regte sich ein Gefühl der Bewunderung, das Wohl nahe an Liebe reichte. Nachdenklich schritt sie zwischen den plaudernden Kindern dem Weihnachtsbazar zu; sie überlegte eben, ob ihr Platz nicht richtiger an der Seite ihres krauken Gatten sei. Sie hatten kaum den Saal betreten, Albrecht

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Alpenländer-Bote
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Page 13 of 16
Date: 21.11.1926
Physical description: 16
aber drei Jahre brav fein. Berüchtigte Stoffhausierer. Ein mehrere Tage dauernder Prozeß fand letzte Woche gegen 10 Händler und Händlerin nen vor dem Schöffengericht statt. Es sind dies die 24jäh- rige Franziska Grünauer, den 27jährigen Johann Grünauer, die 29jährige Berta Hauser, den 32jährigen Heinrich Feder spiel? sämtliche aus Innsbruck, den 32jährigen Josef und den 24iährigen Rudolf Grünauer aus K a r r e s, den 31jäh- rigen Ferdinand Pofer, den 32jährigen Korbflechter Franz Forst, den 32jährigen

zurück mit der Begründung, er gebe den Viehhändlern den Stoff nicht um diesen „billigen" Preis, da sie ohnedies da mit wieder Handel treiben würden. Wenn jedoch der Bauer den Stoff um 150 8 wolle, könne er ihn haben. Mei stens ließen sich dann die Leute durch die künstlich erweckte Kauflust zum Einkauf verleiten. Bald daraus verschwan den Stoffhändler und Vieheinkäufer. Beim Einkauf gingen sie ebenfalls unehrlich vor. Berta Hauser und Franziska Grünauer z. B. erschienen am 19. September 1925

im Ge. mischtwarengeschäfte der Maria Kehler in K l L st e r I e a. Arlberg und ersuchten sie um die kreditweise Ueber- lassung von Waren. Die Frau verkaufte ihnen verschiedene Kleidungsstücke im Werte von über 600 8, wobei die Bei den eine Anzahlung von 20 8 leisteten. Ihren Zahlungs versprechungen kamen sie nicht nach und verschwanden. Franziska und Johann Grünauer bezogen am 6. Juni 1924 von der Firma Stainer und Batfcher in Wien Waren im Werte von über 3000 8, wobei sie ein gefälschtes Emp fehlungsschreiben

. Die Hauptführer der Bande, die auch die schweren Betrügereien in Wien an den Stofflieferanten verübt hatten, wurden verurteilt wie folgt: Franziska Grüncmer zu 2V, Jahre, Johann Grünauer zu 2 Jahre, Berta Hauser zu 17 Monate und Johann Kuen zu 15 Mo nate. Josef Grünauer. der zumeist den Viehhändler ge spielt hatte und wohl der meist belastete war, erhielt 14 Monate schweren Kerker; Rudolf Grünauer 6 Monate, Ferdinand Proser 3 Monate, Heinrich Federspiel 6 Mo nate, Franz Forst 6 Monate, Wilhelm Falger vier

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 08.04.1897
Physical description: 4
, gemacht, die mit mehreren Damen zu sammen für eine Freundin einen kostbaren Teppich zur sil bernen Hochzeit gearbeitet und dabei den Beistand der geschick ten Musterzeichnerin in Anspruch genommen hatte. FranziSka sehen uud lieben war für den leicht entzünd lichen Referendar dasselbe gewesen; so leicht aber sein Herz sonst von Blume zu Blume geflattert war. hier fühlte er sich dauernd gefesselt, vielleicht weil er auf eine ihm sonst unge wohnte Spödigkeit stieß, da FranziSka seine Aufmerksamkeiten

haben, sondern auch ein schönes, großes Haus in der Stadt, prachtvoll eingerichtet, eine elegante Equipage, betreßte Diener, eine Loge im Theater und immer offene Tafel für die erlesenste Gesellschaft. Wir machen Rei sen, wir —' „Möchten Sie vielleicht so gütig sein, mir anzugeben, auf welchen Grund Sie alle diese herrlichen ZukunftSgebäude aufführen?' fragte FranziSka und warf dem armen Referen dar aus ihren grünlich schillernden Augen einen Blick zu, der wie ein kaltes Sturzbad auf den lustig Phantasierenden wirkte

herabstürzt. „Gründung,' lachte FranziSka und sah wegwerfend auf Ortler. „Was denken Sie, Herr Röhricht, zu solchen bedenk lichen Dingen giebt Herr Ortler sich nicht her.' „Habe ich auch gar nicht nöthig,' entgegneteAlbert, sich in die Brust weisend. „Wenn der Onkel mir einmal seine Praxis überläßt, da bin ich ein geachteter Mann.' In demselben wird zunächst des Hinscheidend des Protektor- Stellvertreters des Vereines vom Rothen Kreuz, des Herrn Erz herzogs Heinrich, gedacht, dann der Uebernahme des Amlcz

14 Min. MondeSaufgang: g Uhr. 15 Min. Früh. MondeSuntergang: 12 Uhr 36 Min. Nachts Katholiken: DionysimuS. Prote stanten: Apollonia. „Ja wenn I' warf FranziSka dazwi'cken. „Und dann kommt es auch noch sehr daraus an, ob Du im Stande bist, sie so fortzuführen, wie Justizrath Friebe.' bemerkte Röhricht und eS drückte sich in seinem Ton wie in seiner Miene ein starker Zweifel an dieser Eigenschaft feines Freundes aus. „Oho! Warum sollte ich baö nicht können ?' fuhr Ortler auf, dem es sehr unangenehm

war, in Gegenwart seiner Ge liebten so auffällig bemängelt zu werden. „Ich weiß, daß ich nicht weuiger leisten werde wie der Onkel.' „Warum nimmt er Sie denn nicht jetzt schon als seinen Gesellschaster? - eS giebt dergleichen doch bei den Anwälte» auch,' unterbrach ihn FranziSka. Ortler zuckte die Achseln und war ehrlich genug zu ge stehen : „Ich glaube kaum, daß er bei Lebzeiten sich dazu herbeiläßt.' „Ha, ha,' lachte Röhricht, „da kannst Du mir leid thun, mein armer Zunge!' und FranziSka fügte hinzu

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Alpenzeitung
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Page 5 of 8
Date: 22.10.1931
Physical description: 8
Donnerstag. d«n W. Okiober 1SU e ^ «à « . ^Msilungen «ßer ^rve?v,siwng gvZtoi'dsn Aus Herrsching am Aminersee (Bayern) stemmt die Trauerkunde. daß am 2V. ds. dort Franziska Baronin v. Fuchs-Nordhoff von langem Leiden durch einen sanften Tod er löst wurde. An ihrer Bahre trauern deren Sohn Felix Baron v. Fuchs-Nordhoff und Gemahlin. « Die Ellmenreichs bildeten ein kleines Thea- -iergefchlecht für sich. Der Bühnenstammoater war der aus dem Elsaß stammende Baßbuffo Aoh. Bapt. Ellmenreich

. der im Jahre 17SS an das Berliner Nationaltheater verpflichte! wurde. Seine Gattin war eine beriihmte Altistin und der Sohn dieses Künstlerpaares ward nach einer bewegten Bühnenlaufbahn schließlich Regisseur an der Kroll'schen Bühne lin Berlin: er war der Vater von Franziska lEllmenreich, deren vor ihr bereits verstorbene jGeschmister Louis, Auguste und August und Heren nächste Verwandte Erna lind Ella in deutschen Buhnenlanden ebenfalls eine Rolle spielten. Die hervorragendste aus diesem Theatergeschlecht

wurde Franziska Ellmenreich. In Schwerin am 33. Januar 1847 geboren, hat sie als ein echtes und rechtes Theaterkind die Bühne betreten. Sie erhielt ihre erste Ausbildung durch ihren Vater, den berühmten Schauspieler A. Ellmenreich. durch K. Devrient und Karl Sonntag. Sie debütierte 14jährig am Hoftheater in Meiningen, kam dann über das Hoftheater in Kassel nach Hannover und bekleidete dort mehrere Jahre als Nachfolgerin von Marie Seebach das ganze Fach der jugendlichen Heroinen und Salonheldinnen

, war ein Jahr unter Friedrich Haases Direk tion in Leipzig tätig und nahm von 1875 ab unter Pollinis Leitung an einer glänzenden Epoche des Hamburger Stadttheaters teil. In jene Zeit, im April 1877, fällt ihr erstes Auftreten in Berlin, und zwar in Shakespeares „Wintermärchen' im damaligen National theater. Charlotte Wolter, welche die Her- mione spielen sollte, war erkrankt und mutig sprang die bis dahin in Verlin unbekannte Franziska Ellmenreich für die gefeierte Wolter ein. Wer Mut hat. gewinnt

: sie gewann das Spiel und die Sympathie des Berliner Publi- ZSr! tums, das sich aus den ersten Kreisen zusam mensetzte: auch Kaiser Wilhelm l. wohnte die ser interessanten Vorstellung bei. Nach einem dreijährigen Wirken am Dres dener Hostheatre gab die Künstlerin zunächst nur noch Gastspiele. Franziska Ellmenreich war sine Berühmtheit geworden. Sie ver dankte ihre Erfolge der Vornehmheit ihrer Er scheinung, ihrem von Geist und Wärme erfüll ten Darstellungsstil sowie dem Wohlkang ihres Organs. Franziska

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 19.04.1944
Physical description: 4
, nun war es wie Arbeit in iungfräulicher Erde. Franziska faß mit. auf einer der Hinteren Bänke unter den älteren Kindern. Ihre Augen waren groß und tief auf mich gerichtet, und ich sah manchmal ein Leuchten darin. Ich zwang mich, ins Allgemeine hinzuwir ken. aber immer wieder kehrte ich zu die len Augen zurück. wenn ich wissen wollt«. ob ich etwas recht klar und farbig vor die Kinder ausgebaut hatte. Oft stand der lange Grigor am offenen Fenster, als wolle er am Unterricht teil nehmen. „Komm herein', rief

ich ihn an, „und fetz dich mit auf die Schulbankl' Da sah er mich immer böse an. tauch? te unter die Fensterbrüstung und tief ge duckt davon. Er war wieder einige Zeit verschwunden gewesen, niemand wußte, wo er sich aufhielt, dann kam er plötzlich wieder zum Borschein. strolchte im Dorf herum und trat dann unangemeldet bei dem oder jenem Bauern ein, um an den Mahlzeiten teilzunehmen. Seine Wohnung hatte er bei Kraus, dem Gemeindeälte- sten. „Er ifcht net recht im Kopf', sagte Franziska, »wir nenne ihn Grigor

. aber er heißt gar net so. er heißt eigentlich Minghi Gori oder so irgenwie. Er ist ein Grusiner.' Mann konnte, wenn man ihn so fe dernd und straff daherkommen sah. glau ben. daß er ein junger Ritter sei. Aber nachdem mir Franziska gesagt hatte, daß er ein armer Narr sei. konnte ich an der schmalen, etwas fliehenden Stirn und dem unruhigen Geflacker des Blickes die Anzeichen feines Schwachsinns nicht über sehen. ^ „Er ischt auch so was wie ein Ritter', bestätigte Franziska. „Die Leut sage, aus fürstliche

und drei Brüder vom Grigor er schlage. Der Grigor sicht dabeigwese und drüber iicht ihm der Verstand wirr gwor de. Vielleicht ist er von Haus aus net recht klar gwese. sind dann ischt der Gri- gor ins Dorf komme, halb verhungert... mr habe ihn halt aufgenomme... und setzt lebt er manchmal bei uns und dann ischt er wieder lang fort in dene Berg... Ja. Franziska wußte eine ganze Men ge solcher Geschichten, die sich hier her um abgespielt hatten, keine Märchen deutscher Kinderstuben, sondern grausiges

und konnten nicht io ohne weiteres ersetzt werden. „Zeig dem Herrn Lehrer, was es bei uns zuiehe gibt', befahl Dober und gab damit Franziska Urlaub von der Feld arbeit. Wir gingen die braven, festen Straßen und Sträßchen und die Feldwege zwi schen Mais und Tabak, Lzirse und Lein. Es gedieh hier auch allerhand, was man in dieser Höhe nicht erwartet hätte. Aber das Land um Gottesgnad stand in hoher Gunst des Himmels, es empfing den strahlenden Sonnenschein wie auf flacher Schüssel. Franziska war eine flinke

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Alpenländer-Bote
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Page 15 of 16
Date: 29.10.1933
Physical description: 16
, sondern hat auch eine spezifische Wirkung bei rheumatischen Leiden und Er kältungskrankheiten. Befragen Sie Ihren Arzt» er wird Ihnen Aspirin verordnen. Aspirin-Tabletten in Original packung „Bayer" (flache Schachtel mit rotweißroter und grüner Banderole) sind in allen Apotheken erhältlich. *60K Gute Bücher. Verlag «Ars saera" Joses Müller. München 13, Friedrich straße 18: Liebe Göste. Bon Franziska Boesmiller. 48 Seiten Text und 8 Kupfertiefdruckbilder. In Büttenumschlag RM. 1.40, Franken 1.75. — Ein Buch der Gastfreundschaft

im schön sten innerlichsten Sinne: der herzlichen, hilfsbereiten Bezie hung von Mensch zu Mensch. Nicht das egoistische Versen ken in die Einsamkeit des eigenen Ich macht das Leben reicher, sondern das Mitteilen an andere, das Bereitsein für andere, das Schenken und Beschenkenlassen. „Es gibt im Grunde keine andere Heimat als die der Liebe", sagt Franziska Boesmiller. Je größer die Aufgeschlosienheit der Seele für Menschen oder auch Dinge, um so mehr können sie ihr zur Heimat

werden. Nichts ist dem Menschen unserer Zeit, die viele heimatlos gemacht hat, nötiger als die Fähigkeit, eine innere Heimat zu finden. Feinfühlig, voll verstehender Güte zeigt Franziska Boesmiller in ihrem Buche Wege dahin auf. Es ist ein feines, echt frauliches Buch der Lebenskunst, die die Verfasserin nicht „lehrt", sondern voll Herzenswärme aufleuchten läßt. Gott und die Welt. Ein Büchlein vom innerllchen Leben mit Gott inmitten der Welt. Von P. Emmanuel Heufel- öer 0. S. B. 32 S. Text, 8 Kupfertiefdruckbilder. Bütten

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 21.04.1944
Physical description: 4
. Es war kein leichter Kampf, der erste stige Angriff dauerte drei. Tage und ei Nächte, in ch^uen ich nicht aus den eidern kam. Endlich brachte eine 'Stun- einige Klarheit. Franziska erkannte ch und beglückte mich durch ein frohes ifstrahlen ihres Blickes ins Bewußt- n. Aber gleich drauf zogen Sorgfalten e Stirn zufanunen. ' „ ... »Hab ich viel inGer Schul versäumt?' !gt« sie bang. M ' ,®ar nichts', neigte ich mich über sie. „Wir warten alle auf dich, bis du wie der gesund bist.' »Ich glaube, wir sind, übers Berget

! Und Sie habe da eine Me dizin, die der Franziska gut tan hat. und ob Sie nicht nach 'meinem Büble auch sehe wollte?' Das muntere Schneiderbüble.- den Gott fried., hatte -ich gern. ich. packte die cklte Kakaobüchse, in der ich meinen Tagesbe darf an Chinin verwahrte, und ging mit dem Oefele. Cs war dasselbe Bild wie bei Franziska.-und die Sache nahm den selben Verlauf wie bei ihr. Die Anfälle wechselten mit Zeiten der. Fieberfreiheit; wenn man schon glaubte, die Krankheit vertrieben zu haben, so kam sie zurück, minder

, aber es han-^ bette sich für mich darum, auszuhalten und nicht zu versagen, diese Wochen hin durch, in denen mir keine Nacht mehr als zwei oder drei Stunden'Schlaf brachte, Eines war es. was mich stützte. Keiner von all den anderen Kranken hatte den Unfinn begangen, im Fieberlee zu baden, und so glaubte ich mir tröstend zuredeix zu dürfen, dah Franziska wohl vielleicht auch ohne Bad befallen worden wäre, urch das entlastete mich ein wenig von meinem Schuldgefühl. Als es Franziska schon so gut ging

heran. „Ja. Grigor'. sagte Franziska freund lich. „i'bin recht krank gwefe.' Der Grusiner lallte etwas in seiner Sprache, und mjr schien, noch mühsamer als sonst. Er verstand das Deutsche wohl einigermaßen.aber er sprach es nicht. „Nein, nun geht's mir wieder besser. Das war der Herr Lehrer, der mir gholfe hat. Und du könnst dich auch recht schön bei ihm bedanke.' Er sah mich zuerst mißtrauisch und finster an. Aber dann zog mit dem Be greifen ein Lichtschein von innen über die Stirn und die Äugen

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Books
Year:
[1934]
Bozner Jahrbuch für Geschichte, Kultur und Kunst ; 5. 1931/1934
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Page 264 of 323
Author: Mayr, Karl M. [Hrsg.] / Hrsg. Dr. Karl M. Mayr
Place: Bozen
Publisher: Vogelweider
Physical description: 310 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: <br />Hoeniger, Karl Theodor: ¬Das¬ älteste Bozner Ratsprotokoll v. J. 1469 / von Karl Theodor Hoeniger. - 1934<br />Staffler, Richard: ¬Die¬ Wasserleegen in der Bozner Gegend : ein Beitrag zur Geschichte der etschländischen Wirtschaftsverfassung / von Richard Staffler. - 1934<br />Wohlgemuth, Karl: Selbstbiographie / von Karl Wohlgemuth. - 1934<br />Schwarz, Aloisia: ¬Ein¬ Ehrenbuch der Bozner Mädchenschule aus den Jahren 1817 bis 1838 / von Schw. Aloisia Schwarz. - 1934<br />Oschinsky, Dorothea: ¬Das¬ Urbar der St.-Jakobskirche in Gardena von 1487 / von Thea Oschinsky. - 1934<br />Mayr, Karl Maria: Vorgeschichtliche Miszellen / von Karl M. Mayr. - 1934
Location mark: D II Z 193/5 (6. Expl.) ; D II Z 193/5 (5. Expl.) ; D II Z 193/5 (4. Expl.) ; D II Z 193/5 (3. Expl.) ; D II Z 193/5 (2. Expl.) ; D II Z 193/5 (1. Expl.) ; II Z 193/5
Intern ID: 219181
. Hofmann (Hofman) Rosa 199; Theres 358. Höller Aloisia 318, 568, 969, 992, 158(3, 2062, 2087; Franziska 1587; Maria 44; Theresia 1196. Holzer Katharina 390, 1081, 1671, 2151. Holzknecht Anna 911; Franziska 446, 723, 1142,1723; Julia 638; Maria 126, Ò01. v. Hörmann (Hormann) Josepha 391, 668, 1080, 1672, 2152; Magdalena 337, 993, 1588, 2063, 2205. Hosp Aloisia 1212, 1259, 1800, 1813; Antonia 1769, 1785. Huber Anna 2181; Franziska 669, 1082, 2180; Katharina 807; Theres 534. Hiibner Anna 1204, 1246. Huck

Anna 224. Hueber Theres 195. I Indermauer Anna 282, 1517, 1992; Karolina 807; Mathilde 781. v. Ingram Franziska (Freiin) 1209, 1248, 1799. Innerebner Anna 1016, 2088; Elisabeth 1518. Insam Elisabeth 1111; Katharina 447, 724, 1143, 1724; Maria 122, 845, 1400. J Jaitaer Anna 160, 177, 866, 1433. Jakob Anna 1399. Jayer (Jayr) Maria 265, 912, 1496. Jehli Anna 205, 232. Jeneli Theres 215, 230. Jöchler Maria 142. Jordan Anna 359, 1083, 1673, 2153. K V. Kager Franziska 201, 881; Johanna 283, 932, 1519

(Kießer) Anna 117, 1408; Katha rina 124, 844; Maria 416, 1113, 1696, 2174; Theres 915, 933, 1520, 1995; Ursula 392, 670, 1084, 1674, 2155, 2233. Kinig Franziska 284, 934, 1521, 1996; Josepha 809; Julie 362, 1046, 1634, 2117, 2220; Karolina 502, 782; Maria 298, 546, 951, 1547, 2016, 2042; Theres 611. Kinker Franziska 758, 783. Kinsele Aloisia 1020, 1611, 2092, 2209, 2215; Augusta 971, 1564, 2043. Knoflach Anna 415, 702, 1114, 1697, 2184; Eleonore 1458, 1923; Fran ziska 639; Katharina 299, 547, 952

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Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 18.04.1944
Physical description: 4
. daß ich im Dunkeln nach seiner Hand tastete und sie stumm drückte. Da» verschwundene Dorf Vor Dobers Haus in der Toreinfahrt stand Franziska mit einem jungen Mann. Es war ein baumlanger, schlanker, bild hübscher Mensch in einer der malerischen Kaukafüstrachten mit Röhrenftiefeln, zweigeschwänztem Rockmantel mit den aufgenähten Patronentaschen und bunten Stickereien, eine verwegene Pelzmütze auf dem Kopf. ' „Da scl)au. der Grigorl' sagte Dober, „daß du dich auch wieder einnml sehe läßn Wo hascht

dich wieder rumtriebe?' Der lange Kerl legte die Arme kreuz weise über die Brust und verneigte sich dreimal vor Dober, aber keineswegs unterwürfig, sondern bei aller Ehrerbie tung mit einem stolzen Anstand. Ich be wunderte dieses sichere Körpergefühl, das ihm ermöglichte, sich einem anderen un- terzuordnen. ohne der eigenen Würde et was zu vergeben. „Ja, Vater', warf Franziska ein, „und er hat mir auch wieder zwei Luchs felle und einen Suslik bracht.' Grigor lachte glucksend und schlug mit der Hand auf den Kolben

wir uns noch für eine halbe Stund unter's Vordach, und du bringscht uns noch ei Flasch Vier. Franziska!' Es war eine erstaunlich milde Nacht, der Mond kam mir mindestens doppelt, so gross vor als sonst irgendwo auf der Welt, soweit ich sie bisher gesehen hatte. Geruch unbekannter Blüten war in der Luft. Franziska kam aus dem Dunkel des dahinterliegenden Zimmers ins Mondlicht wie eine freundliche Silberfee. Sie stellte die Flasche und Gläser uns hin. „Nun. Franziska', sagte Dober. als sie zögernd stehen blieb

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