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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 20
Date: 05.11.1910
Physical description: 20
oder mit anderen guten Eigenschaften begabten Mädchen, mit denen ihn einmal die, einmal der hatte zu einem Pärchen zusammenschweißen wollen, war von seinem sorgfältig erwägenden Verstand ein Häkchen gefunden worden. Jetzt durste sich der nicht mehr mucksen, längst war er von der Leidenschaft zum Schweigen verdonnert worden. Wissen tat er's freilich ganz genau, der superkluge Niezufrieden, daß er eine törichtere Wahl kaum hätte treffen können. Franziska Hollberg war ein Konglomerat just all' der Eigenschaften

; ist der erreicht, heißt's biegen oder brechen. Den Verstand hatte die Leidenschaft bei Robert zum Schweigen bringen können -- seinen Stolz zu beugen, war sie nicht imstande, und der hatte ihn endlich zu einem entschlossenen: Entweder — oder! angestachelt. Er war in die Residenz gefahren und hatte seine Werbung noch einmal wiederholt. Diesmal war es Franziska nicht gelungen, den Fluß seiner Rede zu unterbrechen, oder in andere Bahnen zu lenken — sie hatte anhören müssen, was Max zu sagen entschlossen

, war cs sein Erstes, sich an den Schreibtisch zu setzen und mit den bewegendsten Worten, die ein Menschenherz finden kann, an Franziska zu schreiben, ihr zu wiederholen, was er ihr bei seinem Besuch gesagt hatte. Jetzt fragte er nicht einmal mehr nach ihrem Ja oder Nein — er erklärte ihr, daß er sie am zweitnächsten Tag auf der seiner Besitzung zunächst gelegenen Station erwarte, um sie als ferne Braut seiner Mutter zuzuführen. Ihr Nichtkommen betrachte er als die Ablehnung seiner Werbung. Das war vorausgegangen

werden," hatte sie ihn tiefbewegt gewarnt. Aber sie hatte nicht recht! Nur Neigung zu ihm konnte ja Franziska bewegen, die Seine zu werden. Auf alles, was ihr lieb war, mußte sie verzichten durch ihre Heirat, die laute, bunte Geselligkeit, ihr eigenstes Lebenselement, mußte sie mit dem stillen einförmigen Leben auf seinem entlegenen Landgut vertauschen, statt wie bisher ihre Tage in süßem Nichstun zu verbringen, hieß es fortan rüstig in der Hauswirtschaft nach dem Rechten zu sehen. Solche Opfer bringt man nur einem geliebten

Mann. Un glücklich — ? O nein, nein — an der Seite der ihn liebenden Frau konnte nur das Glück für ihn zu finden sein! Erleichtert atmete er auf, als sein Denken bis zu dieser Schluß folgerung gekommen war. Gleich darauf jedoch umklammerte eine neue Marter sein Gehirn. Würde Franziska auch kommen? Würde sie —? Gewiß, ja, ja, sie kam — ihre Blicke, ihre Händedrücke, ihre halben Geständnisse konnten nicht Trug gewesen sein. Gottlob! — Da brauste es endlich heran, das schnaubende Ungetüm

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 19.09.1938
Physical description: 4
Nr. 101 „Tiroler Grenzbote" Seite 3 kilm in der mächtigen ßcrgmclt Tirols Deutfcher Menfch in Deutfchcr Lanöfchaft Die Gefchichte der „Frau Si*ta" — Erlebnisreiche Filmarbeit — Ein Vekenmnis zum echten HeimatfÜm Franziska Kinz in der Titelrolle des Ufa-Films „Frau Sixta", einem schicksalsvotten Spiel aus den Tiroler Bergen. und mühsam geerntet wird, drunten in Tirol, in den Oetztaler Alpen, stand in der Mitte des vorigen Jahrhunderts ein großer Posthof. Da kamen die vierspännigen Postkutschen

U c i c k y in szenierten Werk leben die Tiroler Menschen auf ihre ureigenste Art, die unwandelbar mit der grandiosen Natur verbunden ist und von ihr die treibenden Impulse empfängt. Mit der Hauvt- darstellerin Franziska K i n z haben sich — denken wir nur an den Mitautor Max Mell, den Kamera meister Hans Schneeberger, an Eduard Köck und viele andere mehr — Künstler und Menschen zu gemeinsamer Arbeit gefunden, die im Tirolischen als ihrer Heimat verwurzelt sind und denen es selbstverständliche Herzenssache

war, ein unver fälschtes wahres Bild ihres schönen Landes und feiner Menschen zu zeichnen. Außerdem sieht man in tragenden Rollen des Spiels Gustav Fröhlich und Ilse Werner. €in Pofthof in Öen Bergen ... Drunten im Süden unseres Vaterlandes, wo sich der mächtige Wall der Alpen erhebt und die schneebedeckten Berge himmelwärts zeigen, wo der Boden steinig und seine Frucht spärlich ist Landschaft wie sie der neue Ufa-Film „Frau Sixta" (Produktion Peter Ostermayr) zeigt. Rechts Franziska Kinz in der großen

Schluß szene des Werkes. In der Mitte Gustav Fröhlich am Bergsee. Links der Pofthof in den Bergen, in dem der Film spielt. Phot. Ufa-Krix ( 3 ), Ufa-Hämmerer (1) Franzieha Kinz erzählt: Franziska Kinz ist eine prächtige Frau Sixta. Eine große Freude war es für sie, diese Rolle spielen zu dürfen, eine doppelt große Freude, da der Film gerade zur Zeit der Schicksalswende Oesterreichs gedreht wurde. Begeistert erzählt sie von den großen und schönen Tagen: Die erste und strahlendste Sonnwendfeier

zwischen »Ir 11 ' ««- „«s Fröhlich, die Träger mer als Tochter der Frau istxra uno vrunav Frog»ey aie> www», der Mann zwischen Mutter und Tochter. — Unten: Franziska Kinz, Ilse Werner und Gustav " :üger der Hauptrollen. Frau Sixtas Tochter kehrt aus der Gtädt heim Unabhängig von Menschenhand wachsen alle Formen — dort droben, wo nur mehr zarte Gräser Nahrung finden — die, harte Winter ab gerungen, Erdreich wieder verschütten — Stein um Stein muß der Almer in den kurzen Som mern aus den Weiden tragen, um genügend Fut ter

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 19 of 20
Date: 08.10.1938
Physical description: 20
Film ln Oer michtigen ßer groelt Tlrole Deutfcher Menfch m Deutfcher Lanöfchaft Die Gefchichte der „Frau 8ixta" — Erlebnisreiche Filmarbcit — Ein Bekenntnis zum echten Heimatfilm Franziska Mn; in der Titelrolle des Ufa-Fiims „Frau Sixta' einem schicksalsvollen Spiel aus den Tiroler Bergen. und mühsam geerntet wird, drunten in Tirol, in den Oetztaler Alpen, stand in der Mitte des vorigen Jahrhunderts ein großer Posthof. Da kamen die vierspännigen Postkutschen tagaus, tag ein von Norden

Menschen auf ihre ureigenste Art, die unwandelbar mit der ? grandiosen Natur verbunden ist und von ihr die reibenden Impulse empfängt. Mit der Hauvt- darstcllcrin Franziska K i n z haben sich — denken wir nur an den Mitautor Max Mell, den Kamera- mrister Hans Cchncebcrgcr, an Eduard Köck und viele andere mehr — Künstler und Menschen zu gemeinsamer Arbeit gefunden, die im Tirolischen als ihrer Heimat verwurzelt sind und denen es selbstverständliche Herzenssache war, ein unver fälschtes wahres Bild

ihres schönen Landes und seiner Menschen zu zeichnen. Außerdem sieht man m tragenden Rollen des Spiels Gustav Fröhlich und Ilse Werner. Ein Poftho? in den Bergen ... Drunten im Süden unseres Vaterlandes, wo sich der mächtige Wall der Alpen erhebt und die schneebedeckten Berge himmelwärts zeigen, wo der Boden steinig und seine Frucht spärlich ist Landschaft wie sie der neue Ufa-Film „Frau Sixta" (Produktion Peter Oftermayr) zeigt. Rechts Franziska Kinz in der großen Schlusi- fzene des Werkes. In der Mitte

Gustav Fröhlich am Bergfee. Links der Posthof in den Bergen, in dem der Film spielt. Phot. Ufa-Krix (3), Ufa-Hämmerer (1) Franzteha Kinz erzählt: Franziska Kinz ist eine prächtige Frau Sixta. Eine große Freude war es für sie, diese Rolle spielen zu dürfen, eine doppelt große Freude, da der Film gerade zur Zeit der Schicksalswende Oesterreichs gedreht wurde. Begeistert erzählt sie von den großen und schönen Tagen: Die erste und strahlendste Sonnwendfeier des befreiten Landes! Roch hallt es wider

erlebt! stellt und der Wildbach neidet ihm den Grund auf dem er steht. Die Almrose breitet einen brennend leuchten den Teppich über die Welt — wo die letzten Star ken kämpfen müssen — dort oben wird es ewig einsam bleiben — denn auch nur der Mensch be sonderer Artung kann Not als Adel leben. Zwei Szenen aus dem Ufa-Film „Frau Sixta" Oben: Ilse Werner als Tochter der Frau Sixta und Gustav Fröhlich als Major Markus, der Mann zwischen Mutter und Tochter. — Unten: Franziska Kinz, Ilse Werner und Gustav

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 23.05.1940
Physical description: 4
" passiert hatte, zielten die Deutschen Im Stadel auf der Tenne donnern vier Schlegel. Großvater wartet schon; er hat den Schimmel ins Joch gespannt, um die Körner in die Mühle zu fahren, und Franziska, die älteste von den Drischelpocherinnen, will Strohseile flechten: für die erste Heumahd, dann auch für die Gerste und den Hafer, falls er zu kurz geraten sollte, und endlich für die Hocken, wenn sie, wie Iochem immer sagte, wie breitgeschürzte Frauenleiber gediehen. Jetzt kommt auch die Mutter

in die Scheuer, um nach dem Rechten zu sehen. Für eine Weile setzt der Tennendonner aus. Großvater sagt: Ob er wohl bei uns ist, der Iochem? Den zehnten Tag schläft er schon. Ich kann's noch immer nicht glauben. Er stochert, als müßte es so sein, mit der Krücke im Drusch herum; die Mutter, halb noch den Mund zu einer Ermunte rung aufgetan, macht sich an ihrem Schürzensaum zu schaffen, und während Franziska ein Korn zwischen die Zähne legt und es zerbeißt, drehen ihre Schwestern, von denen die jüngste sech

er noch, der Iochem, sagt die jüngste von den Schwestern, und die andere, die mit den zwei dicken Zöpfen, sagt: Cr hat mir ein Kräutlein versprochen, das gegen Unglück m Haus und Scheuer schützt. Der Großvater nickt; und während er mit der einen Hand den Krückstock quer über den Schoß legt und mit der anderen über sein schneeweißes Haar streicht, sagt er: 's ist mir fast, als wäre etwas vom Gehänge heruntergerieselt. Franziska zermalmt ein zweites Korn zwischen den Zähnen. Du solltest nicht träumen, Großvater

Franziska und klettert, drei Sprossen auf ein mal nehmend, die Leiter herunter. 's ist nicht die Möglichkeit, sag' ich, wiederholt der alte Hiero nymus und stapft von dem einen auf das andere Bein, bis seine Füße ganz in Stroh verwickelt sind. Ich sag' ja — Er sagt es nicht mehr; denn Franziska, die auf den Stempel gesehen hat, schließt für eine Weile die Augen, und dabei fällt das strahlende Leuchten aus ihrem Gesicht, wohl etwa, wie der Tag seine Helle verliert, wenn die Sonne hinter eine Wolke tritt

, als das Gebälk im Gehänge ganz kurz aufjankt und jäh wie ein Donner mit Prall und Prasseln auf die Tenne stürzt. Sechs.Menschen können das Geschehens noch nicht fassen, eine Staubwolke hüllt sie ein, da sagt die Mutter, als spräche, hinter dem Schleier der Staubwolke, der Tote selbst: Eins noch, vergeht es nicht! Im Gehänge, just über der Tenne, ist ein Haspel los . . . Franziska bekreuzigt sich, die anderen tun es auch, dann geht der alte Hieronymus, und bald weiß das ganze Dorf von einem Brief; dem Brief

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 02.05.1932
Physical description: 8
bekanntlich auf die Kommunisten 57, die Sozialdemokraten 93, die Staatspartei 2, das Zentrum 67, die Deutsch-Hannoveraner 1, die Christlichsozialen 2, die Deutsche Volkspartei 2, die Deutschnationalen 31 und aus die Nationalsozialisten 162 Abgeordnete. von der roten Laterne wisse er „absolut" nichts. B. wurde dieser falschen Zeugenaussage wegen zu sechs Wochen schweren Kerkers verurteilt. Die Strafe hat er bereits verbüßt. B. hatte ausgesagt, daß er von Jakob P. und seiner Frau Franziska

nicht nur dazu verleitet wurde, die rote Laterne aufzuhängen, sondern daß ihn dieses Paar dann auch noch zur falschen Zeugenaussage verführt habe. Er sei dem Ehepaar leider auch vor Gericht zu Willen gewesen — und so sei es zu seiner Verfehlung gekommen. Nun wurden Jakob und Franziska P. angeklagt. Die erste Verhandlung vor dem Innsbrucker Landesgericht fand knapp vor Weihnachten 1931 statt und mußte zwecks Einver- natflne mehrerer Zeugen und Zeuginnen vertagt werden. Bei der neuerlichen Verhandlung wurde dann Jakob

P. verurteilt. Seine Frau Franziska P. war damals nicht er schienen — und so wurde denn das Verfahren gegen sie zwecks separater Verhandlung ausgeschieden. Der schuldig erkannte und verurteilte P. rekurrierte gegen das Inns brucker Landesgerichtsurteil. Der Oberste Gerichtshof in Wien hat aber das Urteil inzwischen bestätigt —es ist also rechtskräftig geworden. Gestern fand ein weiterer Akt — aber nicht der letzte dieses „FaschingHsPieles" — vor dem Innsbrucker Landes gericht statt. Frau Franziska P. mußte

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Bozner Tagblatt
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Page 5 of 6
Date: 20.04.1944
Physical description: 6
. wie sehr ich darauf brannte, diesen merkwür digen See kennenzulernen, denn ein paar Tage nachher fragte sie: „Wolle wir heut^ einmal zum F'iebersee fahre?' Ich war einverstanden. Wir zogen unsere Fahr räder aus dem Schuppen und machten sie fertig. Hier fuhr nuin viel auf Rä der», und auch für mich hatte ich eines gefunden. Grigor stand im Hof herum, sah, eine Weile zu und verschwand dann. Als wir aufsitzen,, wollten, kam er auf -seinem struppigen. Gaul angetrabt. „Was'willst du?' fragt« Franziska. Er lallte

seiner Geißel immer auf mich, ab, und Franziska führte uns über einen „Willst da folge?' fuhr ihn Franziska schmalen Pfad' auf dem Damm eines an. „Wenn du net daheimbleibst, so überfluteten Kanals. „Wenn wir die kommt der Schwarz Reiter.' Landzunge erreichen, so kommen wir bis Da verzerrte sich Grigors hübsches Ge- an den See', sagte sie. Wir drangen sicht in tierhafter 2lngst. Er glitt aus dem/weiter vor und kamen richtig auf feste- Sattel. hob bittend die Hände. „Gey nur^ren Boden, Hakenförmig krümmte

-fich die^ ' beschwichtigte Franziska, und der lange Landzunge - in ein zauberhaft bläuliches. Kerl schlich, lein Pferd am Zügel nE'kristallklares Wasser. „Das ist-doch wun- zerrend. aus dem Hof. derbar'. rief ich begeistert, „da mutz ich „Was'ist das mit-dem Schwarzen Rei- baden!' und holte die tückisch versteckte ter?' fragte ich als wir nebeneinander Badehose aus der Werkzeugtasche, unter 'den Baumkronen an der Straße ' Franziska klatschte vergnügt in die hinfuhren. .Hände

ich. mährend wir bare Haß auf die Russe. Manche sage nebeneinander schwammen, „daß dieses gar, daß die Mutter vom'Griaor. die von Wasser eine Gefahr sein soll.' * heile Bolschewik! erschlage morde ifrfjt. „Ach was, Gefahr', lachte Franziska, sei Schwester gwese lei soll.' , „schön i's.' ^ , Wir kamen an Dobers Feldern, vor- Erfrischt und beglückt krochen wir in über. Er stand auf dem Erntewagen und bl« Kleider und traten den Rückweg an. winkte uns von seiner Höhe zu: „Wo- lieber den schmalen Damm

, den wir ae- hin?' kommen waren, leckten von links, und „Bißle gradaus!'- rief Franziska zu- rechts dünne Wasserzungen. „Scl-aue Sie rück, nnb. ionn letzte sie zu mir hinzu: nur', meinte Franziska, „wie rasch das «Er läh's nit gern.-daß wir zum See Waller steige tut.' fahre.' Mit nassen Schuhen kamen wir auf Es war. wie-Franziska gesagt hatte, die Straße und kletterten wieder auf Ms wir dem See näher kamen, begann unsere Räder. Am Weidenbusch, von dem der Sumpf. Die Straße verschwand im wir losfuhren, fiel

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Lienzer Zeitung
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Page 22 of 24
Date: 08.11.1902
Physical description: 24
zu dem Gatten, der alles aufbot, ihr zu gefallen, sie für sich einzunehmen, nicht das richtige sei, sie härmte sich darum ab, ihre Wangen erbleichten, aber ein heißeres Gefühl für ihn zog nicht in ihr Herz. Tante Veronika hatte dafür einen scharfen Blick. „Kind,' sagte sie einst, „Dn bist so kalt gegen Leo! Ist er nicht ein vortreff licher, feinfühliger Mann?' „Ja, bei Gott, Tante Veronika!' So nannte Franziska sie jetzt auch. „Warum liebst Du ihn nicht?' Franziska wurde blutrot, umfaßte die treue Seele

Veronika an ihm ein verdäch tiges Hüsteln. Sie erschrak, aber sie sagte Franziska nichts davon. Zum Winter mußte ein Arzt konsultiert werden. Dieser zuckte die Achseln und sagte: „Sie müssen fort, an die Rivisra, Verehrter, bald!' Leo lächelte gezwungen und blickte Franziska fragend an. „Gewiß,' sagte diese, „lieber Mann, wenn es der Arzt will! Gewiß, ich behüte die Kinder, und der treue Jakob muß Dich begleiten!' „In Gottes Namen denn!' entschied der Präsident resigniert. „Wann, Herr Doktor?' „Heute

, morgen; je eher, desto besser!' „Gut, morgen denn!' Den Urlaub erhielt der Kranke sogleich, die Koffer wurden ge packt, nnd — fort ging's nach einem harten Abschied, der selbst Franziska auf ganz ungewöhnliche Art und Weise erregte. » » Es war Weihnacht herangekommen. Die Entfernung von ihrem Gatten hatte Franziska ungewöhn lich elegisch gestimmt. Das trotzige Herz war weicher geworden nnd ein Gefühl überkam das junge Weib, als wenn ihr Leo doch mehr wäre, als ein Versorger. Tante Veronika empfand

des Rates an sie, der ihr einen tiefen Einblick in das Herz des Bruders gestattete, wie es unsäglich litt unter den Schmerzen unveränderter, heißer Liebe. „Laß es aber Fränzchen nicht wissen,' bat er darin, „für sie habe ich nur Segenswünsche, und ihre Zukunft soll sonnenhell sein; im Tode noch will ich für sie sorgen, will ich nicht aushören, sie zu lieben!' Auf diesen Bries baute Tantchen ihren Plan: Franziska mußte ihn finden, mußte ihn lesen, und wenn noch ein Mittel wirken konnte, diesen Fels

sprudeln zu machen, so mußte es dies sein! Und Franziska fand das Schreiben, las es und griff nach ihrem Herzen. Liebe erweckt Gegenliebe! Sie sah das Walten ihres Gatten jetzt in einem ganz andern Lichte, und im Herzen regte sich ein Gefühl der Bewunderung, das Wohl nahe an Liebe reichte. Nachdenklich schritt sie zwischen den plaudernden Kindern dem Weihnachtsbazar zu; sie überlegte eben, ob ihr Platz nicht richtiger an der Seite ihres krauken Gatten sei. Sie hatten kaum den Saal betreten, Albrecht

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 07.11.1935
Physical description: 6
— ungellebl! Auch die Echtheit darf nicht übertrieben werden! In einem Londoner Filmatelier wartete man kürzlich vergebens ans Harry Gordon Cummings, der engagiert war, die Nolle eines Trunkenboldes zu spielen. Man suchte, schimpfte, telephoniert Harry war weg. Spät kam die Aufklärung: Harry saß bezw. lag Zu Schillers Gebv r dtag am 10. November. SS Me SllWtlllll 'vkizze von Hans Henning Frhr. Grote. . Franziska von Hohenheim fuhr erschrocken von >hrem Stickrahmen empor. Unbeherrscht, wie in alten Zeiten

, Zornesfalten auf der Stirn, betrat Karl Eugen das Gemach. Cr polterte los: „Ist das Zucht? Ist das Sitte?' Er zog ein Bündel Papiere aus der Tasche; große und kleine Zettel, .mit krausen Buchstaben bedeckt, ilatterten über den Tisch.' Franziska ergriff einen davon, las erstaunt und purpurn stieg es in ihre Wangen: „An Franziska! Elysische Gefühle drän ge» des Herzens Saiten zu Gesängen, ein teurer Name weckte sie!' Ein wenig verwirrt, ver ständnislos blickte die ehemalige Baronin von Leutrum zu dem Herzog

von Württemberg auf. Karl Eugen lachte dröhnend, seine gute Laune war zurückgekehrt. Zärtlich haschte der Mann nach den blonden Haaren der Geliebten, strich sie behutsam: „Du brauchst darum kein schlechtes Ge wissen zu haben, Franzel. Auf einen dummen Hungen ist der Herzog von Württemberg noch nicht eifersüchtig!' »Also ein Karlsschüler', riet Franziska und las weiter; sollen unsere Tranen, nie versiegen, zum Himmel sollen ewig unsere Wünsche fliegen, Franziska wollen wir ein ganzes Leben weih nl Ein Lächeln

überflog das schöne Gesicht: „Er schreibt anmutig und wohlerzogen, Dein Knabe', lobte die Frau, „sieh, selbst. Dichter ziehst Du aus Deiner Schule heran!' „Der Teufel soll alle Federfuchser holen! grollte Karl. „Dichter? Und in Deutschland? Da für taugen wir nicht und sollen es lieber den Franzosen überlassen. Meine Karlsschule ist nicht für solche Firlefanzereien da — Menschen soll sie erziehen!' „Sind Dichter nicht vor allem auch Menschen? fragte Franziska lächelnd. Sie hatte die Papiere

an sich genommen, ohne daß der Herzog es bemerkt hätte. Er redete sich weiter in Zorn und erging sich in weitschweifigen Erörterungen über die Zwecke und Ziele seines Gnstitutes. Franziska aber las in den Versen des unbekannten Schülers. Ein seltsam innerlicher Zug kam in die Augen der schönen Frau. „Ich will Deinen Sünder einmal kennen lernen', bat sie jetzt. „Das kann sofort geschehen', gab Karl Eugen zurück. „Die Jungens sind gerade beim Essen. Ich werde Dir den Jnkuipanten vorführen lassen.' Am Arme

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Alpenländer-Bote
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Page 13 of 16
Date: 21.11.1926
Physical description: 16
aber drei Jahre brav fein. Berüchtigte Stoffhausierer. Ein mehrere Tage dauernder Prozeß fand letzte Woche gegen 10 Händler und Händlerin nen vor dem Schöffengericht statt. Es sind dies die 24jäh- rige Franziska Grünauer, den 27jährigen Johann Grünauer, die 29jährige Berta Hauser, den 32jährigen Heinrich Feder spiel? sämtliche aus Innsbruck, den 32jährigen Josef und den 24iährigen Rudolf Grünauer aus K a r r e s, den 31jäh- rigen Ferdinand Pofer, den 32jährigen Korbflechter Franz Forst, den 32jährigen

zurück mit der Begründung, er gebe den Viehhändlern den Stoff nicht um diesen „billigen" Preis, da sie ohnedies da mit wieder Handel treiben würden. Wenn jedoch der Bauer den Stoff um 150 8 wolle, könne er ihn haben. Mei stens ließen sich dann die Leute durch die künstlich erweckte Kauflust zum Einkauf verleiten. Bald daraus verschwan den Stoffhändler und Vieheinkäufer. Beim Einkauf gingen sie ebenfalls unehrlich vor. Berta Hauser und Franziska Grünauer z. B. erschienen am 19. September 1925

im Ge. mischtwarengeschäfte der Maria Kehler in K l L st e r I e a. Arlberg und ersuchten sie um die kreditweise Ueber- lassung von Waren. Die Frau verkaufte ihnen verschiedene Kleidungsstücke im Werte von über 600 8, wobei die Bei den eine Anzahlung von 20 8 leisteten. Ihren Zahlungs versprechungen kamen sie nicht nach und verschwanden. Franziska und Johann Grünauer bezogen am 6. Juni 1924 von der Firma Stainer und Batfcher in Wien Waren im Werte von über 3000 8, wobei sie ein gefälschtes Emp fehlungsschreiben

. Die Hauptführer der Bande, die auch die schweren Betrügereien in Wien an den Stofflieferanten verübt hatten, wurden verurteilt wie folgt: Franziska Grüncmer zu 2V, Jahre, Johann Grünauer zu 2 Jahre, Berta Hauser zu 17 Monate und Johann Kuen zu 15 Mo nate. Josef Grünauer. der zumeist den Viehhändler ge spielt hatte und wohl der meist belastete war, erhielt 14 Monate schweren Kerker; Rudolf Grünauer 6 Monate, Ferdinand Proser 3 Monate, Heinrich Federspiel 6 Mo nate, Franz Forst 6 Monate, Wilhelm Falger vier

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 24.04.1944
Physical description: 4
und zu Rad durch die Ebene kreuz und quer -und-lief das ganze Wallgebirge ab. Franziska sah mich erstaunt und gekränkt an. wenn ich ihren Wunsch, mich zu begleiten, barsch abwies. Sie konnte es sich nicht erklären, daß die Uebung, die im vorigen Jahr selbstver ständlich war. heuer nicht -sollte gelten dürfen. Aber ihre Nähe beglückte mich nicht mehr, sie brachte mir keine Freude, sondern nur Oual und Verwirrung. In diesem einen Jahr war aus dem halben ^Kind fast schon ein richtiges Mädel „ge- . worden

hatten. Franziska..aber kam aus..der letzten Bank durch den Gang'geradenwegs auf mich los. stellt« sich vor meinen Tisch hin, und ich erfuhr aus ihrer Ansprache, daß heute der Jahrestag des ersten Unter richtes war. den ich den Kindern gegeben hatte, und daß sie mir den Dank meiner kleinen Sck-ulgemeinde ' auszusprechen habe. Ich mußte mich erst sammeln, ehe ich antworten konnte. Franziskas Anblick verwirrte mich, und ich ärgerte mich zu gleich über meine Gedankenlosigkeit. „Liebe Kinder*, sagte ich ' endlich

, und eine andere Welt gibt es ja nicht für euch. Das ein zige Zeugnis, das ich euch allen mitein ander ausstellen will. ist. daß ihr mir in diesem Jahr weit mehr Freude als Ver druß gemacht habt. Und nun geht heim, ich gebe euch de» heutigen Tag frei.' Sie stürmten jubelnd dqoon. und nur Franziska blieb bei mir zurück. „Nun, Franziska*, lagt- ich. „und da mit ist ja auch wohl deine Schulzeit zu Ende* ' Ich hatte Franziska dabei nicht ange sehen. aber da lange keine Antwort kam, mußte ich ihr doch meinen Blick zuwen

feierlich ein geholt und ins Gemeindehaus geleitet, wo man mir zu Ehren ein Festmahl ge rüstet hafte. Es gab Bier. Obstwein und den Wein, der auf dem sonnigsten Stück des Siidbanges «unterhalb des Mittwochs wuchs. Wir nannten die Strecke den- Rhejngau. und es war nur ein engbe grenzter Fleck, an dem neben Dober nur noch zwei oder drei Siedler Anteil hat ten. Der Wein war feurig genug, und ich trank, aufgewühlt wie ich war. wohl etwas mehr, als mir gut tat. » Als Franziska. ,üm Nachmittag

mit ihrer. Geige die ihr der Schneider Oefele gebaut hatte, zum' Unterricht. kam, da, war ich wenig aufgelegt. Musik zu be treiben. Nach kurzer Zeit legte ich meine Geige fort. „Weiht du. Franziska*, sagte ich. „und jetzt werde ich . auch dir wohl bald Sie sagen müssen.' , Cs war eine Grausamkeit von mir, und ich war mit Bewußtsein grausam, ich litt, und ich wollte auch, sie leiden laffen. Ich sah sogleich, daß es mir restlos geglückt war. „Warum?' fragte sie zit-- ternd. „Weil du kein Kind mehr

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 19.04.1944
Physical description: 4
, nun war es wie Arbeit in iungfräulicher Erde. Franziska faß mit. auf einer der Hinteren Bänke unter den älteren Kindern. Ihre Augen waren groß und tief auf mich gerichtet, und ich sah manchmal ein Leuchten darin. Ich zwang mich, ins Allgemeine hinzuwir ken. aber immer wieder kehrte ich zu die len Augen zurück. wenn ich wissen wollt«. ob ich etwas recht klar und farbig vor die Kinder ausgebaut hatte. Oft stand der lange Grigor am offenen Fenster, als wolle er am Unterricht teil nehmen. „Komm herein', rief

ich ihn an, „und fetz dich mit auf die Schulbankl' Da sah er mich immer böse an. tauch? te unter die Fensterbrüstung und tief ge duckt davon. Er war wieder einige Zeit verschwunden gewesen, niemand wußte, wo er sich aufhielt, dann kam er plötzlich wieder zum Borschein. strolchte im Dorf herum und trat dann unangemeldet bei dem oder jenem Bauern ein, um an den Mahlzeiten teilzunehmen. Seine Wohnung hatte er bei Kraus, dem Gemeindeälte- sten. „Er ifcht net recht im Kopf', sagte Franziska, »wir nenne ihn Grigor

. aber er heißt gar net so. er heißt eigentlich Minghi Gori oder so irgenwie. Er ist ein Grusiner.' Mann konnte, wenn man ihn so fe dernd und straff daherkommen sah. glau ben. daß er ein junger Ritter sei. Aber nachdem mir Franziska gesagt hatte, daß er ein armer Narr sei. konnte ich an der schmalen, etwas fliehenden Stirn und dem unruhigen Geflacker des Blickes die Anzeichen feines Schwachsinns nicht über sehen. ^ „Er ischt auch so was wie ein Ritter', bestätigte Franziska. „Die Leut sage, aus fürstliche

und drei Brüder vom Grigor er schlage. Der Grigor sicht dabeigwese und drüber iicht ihm der Verstand wirr gwor de. Vielleicht ist er von Haus aus net recht klar gwese. sind dann ischt der Gri- gor ins Dorf komme, halb verhungert... mr habe ihn halt aufgenomme... und setzt lebt er manchmal bei uns und dann ischt er wieder lang fort in dene Berg... Ja. Franziska wußte eine ganze Men ge solcher Geschichten, die sich hier her um abgespielt hatten, keine Märchen deutscher Kinderstuben, sondern grausiges

und konnten nicht io ohne weiteres ersetzt werden. „Zeig dem Herrn Lehrer, was es bei uns zuiehe gibt', befahl Dober und gab damit Franziska Urlaub von der Feld arbeit. Wir gingen die braven, festen Straßen und Sträßchen und die Feldwege zwi schen Mais und Tabak, Lzirse und Lein. Es gedieh hier auch allerhand, was man in dieser Höhe nicht erwartet hätte. Aber das Land um Gottesgnad stand in hoher Gunst des Himmels, es empfing den strahlenden Sonnenschein wie auf flacher Schüssel. Franziska war eine flinke

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 21.04.1944
Physical description: 4
. Es war kein leichter Kampf, der erste stige Angriff dauerte drei. Tage und ei Nächte, in ch^uen ich nicht aus den eidern kam. Endlich brachte eine 'Stun- einige Klarheit. Franziska erkannte ch und beglückte mich durch ein frohes ifstrahlen ihres Blickes ins Bewußt- n. Aber gleich drauf zogen Sorgfalten e Stirn zufanunen. ' „ ... »Hab ich viel inGer Schul versäumt?' !gt« sie bang. M ' ,®ar nichts', neigte ich mich über sie. „Wir warten alle auf dich, bis du wie der gesund bist.' »Ich glaube, wir sind, übers Berget

! Und Sie habe da eine Me dizin, die der Franziska gut tan hat. und ob Sie nicht nach 'meinem Büble auch sehe wollte?' Das muntere Schneiderbüble.- den Gott fried., hatte -ich gern. ich. packte die cklte Kakaobüchse, in der ich meinen Tagesbe darf an Chinin verwahrte, und ging mit dem Oefele. Cs war dasselbe Bild wie bei Franziska.-und die Sache nahm den selben Verlauf wie bei ihr. Die Anfälle wechselten mit Zeiten der. Fieberfreiheit; wenn man schon glaubte, die Krankheit vertrieben zu haben, so kam sie zurück, minder

, aber es han-^ bette sich für mich darum, auszuhalten und nicht zu versagen, diese Wochen hin durch, in denen mir keine Nacht mehr als zwei oder drei Stunden'Schlaf brachte, Eines war es. was mich stützte. Keiner von all den anderen Kranken hatte den Unfinn begangen, im Fieberlee zu baden, und so glaubte ich mir tröstend zuredeix zu dürfen, dah Franziska wohl vielleicht auch ohne Bad befallen worden wäre, urch das entlastete mich ein wenig von meinem Schuldgefühl. Als es Franziska schon so gut ging

heran. „Ja. Grigor'. sagte Franziska freund lich. „i'bin recht krank gwefe.' Der Grusiner lallte etwas in seiner Sprache, und mjr schien, noch mühsamer als sonst. Er verstand das Deutsche wohl einigermaßen.aber er sprach es nicht. „Nein, nun geht's mir wieder besser. Das war der Herr Lehrer, der mir gholfe hat. Und du könnst dich auch recht schön bei ihm bedanke.' Er sah mich zuerst mißtrauisch und finster an. Aber dann zog mit dem Be greifen ein Lichtschein von innen über die Stirn und die Äugen

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Bozner Tagblatt
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Date: 18.03.1944
Physical description: 6
Chung und Kung. zwei chinesische Freunde, hatten lange Jahre in San Franziska gearbeitet und sich ein hübsches kleines Vermögen erworben, das sie an eine chinesische Bank In Schanghai über wissen hatten, denn es war für sie be schlossene Sache, nach ihrer asiatischen Heimat zurückzukehren. Leider war aber ein solches Unternehmen mit. Kosten ver bunden und unnütze-Geldausgaben sucht ein Chinese möglichst zu vermeiden. Viele ihrer Landsleute hatten daher die Reise in die Heimat in besonders hierfür

zu müssen. Lange dachten sie nach, bis man- dann, nach etlichen Tagen, zwei zerlumpte, schmierige Chinesen in einem Boot im Hafen nach dem Kai der Star Linie an geln sehen konnte... Von der See her schob' sich gerade ein Koloß cn den Kai heran, der Dampfer, der in regelmäßiger Fahrt zwischen San Franziska und Schanghäi hin und her pendelte. Im Trubel der Ankunft und bei dem Höllentempo, das sogleich beim Lö schen der Ladung vorgelegt wurde, achtete niemand daraUf. daß sich das Boot mit den angelnden

, stutzte der Patronlllenführer plötzlich. War dqs nicht ein menschlicher Kopf gewesen, den er über dem ersten Rettungsboot auf der Backbordseite gesehen hatte? Wahrhaftig, das Segeltuch, das über dos Boot ge spannt war. bewegte sich und gleich dar auf tauchre der Kopf eines Chinesen auf. Nun stürzten sich auf ein Zeichen des Sergeanten die drei Polizisten auf das Boot, schlugen die Plane zurück und hol ten mit festem Griff die beiden zitternden Chinesen heraus. „San Franziska' „San Franziska

bestätigte. „Wißt ihr Burschen nicht, daß die Ein reise nach USA. für euch verboten -ist?1 „Uns nix verboten', verteidigten sich die merkwürdigen Pastagiere mit impo nierender Frechheit. „Wer da ist. ist da! Diele, viele Chinesen in Amerika. Alle Arbeit. Brot und.Geld. Wir ganz arm darum nach San Franziska.' . „Das könnte euch so passen!' brummte der Sergeant. ^In drei Tagen gehts auf demselben Schiff zurück nach Schanghai, verstanden?' Die beiden Gelben schnatterten wie ver rückt darauf los; sie seien

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