6,112 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1930/29_06_1930/AZ_1930_06_29_7_object_1861586.png
Page 7 of 8
Date: 29.06.1930
Physical description: 8
Sonntag, den >. Juni 1930 .Alpen-Zellung' S«It«7 Franziska Munkacz Das Mädchen mit den drei Müllern Einem Roman aus der Wirklichkeit nacherzählt von Ernst Heller. Drei Städte streiten sich um den Ruhm, Ge burtsort des großen Peter Paul Rubens zu sein, sieben gar beanspruchen Homer für sich: doch Franziska Munkacz. die junge Ungarin, ist die einzige, die drei Mütter ihr eigen nennen tonnte. Bis zu ihrem zwanzigsten Lebensjahr war Franziska gewohnt gewesen, Terez Munkacz, die Frau

, die sie mit mütterlicher Liebe erzigen und betreut hatte, als ihre Mutter zu betrachten. Nie war auch nur der geringste Ziveisel am nahen verwandtschaftlichen Verhältnis in ihr aufgetaucht. Doch auf dem Sterbebette gestand kacz, dem Mädchen mit den beißen Müttern, auch in die Zeitungen, und der dritte Teil dieses abenteuerlichen Romans aus der Wirklichkeit begann. Denn eines Tages erhielt Franziska den Brief eines Rechtsanwaltes im tschechoslowakisch ge wordenen Eperies. Darin las die aus allen Wölken Stürzende

, daß dort eine dritte Terez Munkacz, geboren in Felsö-Visö, lebte, die Franziska als ihr Kind bezeichnete. Alle An gaben der Frau stimmten, soweit das junge Mädchen sie nachprüfen konnte. Terez Mun kacz, die Slowakin, wollte ihr Kind vor über zwanzig Jahren, als sie in Not mar, einer Namensschwester gegegen haben. Franziska, der Vereinsamten, hätte es nur recht sein können, eine sorgende Seele zu fin den; doch sie glaubte, das Schicksal fordere zu viel von ihr, wen sie jetzt eine Dritte als Mutter dürfte

sich die „Treubesorgte' täuschen, denn die Anerkennung der Mutterschaft könnte für Fran ziska den Verlust des Erbes bedeuten, das ihr demnach vvn Terez Munkacz. der Brasilianerin, nnter falschen Voraussetzungen vermacht wurde. Das Gericht soll den schwierigen Fall ent scheiden. Terez Munkacz. die Slowakin, glaubt ihre Angaben beweisen und ihre bedeutend weniger glückliche Tochter bald in die Arme schließen zu können Ob die Entscheidung des Gerichts, mag sie ausfallen, wie sie will, dem Abenteuer der armen Franziska

endlich ein Ende setzt, ist freilich noch ungewiß. Denn wo bleibt die vierte Terez Munkacz, der doch von einer der beiden Namensschwestern, der Brasi lianerin oder der Slawakin, ein Kind über geben worden sein muß, wo bleibt die zweite Franziska Munkacz? chr die alte ^rau, weder chr Mann, noch sie se^en «„erkennen sollte. Ueberdies schien der Schritt wirkliche Eltern Au^sen. sie wollte ^ angeblichen Mutter nicht nur von der Liebe das Madchen als kleines Kind angenomm Kinde, sondern hauptsächlich

1
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1908/21_12_1908/TIRVO_1908_12_21_4_object_7595902.png
Page 4 of 12
Date: 21.12.1908
Physical description: 12
Kiiie HililSbllllktl Hlllisdtsitztriil m Hem Miimlielln SDuMillite. Seit dem 9. Dezember beschäftigte ein sen sationeller Meineidsprozeß die Oeffentlichkeit in München. Und zwar nicht deshalb, weil eine Jnnsbruckerin, die Private Franziska Sch Wen ning er, Hausbesitzerin und Geschäftsinhaberin in P r a d l, im Prozesse mit eine Hauptrolle inne hat, sondern weil ihre Bekanntschaft, eine hoch angesehene Persönlichkeit, eine Kapazität in der Kunstwelt, die Franziska Schwenninger

wurde. Dr. Büttner ist kgl. preußischer Professor, herzoglich koburgischer, ge heimer Hofrat, Lehrer an der kgl. Akademie der bildenden Künste und Inhaber verschiedener hoher Orden. Durch seine Heirat gelangte er in den Besitz eines bedeutenden Vermögens und spielte durch dieses, wie durch seine Stellung in der Gesellschaft eine große Rolle. Die Anschuldigung gegen Dr. Büttner geht nun dahin, daß er seine Vertraute, die 35jährige Privatiere Franziska Schwenninger, die als Angeklagte neben ihm Platz

1907 gegen Dr. Büttner eine Klage auf 10.000 Mark Entschädigung an, mit der Be gründung, daß seine Ehefrau von Dr. Büttner verführt und durch die Schwangerschaft und Ent bindung gesundheitlich geschädigt worden sei. Im Prozeßverfahren bestritt Dr. Büttner, Frau Ja glowitz je gekannt zu haben oder mit dem angeb lichen Maler Josä Ferenzi, auch Franz Roth genannt, identisch zu sein und bezog sich zum Beweis für die Wahrheit seiner Behauptung auf fallenderweise auf die Privatiere Franziska Schwenninger

2
Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/20_04_1944/BZLZ_1944_04_20_5_object_2102793.png
Page 5 of 6
Date: 20.04.1944
Physical description: 6
. wie sehr ich darauf brannte, diesen merkwür digen See kennenzulernen, denn ein paar Tage nachher fragte sie: „Wolle wir heut^ einmal zum F'iebersee fahre?' Ich war einverstanden. Wir zogen unsere Fahr räder aus dem Schuppen und machten sie fertig. Hier fuhr nuin viel auf Rä der», und auch für mich hatte ich eines gefunden. Grigor stand im Hof herum, sah, eine Weile zu und verschwand dann. Als wir aufsitzen,, wollten, kam er auf -seinem struppigen. Gaul angetrabt. „Was'willst du?' fragt« Franziska. Er lallte

seiner Geißel immer auf mich, ab, und Franziska führte uns über einen „Willst da folge?' fuhr ihn Franziska schmalen Pfad' auf dem Damm eines an. „Wenn du net daheimbleibst, so überfluteten Kanals. „Wenn wir die kommt der Schwarz Reiter.' Landzunge erreichen, so kommen wir bis Da verzerrte sich Grigors hübsches Ge- an den See', sagte sie. Wir drangen sicht in tierhafter 2lngst. Er glitt aus dem/weiter vor und kamen richtig auf feste- Sattel. hob bittend die Hände. „Gey nur^ren Boden, Hakenförmig krümmte

-fich die^ ' beschwichtigte Franziska, und der lange Landzunge - in ein zauberhaft bläuliches. Kerl schlich, lein Pferd am Zügel nE'kristallklares Wasser. „Das ist-doch wun- zerrend. aus dem Hof. derbar'. rief ich begeistert, „da mutz ich „Was'ist das mit-dem Schwarzen Rei- baden!' und holte die tückisch versteckte ter?' fragte ich als wir nebeneinander Badehose aus der Werkzeugtasche, unter 'den Baumkronen an der Straße ' Franziska klatschte vergnügt in die hinfuhren. .Hände

ich. mährend wir bare Haß auf die Russe. Manche sage nebeneinander schwammen, „daß dieses gar, daß die Mutter vom'Griaor. die von Wasser eine Gefahr sein soll.' * heile Bolschewik! erschlage morde ifrfjt. „Ach was, Gefahr', lachte Franziska, sei Schwester gwese lei soll.' , „schön i's.' ^ , Wir kamen an Dobers Feldern, vor- Erfrischt und beglückt krochen wir in über. Er stand auf dem Erntewagen und bl« Kleider und traten den Rückweg an. winkte uns von seiner Höhe zu: „Wo- lieber den schmalen Damm

, den wir ae- hin?' kommen waren, leckten von links, und „Bißle gradaus!'- rief Franziska zu- rechts dünne Wasserzungen. „Scl-aue Sie rück, nnb. ionn letzte sie zu mir hinzu: nur', meinte Franziska, „wie rasch das «Er läh's nit gern.-daß wir zum See Waller steige tut.' fahre.' Mit nassen Schuhen kamen wir auf Es war. wie-Franziska gesagt hatte, die Straße und kletterten wieder auf Ms wir dem See näher kamen, begann unsere Räder. Am Weidenbusch, von dem der Sumpf. Die Straße verschwand im wir losfuhren, fiel

3
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1937/13_06_1937/ALABO_1937_06_13_8_object_8277720.png
Page 8 of 16
Date: 13.06.1937
Physical description: 16
Salzburger Dichterin In Hüttfchlag starb, wie die „Salzburger Chronik" berichtet, am 1. Juni die Bauernmagd und Dichterin Fran ziska Huttegger. Der Name dürste dem einen oder anderen bekannt sein,' die Person selbst wohl niemandem außer der Bevölkerung ihrer Heimatgemeinde und darüber hinaus vielleicht noch den Bewohnern des Großarler Ta les. Die große Oeffentlichkeit kennt sie kaum. Und doch war sie zweifellos ein Mensch, der einige Wertung ver dient. Franziska Huttegger — wir gestehen offen

, nicht einmal ihr genaues Alter zu kennen; aber sie stand noch in den besten Jahren — war immer krank, seit sie die Volksschule ihrer Gemeinde in Hüttfchlag besuchte. Dies hinderte sie nicht, aus dem Vorderaschaugute, wo sie über dies noch eine kranke Bäuerin zu betreuen hatte, als Magd zu dienen. Als Bauernmagd ist sie nunmehr gestor ben. Und dennoch war Franziska Huttegger zweifellos eine mit wahrhaftem Talent begabte Dichterin. Sie fühlte sich auch als solche. Sie fühlte in sich eine wirkliche dichte rische Sendung

, nämlich das Innenleben des heimischen bäuerlichen Dienstboten zu schildern in all feinen Licht- und Schattenseiten. Man sott an solchen Vorposten tieferer menschlicher Kultur niemals achtlos vorübergehen, denn Menschen solcher Art vermitteln uns die tieferen Bezie hungen zum wirklichen Volkstum, das die Literaten alle samt nur mehr vom Hörensagen oder aus verschwommener Erinnerung kennen. Franziska Huttegger betrieb die Poesie nur im Nebenamt; denn hauptsächlich war sie ja Bauerndirn, die tagsüber

" „auch" einmal durchgejagt hat. Als kleine Probe ihres Schaffens drucken wir nachstehend ein Gedicht ab, das Franziska Huttegger im „Salzburger Bauernbundkalender 1932" veröffentlicht hat: Das Edelweiß Du Silberblume, schlicht und schön, so scheu und weltverloren, die Sonne und die lichten Höhn, hast du zur Heimat dir erkoren. Mit deinen Sternen wundervoll, ein Himmelskind mit jedem Zoll zierst du die fchauervollsten Klüfte: Edelweiß, du Edelreis, du reines Lieb der reinen Lüfte. Dich küßt das erste Morgenlicht

4
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/08_04_1897/BZZ_1897_04_08_2_object_384888.png
Page 2 of 4
Date: 08.04.1897
Physical description: 4
, gemacht, die mit mehreren Damen zu sammen für eine Freundin einen kostbaren Teppich zur sil bernen Hochzeit gearbeitet und dabei den Beistand der geschick ten Musterzeichnerin in Anspruch genommen hatte. FranziSka sehen uud lieben war für den leicht entzünd lichen Referendar dasselbe gewesen; so leicht aber sein Herz sonst von Blume zu Blume geflattert war. hier fühlte er sich dauernd gefesselt, vielleicht weil er auf eine ihm sonst unge wohnte Spödigkeit stieß, da FranziSka seine Aufmerksamkeiten

haben, sondern auch ein schönes, großes Haus in der Stadt, prachtvoll eingerichtet, eine elegante Equipage, betreßte Diener, eine Loge im Theater und immer offene Tafel für die erlesenste Gesellschaft. Wir machen Rei sen, wir —' „Möchten Sie vielleicht so gütig sein, mir anzugeben, auf welchen Grund Sie alle diese herrlichen ZukunftSgebäude aufführen?' fragte FranziSka und warf dem armen Referen dar aus ihren grünlich schillernden Augen einen Blick zu, der wie ein kaltes Sturzbad auf den lustig Phantasierenden wirkte

herabstürzt. „Gründung,' lachte FranziSka und sah wegwerfend auf Ortler. „Was denken Sie, Herr Röhricht, zu solchen bedenk lichen Dingen giebt Herr Ortler sich nicht her.' „Habe ich auch gar nicht nöthig,' entgegneteAlbert, sich in die Brust weisend. „Wenn der Onkel mir einmal seine Praxis überläßt, da bin ich ein geachteter Mann.' In demselben wird zunächst des Hinscheidend des Protektor- Stellvertreters des Vereines vom Rothen Kreuz, des Herrn Erz herzogs Heinrich, gedacht, dann der Uebernahme des Amlcz

14 Min. MondeSaufgang: g Uhr. 15 Min. Früh. MondeSuntergang: 12 Uhr 36 Min. Nachts Katholiken: DionysimuS. Prote stanten: Apollonia. „Ja wenn I' warf FranziSka dazwi'cken. „Und dann kommt es auch noch sehr daraus an, ob Du im Stande bist, sie so fortzuführen, wie Justizrath Friebe.' bemerkte Röhricht und eS drückte sich in seinem Ton wie in seiner Miene ein starker Zweifel an dieser Eigenschaft feines Freundes aus. „Oho! Warum sollte ich baö nicht können ?' fuhr Ortler auf, dem es sehr unangenehm

war, in Gegenwart seiner Ge liebten so auffällig bemängelt zu werden. „Ich weiß, daß ich nicht weuiger leisten werde wie der Onkel.' „Warum nimmt er Sie denn nicht jetzt schon als seinen Gesellschaster? - eS giebt dergleichen doch bei den Anwälte» auch,' unterbrach ihn FranziSka. Ortler zuckte die Achseln und war ehrlich genug zu ge stehen : „Ich glaube kaum, daß er bei Lebzeiten sich dazu herbeiläßt.' „Ha, ha,' lachte Röhricht, „da kannst Du mir leid thun, mein armer Zunge!' und FranziSka fügte hinzu

6
Newspapers & Magazines
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1931/22_10_1931/AZ_1931_10_22_5_object_1855688.png
Page 5 of 8
Date: 22.10.1931
Physical description: 8
Donnerstag. d«n W. Okiober 1SU e ^ «à « . ^Msilungen «ßer ^rve?v,siwng gvZtoi'dsn Aus Herrsching am Aminersee (Bayern) stemmt die Trauerkunde. daß am 2V. ds. dort Franziska Baronin v. Fuchs-Nordhoff von langem Leiden durch einen sanften Tod er löst wurde. An ihrer Bahre trauern deren Sohn Felix Baron v. Fuchs-Nordhoff und Gemahlin. « Die Ellmenreichs bildeten ein kleines Thea- -iergefchlecht für sich. Der Bühnenstammoater war der aus dem Elsaß stammende Baßbuffo Aoh. Bapt. Ellmenreich

. der im Jahre 17SS an das Berliner Nationaltheater verpflichte! wurde. Seine Gattin war eine beriihmte Altistin und der Sohn dieses Künstlerpaares ward nach einer bewegten Bühnenlaufbahn schließlich Regisseur an der Kroll'schen Bühne lin Berlin: er war der Vater von Franziska lEllmenreich, deren vor ihr bereits verstorbene jGeschmister Louis, Auguste und August und Heren nächste Verwandte Erna lind Ella in deutschen Buhnenlanden ebenfalls eine Rolle spielten. Die hervorragendste aus diesem Theatergeschlecht

wurde Franziska Ellmenreich. In Schwerin am 33. Januar 1847 geboren, hat sie als ein echtes und rechtes Theaterkind die Bühne betreten. Sie erhielt ihre erste Ausbildung durch ihren Vater, den berühmten Schauspieler A. Ellmenreich. durch K. Devrient und Karl Sonntag. Sie debütierte 14jährig am Hoftheater in Meiningen, kam dann über das Hoftheater in Kassel nach Hannover und bekleidete dort mehrere Jahre als Nachfolgerin von Marie Seebach das ganze Fach der jugendlichen Heroinen und Salonheldinnen

, war ein Jahr unter Friedrich Haases Direk tion in Leipzig tätig und nahm von 1875 ab unter Pollinis Leitung an einer glänzenden Epoche des Hamburger Stadttheaters teil. In jene Zeit, im April 1877, fällt ihr erstes Auftreten in Berlin, und zwar in Shakespeares „Wintermärchen' im damaligen National theater. Charlotte Wolter, welche die Her- mione spielen sollte, war erkrankt und mutig sprang die bis dahin in Verlin unbekannte Franziska Ellmenreich für die gefeierte Wolter ein. Wer Mut hat. gewinnt

: sie gewann das Spiel und die Sympathie des Berliner Publi- ZSr! tums, das sich aus den ersten Kreisen zusam mensetzte: auch Kaiser Wilhelm l. wohnte die ser interessanten Vorstellung bei. Nach einem dreijährigen Wirken am Dres dener Hostheatre gab die Künstlerin zunächst nur noch Gastspiele. Franziska Ellmenreich war sine Berühmtheit geworden. Sie ver dankte ihre Erfolge der Vornehmheit ihrer Er scheinung, ihrem von Geist und Wärme erfüll ten Darstellungsstil sowie dem Wohlkang ihres Organs. Franziska

7
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1886/20_03_1886/MEZ_1886_03_20_9_object_662011.png
Page 9 of 16
Date: 20.03.1886
Physical description: 16
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 34 vom 20. März 1886. Vas Gastspiel Franziska Mmevreichs. Die verflossene Woche brachte uns daS Gast spiel der k. sachsischen Hofschauspielerin Franziska Amenreich, welchem der intelligente Theil der Meraner einheimischen Bevölkerung, sowie die Cnrgesellschaft mit lebhafter Spannung, mit be sonderem Interesse entgegensah. „Fedora'. „die Schulreiterin'. „Der Wiederspenstlgen Zähm ung«, „Die Erzählungen der Königin von Na varra', die Stücke

, in welchen wir die Künstlerin als Trägerin der Hauptrollen be grüßten, gaben FranziSka Ellmenreich Gelegen heit uns mit der Skala der Leidenschaft und Empfindung eben sogut wie mit der Athmosphäre scharfen Verstandes und geistvoller Intrigue be sann zu machen. Wir haben bereits einmal ausführlich von „Fedora' gesprochen und müssen uns daher auf die Beurtheilung der Leistungen der Künstlerin in den zwei letztgenannten Stücken beschränken. Diesen größeren Aufgaben reihte Frau Ellmenreich, offenbar

um sich auch von der heiteren Seite zu zeigen, noch ein kleines Lustspiel: „Die Schulreiterin' an. Franziska Ellmenreich verfügt über eine ungewöhnlich günst ige Bühnenerscheinung; ihre imponirende Gestalt ist biegsam und schmiegsam, die Form ihres Kopfes rein und edel, das Auge feurig, fähig, zuweilen förmlich Blitze zu versenden. Ueber die Bewegungen der Schauspielerin läßt sich auf einer so kleinen, räumlich ganz ungenügenden Bühne, wie Meran sie ausweist, kaum richtig urtheilen ; die Künstlerin kann ihr Wesen

, erklärt zu haben. »Ebenso vorsichtig müssen wir das Organ und die Redeweise der Gastin beurtheilen. Hier macht sich die geringe Aku stik des Saales unangenehm geltend, hier wird si fühlbar, daß FranziSka Ellmenreich, welche m den letzten Jahren häufig Gastspieltouren unternahm, nicht daran gewöhnt sein kann, gleich ven ^stabil an einer großen Bühne wirkenden Künstlerinnen, den Raum, in welchem sie ihre vnmmen-Mittel entfaltet, genau zu kennen, diesem jede Nuance anzupassen und der Wirkung sicher

selbst ^ glücklich Küchlerschast Franziska Ellmenreich S MckUch hervor. Sie versügt über eine starke Gl« Mkrast und findet viele, höchstwulMSSvoUe Momente. Wenn wir auf die Einzelheiten Leistungen eingehen, so müssen wir Ui dc zähmten Widerspenstigen zumeist die Darst l lung der herbur, trotzigen, zornig A^den tharma des ersten AkteS. sowie d,e weiche, uev entwürdige Hingebung derselben im letzten . bewundern. Hier fand die Künstlerin wahrhB schmelzende, herzerquickende Töne. Die Ans? ch an die Schwester Bianca

8
Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/19_04_1944/BZLZ_1944_04_19_3_object_2102779.png
Page 3 of 4
Date: 19.04.1944
Physical description: 4
, nun war es wie Arbeit in iungfräulicher Erde. Franziska faß mit. auf einer der Hinteren Bänke unter den älteren Kindern. Ihre Augen waren groß und tief auf mich gerichtet, und ich sah manchmal ein Leuchten darin. Ich zwang mich, ins Allgemeine hinzuwir ken. aber immer wieder kehrte ich zu die len Augen zurück. wenn ich wissen wollt«. ob ich etwas recht klar und farbig vor die Kinder ausgebaut hatte. Oft stand der lange Grigor am offenen Fenster, als wolle er am Unterricht teil nehmen. „Komm herein', rief

ich ihn an, „und fetz dich mit auf die Schulbankl' Da sah er mich immer böse an. tauch? te unter die Fensterbrüstung und tief ge duckt davon. Er war wieder einige Zeit verschwunden gewesen, niemand wußte, wo er sich aufhielt, dann kam er plötzlich wieder zum Borschein. strolchte im Dorf herum und trat dann unangemeldet bei dem oder jenem Bauern ein, um an den Mahlzeiten teilzunehmen. Seine Wohnung hatte er bei Kraus, dem Gemeindeälte- sten. „Er ifcht net recht im Kopf', sagte Franziska, »wir nenne ihn Grigor

. aber er heißt gar net so. er heißt eigentlich Minghi Gori oder so irgenwie. Er ist ein Grusiner.' Mann konnte, wenn man ihn so fe dernd und straff daherkommen sah. glau ben. daß er ein junger Ritter sei. Aber nachdem mir Franziska gesagt hatte, daß er ein armer Narr sei. konnte ich an der schmalen, etwas fliehenden Stirn und dem unruhigen Geflacker des Blickes die Anzeichen feines Schwachsinns nicht über sehen. ^ „Er ischt auch so was wie ein Ritter', bestätigte Franziska. „Die Leut sage, aus fürstliche

und drei Brüder vom Grigor er schlage. Der Grigor sicht dabeigwese und drüber iicht ihm der Verstand wirr gwor de. Vielleicht ist er von Haus aus net recht klar gwese. sind dann ischt der Gri- gor ins Dorf komme, halb verhungert... mr habe ihn halt aufgenomme... und setzt lebt er manchmal bei uns und dann ischt er wieder lang fort in dene Berg... Ja. Franziska wußte eine ganze Men ge solcher Geschichten, die sich hier her um abgespielt hatten, keine Märchen deutscher Kinderstuben, sondern grausiges

und konnten nicht io ohne weiteres ersetzt werden. „Zeig dem Herrn Lehrer, was es bei uns zuiehe gibt', befahl Dober und gab damit Franziska Urlaub von der Feld arbeit. Wir gingen die braven, festen Straßen und Sträßchen und die Feldwege zwi schen Mais und Tabak, Lzirse und Lein. Es gedieh hier auch allerhand, was man in dieser Höhe nicht erwartet hätte. Aber das Land um Gottesgnad stand in hoher Gunst des Himmels, es empfing den strahlenden Sonnenschein wie auf flacher Schüssel. Franziska war eine flinke

9
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/04_05_1897/BZZ_1897_05_04_2_object_384529.png
Page 2 of 4
Date: 04.05.1897
Physical description: 4
und geduldig an, wie ein Wk Erbschaft. Kriminal-Romon von Ludwig Habicht. 28 Der Techniker wird sie wohl in diesen Anschauungen immer mehr bestärken,' sagte Erika leichthin. „Ach, mit dem kommt sie gar nicht zusammen. Sie hat Herrn Ortler mehrmals nach ihm gefragt, der gab aber immer ausweichende Antworten, so daß man leicht merken konnte, daß dem Herrn Justus Röhricht an unse rer Gesellschaft nicht viel gelegen sei. Franziska war. deshalb gar nicht mehr gut auf ihn zu sprechen.' „Und Sie sind wirklich

auf der Spur; helfen Sie uns, daß wir sie überführen.' „Wie kann ich das?' „Indem Sie Franziska Berggold überwachen, indem Sie —' Regiment, zu dem ein neuer Oberst, und nicht wie ein Parlament, dem ein ihm fremder Ministerpräsident ver setzt wird. Die Eim und Halban lieferten prompte Arbeit. Einladungen zur Hostafel und andere kleine Gefälligkei ten halfen nach. Schon zu Weihnachten 1895 waren die jungtschechischen Führer, die kurz vorher noch in der „Zeit' die Nothwendigkeit eines demokratischen

.' „Es ist ja nicht möglich, so schlecht kann Franziska nicht sein!' jammerte Antonie. „Und doch —' „Darf ich aus Sie rechnen?' flüsterte Erika, deren feines Ohr draußen am» Schloß ein Geräusch vernommen zu haben glaubte. „Bedenken Sie, es gilt die Rettung eines Schuldlosen von einer schimpflichen Anklage, — es gilt —' „Ich will,' unterbrach sie, ihre Hand fest drückend, Antonie und nabm in größtmöglichster Entfernung von dem jungen Mädchen Platz; deun auch sie hatte jetzt ge hört, daß die Thür des Vorsaals vermittelst

eines Drü ckers geöffnet wurde. Das konnte nur Franziska sein. Sie hatte schon draußen durch Frau Weiler erfah ren, daß eine junge Dame sie zu sprechen wünsche und bereits , einige Zeit im Zimmer aus sie warte. Hastig und einen forschenden, mißtmüischen Blick auf die Freundin und Erika werfend, trat sie ein, schien jedoch ruhiger zu werden, als sie bte recht gleichgiltig da sißen fah. Erika stände auf und nannte ihren Namen ; denn es hatte ihr und ihren Verbündeten nicht rathsäm erschie nen

denn auch nicht umhin, hinzuzufügen: „Das Fräulein war eine Freundin der ermordeten Lydia Haberkern,' und nun fuhr Franziska auf: „Warum sagst Du mir das? Du weißt, daß ich von der gräßlichen Geschichte nichts hören kann!' Zu Erika gewendet, fügte sie immer noch heftig, aber doch wie entschuldigend' hinzu: „Ich habe schon gar viel darunter gelitten.' „Verzeihen Sie,' sagte diese, „der Zufall hat mich zu Ihnen geführt, ich würde Sie mit Meinem Besuch gar nicht behelliget haben, wenn ich gewußt hätte, zu wem

10
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1897/05_05_1897/BZZ_1897_05_05_2_object_384550.png
Page 2 of 4
Date: 05.05.1897
Physical description: 4
Landtagsabgcordneter Dr. Reininger, Bürgermeister Schindler von Asch und andere. !Le EMM. Kriininal-Nomon von Ludwig Habichl. 29 „Wir alle,' erwiederte Erika, ohne sich bestimmt auszulassen, wenn sie unter „alle' verstand. „Wer sollte es denn sonst gethan haben? Wer hatte den Nutzen von der schaurigen Thal? Hätte Lydias Vetter, Jusws Röhricht —' „O, der konnte ja nichts davon wissen.' unterbrach hier Franziska ziemlich unbedacht die Sprecherin, und diese nickte: „Das wollte ich ja eben sagen. Röhricht steht außer

mit, daß die Polen und Jungtschechen dem Antrage sympathisch gegenüberstehen. Die Haupt punkte des Antrages sind nachstehende: din hervor und schilderte im Eifer der Auseinandersetzung alle Vorgänge vom Vermissen Lydias bis zu ihrer Auf findung mit einer Lebhaftigkeit und Anschaulichkeit, daß den Zuhörern ganz bange wurde. Antonie zerfloß in Thränen, Franziska würde aber todtenbleich und starrte mit verglasten Augen vor sich hin. „Hören Sie aus! Ich kann es nicht mehr ertragen!' keuchte sie, mühsam nach Athem

ringend. Gleichzeitig griff sie in die Tasche, um ein stark parsumirtes Ta schentuch hervorzuziehen und sich damit die Stirn zu trocknen, auf der große Perlen kalten Schweißes standen. Dabei fiel ihr etwas mit einem leisen Klirren wie Metall aus der Tasche und zu Boden. Antonie bückte sich danach, nun aber kam plötzlich Leben in die bis dahin starre Franziska. Sie stürzte sich auf die Freundin, entriß ihr das entfallene mit einer Heftigkeit, die in gar keinem Verhältnis zu den unbe- deutenen Vorfall

stand, und verbarg den kleinen Gegen stand schleunig wieder. Erikas scharfes Auge hatte ihn trotzdem erblickt und erkannt. Es bedürfte ihrer ganzen Selbstbeherrschung, um ihren Schreck und ihre Erschütterung zu verbergen, und es wäre ihr dies vielleicht doch nicht gelungen, wenn Franziska nicht so vollauf mit sich selbst beschäftigt ge wesen wäre. Mehrere Minuten verstrichen im Schweigen; dann nahm Erika wieder das Wort: „Verzeihen Sie, ich habe mich von meinen Gefühlen nun doch übermannen lassen

und mich und Sie mit aufgeregt. Zudem ist es spät geworden, und ich mutz mich beeilen, daß ich nach Wiesenburg zurüksahre. Ich komme nächstens wieder, und wir berathen das Weitere.' „Ich weiß nicht, ich glaube nicht, daß ich Ihnen das machen kann,' erwiederte Franziska, die auf dem Tische liegenden Zeichnungen mit dem Rücken der Hand zurückschiebend, als ob sie deren Berührung scheue. „Ueberlegen Sie sich das,' erwiederte freundlich und jetzt wieder gleichmüthig Erika. „Die Sache eilt nicht. Mr Krug. Auf der Straße

14
Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/21_04_1944/BZLZ_1944_04_21_3_object_2102802.png
Page 3 of 4
Date: 21.04.1944
Physical description: 4
. Es war kein leichter Kampf, der erste stige Angriff dauerte drei. Tage und ei Nächte, in ch^uen ich nicht aus den eidern kam. Endlich brachte eine 'Stun- einige Klarheit. Franziska erkannte ch und beglückte mich durch ein frohes ifstrahlen ihres Blickes ins Bewußt- n. Aber gleich drauf zogen Sorgfalten e Stirn zufanunen. ' „ ... »Hab ich viel inGer Schul versäumt?' !gt« sie bang. M ' ,®ar nichts', neigte ich mich über sie. „Wir warten alle auf dich, bis du wie der gesund bist.' »Ich glaube, wir sind, übers Berget

! Und Sie habe da eine Me dizin, die der Franziska gut tan hat. und ob Sie nicht nach 'meinem Büble auch sehe wollte?' Das muntere Schneiderbüble.- den Gott fried., hatte -ich gern. ich. packte die cklte Kakaobüchse, in der ich meinen Tagesbe darf an Chinin verwahrte, und ging mit dem Oefele. Cs war dasselbe Bild wie bei Franziska.-und die Sache nahm den selben Verlauf wie bei ihr. Die Anfälle wechselten mit Zeiten der. Fieberfreiheit; wenn man schon glaubte, die Krankheit vertrieben zu haben, so kam sie zurück, minder

, aber es han-^ bette sich für mich darum, auszuhalten und nicht zu versagen, diese Wochen hin durch, in denen mir keine Nacht mehr als zwei oder drei Stunden'Schlaf brachte, Eines war es. was mich stützte. Keiner von all den anderen Kranken hatte den Unfinn begangen, im Fieberlee zu baden, und so glaubte ich mir tröstend zuredeix zu dürfen, dah Franziska wohl vielleicht auch ohne Bad befallen worden wäre, urch das entlastete mich ein wenig von meinem Schuldgefühl. Als es Franziska schon so gut ging

heran. „Ja. Grigor'. sagte Franziska freund lich. „i'bin recht krank gwefe.' Der Grusiner lallte etwas in seiner Sprache, und mjr schien, noch mühsamer als sonst. Er verstand das Deutsche wohl einigermaßen.aber er sprach es nicht. „Nein, nun geht's mir wieder besser. Das war der Herr Lehrer, der mir gholfe hat. Und du könnst dich auch recht schön bei ihm bedanke.' Er sah mich zuerst mißtrauisch und finster an. Aber dann zog mit dem Be greifen ein Lichtschein von innen über die Stirn und die Äugen

16
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1935/13_03_1935/NEUEZ_1935_03_13_5_object_8173322.png
Page 5 of 6
Date: 13.03.1935
Physical description: 6
„Die Insel", ein Schauspiel von Harald Bratt. Das Werk, ein Repertoirestück des Wiener Burg- iheaters, gehört zu den interessantesten und erfolgreichsten Bühnen- merken des Jahres. Unter der Spielleitung von Hans Hais ist nahezu ias gesamte Schauspielpersonal beschäftigt. Gemeinschastsbühne, Amppe B. Freitag um 8 Uhr abends: „Die Insel", Schauspiel von Harald Jratt. Gemeinschastsbühne, Gruppe C. Am 20 . und 21 . d. M. Gastspiel Franziska Kinz in Goethes Iphigenie auf Tauris". Die Besetzung ist folgende

: Titelrolle — Franziska Kinz, Orest — Otto Collin vom Staätstheater Berlin als Aast, Pylades — Louis Mitznegg, Thoas — Walter Ebert-Grassom, Attas — Paul Kolkwitz. &ec(dit$eltun<h Ein entarteter Eohn. Innsbruck, 12 . März. Bor dem Innsbrucker Schwurgericht unter dem Vorsitze des OLGR. Dr. Wolf (Staatsanwalt Dr. Knöpf!er) hatte sich heute der Ljährige Hilfsarbeiter Josef M u ck e n h u b e r ans Gärberbach, Gemeinde Mutters, wegen versuchten Raubüberfalles zu ver- : antworten. Der Anklage lag folgender

aber unterdessen gegen Muckenhuber bei der Polizei die Anzeige. Nachträglich brachten die Erhebungen an den Tag, daß der zu Ueberfallende der eigene Vater Muckenhuberswar. Der Angeklagte, ein blasser, schmächtiger und frecher Bursche, stellt die ihm angelastete Tat in Abrede. Er habe nie mit Monz und Randl derartige Gespräche geführt. Alles fei nur «ine Hetzerei gegen ihn. Die unter Eid einvernommenen Zeugen Alois und Franziska Monz sowie Alois Randl blieben in vollem Umfange bei der bereits

19
Newspapers & Magazines
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/11_07_1922/MEZ_1922_07_11_5_object_657911.png
Page 5 of 6
Date: 11.07.1922
Physical description: 6
. Am 22. April d. 2. wurde auf dem Wege von Ql Solomon noch Galling in Salzburg di« fünfzig Jahre alte Frau des Gemeindefekretärs von St. Kolo- man, Franziska Ramfauer. aus schweren Kopfwun- den blutend sterbend im Walde auHefunden. Wie wir einerzeit berichteten, wurden der Täter und die An- tifter nach der Mordtat bald ausgeforscht und ver haftet, obwohl Frau Ramsauer den Rauten des Mör ders nur unverständlich anzugeben vermochte, bevor sie am Orte der Tat verschied. Vor dem Schwurgericht in Salzburg begann

erschossen wurde. Der Altersunterschied und die Eifersucht der alternden Frau führten zu einer unglücklichen Ehe, der Rupert durch Scheidung wiederholt ein Ende be- reiten wollt«. Fransziska Ramfauer verstand 'sich mit allen Verwandten ihres Mannes nicht, am wenigsten mit bellen Bruder Jojef. Im September 1921 ii noch Straßwalchen. Auf dem ihm _ bernegg-Gut in St. Koloman blieb die Magd Katha rina Bergfchvber zurück, während Franziska Ram fauer öfters Nachschau hielt. Seit langem schon hatten Joses

Ramfauer und Habicher den Plan erwogen, die Schwägerin aus dem Wege zu schaffen. Hierbei ist Josef Ramfauer als der unmittelbare Anstifter zu betvachten, während Habicher als geistig tiefstehender, degenerierter Mensch, der der Franziska feind war, leicht zur Ausführung des Verbrechens bei Zusiche, rung materieller Vorteile zu gewinnen war. Der Gatte der Ermordeten war mit den Mordplänen der beidei» nicht nur einverstanden, sondern eiferte sie selbst wiederholt zur Tat an- Im Jahre 1918 schon

wollte Rupert Ramsauer sein« Frau selbst beseitigen. Am Mordtage, dem 22. April d. I., sollte Franziska Ramfauer gegen 11 Uhr vormittags auf dem von St. Koloman nach Golling führenden Wege mit Alois Habicher Zusammentreffen, um gemeinsam nach Straß- walchen zu fahren. Die beiden hatten am Vortage eine erregte Unterredung gehabt. Zu der vereinbar ten Stunde fanden Schulkinder an dem durch den so» ;enannten Wirlswald führenden Weg nach Golling >!e aus schweren Kopfwunden blutende Franziska Ramsauer und sahen

. Er gab nur zu, daß seine Bemerkungen in der ausaelegten Weise hatten verstanden werden können. Habicher antwortete dem Staatsanwalt kategorisch, er hätte di« Franziska Ramsauer niemals umgebracht, wenn er geglaubt hätte, es wäre dies den Brüdern Ramsauer nicht recht gewesen. Er forderte dann auch Joses Ramfauer auf, ihm doch, als Fran- genau auszusagen, daß dieser ihm ziska den Weg entlang näher kam. einen „Taucher' gegeben und gesagt habe, jetzt müsse es geschehen. Endlich gab Josef die Möglichkeit

20
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1906/23_06_1906/SVB_1906_06_23_3_object_2532670.png
Page 3 of 10
Date: 23.06.1906
Physical description: 10
an die verschiedenen Umstände während seines Aufenthaltes wurden öfters aufgefrischt; man besprach seine Krankheit und hob seine guten Eigenschaften hervor; aber allmählich wurde das Andenken an ihn schwächer. Franziska arbeitete eines schönen Abends im August, der einem Augustabende, an dem Jean Baptist sie verlasseu hatte, sehr ähnlich war, neben ihrer Mutter in der bekannten Stube. Da ließ sich aus der leerstehenden Schmiede eine Stimme hören, die ihr ganz fremd klang. Sie stand auf, ging in die Schmiede

und sah vor sich eine bejahrte Frau stehen, die ländlich gekleidet war und unter ihrer großen Haube ein hübsches Angesicht und in der Brust Freimut und Festigkeit trug. Sie heftete auf Franziska lächelnde und wohlwollende Blicke und sagte dann zu ihr: „Mein Kind, ich wollte mit deiner Mutter gern sprechen.' Franziska ließ sie in die Stube zu der Mutter treten und ging in den kleinen Garten hinunter. Die fremde Frau grüßte die alte, kränkliche Mutter mit großer Herzlichkeit und sagte

von Eurer Tochter. Franzirka ist so ent gegenkommend, so sanft und so arbeitsam . . . nun, ich kenne sie, ich habe Franziska eben gesehen; sie ist eine junge Blüte, und so bescheiden . . .' „Ihr seid zu gut.' „Nein, ich weiß, was ich sage. Nun, ich will offen sprechen. Ich sagte Euch, daß wir zu den Alten zählen: wir müssen den Jungen Platz machen. Ich bin nun gekommen, um Eure Franziska für meinen Jean zu fragen. Er liebt sie ganz von Herzen und er ist ein braver Junge.' „Meine arme Tochter

das? Kann ich meinen Jean rufen, der dort am Ende der Straße zitternd mit dem Wagen hält? ...' Alles war abgemacht. Jean Baptist und Fran ziska wurden glückliche Eheleute; sie waren fleißig und gottessürchtig. „O, welch ein gutes Quartierbillett hat mir der gute Gott damals gegeben!' So sprach noch oft der alte Soldat, wenn er seine liebe Frau Franziska betrachtete.

21