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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 18
Date: 16.05.1922
Physical description: 18
, indem er ihm versicherte, daß die Kinder evangelisch erzogen werden würden, und die katholische Kirche wurde hintergangen, indem man einen falschen Vertrag aussetzte. Ein Jahr nach dem andern verging. Schon waren Pe ter und Franziska drei Jahre verheiratet und noch hatten sie keine Kinder. Wie sehr auch Peter in der evange lischen und Franziska in der katholischen Kirche zu Gott flehte, der Segen blieb aus. Sollte der alte Mann recht haben? Peter und Franziska gerie-ten in eine furcht bare Angst. Der Arzt

Franziska schnell. „Nein, katholisch," sagte Peter. Da lächelte der alte Mann. „Was," rief er, „sechs Jahre wartet ihr nun vergeblich und ihr habt euch noch nicht einigen können? Da will ich euch einen Vorschlag machen!" Beschämt nickten Peter und Franziska. „Ihr erzieht eure Kinder weder katholisch, noch evan gelisch. Ihr erzieht sie einfach als rechtschaffene Menschen!" „Als Heiden?" entfuhr es Franziska. Der alte Mann nickte. „Ja, als Heiden. Der liebe Gott hat nur Heiden gemocht. Er hat mit den Kon

ich nichts zu tun habe, streitet." Ehe Peter oder Franziska antworten konnten, war der alte Monn weltergegangen und verschwunden. Peter und Franziska sahen einander an Was harte das zu bedeuten? „Heiden sind besier als gar keine Kinder," sagte Fywr. ziska, woraus Peter zustimmend nickte. Einige Monate nach diesem Vorfall flüsterte Fran ziska Peter ins Ohr: „Ein Heide ist unterwegs!" Als weitere fünf Jahre vergangen waren, Hatten sich dem ersten Kinde noch drei weitere zugestüt. fu'ogkcm die Kinder weder

katholisch noch evangelisch eewrqr wa ren, trotzdem die katholische Kirche Franziska besttchve und der Herr Pastor mir Peter grollte, gediehen die Kinder prächtig. Selbst Franziska und Peter kormten dieses Wunder kaum begreifen. Und als die Kinder wuchsen und sich zu guten Eharaktoreu da geriet ihr Glaube an den wohltätigen Cinstvtz der Kon. fcffion ins Wanken. Der liebe Gott aber saß auf seinem Thron und sagte: „Wie schwer es doch manchmal ist, die Wenjcheu auf den richtigen Weg zu bringen!"

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 12.05.1914
Physical description: 8
unter das Gesträuch im Schatten der Felswand und wanderte dem Schlosse zu, während Elisabeth sich dem beklommenen Mädchen zuwandte. „Sie haben so lange auf sich warten lassen, Fränzel, daß ich Ihretwillen in Unruhe geriet," sagte sie, „dennoch ist die Ausbeute im Körbchen nicht groß; sind die Beeren so selten? . . ." „Ich bin im Sammeln aufgehalten worden . . ." erwiderte Franziska mit wankender Stimme. „In der Tat, ich glaubte, so etwas bemerkt zu haben, und hoffe nur, daß Ihnen nichts unangenehmes

. . ." „O nein ... im Gegenteil!" rief Franziska hastig, stockte jedoch ebenso schnell, das Ungeeignete ihrer raschen Rede fühlend und neuer dings mit Purpur überdeckt. Elisabeth tat, als ob sie die Verwirrung gar nicht bemerkte, und fuhr mit feinem Lächeln fort: „Das beruhigt mich wirklich; es hätte mir sehr leid getan, wenn Ihnen bei der Rück kehr ins väterliche Haus etwas unangenehmes begegnet wäre . . . ich möchte, daß Sie recht gern darin verweilen und nichts vermissen . . . gar nichts!" Franziska bot

, zum Vertrauen auffordernde Blick, den sie auf Franziska richtete; diese vermochte nicht, ihm zu widerstehen, sondern eilte auf die Sitzende zu, indem sie sich vor ihr niederließ und mit dem Ausdrucke: „Meine Mutter ..." ihr glühendes Antlitz in deren Kleid zu verbergen suchte. „O nicht so, meine Liebe . . ." sagte Elisabeth zärtlich, indem sie aufstand und die Gebeugte zu sich emporzog. „ ... in meine Arme und an mein Herz! Ich will keinen Anspruch machen an den heiligen Namen Ihrer verklärten Mutter

, aber da mein guter Stern mich in das Haus Ihres Vaters geführt, möchte ich darin auch walten, wie man es guten Sternen zuschreibt; ich möchte Liebe verbreiten und Frieden ... darum ... nicht Ihre Mutter, aber Ihre Freundin, Ihre ältere Schwester lassen Sie mich sein!" Franziska hatte sich ohne Widerstreben gefügt und ruhte am Herzen der schönen Frau, mit schimmernden Augen zu ihr empor blickend. „Ja ... es ist wahr," flüsterte sie, „Sie haben wieder Freude gebracht in das vereinsamte Haus meines Vaters

. . . beim ersten Schritt in dasselbe hat es mich traulich und wohnlich angeweht, wie nie zuvor; die Stirne des Vaters ist jetzt freier und heiterer, als ich sie je gesehen . . . auch ich soll durch Sie darin finden, was ich nie besaß . . . eine geliebte, liebende Schwester!" „Also mit Hand und Mund Ihre. . . nein, deine Schwester!" entgegnete Elisabeth, sie küssend, „denn unter Schwestern darf keine Schranke sein!" „Und kein Geheimnis!" erwiderte Franziska. „Darum sollst du alles wissen

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 07.02.1935
Physical description: 6
Morgen Urteil im Innsbrucker Loshändler-Vrozetz. fflcatec+mufiP+föiml} Franziska Kinz als Regan in „König Lear". Kurz nach dem großen Erfolg als Iphigenie errang Franziska Kinz vor einigen Tagen im Berliner Schauspielhaus einen neuer lichen als Regan in „König Lear". Berliner Blätter schreiben dar über: In der schönen Lear-Aufführung des Schauspielhauses spielt nun Franziska K i n z die Regan. Sie hat sich in ein großes, in seinen Leistungen überragendes Ensemble einzusügen, und wenn man sagt

Gegenstück neben Ed- " mnd Gloster, die Zahl der großen Bösewichte «Shakespeares ist um ! diese Frau vermehrt. („Völkischer Beobachter.") j In dem großartigen Ensemble um Werner Kraus als König Lear j steht neben der Goneril Hermine Körners und der Cordeli'a von ; Käthe Gold ein neues Gesicht als Regan — Franziska Kinz. Gegen ! die dunkle, hartklopfende Leidenschaft der Körner stellt sie in dieser ! Tragödie des Mißtrauens und der Herzensarmut die helle, stich- slammenhafte Kälte einer mittelalterlichen

chchütternd. (Berliner „12 Uhr Blatt.") Im „König Lear" im Staatstheater wurde die Rolle der „Regan" mit Franziska K i n z neu besetzt, die sich in die monumentale In szenierung Gustav Gründgens' gewandt einzufügen wußte. Des Königs zweite, undankbare Tochter „Regan" gestaltete sie überzeugend in Liebe und Haß, in Stolz und Eifersucht.'Immer mehr wuchs sie in ihre Rolle hinein, das Spiel lockerte sich und die Sprache steigerte sch im zweiten Teil des ergreifenden Trauerspiels zu furienh'after

wird. Der Hörer erlebt den „Lear" in der neuen Originalinszenierung des Staatstheaters von Gustav Gründgens, mit der Musik von Mark Lotzar, und in derselben ausgezeichneten Besetzung mit Werner Kraus, Friedrich Kayßler, Eugen Klöpfer, Paul Hartmann, Bernhard Mnetti, Walter Frank, Hermine Körner, Franziska K i n z und Käthe Gold. Sladttheater Innsbruck. Mittwoch um 8 Uhr abends: Der neueste große Operettenerfolg »Die Fahrt in die Jugend", Operette in drei Akten (7 Bildern) von Eduard Künneke

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Alpenzeitung
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Page 7 of 8
Date: 29.06.1930
Physical description: 8
Sonntag, den >. Juni 1930 .Alpen-Zellung' S«It«7 Franziska Munkacz Das Mädchen mit den drei Müllern Einem Roman aus der Wirklichkeit nacherzählt von Ernst Heller. Drei Städte streiten sich um den Ruhm, Ge burtsort des großen Peter Paul Rubens zu sein, sieben gar beanspruchen Homer für sich: doch Franziska Munkacz. die junge Ungarin, ist die einzige, die drei Mütter ihr eigen nennen tonnte. Bis zu ihrem zwanzigsten Lebensjahr war Franziska gewohnt gewesen, Terez Munkacz, die Frau

, die sie mit mütterlicher Liebe erzigen und betreut hatte, als ihre Mutter zu betrachten. Nie war auch nur der geringste Ziveisel am nahen verwandtschaftlichen Verhältnis in ihr aufgetaucht. Doch auf dem Sterbebette gestand kacz, dem Mädchen mit den beißen Müttern, auch in die Zeitungen, und der dritte Teil dieses abenteuerlichen Romans aus der Wirklichkeit begann. Denn eines Tages erhielt Franziska den Brief eines Rechtsanwaltes im tschechoslowakisch ge wordenen Eperies. Darin las die aus allen Wölken Stürzende

, daß dort eine dritte Terez Munkacz, geboren in Felsö-Visö, lebte, die Franziska als ihr Kind bezeichnete. Alle An gaben der Frau stimmten, soweit das junge Mädchen sie nachprüfen konnte. Terez Mun kacz, die Slowakin, wollte ihr Kind vor über zwanzig Jahren, als sie in Not mar, einer Namensschwester gegegen haben. Franziska, der Vereinsamten, hätte es nur recht sein können, eine sorgende Seele zu fin den; doch sie glaubte, das Schicksal fordere zu viel von ihr, wen sie jetzt eine Dritte als Mutter dürfte

sich die „Treubesorgte' täuschen, denn die Anerkennung der Mutterschaft könnte für Fran ziska den Verlust des Erbes bedeuten, das ihr demnach vvn Terez Munkacz. der Brasilianerin, nnter falschen Voraussetzungen vermacht wurde. Das Gericht soll den schwierigen Fall ent scheiden. Terez Munkacz. die Slowakin, glaubt ihre Angaben beweisen und ihre bedeutend weniger glückliche Tochter bald in die Arme schließen zu können Ob die Entscheidung des Gerichts, mag sie ausfallen, wie sie will, dem Abenteuer der armen Franziska

endlich ein Ende setzt, ist freilich noch ungewiß. Denn wo bleibt die vierte Terez Munkacz, der doch von einer der beiden Namensschwestern, der Brasi lianerin oder der Slawakin, ein Kind über geben worden sein muß, wo bleibt die zweite Franziska Munkacz? chr die alte ^rau, weder chr Mann, noch sie se^en «„erkennen sollte. Ueberdies schien der Schritt wirkliche Eltern Au^sen. sie wollte ^ angeblichen Mutter nicht nur von der Liebe das Madchen als kleines Kind angenomm Kinde, sondern hauptsächlich

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 24.05.1944
Physical description: 6
, „ich habe ihn noch nicht zu Gesicht bekommen. Wo steckt der Mensch?' „Ja, wo ist Grigor?' sagte Läpple beküm mert. „Gott mag wisse, wo. er sich ru)ntreibe tut. Seit er damals den Hansel Stall überfalle hat, ischt er gar nimmer z'sehe.' „Warum hat er ihn überfallen?' Vater Dober hob seinen Blick, und ich sah, daß er ihn auf Franziska gerichtet hielt, die hinter mir am Tisch saß. „Mr wolle uns nix vormache', sagte er nach einigen qualvoll auf geholten Atemzügen, „'s ischt wohl so, daß der Grigor in unsere Franziska verschösse

gwese ischt. Und wie er dann erfahre hat, daß die Franziska den Hansel Stoll heiraten soll, da ischt wohl die Wut über ihn komme. Er hat dein Hansel aufglauert, und es war nur ein Glück, daß die zwei Oefelebubon dazukomme sind...' „So', sagte ich. „Franziska ist Braut?' „Der alte Stoll hat übergeoe, 's ischt eine schöne Wirtschaft, und der Hansel ist ein braver Kerle. Und jetzt, wo du ihm die Mucken aus- trieben hascht, Martin, paßt er mir schon recht gut.' Ich wollte mich eben umwenden

, um bei Franziska meinen Glückwunsch anzubringen, da stand sie plötzlich neben Dobers Stuhl und legte die Hand auf seinen Arm: „Vater, i will mit Grigor spreche', sagte sie. Es fragte keiner, wie sie es anstellen wolle, den Mann zu finden. Sie wußten so viel von Franziska, daß sie keine leeren Versprechungen machte und daß sie nichts übernahm, wenn sie des Weges nicht sicher war. So hatte der beglückende Festabend für uns einen sehr nachdenklichen Ausgang genommen. Wir sprachen auf dem Heimweg wenig

ich und tat, als schlafe ich schon halv. — Als ich am andern Morgen eben mit dem Anziehen fertig war, sah ich bei einem Blick aus dem Fenster Franziska auf unser Haus zu kommen. „Jutta, sieh nur!' sagte ich. Das war ein Ereignis, zum erstenmal seit unserem Ein zug wollte Franziska unser Haus betreten. Wal es nicht, als hätten Juttas Worte in der Nacht sie herbeigezogen! Die Scharte am Dienstag Aber ich hatte mich getäuscht, wenn ich an- nahm, Franziska wolle uns einen Besuch ma chen. Sie ging an unserem

Haus vorbei, sie sah nichts einmal hin, wenigstens nicht so, daß es zu bemerken gewesen wäre. Ich weiß nicht, wie es kam, daß mich eine Angst überfiel, es könnte ihr dort, wohin sie zu gehen im Begriff war, etwas Uebles zustoßen. Und Jutta mochte im gleichen Augenblick von einem ähnlichen Gefühl befallen worden sein. Sie drängte mich beinahe zurTürhinaus: „Lauf ihr nach! Latz sie nicht allein.' Ich hatte Franziska mit wenigen Schritten eingeholt. „Wohin gehst du?' fragte ich. Sie schaute geradeaus

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 07.07.1918
Physical description: 16
oder zu erneuern. Di« notwendigen Ausbesse rungsarbeiten können erst vorgenommerc werden, wenn wieder einmal geregelter Forstbetrieb möglich sein wird. Bis dahin geschieht die Benützung der Straße durch Fußgänger, Wagen und Automobile auf eigene Gefahr der Benutzer. Bo« eine« »»garischea Grenzuberwachungs-Posten angeschoijey. Die in Muraszentur in Ungarn seß- hasten Besihersleute Anton und Franziska Dundek begaben sich mit dein 25jährigen Sohn Josef zu ihrer an der österreichischen Grenze liegenden Mühle

, um dort Nachschau zn halten. Hierauf gingen alle drei über die Grenze ins österreichische Staatsgebiet, wo von der Gemeinde Eichmauthdorf das am linken Mirr- ufer befindliche Gras im Lizitationswege veräußert wurde. Franziska Dundek, die einen Korb trug, in dem sich zwei leere Sauerbrunn-Flaschen und ein Stück Hausbrot befanden, ging voraus, um in Eich- «authdorf Obstmost zn kaufen. Auf österreichischem ©oben hielt sie der in Barkoszi in Ungarn stationierte Infanterist Michael Pusztai, der zur Hintanhaltung

nur den Rücken der Franziska Dundek, Jo daß ihr nur die Kleider zerrissen wurden. AtS der Infanterist tvahrnahm, daß der Angeschossene bereit tot war, ergriff er die Flucht und meldete den Bor- M in seinem Stationierungsorte. Nachrichten au« Tirol. Taiste«, Pusterial. (Au- der russischen A N a v e r e i.) Josef Tschurtschenthaler vom 4. Reg. der TKF., 9. Feldkompaguie, schreibt uns darüber folgendes: Ich ward am 10. Dezember 1914 in den Karpathen, wo wir den gräßlichsten Tag des ganzen Krieges erlebt

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 03.10.1884
Physical description: 4
ben?mittclpreise in den Städten bedeutend steigen dürften. Eine algerische Familie, die sich in der marokkanischen Provinz Fez niedergelassen hatte, wurde von Soldaten niedergemacht, worauf Letz tere das Wohnhaus plünderten. Ein Sensatwnsprocch. Vor dem Krakauer Schwurgericht begann vor gestern der Sensationsproceß gegen die Familie Ritter wegm Ermordung der Magd Franziska Mnich, welcher Ende vorigen Jahres vor dem Schwurgericht in Rzeszow durchgeführt worden ist und damals mit dem einstimmigen

, mosaisch, verheirather, Vater von 6 Kindern, Grundbesitzer, in Lutscha wohnhaft, und dessen Frau Gittel, endlich gegen Marcell Strochlinski, aus Lutscha gebürtig, 43 Jahre alt, katholisch, verheirathet, Vater von 5 Kindern, einst Grund besitzer, derzeit Factor iu Lutscha. Der erneuerten Anklageschrift entnehmen wir nun folgendes: Die Magd Franziska Mnich in Lutscha (Gali- sien) hatte eine ungewöhnliche Zuneigung zur Familie des Juden Moses Ritter, welche sie stets lebhaft bekundete. Moses Ritter wohnt

seit sei ner Geburt in Lutscha, ist mit seiner Frau, Git tel, feit Langem verheirathet, aus welcher Ehe 6 Kinder, darunter 2 erwachsene Töchter. Baile und Chaje, hervorgingen. Er besaß dort eine nicht unbedeutende Wirthschaft und beschäftigt sich überdies mit Handel; er ist auch Pächter der Ta baktrafik des O:tes. Franziska Mnich diente bei ihm seit Jahren mit öfteren Unterbrechungen. Ihre Beziehungen zur Familie Ritter blieben dieselben und so oft sie wegen ihrerFukschmerzen nicht arbeiten konnte

, fand sie bei der Ritter'schen Familie unentgeltliche Nahrung. Unmittelbar vor ihrem Verschwinden, etwa drei Wochen hindurch, verblieb sie sast immerfort im Nltter'schen Hanfe. Am 4. December 1881 verschwand das Mädchen spurlos. Erst zwei Wochen nach dem Verschwin den der Franziska Mnich cursirten im Dorfe die verschiedensten Gerüchte, welche wissen wollten, es sei derselben irgend ein Unglück zugestoßen. Man begann, sich zu erzählen, daß Franziska Mnich durch die Juden zugrundegerichtet worden sei

. Im Dorfe verstummte das Gerede nicht und immer mehr fand das Gerücht Glauben, daß nie mand Anderer als Moses Ritter die Franziska Mnich ermordet habe, und zwar deshalb, weil sie von ihm in die Hoffnung kam. Wie die spä tere Untersuchung erwiesen hat, war das auffäl lige Benehmen der Ritter'schen Familie nach dem Verschwinden der Franziska Mnich hauptsächlich Ursache all' dieser umlaufenden Gerüchte. So wohl Moses Ritter als seine Frau Gittel und seine beiden Töchter haben vieljach den Versuch gemacht

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