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Bozner Tagblatt
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Page 5 of 6
Date: 20.04.1944
Physical description: 6
. wie sehr ich darauf brannte, diesen merkwür digen See kennenzulernen, denn ein paar Tage nachher fragte sie: „Wolle wir heut^ einmal zum F'iebersee fahre?' Ich war einverstanden. Wir zogen unsere Fahr räder aus dem Schuppen und machten sie fertig. Hier fuhr nuin viel auf Rä der», und auch für mich hatte ich eines gefunden. Grigor stand im Hof herum, sah, eine Weile zu und verschwand dann. Als wir aufsitzen,, wollten, kam er auf -seinem struppigen. Gaul angetrabt. „Was'willst du?' fragt« Franziska. Er lallte

seiner Geißel immer auf mich, ab, und Franziska führte uns über einen „Willst da folge?' fuhr ihn Franziska schmalen Pfad' auf dem Damm eines an. „Wenn du net daheimbleibst, so überfluteten Kanals. „Wenn wir die kommt der Schwarz Reiter.' Landzunge erreichen, so kommen wir bis Da verzerrte sich Grigors hübsches Ge- an den See', sagte sie. Wir drangen sicht in tierhafter 2lngst. Er glitt aus dem/weiter vor und kamen richtig auf feste- Sattel. hob bittend die Hände. „Gey nur^ren Boden, Hakenförmig krümmte

-fich die^ ' beschwichtigte Franziska, und der lange Landzunge - in ein zauberhaft bläuliches. Kerl schlich, lein Pferd am Zügel nE'kristallklares Wasser. „Das ist-doch wun- zerrend. aus dem Hof. derbar'. rief ich begeistert, „da mutz ich „Was'ist das mit-dem Schwarzen Rei- baden!' und holte die tückisch versteckte ter?' fragte ich als wir nebeneinander Badehose aus der Werkzeugtasche, unter 'den Baumkronen an der Straße ' Franziska klatschte vergnügt in die hinfuhren. .Hände

ich. mährend wir bare Haß auf die Russe. Manche sage nebeneinander schwammen, „daß dieses gar, daß die Mutter vom'Griaor. die von Wasser eine Gefahr sein soll.' * heile Bolschewik! erschlage morde ifrfjt. „Ach was, Gefahr', lachte Franziska, sei Schwester gwese lei soll.' , „schön i's.' ^ , Wir kamen an Dobers Feldern, vor- Erfrischt und beglückt krochen wir in über. Er stand auf dem Erntewagen und bl« Kleider und traten den Rückweg an. winkte uns von seiner Höhe zu: „Wo- lieber den schmalen Damm

, den wir ae- hin?' kommen waren, leckten von links, und „Bißle gradaus!'- rief Franziska zu- rechts dünne Wasserzungen. „Scl-aue Sie rück, nnb. ionn letzte sie zu mir hinzu: nur', meinte Franziska, „wie rasch das «Er läh's nit gern.-daß wir zum See Waller steige tut.' fahre.' Mit nassen Schuhen kamen wir auf Es war. wie-Franziska gesagt hatte, die Straße und kletterten wieder auf Ms wir dem See näher kamen, begann unsere Räder. Am Weidenbusch, von dem der Sumpf. Die Straße verschwand im wir losfuhren, fiel

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 6
Date: 24.05.1944
Physical description: 6
, „ich habe ihn noch nicht zu Gesicht bekommen. Wo steckt der Mensch?' „Ja, wo ist Grigor?' sagte Läpple beküm mert. „Gott mag wisse, wo. er sich ru)ntreibe tut. Seit er damals den Hansel Stall überfalle hat, ischt er gar nimmer z'sehe.' „Warum hat er ihn überfallen?' Vater Dober hob seinen Blick, und ich sah, daß er ihn auf Franziska gerichtet hielt, die hinter mir am Tisch saß. „Mr wolle uns nix vormache', sagte er nach einigen qualvoll auf geholten Atemzügen, „'s ischt wohl so, daß der Grigor in unsere Franziska verschösse

gwese ischt. Und wie er dann erfahre hat, daß die Franziska den Hansel Stoll heiraten soll, da ischt wohl die Wut über ihn komme. Er hat dein Hansel aufglauert, und es war nur ein Glück, daß die zwei Oefelebubon dazukomme sind...' „So', sagte ich. „Franziska ist Braut?' „Der alte Stoll hat übergeoe, 's ischt eine schöne Wirtschaft, und der Hansel ist ein braver Kerle. Und jetzt, wo du ihm die Mucken aus- trieben hascht, Martin, paßt er mir schon recht gut.' Ich wollte mich eben umwenden

, um bei Franziska meinen Glückwunsch anzubringen, da stand sie plötzlich neben Dobers Stuhl und legte die Hand auf seinen Arm: „Vater, i will mit Grigor spreche', sagte sie. Es fragte keiner, wie sie es anstellen wolle, den Mann zu finden. Sie wußten so viel von Franziska, daß sie keine leeren Versprechungen machte und daß sie nichts übernahm, wenn sie des Weges nicht sicher war. So hatte der beglückende Festabend für uns einen sehr nachdenklichen Ausgang genommen. Wir sprachen auf dem Heimweg wenig

ich und tat, als schlafe ich schon halv. — Als ich am andern Morgen eben mit dem Anziehen fertig war, sah ich bei einem Blick aus dem Fenster Franziska auf unser Haus zu kommen. „Jutta, sieh nur!' sagte ich. Das war ein Ereignis, zum erstenmal seit unserem Ein zug wollte Franziska unser Haus betreten. Wal es nicht, als hätten Juttas Worte in der Nacht sie herbeigezogen! Die Scharte am Dienstag Aber ich hatte mich getäuscht, wenn ich an- nahm, Franziska wolle uns einen Besuch ma chen. Sie ging an unserem

Haus vorbei, sie sah nichts einmal hin, wenigstens nicht so, daß es zu bemerken gewesen wäre. Ich weiß nicht, wie es kam, daß mich eine Angst überfiel, es könnte ihr dort, wohin sie zu gehen im Begriff war, etwas Uebles zustoßen. Und Jutta mochte im gleichen Augenblick von einem ähnlichen Gefühl befallen worden sein. Sie drängte mich beinahe zurTürhinaus: „Lauf ihr nach! Latz sie nicht allein.' Ich hatte Franziska mit wenigen Schritten eingeholt. „Wohin gehst du?' fragte ich. Sie schaute geradeaus

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Alpenzeitung
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Page 3 of 6
Date: 27.10.1940
Physical description: 6
zu, in dem alsbald ein gewaltiger Aufruhr entstand. Abends, als die Brüder allein waren, sagte Armin plötzlich: . „Was willst du denn? Warum plagst du dich? Mir ist ja nicht anders, als ob sie mich selbst ge wählt hätte.' Adolf Obee. Franziska stiftet eine Ehe Eine Geschichte von Harro-Heinz Jakobsen Jeden Abend, wenn in den Hinterstu- ben die blechernen Lössel zum letzten Ma le schrapend um den Tellerrand fuhren »nd das Kirchglöcklein schläfrig beierte, stiefelte Stephan, der Großknecht, die friedliche

der Dorf straße hinab. Es war klar, daß es nicht so weiter gehen konnte. Aber weder der Stephan noch die Theres tat etwas dazu, um die Geschichte zu ändern, sondern Franziska mischte sich dazwischen, Franziska, das Pferd. Die Franziska schlug eines Tages nach einer giftigen, brummelnden Fliege. Aber die Fliege flog davon, und der Ste phan lag an der Erde. Und als danach der Bauer und die Magd, der Kuhbub und die Ahrenliefe drumherum standen und die Sache besahen, da blieb nichts an deres übrig

, als den Stephan ins Spital zu schaffen. Hier lag er nun mit seinem dicken Ver band und konnte nicht zur Theres und hörte nichts von ihr und dem Krügel. Nur eines Tages ging die Tür auf, und der Meßnerbauer, eben der Vater der Theres, schnaufte herein. Er setzte sich ans Bett und stierte das Bein des Stephan an. „Bei Gott, die Franziska!' sagte er endlich. Und der Stephan stierte gleichfalls sein Bein an und sagte: „Ja, die Franziska!' Danach räusperte sich der Meßner und meinte: „Nun ja, die The res

stand schon der Schmiedeanders und trank ein großes Bier und rauchte eine große Zigarre. „So', sagte er, „bist wieder da?' Der Stephan lehnte die Arme über den Schanktisch und starrte den gelben, pser dekopsgeschmückten Wandkaler an, und je länger er das tat, um so mehr mußte er an die Franziska denken. Die Franziska hatte dies.eigentlich alles so eingerichtet ... nur weil sie einmal kräftig mit dem Hinterfuß ausgeschlagen hatte. Der Ste phan bedachte dies noch eine Weile, dann sah

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 03.10.1884
Physical description: 4
ben?mittclpreise in den Städten bedeutend steigen dürften. Eine algerische Familie, die sich in der marokkanischen Provinz Fez niedergelassen hatte, wurde von Soldaten niedergemacht, worauf Letz tere das Wohnhaus plünderten. Ein Sensatwnsprocch. Vor dem Krakauer Schwurgericht begann vor gestern der Sensationsproceß gegen die Familie Ritter wegm Ermordung der Magd Franziska Mnich, welcher Ende vorigen Jahres vor dem Schwurgericht in Rzeszow durchgeführt worden ist und damals mit dem einstimmigen

, mosaisch, verheirather, Vater von 6 Kindern, Grundbesitzer, in Lutscha wohnhaft, und dessen Frau Gittel, endlich gegen Marcell Strochlinski, aus Lutscha gebürtig, 43 Jahre alt, katholisch, verheirathet, Vater von 5 Kindern, einst Grund besitzer, derzeit Factor iu Lutscha. Der erneuerten Anklageschrift entnehmen wir nun folgendes: Die Magd Franziska Mnich in Lutscha (Gali- sien) hatte eine ungewöhnliche Zuneigung zur Familie des Juden Moses Ritter, welche sie stets lebhaft bekundete. Moses Ritter wohnt

seit sei ner Geburt in Lutscha, ist mit seiner Frau, Git tel, feit Langem verheirathet, aus welcher Ehe 6 Kinder, darunter 2 erwachsene Töchter. Baile und Chaje, hervorgingen. Er besaß dort eine nicht unbedeutende Wirthschaft und beschäftigt sich überdies mit Handel; er ist auch Pächter der Ta baktrafik des O:tes. Franziska Mnich diente bei ihm seit Jahren mit öfteren Unterbrechungen. Ihre Beziehungen zur Familie Ritter blieben dieselben und so oft sie wegen ihrerFukschmerzen nicht arbeiten konnte

, fand sie bei der Ritter'schen Familie unentgeltliche Nahrung. Unmittelbar vor ihrem Verschwinden, etwa drei Wochen hindurch, verblieb sie sast immerfort im Nltter'schen Hanfe. Am 4. December 1881 verschwand das Mädchen spurlos. Erst zwei Wochen nach dem Verschwin den der Franziska Mnich cursirten im Dorfe die verschiedensten Gerüchte, welche wissen wollten, es sei derselben irgend ein Unglück zugestoßen. Man begann, sich zu erzählen, daß Franziska Mnich durch die Juden zugrundegerichtet worden sei

. Im Dorfe verstummte das Gerede nicht und immer mehr fand das Gerücht Glauben, daß nie mand Anderer als Moses Ritter die Franziska Mnich ermordet habe, und zwar deshalb, weil sie von ihm in die Hoffnung kam. Wie die spä tere Untersuchung erwiesen hat, war das auffäl lige Benehmen der Ritter'schen Familie nach dem Verschwinden der Franziska Mnich hauptsächlich Ursache all' dieser umlaufenden Gerüchte. So wohl Moses Ritter als seine Frau Gittel und seine beiden Töchter haben vieljach den Versuch gemacht

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Der Arbeiter
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Page 6 of 10
Date: 02.05.1928
Physical description: 10
werden. Aber heute schaut doch oft ein Auge über die grauen Feuermauern der Zinskasernen hin weg nach dem schmucken Lörschennest und oft flüstert ein Mund mit leisem Vorwurf: Ich wollt, mein Vater hätt auch so ein Werk begonnen! Frau Franziska Lörsch, ein etwas blasses, stilles Weib, hat ihren Kindern den letzten Gutenachtkuß ge geben und sitzt nun. einen Berg weißer Linnen vor sich aufgeschichtet, nähend am Fenster. Die Stube ist klein, aber so traulich und warm, als hatte sich gar vieler Nächte Sternenschein

er plötzlich beide Arme hoch: ..Multerl!" Neigt sich diese über das Bübl: „Heimlich, sonst weckst mir die Anni auf." Da umschlingt sie der Toni und kost sie an ihre Brust: „Mutterl." „Geh, du Schmeichler du! Was ist denn?" Doch jetzt schämt sich der kleine Trotzkerl wieder, läßt sie los, strampelt mit den Beinen und schreit über mütig: „Ach nichts!" Frau Franziska hüllt ihn wieder zu. gibt ihm zur Strafe einen Klaps und will gehen. Wie der Tonl aber die Türe gehen hört, ist er schon wieder sitzend im Bett

. „Mutterl." „Still, bist nicht brav, weil du nie folgen kannst." „Mutterl ich — ich hätt ein Butzl noch mögen." O Mutterkerz! Wann hast du je nein sagen können, wenn ein Kmd von dir geliebt fein wollte. Wann bist du nicht in reine Freude aufgegangen, wenn aus Kin dermund verschämt es dir entgegenklang: ich Hab dich lieb? Frau Franziska läßt sich fast andächtig von ihrem wilden Buben abküffen. Auf Mund. Stirne, Wangen — immer wieder — immer wieder. Der Tonl ist heute, was selten vorkommt, ganz Nimmersatt

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 11.11.1864
Physical description: 4
alter Waffentheile durchbrochen. Der Umstand, daß diese Seite unbewacht in geräusch vollen Wasserwerken lag und der während der Nacht stark tobende Wind, begünstigten ihren Ausbruch und die Flucht. Aus dem Gerichtssaale. Am 27. Oktober wurde von dem Schwurgericht in Beuthen (Pr.-Schlesien) Franziska Dndek, verehelichte Olschowka, deren Mutter und Bruder zum Tode ver urtheilt; sie hatten alle drei zusammen den Schuhma cher Franz Olschowka, den Mann der Franziska Dndek zu Nikolai ermordet. Franz

ihren Wi- ^ derwillen so wenig, daß sie schon am Hochzeitsabend ihrem nenvermälten, Ehegatten entfloh und in die Wohnung ihrer Eltern zurückkehrte. Es gelang nur den vereinten Bitten der letzteren und des sie innig liebenden Ehemannes — Spuren eipstiger Schönheit sind aus dem Gesichte der Mitangeklagten unverkenn bar — sie zur Folge in dessen Behausung zu bestim men; allein kaum 3 Monate währte das Zusammen leben derselben, als Franziska Olschowka ihren Ehe gatten verließ und nicht mehr zurückkehrte. Seitdem wohnte

sie bei ihren Eltern. Bevor obiges Ehebündniß geschlossen wnrde, hatte der Vater der Braut das Miteigentum seiner Be sitzung zur Hälfte an den Bräutigam verkauft. Als er nnn seine Hoffnung aus ein friedliches Zu sammenleben des nenvermälren Ehepaars an der hart näckigen Weigerung seiner Tochter Franziska, zu ihrem Ehemanne zurückzukehren gescheitert sah, glaubte er unter obwaltenden Umständen an seinen Kaufvertrag nicht mehr gebunden zu sein. Es entstanden Streitigkeiten und Prozesse, welche die Familie Dudek

verlor. Als die verehelichte Dudek sich einst mit ihren Kin- dern Karl und Franziska unterhielt und das Schicksal beklagte, welches sie so hart betroffen, sagte sie: „Schlagen wir den Hund — Olschowka meinend — der uns betrogen hat, todt; mir einem Fuße steht er bereits in der Hölle, was thnts, wenn wir ihn ganz hineinbesördern. Wir beichten es demnächst und dann ist es abgemacht.' Sosort wurden die Beleidigungen nnd Mißhandlun gen eingestellt, welche bisher mit dem Zusammentref fen eines Mitgliedes

dieselben dort mit Getränken. Franziska Olschowka ermöglichte demnächst ein Zn sammentreffen mit ihrem Ehemanne auf dem Felde, unterhielt sich mit ihm längere Zeit in srenndlichster Weise, liebkoste ihn, gestattete ihm alle Vertraulichkei ten nnd bat ihn bei ihrem Scheide», sie doch recht bald einmal zn besuchen. Als Olschowka noch einige Bedenken gegen die Friedfertigkeit der Angehörigen seiner Ehefrau äußerte, bestimmte diese ihm als die jüngste Zeit den 33. Mai d. Js. Abends 8 Uhr, weil jene dann auf einer Hochzeit

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 19.04.1944
Physical description: 4
, nun war es wie Arbeit in iungfräulicher Erde. Franziska faß mit. auf einer der Hinteren Bänke unter den älteren Kindern. Ihre Augen waren groß und tief auf mich gerichtet, und ich sah manchmal ein Leuchten darin. Ich zwang mich, ins Allgemeine hinzuwir ken. aber immer wieder kehrte ich zu die len Augen zurück. wenn ich wissen wollt«. ob ich etwas recht klar und farbig vor die Kinder ausgebaut hatte. Oft stand der lange Grigor am offenen Fenster, als wolle er am Unterricht teil nehmen. „Komm herein', rief

ich ihn an, „und fetz dich mit auf die Schulbankl' Da sah er mich immer böse an. tauch? te unter die Fensterbrüstung und tief ge duckt davon. Er war wieder einige Zeit verschwunden gewesen, niemand wußte, wo er sich aufhielt, dann kam er plötzlich wieder zum Borschein. strolchte im Dorf herum und trat dann unangemeldet bei dem oder jenem Bauern ein, um an den Mahlzeiten teilzunehmen. Seine Wohnung hatte er bei Kraus, dem Gemeindeälte- sten. „Er ifcht net recht im Kopf', sagte Franziska, »wir nenne ihn Grigor

. aber er heißt gar net so. er heißt eigentlich Minghi Gori oder so irgenwie. Er ist ein Grusiner.' Mann konnte, wenn man ihn so fe dernd und straff daherkommen sah. glau ben. daß er ein junger Ritter sei. Aber nachdem mir Franziska gesagt hatte, daß er ein armer Narr sei. konnte ich an der schmalen, etwas fliehenden Stirn und dem unruhigen Geflacker des Blickes die Anzeichen feines Schwachsinns nicht über sehen. ^ „Er ischt auch so was wie ein Ritter', bestätigte Franziska. „Die Leut sage, aus fürstliche

und drei Brüder vom Grigor er schlage. Der Grigor sicht dabeigwese und drüber iicht ihm der Verstand wirr gwor de. Vielleicht ist er von Haus aus net recht klar gwese. sind dann ischt der Gri- gor ins Dorf komme, halb verhungert... mr habe ihn halt aufgenomme... und setzt lebt er manchmal bei uns und dann ischt er wieder lang fort in dene Berg... Ja. Franziska wußte eine ganze Men ge solcher Geschichten, die sich hier her um abgespielt hatten, keine Märchen deutscher Kinderstuben, sondern grausiges

und konnten nicht io ohne weiteres ersetzt werden. „Zeig dem Herrn Lehrer, was es bei uns zuiehe gibt', befahl Dober und gab damit Franziska Urlaub von der Feld arbeit. Wir gingen die braven, festen Straßen und Sträßchen und die Feldwege zwi schen Mais und Tabak, Lzirse und Lein. Es gedieh hier auch allerhand, was man in dieser Höhe nicht erwartet hätte. Aber das Land um Gottesgnad stand in hoher Gunst des Himmels, es empfing den strahlenden Sonnenschein wie auf flacher Schüssel. Franziska war eine flinke

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 11.05.1897
Physical description: 4
damit, den Architekten, gegen den noch immer keine rechten Beweise vorlagen, durch zwei Geheimpolizisten auf das schärfste überwachen zu lassen und sich zuvörderst der Person seiner Mit schuldigen zu versichern, aber auch hier mußte vorsichtig zu Werke gegangen werden. Franziska Berggold erhielt die Aufforderung, in der Ortlerschen Angelegenheit vor dem Untersuchungsrichter noch einmal zu erscheinen, da dieser noch einige Fragen an sie zu richten habe, und kam derselben, wie es die .Klugheit zu erheischen schien

den, während Sie noch das Verhältnis mit ihm gehabt hätten. Franziska erschrack heftig, was dem Amtsrichter nicht entgieng und ries sehr heftig: „Das ist nicht wahr das ?ine Lüge!' haben schon bei früheren Vernehmungen er klärt, Herrn Röhricht nur ein einziges Mal und zwar in der Gesellschaft Ihres damaligen Bräutigams gesehen zu haben, und bleiben also dabei?' „Gewiß, gewiß!' versicherte Franziska. „Und können Sie es beschwören?' „Wie alle meine Aussagen.' „Sind Sie auch später nicht mit ihm zusammenge troffen

.' „Das ist eine ganz abscheuliche Lüge und Verläum- dung. Wer sagt daß?' schrie sie. -Ihre Freundin und Hausgenossin, Fräulein An- tonie Weiler.' „O diese Schlange!' °° „Der Maler Lothar Seefeld!' „Wer ist das?' „Ein Freund des Herrn Röhricht, der auch zufäl lig eine Unterredung mit angehört hat, die Sie mit letz terem vor einigen Tagen in einem Seitenweg gehabt haben.' Franziska, die in ihrer Erregung aufgesprungen war, erschrak hier so heftig, daß sie sich an die Lehne des Stuhles halten mußte. „Sie scheinen

sich jetzt auf die Unterhaltung zu be sinnen,' lächelte der Richter. Sie hatte sich inzwischen gefaßt und leugnete wieder. „So werde ich Ihrem Gedächtnis zu Hilfe kommen,' versetzte der Richter, klingelte und beauftragte den ein tretenden Diener, die Person, wobei er verächtlich auf Franziska deutete, von einer Aufseherin körperlich unter suchen zu lassen und ihm alsdann vorzuführen. Der letztere Befehl erwies sich als unausführbar, denn Franziska widersetzte sich der Untersuchung mit solcher Gewalt und Hartnäckigkeit

?' „Von einem herumziehenden Krämer.' „Die pflegen doch sonst solche Dinge nicht zu führen.' Franziska zuckte die Achseln. (Fortsetzung folgt.) Im L«de des Herzogs mn Anmale. Wie wir bereits gemeldet haben, ist der Herzog von Aumale, Prinz von Orleans, in seiner Villa in Jucco gestorben, einige Augenblicke nachdem ihm die Nachricht von dem schrecklichen Schicksale der Herzogin von Alenyon, der Gemahlin seines Neffen, zugekommen war. Weitere Pariser Depeschen melden, daß der Herzog einem Herzschlag erlegen ist und wenige

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Newspapers & Magazines
Bozner Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 21.04.1944
Physical description: 4
. Es war kein leichter Kampf, der erste stige Angriff dauerte drei. Tage und ei Nächte, in ch^uen ich nicht aus den eidern kam. Endlich brachte eine 'Stun- einige Klarheit. Franziska erkannte ch und beglückte mich durch ein frohes ifstrahlen ihres Blickes ins Bewußt- n. Aber gleich drauf zogen Sorgfalten e Stirn zufanunen. ' „ ... »Hab ich viel inGer Schul versäumt?' !gt« sie bang. M ' ,®ar nichts', neigte ich mich über sie. „Wir warten alle auf dich, bis du wie der gesund bist.' »Ich glaube, wir sind, übers Berget

! Und Sie habe da eine Me dizin, die der Franziska gut tan hat. und ob Sie nicht nach 'meinem Büble auch sehe wollte?' Das muntere Schneiderbüble.- den Gott fried., hatte -ich gern. ich. packte die cklte Kakaobüchse, in der ich meinen Tagesbe darf an Chinin verwahrte, und ging mit dem Oefele. Cs war dasselbe Bild wie bei Franziska.-und die Sache nahm den selben Verlauf wie bei ihr. Die Anfälle wechselten mit Zeiten der. Fieberfreiheit; wenn man schon glaubte, die Krankheit vertrieben zu haben, so kam sie zurück, minder

, aber es han-^ bette sich für mich darum, auszuhalten und nicht zu versagen, diese Wochen hin durch, in denen mir keine Nacht mehr als zwei oder drei Stunden'Schlaf brachte, Eines war es. was mich stützte. Keiner von all den anderen Kranken hatte den Unfinn begangen, im Fieberlee zu baden, und so glaubte ich mir tröstend zuredeix zu dürfen, dah Franziska wohl vielleicht auch ohne Bad befallen worden wäre, urch das entlastete mich ein wenig von meinem Schuldgefühl. Als es Franziska schon so gut ging

heran. „Ja. Grigor'. sagte Franziska freund lich. „i'bin recht krank gwefe.' Der Grusiner lallte etwas in seiner Sprache, und mjr schien, noch mühsamer als sonst. Er verstand das Deutsche wohl einigermaßen.aber er sprach es nicht. „Nein, nun geht's mir wieder besser. Das war der Herr Lehrer, der mir gholfe hat. Und du könnst dich auch recht schön bei ihm bedanke.' Er sah mich zuerst mißtrauisch und finster an. Aber dann zog mit dem Be greifen ein Lichtschein von innen über die Stirn und die Äugen

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 2 of 18
Date: 15.01.1915
Physical description: 18
mit bekümmerter. Miene, dann legte sie leise ihre Hand auf seinen Arm und fragte zärtlich besorgt: „Hast du Verdruß gehabt, Otto?' „Nicht in dem Sinne, wie du meinst,' ent gegnete er kurz, ohne aufzusehen. „Ich war sAm recht besorgt um dich; wo bliebst du so lange?' — ,Hch war bei Franziska.' „Ach, Otto,' rief Frau Agathe in vor wurfsvollem Tone, „so oft du von deiner Schwester kommst, bringst du eine nicht zu beschreibende Stimmung mit — ist das rechts „Mag's nun recht sein oder nicht,' rief Otto

, indem er mit langen Schritten die Stube durchmaß, „ich kann mir nun ein mal nicht helfen, ich ärgere mich.' „Franziska ist doch eine liebenswürdige Frau, und —' „O ja, über alles Maß liebenswürdig!' rief Otto spöttisch, „besonders mit Leuten ans der sogenannten guten Gesellschaft, zu der sie uns aber sicher nicht zählt.' „Sei nicht uugerecht, Otto; Franziska muß eben mit diesen Leuten verkehren, das er- sordert die Stellung ihres Mannes, ich be greise deine Bitterkeit nicht.' . Agathe senkte ihr Köpfchen

sind auf das, was sie ar beiten.' Tie klugen, blauen Augen schauten so treu herzig den erregten Mann an, daß er ganz überwältigt seinen Arm um Agathens Hals schlang und ausrief: „O du Engel an Güte und Bescheidenheit, wie beschämst du mich! Glauk« nur, es ist nicht Neid, was ich empfinde: ich gönne Franziska von ganzem Herzen ihr Glück, aber es betrübt mich, daß wir entbehren müssen, was sie genießt.' „Entbehren, Otto? Entbehren wir et was? Was hat Franziska von uns vor aus? Ich empfinde es als keinen Mangel, daß sie seidene

nicht zurückgesetzt hinters Franziska —7 wir haben nur un gleiches Glück, sie hat äußeren und ich in?» neren Reichtum.' „Einen unermeßlichen Reichtum!' rief Otto. „So unermeßlich, daß er alles, was dich umgibt, verklärt und beseelt — 0 ich Tor. der nach anderem Glücke strebt.' „Schilt dich nicht, Otto, dü würdest dein Glück nie zu schätzen wissen, wenn du keiner lei Versuchungen ausgesetzt wärest, denn nur durch Leid gelangt man zur wahren Freude, nur durch Versuchung zum wahren Frieden. Wie bedauere

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Page 3 of 8
Date: 25.09.1896
Physical description: 8
Danke reichte ich ihr je doch die Hand. „Was ich für Sie thun kann, soll geschehen.' ' Beim Aussteigen erblickte sie meinen Bruder. Auch er erkannte sie sofort und trat anf sie zn. „Franziska! Weßhalb bist Du von mir gegangen?' Seine Brust wogte, er schien am Ersticke«. Nicht besser erging es ihr. „Lassen Sie mich!' rief sie verzweifelt. „O, ich bin nicht so schuldig, als Sie glauben. Dort innen befindet, sich Ihr Geld —beinahe Alles. Vergeben Sie mir!' „Ach, das Geld!' rief

wollte, war es, daß mir die hohe Snmme so hübsch beisammen fanden. Bereits in den ersten Tagen, der Untersuchung stellte es sich heraus, daß FraNziska Terre ziemlich nnschnldig war. Sie war das Opfer ihres verbrecherischen Brnders. Nach dem er das gerannte Geld in Sicherheit gebracht hatte, machte er sie kurz mit seinem Entschlüsse bekannt, zn entfliehen. Daß sie jammernd ihm zn Füßen stürzte, ihn anflehte, das Glück ihres Lebens nicht zn zerstören, machte keinen großen Eindruck aus ihn. Er ließ ihr die Wahl, zu bleibe

», als die Schwester des Flüchtigen oder — mit zu fliehen. Franziska, die allein in der Welt stand durfte nur das Letztere thun. Wie konnte sie dem Geliebten noch unter die Augen treten, nachdem ihr verbrecherischer Bruder ihn rninirte. Um ihr einziges, bestes Glück betrogen, floh sie mit hinaus und unterwarf sich, einmal nachgegeben, den weiteren Aiwrdmmgen Terres. Franziska Terre wurde bald ailf freien Fnß gefetzt. Obwohl sie aus guter, aber verarmter Familie war, gelang es ihr schwer, Beschäftigung zu finden

, jetzt nachdem der Name des Verbrechers in aller Mund war. Mein Bruder, der nicht von ihr lassen konnte, wollte sich ihr nähern. Sie wies ihn jedoch zurück. Und, nm das Unglück voll zn machen, eines Morgens fanden wir sie an den Stufen unsres Hauses. Sie hatte Gift genommen. Wie ein Wahnsinniger geberdete sich mein Bruder. Noch blieb eine geringe Hoffnung und nach fast übermenschlichen Anstrengungen gelang es, Franziska in's Leben zurückzurufen und zu retten. Als sie erwachte, ruhte sie an seiner Brust

. Er/küste ihre bleichen Lippen und streifte mit der Hand über Hreu Knabenscheitel. „Dem schönes Haar! Der Mensch hat es Dir ab- Was soll ich weiter sagen? Es half alles nichts; mein Bruder war viel zu verliebt, als daß er von Franziska, die doch ohne ihn nicht leben wollte, lassen konnte. Es blieb nichts übrig, als daß er sie doch zu seiner Äattin machte. Nun folgte er mir mit seiner jungen Frau, über den Ozean hinüber, wo man leichter unangenehme Vorfälle vergißt. Was mich betrifft

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Pustertaler Bote
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Page 18 of 23
Date: 25.09.1896
Physical description: 23
Danke reichte ich ihr je doch die Hand. „Was ich für Sie thun kann, soll geschehen.' ' Beim Aussteigen erblickte sie meinen Bruder. Auch er erkannte sie sofort und trat anf sie zn. „Franziska! Weßhalb bist Du von mir gegangen?' Seine Brust wogte, er schien am Ersticke«. Nicht besser erging es ihr. „Lassen Sie mich!' rief sie verzweifelt. „O, ich bin nicht so schuldig, als Sie glauben. Dort innen befindet, sich Ihr Geld —beinahe Alles. Vergeben Sie mir!' „Ach, das Geld!' rief

wollte, war es, daß mir die hohe Snmme so hübsch beisammen fanden. Bereits in den ersten Tagen, der Untersuchung stellte es sich heraus, daß FraNziska Terre ziemlich nnschnldig war. Sie war das Opfer ihres verbrecherischen Brnders. Nach dem er das gerannte Geld in Sicherheit gebracht hatte, machte er sie kurz mit seinem Entschlüsse bekannt, zn entfliehen. Daß sie jammernd ihm zn Füßen stürzte, ihn anflehte, das Glück ihres Lebens nicht zn zerstören, machte keinen großen Eindruck aus ihn. Er ließ ihr die Wahl, zu bleibe

», als die Schwester des Flüchtigen oder — mit zu fliehen. Franziska, die allein in der Welt stand durfte nur das Letztere thun. Wie konnte sie dem Geliebten noch unter die Augen treten, nachdem ihr verbrecherischer Bruder ihn rninirte. Um ihr einziges, bestes Glück betrogen, floh sie mit hinaus und unterwarf sich, einmal nachgegeben, den weiteren Aiwrdmmgen Terres. Franziska Terre wurde bald ailf freien Fnß gefetzt. Obwohl sie aus guter, aber verarmter Familie war, gelang es ihr schwer, Beschäftigung zu finden

, jetzt nachdem der Name des Verbrechers in aller Mund war. Mein Bruder, der nicht von ihr lassen konnte, wollte sich ihr nähern. Sie wies ihn jedoch zurück. Und, nm das Unglück voll zn machen, eines Morgens fanden wir sie an den Stufen unsres Hauses. Sie hatte Gift genommen. Wie ein Wahnsinniger geberdete sich mein Bruder. Noch blieb eine geringe Hoffnung und nach fast übermenschlichen Anstrengungen gelang es, Franziska in's Leben zurückzurufen und zu retten. Als sie erwachte, ruhte sie an seiner Brust

. Er/küste ihre bleichen Lippen und streifte mit der Hand über Hreu Knabenscheitel. „Dem schönes Haar! Der Mensch hat es Dir ab- Was soll ich weiter sagen? Es half alles nichts; mein Bruder war viel zu verliebt, als daß er von Franziska, die doch ohne ihn nicht leben wollte, lassen konnte. Es blieb nichts übrig, als daß er sie doch zu seiner Äattin machte. Nun folgte er mir mit seiner jungen Frau, über den Ozean hinüber, wo man leichter unangenehme Vorfälle vergißt. Was mich betrifft

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1872
Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
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Page 309 of 544
Author: Stolz, Alban / von Alban Stolz
Place: Freiburg im Breisgau
Publisher: Herder
Physical description: VIII, 524 S. : Ill.. - 5. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: s.Heiliger ; f.Biographie
Location mark: II 61.917/3
Intern ID: 218053
294 21. August. Die hl. Johanna Franziska. häufiger die Kranken, blieb länger bei den Armen, betete noch mehr, und verfertigte zahlreichere Arbeiten für die Pfarrkirche. Franziska hatte erst vor wenigen Tagen ein Mädchen geboren, als plötzlich ihr die Nachricht überbracht wurde, daß ihr Gemahl auf der Jagd durch Versehen geschossen sei worden; neun Tage nachher war Franziska eine Wittwe von 28 Iahren. Sie machte nun das Gelübde, sich nie mehr zu verehelichen, vertheilte alle farbigen Kleider

, um an den heiligen Stätten ihr Leben zu beschließen. Franziska fühlte wohl, daß man seinen schönsten und besten Gedanken nicht immer trauen dürfe, als seien sie reine Einge bungen Gottes; wie Gott dem Menschen durch Menschen die bl- Sakramente spendesse nehme er gewöhnlich aìtch wieder Menschen als Werkzeug, um auf die Bahn zur Seligkeit zu leiten. Franziska bat deßhalb inständig zu Gott, daß er ihr den rechten Führer ihrer Seele verleihe. — Bei einem Besuche, den sie ihrem Vater in Dijon machte, wurde

ihr von frommen Personen ein Beichtvater außerordentlich angerühmt. Franziska, voll des redlichsten Willens, unterwarf sich seiner Führung. Er gab ihr eine unendliche Menge von Gebeten, Betrachtungen und religiösen Uebungen auf; der gleichen mußte sie viel fasten, sich kasteien und um Mitternacht auf stehen. Die demüthige Frau ließ sich auf diese Weise zwei Jahre lang von ihrem unverständigen Beichtvater plagen; sie fühlte aber wohl , daß dieser Mann für sie der rechte Führer nicht sei. Da wurde

der hl. Franziskus von Sales nach Dijon eingeladen, dort die Fastenpredigten zu halten. Beim ersten Anblick desselben fühlte Franziska deutlich, dieß sei der Seelenführer, welchen Gott ihr be-- stimmt habe. Sie beichtete ihm und blieb später in beständigem Briefwechsel mit diesem heiligen Bischof, der mit wunderbarer Güte und Weisheit ihre Seele zur Vollkommenheit leitete.

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 9 of 16
Date: 27.10.1923
Physical description: 16
Trevisani. S. Lorenz, Sohn des Johann Zanoiri, Maurer, und der Marie Nardelli, II. Franziska. Tochter des Elias Oberhofer, Bahnadjunkt. und der Franziska Schmuck, II. Artur. Sohn des Jose? Cimadom Maler, und der Anna Egger 11, Danda. Tochter des Johann Azzolini Spedi teur. und der Fanny Sih, 12. Aldo. Sokn des Elm» Becchi, Eisenbahner, und der Jolanda Festa. 14. Paulo. Tochter des Joses Aqostini. Spengler. >md der Mari« Katharina Pallua. 15, Karl. Sohn des Karl Mutichlechner Arbeiter, und der Stefanie

, und der^ Alice Berrhet ZO, Ernst, Sohn des Emil Schorn. Lagerhalter. unü der Marie Andcraoisen AI. Ouido und Gertrud Zwillinge, des Joies Sturm, Prioatbeanuer und der Mari« Paul- michl, 2<1, Hildi^ard, Tochter des Karl Drabek. Kaui- inann. und der Anna Oehler 2V, Charlotte, Tocher !xs Johann Abialo». Kriseurgehilte. und de: Theres spindler, 21, Franziska, Tochter des Anlon heufler, <?nn. delsangestellter und der Marie Auherdorier 21. Maria, Toj?^sr des Georg Lanz Gutspäch er, und der Aloisia Oberhoier

, 21 Silvia. Tochle»' !>ei ?<^ul V>rnz«l'a, Maurer, und der Franziska Rossi, 22. Oswald. Sohn des Aalentin Illvmer Hilf,- arbeitsr. und der Olga Röggla, 22 Knr!. Sohn de- Aloi?- Bauinqarringer, Fär bermeister, und der Aloisia Schwarz, 2? Georg Sokn des Georg Wallner. und der Barbara Fröschl 2Z, .Heinrich. Sohn de- >> >rich Banisti Besiizer. und der Angela Tandini, 2-!, Jakob Sohn Ses Jakob Oberrauch, Wirl. und der Anna Maier 24, Franz. Sohn des Franz Pircher. Autolenker. und der Anna Lutz 21, Ernst, Sohn

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Dolomiten
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Page 5 of 6
Date: 03.04.1940
Physical description: 6
in den weiteren Hauptrollen. (Für Erwachsene D. Sch.). Beim Besuch seines verheirateten JugendfrnmdeS verliebt sich ein Mann in die Imrge Frml. Um kein Unheil anzurichten, reist er plötzlich wieder ab und gesteht dem Freund den Grund. AlS auch die ,nau den Gnmd erfährt ist diese über die unglückliche Liebe tief gerührt und beginnt nun ihrerseits den Freimd ihres Mannes enrstlich zu lieben. A'S spater der Freund zurückkcbrt. umschmeichelt ihn FranziSka, doch er bleibt standhaft. In dein Ehegatten erwacht

mm die Eifersucht. FranziSka wirft beide hinaus... und die Beiden versöhnen sich wieder: jeder reist ut anderer Richtung ab. Und FranziSka? ... Sie hm e» sich inzwischen überlegt, wen sie nun eigentlich liebt. Beginmeiten 5. 6.30. 8. 9.30. Todesfälle. In M e r a n o verschied am 31. März Herr Julius P e l l e g r i n i. Diener am Registeramt. im Alter von 61 Jahren. Rach langem Leiden erlöste der Tod den bljah- rigen Mineur Karl Ennemoser aus Moso in Pass. Die Beerdigung erfolgt heute um 3 Uhr nachmittags

. Vorarbeiter in Andraccio. und Franziska Eosta aus ArabLa: Attilius Daberto, Besitzer in Andraccio. und Archangela Vedana, Private aus Sedico Bribano: Karl Daberto. Besitzer in Andraccio. und Kandida Frenes. Be sitzerstochter aus Arabba: Felix Sorarui. Guts- befltzerssohn in Andraccio. und Maria Vallazza, Gutsbesitzerstochter aus Ornella: Rudolf Dal Bianco. Straßenbahner in Genua, und Emma Palla. Schlangenschmied, und Hausbesitzers tochter aus Brenta. Allen Brautpaaren viel Glück im neuen Stande

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Der Burggräfler
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Page 9 of 16
Date: 25.10.1911
Physical description: 16
ist ein Vertrauensartikel; wollt Ihr Eure teure Wäsche vor Schaden bewahren, dann hütet Euch vor Nachahmungen! - al - Da tauchten die Mauern des Edelsitzes auf und tiesauf« atmend blieb sie stehen. Droben klirrte gerade ein Fenster, ein unterdlüöier Ausruf folgte, aber Franziska beachtete es nicht. Mit heißen brennenden Blicken starrte sie auf das einstige schöne Heim. Erst als Mamsell Dorchen auf sie zustürzte, kam sie zu sich selber. „Ach, Baronesse, meine liebe gute Baronesse, welche Freude, sogleich

Hab' ich Sie erkannt.' „Mamsell Dorchen, wie in aller Welt kommen Sie daher?' srug Franziska erstaunt. „Wie Ich daher komme? Ja, du meine Güte, bin ja immer dagewesen, keine Stunde anderswo. Alle sind wir hier, der Martin, Nettchcn, die Liese, kurzum alle. Der gute Herr Doktor ließ keines gehen, alles mußte so bleiben wie es war, jeder Nagel an der Wand. Ec wacht förmlich eifersüchtig, daß ja nichts geändert werde.' „Welcher Herr Doktor,' srug Franziska mir zuckenden Lippen. „Wem gehört eigentlich Remmersdorf

?' Mamsell Dorchen schlug die Hände zu sammen. „Du meine Güte, ich bin wie aus allen Wolken gefallen, das wissen Baronesse gar nicht einmal? Kennen ihn doch so gut. den Herrn Doktor Brandt, der für die ganze Gegend ein Wohltäter geworden ist, ah, da kommt der gnädige Herr selber. Leben Sie wohl, Baronesse,' rief Dorchen, eilig ins Haus zurücktrippelnd. Franziska wollte fliehen, aber ihre Füße schienen wie gelähmt. Ja, da kam er die Allee herunter, den sie in meilenweiter Ferne wähnte, als Herr

vonrRemmersdorf. „Baronesse, schon wieder trtsfe ich Sie so unerwartet.' rief der Doktor, ihr die Hand entgegeastreckend. Franziska schien es nicht zu beachten, ihr ganzer alter Stolz bäumte

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Maiser Wochenblatt
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Page 10 of 14
Date: 29.10.1904
Physical description: 14
. (Mähren) wurden die EhelenteDho- mas und Franziska Lutowsky wegen Mordes ver-. hastet und dem Gerichte eingeliefert. Sie hatte» durch die rohe Behandlung ihres zweijährigen Kin des Franz Hrabala den Unwillen der Bewohnerschaft hervorgerufen. - Dieses Kind entstaiiimt aus der ersten Ehe der Franziska -Lutowsky und gab öfters Gelegenheit zu heftigen Anseinandersehungcn zivischen den qenannten Ehelenten.. Frau L. nahm sich vor, ihr. Mnd zu beseitigen. Sie deß dasselbe.ohne Pflege und die Nahrung

war eine karge,, die sie dem Kinde verabfolgte. Dafür gab es aber für den Knaben Prügel zu jeder Zeit- Der Körper des Kindes wnr nnr zü oft mit blutigen Wunden bedeckt. ?lm 24. Jnni- d. I. sah sich die-Gendarmerie genötigt, einzuschreiten und es wurde Franziska L. voin-Be zirksgericht in Hollescha»! ivegen schiverer Mißhand lung-ihres Kindes zu Slrrest-in der Talier von drei Tagen verurteilt. 7 Zl»r 23. Augusts wurde. Jrau L. »von der Gendäriilerie aus gleichend Slnlässe verhaf- tet/upd zu einer Htägigen

strengcn'Slrrcststräfe ver urteilt. . Das Kind ivurde ihr abgenommen und den barmherzigen. Schivestcrn in Pflege gegeben.. Nach verbüßter Sträfe ivurde' ihr' der Knabe' ausgefolgt. Nun behandelte sie ihn noch liebloser. 'Am 17. d, Mts. meldete Franziska L. das Ableben- ihres Söhnchens an.' Der am ' nächsten Täqä erschienene Arzt Dr. I. Hndeczek stellte den Beerdigungsschcin - aus - und bezeichnete als Todesursache „Lungenspitzenkatarrh'. Bald. darauf sollte, die Beerdigung der Leiche statt- sinden, doch die Bolksstiinme

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Brixener Chronik
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Page 3 of 4
Date: 13.01.1920
Physical description: 4
der Stadtpfarre Brixen für den Monat Dezember 1919. Geburten: 3. Franz Xaver Aust, Sohn deS Franz Xaver, Magazinen? in Brixen, und der Paula Recla. Maria Huber, Tochter de» Anton, Dienstmann in Vnxen, und der Maria Oberhuber. 4. Otto Ploner, S. des Josef, Bäckermeister in Brixen, and der KreSzenz Sullmann. 5. Hubert Haider, S. des Eustachius, Kettenscherer in Brixe», und der Paulina Oberhofer. 6. Martha Haa». T. de» Franz, Telegraphenarbeiter m Brixen, und der Franziska Hofer. Emil Hillebrand, S. de» Emil

, Bärenwirt in Brixe«, und der Maria Stojan. 7. KreSzenz Wieser, T. der Franziska, ObphändlerStocht« in Brixen. 9. Flora Rabanser, T. deS Josef, Fleischhauer in Brixe«, und der Maria Allneider. 10. Diemut v. Mörl, T. deS Josef, Buchhändler in Brixe«, und der Agatha v. Himmel. Simon Linder, S. deS Anton, Taglöhner in Brixen, und der Johanna Untereggelsbacher. 12. Albert Faller, S. de« Georg, Bauer in Weitental, und der Maria Unterkircher. 14. Edith Jöchler, T. der Franziska, Kontoristin in Brixen. Ernst

. S. des Josef, Gärtner in Brixen, und der Karolina Bacher. 23. Johann Putzer, S. des Jakob, Bauer in Rodeneck, und der Magdalena Notdmfter. 29. Walter Kerschbaumer, S. de» Leo, Spediteur in Brixen, und der Franziska Schrott. Ernestine Gasser, T. de» Johann, Pomologe in Brixen. und der Maria Ladinier. 31. Herta Breitenberger, T. der Rosa, Köchin in Brixen. Margarethe Hofer, T. des Dr. Rudolf, Magistrat»Kom missär in Brixen, und der KreSzenz Wassermann. <15 Knaben, 16 Mädchen.)

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 12
Date: 01.02.1901
Physical description: 12
, mit der er sich seiner und Miezens angenommen hatte, zugleich hatte er abermals die Einladung an ihn ergehen lassen, ihn zu besuchen. „Je eher, desto besser.' Die Folge davon war, daß „zur Erinnerung an ge meinsam verlebte Stunden' eine Photographie in Boudoir form eintraf, auf der der Lieutenant in Paradeuniform sich sehr unternehmend und stattlich ausnahm. Es war einfach ein „Blender', namentlich für Tante Franziska, die über den „schönen Mann' nicht hinauskam. Sie war nahe daran, sich in oiese „Glanznummer', wie Vollhase

Franziska ein. Wenn er sich erst wieder präsentiert, ist sie gefangen ' „Natürlich, so sind die kleinen Heren alle,' schloß Franz die Meinung. Mieze wurde nun sehr ausgebracht. „Ach, Ihr ver steht mich Me nicht!' rief sie wüthend. Sie war hinaus. Sich selbst nicht klar über alles, was um sie herum vorging, und über ihre eigenen Ge fühle, ging sie auf ihr Zimmer, setzte sich an'S Fenster, blickte in den grauen Tag hinaus und weinte still vor sich hin — Zwei Tage später war sie wieder selig. Der Morgen

zu machen. Eva, die in ihrem „Meergrünen' wirklich reizend aus sah und auch sonst sehr chic austrat, hatte sein Interesse erweckt. Mieze siel es sofort auf, wie er, der sonst in Seile 9 der Familie nicht viel zu haben war, standhast aushielt und sein ganzes gesellschaftliches Talent entfaltete, um sich „beliebt' zu machen, wie sie sich in Gedanken sagte. Als dann auch Tante Franziska sich inS Haus zurückzog, wo ihrer wirthschaftliche Dinge harrten, sprühten zwischen den jungen Leuten die Witz

war. Gewiß würde er unterwegs Eoa noch mehr das Köpfchen verdrehen. Nun, ihr sollte es schon recht sein. Hoffentlich hatte diese harmlose Jntriguantin nun eingesehen, daß das Auswerfen des Netzes nach Hellmuth vergeblich war. „Ein recht nettes, wohlerzogenes Mädchen,' sagte Tante Franziska, die vom Balkon aus Eoa nachblickte. „Und Franz scheint ihr schon mächtig die Cour zu schneiden. Hat sie denn etwas?' „Gewiß. Einen kleine» Mund, eine zierliche Nase und ein paar hübsche Augen,' erwiderte Mieze lachend

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