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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 27.03.1936
Physical description: 6
hat damit der öffentlichen Meinung in England nachgegeben, die gegen die Militärallianz mit Frankreich ist und befürchtet, daß England dadurch nun in einen etwaigen deutsch-franzö sischen Konflikt hinein gezogen würde. Französische Stimmen gegen englische Vermittlung. h. Paris, 26. März. Zwei Pariser Blätter vertreten heute den Gedanken, daß unmittelbare deutsch-französische Verhand lungen auch ohne Englands Vermittlung eingeleitet werden könnten. „Aire Nouvelle" fragt, ob England wirklich der An sicht sei

, daß die durch Verletzung des Locarno- und Versailler Vertrages aufgerollten Fragen nur auf dem Wege von Ver handlungen zwischen Frankreich und Deutschland gelöst werden könnten, bei denen beide Länder als vollkommen gleichberechtigte Partner dastehen. Sollte dies tat sächlich die englische Meinung sein und sollte je bewiesen wer den, daß es notwendig und nützlich wäre, mit den Deutschen zu sprechen, um alle Fragen zu regeln, dann sei Frankreich ebenso wie sonst irgend jemand bereit, dies zu tun, und brauche weder

einen Dolmetsch noch einen Vermittler und werde es nicht nötig haben, K o m m i s s i ö n s gebühren für Ver mittlungsdienste zu entrichten. Der nationalradikale „Quotidien" schreibt, England wolle Frankreich eine Bürgschaft in Form eines gegenseitigen Nichtangriffspaktes bieten. Die französische Regierung müsse nun sehen, ob sie dieses Angebot als mit dem Moskauer Bünd nis vereinbar betrachtet, denn durch dieses Bündnis ver pflichtet sich Frankreich, in gewissen Fällen Deutschland anzu greifen

. Wenn aber Frankreich doch mit Deutschland anders als auf dem Schlachtfelde Zusammentreffen wolle, sei es da notwendig, daß dies in London von englischen Staats männern vermittelt werde? Englands Verpflichtungen. London, 26. SRärä. (2t. 31.) Wie die „Times" berichten, wird Staatssekretär für Aeußeres, Eden, bei der heutigen Debatte im Unterhaus u. a. erklären, daß die im Weißbuch zur Locarnofrage enthaltenen Verpflichtungen Großbritanniens sich im Rah men des Locarnovertrages halten. Die Verpflichtungen besitzen

, über dessen Ereignisse der Heilige Vater auf das genaueste unterrichtet war. Papst Pius XI. interessierte sich vor allem für die zukünftige Ent wicklung der österreichischen Verfassung. Der Innenminister über die Miliz. Salzburg, 25. März. Bei einem von der Exekutive und den freiwilligen Wehrverbänden veranstalteten Kameradschafts abend ergriff der Innenminister das Wort und gab der Hoff- unterstreichen, daß die Regierung bereit ist, die Verbindung mit den General st üben von Frankreich, Belgien und Italien

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 16
Date: 20.03.1936
Physical description: 16
hintanzuhalten, weil feine kolonialen Schwierigkeiten derartig sind, daß es sich nicht einseitig mit aller Macht auf ein Ziel festlegen kann. Frankreich spielt zwar mit Flandin an der Spitze in! London bei den Veraltungen den wilden Mann, muß sich aber erst der Hilfe der anderen versichern, wenn es sich in dieser od. jener Form revanchie ren will. Die Einstellung der Staaten läßt sich vielleicht in Kürze folgend charakterisieren: Frankreich ist die treibend? Kraft für Sanktio nen gegen Deuts:land, Belgien

sieht sich schon von deutschen Truppen überschwemmt und schreit um Hilfe, England spielt den Be schwichtigungshofrat und sucht Zeit zu ge winnen, die Kleine Entente hält natürlich zu Frankreich und bläst in das Feuer, Dolen ver spricht seinen Verträgen treu zu bleiben, weist aber feine Mithilfe zu Sanktionen in dieser oder jener Form gegen Deutschland strikte ab. Italien ist der lachende Zuschauer, amüsiert sich köstlich, weil sein Weizen blüht. In! Berlin ist man trotz aller großen

, aber auch auf die Instinkte,, immer wie der unter die Leute und in die Gehirne gehäm mert hat. Hitlers ReichStagsrede und der Einmarsch der Truppen in einen Teil — wohlgemerkt, nur in einen Teil der Rheinzone' — hat in Frankreich und Belgien hellste Empörung, in Belgien Furcht, in England tiefstes Mißtrauen und in Italien Entlastung ausgelöst. Oester- Lage in Europa. reich und öie Schweiz wurden durch diesen brutal machiavellistischen Gewaltakt, — wir wollen ihm in gewisser Hinsicht nicht alles Recht absprechen — zu 'aiu

lächelnd Augesehen hat, wird es öie Interessen im Donauraume — wie schon 1934 bewiesen — mit Machtmitteln vertreten. Run tagen bereits seit geraumer Zeit in London der Völkerbund und die Vertreter der Gignatarst aalen des Locarnopaktes. Lan ge und redegewaltige Sitzungen wurden abge- führt, aber Ergebnis wurde sozusagen keines erzielt, wenn man nicht das Erscheinen der Deutschen — Ribbentrop und Herzog von Eumb erlaub — als ein solches ansehen will. Frankreich hat bereits soweit mit sich handeln lassen

der Wahlrummel hinweg,- was. aber nach der Ernüchterung kommen wird, wird um so ärger sein. Aeber ein weiteres Vorgehen in dieser Streitfrage um öie Haltung Deutschlands sind sich die Staaten noch immer nicht einig,- Ita lien hält sich wegen der verhängten Sanktionen sehr reserviert und zwischen England und Frankreich klafft in den gegenseitigen An schauungen eine tiefe Kluft. Ob das Haager Schiedsgericht eine Klärung bringen wird, ist sehr zweifelhaft, und ob sich« Deutschland

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Tiroler Wastl
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Page 10 of 12
Date: 01.09.1912
Physical description: 12
. Der Feldzug in Frankreich verlief für Napoleon nicht minder unglücklich. Wie ein schwerverwundeter Löwe teilte er wohl fliehend noch manch blutigen Prankenschlag aus, aber sein Schicksal war entschieden. Er er litt nun Niederlagen auf französischen Boden selbst bei La Rothiere, Bar sucrtube, Laon, Areis sur Aube, Fere Champenoise. Am 30. März erstürmen die Verbündeten den Montmartre und am 31. März findet der siegreiche Einzug der Verbündeten in Pa ris statt. Die Katastrophe hatte den unersättlichen

hatte man die Herzogtümer Parma, Piacenza und Guastalla verliehen. Während Na poleon auf Elba ankam, zogen in Paris die Bour bonen wieder ein. das angestammte Fürstenhaus, welches Frankreich ruiniert hatte. Nach einem Na poleon ein Ludwig XVIII. — der Tausch war zu grausam lächerlich. 2m Pariser Frieden nimmt Frankreich seine al ten Grenzen von 1792 wieder an. Die Unabhän gigkeit der Staaten in 2talien, der Niederlande und Schweiz wird ausgesprochen. Papst Pius VII. kehrt in seinen Vatikan zurück. Die Könige

. Noch während der Tagung des Wiener Kongresses traf daselbst die Schreckensnachricht von der Rückkehr des ent thronten Kaisers Napoleon nach Frankreich ein. Na poleon war in Eannes gelandet, und unter dem 2ubel ganz Frankreichs in Paris am 20. März 1815 eingezogen. Der noch versammelte Wiener Kongreß sprach sofort die Acht über ihn aus und beschloß einen neuen Kriegszug nach Frankreich. Napoleon schlug mit einem rasch zusammengezogenen Heere Blücher bei Ligny und überfiel den englischen General Lord Wellington

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 03.11.1936
Physical description: 4
2. — Zeitungslieferung erfolgt bis zur schriftlichen Abbestellung. — Alle ent- Die Berugsgebühr ist im vorhinein zahlbar. — Postsparkassenkonto Wien Nr. 48.386. CfcF zeitlichen Einschaltungen sind mit Nummer oder -s- versehen. — Erscheint: Dienstag u. Freitag. Wvchenkalender: Novem der: Sonntag: 1. Allerheiligen, Montag: 2. Allerseelen, Dienstag: 3. Hubert, Mittwoch: 4. Karl Ottokar, Donnerstag: 5. Zach. u. Elis., Freitag: 6. Leonhard, Samstag: 7. Engelbert 3m Westen Neues. Auch in Frankreich mehrt

hatte. Wo sind die Zeiten, wo man in Paris krampfhafte Anstren- gungen machte, um den militärpolitischen Anschluß Lurem- burgs und Belgiens an Frankreich durchzusetzen, wo man mit dem Gedanken liebäugelte, durch Aufrichtung von französischen Vasallenstaaten im deutschell Linksrheingebiet das Reich zu zertrümmern, wo man durch Einbeziehung der Schweiz ujnd der Niederlande in die antideutsche Front dem deutschen Volke jede Möglichkeit zu seinem Wiederaufstieg zu nehmen trachtete? Elsaß-Lothringen fiel wohl an Frankreich

, die den Zusammenschluß mit Holland zu einem „Dietschland" zum Vorwurf hat, legt hievon Zeug nis ab. Aber auch in wallonischen Rechtslreisen wächst die Unlust, sich für französische oder gar Moskauer Inter essen zu verbluten. Frankreich kommt daher der Kurswechsel Bel giens, der in der Brüsseler Ministerratssitzung vom 15. Oktober von König Leopold III. verkündet wurde, kaum unerwartet. Der Ausgang der belgischen Frühjahrs wahlen hatte schon die Kette der Bindung des vlämisch- wallonischen Königreiches an Frankreich

gelöst. Die Auf regung, die die vom Außenminister Spaak damals ab gegebenen Erklärungen in Frankreich heroorriefen. ist wohl noch in jedermanns Erinnerung. Sein Bekenntnis zu einer selbständigen Außenpolitik und sein Hinweis, daß die staatlichen Richtlinien in Hinkunft einzig und allein von belgischen Interessen geleitet sein würden, erweckten beim großen französischen Nachbar stärkstes Unbehagen und bange Erwartungen. Der Schritt vom 15. Oktober ist nur die feierliche Besieglung dieses Entschlusses

. Belgien kehrt zur Neu tralitätspolitik der Vorkriegszeit zurück. Frankreich sieht nun einen Bundesgenossen ziehen, der durch zwanzig Iahre der beste Stein auf dem Schachbrett seiner gegen Deutsch land gerichteten Bündnispolitik war. Das Auslassen Belgiens berührt auch schwerstens das mit ungeheuren Mitteln errichtete und zum Schutze gegen Deutschland dienende Riesenbefestigungswerk, die soge nannte Maginot-Linie. Diese liegt in ihrem nord östlichen Ende in der Luft. Die sich wiederholenden Mel dungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 22.03.1935
Physical description: 8
es sich nach unserer Ansicht um eine vorübergehende Maßnahme handelt. Die Wiederaufrüstung Deutschlands entgegen dem Versailler Vertrag macht es uns zur Pflicht, wachsam zu sein. Die Tatsachen, die wir in diesem Zusammenhang wahr nehmen mußten, bestanden schon seit langem. Werden wir uns mit der deutschen Aufrüstung und mit dem Fiasko der Abrüstungskonferenz ein- für allemal absinden? Dadurch, daß wir uns im Rahmen des Gesetzes über die einjährige Dienstzeit halten, haben wir gezeigt, daß Frankreich ent- schloffen

des aus den Völkerbund gegrün deten Friedenswerkes bedeuten würde. Frankreich kann die These des Reiches ebensowenig hinnehmen wie den un gerechtfertigten Verbuch der Reichsregierung. Seit 15 Jah ren hat Frankreich für die Annäherung und Versöhnung der beiden Völker viel getan, aber eine solche Versöhnung kann nicht auf die Entstellung der Wahrheit und auf die Verleugnung von Recht und Gerechtigkeit gegründet wer den. (Lebhafter Beifall im ganzen Hause.) Was -die Verantwortung für den Kriegsausbruch an langt

un richtig. daß Frankreich seine Verpflichtungen aus dem Ge biete der Abrüstung nicht erfüllt habe. Es habe die Effektivstärke der Armee um fast 50 Pro zent verringert, die Militärdienstzeit allmählich von drei Jahren auf zwölf Monate herabgesetzt und die Flotte von 768.000 Tonnen auf 550.000 Tonnen ge bracht. Das Gleiche gelte für die Militärluftschiffe. Wenn Frankreich nicht im starken Maße abgerüstet hat, so sei dies einzig und allein wegen der Aufrüstung jenseits des Rheins geschehen

habe aber Deutschland ausgewählt, um eine Drohung vorzubringen. Wenn Frankreich sich nunmehr anschickt, auf Grund des Artikels 11 der Völker bundsatzung den Völkerbundrat mit einem für den Frieden so schwerwiegenden Akt zu befassen, so verfolgt es mit diesem Schritt nicht nur seine eige nen Interessen, sondern es dient auch den Interessen der Gesamtheit der Rationen, da der Frieden der Welt eigentlich auf dein Spiele steht. Frankreich ist, fuhr Flandin fort, stark genug, um sich allein

, wenn sie glauben, daß wir Führer sind, und wenn Sie Vertrauen zu uns haben, dann stellen Sie die Kritik ein. dann geben Sie die kleinlichen Fallen dem Senat auf. Geben Sie uns Ihre bedingungslose Mitarbeit. In dem Augenblick, da Frankreich in der Finsternis, die uns umgibt, die Flamme dos Rechtes und der Gerechtigkeit wieder entfacht, wird sich zweifellos ein Gefolge von Na tionen finden, die sich in der Stunde der Gefahr zu ihm gesellen wevden. Hoffen wir, daß diese Gefahr gebannt wirb und daß Recht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 28.11.1952
Physical description: 6
. Warum also haben die Vietminh-Truppen ein Interesse, das Land der Thais anzugreifen? Es gibt dazu zwei Er klärungen: Die Thais sind Bergbewohner; als solche Sind sie überall die geschworenen Gegner der Talbewohner, in diesem Falle der Annamiten. Auf diesem Gegensatz beruht einer der Trümpfe Frankreichs. Das Gebiet der Thais liefert für das französische Expeditions korps die besten und zahlreichsten Mitstreiter. Frankreich versucht seit Jahren eine Eingebo renenarmee auf die Füße zu stellen

, die im Kampf gegen die Nationalisten die Hauptlast tragen soll. Zwischen dem Delta von Tonking und der Stadt Hanoi, ein Zentrum der franzö sischen Streitmacht, führt ein schmaler Kor ridor zwischen dem Roten und Schwarzen Fluß zum Lande der Thais. Diese einzige Erd verbindung versucht jetzt der Vietminh mit seiner Offensive zu unterbrechen. Gelingt es ihm, das Bergland abzuschließen, so wäre Frankreich eines Teiles seiner wichtigsten Eingeborenen-Hilfstruppen beraubt. Gleichzeitig blieb, wie erinnerlich

. Der Krieg in Indochina kostet Frankreich täglich etwas über eine Milliarde Francs. Er belastet das Budget in unerträglicher Weise und verhindert Kredite für wirtschaftliche und soziale Zwecke. Die besten Offiziers, und Unteroffizierskader werden in Indochina ge opfert und fehlen Frankreich für seine vorge sehenen Divisionen in der westlichen Vertei digungsfront. Mit Mißtrauen und Bitterkeit nehmen die Franzosen von den Erklärungen deutscher Regierungsstellen Kenntnis, daß Deutschland gleich

einige tausend Offiziere zur Verfügung stellen kann. Das kann Frankreich nicht und es ist einer der Gründe, warum es sich in der Europaarmee benachteiligt fühlt. Es mehren sich die Stimmen in Frankreich, die einer „Intemationalisierung“ das Wort reden. Frankreich kann die Lasten dieses Krieges nicht mehr allein tragen und behaup tet, eine Abwehrmission zugunsten der West mächte zu leisten, die allgemeine Verpflich tungen erfordert. Für eine derartige Auswei tung des Konfliktes hat aber weder Amerika

, das Zentrum und die extreme Rechte. Frankreich kommt der Saar-Regierung entgegen Paris, 27. Nov. (Reuter). Die französi sche Regierung beschloß heute, das beste hende Wirtschaftsabkommen mit dem Saar gebiet zu revidieren, um die Leitung der Bergwerke an der Saar mit der dortigen Re gierung zu teilen und der Saar außerdem um fangreiche Importkontrollen zuzugestehen. Gleichzeitig erwägt die Regierung eine Abschattung ihres Vetorechtes in der Saar gesetzgebung, das gegenwärtig der französi sch« Botschafter

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 09.07.1935
Physical description: 4
, als für Italien das hart näckige Festhalten an dem imperialistischen Konzepte Mus solinis die Möglichkeiten schwinden, den Streitfall fried lich auszutragen. Der Krieg ist ja gegenwärtig mehr oder minder unausbleiblich geworden. Die italo-abessinische Angelegenheit wirft vor allem im „Sieger"-Lager hohe Wellen und be unruhigt dort naturgemäst an erster Stelle Großbri- tannien und Frankreich als Hauptnutzniester des vom Zahn der Zeit schon recht stark angegriffenen Turms von Versailles. Dieser wankt

in .seinen Fugen: nur ein einiges Zusammenhalten der drei grosten Westmächte könnte ihn vor seinem endgültigen Zusammenbruch be wahren. Nun schickt sich der Wille des macht- und landhungerigen italienischen Weggenossen an, neue Taten zu setzen. Dieser Entschluß muhte sich zwangsläufig auf bie Be ziehungen dieser drei Staaten untereinander ungünstig auswirken: Der abessinische Boden ist Heist und für alle drei bedeutungsvoll; Frankreich und England sind sich dar über klar, dast die Aufrechterhaltung

zu diesem Entgegenkommen durch ein zweifellos bestehendes geheimes Zusatzabkommen zu dem am Drei- königstag 1935 zwischen den beiden lateinischen Schwe stern abgeschlossenen Kolonialvertrag gezwungen sein, das Italien um den Preis der Lösung der Italie nerfrage in Tunis im französischen Sinne in Abessinien freie Bahn läht. Ob Frankreich in diesem auf Kosten eines Dritten getätigten Kuhhandel, der den für die Pariser Politik so bedeutsamen britischen Faktor schwer treffen must, auf seine Rechnung kommen wird, ist wohl

nicht, so wird die Londoner Regierung wirtschaftliche Sank tionen gegen den Angreifer im Völkerbund beantragen. Dies ist der gegenwärtige Standpuntt Englands: für ihn trachtet es Frankreich zu gewinnen. Als Gegenleistung bietet es bindende Zusicherungen betreffend eine Frankreich genehme Behandlung seitens des Londoner Kabinettes der schwebenden europäischen Fragen, insbesonders des grosten Rüstungsproblems und der Gewinnung des Deut schen Reiches und Polens für den Gedanken eines all gemeinen Ostpaktes

. Aber auch dieser britische Gedanke scheint unter kei nem günstigen Stern geboren zu sein. Er kommt zu spät, da die gegenständlichen Verhandlungen zwischen Mussolini und Laval schon zu weit gediehen sind. Zwi schen Frankreich und Italien liegen allen; Anscheine nach schon Abmachungen vor, die auch auf militärischem Gebiete eine franco-italienische Zusammenarbeit sichern. Die Zustimmung, mit der die französische Presse die in einem unter Vorsitz Mussolinis kürzlich stattgefundenen Admiralrat beschlossene Vermehrung

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 05.07.1935
Physical description: 6
der Regierung dahin gehen werde, sich mit Frankreich ins Einvernehmen zu setzen. Allerdings wird bezweifelt, daß Frankreich bereit sein werde, sich im abessinischen Konflikt in Gegensatz zu Italien zu setzen, besonders nachdem der Abschluß des deutsch-engli schen Flottenabkommens und andere Dinge so große Erbit te r u n g in Paris hervorgerufen hätten. Der diplomatische Korrespondent der „Morning Post" schreibt, der Gedanke, daß England den Völkerbund im Falle einer Fortdauer des italienisch-abesiinischen

Streites zu einem Wirtschaftskrieg gegen Italien auffordern solle, habe in internationalen Kreisen Erstaunen hervorgerufen. Amtlich werde bestritten, daß ein derartiger Beschluß bisher gefaßt worden sei. Die britische Regierung werde Frankreich jetzt fragen, ob es den Völkerbund bei dem Widerstand gegen Italien unterstützen werde. „Daily Telegraph" schreibt, die Minister hofften noch immer, eine Lösung zu finden, die Abessiniens Unabhängig keit wahre und zugleich Italiens wirtschaftliche Forderun gen

weiter, daß Großbritannien vor einigen Tagen Frankreich be nachrichtigt hat, daß der wahrscheinliche Flottenplan Deutschlands ihm nicht mitgeteilt werden könne, wenn es nicht seinerseits Großbritannien und dem Deutschen Reich sein eigenes Bauprogramm mitteile. In Paris bestehe keine Neigung, einem solchen Ersuchen zu willfahren, 1. weil Frankreich der Ansicht ist, daß es auf Grund der englisch-französischen Vereinbarung vom Februar ein Recht darauf hat, über jeden Gedankenaustausch zwischen London und Berlin

unterrichtet zu werden, 2. weil die französischen Flottenerfordernisse von dem Tempo des deutschen Bauprogrammes abhängig sind und 3. weil der britische Standpunkt, wenn er anerkannt würde, tatsächlich darauf hinauskäme, daß Frankreich zu einem System der verhältnismäßigen Stärke nach Washingtoner Muster zurückgebracht würde, einem System, das Frankreich nicht fortzusetzen wünscht. Schließlich bleibt noch das Programm des Völkerbundes, das von Laval sehr ernst genommen wird. Aber die größere

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 12.02.1938
Physical description: 10
, für Briefe nach den übrigen Ländern von 60 auf 50 Groschen, für Postkarten von 35 auf 30 Groschen bis stühestens im Juni ermäßigt werden. Bei der Luftpost soll der Zuschlag für Sendungen nach Deutschland, England, Frankreich und die Schweiz w e g f a l l e n. Diese Ermäßigung soll bereits Ende März in Kraft treten. Jas Milltürimpsgesrtz. Wien, 12. Febr. Zn einer der nächsten Sitzungen wird die Vorlage der Bundesregierung betreffend die militäris ch e Impf Pflicht in Verhandlung gezogen werden, die eben

hatten, zu erleiden Hallen. So schreibt der französische Kriegsmini- ster in einem Bericht: „Ich konnte nicht vergessen, daß im Jahre 1870/71, während die deutsche Armee bei einem Stand von 1,000.000 geimpften Soldaten nur 459 Mann durch die Pocken verlor, die weniger zahlreiche französische durch die Krankheit einen Verlust von 23.400 Mann hatte." Daraufhin führte auch Frankreich den Zmpfzwanc ein. Der Gesetzentwurf schließt: „Me Gefahren von unseren Landesverteidigern rechtzeitig abzulenken, gleichzeitig

das Er suchen der von den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich übermittelten Flottennoten abgelehnt wird, gebilligt. Hierauf begab sich der Minister des Aeußeren in den kaiserlichen Palast, um die kaiserliche Sanktion zu er halten. Der Kaiser hat die vom Kabinettsrat beschlossenen Ant wortnoten auf die englische, amerikanische und französische Note betreffend die Flottenrüstungen genehmigt. Diese Antwort wird heute abends den Botschaftern der drei Mächte übergeben werden. Die japanische

, so heißt es in Zeitungsmeldungen aus Washington, die sofortige Kiel legung dreier Panzerschiffe mit je einer Wasserver drängung von 43.000 und 45.000 Tonnen für den Fall in Er wägung, daß die j a p a n i s ch e A n t w o r t auf die letzte Rote wegen der japanischen Flottenbauabsichten nicht befriedi, g e n d ausfällt. Sine Million Tote - zehn Millionen obdachlose in China. Paris, 12. Febr. Der Verband der Freunde des chinesischen Volkes in Frankreich teilt mit, daß der Krieg i n China seit den sieben

hältnisse werden sich nicht wundern, daß der heutige Volksfront- staat zuläßt, daß die kommunistischen Hetzzellen, die aus der Schweiz hinausgeworfen wurden, in Frankreich eine Heim stätte finden. Daß diese Zellen ausgerechnet im Elsaß unter gebracht werden, sei eine unverschämte Herausforderung der Elsässer Volkskreise. Gegen den Mißbrauch des Straßburger Senders zu bolschewistischen Hetzereien. Im elsaß-lothringischen Blätterwald hallt es wider von Verwahrungen gegen den Mißbrauch des Straß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 09.09.1954
Physical description: 6
(AP). Bundes kanzler Adenauer und Ministerpräsident Mendes-France haben sich in Interviews, die abends über den amerikanischen Fernsehfunk gesendet wurden, übereinstimmend zu der Ueberzeugung bekannt, daß die Bundesrepu blik und Frankreich trotz dem Scheitern der EVG bei der Errichtung eines vereinigten westeuropäischen Verteidigungssystems Zu sammenarbeiten müssen. Wenn die Bundesrepublik ihre Souveränität erhalte, so werde sie stets bereit sein, einen Teil dieser Souveränität einem vereinigten Europa

zu opfern, erklärte Dr. Adenauer. Die Bundesrepublik wolle auch keine unbe schränkte Wiederbewaffnung. Adenauer be zeichnte es als unzutreffend, daß er bestrebt sei, Frankreich von seinen Verbündeten zu isolieren. Wenn das deutsche Volk allerdings zu dem Glauben gelangen sollte, es sei doch keine echte Verständigung mit Frankreich zu er warten, so werde es zwangsläufig den Blick nach Osten richten. Diese Gefahr sei aber zur Zeit noch nicht gegeben. Ministerpräsident Mendes-France sagte, er könne

zu Differenzen zwischen den philip pinischen Delegierten und den Vertretern Australiens und Frankreichs gekommen, die und besonders durch die Kommunisten, ent schieden worden sei. Mendes-France betonte jedoch, zahlreiche Gegner der EVG hätten bei der „Vorfrage“, die den Vertrag mittelbar zu Fall brachte, nicht einmal mitgestimmt. In Frankreich stehe es allgemein fest, daß eine Mehrheit der nichtkommunistischen Abgeord neten gegen die EVG eingestellt gewesen sei. Abschließend erklärten sowohl der west

KLM-Maschine im Shannon. River. An der Besprechung zur Bildung einer Südostasienallianz (SEATO) io Manila, nahmen die USAi, Großbritannien. Frankreich. Australien, Neu-Seeland. Pakistan. Thailand, und die Philippinen teil. Der angestrebte Sicherheitspakt will eine Abwehrfront gegen das weitere Vordringen des Komm«, nismus nach Südostasieo und dem Südwestpazifik schaffen, dem Atlantikpakt für den Westen Europas ähnlich. Das Verteidigungsgebiet soll die Staaten Ost-Pakistan. Thailand, Brit. Malaya

, dl« Philippinen, wie auch die nichtkommunistischen Teile des ehern, indochinesischen Gebietes. näm- lieh Laos. Südvietnam, und Kambodscha umfassen. Die Mitgliedschaft von Laos, Südvietnam und Kambodscha ist allerdings wegen der im Genf erzielten Vereinbarung mit den Kommunisten (Waf fenstillstandsklausel) ausgeschlossen. Frankreich wünscht, das Verteidigungsgebiet auch auf Burma, Tveu.Gulnea, und Indonesien auszudehnen, obschon diese Gebiete nicht Allianz-Partner werde». 1 — vorgesehenes Verteidigungsgebiet

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Alpenland
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Page 2 of 4
Date: 18.11.1933
Physical description: 4
über die von Deutschland abgelieferten und zerstörten Waffen veröffent lichen werde. Dem gegenüber besitze Frankreich die am besten ausgerüstete Armee, ein Heer, das stärker bewaffnet sei, als das deutsche im Jahre 1917. Frankreich habe seit dem Abschluß des Locarnovertrages ausgerüstet. Es habe seine Kanonen, seine Bomben- und Kampfflugzeuge, seine Kriegsschiffe vermehrt. Das französische Rüstungsbudget habe sich seit Locarno nahezu verdoppelt. Ebenso hätten sich die Rüstungsausgaben in den Vereinigten Staaten

, Italien und Japan seitdem erhöht. Deutschland dagegen könne, da seine Maschinen ebenfalls zer stört worden seien, keine Waffen Herstellen, abgesehen vielleicht von einigen Gewehren und Maschinengewehren, mit denen es Frankreich nicht angreifen könne. Wenn die Deutschland um gebenden Staaten sieben Millionen ausgebildete Soldaten und Tausende von schweren Geschützen besäßen, habe Deutschland nicht ein einziges schweres Geschütz und dann spreche man von einer Probezeit. Wenn England sich entschieden

gegen diese Probezeit die von Italien abgelehnt, von den Vereinigten Staaten nur Frankreich zuliebe angenommen worden sei, ge wendet hätte, dann würde Frankreich nicht darauf haben be stehen können. Die englische Regierung müsse zu dem ursprüng lichen Macdonald-Plan zurückkehren, dem alle Völker zuge stimmt hätten und dieses Projekt durchsetzen, dann werde es Frieden in Europa geben. Wende in Frankreich? Es konnte nicht ausbleiben, daß sich die französische Rüstungspropaganda in ihren eigenen Schlingen fing. Heute

in der Oeffentlichkeit das hohle Pathos und die große Geste, so wagt doch keiner der Maulhelden die eigene Politik bis zu den letzten Konsequenzen durchzudenken. Wer die Anwendung des Art. 213 stürmisch fordert, erwähnt mit keinem Worte, was Frankreich zu tun gedenkt, wenn ihm Eng land und Italien auf dem Wege der Gewaltanwendung nicht folgen. Der Mangel an realpolitischem Denken wird auf die Urheber der Hetze zurückschlagen, und wenn sie selbst auch nicht den Mut aufbringen werden, ihre Vergangenheit zu verleugnen

Weygand und des verstorbenen Pazifisten Painleve. Für Ersah ist durch 4.5 Millionen Mann ausgebildeter Reser ven und schier unerschöpflichen Materialvorräte sowie durch die ständig weitermilitarisierten Kolonien bestens gesorgt. Warum also hält sich das französische Volk für bedroht? Wo ist der Gegner, der aus reinstem Uebermut sich in das Abenteuer eines Angriffs auf ein so geschütztes Frankreich stürzen möchte? Der Gegenzug muß und wird Erfolg haben. Man braucht nur in Ruhe und Besonnenheit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 12
Date: 17.11.1956
Physical description: 12
8LICK IN DIE WELI j Der Lebensstandard des indischen Dorfes wird systematisch gehoben Lohnten und Apotheken im Tal der Götter über eine vorsichtig abwartende Haltung ein und zeigte Israel nur insoweit Entgegenkom men, als es Israel eine neue Entwicklungs anleihe in Höhe von 75 Millionen Dollar be willigen will. Die Freundschaft Frankreich-Israel findet ihren Ausdruck in politischer Zusammenar- In einer der abgeschiedensten Ecken des Punjab im Kulu-Tal besteht ein Gemeinde entwicklungswerk

werden. Es ist in der Tat das größte Experiment seiner Art auf der Welt, insbesondere in den unterent wickelten Ländern. F. N. Israel — ein Turm in Frankreichs Orient-Schachspiel J. P-, Tel Aviv Eine der interessantesten Erscheinungen in der Orientpolitik ist die immer enger wer dende Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Israel, die mehr und mehr den Charak ter einer Interessengemeinschaft annimmt, obwohl beide Staaten es bisher vermieden haben, ein Bündnis abzuschließen. Die französische Politik hatte schon früher

Sympathien für Israel empfunden, doch un terlagen diese zwei wichtigen Begrenzungen: Die katholischen Kreise in Frankreich nah men auf den Vatikan Rücksicht, der die In- temationalisierung der heiligen Stadt Jeru salem forderte, und die Franzosen achteten sehr auf die Empfindungen der Araber. Dies taten sie besonders, weil sie angesichts des schwindenden Einflusses Englands im Orient wieder in Syrien und im Libanon Fuß zu fassen hofften. Sie dachten nicht an politi sche Beherrschung dieser beiden Gebiete

sagt hatte, mußte seinen Reiseplan aufge ben; er wäre sicherlich mit feindseligen Kundgebungen empfangen worden. Diese Entwicklung bahnte einer schnellen und engen Zusammenarbeit mit Israel den Weg. Frankreich war das erste Land, das das Waffenembargo gegen Israel durchbrach und die Zustimmung der anderen Weststaaten zur Lieferung von 24 Mystere-Flugzeugen an Israel erwirkte. Dieser Transaktion folgten verschiedene weitere, und Paris hat das Sei- nige dazu getan, daß die Armee Israels

dem arabischen Heer nicht mehr nachsteht, ob wohl Aegypten Anfang des Jahres große Mengen Waffen aus der Tschechoslowakei auf russische Veranlassung bekommen hatte. Kürzlich hatte die Regierung Israels ihre Botschafter in den wichtigsten Hauptstädten zur Berichterstattung nach Jerusalem kom men lassen. Der Botschafter in Paris, Zur, wurde in ganz Israel fast wie ein König emp fangen. Wenn er in öffentlichen Veranstal tungen auftrat und den Namen Frankreich und die französische Freundschaft zu Israel erwähnte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 23.01.1935
Physical description: 8
der Bahnstationen und Sparkasien Wechsel stuben einzurichten. Die Flucht aus dem Saarland Paris. 22. Jänner. (Hav.) Nach der Saarabstim- mung sind 250t) Personen nach Frankreich gekommen, dar- * unter 1973 Saarländer, 442 Ausländer und 85 Franzo i sen. 612 Personen sind nach Toulouse. 212 nach Monta»- ban. 187 nach Earcasonne. 102 nach Arieges und die 442 j Ausländer nach Straßbura gebracht worden. - ' Am die Innsbruck. 23. Jänner. (EB.) Nach dem großen Ereignis der Saarabstimmung kommt wiederum die Po litik

hat. die in der Richtung eines Donaupaktes fallen. Nun stoßen die SckMerigkerten. die sich der Ver wirklichung beider Bündnisse in den Weg stellen, allmäh lich klarer und faßbarer auf. Vor allem wurde die Ablehnung Deutschlands an einer Beteiligung am Donaupakt und am Ostpakt offen sichtlich. Deutschland hat bekanntlich ein zweiseitiges Bündnis mit Frankreich vorgeschlagen und will sich dar über hinaus nicht binden. Vor allem scheut es — nach allen Anzeichen — eine Beteiligung am Donaupakt, der einem Verzicht

auf Oesterreich gleichkäme. Ueberaus aufschlußreich sind die Meldungen des fran zösischen Korrespondenten der «Neuen Zürcher Zeitung", der die Absichten Frankreichs in der Frage der Pakte auf zeigt. Falls Deutschland dem Ostpakt nicht beitritt. werde nämlich Frankreich mit Rußland und der Tschechoslowakei weitere Abmachungen treffen, sei es in der Form des Ost- paktes, sei es in der Form eines neuen Protokolls Laval— Litwinow. Jedenfalls dürfte Litwinow in den Genfer Unterredungen mit Laval in weitestem Maße

ist von Frankreich hauptsächlich als Pakt für die Sicherung des Friedens ge dacht. Laval hat in Genf den Vertretern der Kleinen Entente versichert, daß der Donaupakt durchaus keine re visionistischen Ziele verfolge. Eine Reihe von Schwierig keiten, die von der Kleinen Entente hätten gemacht werden können, find demnach beseitigt. Darüber hinaus sind Schwierigkeiten von seiten der Balkan-Entente dadurch be seitigt worden, daß der Türkei versprochen worden sei, ihrem Beitritt zum Donaupakt oder zu einem etwaigen

Mittelmeerpakt stünde nichts im Wege. Wir sehen Frankreich an der Spitze eines großzügigen und komplizierten Paktsystems, das der Sicherung des Friedens in Europa dienstbar gernacht werden soll. Dem gegenüber steht Deutschland mit seinen Sonderabsichten, die — nach bisher eingelangten Informationen — dennoch nicht so weit gehen sollen, um ein Zustandekommen der Pakte überhaupt zu sabotieren. «Die einzige vernünftige Politik ist diejenige, welche jeder Nation ihre Rechte sichert und ihre Leidenschaften

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 6
Date: 29.11.1935
Physical description: 6
und praktisches Entgegenkommen auch auf wirtschaftlichem Ge biete zur Konsolidierung Oesterreichs geleistet hat und noch leistet. Ich behalte mir vor. hierauf noch an der Stelle zu rückzukommen. an der ich die Frage der österreichischen Han delspolitik behandeln werde. Mit Freude kann ich feststellen, daß sich unsere Beziehungen zu Frankreich und England, bei denen wir ja immer auf finanziellem und wirtschaft lichem Gebiete großes Entgegenkommen gefunden haben, in den letzten Jahren in besonders herzlicher

da durch näher zu bringen, daß man sich auf dem Gebiete der Kultur, der Kunst und der Eigenart des Volkstums kennen und verstehen lernt. Die österreichrsche Bundesregierung hat die'en Weg der Annäherung betreten und diesbezüglich Abkommen mit Italien und Ungarn abgeschlossen, die bereits in Kraft stehen. Ueber ein weiteres Abkommen, und zwar mit Frankreich, schweben bereits sehr weit fortgeschrittene Der- Handlungen und ich hoffe, daß sich an die genannten Ab- konlmen das Abkommen mit der Schweiz bald

. Das Jnteresie der breiten Oeffentlichkeit war im Juni 1935 von Verhandlungen in Anspruch genommen, die der Schaffung eines allgemeinen, als Donaupäkt bezeichneten Instrumentes galten. Die bezüglichen Bemühungen hatten bekanntlich ihren Ursprung in dem am 7. Jänner d. I. zwischen Italien und Frankreich in Rom Unterzeichneten Protokoll, das die Schaffung einer der politischen Befrie dung und in weiterer Folge der wirtschaftlichen Konsolidie rung des Donauraumes dienenden Konvention zwischen den interesiierten

Donaustaaten und den beiden Groß mächten Italien und Frankreich vorsah. Die einzelnen Phasen dieser Verhandlungen sind so bekannt. Noch vor relativ kurzer Zeit hatten die eben genannten zwei Groß mächte einen Entwurf fertiggestellt und den interesiierten Regierungen zugehen lasien, der als Verhandlungsgrund lage dienen sollte und im allgemeinen die Grundsätze der «Non Aggression*, der Nichteinmischung und der Konsul tation unter den Vertragspartnern enthält. Wenn gegenwärtig eine infolge anderer akuter

und ohne gleichzeitig einen Wechsel, zu prä sentieren. unserem Vaterlands ganz besonders wertvolle politische und wirtschaftliche Hilfe gewährt hat. was Oester reich nie vergesien wird. Die zweite Komponente ist durch die Taffache gegeben, daß wir überzeugte Anhänger des Völkerbundes und des Völkerbundgedankens sind. Die dritte Komponente endlich sehe ich darin, «daß ge rade im letzten Jahre unser Verhältnis zu den beiden gro ßen Westmächten. Frankreich und England, sich sehr gün stig gestaltete

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Der Arbeiter
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Page 4 of 10
Date: 10.06.1936
Physical description: 10
Mitglieder der Regierung gchörem nicht dem Parlament an. Von den 20 Mitgliedern der neuen Regierung waren nur vier schon einmal Minister, alle anderen sind neu. Auch drei Frauen gehören der Regierung an, obwohl die Frauen in Frankreich nicht einmal das Wahlrecht be sitzen. Die 'yeue Regierung hatte einen schweren Einstand, obwohl sie in der Kammer nach der Regierungserklä rung 410 gegen 205 Stimmen erlangen konnte. Uebri- gens kam es bei der Debatte zu einem bemerkenswer ten stürmischen Redegefecht

, als der Rechtsabgeordnete V a l l a t Leon Blum vorwarf, daß das romanisch gallische Frankreich jetzt erstmals von einem Juden regiert wird. Der Kammerpräsident Herriot verlangte, daß Vallat dieses Wort zurückziehe, dieser aber fuhr fort: „Leon Blum hat einige Glaubensgenossen im Mi nisterium. Ich hoffe, daß Leon Blum einst für Frank reich das bedeuten wird, was Disraeli für Eng land war." Disraeli war nämlich unter Königin Vik toria Englands berühmtester Staatsmann, er hob Englands Machtstellung durch Erwerbung

Indiens und Zyperns sowie der Suezkanalaktien, wobei er Frank reich aus Aegypten verdrängte. Also für die Fran zosen keine schmackhafte Erinnerung. Vallat forderte dann weiter, daß Frankreich jetzt einen Mann brauche, der aus dem Volk hervorgegangen sei und eine andere Intelligenz besitze als der "Ministerpräsident. Hieraus erhob sich Herriot und erklärte: „Ich kenne hier we der Juden noch Protestanten und Katholiken, sondern nur Franzosen!" Als Vallat noch Juden aufzählte, die in der Regierung sitzen

, drohte ihm Herriot an, er werde ihn: das Wort entziehen. Die Revolution von unten bereitet übrigens Blum allergrößte Schwierigkeiten. Ueberall in Frankreich sind schwere Streiks ausgebrochen, die vor allem in den Nordprovinzen große Ausdehnung genommen haben. Der Streik begann zuerst bei den Metallarbei tern, dehnte sich aber bald auf die Pariser Schlacht häuser und die Zeitungen aus, so daß an: Sonntag Frankreich ohne Zeitungen war. Die Baurbeiter haben sich als die letzten der Streikwelle

für große öffent liche Arbeiten, die Verstaatlichung der Kriegswaffen herstellung, die Schaffung eines Getreideamtes, das als Beispiel für die Aufwertung unserer landwirt schaftlichen Erzeugnisse, wie des Weines, des Fleisches und der Milch, dienen soll, die Verlängerung der Schulzeit, eine Reform der Satzungen der Bank von Frankreich, die das Vorherrschen' nationaler Inter essen in der Verwaltung der Bank garantiert, eine erste Revision der Notverordnungen. Nach Verabschie dung dieser Maßnahmen

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 20.12.1934
Physical description: 6
in der Verwaltung sowie in alle« Annoncenbüros des In« und Auslandes. Die entgeltl. An kündigungen im redakt. Tette sind mit Nummern versehen Donnerstag 2«. Dezember 1114 Rümmer 291 Frankreich und Deutschland Sie melle Sitzung des Bundestages Wien, 19. Dezember. (Priv.) Unter Vorsitz des Präsidenten Hoyos fand heute die zweite Sitzung des Bundestages statt, an der auch Finanzminister Dr. B u r e s ch teilnahm. Für den zu- rückgetretenen Staatsrat Mayrhofer wurde Landwirt Josef Kraus in den Bundestag gewählt

. Man erwartet, daß Außenminister Ieftie Regierungschef wird. Paris, 19. Dezember. In seinen außerpolitischen Darlegungen im Senat erklärte Außenminister Laval u. a. zu den Verhand lungen über den Ostpakt, diese würden fortgesetzt und Frankreich sei bestrebt, sich die Zustimmung Polens zu sichern. Frankreich habe Polen ebenso herzliche wie genaue Aufklärungen gegeben. In Polen könne kein Zweifel darüber bestehen, daß Frankreich bestrebt sei, den berechtigten polnischen Wünschen Rech nung zu tragen

Regierung", sagte Laval an späte rer Stelle, „wird niemals etwas tun, was Deutschland zu dem Glauben, berechtigt, Frankreich wolle ihm ge genüber eine P o I« 1 1 It der Vereinsamung be treiben. Die deutsch-französische Annäherung im inter nationalen Rahmen ist eine wirkliche Friedens- bürgfchaft. Möge Deutschland davon überzeugt sein, möge es dementsprechend handeln. Und dann wird ein großer Schritt in Richtung auf die not wendige Versöhnung unserer beiden Völker getan sein. Deutschland wird bei den kom

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 28.11.1934
Physical description: 4
und Frankreich, den größten Wert darauf legen, Zeit zu gewinnen und eine Atmosphäre zu schaffen, die eine ruhige Behandlung der ungemein heiklen An gelegenheit ermöglicht. Die tiefgehende Erregung, die der Inhalt der Belgrader Note in weiten Kreisen Un garns verursachte, und anderseits die für den entschlossenen Willen Jugoslawiens sprechende Schärfe der Belgrader Note schließen die Möglichkeit des Eintretens schwerer Weiterungen zwischen den beteiligten Staaten ge wiß nicht aus. Es ist klar, daß Ungarn

von Italien und auch von seinem weiteren Weggenossen beim Rö mischen Pakt, O e st e r r e i ch, unterstützt werden wird. Frankreich, dessen weittragende Interessen die Er haltung der jugoslawischen Freundschaft und Gefolgschaft als Notwendigkeit erscheinen lassen müssen, wird zweifels ohne die Belgrader These zu der seinigen machen. Die Lösung dieser französischen Aufgabe wird ein ge rütteltes Maß von Geschicklichkeit und Takt vom Quai d'Orsay verlangen^ will sich Frankreich nicht den bereits gebahnten

Weg, der zur franko-italienischen Verständigung führt, verschütten. Großbritannien und das Deutsche Reich werden sich der Neutralität befleißen, das erstere vielleicht vermittelnd eingreifen. Die Sow jetunion dürste nicht nur aus Gründen seiner Freund schaft zu Frankreich, sondern auch aus Rücksichten auf Jugoslawien, dessen wachsende Machtgeltung auf dem Balkan ihr für die Erreichung der slawischen Ziele Moskaus von größter Wichtigkeit erscheint, zu Jugosla wien halten. Es ist nur zu hoffen, daß es dem Genfer

in der Pariser Kammer gemacht wurden, größtes Auf sehen und Erregung heroorgerufen. Dieser Abgeordnete stellte fest, daß Frankreich „im Falle eines Angriffes seitens Deutschlands und einer anderen Macht auf die Hilfe des großen und wohlausgerüsteten Sowjetheeres zählen könne". Man darf sich wohl nicht wundern, wenn die Richtigstellung des Quai d'Orsay, die den umlaufenden Gerüchten über das Bestehen eines Militärbünd nisses zwischen Mosfau und Paris jede Grundlage abspricht, in der Oeffentlichkeit

des In- und Auslandes wenig Glauben findet. Sollte der sichtbar von der scheinbar unstillbaren Angst Frankreichs vor Angriffsabsichten Deutschlands getragene Verlauf der Sitzung des französischen Haushaltausschusses auf die Stellungnahme des offiziellen Frankreich zur stets bekundeten Verständigungsbereitschaft des Deutschen Reiches einen Schluß ziehen lassen, die Reichskanzler Hitler erst unlängst Führern der französi schen Frontkämpfervereinigung gegenüber wieder betonte? Die Vorbereitungen der Saar-Abstimmung

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 31.05.1935
Physical description: 8
in einem solchen Uebereinkom- men für wünschenswert erachtet. Die Einzelheiten des Planes sind noch nicht bekanntgegeben. Wahrscheinlich werden Frankreich und Italien diesen Plan aufs ge naueste prüfen. Die jüngsten Ereignisse haben die Empfindung verstärkt, daß über den Luftpakt, wenn Frankreich und Italien zustimmen, gesondert ver handelt werden könnte. Man glaubt, daß Italien keinen Widerspruch erhebt, sofern Frankreich gleichfalls ein willigt. Man meint, daß die Unterzeichnung des sowjet- russisch-französischen

Abkommens dazu beitragen werde, Frankreich umso eher zu veranlassen, seine Zustimmung zu einem gesonderten Vorgehen zu geben. Wie verlautet, bestehe nunmehr die Möglichkeit, eine Fünfmächte- konferenz ins Auge zu fassen. Man hofft, daß Sir John Simon bei der morgigen Unterhausdebatte in der werde, aber er macht eine strenge Unterscheidung zwischen Nationalsozialismus und Deutschtum, zwischen reichsdeut- schem und österreichischem Nationalsozialismus. National sozialismus und Deutschtum

, welches die nächste bezüg liche Aktion sein werde. Berlin, 30. Mai. (DNB.) Die Reichsregierung hat der englischen Regierung auf deren Wunsch den Ent wurf eines Luftlocarnopaktes übergeben, wie dies schon früher seitens der französischen und der italienischen Re gierung geschehen ist . Der Kampf um den Franken. Große Schwierigkeiten in Frankreich. Paris, 30. Mai. Die heutige Sitzung der Kammer, in der die Regierung Fl and in ihren Vorschlag auf außerordentliche Vollmachten zur Verteidigung der fran zösischen

und gegen ihre Führer Stellung, die. wie er sagte, Hun derttausende von Flugschriften und Broschüre«: in ganz Frankreich unentgeltlich zur Verteilung bringen, um die Oeffentlichkeit für die Abwertung des Franken zu ge winnen. Niemals kan«: und wird die Spekulation die technischen Positionei: des Franken erschüttern können, der durch seinen Barschatz gedeckt ist und den kein Zweites Land besitzt, der die iin Kern durchaus gesunde wirtschaftliche Aktivität des Landes widerspiegelt. Die einzige Frage, die heute

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 20.12.1934
Physical description: 8
-Bezugspreise r Durch unsere Austräger in Innsbruck 4 Schilling. Bei Abholen in den Verschleiß, stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester« reich 4Schilling, fürDeutsch* land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Po st fach 202 Postzeitungsliste 523 9irJ88 Fnnsbmck. Donnerstag den L0. Dezember 1934 4L. Fahrgang Frankreich und Deutschland Paris. 19. Dezember. (DNB.) In seinen außenpoliti schen Darlegungen im Senat erklärte

Außenminister La da I u. a. zu den Verhandlungen über den Ostpakt, diese würden fortgesetzt und Frankreich sei bestrebt, sich die Zu stimmung Polens zu sichern. Frankreich habe Polen eben so herzliche wie genaue Aufklärungen gegeben. In Polen könne kein Zweifel darüber bestehen, daß Frankreich be strebt sei. den berechtigten polnischen Wünschen Rechnung zu tragen. „Wir werden", so fuhr Laval fort, „sehr bald unsere Unterhaltung mit Deutschland wieder ausnehmen. Ich habe bereits gesagt, daß Deutschland

aufgefordert werden soll, mit uns und den übrigen Ländern unter den gleichen Bedingungen und mit gleichem Recht zu verhan deln. Deutschland wird aufs neue ausgefordert werden, sich diesem Kollektivpakt anzuschließen, in dessen Rahmen es versichert ist, die gleichen Garantien zu erhalten, die es den übrigen beteiligten Ländern gewähren wird." „Die französische Regierung," sagte Laval an späterer Stelle, „wird niemals etwas tun, was Deutschland zu dem Glauben berechtigt. Frankreich wolle ihm gegenüber

. In diesem Zusammenhang spricht das Blatt auch von einer italienischen Anleihe in Frankreich, die von den beiden Nationalbanken bereits ge prüft worden sei, sowie von der Regelung der äthiopischen Fragen. Die Tagung des Bundestages Wien, 19. Dezember. (AN.) Der Bundestag trat heute vormittags zu einer Sitzung zusammen, in der zunächst nach einem Referat des Berichterstatters, Staatsrates Adamo- vich, die selbständige Geschäftsordnung des Bundestages be schlossen wurde, welche sofort in Kraft trat. Hierauf wurde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 11 of 12
Date: 13.08.1955
Physical description: 12
Reihen nur wenig Erfolg, so daß es über diese Frage beinahe zu einem Zusam menbruch der Bonner Koalition gekommen wäre. Die derzeitige Entwicklung der Saarfrage hat eine große Aehnlichkeit mit jener nach dem Ersten Weltkrieg. Auch damals wollte Frankreich die Saar zuerst einverleiben, mußte sich aber auf Drängen seiner Ver bündeten mit einem Kompromiß zufrieden geben — das Land wurde für 15 Jahre in Ermangelung einer „Europa-Idee" dem Völ kerbund unterstellt. Und wie heute, hatte Frankreich

auch damals die Saarwirtschaft vollkommen in seinen Händen. Nach Ablauf dieser Frist sollte die Saarbevölkerung frei über ihr künftiges Schicksal entscheiden. Das tat sie dann auch ganz gründlich. 477.000 Wahlberechtigte stimmten für die Rückkehr zu Deutschland, 46.000 wollten weiterhin die Völkerbundherrschaft, und ganze 2000 stimmten für die Angliederung des Landes an Frankreich. Daran mögen die französischen Politiker auch gedacht haben, als sie das jetzige Saar statut ausarbeiteten und dabei

!“ ist aber auch schon alles. Nach wie vor wird Frankreich für die Verteidigung und die Außenpolitik zuständig sein und nach wie vor wird zwischen Frankreich und dem Saarland die enge Währungs-, Zoll und Wirtschaftsunion aufrecht bleiben, Frank reich wird also auch weiterhin die Saarwirt schaft vollkommen in seiner Hand haben. Stimmt die Mehrzahl der Saarländer gegen das Statut, dann ändert sich überhaupt nichts und der gegenwärtige Zustand wird legalisiert. Viele werden sich fragen, wie Dr. Adenauer diesem Vertrag

zustimmen konnte. Man muß diese Frage aber von der höheren Warte des gesamten Pariser Ver tragswerkes aus betrachten. Das Saarab kommen war eindeutig der Preis dafür, daß Frankreich den übrigen drei Verträgen und vor allem der Wiederaufrüstung Deutschlands zustimmte. Ob es von Doktor Adenauer klug war, auf diesen Handel ein zugehen und ob die Wiederaufrüstung und Souveränität Deutschlands nicht auch ohne Preisgabe der Saar, denn darauf kommt das Abkommen ja schließlich hinaus, erreicht hätte

, wollen wir hier nicht untersuchen. Wir wollen hier auf die Gründe eingehen, warum die Saar überhaupt zur „Frage" wurde. Die Antwort darüber ist sehr ein fach. Sie lautet Kohle und Stahl. Von welcher entscheidenden Bedeutung die Saar für Frankreich und die Stellung der Franzosen innerhalb der Montanunion ist, zeigen uns folgende Zahlen: Mit der Kohlenproduktion und der Stahlerzeugung des Saargebietes beträgt der französische Anteil im Rahmen der Montanunion 33 Pro zent Stahl und 30 Prozent Kohle. Der An teil der Bundesrepublik

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