Anstellung einiger ezechischer Beamten), das ist unser Politischer Kate chismus, von dem wir nie und nimmer abgehen.' Ausland. Frankfurt, 15. August. Nachdem mit dem deutschen Bunde das letzte Schattenbild des deutschen Reiches ver schwunden, ist nun auch der Dom zerstört, in welchem die deutschen Kaiser seit Jahrhunderten ihre Krone empfingen. Die deutsche Einheit wie der Kaiserdom zu Frankfurt leben nur noch in der Erinnerung Gestern hallen wir keine Ahnung davon, daß wir auf dies Denkmal
der Na tionalgröße heule schon einen geschichtlichen Rückblick zu werfen hätten. Es ist bekannt, daß das älteste Frankfurt — bestehend in dem oberen Theile von Sachsenhausen jenseits des Mains, diesseits indem Raume, der zwischen der Brücke, Fahrgasse bis etwa zur Kannengießergasse. Markt bis in die Hälfte der Gnßchen, die nach der Schnurgasse hingehen und von da am nördlichen Rande des Römer- berges nach der Paulsgasse hin bis zur Buchgasse, von da den Main hinab bis an's Leonhardöthor sich »streckt
, als wir ihn bisher sahen. Der Dom- oder Pfarrthurm hat mit Recht für einen der fchdnstgeglicdcrten. künstlerisch voll endetsten Thürme gegolten, die Deutschland bisher besaß, und von der Trefflichkeit des Mauerwerkes gibt die verflossene Nacht ein Zeugniß, da dasselbe so viele Stunden der Gewalt ungeheurer Flammensäulen wider standen hat. ohne zusammenzubrechen. Die Geschichte der Domkirche ist innig verwebt mit dir Geschichte Frankfurts, als der Erwählungsstadt der deutschen Kaiser. Frankfurt und Aachen
hatten von den Zeiten der Karolinger her ihre Bedeutung al« die vorzüglichsten Sitze des KaiferthumS behalten, und in jenen Zeiten, die immer darauf hielten, an da» Alte und Geltende anzuknüpfen, war es natürlich, daß die deutschen Herrscher gerne in der einen diese? Städte gewählt, in der andern gekrönt sein mochten. Die erste Königswahl, die geschichtlich nachweisbar in Frankfurt geschah, war diejenige Friedrich'S des Rothbarts, 1152. Ohne Zweifel ward sie in der Domkirche vorgenommen. Friedrich II. und sein Sohn
, der später von ihm entsetzte Heinrich, wurde gleichfalls hier erwählt; ebenso Richard von Eornwall, Nudolph von Habsburg, Adolph von Nassau, Albrecht I, Hein rich VII. von Luxemburg. Der Umstand, daß die beiden großen Hohenstaufen, die Letzten, welche die wirkliche Kaisermacht geübt, in Frankfurt erwählt wor den , ließ es ihren Nachfolgern doppelt werthvoll er scheinen. daß ihr Herrscheramt von demselben Punkt seinen AnSganz nehme; zur Zeit Kaiser Karl,s IV. ward diese Gewohnheit schon