, rrrrrr — die Feuerwehr oraust unter dem Klingeln der „Rassel“ und dem Dröhnen des Doppeltonhorns aus dem Rathaushof heraus und saust den Adolf- Pichler-Platz hinunter. Alle Kraftfahrer lenken ihr Fahrzeug rasch zur Seite, halten, alle Radfahrer machen die Bahn frei, kein Fußgänger betritt mehr die Straße — doch halt, hier stocke ich schon; denn so sollte es zwar laut Vorschrift sein, die erst vor kurzem im Weg der Presse von der Polizei allen Straßenbenützer n neuerlich in Erin nerung gebracht wurde
. Ob es auch wirk lich so ist, das sollte eine Kontrollfahrt erweisen, welche gestern um 11.30 Uhr mit tags ein Löschzug der Feuerwehr durch Marktgraben, Museumstraße, Südtiroler Platz, Maximilianstraße, zurück zum Rat haus unternahm. Hinter den Löschfahrzeu gen her fuhren zwei Fahrzeuge mit Polizi sten i n Zivil und Presseleuten, noch etwas weiter hinten zwei „Weiße Mäuse« nicht, um etwaige Sünder um einige Schilling zu erleichtern, sondern, um sie noch einmal zu belehren. Das erste Mal: Staunen
! Wir waren auf einiges an bockbeinigen Straßenbenützern, die ihren Weg für wichti ger halten als jenen der Feuerwehr, vorbe reitet und die Fahrer der Feuerwehr haben ja auf diesem Gebiet schon manches an Un vernunft und Rücksichtslosigkeit mitge macht; aber was wir vorerst sahen, hat uns — angenehm enttäuscht. Es mag einiges zum gute n Verlauf beigetragen haben, daß es um diese Zeit verhältnismäßig ruhig war, wir an allen Kreuzungen freie Bahn vorfanden, auch daß an allen Kreuzungen Verkehrsposten aufgezogen waren, um Unachtsame
ge braust war — dabei fuhr man auftragsgemäß langsamer als bei einem Einsatz — meinte mit nervenberuhigender Gemütlichkeit: „So ruhig wa'rs no selten!“ Aber wir fuhren nochmals! Um fünf Minuten nach zwölf. Und da war es schlimm! In manchen Straßenzügen, links und rechts eine ununterbrochene Kette par kender Fahrzeuge, mitten durch eine schma le Schlucht, in der es oft vor den Feuerwehr autos nur so von Fußgängern, Radlern und Kraftfahrzeugen wimmelte, und brodelte. Bei der Hauptpost bog ein Omnibus
- in die Mu seumstraße ein ganzer Fahrzeugknäuel, vor der Feuerwehr ein grauer Volkswagen, der gemächlich, als ginge ihn das Gerassel nichts an, um die Kurve schlich. Und dann im Viaduktbogen einer von der Kategorie, die — ich muß es, obwohl selbst Radfahrer, lei der gestehen — am unangenehmsten auf fiel; ein Radfahrer. Es war der krasseste Fall. Er behielt nämlich in der Durchfahrt nicht nur sein Tempo, rechts neben dem Feuer wehrauto herfahrend, bei, sondern trat, als dieses in der Kurve das Tempo verminderte