durchklettert werden mußte. Wir sind noch im eifrigsten Vermessen, als drüben am Brand joch schon ein Hakenkreuz aufleuchtet, aber merkwürdig schwach und rasch wieder verlischt. Denen waren, wie es später hieß, die Fackeln geschnappt worden, also hatten sie's mit Papier gemacht. Am Grat brennen längst schon die Feuer. Wir wiegen uns in der stillen Hoffnung, daß die Gegner droben schon abgezogen sein mögen. Wie wir aber unsere Lichter anstecken, da krachten Salve auf Salve, ganze Steinlawinen
, auf uns herunter, un heimlich schrill pfeifen die „Liebesgaben" an uns vorhei in die Tiefe, ein wahres Wunder, daß keiner eins aufs Dach bekam. Morgen aber, da werden wir oben stehen auf diesem Grat, mit den Kameraden vom F l i e g e r st u r m, wieder an diesem Berg, an dem wir schon einmal Sonnenwende feierten, nun aber nicht mehr gehetzt wie damals, sondern als freie deutsche Menschen. Da wird dann mancher von uns in das lodernde Feuer starren, während alte Geschichten aus den Flammen steigen. Lieder
werden aufklingen, während der Blick in die Runde schweift aus die nachtschwarzen Bergriesen im Norden, die jetzt um so vieles schöner sind, seit sie in Deutschland stehen, auf die liebe Vaterstadt, deren Lichtermeer aus der Tiefe herauf schimmert. Und wenn dann die letzten Feuer niedergebrannt sind, wer den wir über den ragenden Felsengrat hinwegschreiten, in einen neuen glückhaften Sommer hinein. Walter D u s ch e k. Eröffnung weiterer Semmerkrastveftsahrten Am Sonntag, den 19. d. M., werden wiederum
doch eine Maschine ganz geblieben, dann werden wir bald Zuzug bekommen. Hoppla, da stößt der Stößer!" Die Aero-Strato schoß mit unheimlicher Geschwindigkeit heran. Beide Maschinengewehre bellten und spuckten ihr ent gegen, doch diesmal schien es ihr nichts zu machen. Auf 200 Meter eröffnete der Gegner das Feuer. Grell zuckten die Mün dungsflammen seines MG. Prasselnd fegten die Kugeln durch das linke Tragdeck. Fast auf den Kopf stellt Kowa die Maschine, um in halsbrecherischem Sturzflug der Kugelgarbe
und Ab gründe. Du wirst es schon wissen!" Haller fragte: „Wollen wir landen?" „Was sonst, Senjor? Mir läuft seit einer Viertelstunde schon Dieselöl hinten zum Kragen rein. Ein Wunder, daß das Luder zeug noch nicht Feuer gefangen hat. Knochen brechen ist viel ungefährlicher als verbrennen. Da unten wird es finster... hoppla k" Aus dem Milchglas des Nebels tauchte ein mißfarbenes Grün auf. Vor ihnen stand ein drohendes Dunkel. Da began nen die Räder zu stoßen. Rechts flog Iversen vom Schützen bock, links