, das die Stadt Chicago am 30. Dezember be troffen hat, hat nicht nur überall das größte Bei leid wachgerufen, sondern auch alle jene Kreise, welche mit dem Theater in Berührung stehen, zu ernstem Nachdenken veranlaßt. Die Sorge, die Einrichtungen der Theater mit den größtmöglich sten Sicherheitsvorrichtungen gegen Feuer zu ver sehen, hat sowohl die Behörden, als auch die Theaterleitungen der ganzen zivilisierten Welt zur Revision der bestehÄlden Vorschriften veran laßt und neue Schaffungen
über die Feuer sicherheit der Theater. Graf Keglevich geht von dem durch die Praxis bisher immer bestätigten Grundsatz aus, daß es noch nie uud nirgends ge lungen ist, eine brennende Bühne zu löschen. Der sogenannte Bühnenregen, welchen mit reichsten» Niederschlag auch unsere Bühne besitzt, ist der Ueberzeugung des Autors nach vollkommen zweck los, ja sogar gefährlich, weil er die Illusion der Feuersicherheit erweckt. Im Augenblick des Ent stehens des Feuers würde der Bühnenregen das selbe wohl löschen
, das kann aber auch durch eine nasse Decke erreicht werden, nach 30 Sekunden aber ist kein Bühnenregen der Welt mehr imstande, die brennende Bühne zu löschen, und die Tropfen des Bühnenregens tverden zu Dampf und Wasser dunst, bevor sie den Fußboden erreichen. Was also mit nassen Decken nicht erstickt werden kann, brennen lassen, den Feuerherd absperren, um dem Bühnenpersonal und den Zuschauern das rasche Verlassen des Theaters zu sichern. Der eiserne Vorhang ist unter allen Vorkehrungen für FeUer- sicherheit -die lvirksamste
, die wichtigste; funktio niert derselbe, gut Und ist die Bühne auch sonst vom Zuschauerraume absolut abgesperrt, so ist es unmöglich, daß Feuer Und Rauch in den Zu schauerraum gelangen. Zum guten Funktionieren ist es vor allem nötig, daß der Vorhang von einem außerhalb der Bühne gelegenen, absolut feuersicheren Punkt aus herabgelassen werden kann. Bezüglich der Einrichtungen und Vorkeh rungen, durch welche das rasche Verlassen eines brennenden Theaters dem Personal und den Zu schauern gesichert werden muß
, sagt Graf Kegle vich: Hiezu gehören bor allem Bühnenausgänge in genügender Dimension und Zahl von der Bühne mit automatisch nach außen sichöffn enden eisernen Türen, welche niemals abgesperrt werden dürfen. Die Künstlergarderoben dürfen selbstver ständlich nicht mehr, wie in alten Zeiten, auf der Bühne eingerichtet werden, sondern im feuer sicheren Teile des Gebäudes, und müssen Unbe dingt durch einen Gang, eventuell eine Treppe, einen direkten Ausgang ins Freie haben. Der Zuschauerraum