in der Hand, herumgeführt. Neben Palmbüschen, Zweigen der Weide, die schon die Kätzchen zeigen, bindet die jorgsame Hausmutter allerlei vornehme Kräuter, wie Mermuth und Rauten usw., in Büschel Mit der altheiligen Mistel und mit Zweigen der verehrten Haselstaude. Auf diese kirchlich geweihten Palmbüschel setzt man im Volke großes Vertrauen und glaubt sich durch sie gefeit vor allen möglichen Unglücksfällen, vor Viehseuchen, Feuer- und Ge Witterschäden. Man „palint' den Brunnen, wo die Zweige
Personen, kostümiert und vermummt, als Kreuz träger und Flagellanten usw. mitwirkten. Am Karsamstag früh wird die kirchliche Funk tion der Feuerweihe vorgenommen, die einstens bei einem brennenden Holzstoß auf dem' um die Kirche liegenden Friedhof erfolgte. Vom nieder gebrannten Holzstoß, über den der Priester im Ornate den Segen sprach, nahm man Kohlen, die Karjumstug-Kohlen, die möglichst noch glimmend heimgebracht werden mußten, damit an ihnen das „neue Feuer'' entzündet werden kann. Die Herd flamme
soll nämlich in einem rechten Bauernhause das ganze Jahr hindurch nicht ausgehen, eine Sitte, die in alten Zeiten aus leicht begreiflichen Gründen streng eingehalten wurde. Nur am Kar samstag löschte die Bäuerin vor dein Kirchgänge jedes Fünkchen sorgfältig aus, um an den von der Feuerweihe mitgebrachten Kohlen das neue Feuer zu entflammen. Auch unter die Staütüre soll ein Stückchen Kohle vergraben werden, da dann die Macht der schlimmen Hexen nicht über die Schwelle hinein kann. An verschiedenen Stellen
des Ackers versteckt, vertreibt der gesegneten Kohle geheime Machi Ungeziefer und hält den Hagelschlng ab. Daß in den Bräuchen und Meinungen der Kar woche noch ein Stück uralten Heidentums spukt, sagt wohl auch der alte Glaube, daß man mit einer am Karfreitag geschnittenen Wünschelrute Gold und Schätze in Fülle sich verschaffen könne! Ein am Karsamstag beim geweihten Feuer rotgesot tenes Ei, welches ein Mädchen dem geliebten Bur- Samstag noch sich tummeln heißt, will man bis zur nachmittägigen