Liebigs Beru- 'uug nach München etwas gestört, wird jetzt wieder hergestellt. (Frkfr. Pstztg.) Mainz, 6. Nov. Der Regens des bischöflichen Seminars, Hr. Moufaug, wurde heute zum Dom- kapitular erwählt. Die Stadt Zöblitz hat, wie der »Leipziger Ztg.' ausOlbernau geschrieben wird, am 3l.Okt. ein gro ßes Unglück betroffen. Gegen 6 Uhr Abends entstand in den ersten Häusern ein Feuer, welches bei einem heftigen Winde .mit rasender Schnelligkeit um sich griff, und bis zum Abgang der Nachricht
noch fortbrennend, die ganze eine Seite der Stadt, wo sich die Gasthöfe so wie die Post befinden, in Asche gelegt haben soll. Die Kirche nnd Schule waren noch unversehrt. Bei den, heftigen Winde war noch das Schlimmste zu ge wärtigen. Dem „Dresdner Journal' wird über die sen Brand unterm 1. Nov. berichtet: „Unser armes Zöblitz ist ein Schutthaufen! Gestern Abends 6 Uhr brach, bei einem heftigen Nordostwinde, in der vor- dern Gasse am nordöstlichen Ende der Stadt Feuer aus, und kurze Zeit darauf stand die halbe
man nicht. Der Sage nach soll im Jahre 1659 ein Lava-Ausbruch aus einer Spalte des Vulkans stattgefunden und das Dorf Nchapa au der Nordwestseite verschüttet haben. Nach andern Sagen war es keine wirkliche Feuer-Eruption, sondern nur ein Schlammausbruch, der jenes Dorf verheerte. Der Frühmorgen des Osterfonntags wurde uns durch das Knallen der Raketen nnd das fröhliche Spiel der Militäruinsik angekündct. Die Menge zog in festlichen Prozessionen nach der Kathedrale zur Messe nnd zum Hochamt. Die Häuser
. obdachlos. DaS Elend ist ohne Grenzen. Die Ernte ist verbrannt und der Winter vor der Thür! Die Seite am Markt mit der Pfarre und den Schulen, sowie die schöne Kirche und das Amtshaus stehen noch. Auf der andern Seite des Marktes hielt der Gasthof »Zur Stadt Teplitz' daS Feuer auf. Hausthiere sind viele mitverbraunt; doch ist, so viel jetzt bekannt, kein Menschenleben zu beklagen. Helfe, wer helfen kann, denn das arme Zöblitz kann sich nicht durch sich selbst helfen!' ' - Uebsr ein zweites Unglück
, in Geyer, wird un term 31. Okt. berichtet: „Heute Abends um S> Uhr brach hier Feuer aus, und noch in diesem Augenblick wüthet das Element vernichtend in den grvßtentheils hölzernen und mit Schindeln gedeckten Häusern Ober geyers. Noch lä°ßt sich daS Unglück nicht genau über sehen; doch ist nnr zu gewiß, daß der größte Theil von Obergeyer, über 100 Häuser> darunter auch die Schaarschmidr'sche Zwirnfabrik, in Asche gelegt sind. Wenigstens 20V—250 Familien, gerade der ärmere Theil der hiesigen Bewohner