„Feuer, Feuer!" weckte er die Schläfer und machte sich an die Rettung seiner Sachen. Die herbeigeeilten Leute waren nicht mehr im Stande, das durch den heftigen Wind genährte, rasch um sich greifende Feuer zu löschen, was zur Folge hatte, daß innerhalb drei Stunden 67 Häuser, d. i. beinahe das ganze Dorf Haiming eingeäschert wurde, und 83 Parteien einen Schaden von 172.830 fl. 86 kr. erlitten, der nur durch eine Versicherungssumme von 116.070 fl. 20 kr. teil weise gedeckt erscheint
klagten gegen alle Wirthschaftsregeln das Hm am 3. Juli noch nicht eingebracht, ferner erblickte die Bevölkerung Haimings auch darin einen Grund, wenn nicht vielleicht den Hauptgrund zum Verdachte, daß das Feuer im Stadel des Nagele gelegt und ausgebrochen war, dessen Frau Anna in der gegen Chri sant Pirchner durchgeführten Strafverhandlung sehr belastend gegen denselben ausgesagt hat. Daß diese Anschauung der Be wohner Haimings die sogenannte öffentlicke Meinung diesmals das Richtige getroffen
in der Absicht geworfen, daß eine Feuersbrunst entstehe; ihr Vater, behauptet sie, habe keine Ahnung gehabt, daß sie das Feuer gelegt. Allein über entsprechenden Vorhalt seitens des Untersuchungsrichters berichtigte sie am nächsten Tage diese Angaben dahin, daß sie behauptet, über Aufforderung ihres Vaters, der gegen die ganze Gemeinde von Haß erfüllt war, den Brand gelegt zu haben; ihr Vater habe ihr schon seit mehreren Tagen den Vorschlag gemacht, den Stadel des Nagele anznzünden; am 3. Juli gegen 2 Uhr
dann weiter, daß sie nicht aus Rache gegen die Familie Pohl, sondern aus Rache gegen Anna Nagele in deren Stadel das Feuer gelegt habe, weil diese in der Verhandlung gegen ihren Bruder Chrisant Pirchner sehr belastend ausgesagt hat. Die Angeklagte giebt auch zu, ihren Grimm dem Vater mitgetheilt zu haben, der gegen die ganze Gemeinde von Haß. erfüllt, ihr gerathen, in den Stadel der Nagele den Feuerbraud zu werfen. Bezüglich des Brandes vom 11. Oktober leugneten beide Angeklagten hartnäckig, bis endlich am 19. August ds. Jrs